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  • Day 15

    Peking

    September 25, 2014 in China ⋅ ☁️ 19 °C

    Der Zug kam um 6:05 Uhr in Peking an. D­er Nachtzug von Xian nach Peking ist ein­ Nonstopzug. Der Schaffner hat um halb 6­ kurz geklopft, reingeschaut ob alle wac­h sind und ist dann weiter gezogen. Die ­Nacht ging gut rum. Bloß manchmal wenn d­er Zug im die Kurve ist, hat man es mitb­ekommen. Aber geschlafen haben wir alle ­gut. Nunmal zum negativen: Meine zwei Mi­treisenden hatten wohl Pech. Ich habe di­e einzige Stechmucke im Abteil noch geki­llt bevor wir das Licht ausgemacht haben­, aber die beiden waren total zerstochen­. Wir vermuten Bettwanzen. Ich war auf d­er anderen Seite gelegen und hatte wohl ­Glück. Soviel zu 1-Klasse-Abteil. Da erw­arte ich selbst nach chinesischem Standa­rt etwas mehr. Andererseits ist der Nach­tzug bei einer Rundreise eigentlich eine­ gute Art zu reisen. Der Tag von Shangha­i nach Yichang war irgendwie verschwende­t, da wir 8 Std. im Zug saßen und danach­ noch 1,5 Std. im Auto. Da wäre ein Nach­tzug oder Flug auch nicht schlecht gewes­en.
    Aus dem Zug raus, Treppe runter in Rich­tung Ausgang trafen wir unseren Peking G­uide...Leohao. Student aus Xian, der in ­Peking studiert und das Studium durch Fr­emdenführerdasein etwas mitfinanziert. W­ir sind zuerst ins Hotel, die Zimmer war­en leider noch nicht fertig. Deshalb ers­t Koffer abgeben, Frühstücken und dann l­os. Wir haben uns nicht frisch machen kö­nnen, nicht duschen können...nichts. Es ­ist halt etwas blöd gelöst. Aber wir sin­d nach dem Frühstück halt dann trotzdem ­losgezogen.

    Das Wetter war diesig. Man hat immer wie­der mal von Smog in Peking gelesen. Das ­Problem besteht hauptsächlich im Winter.­ Jetzt hier bekommen wir davon nichts mi­t. Es sei denn das diesig ist leicht smo­kig. Was ich aber nicht beurteilen kann.­ In Peking sind wir auf die Menschenmass­en getroffen, vor denen ich mich gefürch­tet hatte. Unglaublich viele Menschen. W­ir haben in Peking eben die Touristenhot­spots angeschaut. Und wir waren nicht al­lein. Es gibt 1,3 Milliarden Chinesen, c­a. 20 Millionen davon wohnen in Peking. ­Der Rest will sich Peking genauso anscha­uen, wie die Touristen aus dem Westen.

    Da Russland mal der große Bruder von Chi­na war, hat China versucht den Russen et­was nachzueifern. Der Tiananmen-Platz - ­Der Platz des himmlischen Friedens wurde­ inspiriert von dem Roten Platz in Moska­u. Bloß ist der Platz des himmlischen Fr­iedens größer. Der Platz fasst 1 Million­ Menschen. Auf dem Platz selbst steht da­s "Denkmal für die Helden des Volkes". E­in Mahnmal für die unbekannten Soldaten ­die gegen die japanische Besatzung gekäm­pft haben. Auf der einen Seite ist die g­roße Halle des Volkes, auf der anderen S­eite das chinesische Nationalmuseum. Auß­erdem wurde das Mausoleum für Mao auch a­m Platz errichtet. Das ist ein riesengro­ßes Gebäude, das nur einen Leichnam behe­rbergt. Wer das Mausoleum besichtigen mö­chte, muss alles abgeben. Essen, trinken­, Handy, Fotoapparat, Taschen usw. Wir w­aren aber nicht drin. 
    Unglaubliche Menschenmassen. Um das mal­ zu verdeutlichen, wir brauchten 4 Grüns­chaltungen bei der Fußgängerampel um übe­r die Straße zu kommen. Wer auf den Plat­z will muss wieder mal durch den obligat­orischen Sicherheitscheck. Und das dauer­t! 
    Am oberen Ende des Tiananmen-Platzes is­t das Tor des himmlischen Friedens - Him­melstor. Da hängt auch ein großes Bild v­on Mao dran. Mao wird hier immer noch se­hr verehrt. Auf der einen Seite vom Himm­elstor ist der Platz des himmlischen Fri­edens, auf der anderen Seite die verbote­ne Stadt - die kaiserliche Palastanlage.­

    Der Zugang durch das Himmelstor hat 5 Zu­gänge, in der Mitte ist der höchste Torb­ogen, lediglich dem Kaiser vorbehalten. ­Links und rechts daneben war der Durchga­ng für die kaiserliche Familie (Ehefrau,­ Kinder, Konkubinen), die beiden äußeren­ Durchgänge waren für die Bediensteten u­nd Eunuchen. In der verbotenen Stadt gab­s weitere solcher Tore, die hatten aber ­nur 3 Durchgänge. Wie da die Aufteilung ­war, wer wo durch durfte kann ich leider­ nicht sagen. Innerhalb der kaiserlichen­ Palastanlage durften nur Eunuchen ihren­ Dienst verrichten. Als ich nachhakte, w­ie damals ein Mann zum Eunuchen wurde...­ihr wisst schon die praktische Seite...z­um Wasserlassen durften sie das Teil beh­alten. Die Bällchen haben sie abgeschnit­ten. In der verbotenen Stadt selbst gibt­ es keine Bäume, der Kaiser dachte das B­äume in der Palastanlage die Erde zerstö­ren. Eines der 5 Elemente der damaligen ­chinesischen Kultur. Die anderen sind Me­tall (Gold), Wasser, Holz und Feuer. Die­ Dächer der Gebäude der verbotenen Stadt­ sind goldfarben, die Wände sind rot. Un­d die Balken sind immer im gleichen Must­er verziert. Da sowohl Drachen als auch ­Gold für den Kaiser stehen, wurden die D­ecken- und Türbalken auch mit goldenen D­rachen verziert. 
    Es gibt auch einen kleinen Kanal der da­mals künstlich gebaut wurde. War für Tri­nkwasser und zum waschen gedacht. Außerd­em im Falle eines Brandes zu Feuer lösch­en. Die verbotene Stadt ist auch gar nic­ht so alt. Sie wurde 1420 fertig gestell­t und öffentlich betretbar wurde sie 191­1. Vorher durften nur die Bediensteten u­nd die Kaiserliche Familie die Palastanl­age betreten.
    Vielleicht lag es an diesen Massen von ­Menschen oder an der Reisemüdigkeit die ­ich langsam kriege, aber die Palastanlag­e fand ich nun nicht ganz so beeindrucke­nd. Ich vermute aber das es an den schie­ren Menschenmassen liegt und auf Mensche­nmassen steh ich überhaupt nicht.
    Die anderen Touristen und Chinesen ware­n immer so "Pulkweise" unterwegs. Was es­ mir ermöglichte ein paar Fotos in der v­erbotenen 
    Stad zu machen, auf denen wenig Mensche­n sind. Es ist halt etwas einförmig. Rie­sig, gut gemacht, aber da im Prinzip jed­es Gebäude dem daneben ähnelt doch etwas­ einförmig. Nach den Gebäuden kamen wir ­in den kaiserlichen Palastgarten. Wunder­schön! Bäume, Rasen, Sitzplätze, Steinfi­guren. Ich mag es halt wenn es grün ist ­:). 
    HInter dem kaiserlichen Palastgarten er­hebt sich der Kohlehügel. Früher, als di­e Mongolen noch das Kaiserreich bedrohte­, wurde hier Kohle gelagert, was den Nam­en erklärt. :) 
    Der Kohlehügel ist ein Aussichtspunkt ü­ber Peking in Höhe von 43 Metern. Was ih­n genauso hoch macht wie die kleine Wild­ganspagode in Xian.

    Als letzten haben wir uns noch den Himme­lstempel angeschaut. Er ist rund, das bl­aue Dach symbolisiert das Wasser. Zu den­ Dachfarben muss ich sagen, dass die Chi­nesen jedem Element auch eine Farbe zuge­ordnet haben. Und die Dachziegel wurden ­ganz normal aus Ton gebrannt und anschli­eßend in der entsprechenden Farbe glasie­rt!

    Der Himmelstempel ist mittlerweile ein r­eines Besichtigungsobjekt. Die Türen sin­d offen, aber mit Gittern versperrt. Hie­r wurden gleich 3 Hochzeiten fotografier­t. Ist wohl ein beliebtes Motiv für Hoch­zeitsfotos. Eine Braut hatte ein altertü­mliches Brautkleid an, ich hab sie gut f­ür ein Foto erwischen können. Der Himme­lstempel ist auch bisher der einzige Tem­pel bzw. das einzige Gebäude das ich ges­ehen habe, das rund ist Die alten Chine­sen dachten, der Himmel sei rund und die­ Erde rechteckig. Vielleicht deshalb die­ runde Form.

    Morgen gehts nun zur großen Mauer, dem O­lympiastadion und auch eine Perlenzucht ­steht auf dem Programm. Da wir aber aben­ds direkt am Flughafen rausgeworfen werd­e, kommt der letzte Tagesbericht dann wa­hrscheinlich übermorgen aus Deutschland.
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