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- Sep 25, 2014
- ☁️ 19 °C
- Altitude: 56 m
- ChinaBeijingWangfujingDongdan Gongyuan39°54’15” N 116°24’27” E
Peking
September 25, 2014 in China ⋅ ☁️ 19 °C
Der Zug kam um 6:05 Uhr in Peking an. Der Nachtzug von Xian nach Peking ist ein Nonstopzug. Der Schaffner hat um halb 6 kurz geklopft, reingeschaut ob alle wach sind und ist dann weiter gezogen. Die Nacht ging gut rum. Bloß manchmal wenn der Zug im die Kurve ist, hat man es mitbekommen. Aber geschlafen haben wir alle gut. Nunmal zum negativen: Meine zwei Mitreisenden hatten wohl Pech. Ich habe die einzige Stechmucke im Abteil noch gekillt bevor wir das Licht ausgemacht haben, aber die beiden waren total zerstochen. Wir vermuten Bettwanzen. Ich war auf der anderen Seite gelegen und hatte wohl Glück. Soviel zu 1-Klasse-Abteil. Da erwarte ich selbst nach chinesischem Standart etwas mehr. Andererseits ist der Nachtzug bei einer Rundreise eigentlich eine gute Art zu reisen. Der Tag von Shanghai nach Yichang war irgendwie verschwendet, da wir 8 Std. im Zug saßen und danach noch 1,5 Std. im Auto. Da wäre ein Nachtzug oder Flug auch nicht schlecht gewesen.
Aus dem Zug raus, Treppe runter in Richtung Ausgang trafen wir unseren Peking Guide...Leohao. Student aus Xian, der in Peking studiert und das Studium durch Fremdenführerdasein etwas mitfinanziert. Wir sind zuerst ins Hotel, die Zimmer waren leider noch nicht fertig. Deshalb erst Koffer abgeben, Frühstücken und dann los. Wir haben uns nicht frisch machen können, nicht duschen können...nichts. Es ist halt etwas blöd gelöst. Aber wir sind nach dem Frühstück halt dann trotzdem losgezogen.
Das Wetter war diesig. Man hat immer wieder mal von Smog in Peking gelesen. Das Problem besteht hauptsächlich im Winter. Jetzt hier bekommen wir davon nichts mit. Es sei denn das diesig ist leicht smokig. Was ich aber nicht beurteilen kann. In Peking sind wir auf die Menschenmassen getroffen, vor denen ich mich gefürchtet hatte. Unglaublich viele Menschen. Wir haben in Peking eben die Touristenhotspots angeschaut. Und wir waren nicht allein. Es gibt 1,3 Milliarden Chinesen, ca. 20 Millionen davon wohnen in Peking. Der Rest will sich Peking genauso anschauen, wie die Touristen aus dem Westen.
Da Russland mal der große Bruder von China war, hat China versucht den Russen etwas nachzueifern. Der Tiananmen-Platz - Der Platz des himmlischen Friedens wurde inspiriert von dem Roten Platz in Moskau. Bloß ist der Platz des himmlischen Friedens größer. Der Platz fasst 1 Million Menschen. Auf dem Platz selbst steht das "Denkmal für die Helden des Volkes". Ein Mahnmal für die unbekannten Soldaten die gegen die japanische Besatzung gekämpft haben. Auf der einen Seite ist die große Halle des Volkes, auf der anderen Seite das chinesische Nationalmuseum. Außerdem wurde das Mausoleum für Mao auch am Platz errichtet. Das ist ein riesengroßes Gebäude, das nur einen Leichnam beherbergt. Wer das Mausoleum besichtigen möchte, muss alles abgeben. Essen, trinken, Handy, Fotoapparat, Taschen usw. Wir waren aber nicht drin.
Unglaubliche Menschenmassen. Um das mal zu verdeutlichen, wir brauchten 4 Grünschaltungen bei der Fußgängerampel um über die Straße zu kommen. Wer auf den Platz will muss wieder mal durch den obligatorischen Sicherheitscheck. Und das dauert!
Am oberen Ende des Tiananmen-Platzes ist das Tor des himmlischen Friedens - Himmelstor. Da hängt auch ein großes Bild von Mao dran. Mao wird hier immer noch sehr verehrt. Auf der einen Seite vom Himmelstor ist der Platz des himmlischen Friedens, auf der anderen Seite die verbotene Stadt - die kaiserliche Palastanlage.
Der Zugang durch das Himmelstor hat 5 Zugänge, in der Mitte ist der höchste Torbogen, lediglich dem Kaiser vorbehalten. Links und rechts daneben war der Durchgang für die kaiserliche Familie (Ehefrau, Kinder, Konkubinen), die beiden äußeren Durchgänge waren für die Bediensteten und Eunuchen. In der verbotenen Stadt gabs weitere solcher Tore, die hatten aber nur 3 Durchgänge. Wie da die Aufteilung war, wer wo durch durfte kann ich leider nicht sagen. Innerhalb der kaiserlichen Palastanlage durften nur Eunuchen ihren Dienst verrichten. Als ich nachhakte, wie damals ein Mann zum Eunuchen wurde...ihr wisst schon die praktische Seite...zum Wasserlassen durften sie das Teil behalten. Die Bällchen haben sie abgeschnitten. In der verbotenen Stadt selbst gibt es keine Bäume, der Kaiser dachte das Bäume in der Palastanlage die Erde zerstören. Eines der 5 Elemente der damaligen chinesischen Kultur. Die anderen sind Metall (Gold), Wasser, Holz und Feuer. Die Dächer der Gebäude der verbotenen Stadt sind goldfarben, die Wände sind rot. Und die Balken sind immer im gleichen Muster verziert. Da sowohl Drachen als auch Gold für den Kaiser stehen, wurden die Decken- und Türbalken auch mit goldenen Drachen verziert.
Es gibt auch einen kleinen Kanal der damals künstlich gebaut wurde. War für Trinkwasser und zum waschen gedacht. Außerdem im Falle eines Brandes zu Feuer löschen. Die verbotene Stadt ist auch gar nicht so alt. Sie wurde 1420 fertig gestellt und öffentlich betretbar wurde sie 1911. Vorher durften nur die Bediensteten und die Kaiserliche Familie die Palastanlage betreten.
Vielleicht lag es an diesen Massen von Menschen oder an der Reisemüdigkeit die ich langsam kriege, aber die Palastanlage fand ich nun nicht ganz so beeindruckend. Ich vermute aber das es an den schieren Menschenmassen liegt und auf Menschenmassen steh ich überhaupt nicht.
Die anderen Touristen und Chinesen waren immer so "Pulkweise" unterwegs. Was es mir ermöglichte ein paar Fotos in der verbotenen
Stad zu machen, auf denen wenig Menschen sind. Es ist halt etwas einförmig. Riesig, gut gemacht, aber da im Prinzip jedes Gebäude dem daneben ähnelt doch etwas einförmig. Nach den Gebäuden kamen wir in den kaiserlichen Palastgarten. Wunderschön! Bäume, Rasen, Sitzplätze, Steinfiguren. Ich mag es halt wenn es grün ist :).
HInter dem kaiserlichen Palastgarten erhebt sich der Kohlehügel. Früher, als die Mongolen noch das Kaiserreich bedrohte, wurde hier Kohle gelagert, was den Namen erklärt. :)
Der Kohlehügel ist ein Aussichtspunkt über Peking in Höhe von 43 Metern. Was ihn genauso hoch macht wie die kleine Wildganspagode in Xian.
Als letzten haben wir uns noch den Himmelstempel angeschaut. Er ist rund, das blaue Dach symbolisiert das Wasser. Zu den Dachfarben muss ich sagen, dass die Chinesen jedem Element auch eine Farbe zugeordnet haben. Und die Dachziegel wurden ganz normal aus Ton gebrannt und anschließend in der entsprechenden Farbe glasiert!
Der Himmelstempel ist mittlerweile ein reines Besichtigungsobjekt. Die Türen sind offen, aber mit Gittern versperrt. Hier wurden gleich 3 Hochzeiten fotografiert. Ist wohl ein beliebtes Motiv für Hochzeitsfotos. Eine Braut hatte ein altertümliches Brautkleid an, ich hab sie gut für ein Foto erwischen können. Der Himmelstempel ist auch bisher der einzige Tempel bzw. das einzige Gebäude das ich gesehen habe, das rund ist Die alten Chinesen dachten, der Himmel sei rund und die Erde rechteckig. Vielleicht deshalb die runde Form.
Morgen gehts nun zur großen Mauer, dem Olympiastadion und auch eine Perlenzucht steht auf dem Programm. Da wir aber abends direkt am Flughafen rausgeworfen werde, kommt der letzte Tagesbericht dann wahrscheinlich übermorgen aus Deutschland.Read more