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  • Day 6

    Comuna 13 - Medellín

    August 3, 2023 in Colombia ⋅ ☁️ 28 °C

    Nach einer laaangen Tagesbusfahrt von insgesamt 8,5h sind wir in Medellín angekommen.
    Medellín hat Rund 2,6 Millionen Einwohner und ist damit die zweitgrößte Stadt Kolumbiens. Aufgrund der Jahresdurchschnittstemperatur von ca. 25°C wird Medellín auch die Stadt des ewigen Frühlings genannt.

    Medellín besteht aus 16 Bezirken, den sogenannten Comunas. Ein Bezirk ist vorallem aufgrund seiner nicht allzu schönen Vergangenheit bekannt - die Comuna 13, oder auch San Javier, wie der Stadtteil eigentlich heißt.

    Die Comuna 13 war in den 80er und 90er Jahre ein umkämpftes Gebiet, welches Hauptsächlich vom Drogenbaron Pablo Escobar und paramilitärischen Gruppen kontrolliert wurde. Grund dafür war die
    San Juan Avenue. Die Straße, die durch die Comuna 13 führt, stellt den Zugang der Stadt zur karibischen Küste und damit zum Schmuggel dar, der durch einen Hafen ermöglicht wird. Das bedeutet: Wer die Comuna 13 regiert, der regiert auch den Drogenhandel.
    Da die Menschen in der Comuna 13 eher in ärmlichen Verhältnissen lebten und die Gangs Geld und Sicherheit versprachen, war es ein leichtes neue Mitglieder "anzuwerben". So nahm der Kreislauf der Gewalt seinem Lauf.

    1991 galt die Comuna 13 als gefährlichster Ort der Welt.

    Nach Escobars Tod keimte Hoffnung in den Menschen auf, doch diese Hoffnung sollte im Keim erstickt werden, da die Guerrilla-Milizen an Escobars Stelle rückten und weiter um die San Juan Avenue kämpften. An ein normales Leben war nicht zu denken.
    Das sollte so bleiben bis Präsident Uribe die "Operation Orion" startet. Er ließ die Comuna mit Hubschraubern und Panzern angreifen um die Schreckensherrschaft zu beenden. Der Kampf ging 4 Tage und es kamen dabei leider auch einige Zivilisten ums Leben.

    Danach ging es für die Comuna 13 bergauf, ein wichtiger Teil davon war die HipHop Kultur, die in Form vom Graffiti, Rap und Tanz in der Comuna allgegenwärtig ist. Viele der heutigen Graffitis in der Comuna erzählen von ihrer Geschichte und symbolisieren den Frieden.

    Bei den ganzen Graffitis stellt man sich nun noch die Frage, warum die Häuser oftmals nicht verputzt und gestrichen sind. Der Grund dafür ist ein Gesetz in dem geschrieben ist, dass man für ein fertig gebautes Haus mehr Steuern zahlen muss. Lässt man das verputzen und das Streichen weg, gilt das Haus als unfertig und man spart sich diese Steuer.

    2011 wurde die Riesen-Freiluftrolltreppe eingeweiht. Mit einer Gesamtlänge von 348 Metern überwindet man einen Höhenunterschied von 28 Stockwerken.

    2013 wurde Medellín dann zur innovativsten Stadt der Welt ausgezeichnet.

    Nach unserer Free Walking Tour, welche von einer Bewohnerin der Comuna 13 durchgeführt wurde, sind wir noch mit der Metro Cable gefahren. Ein öffentliches Verkehrsmittel um in die Stadtteile zu gelangen die in den Bergen liegen.

    Wichtig ist natürlich zu wissen, dass nicht nur Medellín oder die Comuna 13 vom Drogenhandel und der Drogengewalt betroffen waren, jedoch war es hier aufgrund der San Juan Avenue am schlimmsten.
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