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  • Day 34

    Koserow - Sundhagen

    June 25, 2022 in Germany ⋅ ☀️ 25 °C

    45.037 km (4.528 Reisekilometer)

    Während ab Estland das Benehmen der Menschen für uns befremdlich waren, kommt uns nun die Fröhlichkeit der anderen Camper merkwürdig vor. Seit wir einen Fuß auf Estland gesetzt haben, waren die Menschen uns gegenüber sehr muffelig und nicht so gastfreundlich. Sie grüßen nicht und sagen weder "danke" noch "bitte". In Skandinavien waren wir diejenigen die kaum Englisch sprachen; im Baltikum und in Polen sprechen wir fließend Englisch. Vielleicht liegt es daran, dass sie in der UDSSR aufgewachsen sind oder so nah an Russland und der Ukraine grenzen, das sie jetzt ganz andere Sorgen haben, als zu deutschen Touristinnen höflich zu sein.
    Aber was hier auf Usedom abgeht, sind wir nicht mehr gewöhnt. Unsere Mitcamper grüßen uns alle: ALLE und zwar so, als ob wir seit 30 Jahren nur auf diesem Campingplatz jeden unserer Urlaube gemacht hätten. Auch während unseres Spaziergangs an der Ostsee werden wir von jedem dermaßen fröhlich begrüßt und man kommt auch schnell ins Gespräch. Eigentlich wollten wir nur mal eben den letzten Sand der Ostsee für die Sandsammlung holen und suchen den Hundestrand, damit wir mit Sally dort hinkönnen. Der erste Abstieg zum Strand besteht aus Gittertreppen, der Hundestrand ist 300 Meter weiter ausgeschildert. Gut, gehen wir 300 Meter weiter. 600 Meter weiter gibt es die nächste Treppe zum Strand: Der Hundestrand befindet sich 300 Meter in die Richtung aus der wir kommen. Hä?! Schön, dass die Klippe schön bewaldet ist, es wird wieder schweineheiß. Also, gehen wir wieder zurück, direkt an der Klippe entlang, aber es gibt keinen seperaten Abstieg zum Hundestrand. Ela und Sally streiken als sie die steile Treppe sehen. Wie sollen Hunde oder auch behinderte Menschen, womöglich noch mit Begleithund, diese Treppe runterkommen? Unten angekommen ziehe ich meine Schuhe aus und renne zum Wasser, weil der Sand sämtliche Haut verbrennt. Der Strand ist proppevoll und nicht ein Schatten ist in Sicht. Diese Treppe ist der Wahnsinn, falls man unten erfrischt aus dem Wasser kommt, kann man oben gleich noch einmal unter die Dusche gehen, weil man fix und fertig ist. Das war ein harterkämpfter Sand für die Sammlung.
    Spätnachmittags erreichen wir einen Campingplatz direkt gegenüber von Rügen (dort fing unser gemeinsames Camperleben an). Den Besuch von Greifswald haben wir verworfen, es ist einfach zu heiß, das können wir Sally nicht antun. Wir bekommen einen Platz oben auf einem Hügel mit Blick auf die Ostsee und Rügen. Selbstverständlich kann man hier nicht mit Karte zahlen und WLAN gibt es gar nicht... Da sich der Himmel ein bisschen zuzieht, bauen wir unser Tarp auf. Aber was dann kommt, ist ein Test für das Tarp und bis auf eine letzte Böe hat es den Test auch bestanden. Es gießt aus sämtlichen Kübeln, ein Blitz schlägt in der Nachbarschaft ein und die vordeste Reihe der Camper steht komplett unter Wasser. Das Schlimmste eines Campers passiert: Der Strom ist weg! Für uns kein Problem, wir stecken den Spacy selten an die Steckdose. Nach dem Unwetter gehen wir noch zum kleinen Hafen, aber leider haben schon alle Lokalitäten zu.
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