Island

July - August 2019
Juli 2019 Read more
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  • Day 7

    Die Ostfjorde

    July 11, 2019 in Iceland ⋅ ⛅ 13 °C

    Um dem "Wahnsinn" zu entgehen (800 PKWs fahren von der Fähre ab und plündern die Supermärkte in den ersten 2 Ortschaften aus, um anschließend im Konvoi in 3 mögliche Richtungen zu fahren), haben wir es gleich gewagt, uns auf einer Schotterpiste über einen Pass in den Osten zu schlagen. Einfach traumhafte Landschaft, wohin das Auge reicht. Fahrspaß für Roman und etwas Muffensausen bei mir, da sich beim seitlich abfallende Gelände die Höhenangst meldet. Theresa verschläft die holprige Fahrt und freut sich über unsere Entdeckungsreise zum ersten großen Wasserfall. Beim anschließenden stressfreien Einkauf im Supermarkt in einem verschlafen Ort, wo das Kaffeehaus eingerichtet ist, als wär man in Nachbars Wohnzimmer, haben wir mit Karte die weitere Route geplant. Nur, um beim anschließenden Tankstopp unseren Grazer Bekannten Walter, mit seinem Puch G, wieder zu treffen, der die selbe Route gewählt hat, und ab jetzt in der Staubwolke an Swamis Hintern klebt.Read more

  • Day 8

    Giganten des Ozeans

    July 12, 2019, North Atlantic Ocean ⋅ ⛅ 8 °C

    Heute hat Roman mir einen großen Wunsch für unsere Reise nach Island erfüllt - ich durfte auf Whalewatch-Tour gehen! Da die Touren zwischen 2,5 - 4h dauern, und das Theresa zu lange geworden wäre, durfte ich diesen Ausflug alleine machen, während Roman und Theresa Kusavik erkundeten.
    Zuerst besuchten wir eine kleine Insel, die von abertausenden Papageientauchern als Nistplatz verwendet wird. Anschließend machten wir uns auf die Suche nach Walen. Zur Hochsaison im Juni tummeln sich in der Bucht von Husavik bis zu 10 verschiedene Arten!
    Nach einigen Delphinen entdeckten wir endlich einen Buckelwal. Dieses majestätische Wesen so nahe in der freien Wildbahn erleben zu dürfen, hat mich zu Tränen gerührt. Dutzende Male tauchten insgesamt 3 verschiedene Buckelwale vor uns auf, prusteten Fontänen in die Höhe, um schließlich mit der Schwanzflosse in der Höhe wieder abzutauchen. Ich bin dankbar, dieses Erlebnis machen haben zu dürfen!
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  • Day 8

    Dettifoss

    July 12, 2019 in Iceland ⋅ ⛅ 16 °C

    Nach unserem Ausflug nach Husavik, gings ein Stück die Küste zurück, um uns 30km über eine holprige Wellblechschotterstraße zum größten Wasserfall Europas durchzuschlagen - es galt, die richtige Geschwindigkeit zu finden, damit Swami uns nicht komplett durchschüttelt.

    Neben uns veränderte sich die Landschaft immer mehr in einen Marslandschaft, mit Gesteinsfarben von schwarz über rot, orange bis lila, bis sich uns schließlich der Blick in einen atemberaubenden Canyon öffnete - karge Felsen neben tosendem Wasser, weiße Gischt und saftig grüne Hänge - beeindruckende Gegensätze Islands.
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  • Day 9

    Wasser, Schwefel und schwarze Lava

    July 13, 2019 in Iceland ⋅ 🌧 11 °C

    Nach einer - dank einer schlecht schlafenden Theresa - unruhigen Nacht, die wir auf einem sehr einsam und idyllisch gelegenen Campingplatz verbracht haben, machten wir uns erneut auf den Weg zum Dettifoss, allerdings - auf die Empfehlung eines Islandkundigen vom Vortag - von der gegenüberliegenden Flussseite. Von dort hatte man das Gefühl, die Massen Wasser stürzen direkt auf einen zu!

    Anschließend brachen wir auf Richtung Myvatn und machten Halt bei den Schlamm- und Dampfquellen von Námafjall. Die dampfenden, zischenden und blubbernden Quellen leuchten in allen möglichen Farben und erwecken den Eindruck, als befände man sich nicht mehr auf der Erde - wozu auch der ekelhafte Schwefelgestank nach faulen Eiern seinen Teil beitrug (welchen Theresa zum Glück im Auto verschlief)

    In letzter Minute, bevor uns der angekündigte starke Regen erreichen konnte, bestiegen wir noch den, nicht mehr aktiven, Vulkan Hverfjall, um den riesigen Krater, der nun anstatt seines Gipfels zu sehen ist, zu besichtigen.

    Im strömenden Regen - der unseren Swami endlich von seiner dicken Staubschicht befreite - machten wir uns weiter auf den Weg nach Akureyri, der Hauptstadt des Nordens, und unser Ziel für die kommende Nacht. Nur, um unterwegs zufällig über den bekannten Wasserfall Godafoss (Götterfall) zu "stolpern". Für mich, mit seinem glasklaren Wasser, eindeutig der schönste der bisher gesehenen Wasserfälle.
    Nebenbei erlebten wir noch den Zusammentrieb einer Herde Islandpferde.

    Nun schläft Theresa bereits tief und fest und Roman und ich genießen nach einer warmen Dusche den Abend gemeinsam.
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  • Day 10

    Badetag auf isländisch

    July 14, 2019 in Iceland ⋅ ☁️ 13 °C

    Jede isländische Ortschaft, die etwas auf sich hält, nennt ein Schwimmbad mit heißem Außenbecken und Hot Tube ihr Eigen. So auch die kleine Ortschaft Hofsós, welche besonders stolz auf den Ausblick ihres Schwimmbades ist. Völlig zurecht. Zu unserem Glück gelangen, aufgrund der Abgelegenheit, nur wenige Touristen in diesen Teil der wunderschönen Tröllaskagi (Troll-Halbinsel). Wir genossen nicht nur die wohlig warmen 38°C bei 12°C Außentemperatur und starker Meeresbriese, sondern auch den atemberaubenden Ausblick. Theresa hatte besonderen Spaß am Plantschen, und war danach so müde, dass wir noch weiter nach Westen in Richtung Westfjorde fuhren, wo auch das Wetter in den nächsten Tagen am stabilsten sein soll. Sollte das Wetter dennoch regnerisch werden, sind wir nicht darum verlegen, das Badevergnügen zu wiederholen.
    Am Rande sei noch erwähnt, dass auch Swami heute seinen ersten Badetag seit unserer Abreise vor neun Tagen hatte. Wir waren es ihm sehr vergönnt.
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  • Day 11

    *****Fischsuppe

    July 15, 2019 in Iceland ⋅ ☁️ 14 °C

    Mein Highlight des Tages: Julias Fischsuppe. Selbst nach drei vollen Tellern hätte ich noch weiter essen können, weil dieses Gedicht aus 1/2 kg Lachs, Dill, Tomaten, Kartoffeln, Karotten angerösteten Zwiebeln und Fenchel einfach so lecker war. Die beste Fischsuppe, die ich je gegessen habe.
    Swami wurde gestern hier im verschlafenen Fischerdorf Hvammstangi abgestellt, und wird erst morgen wieder gestartet. Wir legten heute einen Gewandwasch-, Koch-, Spiel- und Lümmeltag ein. Viel mehr kann man in dieser kleinen Ortschaft auch nicht machen. Eines gibt es jedoch zu sehen... nämlich Robbenkolonien, die sich hier in der Bucht von Hvammstangi die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Ein ansässiger Fischer nutzt sein Boot nachmittags, um Touristen die faulen Robben zu zeigen. Die Ehefrau des Fischers, Kapitäns und Touristenführes gibt frisch gebackene Mehlspeisen und heißen Kakao mit auf die lustige Bootsfahrt. Theresa haben die herumliegenden Robben wenig beeindruckt. Die Möwen im Hafen und die Islandpferde am Weg dorthin haben es ihr viel mehr angetan. Zu träumen gibt es heute für sie auch trotz Ruhetag genug. Ich werde jedenfalls von der fünf Sterne Fischsuppe träumen.
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  • Day 12

    Þingvellir

    July 16, 2019 in Iceland ⋅ 🌧 15 °C

    Wir hatten gestern genügend Zeit, die Wettervorhersage zu studieren, und die Reiseroute für die nächsten zwei Tage zu planen. Viel weiter vorauszuplanen macht auf Island aufgrund des wechselhaften Wetters wenig Sinn. So war es vorgestern noch unser Plan uns in Richtung Westfjorde zu orientieren. Nun haben wir uns doch dafür entschieden, Richtung Südwesten zu fahren, um das stabile Wetter morgen für unsere erste Hochlandtour, die Kaldidalur F550 von Süden nach Norden, zu nutzen. Der schnellste Weg zu unserem heutigen Tagesziel und morgigen Ausgangspunkt Þingvellir war die Ringstraße. Dieser Ort ist kein unbedeutender. Daher weiter unten eine kurze Erklärung dazu. Unseren Mittagsstopp legten wir heute in Borgarnes ein, wo wir auf Anraten einer Isländerin das Mittagsbuffet in einem kleinen Restaurant genossen. Die durchgängig vegetarischen Speisen waren nicht nur äußerst köstlich, sondern für isländische Verhältnisse auch sehr preiswert. Unser Bauch und auch unser Vitaminhaushalt ist nun voll gefüllt. Nun zum Ort Þingvellir.

    Der Ort Þingvellir (Ebene der Volksversammlung), im Südwesten von Island, etwa 40 km östlich der isländischen Hauptstadt Reykjavík hat besondere Bedeutung für die Geschichte Islands. In einer Grabenbruchzone im Grenzbereich zweier tektonischer Platten gelegen, ist das Gebiet auch geologisch von Bedeutung. Hier wurde bereits um 930, einmal jährlich, die Volksversammlung Islands abgehalten, die sowohl gesetzgeberische, als auch gerichtliche Funktion hatte. Es handelt sich um eines der ältesten Parlamente der Welt – nach denen in Griechenland und im Römischen Reich der Antike. An diesem Ort, und im weiteren Umfeld, wird auch das Auseinanderdriften der amerikanischen und eurasischen tektonischen Platten durch imposante Felsspalten und Risse sichtbar (Quelle Wikipedia).

    Eine kleine Anekdote noch zum Schluss. Den gestrigen Tag hatten wir, wie berichtet, zum Wäsche waschen genutzt. Voller Vorfreude hatte ich das noch feuchte und frisch duftende Gewand auf die, dafür vorgesehenen Wäscheleinen zum Trocknen gehängt. Nur, um abends festzustellen, dass eine Gruppe Tschechen unmittelbar davor den Griller gestartet hatte. Die Wäsche wurde heute morgen also nochmals gewaschen. Die Trockenanlage, bestehend aus Kordschnur und Standheizung, war Julias Patent.
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  • Day 13

    Die frühe My fängt Eis und Schlangen

    July 17, 2019 in Iceland ⋅ ⛅ 17 °C

    Heute war wieder ein aufregender Tag. Nachdem gestern unser Besuch der Spalte zwischen den tektonischen Platten, auf Grund des Regens, sehr kurz ausfiel, und unsere kleine Maus gerne den frühen Wurm - oder in Island wohl eher die frühe Fliege fängt (davon gibt es in Island rund um Seen Abermillionen - sie heißen auf isländisch My), haben wir heute nochmal Þingvellir besucht. Und dies heute fast alleine. Eine beeindruckende Stätte und ohne Menschenmassen bekommt man auch ein Gefühl für seine spirituelle Bedeutung.

    Anschließend machten wir uns mit Swami auf den Weg - unsere erste Fahrt ins Hochland stand uns bevor. Die Kandadalurpiste von Þingvellir nach Norden Richtung Húsafell, welche Swami mit Bravour meisterte. Am Weg lernten wir zwei weitere ganz besondere Orte kennen. Das Island reich an Eis und Gletschern ist, ist ja mittlerweile bekannt. Das Besondere an der Kandadalur ist allerdings, dass sie unmittelbar am Langjökull vorbeiführt, und man mit einem kleinen Abstecher direkt an den Gletscher - und für Wagemutige auch AUF den Gletscher - fahren kann. (Im Trackbook wird vor letzterem gewarnt, es sei denn, man sei scharf darauf, ungewollt ein YouTubeStar zu werden) Also sind wir bis 1 Meter an den Gletscherrand herangefahren und ein Stück weit hinauf gegangen.
    Weiter ging die Fahrt nach einem, am Gletscher gekochten Mittagessen, Richtung Viđgelmir - der Höhle der Schlange. Einer 1585m langen, begehbaren Lavahöhle, aus der vor über 1000 Jahren 5 Jahre lang permanent Lava herausfloss. Beeindruckende Lavaformationen kleiden die gesamte Höhle aus und lassen einen sich, ob der Naturgewalt, klein fühlen.Theresa wurde als jüngste Teilnehmerin der Gruppe gebührend bewundert und erhielt vom englischen Guide den Spitznamen "Adventurebaby".
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  • Day 14

    Offroad für Anfänger

    July 18, 2019 in Iceland ⋅ ⛅ 11 °C

    Heute haben wir unsere erste richtige Hochlandstrecke in Angriff genommen. Also zum ersten Mal hat Swami ein bisschen zeigen dürfen, was er so kann, und alle 4 Räder antreiben dürfen! Um den richtigen Weg zu finden, verlassen wir uns auf ein Trackbook von Island, dass jedes Jahr neu aufgelegt wird, um am neuesten Stand zu sein.

    Zur Erklärung: Die Routen sind farblich nach der Schwierigkeit gekennzeichnet. Für jede Route gibt es eine Kurzbeschreibung, wie sie landschaftlich ist und was den Straßen-/Pistenzustand betrifft. Auch ist detailliert angeführt, mit welchen Autos man die jeweilige Route fahren kann (normaler PKW, Allrad, Offroad, Superoffroad) Dann gibt es bei jeder Route Symbole, die den gesamten Streckenverlauf im kleinsten Detail beschreiben zB bei km 5,6 passiert man eine Brücke, bei km 8 ein Haus, bei km 9,6 geht links eine Straße weg und bei km 17,3 wird es holprig, usw. Zusätzlich sind genaue Koordinaten angegeben. Ausgestattet mit zusätzlichem Kartenmaterial der besagten Gegend, GPS und obendrauf noch Routennavigation am Handy, kann da wirklich nichts mehr schief gehen.

    Theresa hat die landschaftlich beeindruckende Strecke verschlafen. Das Fahren durch Pfützen, Schlamm, über Stock und Stein und Lavafelder, bei denen man den Eindruck hatte, man fährt als winzig kleine Ameise über die aufgeplatzte Kruste eines Kuchens, hat mir sehr viel Spaß gemacht und unser Swami ist da "durchgeschnurrlt", als wär er in seinem Element. Die erste Furt durch einen Fluss, auf die wir schon sehr gespannt, und auf die wir uns schon gefreut hatten, blieb uns leider verwehrt - haben die Isländer da doch glatt eine neue Brücke über das Flussbett gebaut!!!

    Fasziniert und begeistert von der abwechslungsreichen Landschaft, die man ohne ein Geländefahrzeug nie zu Gesicht bekäme, und gestärkt in dem Wissen, dass wir mit unserem Swami den absolut richtigen Gefährten für unser Abenteuer haben, haben wir nun unser Lager wieder in Hvammstangi aufgeschlagen. Unser Basecamp, um morgen - so das Wetter mitspielt - Richtung Westfjorde aufzubrechen.
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  • Day 15

    Westfjorde... da wo die Wale springen

    July 19, 2019 in Iceland ⋅ ☁️ 9 °C

    Ganz nach dem Motto "der Weg ist das Ziel", genießen Julia und ich das Autofahren in Island sehr. Hinter jeder Kurve verbirgt sich ein neuer atemberaubender Ausblick. Bei unter 10°C, starkem Wind, einem heißen Thermosbecher Tee und wohlig warm laufender Heizung, hat so eine Autofahrt etwas sehr gemütliches... ganz besonders wenn man eine Küstenstraße, die wolkenverhangenen Westfjorde entlang, fährt. Theresa genießt weniger den Ausblick, sondern vielmehr das Brummen von Swami. Neuerdings findet sie es lustig, auf Wellblechpisten mit ihrer Stimme zu spielen und ist vergnügt, wenn ihr "Aaaahhh" sich, wie von selbst in ein "Ah ah ah ah" verwandelt.

    Die Skandinavier stehen auf alle möglichen Formen von Gummibärchen... und am Besten gekreuzt mit Lakritze. Darüber hinaus noch mit Salz (richtigem nämlich... nicht dem süß-sauren, das wir kennen) und anderen, uns fremden und für unser Befinden äußerst grauslichen Geschmacksnoten... ohne Übertreibung, so hardcore, dass es schon mal einen Würgereflex auslösen kann. Wissen tun wir das im Übrigen, weil wir heute zum ersten Mal nicht an der einladenden Gummibärchenschütten, wie es sie hier in wirklich jedem Supermarkt gibt, staunend vorbeigegangen sind, sondern von jeder Sorte zwei Stück genommen haben, um sie später beim Autofahren zu verkosten. Unser Fazit: mit den Isländern stimmt etwas nicht. Zumindest nicht mit ihren Geschmacksnerven.

    Angekommen in Drangsnes, haben Julia und ich nacheinander den örtlichen Hot Pot genossen. Theresa haben wir heute nicht mitgenommen zum Baden, weil ihre Nase etwas läuft. Wir hoffen, dass sie morgen wieder ganz fit ist.

    Ein Highlight des Tages: vom "Küchenfenster" unseres Swamis sehen wir heute direkt aufs Meer. Ich habe Julia davon erzählt, dass ich am Rückweg vom Hot Pot Wale im Fjord gesehen habe. Julia blickt aus dem Fenster, und sieht sie ebenfalls. In diesem Moment springt doch tatsächlich einer in die Luft und lässt sich rückwärts naturfilmreif zurück ins Wasser. Ich hab das zu meinem Ärger nicht gesehen... auch nicht nach hartnäckigem Ausharren mit dem Fernglas vor dem "Küchenfenster". Naja, morgen vielleicht.
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