Island

July - August 2019
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  • Day 16

    Südwärts Richtung Hauptstadt

    July 20, 2019 in Iceland ⋅ ⛅ 14 °C

    Nachdem wir heute in die Westfjorde "reingeschnuppert" haben, lassen wir den Nordwesten Islands endgültig hinter uns. Die Westfjorde sind wunderschön, dennoch lässt es unser Zeitplan nicht zu, sie vollständig zu erkunden. Zu lange ist der Weg entlang der zahllosen Fjordküsten... eine Abkürzung gibt es nicht. Eigentlich hatten wir vor, die Westfjorde völlig auszulassen. Ganz konnten wir es dennoch nicht lassen und haben uns dafür eben gestern und heute Zeit genommen. Gestern noch wolkenverhangen, heute im strahlenden Sonnenschein. Bei unserer Mittagsrast trafen wir ein Pensionistenehepaar aus Oberösterreich- nur einen Steinwurf von den Almhofers in Scharnstein entfernt. Sie sind zum sechsten Mal in Island... davon das zweite Mal für drei Monate. Das zeigt uns einmal mehr, wie vielseitig und spannend Island ist. Wir tauschten Nummern aus und vereinbarten ein Treffen, wenn wir alle wieder Zuhause sind. Harald und Ingrid, so heißen die beiden, vermissen ihr Enkerl und hatten daher umso größere Freude mit Theresa. Theresa vermisst ihre Groseltern auch, aber lässt die beiden nicht als Ersatz gelten, wie man auch am Foto sehen kann. Zum Abschied bekommen wir von den beiden noch frischen Fisch geschenkt.
    Unsere Reise führt weiter die Westküste entlang. Abermals durch eine malerische Landschaft mit zerklüfteten grün/schwarzen Hängen und zahlreichen Wasserfällen.
    Um uns die Füße zu vertreten halten wir am Grabrock Krater und erkunden diesen.
    Unser Nachtlager schlagen wir wieder in Husafell auf. Zum einen, weil es mehr oder weniger am Weg lag und wir hier gute Erfahrungen gemacht hatten, zum anderen weil unser fleißiger Berichtleser Tobi uns darauf hingewiesen hat, dass wir am Hraunfossar nicht vorbeifahren dürfen, da dieser besonders schön sein soll. Wir werden uns daher morgen früh selbst ein Bild davon machen.
    Theresa war bis spät nachmittags quietsch vergnügt. Ihre Freude gipfelte als wir ihr vor dem Bettgehen im gut geheizten Swami die Reisebadewanne füllten. Während sie nun zufrieden schläft, legen wir nun Swami wieder trocken.
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  • Day 17

    Jahrestag ❤

    July 21, 2019 in Iceland ⋅ ⛅ 15 °C

    Camping ist DER Volkssport der Isländer. Das mussten wir gestern (Samstags) erfahren. Dieses Bild, das sich uns am Campingplatz bot, könnte Manfred Deix nicht überspitzter darstellen. Ist das Wetter am Wochenende schön, packt der Isländer Kind, Kegel, Griller, mobilen Gartenzaun, Heizschwammerl, und, und, und in seinen Pickuptruck und fährt in die Natur. Unglaublich, was sich gestern abgespielt hat. Wir haben uns abseits des Tohuwabohus auf einen Parplatz gestellt, und weniger die Aussicht, aber viel mehr die Ruhe genossen.
    Früh morgens ging es dann zum Hraunfossar, den wir alleine für uns genießen durften. Die ersten Touristen kamen erst, als wir uns wieder auf die Weiterfahrt machten. Zum Hraunfossar: auf einer Länge von ca. 700 Meter strömt in über hundert kleinen Wasserfällen schäumend und sprudelnd Wasser aus dem schwarzen Gestein des ca. 1.000 Jahre alten Lavafeldes Hallmundarhraun.
    Wir feiern heute Jahrestag. Ein besseres Geschenk hätten wir früh morgens nicht bekommen können. Heute haben wir die wilde Natur Islands verlassen, um die Hauptstadt Reykjavik zu besuchen.
    Um den Flair der Stadt richtig erfassen zu können, und nicht zuletzt aus oben genanntem Anlass, checken wir heute in einem kleinen Hotel in der Nähe des Stadtkerns ein. Theresa genießt das Herumturnen im großen Bett und erkundet neugierig das Badezimmer. So schnell können wir nicht reagieren, liegt auch schon das Handtuch im WC. Dass der Schnuller gleich hinten nach auch noch versenkt wird, kann Julia gerade noch verhindern.
    Wir erkunden die, eher wie eine größere Marktgemeinde wirkende Stadt. Hochhäuser, Wohnblocks und Einkaufszentren sucht man hier vergebens. Stattdessen wechseln sich die Farben der Wellblechhäuser- und häuschen in einem frohen Durcheinander ab und viele kleine Kaffees, Restaurants, Künstlerläden und Souvenirshops laden zum Schaufensterbummel ein, um viele originelle Details zu entdecken. Eine Hauptstadt, die von Charm und Charakter wohl vergeblich ihres Gleichen sucht.
    Zur Feier des Tages gehen wir zum Essen in das Restaurant Kol. Während Theresa zufrieden mit ihren Spielsachen beschäftigt ist und dabei die anderen Gäste amüsiert, genießen wir ein romantisches Abendessen. Lediglich hin und wieder müssen wir aufstehen, um Theresa wieder einzufangen, wenn sie sich allzu weit von unserem Tisch wegbewegt. Skandinavien ist besonders kinderfreundlich. Gequietsche und Herumgetolle von Kindern wird hierzulande nicht nur toleriert, sondern ist willkommen. Das bekommt Theresa von Kellnern und Gästen zu spüren und fühlt sich sichtlich wohl. Wir alle drei haben diesen Tag sehr genossen und wenn wir uns nach über zwei Wochen schon gut an das Leben auf engem Raum gewöhnt haben, freuen wir uns nun auch auf den Schlaf im Hotelzimmer.
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  • Day 18

    Reykjavik

    July 22, 2019 in Iceland ⋅ ⛅ 15 °C

    Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel haben wir Theresas Vormittagsschläfchen genutzt, um die weitere Route zu planen. Schon in den letzten Tagen wurde das Gefühl immer stärker, dass wir mit unserer Reisegeschwindigkeit zu langsam sind, um die bevorstehenden Highlights im Süden und im Hochland auch wirklich sehen zu können. Wir richten uns eben nach unserem kleinen Reiseleiter, der vorgibt, wann gefahren, Pause gemacht oder übernachtet wird. Ursprünglich hatten wir nach den Färoerinseln noch eine Woche Dänemark geplant. Gestern kam uns der Gedanke, diese Woche gegen eine zusätzliche Woche Island einzutauchen. Wir entschließen uns, beim Fährbetreiber nachzufragen, ob dies denn überhaupt möglich wäre. Eine letzte Kabine ist noch frei, wir nicken uns zu und bestätigen noch gleich am Telefon die Umbuchung. Für eine überschaubare Bearbeitungsgebühr haben wir nun genügend Zeit gewonnen, um in unserem gemächlichen Tempo weiterzureisen.
    Nachdem Theresa aufgewacht ist, machen wir uns auf den Weg, um Reykjavik zu erkunden. Das geplante Programm ist überschaubar. Den Besuch der Hallgrimskirche, inklusive Liftfahrt auf den Kirchturm und ein Verzehr des, wohl mehr gehypten, als tatsächlich weltbesten Lamm Hot Dogs. Wir lassen uns einfach im Stadtgetümmel etwas mittreiben. Bevor wir Richtung Süden, und den Golden Circle aufbrechen, kaufen wir noch Lebensmittel im Supermarkt Bonus ein, und füllen unsere Vorräte wieder randvoll auf. Wenn wir das Stadtleben und die Übernachtung im Hotel auch sehr genossen haben, freuen wir uns wieder sehr, in unserem Swami zu sitzen, und wieder in der Natur zu sein.

    PS Die Mitternachtssonne hat derartig penetrant unser Hotelzimmerfenster beschienen, dass Theresa Probleme hatte, tiefen Schlaf zu finden. Die Schalosien waren einfach nicht dicht genug. So wurde alles, was zur Verfügung stand, wie Stühle, Polster, Handtücher, Rucksack, Daunenjacke (und ja, wir tragen im Moment auch Daunenjacke), Schal, etc., vor die Fenster geräumt, um es wirklich finster zu machen. Dank der unermüdlichen Näharbeit der Garstner Omi haben wir für den lichtdurchlässigen Dachzeltbalg nicht nur eine passgenaue Kälteisolierung, sondern auch eine erstklassige Verdunkelung bekommen. Im Swami ist es also nicht nur warm, sondern auch finster. Vielen lieben Dank nochmals an dieser Stelle für die vielen Nähstunden.
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  • Day 19

    Golden Circle

    July 23, 2019 in Iceland ⋅ ⛅ 13 °C

    Heute haben wir uns endlich weiter auf den "Gullni hringurinn" begeben, den goldenen Kreis. Dies ist eine Route ausgehend und endend in Reykjavik, die an den 3 berühmtesten Sehenswürdigkeiten Islands vorbeiführt - der Gullfoss-Wasserfall, der Geysir und Þingvellir, die Spalte zwischen den Kontinentalplatten, die wir ja schon besichtigt haben. Auf der Route befinden sich auch noch weitere "kleinere" Sehenswürdigkeiten, die sich für einen Abstecher lohnen. Zuerst fuhren wir von der Südküste, an der wir auf einem sehr ruhigen Campingplatz übernachtet haben, zum Kerid Krater, einem Vulkankrater, an dessem Grund mittlerweile ein kleiner See ist - hier ein großes Dankeschön an meine Tante Gabi, die uns als Unterstützung für die Reisekassa, die Campingcard geschenkt hat.
    Anschließend gings weiter zum nördlichsten Punkt des Golden Circles, dem Gullfoss. Theresa hatte so ausreichend Zeit, ihr Vormittagsschläfchen während der Autofahrt zu machen. Dieser riesige Wasserfall beeindruckte Roman und mich sehr. Theresa faszinierten mehr die Regenpfützen, die sie mit Regenoverall und Gummistiefel ausgestattet, eingehenst untersuchte. Sie stellte dadurch eine kleine Attraktion für die anderen Touristen da. Genauso, wie unser Swami, der heute mehrmals zum Gesprächsthema mit Touristen und Einheimischen wurde, die alle komplett von unserem treuen Gefährt begeistert sind!

    Weiter gings zu DEM Geysir. Zur Erklärung, dieser erhielt einst den Namen Geysir und nach ihm sind alle weiteren wasserspeienden Thermalquellen als Geysir bezeichnet worden. DER Geysir ist leider mittlerweile sehr ruhig geworden. Nachdem er über 10.000 Jahre regelmäßig gespuckt hat, geschieht dies jetzt nur mehr sehr sehr selten. Dafür ist unmittelbar daneben der Strokkur, der fleißig alle 2-3 Minuten eine oder zwei Wasserfontänen hoch in die Luft schießt. Dieses Phänomen aus nächster Nähe zu beobachten war sehr beeindruckend!
    Nach einem kurzem Abstecher zur Tomatenplantage Friđheimar, einer riesigen Anlage mit Gewächshäusern, in denen Gemüse für den isländischen Markt gezüchtet wird, und wo man "angeblich" die leckerste Tomatensuppe im Restaurant bekommt (Leider war es übervoll, und die Wartezeit hätte unser bereits müdes Kind nicht gut geheißen), entschieden wir uns, für einen Ausflug in Richtung einer weiteren Sehenwürdigkeit des Golden Circles, das Þjórsárdalurtal, mit mehreren schönen Wasserfällen. Hier, am Campingplatz Arnes befinden wir uns jetzt am Beginn des Tales und sind schon gespannt, welche atemberaubenden Naturschauspiele wir morgen zu Gesicht bekommen werden.
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  • Day 20

    Offroad zum Wasserfall für uns alleine

    July 24, 2019 in Iceland ⋅ ☁️ 9 °C

    Gestern haben Roman und Theresa Erkundigungen bei der Touristeninformation eingeholt. Dort arbeiten meist unterbeschäftigte, sehr bemühte, nette Einheimische und da haben wir schon einmal sehr gute Tipps bekommen. Die Dame gestern ist selbst Jungmama, und hatte tolle Empfehlungen für uns, die sich auch mit Baby verwirklichen lassen, mit verschieden langen Anfahrtswegen, je nachdem, wie lange Theresas Vormittagsschläfchen dauern würde. Also fuhren wir, da Theresa so gut schlief, bis zum am weitesten von uns entfernten Wasserfall im Þjórsárdalurtal, dem Dynkur. Um zu ihm zu gelangen, muss man die asphaltierte Straße entlang des Þjórsár verlassen, und sich über den Kamm zum nächsten Fluss durchkämpfen. Ein malerischer Ausblick begleitete uns die ganze holprige Fahrt, auf der uns kein einziger Mensch, nur ein paar Schafe begegneten. Die Strecke schlängelte sich durch staubige Felshänge, der Blick rechts ging von den zerklüfteten Lavafeldern über die grünen Berghänge bis hin zum Vulkangletscher Hekla (= einem der 3 aktivsten Vulkane Islands, der als schon längst "überfällig" gilt). Vor uns tauchte ein steingiger Hügel nach dem anderen auf, die unser Swami mit Bravour meisterte, nur um nach dem letzten staubigen Hügel endlich den Blick auf ein gigantisches Panorama freizugeben, mit grünen Hängen, die von Bächen und kleinen Wasserfällen durchzogen sind, auf steile Berge und den Gletscher Langjökull in der Ferne. Am Ende des Weges eröffnete sich uns ein phänomenaler Blick auf den Dynkur. Warm eingepackt, da der Wind stark blies, Theresa in der Trage am Rücken, machten wir uns zu Fuß auf, die letzte Wegstecke bis zum Wasserfall zurückzulegen. Eine halbe Stunde durch sanfte moosbewachsene Hänge, entlang des Flusses, nur in Gesellschaft einiger Schafe, die besonders Theresa sehr gut gefielen, und wo sie vom Rücken aus schon fleißig versuchte, das von uns vorgemachte Mähhhh, nachzumachen.

    Nach den vielen Touristen am Golden Circle, die die Schönheit der natürlichen Sehenswürdigkeiten stören, und einem die Möglichkeit nehmen, die unberührte Naturgewalt mit allen Sinnen erleben zu können, war dieser Wasserfall, nur für uns 3 alleine, das schönste, was wir bisher auf Island gesehen haben. Unberührte Natur, nur durch eine, kaum als Weg zu bezeichnende Schotterpiste, erreichbar, und dadurch kaum besucht. Das ist es, was man sich vorstellt, wenn man von Island träumt. Keine Horde handyknipsender Asiaten, die sich vor lauter Sensationsgier vor jedes andere Objektiv stellen, desinteressierte lärmende Schulklassen, oder Kaffeefahrten, die busweise zu den Sehenswürdigkeiten gekarrt werden. Heute haben wir unberührtes Island kennen lernen dürfen. Nur für uns alleine. Deswegen sind wir hierher gekommen. Dafür lieben wir Island.
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  • Day 21

    Ab in den Süden

    July 25, 2019 in Iceland ⋅ ☁️ 8 °C

    Täglich verfolgen wir gespannt auf vedur.is den Wetterbericht. Mehr als zwei Tage vorauszuplanen, bringt jedoch unserer Erfahrung nach nichts. Innerhalb dieser 48h ist der Wetterbericht jedoch sehr zuverlässig. Unsere weitere Hochlandtour haben wir aufgrund des unbeständigen Wetters aufgeschoben und haben heute in den zwei Schlafphasen von Theresa richtig Kilometer gemacht. Laut der Wettervorhersage müssten wir so morgen trocken bleiben... mal sehen. Man muss dazusagen, dass wir bislang noch nicht einmal unsere Regenjacken benötigt haben... in Island grenzt das an ein Wunder.
    Die Reiseroute nach dem Wetter zu richten, stellt insofern kein Problem dar, da es hier in Island überall etwas zu entdecken gibt.
    So haben wir heute am Weg den Skógafoss bewundert. Unseren Nachtplatz haben wir am südlichen Fuße des Vatnajökull in Skaftafell gefunden. Die kalbenden Ausläufer dieses Gletschers, der nicht nur der größte Islands, sondern ganz Europas ist, sind nur wenige Gehminuten entfernt. Heute Nacht werden wir also gut einheizen im Swami.
    Während Julia erneut eine köstliche Fischsuppe zubereitete, erkundete ich zu Fuß die nähere Umgebung, wobei ich auf den Svartifoss stieß. Die Bilder sprechen auch heute wieder für sich.
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  • Day 22

    Eisberg voraus

    July 26, 2019 in Iceland ⋅ 🌧 10 °C

    Nach einer verregneten Nacht am Fuße des Vatnajökull machten wir uns auf zum unweit gelegenen Gletschersee Jökulsàrlón, wo man den Gletscher kalben und die Eisschollen aufs Meer hinaus treiben sieht. Leider hat der isländische Wetterdienst falsch vorrausgesagt, und die Wetterfront, die eigentlich am Vormittag über uns hinwegziehen sollte, blieb am Vatnajökull hängen. Zuerst warteten wir im Swami in erster Reihe vorm See gemütlich bei Tee und Kekse darauf, dass Theresa in ihrem Kindersitz aufwacht und der Regen nachließ. Sahen dabei anderen Touristen zu, die mehr und weniger wetterfest gekleidet im strömenden Regen versuchten einen Parkplatz zu finden und anschließend, sich, den Gletscher und die Eisschollen zu fotografieren. Das vorausgesagte trockene Wetterfenster haben wir so gemütlich und kurzweilig abgewartet. Naja, das prognostizierte 1-stündige Fenster dauerte genau 5 Minuten an, und der isländische Regen traf uns zum ersten Mal - wir haben es wohl am Vortag verschrien. Zum Glück gut angezogen, erkundeten wir - außen klatschnass, aber innen (merino)wollig warm und trocken - die Umgebung.
    Dort, wo der Fluss ins Meer mündet und die Eisschollen in selbiges spuckt, versucht das Meer dieses Eis am Strand wieder loszuwerden. Die faszinierendsten Eisformationen funkeln daher am schwarzen Lavastrand entlang, wo sie die tosende Brandung an Land gespült hat. Dieser Strand wird - passender Weise - Diamond Beach genannt. Die glitzernden Eisskulpturen vor der rauhen See im strömenden Regen, ein paar Robben, die gegen die Wellen ankämpften - eine wunderschöne Szenerie. Während wir begeistert den Anblick genossen, versuchte Theresa begeistert, sich mit schwarzem Sand zu panieren, was zur Folge hatte, dass wir unseren Auslass des Wassertanks kurzfristig als Dusche verwendeten, um das Kind in Regenkleidung wieder halbwegs sandfrei zu bekommen.

    Weiter setzen wir die Fahrt die Ringstraße entlang Richtung Osten fort, umrundeten den riesigen Gletscher zur Hälfte (er bedeckt 10% der Fläche von Island!) und kamen schließlich in die Ostfjorde. Eine bezaubernde Landschaft, saftiges Grün, Wasserfälle, wohin man schaut, schwarze Lavafelsen, die raue graue See auf der anderen Seite. Wir genossen die Fahrt sehr und hofften darauf, Rentiere zu sehen, was leider - noch nicht - passiert ist. (Einst wurden 12 Rentiere zur Zucht nach Island gebracht, einige kamen irgendwann in die Freiheit aus und nun gibt es ca 3000 wildlebende Rentiere in den Ostfjorden).

    Unser Nachtlager haben wir nun auf einem wunderschön idyllisch gelegenen Campingplatz aufgeschlagen. Mitten in den Hügeln am Rande des Berufjords. Von unserem Stellplatz aus hat man freie Sicht auf die Berge ringsum, und einen Wasserfall, und wir sind nahezu alleine. Theresa schläft nach einem warmen Bad schon längst und Roman genießt heute ein Glas Whiskey on the Rocks - mit jahrtausende altem Eis vom Vatnajökullgletscher.
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  • Day 23

    So schließt sich der Kreis

    July 27, 2019 in Iceland ⋅ ⛅ 13 °C

    Wer unsere Reiseroute genau beobachtet, hat es schon erkannt - heute haben wir Island einmal komplett umrundet und sind "fast" wieder am Beginn unserer Reise. Nicht der Fährhafen, sondern Egilstađir (der erste große Ort auf Island, wo alle Camper der Fähre, wie wild die Supermärkte geplündert haben) war ein heutiges Etappenziel um Einzukaufen und uns bei der Touristeninformation über den Zustand der Strecke zu informieren. Geplant war nämlich Richtung Laugafell zu fahren, einer warmen Quelle und hier zu übernachten. Dies ist unser Ausgangsziel für morgen Richtung Hochland.
    Die Strecke hierher führte uns zuerst über den Oxipass, eine sehr idyllische Strecke mit Abermillionen Schlaglöchern, durch die uns unser Swami zuverlässig gebracht hat - hier ein Dankeschön an Mitti, der einige Stunden Arbeitszeit investiert hat, um alle eventuellen elektrischen Problemstellen am Swami zu finden und zu beheben, damit wir ein zuverlässiges Reisegefährt in Island haben.

    Was das Fahren in Island fast noch beschwerlicher macht, als Schlaglöcher, sind Schafe. Überall laufen sie frei herum. Die älteren Tiere zottelig, oft verdreckt, als hätten sie Dreadlocks, die Jungtiere flauschig kugelrund. Angst vor Menschen, bzw vor Autos haben sie nicht, was uns oftmals dazu zwingt, auf die Gegenfahrbahn auszuweichen oder stehenzubleiben, um einen Zusammenstoß mit diesen - von uns scherzhaft genannten - Sushis (Suizide Sheeps) zu verhindern! Auch heute Nacht stehen wir direkt neben einer Herde Schafe, ich freue mich schon auf Theresas fröhliches juchzen morgen früh, wenn sie sie entdeckt! Heute war sie zu sehr mit Baden im warmen Quellwasser und Stiegen hinaufklettern, in der dazugehörigen Herberge, beschäftigt, dass sie komplett erschöpft sofort eingeschlafen ist.
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  • Day 24

    Mondlandung? NASA? Wo sind wir gelandet?

    July 28, 2019 in Iceland ⋅ ☁️ 9 °C

    Heute Morgen haben wir uns in Laugafell ordentlich gestärkt. Wir haben uns diesmal nicht selbst versorgt, sondern das Frühstück, das in der Berghütte neben der wir stehen bleiben durften, angeboten wird, in Anspruch genommen. Es war ein toller Start in den Tag.
    Die befestigte Straße haben wir heute bereits nach wenigen Kilometern verlassen. Um genau zu sein beim größten Staudamm Europas, dem Kárahnjúkar.
    Wir steigern uns schön langsam was unsere Hochlandtouren betrifft, und haben heute nicht nur anspruchsvolle Sand- und Steinpassagen gemeistert, sondern auch zum ersten Mal einige Flüsse gefurtet. Bei rund 30cm Wassertiefe war das zwar eine Anfängerübung, für uns aber dennoch spannend. Der Schnorchel unseres Swamis kommt wohl erst morgen zum Einsatz... da stehen 50cm (plus) am Plan. Heute ist uns in der abgelegenen Gegend östlich der Askja zum ersten Mal ein Ranger begegnet, der in den endlos scheinenden Weiten für Recht und Ordnung sorgen soll. Es wird empfohlen, sich im Hochland mit dem Gegenverkehr über den Streckenzustand auszutauschen. Außerdem soll man bei Kontakt mit Rangern die Gelegenheit nutzen, um Details zu Wasserstand, Wetter und der voraussichtlichen Streckendauer zu erfragen. Der Ranger von heute (Stefan hieß er) hatte eine gute und eine schlechte Nachricht für uns. Die schlechte zuerst. Für heute und morgen wird das Jahreshoch für die Flüssstände im Hochland erwartet. Zum einen, weil es in den letzten Tagen sehr viel Niederschlag gegeben hat, und zum anderen wegen der Schneeschmelze am Gletscher beim jetzigen Schönwetter, was zu einer zusätzlichen Belastung der Flüsse führt. Sogleich seine gute Nachricht: für unseren Swami kein Problem. Wir sind abermals stolz auf unser Auto, welches eine Wasserfurt von 90cm problemlos schaffen sollte. Insgesamt waren wir heute 2x 2h unterwegs. Davon hat Theresa jeweils 1h geschlafen und 1h munter und fröhlich entweder alleine oder mit Mama gespielt... wir finden, unkomplizierter könnte ein Kind nicht sein. Wir wissen es sehr zu schätzen, dass unsere kleine Maus unsere Reise mit so viel Freude mitmacht... nur so wird es zu dem schönen Abenteuer, dass es ist. Unser Weg wurde von Stunde zu Stunde abenteuerlicher und die Umgebung immer unwirklicher. Von Steppe, über Wüste, bis zu wilden Lavafelder, durch die die Piste nur mühsam und wild verwunden das Durchkommen ermöglicht. (Ein Detail am Rande: wir fahren mittlerweile anstelle von 3 mit 2bar Reifendruck. Das bewirkt Wunder... nicht nur auf Sand, sondern auch bei Wellblechpassagen).

    Wo sind wir nun gelandet? Und zwar am Mond... fast zu mindest. Bis vor 20 Jahren hat hier die NASA für Weltraumspaziergänge trainiert. Und seit letztem Jahr wurde dieses Programm wieder aktiviert. So kommt es, dass heute tatsächlich die NASA unsere unmittelbaren Nachbarn sind. Wir sind gleich nach Ankunft mit ihnen ins Gespräch gekommen und haben uns neugierig nach dem bunten Treiben erkundigt. Alle samt US Amerikaner aus verschiedenen Spacecamps, und unseren Anschein nach viel zu extravagant ausgerüstet.. wie von einem anderen Stern eben. In besserer Gesellschaft befinden wir uns da mit unseren anderen Nachbarn, zwei Unimogs, die sind größer, als wir und bieten somit hervorragenden Windschatten. Morgen Früh müssen wir uns entscheiden, ob wir die F88 in den Norden oder die F910 weiter in den Westen nehmen. Eins steht wohl aber schon heute fest... wir sind definitiv im Hochland angekommen...da wo die NASA im Weltraum spaziert.
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  • Day 25

    Bad im Vulkan und Oase in der Wüste

    July 29, 2019 in Iceland ⋅ ⛅ 12 °C

    Nach einer - dank lärmender Motorradtouristen am Campingplatz neben uns, die von Roman um 2 Uhr früh ins Bett geschickt worden waren - kurzen Nacht am Fuße der Askja, haben wir uns bei einer netten Rangerin noch aktuelle Infos zu Streckenzustand und Wasserständen geholt, und sind anschließend aufgebrochen, um die Askja, oder besser gesagt ihre beiden Kraterseen, zu Fuß zu erkunden. Theresa schlief schon nach wenigen Metern in der Trage, und wir spazierten durch die Lavawüste. Zu Beginn führte der Weg durch rot-schwarzen Sand und Schneefelder, ging schließlich über in scharfkantige Lavafelder mit Bimsstein-Topping - Ja, tatsächlich ist dort alles voller Bimssteine in allen Größen. Es sieht sehr seltsam aus, wenn im Bach neben einem auf einmal Steine obenauf schwimmen! Schließlich eröffnet sich uns der Blick auf die beiden Kraterseen. Der Hauptsee ist dunkelblau, riesig und eiskalt und sieht einem österreichischen Bergsee nicht unähnlich. Unmittelbar davor in der tiefen Senke eines zweiten, kleinen Kraters mit etwa 300m Durchmesser, liegt der Viti-See. Dessen Wasser milchig türkis schimmert. Viti bedeutet Teufel. Dies versteht man, sobald man sich ihm in Riechweite nähert und den intensiven Schwefelgeruch wahrnimmt. Dieser kleine See wird durch thermale Quellen gespeist, die von der darunter liegenden Magmakammer aufgeheizt werden. Am Boden des Sees ist es daher an einigen Stellen unangenehm heiß. Das restliche Wasser hat durch einen kalten Schmelzwasserzufluss zwischen 25-28°C. Woher wir das so genau wissen? Weil Roman spontan eine Runde im warmen Nass gewagt hat. Den rauchig-schwefeligen Geruch wird er bis am Abend nicht mehr los, wo er auf Grund defekter Duschen ins 4°C kalte Naturbecken am Bach springt - aber das war es wert!
    Nach einer Mittagspause am Mond - dort, wo die NASA für ihre Weltraumexpeditionen trainiert hat, und heute NASA-Mitarbeiter in Warnwesten herumgelaufen sind - haben wir uns aufgrund der Straßenbeschreibung unserer Ranger (8-10h für eine Wegstecke von ca 80km) gegen den direkten Weg Richtung Süden, und stattdessen für eine Schleife Richtung Norden entschieden. Nach zirka der Hälfte der holprigen Fahrt in den Norden, über Sand, Wellblechpisten, Lavasteine, Lavafelder, durch kleinere und größere Bäche und durch die imposante Lavawüste Ódáđahraun, haben wir nun die Oase Herđubreiđarlindir erreicht. Benannt nach dem Tafelvulkan Herđubreiđ, dem "König der Berge Islands", an dessen Fuße sie liegt, entsteht durch mehrere kleine Bachläufe ein grünes Fleckchen Erde inmitten der schwarzen Wüste, die als Campingplatz genützt wird. Beim Geschirrabwaschen an einem freistehenden Waschbecken, Mitten im Nirgendwo in der Oase, weiß man, dass man noch nie einen schöneren Ausblick bei dieser Tätigkeit hatte! Morgen werden wir die Oase wieder gegen die Wüste tauschen, nur um am anderen Ende wieder ins saftige Grün des Nordens Islands einzutauchen!
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