im Kanu, zu Fuß, per Auto – eine Ostsee-Reise mit Herz und Humor もっと詳しく

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  • ドイツ
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ビーチ、市内観光、文化、友情、ハイキング、家、自然、短い旅行、ツアー、と 荒野
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  • Fähre, Fischer, fliegende Sprüche

    6月12日, ドイツ ⋅ ☀️ 15 °C

    Neuendorf – das ursprünglichste Fischerdorf auf Hiddensee, ein echter Schatz für alle, die das ruhige Inselleben lieben. Hier stehen noch die alten Kapitäns- und Fischerhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die aussehen, als hätten sie schon so manche Sturmflut und manch überraschten Urlauber gesehen. Im Vergleich zum quirligeren Vitte fühlt sich Neuendorf an wie das gemütliche Dorf, in dem selbst die Möwen entspannt schlürfen.

    Wir suchten genau diesen Rückzugsort und kamen am Fischereimuseum vorbei – ein echtes Juwel, liebevoll eingerichtet von den Neuendorfer Fischern selbst. Seit 2009 kann man dort in die Welt der harten Fischerei auf Hiddensee eintauchen. Und Glück gehabt: Wir hatten eine Privatführung von Malte, einem echten Insulaner und passionierten Fischer, der uns Geschichten erzählte, die spannender waren als mancher Seemannsschlager.

    Malte berichtete von früher, als die Fischer bei eisigen Temperaturen mit Schlitten übers gefrorene Bodden-Eis rasten – quasi der Winter-Rallye von Hiddensee. Da musste man nicht nur mit den Netzen jonglieren, sondern auch mit der Gefahr, plötzlich im eiskalten Nass zu landen. Mutig, diese Kerle! Ohne Motoren, nur Muskelkraft, Kutsche oder Fahrrad – und das alles bei Wind und Wetter. Kein Wunder, dass der Beruf Fischerei hier auch ein bisschen eine Lebensschule war.

    Heute gibt es zwar kaum noch aktive Fischer, Metzgerei und Bäcker sind verschwunden – aber die Geschichte lebt im Museum weiter. Margriet gönnte sich noch ein Eis am Hafen, während ich meine Portion Sprotten mit einem kühlen Bier feierte. Das perfekte Inselleben, könnte man sagen.

    Doch dann wartete in Schaprode noch die Herausforderung: Das Auslösen unseres Autos. 50 Leute auf der Fähre, nur zwei Parkscheinautomaten und eine Technologie, die für viele eher wie Hexenwerk wirkte. Vor mir wackelte sich eine ältere Dame zaghaft in die Poleposition. Noch bevor ich was sagen konnte, polterte es hinter mir los – zwei Berliner, wie aus’m Bilderbuch:
    „Na, ick gloob, et hackt hier! Is hier jetzt Vordrängeln für Fortgeschrittene, oder wat?“
    Die Dame drehte sich um, sah sie mit diesem Blick an – der gleichzeitig Lebensgeschichte und Vorwurf war – und sagte leise:
    „Mein Mann… muss ins Krankenhaus.“
    Stille. Dann, nach einem kurzen Moment des schlechten Gewissens, nuschelte einer der Berliner: „Na dann glob ʼma dit mal, wa.“
    Einer der Berliner sagte dann noch:„Det jeht ooch online? – Ach, kiek ma eener an!“
    „Immer diese neumod’sche Krempe… Früher hat ʼn Parkschein noch nach Blech jerochen.“Ich nutzte die Gunst der sozialen Verwirrung, scannte den QR-Code auf dem Automaten und zückte mein Handy.

    Zwei Klicks später war unser Auto freigekauft, die Sonne lachte, Margriet nickte anerkennend, und wir rollten los. Noch schnell der Brauerei Bescheid gegeben, dass wir zehn Minuten später kämen – aber hey: Für Bier mit Charakter darf man ruhig mit Charakter zu spät kommen.
    Mit Stil. Und einer Geschichte.
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  • Margriet wird Biersommelière

    6月12日, ドイツ ⋅ ☀️ 20 °C

    Da ich zuvor angerufen hatte, wurden wir in der Insel-Brauerei in Rambin schon erwartet – charmant wie alte Freunde, leicht verspätet. Die Tafel: ein echter Hingucker, liebevoll eingedeckt. Kaum saßen wir, stand auch schon das erste Glas Pils vor uns – das „Hiddenseer“. Wir prosteten der Runde zu, entschuldigten uns höflich für unsere modisch-unpünktliche Ankunft und als wir erzählten, dass wir direkt von der autofreien Insel Hiddensee herübergeschwommen… äh, gefahren kamen, war das Eis schnell gebrochen.

    Markus Berberich, Gründer, Bierliebhaber und Braumeister mit Leib, Seele und bayerischer Brau-Studienvergangenheit, führte mit viel Charme durch den Abend. Seine Vision: seltene Biere, keine Massenware – sondern echte Charakterköpfe in der Flasche. 7 dieser flüssigen Typen durften wir nun kennenlernen. Tapas gab’s auch. Der Abend war gerettet.

    Erster Gang: Gose (6,5%) – ein Sauerbier mit Meersalz, Quitte und „maritimer Mineralik“. Wir so: „Oha, das schmeckt nach Ostsee im Glas.“ – nicht ganz unser Ding, aber mit gebratenen Chilis immerhin kulinarisch interessant.

    Baltic Ale (7,5%): Goldgelb, pfeffrig-nussig, und mit Gambas serviert. Margriet war hin und weg – das wanderte direkt auf ihre imaginäre Bier-Einkaufsliste.

    Dann kam das East Coast IPA (5,6%). Markus fragt: „Weiß jemand, wofür IPA steht?“ Margriet – zack! – aus der Hüfte: „Indian Pale Ale!“ Markus nickt anerkennend, wir zwinkern uns verschwörerisch zu. Das war Margriets Moment. Die Geschichte vom Indian Pale Ale folgte prompt von Markus. Das Bier - fruchtig, weich, leicht herb – ihr neues Lieblingsbier.

    Beim Baltic Dubbel (8,5%) mit Ziegenkäse und Manchego war dann mein Gaumen an der Reihe: Dattel, Pflaume, Rumrosine – Schluss mit lustig, das war flüssiges Weihnachtsgebäck für Erwachsene. Auch dieses Bier: direkt auf meine Liste.

    Zwischendurch immer wieder angeregte Gespräche mit anderen Teilnehmenden – eine Mischung aus Hopfen-Hipstern, Bierpoeten und kulinarischen Neugiernasen.

    Dann das Baltic Stout (7,5%). Schwarz wie die Nacht, duftet wie Mokka und umarmt dich wie ein Kaminfeuer. Dazu ein Stück Quarkkuchen und eine Praline – was sollen wir sagen? Liebe auf den ersten Schluckbei mir - Margriet fand es interessant - was immer das heißt ;0)...

    Und als ob das alles nicht schon genug gewesen wäre, kam das Grande Finale: Quadriga (10,5%) – golden, edel, mit Mirabelle und Holzfassnote. Ein echtes Feierabendbier für Staatsbankette oder ein ganz gewöhnliches Donnerstagabendgefühl, wenn man sich mal was gönnen will.

    Wir verabschiedeten uns dankbar, leicht beschwipst und voll innerem Glanz. Im Shop deckten wir uns mit unseren neugewonnenen Lieblingen ein, stapelten sie stilecht in den Bollerwagen und kutschierten sie wie edle Schätze zum Auto.

    Was für ein Tag – Hiddensee, Bierhorizonte und Geschichten, die hopfengetränkt weiterziehen. Morgen wartet schon Usedom… aber jetzt erstmal: Guts Nächtle.
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  • Frühstück für Gipfelstürmer

    6月13日, ドイツ ⋅ ☀️ 16 °C

    Nach den wilden Abenteuern auf Hiddensee und dem Testing in der Insel-Brauerei gönnte sich Margriet heute mal den Luxus des Ausschlafens. Halb sieben stand sie trotzdem schon wieder auf der Matte – als hätte sie heimlich einen Abenteuerkalender im Kopf, auf dem jeden Tag ein großes rotes „Los jetzt!“ blinkt. Ich musste schmunzeln. Also auf, ab zum Frühstück.

    Und was für eins: Eine dreistöckige Frühstücksetagere – vollgepackt mit allem, was das Frühstücksherz begehrt. Rührei, Käse, Wurst, Marmelade, frische Brötchen... Margriet frühstückte heute nicht wie ein Spatz, sondern wie ein Kohlekumpel nach der Nachtschicht. Ich versuchte mitzuhalten – verlor aber klar in der Disziplin „Etageren-Eroberung“.

    Gestärkt und gut gelaunt schlenderten wir durch die Stadt Usedom. Der Marktplatz und die umliegenden Gebäude wirkten wie eine filmreife Kulisse, in der man jeden Moment erwartet, dass ein historisches Pferdefuhrwerk ums Eck biegt. Hier hat die Zeit offensichtlich beschlossen, in Rente zu gehen – und zwar würdevoll.

    Dann ging’s raus in die Natur – und die meinte es heute ernst. Unsere Wandertour führte uns auf die Halbinsel Gnitz, im Südwesten Usedoms, die mit ihren schroffen Kliffs, stillen Buchten und steilen Küstenwegen keine Spaziergangskulisse für Schönwetterwanderer ist. Hier wird geschnauft, geschwitzt und gestaunt. Der Blick auf das Achterwasser ist spektakulär, die Wege fordern – und Margriet war ganz in ihrem Element. Ich kam ein wenig ins Keuchen, sie in den Flow.

    Kein Vergleich zum Promenadenschlendern – das hier ist Wandern mit Charakter. Und irgendwie auch mit Haltung.
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  • Steilküste mit Fabelwesen-Feeling

    6月13日, ドイツ ⋅ ☀️ 16 °C

    Unsere nächste Etappe: die Halbinsel Gnitz. Margriet war schon beim Namen begeistert – „Das klingt wie aus einem Kinderbuch, in dem Elfen wohnen“, sagte sie. Ich grinste. „Warte ab." Tatsächlich, als wir vom Parkplatz Mövenort losgingen, hätte es auch gleich mit Elben oder Hobbits weitergehen können.

    Der schmale Pfad schlängelte sich durch Kiefernwälder und sonnige Lichtungen, und schon nach wenigen Minuten war klar: Hier regiert die Natur.Die ersten Meter führten uns durch einen lichten Wald, und Margriet blieb plötzlich wie angewurzelt stehen. Ein Froschkonzert! Und was für eins! Quakend, quietschend, als hätte jemand ein ganzes Orchester an Amphibien eingeladen. Wir standen da, lauschten – Margriet filmte mit einem seligen Lächeln. „Wenn man’s nicht sieht, glaubt man’s nicht“, meinte sie.
    Der Weg führte uns weiter durch verwunschene Wälder, zwischen umgestürzten Baumriesen hindurch. Einer sah aus wie die abgehackte Hand eines Riesen – fünf mächtige Wurzelausläufer reckten sich in die Luft, als hätte er im letzten Moment noch nach uns greifen wollen. Margriet sagte nur trocken: „Na, dem ham wa wohl grad noch entwischen!“ – und lachte.

    Dann kamen wir zur Steilküste am Weißen Berg – 32 Meter hoch und ein spektakulärer Blick über das Achterwasser. Der Sand an der Kliffkante leuchtete fast unnatürlich hell in der Sonne – so bekam der Berg wohl seinen Namen. Wir standen eine Weile da, sagten nicht viel, schauten einfach nur. Natur in Großaufnahme.

    Später querten wir den Natur-Campingplatz. Hier roch es nach Holzfeuer, Sonnencreme und Kuchen – die drei Gerüche, aus denen gute Urlaubstage gemacht sind. Wir setzten uns auf eine kleine Holzbank, sahen dem Wind dabei zu, wie er die Bäume bewegte, und sprachen mal wieder über alles und nichts. Keine Eile, kein Lärm – nur wir und diese besondere Landschaft. Der Gnitz hatte uns verzaubert, ohne Drama, ohne Anstrengung. Wie ein ruhiger Tag im Tolkienland.
    Die Gaststätte „Pott & Pann“, war geschlossen – aber direkt daneben war eine Ansammlung von Surfbrettern aufgebaut. Wir sahen uns an: „Surfen? Hier?“ Es sah eher aus wie Wiese mit Aussicht. Erst ein paar Meter weiter entdeckten wir den versteckten Abgang zum Wasser – und alles ergab plötzlich Sinn. Wir lachten und so marschierten wir leichten Fußes und mit vollen Herzen zurück zum Auto – bereit für das nächste Kapitel: Die Kaiserbäder – und ich konnte es kaum erwarten, Margriet den Ostsee-Glanz der alten Zeiten zu zeigen...
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  • Kaiserbad Ahlbeck - Nizza des Nordens

    6月13日, ドイツ ⋅ ☀️ 18 °C

    Wir hatten einen Plan: Die drei Kaiserbäder zu erlaufen – stilecht von Ahlbeck bis Bansin, wie einst die Berliner Sommerfrischler mit Zylinder und Spitzenhandschuhen. Unser Auto ließen wir strategisch in Bansin stehen, um uns dann vom Bus in Ahlbeck direkt an die elegante Promenade spucken zu lassen.

    Zuerst: der Klassiker. Die Ahlbecker Seebrücke – stolz und unverändert, ein Wahrzeichen seit 1899. Die berühmte Jugendstil-Standuhr von 1911, die sonst am Zugang steht, ist allerdings gerade in Restauration und daher leider nicht zu sehen. Sie wurde von einem Berliner Unternehmer gestiftet – angeblich als Geschenk an eine Geliebte, mit der er regelmäßig in Ahlbeck verweilte.

    Wir gingen zum Strand runter. Dort wehte ein kräftiger Wind, der an Schuhe ausziehen nicht denken ließ – eher musste man das Hütchen festhalten, damit es nicht davonflog. Trotzdem war die Ostsee da – wild und frisch, und Margriet begrüßte das Meer mit einem Lächeln, das alle Sturmböen wettmachte.

    Zurück auf der Promenade schlenderten wir vorbei an der Kulturmuschel – wo bald wieder Konzerte erklingen – und staunten vor dem imposanten Ahlbecker Hof. Ich fragte Margriet spontan, ob wir einen Blick hineinwerfen wollen. Sie wollte gerade zögerlich ablehnen, da packte sie sich doch ein Herz – und stieg hinauf über den roten Teppich wie eine Herzogin auf Urlaub. Innen: Jugendstil vom Feinsten, historische Fotos mit echten Schnurrbärten, und der Hauch der kaiserlichen und königlichen Monarchie lag noch in der Luft. Ein Grandhotel, wie es im Buche steht.

    Draußen war Margriet kaum zu bremsen. "Da eine Villa! Und da noch eine!" – Jugendstil, Türmchen, Erker, Veranden mit Spitzengardinen. Wir liefen, staunten, fotografierten, staunten weiter. Hier promenierte einst Kaiser Franz Joseph (angeblich inkognito), und auch Marlene Dietrich soll hier ihre erste große Inspiration gespürt haben – vielleicht lag’s am Wind, vielleicht am Licht, oder vielleicht doch an der Aussicht auf gesellschaftliches Rampenlicht im Badekarren.

    Ahlbeck war ein Traum aus weißem Stuck, aus Geschichte und Geschichten. Skandale um zu kurze Badekleider, konspirative FDGB-Kaffeepläuschchen im Kalten Krieg, die feine Gesellschaft Berlins gab sich hier einst die Klinke in die Hand – jetzt durften wir mal eben in ihren Fußstapfen flanieren.

    Und dann – wie es sich gehört – der nahtlose Übergang nach Heringsdorf. Keine Grenzen, kein Schild – man ist einfach drin. In einem neuen Kapitel, auf dem Weg zum nächsten Glanzpunkt der kaiserlichen Ostsee.
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  • Jugendstilträume am Ostseestrand

    6月13日, ドイツ ⋅ ☀️ 17 °C

    Heringsdorf empfing uns mit kaiserlicher Grandezza – Margriet blieb immer wieder stehen, um die aufwendig verzierten Fassaden zu bewundern, während ich versuchte, mit ihren staunenden Blicken Schritt zu halten. Für mich, der fast jeden Sommer hier verbracht hat, ist vieles vertraut. Aber heute – durch Margriets Augen – war es, als würde ich den Ort zum ersten Mal sehen.

    Bei Fontanes ehemaligem Sommerhaus zückte sie sofort ihr Handy. „Das muss in den nächsten Buchclub-Rundbrief!“, sagte sie, als sie mit geübtem Blick das richtige Licht abwartete. Ein paar Schritte weiter standen wir vor der Büste von Kaiser Wilhelm – und dahinter seine Villa, stolz und stattlich, mit Blick auf die vielleicht eleganteste Seebrücke der Ostsee. Die wollten wir natürlich ganz durchlaufen.

    Unten auf dem Wasser stand ein kleines Freilichtkino – im Abendlicht ein fast surrealer Anblick. Margriet stellte sich sofort vor, wie es wohl wäre, dort mit Decke, Wein und Meeresrauschen einen alten Film zu sehen. Wir konnten uns lebhaft ausmalen, wie es hier zur Jahrhundertwende zugegangen sein musste: Damen mit Sonnenschirmen, Herren mit Zylinder und goldener Uhrkette, während der Hofball im Hotel Kaiserhof schon mit der Ouvertüre lockte.

    Wir träumten uns in die Belle Époque zurück, flanierten weiter unter Jugendstil-Balkonen und stellten uns vor, welche der prächtigen Villen wir wohl am liebsten kaufen würden – als Sommerfrische, versteht sich. Margriet entschied sich für eine mit Türmchen, ich für eine mit Blick aufs Wasser. Der Immobilienmarkt war zum Glück nur in unserer Fantasie geöffnet.
    Schließlich gelangten wir, in das letzte Kaiserbad unserer Tour – ein perfekter Abschluss für eine Kaiserbad-Reise voller Geschichte, Charme und dem unvergesslichen Duft der Ostsee.
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  • Bansin – Der stille Star am Meer

    6月13日, ドイツ ⋅ 🌬 17 °C

    Bansin – das Kleinste der drei Kaiserbäder, aber mit ganz großem Charme. Für mich ist es nicht einfach nur ein Badeort – es ist ein Stück Familiengeschichte. Mein Opa verbrachte hier schon als Student im Jahr 1954 seinen ersten Urlaub. Meine Mutter macht bis heute jedes Jahr im Sommer drei Wochen "Bansin-Zeit" – wie sie es liebevoll nennt. Und ich? Ich kann kein Jahr verstreichen lassen, ohne wenigstens einmal an der Ostsee zu spazieren. Nur sind mir die mittlerweile die Kaiserbäder zu überfüllt - ich ziehe mich auf den Darss zurück.

    Natürlich erzählte ich Margriet all das. Wie oft wir als Kinder hier im Sand gebuddelt haben, wie das Meer am Abend golden glitzert und wie sich dieser Ort über Generationen in unsere Herzen geschrieben hat. Margriet hörte aufmerksam zu, nickte – und ich glaube, ein bisschen dieser familiären Zuneigung färbte auf sie ab.

    Wir standen bald vor einer alten Villa, deren Balkongeländer mit geschnitztem Jugendstil verziert war. „Hier wohnte einst ein Stummfilmstar“, flüsterte ich verschwörerisch – und tatsächlich: Die Geschichte erzählt von Thea Sandten, einer gefeierten Diva der 1920er. Nur ein Haus weiter: das traditionsreiche Café Asgard.

    Natürlich mussten wir hinein. Allein schon wegen der Geschichte – aber auch wegen des Duftes, der durch die halb geöffneten Fenster nach draußen strömte. Seit 1898 serviert man hier Tee, Kaffee und ofenfrischen Blechkuchen. Damals gegründet von einem österreichischen Rittmeister, heute ein Museum in Bewegung: Plüschsessel, Kronleuchter, Kachelofen, Jugendstilporzellan – und Hans Albers und Heinz Rühmann sollen hier auch schon genippt und geschnackt haben.

    An der Seebrücke bogen wir schließlich Richtung Ortskern ab. Es war einer dieser stillen Nachmittage, an denen die Ostseeluft weich und warm ist, und man das Gefühl hat, durch eine Ansichtskarte zu spazieren. Unsere Beine waren müde, unsere Sinne satt.

    „Jetzt wäre ein Schloss genau das Richtige“, sagte Margriet augenzwinkernd. Und sie hatte recht.

    Unser nächstes Ziel war Schloss Mellenthin. Denn nach so viel Kaiservillen und Seebrücken darf es zum Abschluss ruhig ein bisschen fürstlich sein.
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  • Von Kuchenfeen und Brauerzauber...

    6月13日, ドイツ ⋅ ⛅ 19 °C

    Es war einmal ein später Nachmittag, als zwei tapfere Wanderinnen – Miss Daisy von der Nordsee und ich, ihre treue Chauffeurin – aufbrachen, um ein verborgenes Schloss mitten im grünen Herzen von Usedom zu finden. Der Weg war lang, die Sonne neigte sich golden über die Felder, und der Wind trug den Duft von Hopfen und alten Geschichten.

    Unser Ziel: Schloss Mellenthin. Ein Schloss, das eigentlich gar keins ist – doch das störte niemanden. Denn was nach Schloss aussieht, Bier braut, Kuchen serviert und einen Wassergraben hat, darf sich mit Fug und Recht märchenhaft nennen.

    Schon am Eingang staunten wir: Ein Parkplatzschild kündete von der Kuchenfee, die hier offenbar hochoffiziell hofiert wird. „Endlich mal die wahren Heldinnen der Geschichte!“, sagte ich zu Margriet. Sie nickte andächtig. Wir waren auf heiligem Gebäckboden.

    Doch bevor wir über die steinerne Schlossbrücke durften, stand da ein Brückenzoll-Hüter, ein Mann mit verschmitztem Lächeln und ehrbarem Amt. Für eine kleine Silbermünze (nun ja, 2-Euro-Stück), gewährte er uns Durchlass – aber nicht ohne einen Hinweis: „Wisst ihr auch, dass es sich bei diesem Schloss eigentlich um ein Gutshaus handelt?“ Margriet und ich sahen uns an. „Märchenschloss klingt aber eindeutig besser“, sagte ich. Der Wächter lächelte – und ließ uns passieren.

    Wir schritten über die Brücke, wie zwei Hofdamen im Sommerurlaub, und betraten den Innenhof – wo Holztafeln und Sitzgelegenheiten ein mittelalterliches Festmahl versprachen. Im Sudhaus, der Halle der Biere, brodelte es vor Vorfreude – und auch ein wenig Unmut. Ein Koch mit Schürze und dramatischer Augenbraue murmelte nur: „Jaja… alle wollen immer nur gucken.“ Wir nahmen’s mit Humor, nickten verständnisvoll und machten unsere Runde extra leise – fast auf Zehenspitzen - versprachen aber feierlich, auch bald etwas zu essen, und zogen uns diskret wieder zurück.

    Dann: das Schlossinnere. Und dort – o Wunder! – die sagenumwobene Kuchentheke. Sie funkelte wie ein Schatz in Vanille, Sahne und Baiser. Schwarzwälder Kirschtorte, Stachelbeerkuchen mit Wolkenschleier, ein Eierschecken-Monument, würdig, in die große Chronik der Königskuchen aufgenommen zu werden. „Wenn ich hier verschwinde“, flüsterte ich zu Margriet, „dann such mich bei der Kuchenfee.“ ;0)...

    Wir setzten uns im Gastraum direkt hinter die Bar – ein Logenplatz, wie gemacht für Königinnen. Zwei Biere aus dem Schlossbrunnen – hell und dunkel, streng nach dem Gesetz der Bierbalance – wurden serviert. Wir kosteten, nickten anerkennend. Märchenhaft gut. Und dazu ein herzhaftes Mahl, das selbst in einer Ritterküche Ehre gemacht hätte.

    Doch der Abend wäre nicht komplett ohne ein großes Stück Kuchen – „aus wissenschaftlichen Gründen“, wie ich betonte. Margriet lachte, als sie ihren eigenen Gabelstich von meinem Stück wagte. „Man kann nie zu alt für Dessert sein“, sagte sie weise.

    Die Sonne malte noch letzte Lichtstreifen auf das Kopfsteinpflaster, als wir den Schlosspark betraten. Zwischen Blüten und Kräutern summten Hummeln, und Margriet – die stille Beobachterin – wurde zur Naturfilmerin. Mit ruhiger Hand fing sie zwei Hummeln im gleichen Bild ein. „Doppelhummel!“, rief sie stolz und zeigte mir ihr Werk. Ich war ernsthaft beeindruckt.

    So endete unser Tag im nicht-ganz-Schloss, aber ganz-großem Erlebnis. Wir fuhren zurück nach Monte Gristow – satt, zufrieden und leicht verzaubert.

    Und wenn wir nicht eingeschlafen sind… dann träumen wir jetzt noch vom Kuchen...
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  • Prerow und der Nordstrand

    6月14日, ドイツ ⋅ ☀️ 18 °C

    Ich hatte Margriet schon die ganze Woche von dieser Wanderung vorgeschwärmt. Eine der schönsten an der ganzen Ostseeküste – mit Leuchtturm, Urwald, Weststrand-Romantik und überhaupt allem, was das wanderfreudige Herz begehrt. Ich lauf diese jedes Jahr einmal ab. Margriet ist 85. Ich war mir also nicht ganz sicher, ob ich sie auf eine 18-Kilometer-Tour über Sand- und Wurzelpfade schleppen sollte. Sie dagegen sah mich ruhig an und sagte: „Ich laufe dir davon wie ein Duracell-Häschen. Ich trau mir das zu.“ Ich lachte.

    Also los. Erstmal Frühstück beim Bäcker – frische Brötchen, ein Croissant (aber so eines, das aussieht, als wäre es aus Frankreich importiert worden und unterwegs dreimal aufgegangen - es war noch warm). Weiter nach Ahrenshoop, wo wir das Auto abstellten, um den Bus nach Prerow zu nehmen.

    Der Busfahrer war ein Original. Ich sagte: „Zwei nach Prerow, bitte möglichst nah an den Nordstrand.“
    Er: „Prerow Mitte. Weiter fahr ich nicht. Ich bin zwar Insulaner. Aber da war ich noch nie.“
    Ich war etwas beeindruckt von dieser norddeutschen Konsequenz – ein Mann, der beruflich Bus fährt und trotzdem noch nie einen Fuß an den eigenen Nordstrand gesetzt hat. Das ist entweder Zen oder Dienst nach Vorschrift.
    Der Fahrpreis war 11,50 €. Ich reichte einen 50er. Er sah mich an, als hätte ich ihn beleidigt. Ich kramte Kleingeld zusammen und kam auf exakt 8,64€. Er griff nach dem Fünfer, zwinkerte und sagte: „Passt doch.“ Ich mochte ihn jetzt sehr.

    Im Bus frühstückten wir wie zwei Ausflügler aus dem Bilderbuch. Margriet kaute schweigend und wirkte vollkommen unbeeindruckt. Ich hingegen war voller Vorfreude – oder Sorge, dass ich sie demnächst Huckepack zum Leuchtturm tragen muss.

    In Prerow war es still. So still, dass man das Gefühl hatte, man würde die Dorfbewohner wecken, wenn man zu laut läuft. Wir marschierten durch das schläfrige Örtchen zum Nordstrand. Und dann – wow. Weißer Sand, flache Dünen, ein Hauch Karibik, wenn man die Temperatur am Morgen ignoriert. Margriet sah sich um und sagte nur: „Das ist hübsch.“ Was, übersetzt aus dem Margrietischen, bedeutet: spektakulär.

    Ein Vater saß mit seinem Sohn in einer Sandkuhle und baute eine Kleckerburg. Ich fragte vorsichtig, ob wir sie als Kulisse für ein Foto benutzen dürften. Der Vater strahlte stolz. Margriet setzte sich neben das Bauwerk, lächelte – und baute kurzerhand eine zweite Burg daneben. Kleckertechnik mit Erfahrung. Sie erklärte mir, wie sie das früher an der Nordsee gemacht hätten, „damals, als sie noch ohne UV-Filter draußen spielte“. Wir lachten.

    Dann ging es weiter. Am Ende des Nordstrands öffnete sich die Landschaft zu einem stillen Paradies, das jedem Naturfreund das Herz höherschlagen lässt. Das Naturschutzgebiet war wie eine kleine, geheime Welt, in der die Zeit langsamer zu vergehen schien. Das Meer rauschte sanft, während hinter uns die Dünen flüsternd mit dem Wind spielten. Die Luft war erfüllt vom salzigen Duft der See, vermischt mit einem Hauch von feuchtem Moor und frischem Grün. Ein sanfter Wind spielte mit den vorherrschenden Kiefern, und ab und zu ertönte ein melodisches Zwitschern, das wie eine zärtliche Einladung klang, einfach stehenzubleiben und den Moment zu genießen.

    Es war einer dieser seltenen Orte, an denen sich das Herz öffnet, und die Seele einen kurzen Atemzug der Freiheit nimmt – ein Fleck Erde, der Geschichten erzählt von Meer und Wind, von Flug und Stille.

    Ich war überwältigt. Margriet lief. Und lief. Und lief. Ich hatte Mühe, Schritt zu halten. Ich trug schließlich auch den größeren Rucksack ;0)...

    Am Leuchtturm dachten wir an eine Pause. Dort gibt es ein Café. Angeblich. Nur erreicht man es ausschließlich, wenn man vorher durch den Museumsshop geht – und dafür 8 € Eintritt zahlt. Ich fragte, ob wir einfach nur ins Café könnten. Die Antwort war ein trockenes: „Dann sind Sie hier falsch.“ Es war eine Art spirituelle Prüfung. Wir bestanden sie, indem wir umdrehten. Kaffee kann warten.

    Wir zogen weiter, Richtung Weststrand. Und das war dann ein ganz eigenes Kapitel.
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  • Der Darss- 18 Kilometer Ehrgeiz und Sand

    6月14日, ドイツ ⋅ ☀️ 19 °C

    Ich hatte Margriet schon die ganze Woche von dieser Wanderung vorgeschwärmt. Eine der schönsten an der ganzen Ostseeküste – mit Leuchtturm, Urwald, Weststrand-Romantik und überhaupt allem, was das wanderfreudige Herz begehrt. Ich laufe diese Strecke einmal im Jahr. Margriet ist 85. Ich war mir also nicht ganz sicher, ob ich sie auf eine 18-Kilometer-Tour über Sand- und Wurzelpfade schleppen sollte. Sie dagegen sah mich ruhig an und sagte: „Ich laufe dir davon, wie ein Duracell-Häschen. Ich trau mir das zu.“ Ich schmunzelte.

    Also los. Erstmal Frühstück beim Bäcker – frische Brötchen, ein Croissant (aber so eines, das aussieht, als wäre es aus Frankreich importiert worden und unterwegs dreimal aufgegangen - es war sogar noch warm). Weiter nach Ahrenshoop, wo wir das Auto abstellten, um den Bus nach Prerow zu nehmen.

    Der Busfahrer war ein Original. Ich sagte: „Zwei nach Prerow, bitte möglichst nah an den Nordstrand.“
    Er: „Prerow Mitte. Weiter fahr ich nicht. Ich bin Insulaner, aber da war ich noch nie.“
    Ich war etwas beeindruckt von dieser norddeutschen Konsequenz – ein Mann, der beruflich Bus fährt und trotzdem noch nie einen Fuß an den eigenen Nordstrand gesetzt hat. Das ist entweder Zen oder Dienst nach Vorschrift.
    Der Fahrpreis war 11,50 €. Ich reichte einen 50er. Er sah mich an, als hätte ich ihn beleidigt. Ich kramte Kleingeld zusammen und kam auf exakt 8,64 €. Er griff nach dem Fünfer, zwinkerte und sagte: „Passt doch.“ Ich mochte ihn jetzt sehr.

    Im Bus frühstückten wir wie zwei Ausflügler aus dem Bilderbuch. Margriet kaute schweigend und wirkte vollkommen unbeeindruckt. Ich hingegen war voller Vorfreude – oder Sorge, dass ich sie demnächst Huckepack zum Leuchtturm tragen muss.

    In Prerow war es still. So still, dass man das Gefühl hatte, man würde die Dorfbewohner wecken, wenn man zu laut läuft. Wir marschierten durch das schläfrige Örtchen zum Nordstrand. Und dann – wow. Weißer Sand, flache Dünen, ein Hauch Karibik, wenn man die morgendliche Temperatur ignoriert. Margriet sah sich um und sagte nur: „Das ist hübsch.“ Was, übersetzt aus dem Margrietischen, bedeutet: spektakulär.

    Ein Vater saß mit seinem Sohn in einer Sandkuhle und baute eine Kleckerburg. Ich fragte vorsichtig, ob wir sie als Kulisse für ein Foto benutzen dürften. Der Vater strahlte. Margriet setzte sich neben das Bauwerk, lächelte – und baute kurzerhand eine zweite Burg daneben. Kleckertechnik mit Erfahrung. Sie erklärte mir, wie sie das früher an der Nordsee gemacht hätten, „damals, als man noch ohne UV-Filter draußen spielte“. Wir lachten.

    Dann ging es weiter. Am Ende des Nordstrands öffnete sich die Landschaft zu einem stillen Paradies, das jedem Naturfreund das Herz höherschlagen lässt. Das Naturschutzgebiet war wie eine kleine, geheime Welt, in der die Zeit langsamer zu vergehen schien. Das Meer rauschte sanft, während hinter uns die Dünen flüsternd mit dem Wind spielten. Die Luft war erfüllt vom salzigen Duft der See, vermischt mit einem Hauch von feuchtem Moor und frischem Grün. Ein sanfter Wind spielte mit den vorherrschenden Kiefern, und ab und zu ertönte ein melodisches Zwitschern, das wie eine zärtliche Einladung klang, einfach stehenzubleiben und den Moment zu genießen.

    Ich war überwältigt. Margriet lief. Und lief. Und lief. Ich hatte Mühe, Schritt zu halten. Ich trug schließlich auch den schwereren und größeren Rucksack.

    Am Leuchtturm dachten wir an eine Pause. Dort gibt es ein Café. Angeblich. Nur erreicht man es ausschließlich, wenn man vorher durch den Museumsshop geht – und dafür 8 € Eintritt zahlt. Ich fragte, ob wir einfach nur ins Café könnten. Die Antwort war ein trockenes: „Dann sind Sie hier falsch.“ Es war eine Art spirituelle Prüfung. Wir bestanden sie, indem wir umdrehten. Kaffee kann warten.

    Wir zogen weiter, Richtung Weststrand. Und das war dann ein ganz eigenes Kapitel.
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