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  • Day 90

    Apoyo Lagune in Gedanken an Dietzenbach

    June 12, 2022 in Nicaragua ⋅ 🌧 28 °C

    Nach einer weiteren Nacht in Leon ging es am Morgen gleich weiter an den Kratersee Laguna de Apoyo. Nach dem Frühstück also wieder die Koffer gepackt und mit unserem silbernen Toyota die circa 135 Kilometer gen Süden. Ehe es zum Kratersee selbst hinunter ging war die Strasse von einer Gruppe Einheimischer versperrt, die einen Obolus für den Besuch verlangten. Nach langewierigen und anstrengenden Erfahrungen mit chinesischen Taxifahrern über Brückengebühren liessen wir es dabei. Zumal mir trotz der Babbel-Sprach-App partout nicht das spanische Wort für „lassen Sie mich durch, ich bin wahlweise Anwalt oder Hotelgast“ nicht einfallen wollte. Und wie sich zeigen sollte war auch der Weg zum Seeufer so verwinkelt und serpentinig, dass ein Durchbruchsversuch zwecklos gewesen wäre. Also gezahlt und los. Auf dem Hotelparkplatz wartete auch schon Oscar, der uns am Flughafen in Empfang genommen hatte. Gut gelaunt und hoffentlich erleichtert, dass wir nicht immer so erschlagen und kaputt aussehen wie nach unserer langwierigen Einreise nach Nicaragua aussehen. Oscar kümmerte sich um unseren Check-In, danach hatten wir eine knappe Stunde um uns frisch zu machen, dann ging es schon wieder los.

    Die Tour des heutigen Tages ging über den Ort San Juan de Oriente, der für seine Töpfereien bekannt ist, an den Ausflugsort Catarina sowie in das Provinzhaupstädtchen Masaya.

    In der Töpferei bekamen wir eine Vorführung, wie die vielschichtig bemalten Figuren und Schalen aus dem rohen Ton geschaffen werden. Von den bunten Tonpfeifen in Vogelform hat es aber nach meinem Stand keine einzige bis nach Deutschland geschafft. Von Bruchfestigkeit war in der Vorführung allerdings auch keine Rede und ich will auch nicht verhehlen, dass mein Schutzbedürfnis aufgrund der regelmäßigen Nutzung durch FF auch nicht sonderlich hoch war. Mit anderen Worten, zumindest zwei Mitglieder der Familie waren halbwegs erleichtert, als das Gebrauchsgut im Dollarbereich nicht weiter nutzbar war.

    Danach ging es nach Catarina, einem lokalen Ausflugsziel mit dem vollen Programm von Zuckerwatter, mehr Tonzeugs und vor allem Planzen in allen Formen, Farben und Größen, da der Ort wohl auf, jawoll, Pflanzen und Setzlinge spezialisiert war. Die Nähe zu San Juan de Oriente mit seinen Topf(ereien) kein schlechter Marketingschachzug. Auch ohne grünen Daumen und entsprechende Ambitionen war der Besuch lohnenswert, denn die Lage des Städtchens gab uns einen schönen Gesamtüberblick über den Vulkankrater.

    Nach einem ausgiebigen Mittagsmahl in einer Art Western-Hazienda bei der uns Oscar erzählte, dass er eigentlich Bauer sei und seine Waren auf dem Markt in Masaya verkauft, ging es satt und matt genau dorthin, nach Masaya. Insoweit lag es wohl eher an unserem Zustand und der doch recht brutalen Hitze des Tages, dass wir das Zeitfenster zur Besichtigung nur mäßig begeistert nutzten um am lokalen Geldautomaten endlich etwas Geld zu ziehen, an einem heruntergekommenen Spielplatz lustlos herumzuturnen und ansonsten darauf zu warten, wann wir endlich wieder ins Hotel und in die dortige Hängematte konnten. Dabei gab es in Masaya sicherlich viel zu entdecken, immerhin handelt es sich ausweislich des Wikipedia-Eintrags um eine Partnerstadt von Dietzenbach!
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