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  • Day 40

    Sapa, eine schnelle Abreise & Cat Ba!

    December 7, 2022 in Vietnam ⋅ ☁️ 13 °C

    Moiniii,

    Voller Tatendrang stehe ich in der Früh um 07:00 auf um meine Wanderung zu starten und stelle fest, dass es Regnet. Wahnsinn. Der Blick aus dem Fenster gleicht einem Blick durch ein Milchglas und so entscheide ich mich aus Sapa abzureisen. So hat das ganze keinen Sinn. Ich kann das Wetter nicht ändern und absitzen will ich meine Zeit hier auch nicht. Immerhin hab ich mit Rene und den anderen noch die Chance den Norden in seiner vollen Schönheit zu sehen, wenn wir die Ha Giang Loop machen. Wenn es dann nicht sein soll, na dann soll es eben nicht sein.

    Gestern hab ich schon nach einem Plan-B recherchiert und so mache ich mich auf den Weg nach Cat Ba. Viel besseres Wetter, wärmer und ne Insel voller Aktivitäten. Ich hab Bock und bin froh, dass ich zu einer Entscheidung gekommen bin. Obwohl der Tag irgendwie schief hängt wird er doch so viel besser als Erwartet. Ich wander mit Taylor Marble (was fürn schöner Nachname ist das bitte) wieder 2.5 Stunden zurück nach Sapa & schließ direkt ne neue Freundschaft. Die Gespräche die wir haben sind super interessant und ich bin froh, dass wir in diesem Nebel zurücklaufen. Am Rande: So einen Nebel hab ich noch nie in meinem Leben gesehen glaube ich. Man kann kaum 25m weit blicken & wir haben teilweise Angst von Autos oder entgegenkommenden Motorrädern erwischt zu werden, weil die Sicht so schlecht ist. Es hängt etwas mystisches in der Luft & obwohl die kleinen Wasserspritzer meine Kleidung Klamm werden lassen, genieße ich die Erfahrung und die Gespräche, sodass die 2.5h relativ schnell um sind. Nachdem wir in einem kleinen Café — uns an einer Feuerstelle aufwärmend — so herzlich von ein paar Einheimischen in Gespräche verwickelt werden, vergehen die drei Stunden vor der rustikalen Feuerschale auch wie im Flug. Ich glaube, dass das die ersten aufrichtigen Gespräche mit Einheimischen sind die ich führe, denn ansonsten scheinen die Vietnamesen nicht besonders offen und aufgeschlossen zu sein. Vielleicht Strahl ich auch nur ein Resting-Bitch-Face aus, sei’s drum. War auf jeden Fall sehr aufschlussreich und hat Taylor und mir einen guten Einblick in Sapa‘s Geschichte gegeben und wie es ist dort zu leben, was die Vietnamesen über den Westen denken & über ihr eigenes Land. Ich bin froh, dass dieser vernebelte Tag so verläuft und realisiere, dass es manchmal nicht die Landschaften und Aktivitäten sind, die eine Reise so wertvoll machen, sondern die Menschen die man trifft und die Gespräche die man hat. Taylor und ich schaufeln uns noch ne Pho rein, bevor wir beide in verschiedene Richtungen zu unseren Nachtbussen laufen. Ein schöner Abschied.

    Die Busfahrt ist lang & wir kommen gegen 07:00 in Sapa an. Mein Herz macht einen kleinen Sprung, als ich die saftig grünen Berge der Insel sehe, den Regenwald und die Mangroven & die leeren Straßen. Dezember ist nicht wirklich Hochsaison und so bleiben die Straßen oft leer. Ruhe & Natur und einigermaßen erträgliches Wetter. Genau was ich jetzt brauche. Ich glaub ich schlag hier mal ein kleines Lager auf und bleibe ein paar Tage, denn vom Busfahren hab ich zumindest gerade die Schnauze voll. Heut wird ein ruhiger Tag und morgen geht es dann in den Nationalpark.

    Bis moiniii
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