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  • Day 61

    Schüsse in der Nacht

    June 14, 2022 in Germany ⋅ ☁️ 16 °C

    Als ich mich in der Heidehütte 07 langsam ins Bett begeben wollte, vernahm ich plötzlich die Klänge eine nicht allzufernen Blaskapelle, die "Du hast den Farbfilm vergessen" von Nina Hagen spielte. Ich kombinierte messerscharf und war mir sicher Merkel müsse in der Nähe. Aber sie ließ sich dann doch nicht blicken. Dafür um kurz nach Mitternacht noch ein Auto. Kurz danach setzten dann weithin vernehmbare Knallgeräusche ein. Mein schlaftrunkener Verstand kombinierte daraus, dass wohl ein paar Chaoten in die nahegelegene Kiesgrube gefahren seien um dort zu böllern. Erst als ich an den Truppenübungsplätzen vorbei lief, wurde mir wieder klar, dass ich die ganze Nacht Schüsse gehört hatte. Diese lautstarke Untermalung begleitete mich ab dann übrigens durchgehend auf den letzten Tagen des Heidschnuckenwegs.

    Der Weg bis nach Müden ist übrigens wirklich alles andere als schön. Straßen, Forst, militärisches Sperrgebiet. Müden selbst hingegen hat mir wirklich gut gefallen. Ein sehr schöner kleiner Ort mit vielen kleinen Hihglights, wie dem Treppenspeicher am alten Friedhof, bei dem übrigens Wasser und Strom getankt werden können, oder der begehbaren Wassermühle. Kurz hinter Müden kommt dann auch nochmal ein echtes Highlight des Heidschnuckenwegs entlang der Örtze. Tja, aber danach...

    Weder der Weg nach Faßberg noch die Stadt selbst hat mich überzeugt. Auch nicht das Stadtfest der Bundeswehr, dass an diesem Tag stattfand. Es wirkte aber auch einfach etwas befremdlich die üblichen Rummelbuden besetzt von Soldaten in Uniform zu sehen. Den Weg aus Faßberg raus, entlang der Kaserne brauche ich glaube gar nicht zu beschreiben.

    Das letzte Highlight vor meinem Schlafplatz war dann der Wacholderwald, der mich sehr an meine geologische Kartierübung aus dem zweitem Semester erinnerte, bei der ich mich mit einem gutem Freund zwei Wochen lang durch eben jene Wacholdersträucher in den Pyrenäen schlagen musste.

    Geschlafen habe ich dann an der Hütte am Gaußstein mit einem herrlichen Blick auf die Heide und auf den aufgehenden Supermond. Ohne Lichtsmog, war das wirklich ein wahnsinns Spektakel.
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