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- Day 23
- Wednesday, May 23, 2012
- 18 °C
- Altitude: 854 m
SpainBercianos del Real Camino42°23’14” N 5°8’40” W
Legidos - Bercianos del Real Camino

Heute Morgen bin ich um 06.30 Uhr aus der Herberge aufgebrochen. Die Sonne geht gerade auf. Am Ortsausgang muss ich mich erstmal entscheiden, wie ich laufen möchte: Auf der Stasse sind viele Pfeile eingezeichnet worden – zwei nach links und sechs nach rechts. Ich gehe also erstmal rechts herum.
Das ermöglicht mir, in Terradillos de los Templarios in ein Cafe einzukehren. Hier treffe ich die netten Australierinnen wieder, die ich schon von Hontanas kenne. Bei einem Schwätzchen wird ausgiebig gefrühstückt. Ich habe ja entgegen meiner ursprünglichen Planung den Etappenzuschnitt etwas geändert. Ca. 26 KM sind es also heute. Kein Grund zu hetzen.
Bei dem Dörfchen Moratinos fühle ich mich sofort an den Film „Der Herr der Ringe“ erinnert. Die in den Berg gebauten Bodegas erinnern doch stark an Hobbingen. Das Wetter ist herrlich heute. Nicht zuletzt deswegen wähle ich hinter San Nicolas die etwas ausschweifendere Wegvariante. Diese wird wohl lediglich in meinem Reiseführer beschrieben, denn alle ausser einem weiteren deutschen Wanderer mit dem selben Führer ignorieren den unmarkierten Abzweig und laufen an der Straße weiter. Mein Weg führt etwas von der N-120 und der Autobahn weg.
Wie üblich setzt die Markierung etwas nach dem Abzweig wieder ein.
Die Aussicht auf die Felder des Umlands sind sehr schön. In Sahagun halte ich mich nicht all zu lange auf, treffe jedoch auch auf das ein oder andere bekannte Gesicht der letzten Tage. Weiter gehts dann entlang der Stasse durch die sanft hügelige Landschaft.
Kurz vor Calzada de Coto muss man sich erneut für eine Wegvariante entscheiden: Links oder Rechts – Beide Wege kommen dann erst bei Reliegos, also etwas mehr als 30 KM später, wieder zusammen. Reliegos ist mein morgiges Ziel.
Ich gehe den linken Weg. Dieser ist etwas frequentierter. Die Herbergen werden hier als angenehmer beschrieben. Um 13.30 bin ich dann am Ziel. Ich muss noch einen Moment warten, bis die Herberge öffnet, also setzte ich mich ein wenig in die Sonne. Andere Wanderer nutzen die Wartezeit, um schon einmal ihre Wäsche zu waschen. Über dem Waschplatz sind einige Schwalbennester. Man muss also zusehen, dass man beim Waschen nicht zugeschissen wird. Eine arme Portugiesin hat wenig Glück. Bei Ihr landet eine Schwalbe einen Volltreffer.
Mit der Herberge in Bercianos del Real Camino habe ich dann einen echten Glückstreffer gemacht. Für mich eine der schönsten Herbergen am Weg. Nicht unbedingt wegen des Schlafsaals, aber in dieser Herberge hat einfach alles gepasst: Die Hospitaleros waren superfreundlich. Das Essen wird gemeinsam zubereitet und verspeist. Es war superlecker. Zum Abschluss trällert die Gruppe jeder Nation noch ein Liedchen. Wobei unsere Gruppe der Deutschen leider echt Schwierigkeiten hat, da was passendes, lustiges zu finden.
Nach dem Essen sitzten wir noch eine ganze Weile draussen und geniessen auf dem Dach einer Bodega bei Gitarrenliedern den tollen Sonnenuntergang. Ein rundrum gelungener Tag.Read more
Schönwetterwanderer
Interessant, sind das alte Keller/Lager?
SchönwetterwandererAh, Bodegas! Man soll doch erst lesen und dann kommentieren! 😅
Traveler
Wer denkt da nicht an Hobbingen. Uns ging es dort auch so. Übrigens wurde in Moratinos die Herberge von einem Deutschen betrieben, der leckere glutenfreie Kuchen zum Kaffee hatte.