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  • Day 20

    Marina di Ragusa: Halbmarathon auf Räder

    May 4, 2022 in Italy ⋅ ☀️ 20 °C

    Und gerädert fühle ich mich. Eigentlich sollte alles ganz anders werden. Ragusa erstreckt sich bis zum Meer und 10 Kilometer von meinem Campingplatz entfernt, befindet sich der Hafen von Ragusa. Es ist ein beliebtes Urlaubsziel wärend den Sommerferien. Bei der morgendlichen Tagesplanung lege ich fest, dass ich den Ort mit meinem Scooter besuchen werde. Ich habe aber keinen Zeitdruck und so geniesse ich den Morgen am Platz. Kurz vor zwölf überlege ich, dass ich auch meine Inline Skates auspacken könnte um dahin zu fahren.
    Auf halber Strecke befindet sich noch ein kleines Küstendorf: Punta Secca.
    Ich entschliesse, zuerst das Dorf anzufahren und dann zu entscheiden, ob ich noch weiter mag. Um 12 Uhr fahre ich also bei 25 Grad ab. Als ich in Punta Secca ankomme, bleibt mir die Luft weg. Es ist nicht sonderlich schön hier, aber verdammt war das anstrengend. Soll ich also wirklich noch weitere fünf Kilometer fahren? Mit einem meiner Lieblingsselbstüberlistungstricks schaffe ich es, mich zu motivieren.
    Ich muss ja jetzt eh fünf Kilometer fahren, egal ob nach Marina di Ragusa, oder zurück zum Camping. Und die Tatsache, dass ich danach eventuell weitere 10 Kilometer fahren muss, ist nicht mein Problem, sondern das vom Zukunftstom.
    In Marina di Ragusa muss ich mich erstmal hinsetzen, die Schuhe anziehen und etwas trinken. Sobald ich es wage, stehe ich auf und spaziere in der Stadt herum. Es ist gerade Mittagspause hier und alle sind am essen. Mich dem anzuschliessen, traue ich mich aber nicht. Ich muss ja noch zurück und unterwegs gibt es kein Klo. Etwas was mir ins Auge springt, ist ein grosser Tannenbaum, direkt am Meeresufer. Wirkt neben den ganzen Palmen eher deplatziert.
    Leider führt nichts daran vorbei, dass ich mir die Skates wieder anziehe und die 10 Kilometer zurückfahre. Unterwegs verfluche ich mehrfach den Vergangenheitstom. Was für ein Arsch!
    Nach einer gefühlten Ewigkeit komme ich, dem Erschöpfungstod nahe, endlich im Camping an. Weg mit den Inlinern und ab ins kalte Meer.
    Zwanzig Minuten später sitze ich auf meinem Campingstuhl und fühle mich erschöpft, aber sehr gut.
    Der Beste unter uns ist halt doch immer der Gegenwartstom.
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