Evi, Pit & die Welt

October 2018 – May 2019
  • Pit Hoffmann
  • Evi Hoffmann
Nach einem Jahr warten wagen wir uns nun an das Abenteuer Weltreise. Ab München geht’s nach Mexiko, Béliz, Guatemala, Peru, Bolivien, Chile, Neuseeland, Hawaii und Japan. Wir freuen uns riesig und hier könnt ihr unsere Erlebnisse mitverfolgen. Read more
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  • Wein im Colchagua-Tal

    February 17, 2019 in Chile ⋅ ☀️ 26 °C

    Wir haben ja schon ab und an durchklingen lassen, dass wir manchmal ganz gern ein kleines Schlückchen Wein trinken. 😬 Unsere letzten Tage in Chile verbringen wir deswegen im Colchagua-Tal, 3 Stunden südlich von Santiago.

    Dazu gleich mal ein Hoteltip: wer hier einmal ein paar Tage entspannen, in den Pool hüpfen, seine Ruhe haben, erstklassigen Service in familiärer Atmosphäre genießen und auf einem kleinen Weingut inmitten von Rebstöcken verbringen möchte, der sollte ins Hotel Parronales gehen (www.parronales.com). Einer der besten Orte auf unserer ganzen Reise! Wunderschönes Anwesen mit unfassbar liebenswürdigen und hilfsbereiten Leuten. ❤️

    Wir besuchen an unseren zwei Tagen hier insgesamt vier Weingüter und lernen auf den Touren durch deren Weinberge und Lagerkeller viel über die Rebsorten und den Herstellungsprozess. Natürlich wird überall auch fleißig probiert und wir sind mal wieder begeistert von der Qualität, die man in Chile findet. In unseren sechs Wochen hier haben wir nie einen schlechten Wein getrunken und beim Tasting sind sogar einige ganz außerordentliche Tropfen dabei. 👍 Gott sei Dank sind wir mit dem Radl unterwegs. Da ist man in der Hitze bis zum nächsten Weingut auch wieder nüchtern. 😉

    Alle vier Winzer, die wir besuchen, beeindrucken uns und bieten ein tolles Erlebnis. Bei Viu Manent zum Beispiel fährt man mit einer Pferdekutsche durch den Weinberg, das Mittagessen im Restaurant ist ausgezeichnet und die Idylle des ganzen Anwesens wirkt fast schon surreal.
    Viña Montes besticht durch ein fachkundiges und detailliertes Weintasting, ohne dabei abgehoben daher zu kommen. Während wir probieren, sitzen wir im obersten Stockwerk, vor uns ein atemberaubender Ausblick über die Weinberge. Außerdem werden im Keller des modernen Feng Shui - Baus die Fässer mit gregorianischen Chorälen beschallt, um die Hefe darin durch die Schwingungen in Bewegung zu halten, was am Ende den Geschmack verbessert. Aha ☝️😉!
    Bei Lapostolle stehen wir staunend vor und in deren außergewöhnlichem Gebäude, in dem der Wein je Produktionsschritt immer ein Stockwerk tiefer wandert. So machen wir das auch während der Führung. Jede Halle schöner als die letzte und alles gipfelt im persönlichen Weinkeller des Besitzers tief unten im Fels und natürlich für uns Besucher nur durch Glas von außen zu bewundern. 🙌
    Und in der Viña Apaltagua erfahren wir einiges über die kleineren Winzer hier im Tal, wir sehen die Abfüllanlage und der Weinshop ist so stylisch und gemütlich, dass wir am liebsten den ganzen Nachmittag am Tresen sitzen bleiben wollen.

    Und jetzt liegen wir noch in der Weinlaube unseres Hotels und genießen die letzten Momente in Chile. In ein paar Stunden geht’s zurück nach Santiago und an den Flughafen. Mitten in der Nacht starten wir dann in Richtung Neuseeland (wie das ist mit der Datumsgrenze und Zeitverschiebung und ob wir dann rückwärts durch die Zeit reisen, hat uns die letzten Tage mehrfach beschäftigt. 😂).

    Irgendwie seltsam, Lateinamerika zu verlassen. Wir sind ein bisschen wehmütig, aber auch voller Vorfreude.
    Unser nächster Post dann also aus einer anderen Ecke der Welt. ☺️
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  • Auckland

    February 23, 2019 in New Zealand ⋅ ⛅ 20 °C

    Neuseeland begrüßt uns mit mildem aber regnerischem Wetter in Auckland. Aber das ist kein Problem, denn der erste Tag steht ganz im Zeichen der Organisation. 💪
    Nach unserer Ankunft um 05:30 Uhr genehmigen wir uns erst mal ein Frühstück am Flughafen und holen dann unseren Camper ab. Schachtel Nr. 2 ist deutlich größer als unser Gefährt in Chile und bietet neben Stehhöhe und Küchenzeile auch eine Mikrowelle und einen Kühlschrank. Na dann kann ja aufgekocht werden! 😬 Pit meistert die ersten Kilometer im auckländischen Linksverkehr mit Bravour und wir kaufen erst mal einen halben Supermarkt leer um unsere Vorräte aufzufüllen. Mmhhhmmmm lecker, was es in Neuseeland alles gibt!
    Die kommenden beiden Nächte verbringen wir nördlich des Stadtzentrums auf einem Campingplatz am Meer. Und als dort am ersten Tag alles verstaut ist, bleibt sogar noch Zeit, für ein paar Stunden Auckland zu erkunden. Leider bei Regen und stürmischem Wind. Aber das macht nichts: der Jetlag zwingt uns eh früh ins Bett und für die nächsten Tage soll es besser werden.

    Für Tag zwei in Auckland hat Pit ein echtes Highlight organisiert: 🙌 „America’s Cup Match Racing“ über den Touranbieter explore! Das heißt, zwei ehemalige original America’s Cup Segelboote treten in einer Regatta gegeneinander an und man ist Teil der Crew.
    Es war sooooooo toll, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll mit erzählen. Das Team von explore ist schon mal super. Alle sind nett und sehr lustig, die Stimmung also vom Feinsten. Außerdem bekommen wir ganz viel erklärt: zum Boot, zum America’s Cup, zur Taktik und zum Segeln an sich. Pit könnte jetzt bestimmt mehr ins Detail gehen. Jedenfalls war es mega interessant. Zudem dürfen wir uns auch körperlich austoben... so ein Segel bewegt sich schließlich nicht von alleine. Da hat man dann gleich mehrere Tage was davon. 😉 Die Boote sind sehr schnell und wahnsinnig wendig trotz ihrer Größe - was für ein Spaß! Und wer denkt, das ist alles ein abgekartetes Spiel und kein echtes Wettrennen, der täuscht: die Regatta wird von den beiden Skippern, aber auch den anderen „Profis“ an Bord ernst genommen und es gibt schon mal eine Rüge, wenn ein Manöver nicht so klappt wie geplant.
    Auch wenn’s nur um die Ehre ging (und unser Boot verloren hat 🙈), wir haben echte America‘s Cup Luft schnuppern dürfen! 🙌

    Auckland, Du hast uns den Start in Neuseeland leicht gemacht: eine schöne wohlhabende Stadt, mit ganz viel Wasser drumherum, Segeln ist hier allgegenwärtig und die Leute sind durchweg zuvorkommend und gut drauf. Wir kommen wieder! Spätestens 2021, wenn Neuseeland hier versucht, den America‘s Cup zu verteidigen. 😉
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  • Hot Water Beach & Cathedral Cove

    February 24, 2019 in New Zealand ⋅ ☀️ 20 °C

    Nach dem fulminanten Segel-Auftakt in Auckland geht es nun für uns weiter an den Hot Water Beach in der Nähe von Hahei.

    Nach der Ankunft leihen wir uns Schaufeln aus und gehen Richtung Meer. Der Hot Water Beach macht seinem Namen alle Ehre, denn unter dem Strand liegen heiße Quellen und wenn man an der richtigen Stelle gräbt, kann man sich in ein eigenes Becken mit warmem Wasser legen.
    Der Anblick ist schon wirklich komisch: hunderte Touristen durchlöchern den Strand wie einen Schweizer Käse, überall wird gebuddelt und in den Pfützen entspannt. 😂
    Eigentlich kann man den richtigen Fleck an diesem übrigens auch sonst wunderschönen Küstenabschnitt nicht verfehlen - wir graben das erste Loch dann aber doch zu weit vom heißen Wasser entfernt und mutmaßen hier schon eine Touristenfalle. 😉 Beim zweiten Versuch kommen wir dann aber auch in den Genuss der warmen Quellen und staunen nicht schlecht, dass an manchen Stellen sogar Eier im Strand gekocht werden. 😬 Eine lustige Angelegenheit, dieser Hot Water Beach.

    Hahei hat noch eine zweite Sehenswürdigkeit zu bieten, die wir uns am nächsten Tag ansehen: die Cathedral Cove.
    Man wandert vom Parkplatz ca. eine Stunde zu diesem Gesteinsbogen am Meer. Der Ausblick auf Neuseelands Küste ist dabei atemberaubend. Gott sei Dank sind wir früh los und somit haben wir den malerischen Weg noch fast für uns alleine. Auch die Sonne lässt uns nicht im Stich, perfekt. An der Cathedral Cove angekommen bestaunen wir dann erst mal diese unglaublich schöne Bucht mit hohen Klippen auf der einen Seite und dem bekannten Felsbogen auf der anderen. Das Licht ist wunderschön, die Wellen brausen an den Strand und wir erwischen gerade die richtige Zeit zwischen Ebbe und Flut. Ein wirklich surreal bezaubernder Ort. Wie schon öfter im Blog geschrieben: die Natur kann’s mal wieder am besten. ☺️
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  • Von den Hobbits nach Tauranga

    February 26, 2019 in New Zealand ⋅ 🌙 14 °C

    An alle JRR Tolkien-Fans, Herr der Ringe - Fanatiker und Hobbit-Verehrer: Ihr dürft jetzt neidisch sein! 😬
    An unserem vierten Tag in Neuseeland besuchen wir das „Hobbiton Movie Set“ im Herzen der Nordinsel. Es war Originaldrehort für all die Filme oben und jetzt besuchen jeden Tag unzählige Touristen die Kulisse. Auch wir buchen eine Tour und lassen uns durch die „Hobbit-Holes“ führen. Hier kommt man sich gleich doppelt so groß vor - perfekt für mich (Evi)! 😂
    Wir erfahren einige skurrile Fakten zu diesem Filmset:
    - es gibt die Hobbithäuser in verschieden Größen, je nachdem welchen visuellen Effekt man gerade erzielen will.
    - die Zäune aus Holz sehen vermoost und alt aus, sind es aber gar nicht. Das künstliche Moos besteht aus Farbe, Kleister und Haferbrei.
    - es gibt einen komplett künstlichen Baum hier, an den einzeln per Hand 200.000 in Taiwan gefertigte Blätter angebracht wurden...
    - ... und weil der Regisseur Peter Jackson zehn Tage vor Drehbeginn mit der Farbe dieser 200.000 Blätter unzufrieden war, musste ein Assistent jedes einzelne neu mit einem anderen Grünton besprühen. Der Arme... 😂

    Nach dieser in Teilen durch und durch künstlichen Attraktion, steht einen Tag drauf wieder Natur auf dem Programm. Nach den Hobbits sind wir an die Ostküste gefahren, genauer gesagt nach Tauranga. Von unserem Campingplatz direkt am Meer aus steigen wir heute zum Sonnenaufgang auf den Mount Maunganui. Gott sei Dank ist der nur ein paar Hundert Meter hoch und somit kein Problem, sondern eher angenehmer Frühsport. 💪
    Tauranga und auch der Berg, auf dem wir stehen, liegen auf einer Landzunge und somit ist der Ausblick doppelt schön: wir sehen links die Sonne über dem offenen Meer aufgehen, während rechts große Fracht- und Kreuzfahrtschiffe im Hafen abgefertigt werden. Was für ein Start in den Tag!

    Danach geht’s am selben Tag noch weiter nach Whakatane. Dort wollen wir eine Tour zur Vulkaninsel „White Island“ machen, aber bei der Ankunft wird uns mitgeteilt, dass der Ausflug wegen zu rauher See leider ausfallen muss. 😔
    Wir ändern kurzfristig unsere Pläne, machen es uns am Strand bequem und versuchen unser Glück einfach zwei Tage später nochmal. Ob es dann geklappt hat, mit der White Island, erfahrt Ihr natürlich hier. 🙌😉
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  • Heiße Quellen, Wald und Wasserfälle

    February 27, 2019 in New Zealand ⋅ ☀️ 19 °C

    Wenn man so durch Neuseeland fährt, sieht man immer mal wieder Dampf aus der Erde aufsteigen und auch der Geruch erinnert mancherorts deutlich daran: das Land ist vulkanischen Ursprungs. 🤢😉

    Da wundert es kaum, dass es hier ein sogenanntes „Geothermal Wonderland“ gibt. Na das lassen wir uns nicht entgehen! Vor allem weil Pit auch noch sehr gute Kindheitserinnerungen an einen Familienurlaub damit verbindet. Und somit wandern wir am sechsten Tag in Neuseeland zwischen brodelnden Schlammlöchern, dampfenden Flüssen und buntgefärbten, stinkenden Kratern. Es ist wie der Besuch in einer anderen Welt und sowas sehen wir daheim definitiv nicht. Manche Tümpel sind hier so sauer wie Essig und die Farbe - leuchtendes Neongrün - lädt auch nicht unbedingt zum Plantschen ein, erstaunt uns aber sehr. 😊

    Zum Baden suchen wir uns also ein anderes Gewässer und fahren danach nicht weit zum Lake Okareka, einem malerischen kleinen See, etwas südöstlich von Rotorua. Wir bleiben hier auch für die Nacht auf einem Parkplatz direkt am Ufer und sind froh, einmal nicht so viele Leute um uns zu haben. Neuseeland ist doch eine ganz andere Hausnummer als Chile was den Camping-Tourismus angeht. In der Nähe der Attraktionen findet man nicht immer abgeschiedene Plätze, aber dieses Mal haben wir Glück. Und wer braucht schon eine Dusche, wenn er morgens in einen See hüpfen kann... 😬

    Ausgeruht (und gebadet 😉) erkunden wir einen Tag später den Redwoods oder Whakarewarewa Forest bei Rotorua. Leider wurde unsere Bootstour zur White Island wieder wegen zu schlechten Bedingungen auf See abgesagt. Wir haben also Zeit, für einen Abstecher in den Wald. Riesige California Redwoods, gepflanzt Anfang des letzten Jahrhunderts, sind hier die vorherrschende Baumart, aber man kann hier auch allerlei andere exotische Bäume bewundern. Oder man macht’s so wie wir und genießt einfach den schönen Spaziergang im Grünen und an der frischen Luft. ☺️

    Nach Wald schauen wir am selben Tag auch noch am Wasser vorbei: die Huka Falls liegen auf unserer Route und bei einem kleinen Spaziergang sind wir ganz schön beeindruckt von diesen riesigen Stromschnellen, über die jede Sekunde 200.000 Liter Wasser hinabstürzen. Noch beeindruckender finden wir allerdings den Rummel, der um diesen Ort gemacht wird. Ohne etwas schmälern zu wollen, aber ein „must see“ ist das für uns nicht und muss denn die Aussichtsplattform wirklich größer sein als der ganze Wasserfall? 😂
    Marketing haben die Neuseeländer wirklich drauf. Aber die meisten Orte sind ja auch jede Lobeshymne wert. 👍
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  • Das Tongariro-Crossing und Wellington

    March 2, 2019 in New Zealand ⋅ ⛅ 11 °C

    Nach unserem Ausflug zu den Hobbits steht noch ein anderer Herr der Ringe - Originalschauplatz auf dem Plan: wir besuchen den Schicksalsberg in Mordor. 🙌 Auf gut Deutsch: wir machen das Tongariro-Crossing. Einmal 20 km und 1100 Höhenmeter quer durch den gleichnamigen Nationalpark im Herzen der Nordinsel Neuseelands, vorbei an heißen Quellen, rauf auf Vulkankrater und runter bis in den Urwald.

    Eigentlich wollten wir das Ganze ja einen Tag früher angehen; die Zentralverriegelung unseres Campers hatte aber andere Pläne und so stehen wir um 06:15 Uhr in Flipflops und mit weniger Kleidung als bei den Temperaturen nötig, ausgesperrt vor unserem Bus. Kurz zuvor war mir (Evi) eine Tür zugefallen und der Camper war sofort verriegelt... Schlüssel innen drin. So ein Mist! 😫
    Bis wir unsere Mietagentur erreichen und der Mechaniker kommt um unser Auto aufzumachen, ist es 11 Uhr und wir sind mehr als durchgefroren. Zumindest stellt er fest, dass die Zentralverriegelung wohl nicht richtig funktioniert und evtl. bekommen wir vom Vermieter einen Teil der Kosten zurück. Mal sehen.
    Aber hey, unser Frühstück, das wir vor 5 Stunden hergerichtet haben, steht immer noch parat und wir haben endlich wieder unser Dach über dem Kopf. Allerdings brauchen wir heute keine Wanderung mehr zu starten. Wir nutzen die Zwangspause für allerlei Organisatorisches und für Herr der Ringe. 😬

    Als wir dann am nächsten Tag den Tongariro-Nationalpark wirklich durchqueren, kommt uns so einiges aus dem Film bekannt vor: der perfekte Vulkan, die Rauchschwaden aus dem Inneren der Erde und die roten Krater um uns herum. Dass uns dabei 60 km/h schneller, kalter Wind fast umpustet, unterstreicht die mystische Stimmung noch ein bisschen. Ein ganz besonderer Ort!
    Leider denken das auch viele viele andere Touristen, aber damit muss man bei einer der Hauptattraktionen der Nordinsel Neuseelands wohl rechnen. 😉
    Als wir abends von der Wanderung erschöpft im Camper liegen, gibt es noch ein bisschen Action: wir hören plötzlich eine laute Sirene. Sie stoppt zwar nach ein paar Mal Aufheulen wieder, aber überall gibt es hier Infoschilder zu sogenannten Lahars (heißen Staub- und Schlammströmen, die es bei einem Vulkanausbruch geben kann) und stand da nicht drauf, dass es im Falle des Falles genau so einen Alarm gibt? Nachschauen, was los ist, lohnt sich also. Auch anderen Leuten auf dem Campingplatz geht’s genauso und schnell sammelt sich eine ratlose Gruppe vor einer der Infotafeln. Manche Leute gehen sogar schon zu den vorgeschrieben Schutzräumen... na sauber. Aber dann gibt’s doch Entwarnung: es war nur das Signal für die örtliche freiwillige Feuerwehr. 😅

    Einen Tag später steuern wir also lebendig 😉Wellington an. Dafür, dass wir uns in der Hauptstadt befinden, ist alles angenehm überschaubar und unprätentiös. Wellington ist sympathisch und bietet neben vielen kulinarischen Spezialitäten und einer riesigen Gastroszene (angeblich mehr Bars pro Einwohner als New York 🙌) ganz viel Wasser und Hafen. Das stört vor allem den Pit überhaupt nicht. 😉 Wir schlafen sogar auf einem kostenlosen Camping-Parkplatz in einer Marina und wachen am letzten Tag auf der Nordinsel mit Blick auf viele Segelboote auf.

    Von Wellington nehmen wir jetzt die Fähre und weiter geht’s in den Süden Neuseelands. Der soll ja noch schöner sein als der Norden. Wir sind gespannt! 😊
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  • Abel Tasman Coastal Trek & Glühwürmchen

    March 6, 2019 in New Zealand ⋅ ☀️ 23 °C

    Mit der großen Autofähre geht es heute von Wellington aus auf die Südinsel Neuseelands. Dort angekommen erwarten uns die vielen grünen Buchten und Fjorde rund um Picton bei bestem Sonnenschein - ein grandioser Anblick und eine beeindruckende Einfahrt in den Hafen. 🙌
    Wir reisen allerdings noch ein bisschen weiter westlich in die Tasman Bay und finden dort einen kleinen Campingplatz direkt am Meer. Es ist mit der Schönste seit wir in Neuseeland unterwegs sind und wir sind die einzigen Camper. Außerdem kommen wir pünktlich zum Sonnenuntergang an. Perfekt! Wer mal in der Nähe ist: http://www.helmeholiday.co.nz/ 👌

    Am nächsten Tag fahren wir noch ein Stückchen weiter die Küste entlang und gelangen in den Abel Tasman Nationalpark. Für alle, die es übrigens genauso wenig wussten wie wir: Abel Tasman war ein niederländischer Seefahrer, der 1642 als erster Europäer nach Neuseeland kam. Aha. 🤓
    Seit wir gestern die Fähre verlassen haben, sind wir von der Landschaft hier mehr als angetan: die sanften Berge, die Buchten und Seen... Neuseeland hält, was es verspricht. Auch wenn einem vieles sehr vertraut vorkommt. Es gibt einige Flecken in unseren Alpen, die zumindest ähnlich aussehen und mindestens so schön sind.
    Der Abel Tasman Nationalpark sticht allerdings heraus. Klar, er liegt ja auch am Meer, da können die Alpen schon mal nicht mithalten. 😉 Außerdem gibt es hier so viele malerische Küstenabschnitte, dass wir uns entscheiden, eine 26 km - Wanderung zu machen. Immer am Wasser entlang und Gott sei Dank mit wenig Höhenunterschied.
    Den Start unseres Wegs erreichen wir am Morgen per Wassertaxi. Was sich gemütlich anhört, stellt sich als rasante Fahrt mit dem Speedboat und dem wahrscheinlich lustigstem Fahrer (typisch Kiwi: immer einen Witz oder Spruch am Start, immer locker, sehr sehr angenehm 😊) heraus. Danach marschieren wir bei herrlichem Wetter zurück bis zum Ausgangspunkt. Alles passt: der Weg liegt im Schatten des Urwalds, wir passieren Brücken und Wasserfälle, erfrischen uns bei einer Pause am Sandstrand und sind ein bisschen neidisch auf die Segler, die in den Buchten ankern. 😉

    Jetzt hatten wir in Neuseeland also schon Städte, Vulkane, heiße Quellen, Alpen, Strände und Urwald - da wär‘s mal wieder Zeit für Höhlen! 😬 Da das Wetter einen Tag nach unserer Tour im Abel Tasman nicht ganz so mitspielt, passt es gut, dass wir heut unter die Erde gehen. Im kleinen Kaff Charlston (ja, es ist ein Kaff, ehrlich!) an der Westküste machen wir eine Caving-Tubing-Glowworm-Tour. Übersetzt: von oben bis unten in Neopren gepackt, steigen wir zunächst in einen kleinen Zug, den unser Guide quer durch den Urwald zu einem Wanderweg steuert. Dann geht es mit einem großen Gummireifen „bewaffnet“ hoch bis zum Höhleneingang und erst mal zu Fuß weiter in den Untergrund. Im Schein unserer Stirnlampen bewundern wir Jahrtausende alte Tropfsteine und kraxeln immer tiefer in den Berg. Wir haben Glück, denn unsere Gruppe umfasst nur drei Leute und unser Guide ist noch witziger als der Wassertaxifahrer am Tag zuvor. 😂
    Die Tour erreicht ihren Höhepunkt als wir aufgefordert werden, unsere Reifen in einen kleinen Bach in der Höhle zu setzen und uns reinzulegen. Beim Vordermann eingehakt schweben wir durchs Wasser und blicken an die Höhlendecke. Wir werden aufgefordert, unsere Lampen auszumachen und sehen: Millionen von Glühwürmchen!!! 😍 Deren Kolonien sehen aus wie nächtlich beleuchtete Städte aus dem Weltall. Uns verschlägt es tatsächlich die Sprache - es ist wuuuunderschön! Schade, dass wir keine Fotos machen können, zu gerne hätten wir dieses Schauspiel festgehalten. Aber das wäre wohl schwer geworden in der Dunkelheit.
    Zum Abschluss geht es dann auf dem Wasserweg in unseren Reifen zurück zum kleinen „Dschungel-Zug“. Das Ganze soll eigentlich Rafting sein, allerdings ist der Wasserstand wegen des fehlenden Regens der letzten Wochen sehr niedrig. Wir setzen also sehr gemächlich alle 5 Meter mit dem Popo auf einem Stein auf, anstatt in den wilden Fluten den Fluss hinab zu rasen. 😂 Aber egal, gegen das Wetter kann man nichts machen.

    Dafür bietet uns unser Parkplatz für die Nacht dann noch ein bisschen Action: wir campen am Punakaiki-Beach und lauschen dem Tosen der Wellen: den größten, die wir bisher auf unserer Reise begegnet sind! 🌊
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  • Pancake Rocks und der Copland Trek

    March 7, 2019 in New Zealand ⋅ 🌧 14 °C

    Wir wussten ja, dass es in Neuseeland Pancakes 🥞 gibt, aber dass man sie nicht nur essen, sondern auch besuchen kann - das war uns neu. Da die Pancake Rocks auf unserem Weg zum nächsten Stop liegen, schauen wir mal, was es damit auf sich hat.
    Und tatsächlich: die Steilküste nördlich von Greymouth sieht aus wie ein riesiger Haufen Pfannkuchen! Da die Felsen hier aus Schichten verschiedenen Gesteins bestehen, die von der Erosion unterschiedlich stark angegriffen werden, tragen die Klippen und Türme das Muster eines Stapel Pancakes. Beeindruckend, hier über die Steinbrücken und entlang der vielen Brandungslöcher zu laufen, immer begleitet vom Getöse der massiven Wellen, die sich in allen Winkeln brechen. 👍

    Unser Ziel heute heißt Fox Glacier, ein Dorf in der Mitte der Westküste, umgeben von einigen Gletschern und interessanten Wanderrouten. Wir treffen dort unsere niederländischen Freunde Nienke und Peter, die wir bereits bei unserer Tour durch die Salzwüste von Uyuni in Bolivien kennengelernt haben. Die beiden reisen für ein Jahr um die Welt und wir freuen uns, dass sich unsere Wege nochmal kreuzen. ☺️ Abends ist es dann so weit: im strömende Regen fallen wir vier uns auf dem Campingplatz in die Arme. Wir wollen die nächsten beiden Tage zusammen den Copland Trek bewandern - hoffentlich lassen die Niederschläge nach.

    Beim Aufwachen am Morgen darauf ist der Himmel klar und es ist trocken. Na dann steht einer Wanderung ja nichts mehr im Wege.
    Falsch gedacht! Als wir am Parkplatz des Treks ankommen, ist die Strecke wegen des Starkregens des letzten Abends gesperrt. Einige Bäche können nicht passiert werden und erst in ein paar Stunden kann man nachfragen, ob der Zustand anhält. Wir müssen also erst mal wieder zurück zum Campingplatz und auf die News der Ranger warten. Nachdem aber trockenes Wetter angesagt ist, haben wir Hoffnung, doch noch aufbrechen zu können. Und tatsächlich: um elf Uhr gibt es Entwarnung, alle Wege sind frei und wir können los. 😬

    Vor uns liegen 20 Kilometer, immer am Copland River entlang. Es geht schon abenteuerlich los, da wir einen Fluss und kleinere Bäche überqueren müssen. Da heißt‘s Schuhe ausziehen oder nasse Füße riskieren. Danach steigen wir über große vom Wasser abgeschliffene Steine, durch grüne enge Schluchten, vorbei an Farnwäldern und im dichten Nebelwald immer unserer Hütte entgegen. Es ist mittlerweile sonnig und da wir unsere komplette Verpflegung plus Schlafsäcke auf dem Rücken tragen, sind wir froh, dass die Wanderung meistens im Schatten verläuft. Nachdem wir gegen Ende der Tour einige luftige Hängebrücken und den Großteil der zu überwindenden Höhenmeter geschafft haben, wartet an der Hütte ein tolles Extra auf uns: natürliche heiße Quellen! 😍
    Nienke und Peter zaubern noch schnell ein hervorragendes Abendessen aus Tortillas, Gemüse und Rotwein und pünktlich mit den ersten Sternen am Nachthimmel machen wir es uns in den Hot Pools gemütlich. Aaahhhh herrlich! Dass es hier im Wasser kleine Amöben gibt, die beim Einatmen im Gehirn landen und dort tödliche Meningitis auslösen können, ignorieren wir einfach. Wie hat der Ranger in der Hütte gesagt? Einfach halt das Wasser nicht einatmen! 😂

    Nach einer Nacht im Bettenlager, umzingelt von schnarchenden älteren Herren, geht es am nächsten Vormittag dann den Weg wieder zurück und noch immer hält das Wetter. Wir kommen schnell voran und genießen die Tour durch die schöne Natur. Nur am Ende am Parkplatz verfluchen wir sie dann doch ein bisschen: unzählige Sandfliegen fressen uns schier auf!!! Die fiesen Viecher sind uns hier in der Gegend schon öfter begegnet, aber in den drei Minuten zwischen Wanderschuhe ausziehen und ins Auto steigen werden wir zig mal gestochen und sofort juckt es wie verrückt! 😫

    Gut, dass wir uns abends im Camper bei Essen und Wein mit Kartenspielen ablenken können. 😉
    Nienke und Peter: es war uns ein Fest! Lasst uns das ganz bald wieder machen! 😘
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  • Canyoning, Jetboat und ein Hai aus Stahl

    March 13, 2019 in New Zealand ⋅ ⛅ 12 °C

    In Neuseeland kann man die Natur genießen, nette Leute kennenlernen, gut Essen und Trinken uuuund: allerlei verrückte Sachen machen. Schließlich wurde hier das Bungee Jumping erfunden und das ist nur der Gipfel des Adrenalin-Eisbergs. 😂
    Zugegeben: dieser ganze Abenteuer-Tourismus bzw. „verrückte Dinge tun, die man sonst nirgends machen kann“ - Tourismus hier ist eine riesige Geldmaschine und es gibt auch viel Schmarrn. So sehen wir z.B. eine Werbung für den „Smashing Room“. Das ist ein Ort, an dem man Sachen zerschmeißen kann, also Glas, Porzellan etc. Aaaaha! Scheinbar versucht man hier schon fast zwanghaft, immer neue Ideen an die zahlungskräftige Kundschaft zu vermarkten. Aber gut: viele Leute geben für den nächsten perfekten Instagram-Schnappschuss ja gerne gutes Geld aus. 😉

    Wir starten unsere Neuseeland-Abenteuer-Episode mit einem fast schon altmodischen Erlebnis: Canyoning!
    Dafür fahren wir nach Wanaka, einer kleinen Stadt am gleichnamigen See. Wenn Ihr mal mit dem Auto durch die Südinsel Neuseelands fahrt, dann gehört die Route von der Westküste über den Haast Pass, zwischen dem Lake Wanaka und dem Lake Hawea hindurch bestimmt zu den schönsten Abschnitten. Frühherbstliches, sonniges Bergpanorama und davor unverbaute, tiefblaue Seen. Was will man mehr! 😍
    Als wir dann am nächsten Tag mit unserem ungarischen Guide und einem Urlauber aus Hamburg zum Canyoning aufbrechen, ist es allerdings nass und am Himmel hängen dicke Wolken. Gut, dass wir zwei Stunden in einer Schlucht im Gebirgsbach unterwegs sind. Für mich (Evi) war es das erste Mal und ich muss zugeben, es hat 20 Minuten gebraucht, bis mir das Ganze geheuer war, aber dann: ein super Erlebnis! Pit hat eine mittelschwere Tour gebucht, aber selbst er als alter Adrenalinjunkie 😉 hat vor einigen Stellen durchaus Respekt. Der Bach durch die Schlucht ist trotz unserer Neoprenanzüge bitter kalt und bei den ersten Sprüngen bleibt mir manchmal die Luft weg bis sich der Körper an die Temperaturen gewohnt hat. Aber weil wir immer wieder in die Gumpen springen, uns abseilen und durch die Stromschnellen kraxeln müssen, kommt erst ganz zum Schluss ein bisschen Kälte auf. Eine perfekte Mischung aus Natur, Abenteuer und ein bisschen Selbstüberwindung. 💪

    Einen Tag später fahren wir weiter durch die neuseeländischen Alpen nach Queenstown. In der Stadt dreht sich alles um Outdoor- und Extremsport.
    Lustig wird’s dort gleich am ersten Abend, als auf dem Campingplatz plötzlich das Auto von Nienke und Peter neben uns parkt. Auf dieses überraschende Wiedersehen müssen wir natürlich sofort anstoßen. Und war da nicht noch eine Revanche beim Kartenspielen offen? 😂

    Gott sei Dank kommen wir am nächsten Tag trotzdem früh aus dem Bett. Es geht nämlich ein bisschen außerhalb der Stadt zum morgendlichen Speedboatfahren mit dem „Shotover Jet“. Mit bis zu 90 Sachen düsen wir über die Wasseroberfläche durch eine Schlucht. Der Pilot macht mehrere 360 Grad - Drehungen und schneidet die Kurven eng an den vorbeirauschenden Felswänden. Was für ein Spaß! Da fängt der Tag schon mal gut an. 😬

    Am Nachmittag steht dann noch ein Highlight für Pit auf dem Programm. Es klingt skurril und zugegeben, es sieht auch irgendwie skurril aus: das „Sharkboat“! Man kann damit in Queenstown durch das Hafenbecken brettern. 😂 Es handelt sich dabei um ein kleines U-Boot in Form eines Hais, grade groß genug für den Piloten und einen Gast. Sobald sich die Einsteigsluke aus Glas schließt und der Motor läuft, düst der „Hai“ durch das Wasser: mal oberhalb, mal unterhalb der Oberfläche. Und das Sharkboat kann sogar nach dem Abtauchen wie ein echter Fisch aus dem Wasser springen.
    Man denkt sich ein bisschen: wie verrückt ist das denn?!? Aber sowas kann man definitiv nur hier bei den Kiwis machen. Und so wie Pit nach dem Ritt mit dem Hai aus Stahl grinst, hat’s anscheinend auch mega Spaß gemacht. 👍
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  • Der Kepler Trek

    March 16, 2019 in New Zealand ⋅ ☀️ 16 °C

    Wir waren mal wieder wandern!
    Ok, wer jetzt gelangweilt weiter klicken will, weil er denkt, jetzt kommen wieder Geschichten von morgendlichem Tee ans Zelt und von vom eigenen Koch aufgetischten 3-Gänge Menüs, der irrt! ☝️
    Wir haben vier Tage unsere gesamte Verpflegung, unsere Schlafsäcke und alles was wir halt so brauchen von Hütte zu Hütte getragen. Wir haben selbst gekocht, nicht geduscht und im Bettenlager geschlafen. Also richtiges Mehrtageswandern. 😬

    Unterwegs sind wir auf einem von Neuseelands „Great Walks“, also den Sahnestückchen unter den Wanderungen hier: dem Kepler Trek. Mittlerweile sind wir fast ganz im Süden des Landes angekommen und starten von Te Anau im Fiordland Nationalpark aus mit unserer Tour. Was schon mal sehr schön ist: hier sind viel weniger Touristen, viel weniger Deutsche und wir haben endlich mal wieder unsere Ruhe. Ja, so ein Sabbatical macht einen manchmal ein bisschen zurückgezogen und assoszial. 😂

    Tag 1 beginnt zum Warmwerden mit einigen Kilometern durch dichten Wald an einem See entlang. Schön hier, wenn auch nicht so exotisch wie man vielleicht denkt und gar nicht so weit von unseren heimischen Alpen entfernt. Das letzte Drittel unserer ersten Etappe verläuft dann oberhalb der Baumgrenze und mit toller Fernsicht bis zu unserer ersten Hütte. Aaahhh tut das gut, den Rucksack mal abzunehmen.
    Wir sichern uns einen Platz im Lager und kochen im Aufenthaltsraum unser Instantessen (liegt bei den Wanderern hier hoch im Kurs, schmeckt auch gar nicht schlecht und ist leicht 😉). So richtige Hüttenstimmung will aber nicht aufkommen. Man muss sich die Unterkünfte hier anders vorstellen als bei uns daheim. Alles ist etwas weniger gemütlich, bisschen steriler eingerichtet (die Tische sind z.B. mit Edelstahl abgedeckt, der Sauberkeit wegen) und für die Bewirtung ist man eben selbst zuständig. Dazu kommt, dass wir nach der langen Wanderung einfach nicht so viel Lust auf „Reisenden-Smalltalk“ haben und die abendliche Ruhe somit zum Lesen und Ausspannen nutzen. Nur eins lassen wir uns nicht entgehen: in der Nähe der Hütte gibt es eine kleine Höhle. Mit Stirnlampe bewaffnet, erkunden wir diese noch. 👍

    Tag 2 startet mit einem Highlight. Und ich meine jetzt nicht den Sonnenaufgang über der unter uns liegenden Wolkendecke. Nein, es geht um den zutraulichen Kea, der sich morgens auf der Terrasse blicken lässt. Diese Papageien sind schlau und sehr neugierig und benehmen sich wie kleine Kinder: immer nur Blödeleien im Kopf. Dazu aber später mehr. Sehr sympathische Tiere. 😬
    Wir wandern heute lange Zeit über Grate von Gipfel zu Gipfel, unter uns mehrere große Seen und grüne Täler. Da auch das Wetter mitspielt, ist es ein super Ausblick und wieder fühlen wir uns an so manche Tour in Bayern oder Österreich erinnert. Wie haben wir es daheim nur gut, dass wir so etwas jeden Sonntag erleben können, wenn wir wollen. Das sollten wir mal wieder mehr schätzen.
    Als wir gegen Nachmittag wieder in den Wald abtauchen, verstehen wir aber auch, warum Neuseelands Natur so viele Menschen verzaubert. Die dichte Vegetation um uns ist unberührt. Totholz darf liegen bleiben und unter Moos zu neuem Waldboden verrotten, Bäche schlängeln sich ungehindert den Berg hinab und Farne und Flechten machen den Urwald noch grüner. Wir wandern durch das Gegenteil einer deutschen Fichtenmonokultur. 😂
    Die zweite Hütte wartet dann mit einem flachen Fluss auf, der zum Baden einlädt. Naja oder zum Füße reinstecken - er ist echt kalt. Vom Ranger erfahren wir, dass wir auch hier wieder Besuch von Keas bekommen werden. Kleidung, Schuhe, Ausrüstung... alles muss vor den Vögeln in Sicherheit gebracht werden. Am nächsten Morgen wissen wir dann, was er damit gemeint hat: zur allgemeinen Belustigung machen sich sieben Papageien rund um die Hütte über alles her, was nicht niet- und nagelfest ist. Sie knabbern an Schuhen und Rucksäcken, spielen mit Eimern und Schüsseln und sogar die Wäsche des Rangers ist nicht vor ihnen sicher. Wir sind verliebt in diese Quatschköpfe! ☺️

    Tag 3 hält dann mit einem tollen Wasserfall, lästigen Sandflies (an die Viecher kann man sich einfach nicht gewöhnen!) und so vielen Fliegenpilzen, wie wir noch nie gesehen haben, wieder Natur pur für uns bereit. Wir machen heute zwar nicht viele Höhenmeter, aber ordentlich Strecke und das merkt man nach drei Tagen Wandern dann schon in den Beinen. Gott sei Dank können wir an der Hütte noch in den See springen. Die Abkühlung (gibt es auch das Wort „Abfrierung“? 😂) ist jetzt genau das Richtige!

    Als wir dann am vierten Tag wieder zu unserem Ausgangspunkt zurück wandern, sind wir erschöpft, glücklich und um ein paar Erkenntnisse reicher:
    - hier im Süden und bei so einer Wanderung geht es deutlich weniger touristisch zu als bei anderen Attraktionen Neuseelands.
    - wir bekommen daheim in den Alpen mit den bewirteten Hütten und vielfältigen Wegen so viel geboten! Das kann leicht mit Neuseeland mithalten und wir können uns glücklich schätzen.
    - Pit und Evi brauchen bald ein Resozialisierungsprogramm! Wir genießen so sehr unsere Ruhe und das Reisen, dass wir nicht wirklich scharf auf Smalltalk und Menschenmassen sind. Ist das normal??? 😂😂😂
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