Evi, Pit & die Welt

10月 2018 – 5月 2019
  • Pit Hoffmann
  • Evi Hoffmann
Nach einem Jahr warten wagen wir uns nun an das Abenteuer Weltreise. Ab München geht’s nach Mexiko, Béliz, Guatemala, Peru, Bolivien, Chile, Neuseeland, Hawaii und Japan. Wir freuen uns riesig und hier könnt ihr unsere Erlebnisse mitverfolgen. もっと詳しく
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  • Iquique - endlich wieder Strand

    2019年1月14日, チリ ⋅ ⛅ 21 °C

    Zweiter Stop in Chile: die Küstenstadt Iquique im Norden, direkt an der Küste! ☀️

    Als wir uns nach 8 Stunden Busfahrt von San Pedro de Atacama über die letzten großen Berge und Sanddünen der Stadt nähern, begrüßt uns Iquique mit einer tollen Aussicht auf Hochhäuser, Strand und den Pazifik.
    Schön, wieder mal am Meer zu sein und richtig sommerliche Temperaturen zu haben. Wir können uns zwar bisher definitiv nicht über das Wetter beschweren, aber wir freuen uns. ☺️

    Im Zentrum hat Iquique noch mehr zu bieten als nur Beach und Skyline:
    in der Fußgängerzone fühlt man sich wie in einer alten Westernstadt. Im vorletzten Jahrhundert war nämlich der Abbau von Salpeter und Salz der wichtigste Wirtschaftszweig. Die Häuser sehen genauso aus und auch die uralte Straßenbahn rumpelt uns entgegen. Übrigens die wahrscheinlich langsamste Straßenbahn der Welt - jeder Fußgänger ist mindestens doppelt so schnell. 😂
    Dann gibt’s hier noch einen Fischmarkt. Klingt erst mal unspektakulär für eine Hafenstadt. Aber direkt am Markt im Wasser warten ca. 20 Seelöwen auf die Fischreste. Wenn ein Eimer davon über die Pier gekippt wird, kommen die trägen Riesen von einem Moment auf den anderen mächtig in Fahrt. Zusammen mit den Pelikanen und Möven wird dann um die besten Bissen gestritten. Und man selbst steht mit einem leckeren Becher frischem Ceviche nur 2 Meter daneben. Sehr cool. 👍

    Im Hafen beobachten wir am ersten Tag auch zwei lustige Typen auf einem Segelboot. Einer ist Meeresbiologe und der andere Berufstaucher und beide nehmen nebenbei Touristen mit zum Segeln. Sie erkennen sofort, dass sich Pit für ihr Boot interessiert 😉 und somit sind wir tags drauf bei Sekt, Käse und netten Gesprächen für drei Stunden mit an Bord und segeln bei ordentlich Wind und vorbei an riesigen Frachtschiffen vor Iquique.

    Da passt es perfekt ins Programm, dass wir am selben Tag auch noch den originalgetreuen Nachbau der „Corbeta Esmeralda“ anschauen. Einem prächtigen Segel-bzw. Dampfschiff von 1865 aus dem Spanisch-Südamerikanischem Krieg (ja Teile dieses Satzes stammen von Wikipedia 🤓). Die Führung ist zwar auf Spanisch, aber das Schiff ist auch ohne alle Details zu wissen sehr beeindruckend.

    Für Pit geht’s in Iquique auch mal in die Luft. Die Stadt gilt wegen ihrer Lage und der damit verbundenen stabilen Thermik als Mekka für Paraglider. Zu den hervorragenden Bedingungen kommen auch noch günstige Preise und somit ist ein Flug ein Muss. Gestartet wird auf einem Berg hinter der Stadt und man landet atemberaubend am pazifischen Strand. Zu Pit und dem Paragliding-Instructor gesellen sich in der Luft sogar Adler 🦅. Was für ein Erlebnis!

    Bei so viel zu tun, müssen wir uns erst mal am Strand entspannen. 😬 Das steht für den letzten Tag auf dem Plan. Und dann geht’s auch schon runter nach Patagonien 👋 Immer dem Sommer entgegen...
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  • Pucon - plötzlich Schweiz! :-)

    2019年1月19日, チリ ⋅ ☀️ 26 °C

    Von Iquique aus sind wir vor drei Tagen nach Patagonien runter geflogen und haben somit halb Chile übersprungen (keine Angst, das holen wir noch nach 😉). Erster Eindruck: eine komplett andere Welt!

    Pucón am Villarica-See und am Fuße des gleichnamigen Vulkans ist unser erster Stop. Nicht nur das Klima und die Vegetation unterscheiden sich deutlich von unserer bisherigen Reise. Auch die Menschen und vor allem der Lebensstandard ist ein anderer.
    Fangen wir mal bei der Natur an: plötzlich erinnert uns hier mehr an den Starnberger See oder Bodensee als an Lateinamerika. Viel Nadelwald, Mittelgebirge, Seen und Bäche, nachts kühl, tagsüber warm - das könnte auch ein Sommer in Deutschland sein. Außer, dass hinter uns ein Berg ganz besonders raussticht. Der Villarica Vulkan ist wahrscheinlich vom Fremdenverkehrsamt hierher gestellt worden. 😂 Er sieht nämlich fast schon zu perfekt aus mit seiner schneebedeckten Kuppe und der stetig austretenden kleinen Dampfwolke. Als hätte ihn jemand gemalt.
    Auch die Häuser der Stadt und die Menschen unterscheiden sich vom typischem Südamerika, wie man es sich normalerweise vorstellt. Patagonien war lange Zeit das Rückzugsgebiete einiger südamerikanischer Indianerstämme und somit nur dünn besiedelt. Zu Kolonialzeiten waren die nördlicheren Gegenden des Kontinents wegen ihrer Bodenschätze für die europäischen Eroberer deutlich interessanter. Somit prägten erst die Einwandererwellen im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts diese Gegend. Es kamen viele Deutsche, Holländer und auch Briten nach Patagonien und so wundert es einen nicht, dass die Häuser mit viel Holz ein bisschen an Chalets in den Alpen erinnern, einem viele deutsche Namen begegnen und mehr Leute eher mitteleuropäisch aussehen.

    Der Tourismus hier im Seen-Distrikt von Chile boomt und die Gegend steht deswegen wirtschaftlich blendend da. Pucón ist ein beliebtes Urlaubsziel für reiche Chilenen und Argentinier und ist rausgeputzt wie Sankt Moritz. Gott sei Dank hat man hier aber auf große Bettenburgen und hässliche Betonklötze verzichtet. Alles ist eher klein, natürlich und gemütlich. Neben den unzähligen Outdoor- Aktivitäten und -Shops gibt es auch sehr viel Kunsthandwerk, Livemusik und leckere Restaurants. Wenn man das nötige Geld mitbringt, kann man es sich in Pucón wunderbar gut gehen lassen. 😉

    Aber auch für Langzeitreisende wie uns, die nicht jeden Abend zu Münchner Preisen Essen gehen wollen, bietet Pucón Entspannung pur. Wir legen uns an den See (und verbrennen uns die Füße im heißen dunklen Vulkan-Sand am Ufer 😅), genießen die Stimmung in der Marina (Pit ist nur schwer hier weg zu kriegen 😬) und relaxen im Garten unseres Airbnbs. Wir sind am ruhigen Ortsrand in einem kleinen Privathaus untergekommen, werden mit tollem Frühstück versorgt und fühlen uns bei unserer Gastgeberin herzlich willkommen. Alles in allem also ein paar wunderbare Tage „Sommerfrische“.

    So, aber jetzt müssen wir auch los und noch ein paar Sachen organisieren. Morgen holen wir nämlich unsern Camper hier in Pucón ab und dann geht’s für 18 Tage immer Richtung Süden bis nach Punta Arenas. 🚍
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  • Von Pucon zum Pumalin Park

    2019年1月23日, チリ ⋅ 🌙 4 °C

    Nach Flugzeug, Bus (viiiieeel Bus!😉), Bahn und den eigenen Füßen, bringt uns jetzt für knapp drei Wochen ein Campingbus zu unseren nächsten Zielen.

    In Pucon übernehmen wir für 18 Tage „unsere kleine Schachtel“, einen Chevrolet N300. Viel Platz ist darin nicht, aber er ist vom Vermieter klug und praktisch ausgebaut. Wir können kochen, zur Not duschen und auf die Toilette gehen und zum Schlafen haben wir 1,40 auf 2 Meter Platz - was will man mehr! Außerdem ist das Auto und alles darin brandneu - wir sind die ersten, die damit in den Süden Chiles starten. 👍

    Die erste Etappe führt uns ... naja erst mal zum Supermarkt, wenn man es genau nimmt. 😂 Wir decken uns mit Essen und Getränken ein, erweitern die Ausstattung des Campers um ein paar nützliche Dinge und machen den restlichen Stauraum mit Wein voll. Und an alle, die das Gefühl haben, wir trinken ständig: nein, das tun wir nicht! Aber von Wasser zu schreiben, ist auch nicht wirklich interessant. 😉

    Gut ausgerüstet geht es dann los nach Llanquihue und an den gleichnamigen See. Die Strecke ist einfach, größtenteils geht’s über die Autobahn und am Abend bleiben wir direkt am Wasser auf einem Campingplatz stehen.
    Uns war ja bewusst, dass es hier viele deutschstämmige Chilenen gibt, aber als wir mit einem freundlichen „Herzlich Willkommen“ auf dem Campingplatz begrüßt werden und sehen, dass neben uns gleich der Deutsche Club am See residiert (der übrigens Ende Januar sein „Bierfest“ veranstaltet 😆), ist uns das fast schon zu viel Heimat. Aber egal: mit Blick auf den See und den schneebedeckten Vulkan dahinter lässt es sich hervorragend den ersten Camping-Abend verleben.

    Nach der ersten Nacht, einmal im Bus alles von A nach B Räumen und den ersten Mahlzeiten, haben wir uns schnell gut in unserer Schachtel eingelebt. Auch der Schlaf ist prima und als es mal etwas nieselt, schauen die Leute im Zelt nebenan schon ein kleinwenig neidisch auf uns. 😉

    Am zweiten Tag fahren wir dann endlich auf der echten Carretera Austral, der berühmten Ruta 7 in Chile. Weiter geht’s heute nach Hornopiren. Die Straße führt uns größtenteils an der Küste entlang und für 30 Minuten schippern wir mit der Fähre über eine Meerenge. Danach wird dann aus der geteerten Ruta 7 eine Schotterpiste und wir kommen nur noch mit 30 km/h voran. Aber der Weg ist ja bekanntlich das Ziel und bei der Geschwindigkeit entgeht einem wenigstens nicht die wunderschöne Landschaft außen rum. Die Fahrt heute vermittelt uns schon mal einen Eindruck von den kommenden 2 Wochen und wir freuen uns auf diese langsame Art „Strecke zu machen“.
    In Hornopiren angekommen, finden wir etwas außerhalb einen Campingplatz direkt am Fluß. Es ist auch hier nicht viel los, wir stellen uns direkt ans Ufer und Pit entzündet ein gemütliches Lagerfeuer 🔥 (und grillt sich noch ein Wienerl zum Nachtisch 😬). Wir übernachten somit in der perfekten Idylle, am gegenüberliegenden Ufer grasen Kühe und hinter uns schon wieder einer dieser unwirklich schönen Vulkane.

    Weiter geht es einen Tag drauf dann größtenteils auf dem Wasser. Die Carretera Austral ist nämlich nicht überall eine durchgehende Straße, sondern beinhaltet auch Fährstrecken.
    Leider startet der Morgen mit heftigem Regen. Wir verstauen auf allen Vieren unsere Sachen im Camper, bauen unser Bett im Bus ab und los geht’s an die Fährrampe. Dort steht bereits eine lange Schlange an Autos - macht aber nichts, dann haben wir noch Zeit, uns einen Kaffee im Kofferraum zu kochen. 😬
    Nach fünf sehr komfortablen Stunden auf dem Wasser und quer durch eine tolle Fjordlandschaft (leider etwas im Nebel) kommen wir im Pumalin Park, einem privaten Schutzgebiet, an. Auch das Wetter ist mittlerweile wieder besser und es spitzt sogar die Sonne durch die Wolken. Gleich der erste Campingplatz unweit mehrerer Wasserfälle ist unser Ziel. Er ist nicht groß, aber top in Schuss und wir haben Glück, dass wir als eines der ersten Autos von der Fähre gehen konnten und somit noch einen Platz hier ergattern.
    Hier erleben wir dann auch noch das erste Highlight auf der Carretera Austral: wir wandern auf einem abenteuerlichen Weg durch südchilenischen Regenwald zu zwei großen Wasserfällen. Eine kleine Tour durch unberührte Natur. Genau das richtige, damit man sich danach die selbstgekochte Bolognese schmecken lassen kann. Leider auch grad so lang, dass man danach die kalte Dusche benutzen muss. 😉

    So, aber jetzt ins Bett, morgen geht es 200 km weiter auf der Carretera Austral. ❤️🚍
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  • Futaleufú und der Queulat-Gletscher

    2019年1月26日, チリ ⋅ ☀️ 19 °C

    Bei strahlendem Sonnenschein setzen wir heut unsere Reise Richtung Südchile fort. ☀️ Knappe 200 Kilometer bis nach Futaleufú haben wir vor uns ... und es sind vor allem holprige 200 Kilometer, denn in diesem Abschnitt ist nur wenig der Carretera Austral geteert.

    Da trifft es sich gut, dass wir unterwegs zwei Stops einlegen: einmal um den Aussichtspunkt zu einem Gletscher zu besuchen. Sehr beeindruckend, aber auch etwas traurig, da man sieht, dass die Eismassen vor 30 Jahren wohl deutlich größer waren.
    Und ein zweites Mal um die Reste unserer Bolognese-Nudeln als Mittagessen zu futtern. Dafür halten wir an einem glasklaren See, heizen die Gasplatte an und kochen mit super Aussicht. 😬
    Überhaupt lässt die Landschaft hier keine Wünsche offen: schneebezuckerte Gipfel, weite grüne Täler und Flüsse, die in einem Blau leuchten, das wir so noch nicht gesehen haben. Alles ein bisschen wie Alpen auf Ecstasy. 😂 Schade dass man unter dem Fahren auch noch die Schlaglöcher im Auge behalten muss.

    In Futaleufú angekommen buchen wir uns gleich mal eine Rafting-Tour für den kommenden Tag. Denn dafür ist der Ort bekannt. Dann beziehen wir einen weitläufigen Campingplatz am Espolon (so heißt der Fluss hier) und genießen die Abendsonne. Heute ist es deutlich wärmer als gestern - das tut gut und das Campingleben taugt uns eh.
    Deswegen haben wir heute auch entschieden, dass wir aus 18 Tagen Camper 21 Tage machen. 😊 Somit können wir auch noch ein paar Orte im Süden Argentiniens mitnehmen.

    Einen Tag drauf geht’s dann also zum Rafting. Der Morgen ist klar und sonnig, aber es ist echt kalt - na das kann was werden! Eingepackt in Neopren und Schwimmweste ist es allerdings schon wärmer und als unser Rafting-Kapitän (oder wie man diesen Job nennt 😂) erklärt, wie fest man bei der starken Strömung paddeln muss, schwant uns, dass wir wohl doch nicht frieren werden.
    Es ist ein riesen Spaß und echt anstrengend! Der Rio Futaleufú ist unter den Top 3 der weltweit besten Wildwasser-Spots und er führt an diesem Tag auch echt viel Wasser. Wir kämpfen uns anderthalb Stunden durch die Stromschnellen und wirklich hohen Wellen und kalt wird uns wenn dann nur in den Pausen im Schatten.
    Den Abend lassen wir nach der ganzen Action gemütlich am Lagerfeuer ausklingen. Pit macht hervorragendes Stockbrot - da kann sich jede Bäckerei verstecken. 😍

    Am nächsten Morgen sitzen wir wieder im Camper und fahren weiter nach Süden. Zunächst geht’s von Futaleufú zurück auf die Carretera Austral. Diese Strecke ist die gleiche, über die wir vor zwei Tagen gekommen sind. Wir machen wieder am „Bolognese-Nudel-Platz“ Rast und siehe da: hier liegt noch das Shirt, das ich vorgestern hier liegen hab lassen und seitdem schmerzlich vermisst hab. 😂

    Unser nächster Stop ist in Puyuhuapi, einem kleinen Dorf am Ende eines Fjordes. Wir finden eine halbe Stunde außerhalb am Wasser einen schönen Platz für die Nacht. Ein perfekter Ausgangspunkt für das nächste Highlight am kommenden Tag: den hängenden Gletscher im Queulat-Nationalpark!
    Als wir uns morgens in die Schlange an der Parkkasse einreihen, merken wir allerdings schnell, dass wir eine der Hauptattraktionen an der Carretera Austral besuchen. Aber die Wanderung durch die Berge, der Ausblick auf den Gletscher und die riesen Wasserfälle, die ins Tal brausen, entschädigen wenigstens ein bisschen für die ganzen Touristen. Schade, dass auch hier das Eis immer weniger wird. 😔
    Nach der kleinen Bergtour fahren wir noch ca. 1,5 Stunden zu unserem heutigen Campingplatz. Eigentlich wollten wir nur ein bisschen mehr Strecke Richtung Süden machen. Aber wir fahren über den Queulat-Pass und erleben eine der bisher beeindruckendsten Berglandschaften unserer Tour! Und auch wenn es manchmal nicht ganz so scheint, aber unsere Schachtel meistert sogar diese Steigung. Juhuuuu, go Schachtel!
    Nach diesen ereignisreichen Tag, lassen wir es uns am Campingplatz bei frisch gemahlenem Kaffee und selbst gebackener Zitronentarte von der Eigentümerin gut gehen. Auch einen guten Platz zum Feuermachen gibt’s und wir haben sogar WLAN. Das brauchen wir zwar nicht unbedingt, aber zu einer Folge Star Trek sagen wir dann doch nicht nein. 😂

    So, jetzt aber ab ans Lagerfeuer! Pit bereitet schon wieder Stockbrot vor! Mmmhhmmmm ☺️
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  • Cerro Castillo und die Marble Caves

    2019年1月28日, チリ ⋅ ☀️ 16 °C

    Wow, schon sind wir den achten Tag in unserem Camper! Die Handgriffe, um die Schachtel von Fahren auf Kochen auf Schlafen umzubauen, gehen uns schon ganz selbstverständlich von der Hand. Es macht einfach richtig Spaß und ist eine schön entschleunigende Art des Reisens (was nicht zuletzt daran liegt, dass unser fahrbarer Untersatz kaum mehr als 90 km/h schafft 😂).

    Es geht wieder 250 km weiter in Patagonien. Nächster Stop ist Villa Cerro Castillo. Auf dem Weg dorthin ändert sich nun merklich die Landschaft: die großen Bäume werden weniger, der Wind nimmt zu und die schneebedeckten Gipfel machen Platz für rotbraune weite Täler, teilweise umrandet von Steilwänden, die an nordamerikanische Canyons erinnern. Gletscher gibt es allerdings auch hier noch viele und sie speisen unfassbar blaue Seen und mächtige Flüsse, die sich neben der Carretera Austral durchs Land schlängeln.

    Auf unsere Strecke befindet sich ein ganz bekanntes Bergmassiv, der Cerro Castillo. Im gleichnamigen Ort machen wir Stop auf einem naja sagen wir mal „rustikalen“ Campingplatz 😉. Außer uns und ein paar Backpacker ist niemand hier und der Wind pfeift heftig über unser Nachtlager. Als wir schon denken, dass das vielleicht der erste richtig ungemütliche Abend werden könnte, entdecken wir ein Gebäude mit Holzofen, Tischen und Bänken. Perfekt um sich ein leckeres Chili zu kochen und den Böen draußen zu entkommen. Wir sind hier richtig froh, dass wir nicht im Zelt schlafen müssen, sondern ein festes Dach über dem Kopf haben. Auch wenn das Wehen nachts sogar den Camper ein bisschen zum Wanken bringt. 🌬
    Am nächsten Morgen starten wir dann bei nicht weniger Wind zum Cerro Castillo. Endlich mal wieder eine schöne Tagestour: 14 km und 1100 Höhenmeter überwinden wir bis zur Lagune und dem berühmten Gebirge dahinter 💪. Schon auf dem Weg zeigt sich Patagonien mal wieder von seiner Schokoladenseite. Wir wissen nicht, was schöner ist: die Weite mit Fluss und Canyons hinter uns, der Ausblick auf die Gipfel vor uns oder der wahrscheinlich „hartnäckigste“ Regenbogen, der uns für fast 2 Stunden begleitet. 😊 Am Aussichtspunkt angekommen, küren wir dann aber doch die Spitzen des Cerro Castillo zu unserem Highlight. Manche Leute sagen, es sei hier schöner als an den Torres del Paine - ja da ist definitiv was dran. Noch dazu sind hier viel weniger Touristen. Der Stop und die Bergtour hier haben sich auf alle Fälle mehr als gelohnt.

    Mal schauen, ob unser nächstes Ziel auch hält, was die Reiseführer und Blogs versprechen. Wir fahren an Tag 10 im Camper weiter nach Puerto Rio Tranquillo am Lago General Carrera (oder Lago Buenos Aires, wie er in Argentinien genannt wird). 120 km über Schotterpiste. 😆 Aber daran haben wir uns ja schon fast gewohnt.
    Eine Hauptattraktion hier sind die sogenannten Marble Caves, also die Marmor-Höhlen. Diese Gesteinsformationen im See besuchen wir am nächsten Tag per Kayak. Das Wetter bleibt seinem Rhythmus treu und beschert uns nach einem durchwachsenen Fahr-Tag gestern, heute wieder beste Ausflugssonne. 😬 Wir paddeln wie die Profis zu den Marble Caves und schauen uns die Höhlen, Bögen und farbigen Gesteinsschichten an. Wirklich beeindruckend, auch wenn man zugeben muss, dass die Bilder im Internet Dank Photoshop doch noch ein bisschen farbintensiver sind als die Realität. 😉 Trotzdem: wunderschön hier.

    Einen Tag bleiben wir noch hier: morgen geht’s nämlich auf einen Gletscher. Aber davon dann mehr im nächsten Post. 👋
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  • Auf den Gletscher & ab nach Argentinien

    2019年1月31日, チリ ⋅ ☀️ 9 °C

    Wie angekündigt, bleiben wir noch einen zweiten Tag in Puerto Rio Tranquillo um eine weitere Attraktion zu besuchen: den Glaciar Exploradores, einen „friendly“ Gletscher, wie uns der Guide erklärt. Freundlich deswegen, weil man ihn auch als Laie ohne Probleme erkunden kann. Uuuhhh, dann nichts wie los. 😬

    Der Morgen startet aber eher ernüchternd: strömender Regen, Wind, kalte Temperaturen, ein Tourveranstalter, bei dem das Kreditkartengerät nicht funktionieren will (in dem Ort gibt es keinen Geldautomaten) und der uns auf seiner Teilnehmerliste vergessen hat. 🙄
    Alles Organisatorische ist Gott sei dank schnell geregelt, aber die Schauer wollen und wollen nicht aufhören. Als wir kurzzeitig vom Auto auf ein kleines Boot umsteigen müssen, da wegen eines großen Bergrutsches vom Oktober 2018 die Zugangsstraße zum Gletscher weggespült wurde und sich eine Lagune gebildet hat, sind unsere Hosen schon durchgeweicht und wir zittern in der Kälte.
    Aaaber: das Wetter macht’s zwar spannend, lässt uns aber auch diesmal nicht im Stich. Pünktlich bei Ankunft am Glaciar Exploradores reißt es auf, die Klamotten trocknen wieder und wir wandern mit unserem Guide bei blauem Himmel bis zum Eis.
    Erst geht es über Gestein, dann spitzt ab und zu schon der Gletscher durch das Geröll und irgendwann sind wir dann mit Steigeisen nur noch auf dem Eis unterwegs. Unser Führer bringt uns zu Höhlen und interessanten Formationen und erklärt viel zum Gletscher. Leider auf Spanisch... aber wir machen ein kluges Gesicht und lächeln freundlich 😉. Auch wenn wir nicht alle Details verstehen, so ist der Tag doch ein einmaliges Erlebnis. Schließlich läuft man nicht oft auf jahrhundertealtem Gletschereis. Besonders beeindruckend sind die leuchtenden Blautöne und die Geräusche, die der Gletscher von sich gibt wenn er irgendwo bricht. Wirklich toll, dass man dem Ganzen hier so nahe kommen kann.

    Tags drauf sitzen wir dann wieder in unserer Schachtel und fahren weiter. Ziel ist heute der argentinische Teil von Patagonien. Wir wollen gut den halben Weg bis El Chalten schaffen. Eine lange Etappe mit 550 Kilometer haben wir uns vorgenommen und... nicht geschafft. 😬 Zumindest nicht ganz.
    Erst geht es in Chile ewig am Lago General Carrera entlang. Eine malerische Strecke mit Steilküsten, vielen Kurven und Ausblicken auf gletscherbedeckte Berge und einen fast schon unverschämt blauen See. Alles ganz wunderbar. Aber alles auch die schlimmste Schotterstraße auf der ganzen Strecke. Wir kommen im Schnitt mit nicht mal 30 km/h vorwärts.
    Als uns dann an einem Aussichtspunkt eine Windböe die Fahrertür verreißt und sich der Camper im Schotter festfährt, ist die anfänglich prächtige Tagesstimmung am Nullpunkt. Aber gut, was soll’s: die Tür lässt sich noch schließen und zusperren und Dank Pits Einsatz ist auch der Bus nach einigen Versuchen und händischem Ausbuddeln wieder auf der Straße. 😅 Nochmal Glück gehabt.
    Ziemlich fertig kommen wir an der chilenisch-argentinischen Grenze an. Da wir gehört haben, dass frische oder geöffnete Lebensmittel gerne mal konfisziert werden, haben wir alles noch in einem großen Mittagessen verwurstet und teilweise sogar an andere Reisende verschenkt. Aber siehe da: zwei Stempel in Chile, zwei Stempel in Argentinien (teilweise am Schreibtisch nebeneinander 😂) und kein Mensch interessiert sich für unseren Camper. So einfach geht’s!

    Ab der Grenze sind dann auch die Straßen wieder asphaltiert... Halleluja!!! Wir fahren jetzt deutlich schneller durch den Süden Argentiniens vom Dorf Perito Moreno immer Richtung El Chalten. Die Landschaft ist deutlich anders als am Vormittag: alles viel weiter, viel karger und es ist deutlich wärmer als noch in Puerto Rio Tranquillo. Wir sind ähnlich wie im Norden Chiles wieder in Steppe bzw. Halbwüste unterwegs. Strauße und Lamas wechseln sich am Wegesrand ab und jetzt macht die ruckelfreie Fahrt auch wieder Spaß (bis auf unerwartete 78 km erneute Schotterstraße, teilweise frisch aufgekiest 😫).
    Da wir aber schon so viel Zeit verloren haben, schaffen wir es heute wohl nicht mehr zu unserem geplanten Ziel. Auf dem Weg gäbe es als Rastplatz entweder ein ziemlich creepy aussehendes Dorf (Kommentare in einer Camping-App sprechen von „Texas Chainsaw Masscre - Momenten“ 😂) oder man sucht sich ein Plätzchen in der freien Wildbahn - so machen wir es. Auch wenn zum
    Tagesziel noch ca. 30 km fehlen.
    Zu unserem Glück halten wir abseits der Straße an einem Fluss, durch Bäume vor dem Wind geschützt. Ein super Platz für eine entspannte Nacht. So idyllisch haben wir die ganze Campingzeit noch nicht geschlafen! Und so sitzen wir nach dem anstrengenden Tag bei Wein und Abendrot (und AbendBrot) am Flussufer und erholen uns vom ganzen Stress. 😉
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  • El Chalten und der Fitz Roy

    2019年2月2日, アルゼンチン ⋅ ☀️ 19 °C

    Unser nächstes Ziel heißt El Chalten am Fuße des Fitz Roy Massivs. Und wir haben Glück auf dem Weg dorthin: keine Schotterstraße, keine Windböen, kein Regen! ☺️ Nur beste Aussicht auf die berühmten Gipfel, denen wir entgegenfahren. Wir wollen vier Nächte hier bleiben und uns die Gegend mal wieder „erwandern“.

    El Chalten ist ein reiner Bergtourismus-Ort. Man kann hier jeden erdenklichen Outdoor-Kram kaufen, sich nach den Wanderungen in unzähligen Restaurants und Bars stärken oder sein Geld in Souvenirs oder geführte Touren investieren. Trotzdem stört der ganze Trubel nicht, denn der Ort kommt immer noch gemütlich daher. Die Leute sind entspannt, niemand drängt sich auf und die Natur rund um El Chalten steht definitiv im Mittelpunkt. Wir parken auf einem schönen Campingplatz mit Ausblick auf die Berge und den Fluss (und zur großen Freude von Pit mit Feuerstellen zum Grillen 😉).

    Am nächsten Tag geht es zur Laguna Torre, einem Gletschersee vor herrlichem Bergpanorama. Von der Nationalpark-Info erfahren wir, dass der Weg dorthin 10 km lang ist, bei nur 250 Metern Höhenunterschied. Außerdem gehört die Wanderung zu den beiden Highlights, die man rund um El Chalten gesehen haben sollte. Klingt alles ein bisschen nach rolatorbefestigten Wegen und Touristenmassen.
    Gott sei Dank täuschen wir uns aber und nachdem wir die letzten Sonntagsspaziergänger 😉 hinter uns gelassen haben, verteilen sich die Leute gut auf der Strecke und wir wandern meistens zu zweit durch ein ehemaliges Gletschertal. Kurz vor der Laguna erhebt sich vor uns der Cerro Torre, ein bzw. mehrere Nachbargipfel des Fitz Roy, und bei unserer Ankunft am See spiegelt sich darin das Massiv zwischen Resten von Eisbergen. Was für ein toller Auftakt unserer Zeit in El Chalten!
    Nach vielen Fotos und einer Brotzeit geht’s die 10 km wieder zurück und die Sonne brennt mittlerweile ganz schön runter. Die Tour ist doch nicht zu unterschätzen - da haben wir uns die Eisbecher bei der Ankunft echt verdient. 😬

    Tags drauf packen wir dann die nächsten 20 Kilometer an und steigen zur Laguna de los Tres am Fuße der Fitz Roy - Gipfel hoch. Endlich geht’s also zur Hauptattraktion und schon der Weg dorthin lässt kaum Wünsche offen. Wir merken nicht sehr viel von den ganzen Touristen, die das gleiche Ziel haben wie wir und die Wanderung macht wirklich Spaß. Es geht abwechselnd durch Wald oder einen Fluss entlang und immer wieder zeigt sich ein Wahnsinns Gipfelpanorama. Wir sind jetzt schon tief beeindruckt; wie wird das erst sein, wenn wir oben sind? Die letzte Stunde wandern wir auf einem steilen Pfad und in der prallen Sonne und als wir dann vor der Laguna und dem Fitz Roy Massiv stehen, können wir kaum fassen wie schön es hier ist! 😍 Auch das Wetter hält und keine einzige Wolke verdeckt die Aussicht auf die Gipfel. Wow!

    Jetzt hätten wir noch einen Tag in El Chalten zum Wandern übrig, aber von unseren zwei Touren sind wir doch ganz schön geschafft. Wir legen eine Pause ein, kümmern uns mal ein bisschen um den Blog, machen klar Schiff im Camper und verstecken uns vor dem jetzt wieder starken Wind in unserer Schachtel. 😉 Außerdem testen wir, ob die Argentinier das mit den Steaks wirklich so gut drauf haben, wie alle sagen. Jaaaa, das können sie. 😂

    Morgen geht’s dann schon wieder weiter... die Zeit fliegt!
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  • Der Perito Moreno - Gletscher

    2019年2月7日, アルゼンチン ⋅ ⛅ 9 °C

    Gestern sind wir in El Calafate angekommen, der wohl berühmtesten Stadt im Süden Patagoniens. Das hat zwei Gründe: 1) von hier aus erkunden die meisten Touristen den Nationalpark Torres del Paine und 2) nur eine gute Stunde von hier liegt der Perito Moreno Gletscher. Der wahrscheinlich besterforschteste und meistbesuchte Gletscher der Welt. Ich, Evi, war hier schon einmal vor 3 Jahren und gerade weil ich weiß, was uns erwartet, freu ich mich riesig auf ein Wiedersehen! ☺️

    Wir nehmen zunächst ein Boot und fahren damit zur Südflanke des Gletschers, der von einem Berg hinab in den Lago Argentino fließt. Das Eis geht hier nicht flach ins Wasser über, sondern wir stehen vor einer 70 Meter hohen, senkrechten Eiswand! 🙌 Man erkennt die vielen unterschiedlich blauen Schichten, aus denen sich der Gletscher zusammensetzt und anhand der Kanten und Risse kann man sich gut vorstellen, wie er sich immer noch talwärts bewegt. Ab und zu brechen lautstark kleinere Stücke ab und der graublaue Himmel dahinter gibt dem Ganzen noch eine besondere Dramatik. Wir sind fasziniert von diesem außergewöhnlichen Ort! Ich glaube, Pit is jetzt auch ein Perito Moreno - Fan. 😉

    Nachdem wir auf dem Boot schon auf 100 Meter an den Gletscher herangekommen sind, geht es danach zu Fuß noch ein bisschen näher Richtung Eis. Auf der dem Gletscher gegenüberliegenden Landseite kann man sich den Perito Moreno von Aussichtsterrassen aus nochmal in Ruhe ansehen. Und wenn man Geduld hat, erlebt man sogar, wie ein großes Stück Eis vor einem ins Wasser stürzt. Sagen wir mal so: wir haben einen haushohen Eisberg abbrechen sehen (und gehört!) und es war super. Aber es wollte partout kein weiterer auf die Kamera. Egal wie lange Pit gefilmt hat. 😂 Ihr müsst am besten einfach selbst hierher kommen und Euch das Spektakel ansehen. Es ist die Reise auf alle Fälle wert!

    Tief beeindruckt vom Perito Moreno setzen wir noch am gleichen Tag unsere Reise Richtung Süden fort. Übermorgen müssen wir leider unseren lieb gewonnenen Camper schon wieder in Punta Arenas abgeben. Wir fahren noch 350 Kilometer und suchen uns kurz vor Rio Gallegos (...am Atlantik! Kurzer Abstecher auf die andere Seite... 😉) einen Campingplatz für die vorletzte Nacht in unserer Schachtel. Da es morgen wieder über die Grenze nach Chile geht und wir keine frischen Lebensmittel einführen dürfen, fällt das Abendessen und das nächste Frühstück etwas größer aus.

    Einen Tag später ist dann aber die Einreise kein Problem (das meiste, was wir noch an Essen haben, stammt eh noch aus dem letzten Großeinkauf in Chile selbst) und wir fahren bis Punta Arenas. Diese Stadt ist der südlichste Punkt unserer ganzen Reise und wir merken schnell, dass wir der Antarktis ganz nah sind. Mensch ist das kalt hier! Und das obwohl doch Sommer ist! 😂
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  • "Gestrandet" in Punta Arenas

    2019年2月8日, チリ ⋅ 🌧 8 °C

    Als sich herausgestellt hat, dass wir den Camper ein paar Tage länger haben und somit Fitz Roy und den Perito Moreno mit dem eigenen Auto machen können, haben wir unsere Pläne geändert und die Route durch Südpatagonien angepasst. Der Flug zurück nach Santiago war auch schon längere Zeit gebucht und somit - lange Rede, kurzer Sinn - haben wir nun insgesamt 6 Nächte in Punta Arenas. Mindestens 4 zu viel... 😂

    Am 8. Februar kommen wir hier an und suchen uns an der Küste einen Platz für die letzte Nacht in der Schachtel. Es ist kalt, regnerisch und windig. Aber kein Wunder, wir sind ja auch an der Magellanstraße und der Antarktis näher als irgendeiner großen Stadt auf dem Festland. Die letzten Mahlzeiten und die letzte Flasche Wein während unseres Roadtrips trinken wir also eher im Camper und nicht in der Sonne. 😉 Ein Lichtblick (im wahrsten Sinne des Wortes) ist ein grandioser Regenbogen, der sich direkt vor uns an der Küste zeigt als mal kurz die Sonne durch die Wolken spitzt. Irgendwie hat die rauhe Landschaft und das kalte Klima hier doch etwas für sich.
    Als wir am nächsten Morgen dann die Schachtel aufräumen, waschen und zurückgeben, ist es zwar stürmisch, aber wenigstens trocken und auch alles Organisatorische klappt ohne Probleme. Ein bisschen wehmütig beziehen wir unser Zimmer in einem gemütlichen Bed&Breakfast, aber bis Neuseeland ist es ja gar nicht mehr so lange und da beziehen wir dann Schachtel Nr 2. 😬

    Als wir das erste Mal durch Punta Arenas spazieren, wird schnell klar: so richtig schön ist es hier nicht. Irgendwie ist alles ein bisschen trist und das kalte Wetter (es ist Sommer, Maximaltemperatur 15 Grad) unterstreicht diese Stimmung noch. Vieles passt hier zusammen: die Wracks am Ufer, das in traurigem Dunkelgrau gestrichene Rathaus, die schmucklosen Straßen und die wenigen Sonnenstunden. Wir haben sogar das Gefühl, dass die Leute hier irgendwie bedrückter und mieser gelaunt durch die Gegend laufen als anderswo in Chile. Die Natur rund um die Stadt hat dagegen viel zu bieten: Fjorde, Gletscher, Pinguine, Wale und natürlich die Antarktis. Das Problem ist allerdings, dass größere Touren hier das Reisebudget ganz schön strapazieren. Generell sind die Preise in Punta Arenas gesalzen, so dass auch Essengehen nicht ganz so viel Spaß macht und die Wäscherei die teuerste der bisherigen Reise ist (beim gleichzeitig schlechtesten Service).

    Aber wir wollen uns mal nicht nur beschweren. 😉 Wir nutzen die viele Zeit und schreiben endlich mal wieder fleißig für den Blog. Pit sortiert die ganzen schönen Bilder und schneidet tolle Videos. Außerdem recherchieren wir viel für unsere nächsten Ziele und erledigen halt allerlei Dinge, für die es im Camper keine Zeit, keine Muse oder kein Internet gab. 😊

    Und ein Highlight (oder vielleicht besser das EINZIGE Highlight 😂) schauen wir uns doch noch an: mit dem Schiff fahren wir heute früh um 7 Uhr zur Isla Marta und zur Isla Magdalena. Uns erwarten unzählige Seelöwen, große Vogelkolonien und hunderte Pinguine. Diese kleinen watschelnden Anzugträger muss man einfach gern haben. Unterwegs sehen wir dazu noch Delphine neben unserem Boot aus dem Wasser springen und sogar einmal kurz einen Wal, der zum Atmen an die Oberfläche kommt. Also doch noch was gesehen hier in Punta Arenas.

    Morgen geht’s wieder zurück nach Santiago. Es sind 30 Grad angesagt. Mal sehen, ob wir uns dann nicht vielleicht nach dem Wetter hier unten sehnen. 😉
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  • Ein zu kurzes Wochenende in Santiago

    2019年2月16日, チリ ⋅ ☁️ 19 °C

    Wir sitzen gerade im Bus und können es kaum glauben: wir steuern das letzte Ziel unserer Reise in Chile und somit in ganz Lateinamerika an. So schnell vergeht die Zeit.
    Gerade liegt ein tolles Wochenende in Santiago hinter uns. Wir können nur allen, die mal nach Chile reisen, empfehlen, die Hauptstadt unbedingt mit auf die Route zu nehmen. 👍

    Am vergangenen Donnerstag kommen wir etwas später als gedacht hier an. Haben wir nicht im letzten Post geschrieben, wir sind im „wunderschönen“ Punta Arenas gestrandet? Tja, es war am Ende tatsächlich so. Wir warten vor unserem Abflug über 2 Stunden im Flieger, weil eine Maschine des Bodenpersonals kaputt ist und unser Flugzeug deswegen nicht gestartet werden kann. Irgendwas oder irgendwer will uns im kalten Süden festhalten. 😂
    Als wir aber am Spätnachmittag in Santiago in unserem kleinen, aber sehr feinen Airbnb im 24. Stockwerk mit Aussicht über die ganze Stadt stehen, ist der Ärger schnell vergessen. Wir haben mal wieder Glück was die Unterkunft angeht.
    Zum Abendessen steuern wir einen Thai um die Ecke an. Als wir ankommen, wird uns das heutige Spezial-Drei Gänge-Menü vorgestellt und Pit bekommt eine Rose in die Hand gedrückt um sie mir (ich stehe 20 cm daneben 😂) zu überreichen. Erst jetzt kapieren wir: es ist ja Valentinstag! Da der Hunger deutlich größer ist als das Desinteresse an diesem Tag, ergeben wir uns und lassen uns ein Abendessen schmecken, das etwas größer ausfällt als geplant. 😉

    Freitag und Samstag erkunden wir dann bei einer Free Walking Tour und auf eigene Faust Santiago. Wir sind begeistert von der jüngeren Geschichte Chiles und der unglaublich positiven Ausstrahlung seiner Hauptstadt. Es gibt einige Faktoren, die es uns leicht machen, uns hier wohl zu fühlen:
    da ist zum einen das Wetter. Nach rauhen letzten Tagen im Camper, sind wir wieder im Sommer angekommen. Selbst abends ist es lau und so spielt sich das Leben hauptsächlich draußen ab. Überhaupt: den ganzen Tag sind die geschäftigen Straßen Santiagos voller Menschen und zwischen Touristen und Geschäftsleute mischen sich viele Studenten und Kulturschaffende.
    Apropos Kultur: wir haben selten eine Stadt besucht, die so überquillt an Museen, Galerien, Theatern, Kunsthandwerk und Streetart. Und vieles davon kann man kostenlos besuchen. Im Barrio Italia, einem Hipster-Viertel 😉, reihen sich Designstudios und hervorragende Geschäfte für allerlei schöne Dinge aneinander.
    Und wenn einem dann beim Spaziergang durch die Stadt doch zu heiß wird, gibt’s immer mal wieder einen Park oder ein paar alte Bäume zwischen den Hochhäusern um sich im Schatten zu erholen.
    Auch die Gastronomie kommt in Santiago nicht zu kurz, die Preise sind im Durchschnitt sogar günstiger als in Patagonien und so kann man es sich hier bei gutem Essen und noch besserem Wein gut gehen lassen. In Lastarria (noch ein hippes Viertel) besuchen wir eine Eisdiele, die angeblich zu den 25 besten der Welt gehört. Können wir bestätigen! 😋 Und auch das Ausgehviertel in Bellavista macht seinem Ruf alle Ehre. Also wir waren am früheren Abend da und es war schon einiges los. Deswegen mutmaßen wir mal, dass es später - wenn die jungen Leute feiern gehen - noch besser ist. 😂

    Wir mögen Santiago ab dem ersten Moment. 😍

    Noch ein paar Fakten zum Schluss:
    - jeden Tag um 12 wird auf einem Hügel mitten in der Stadt ein Kanonenschuss abgefeuert. Hier entstanden die ersten befestigten Siedlungen und Verteidigungsanlagen der Stadt. Seitdem ist es Tradition und nicht ganz leise 😬
    - Pokémon Go ist in Santiago nach wie vor ein Hit. Es gibt ganze Parks, in denen jeder (wirklich ausnahmslos jeder) auf sein Handy starrt und man kann sich bei Pokémon Go - Profis live vor Ort Extrapunkte und Tipps abholen. Das führt dazu, dass sich mitten im Grünen vor einem wild auf einem Handy rumtippenden Jugendlichen lange Schlangen bilden. Drumherum nur stumme Handy-Zombies. 🧟‍♀️ Sowas haben wir auch noch nicht gesehen.
    - Chilenen empfehlen einem doch tatsächlich peruanischen Pisco obwohl in Peru alle sauer sind, dass sich Chile die Namensrechte an dem Getränk gesichert hat und zwischen den Ländern ein Wettbewerb um den besten Pisco herrscht. Oder irgendwie eben auch doch nicht... verwirrend 😂

    - und: es gäb noch so viel zu sehen in der Stadt, 2 Tage sind definitiv zu kurz. Müssen wir wohl wieder kommen 😬
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