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  • Day 353

    Ciao Ravy, hallo Abenteuer!

    March 1, 2018 in Australia ⋅ ⛅ 24 °C

    Eeeeendlich war heute der Tag des Abschieds und nach nochmal 2 Monaten in Ravensthorpe Zeit zu gehen. Die Nacht hatte ich ca. 2 h geschlafen, Laura 1 h. Obwohl wir ja unsere Matratzen auf den Balkon geschleppt haben, um die Sterne zu schauen, sind wir so nach 2 Sekunden eingeratzt. :D ich bin dann morgens von den ganzen Minern auf der Straße wach geworden, die mit ihren 3 Mio Trucks und Bussen angefahren kamen. Aber ich musste eh noch mein komplettes Zeug in meinen Backpack reinbekommen, unsere Bettwäsche waschen und das Zimmer aufräumen/putzen. Da Laura noch ihre letzte Schicht um 4 Uhr anfangen musste, hatte sie nicht wirklich Zeit. Abfahrt war nämlich um 8 Uhr, da Sue und Josh nach Albany fahren, um einkaufen zu gehen für den Pub. Also hatten wir für das erste Stück eine Mitfahrgelegenheit sicher. Die Autofahrt haben wir versucht, noch ein bisschen zu schlafen. Bzw. hatten wir keine andere Wahl, da unsere Augen einfach zugefallen sind. Dann gab es noch einen letzten Abschied von Josh in Albany und dann saßen wir da, vor "Boating, Camping and Fishing". Josh dachte, das ist ein guter erster Stop, weil wir so gar keinen Plan hatten. Wir wollten ja auch ein Zelt und sowas kaufen, damit wir uns das Geld für ein Hostel sparen. Aber ein günstiges KMart Zelt hätte voll ausgereicht. Naja, aber Josh musste auch weiter zum Großhandel und Sue helfen, also standen wir da am Stadtrand von Albany. Haben uns erstmal in den Schatten gesetzt und einen Plan gemacht. Und dabei gemerkt, dass mein Handyakku schon fast leer war. Na, das fängt ja super an! Haben also erstmal einen KMart gesucht und dachten uns, " Oh, 3,8 km ist ja völlig in Ordnung, das können wir auch laufen." Mit unseren Backpacks (jeder einen vorne und einen hinten) ist das leichter gesagt als getan, aber einen Plan B hatten wir nicht, und wir dachten das gehört irgendwie zum richtigen Backpackerleben dazu. Nach kurzer Zeit waren wir schon am rumjammern über schmerzende Hüfte, Beine, Rücken. Gerade mit so wenig Schlaf, der "Hitze" (es waren ca. 25 Grad), und dem einen Apfel, den wir jeweils gefrühstückt hatten, waren das nicht die besten Voraussetzungen für eine Wanderung, aber wir waren beide noch total aufgeregt, dass es endlich weiter ging auf unsere Reise.

    Übrigens war es ein ganz komisches Gefühl, Ravy zu verlassen. Wir saßen im Auto, hatten uns gerade noch von Michael verabschiedet, der echt traurig war, uns gehen zu lassen und haben nur aus dem Fenster geschaut und konnten irgendwie gar nichts richtig sagen. War halt echt eine coole Zeit dort mit coolen Leuten und vor allem wars unser Zuhause für die letzten 2 Monate. Für mich ja sogar für 4,5 Monate genau genommen. Michael hatte mich sogar umarmt, und er meinte eigentlich macht er sowas nicht. Er hatte mit mir die letzten Tage auch schon einen Plan geschmiedet, wie er mich denn wieder zurück schmuggeln könnte nach Australien, auch wenn ich mein zweites Jahr Visum ja gar nicht gemacht hatte. Aaaaber keine Sorgen Mama, ich komm erstmal nach Hause!

    Als wir uns bei KMart ausgestattet hatten, haben wir uns erstmal an die nächste Bushaltestelle gestellt, an der es aber keinen Plan und nichts gab. Auch eine Frau, die dort vorbei lief, konnte uns nichtmal sagen, ob überhaupt ein Bus fährt. Unser nächstes Ziel war einfach nur ein Beach, egal wohin. Da wir das erste Stück ja gelaufen waren, dachten wir, das nächste Stück können wir uns ja dann mal den Bus gönnen. Da ist aber nach 5 Minuten so eine Aboriginal Frau aufgetaucht, die uns ziemlich genervt hat und immer gefragt hat, wie wir heißen, wo wir hin wollen und dass wir hübsche Mädchen sind. Also sind wir 10 m weiter zur nächsten Bank gelaufen, haben nach einem Bus gegooglet und keinen gefunden. Das hieß dann, nochmal ein Stück laufen. Was aber ok war. Nochmal 3,5 km hörten sich für uns gar nicht so schlecht an. Vor allem bei dem Gedanken, dass wir danach am Beach schlafen konnten. Zum Mittagessen haben wir uns auf der Bank erstmal noch einen Müsli Riegel gegönnt, den wir aus Ravy mitgehen lassen haben. Gestärkt für die nächsten Kilometer. Und zu zweit geht das alles auch viel einfacher. Direkt neben dem Strand gab es einen Campingplatz, bei dem wir direkt mal nachgefragt haben nach einem Zeltplatz. 47$ wollten die allerdings von uns haben, nur dafür, dass wir nichtmal 2qm von der Wiese einnehmen! Also Nö, erstmal weiter zum Strand und später drum kümmern. Echt komisch, dass wir jetzt erstmal so gar keinen Plan hatten, wo wir abends schlafen würden und so. Aber ein echt gutes Gefühl gleichzeitig! So frei und unabhängig. Am Strand waren wir erstmal wieder geflasht vom Ausblick, dem türkisen Wasser und dem ultraweißen Strand! Endlich konnten wir jetzt auch den Rucksack absetzen und uns auf unser Handtuch legen. Und schlafen! Gesagt, getan. Das tat sooo unglaublich gut! Nebenbei hatten wir immer mal wieder mit Ulli geschrieben, mit der wir uns den Nachmittag/Abend verabredet hatten. Die kam dann kurze Zeit später mit Joel vorbei, um uns vom Strand abzuholen. Joel, Matt, Elliot und Ulli sind im gleichen Working Hostel hier in Albany und nehmen immer mal wieder Tagesjobs an, da es hier gerade ziemlich mau aussieht mit Jobs. Die beiden kamen also direkt vom Grape Picking. Noch kurz bei deren Hostel vorbei und weiter gings zu einem Strand ein paar Kilometer aus Albany raus. Der hieß Mutton Bird und oh mein Gott! Was für ein unglaublich schöner kleiner versteckter Strand!! Konnten unseren Augen kaum glauben. Man geht so die Treppen runter und sieht irgendwann den Strand und das Meer durch die Bäume hindurch. Gegenüber vom Strand gibt es eine kleine Insel, zu der man hinschwimmen kann. Dort waren die Jungs fleißig am Klippen springen. Uns war das allerdings zu kalt mit dem Wind, wir hatten alle 3 Jacken an, um uns aufzuwärmen. Nach ein paar Bierchen haben wir uns dann dazu entschieden, Fish & Chips vom scheinbar besten Laden in Albany zu kaufen. Dann gings weiter ins Hostel, wo wir illegalerweise mit reingeschmuggelt wurden und erstmal gegessen haben. Noch ein paar Bier/Vodka und dann die Nacht auf dem Sofa dort verbringen. Gibt schlimmeres! Allerdings mussten wir uns so um 6 morgens rausschleichen und unseren Schlafplatz in Ullis Auto verlegen, da ja Besucher nicht erlaubt sind.

    Achja, und Laura und ich machen jetzt ein Videotagebuch von unserem Westküsten-Roadtrip. So witzig!
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