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  • День 6

    Orientierungslos im Rheinland

    29 октября 2021 г., Германия ⋅ ⛅ 14 °C

    So dramatisch wie es die Überschrift verlauten lässt war es eigentlich nicht. Dennoch waren auf dieser 2.Etappe mehr Off-Trail Momente dabei als uns lieb war. Dazu gleich mehr. Vom Startpunkt S Bahnhaltestelle LEV Rheindorf sind wir nach ein paar hundert Metern wieder auf dem Weg. Der führt uns zügig hinaus aus der Wohnbebauung, vorbei an einer Schrebergartenkolonie, hin zu den Wupperauen. Hier erleben wir zum ersten aber nicht zum letzten Mal an diesem Tag, den Kontrast den das Wandern in dieser Region zwangsläufig mit sich bringt. Blick nach rechts: die malerisch dahin fliesende Wupper. Blick nach links: über ein geerntetes Feld blockiert die trostlose Wohnkulisse von Leverkusen Rheindorf den Horizont. Fazit: Stetiges nach rechts schauen erhöht eindeutig das Wandervergnügen. 😁. Zu den optischen Störgefühlen gesellen sich die Akustischen. Nicht weiter verwunderlich, ist die A 3 heute doch sehr oft unser Begleiter.

    Wem der Spaß am Weiterlesen nun schon vergangen ist, bitte nicht abschalten! Ich gelobe Besserung! Insgesamt sollte es nämlich ein sehr schöner wie lustiger Tag werden. Nach den Wupperauen begann das lustige Verlaufen. Die Beschilderung ließ arg zu Wünschen übrig, insbesondere an den Stellen wo es Richtungswechsel gab. Zur Ehrenrettung des Wegewartes sei jedoch erwähnt, dass wir uns einmal an einem nagelneuen knallroten Schild mit Abbiegerpfeil vorbeigequatscht haben. 😅 In all dem Chaos kommt uns eine Unterhaltung, die wir auf der ersten Etappe geführt haben, in den Sinn. Eine Wandersfrau bietet im Siebengebirge Kurse für Selbstsicheres Wandern an. Hatten wir uns vergangenen Sonntag noch etwas despektierlich über die Dame ausgelassen, so kommen wir heute reuig zu dem Schluss, bei den Kursinhalten „Orientierung auf einem Wanderweg anhand der Beschilderung“ sowie „Verhalten bei Verlaufen auf einer Wanderung“ ganz klar der Zielgruppe anzugehören! 😂🤣 Die kleinen Sünden bestraft der liebe Gott offensichtlich immer noch sofort!

    Auf abwechslungsreichen Wegen entlang eines Mühlengraben, nochmals über die Wupper und über Feldwege erreichen wir dann doch noch Langenfeld Reusrath. Die nun vor uns liegende Strecke habe ich gut in Erinnerung. BonnGiorno und Nikolaus hatten mich letztes Jahr auf Ihrer Abschlussetappe eingeladen. Heute wandern wir das allerdings in die andere Richtung, genau so wie BonnGiorno das immer predigt, wenn man einen Weg ein zweites Mal geht. 😉 Zuerst bleiben wir auf Feldwegen. Vorbei an einer schönen Hofanlage tauchen wir auf schönem Pfad ein in das NSG Further Moor. Anschließend werden A 542 und A 3 unter- bzw. überquert und wir stehen mitten auf dem Campingplatz, der im letzten Jahr noch ganz viel Lost Place Atmosphäre versprühte. Prompt treffen wir auf den neuen Verpächter, der uns versichert das hier schon vieles besser geworden ist. Kann ich bestätigen. Ist nicht mehr ganz der gruselige Ort wie ich ihn kennengelernt habe.

    Kurz hinter dem CP erreicht der Weg dann erstmals so was, wie Steigqualität. Es geht über die Langenfelder und Leichlinger Sandberge. Der Blick von einem Dünnenhaft anmutendem Aussichtspunkt ist wieder Kontrastreich. Direkt unter uns pfui, in der Ferne hui! Der Fernblick auf den Kölner Dom lässt das Herz meines Mitwanderers höherschlagen. Ich favorisiere das Siebengebirge. Die Wegbeschaffenheit bleibt schön, der Anblick der Kreisdeponie Langenfeld weniger. Als Entschädigung geht es durch das Bilderbuch Fachwerkdorf Krüdersheide und anschließend durch die Ohligser Heide, einem weiteren Naturschutzgebiet. Durch eine Art Stadtwaldpark, vorbei an einem stark frequentierten Megaspielplatz ist in Solingen Ohligs das Ende unserer Tour erreicht.
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