podróżował/a po 4 krajach. Czytaj więcej
  • Dzień 12

    Wiesenstein - der Park

    29 sierpnia 2020, Polska ⋅ 🌧 14 °C

    Hier spazierte G.H. täglich und ließ sich inspirieren. Sein Notizbuch hatte er immer dabei. Beim Gehen kommen eben auch die Gedanken in Gang.
    Oder beim Motorradfahren😉

  • Dzień 12

    Wiesenstein - das Haus

    29 sierpnia 2020, Polska ⋅ ☁️ 19 °C

    Heute endlich war es dann soweit: mit dem schon erwähnten Roman "Wiesenstein" im Ohr, leckerem Frühstück im Bauch, neuen Laufsandalen an den Füßen und Neugier im Geist mache ich mich auf den Weg. Die langgezogene Ortsdurchfahrt von Jagniatkow (klar, in den engen Tälern des Riesengebirges gibt es nur Straßendörfer) steigt stetig an - fast hatte ich gehofft, es könnte heute auch mal ohne Wadentraining gehen🤭...- und dann schließlich steht es da, das Haus Wiesenstein. In einem kleinen aber feinen Park, der mit großen moosüberzogenen Granitblöcken durchsetzt ist.
    Entworfen hat es Hauptmann selbst und auch den Bau mit begleitet. In nur 1 Jahr wurde es ca. 1902 erbaut und war von da an sein Hauptwohnsitz. Leisten konnte er es sich von den mittlerweile üppigen Einnahmen durch seine schriftstellerische Tätigkeit. Den Nobelpreis für Literatur bekam er 1912.
    Bis zu seinem Tode im Juni 1946 hat er dort mit seiner zweiten Frau Margarete gelebt und gewirkt. Die beiden schufen dort eine Art kulturelles und gesellschaftliches Zentrum, in dem sich viele illustre Persönlichkeiten zu Konzerten und Lesungen trafen. Auch Nazis verkehrten dort. Über seine Rolle im 3. Reich werd ich nicht so ganz schlau - dem Roman von Pleschinski zufolge lavierte er sich so durch.
    Besonders sehenswert ist der Paradiesraum, das Empfangszimmer, dessen Wände zu seinem 60. Geburtstag komplett bemalt wurden. S. Fotos
    Czytaj więcej

  • Dzień 12

    Hirschberger Tal 2

    29 sierpnia 2020, Polska ⋅ ☁️ 15 °C

    Blick aus meinem aktuellen Übernachtungsort in Agnetendorf/ Jagniatkow, nachdem ich von Tschechien nach Polen übergesiedelt bin und die dortigen Coronamaßnahme begutachtet hab (Bänke). Da kommen wir wohl um einen Bußgeldbescheid nicht herum, liebe Polen!
    Dann gestern ein Besuch in Jelenia Gora mit lauter lustigen Gestalten. Schlesien hat was. Eine feine Gegend ist das hier. Und soo viel Geschichte! Kaum zum Aushalten!
    Ob das mit dem Rübezahl allerdings noch was wird? Der jedenfalls wäre von diesem Frühstück auch noch satt geworden.

    Hirschberg/Jelenia Gora war lange DIE Hochburg der Tuchmacher in Europa, nachdem ein wandernder Handwerksgeselle die Technik für die Herstellung von Leinwand und dünnen Schleiern aus Holland mitgebracht hatte. Der Tuchhandel machte die Stadt zu einer der reichsten in Schlesien. Bis dann die Übernahme der Macht durch Preußen und die Industrialisierung als Katastrophen über Schlesien hereinbrachen und die Leinweber brotlos und dann zu Lohnsklaven in der Papier- und Zementherstellung machten.

    Bereits Mitte des 19. Jh. begann der Tourismus hier im Tal und auch die Stadt entwickelte sich zu einem beliebten Ausflugsort. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Stadt, wie überhaupt ganz Schlesien, Teil Polens, die deutsche Bevölkerung musste das Land verlassen, und neue Bewohner, zumeist aus Ostpolen, leben seitdem hier.
    Czytaj więcej

  • Dzień 11

    Hirschberg und Tal 1

    28 sierpnia 2020, Polska ⋅ ☀️ 21 °C

    Zunächst mal den Aufenthalt um 2 Tage verlängert. Dieses Haus ist ideal als Ausgangspunkt für alle möglichen weiteren Ausflüge. Lage, Zimmer, Leute, Essen, alles prima. Für 26 Euro mit Frühstück.

  • Dzień 10

    Auf Gerhart Hauptmanns Spuren

    27 sierpnia 2020, Polska ⋅ ☁️ 16 °C

    Heute hab ich sowohl meine Schuhsohlen als auch das Profil der Hummelbeine geschont. Grad mal 60 km sind wir um den Berg rumgefahren, durch Harrachov, wo ich seinerzeit die Jahrtausendwende verbracht hatte, auf einer wunderbar sich schlängelnden gut asphaltierten Motorradstrecke - und ZACK war ich auch schon in Polen. An der Schreiberhau vorbei, einer ehemaligen Künstlerkommune, in der auch Gerhart Hauptmann mit seinem Bruder Carl Zeiten zugebracht hat - von Carl stammt übrigens das immer noch populäre Rübezahlbuch - Richtung Jelenia Gora, ehemals Hirschberg.
    Also lassen wir uns ins Hirschberger Tal rollen, das laut Reiseführer durch seine Fülle an Schlössern und Herrenhäusern besticht und von den Romantikern das Schlesische Elysium genannt wurde.
    Es verdichten sich auf dieser Reise mehr und mehr Kultur und Geschichte, bis 1945 deutsche, danach polnische und tschechische. Allein die doppelten Ortsnamen lassen in mir das Bewusstsein immer wacher werden, auf welch geschichtsträchtigem Boden ich mich hier bewege.
    So fremd klangen in mir die Wörter Schlesien, Sudetenland, Pommern, und das Schicksal von Vertriebenen aus diesen Zeiten kommt mir erst jetzt nahe. Jetzt, wo ich durch die Ansiedlungen schlendere, die so vertraut anmuten, könnten auch im Schwarzwald sein. Obwohl? Nein, 2020 nicht mehr. Da haben OBI und Konsorten ihr gleichmacherisches Werk schon vollbracht.
    Hier sind die alten Häuser meist noch so wie früher, natürlich auch wegen der Touristen, aber sie schaffen es, der Peinlichkeit der Puppenstubenatmosphäre zu entrinnen. Es folgen noch Bilder. Versprochen.

    Und Gerhart Hauptmann? Weil der sich hier in Agnetendorf/Jagniatkow seine Traumvilla hat bauen lassen, genieße ich wiederum einen weiteren booking.com-Glücksgriff, nämlich die Willa Agnietzka. Angeblich ein 2-Sternehotel. Lächerlich. Ich kenne 5*****Unterkünfte, die dem hier nicht das Wasser reichen können. Wenn es euch mal hierher ziehen solltet, hier werdet ihr euch wohl fühlen. 2**?? Ein Witz!

    Ach, der Gerhart Hauptmann: in seine Geschichte tauche ich im Moment so richtig ein über das hochgelobte Buch "Wiesenstein" von Hans Pleschinski. Eine treffende Rezension findet sich hier: https://m.tagesspiegel.de/kultur/hans-pleschins…

    Ich höre es (als Hörbuch) und bin mittendrin! Die Orte werden zum Greifen nah und damit auch die Figuren, die sich darin bewegen. Und die Zeit. Februar 1945. Die letzten Lebensmonate des Gerhart Hauptmann. Hier, in Agnetendorf.

    Und das Grauen dieser Zeit. Nicht so weit weg von einer sich durchlavierenden Schriftstellerexistenz. Morgen dazu mehr.
    Czytaj więcej

  • Dzień 9

    What goes up must come down

    26 sierpnia 2020, Republika Czeska ⋅ ⛅ 13 °C

    ...oder umgekehrt. Der Marsch nach der Spindlermühle heute fing an mit come down. Im Winter die schwarze Piste . Nur dreieinhalb Kilometer. Wie gut, dass ich das auf keinen Fall zurücklaufen muss! Wetter ist durchwachsen mit kurzen Regenschauern aber nicht schlimm. Trotzdem erstehe ich im Touristenzentrum Splindermühle ein großes Stück Plastik. Für den Regen.
    Der Weg zurück: Bus?? Hier ist Naturschutzgebiet! Was soll die Frage!
    Taxi: 60 Euro muss ich schon nehmen! 50 Kilometer außenrum. Hier ist Naturschutzgebiet!
    Eigentlich wollte ich meine Schusters Rappen, die meine Füße seit fast 30 Jahren zuverlässig und geliebt tragen, schonen. Aber leider muss es zurückgelaufen werden. Also go up heißt die Devise. Dreieinhalb Kilometer einfach nur bergauf.
    War gar nicht so schlimm.

    Dass Rübezahl sich allerdings durch besonders stramme Waden auszeichnet, wundert mich nicht. Schließlich ist er ja kein Couchpotatoe.

    Morgen wirds dann literarisch.

    Dieser Kurzbericht über einen Trip hierher ist auch lesenswert: https://www.motorradonline.de/reise/motorradtou…
    Czytaj więcej

  • Dzień 8

    MEIN Wirt

    25 sierpnia 2020, Republika Czeska ⋅ ⛅ 12 °C

    Mein Wirt im U Kotle - denn MEIN darf ich ihn schon nennen, ist er doch gleich Quelle meiner Inspiration geworden - MEIN Wirt also hat 10 Jahre als Koch in Kaprun gearbeitet, bevor er sich hier in der Baude im Wald niedergelassen hat. Ob er schon 70 ist? Seit ich selber schon fast 60 bin, scheue ich mich, Menschen älter als mich zu schätzen - denn öfter ist es schon passiert, dass ich sie auf 70 geschätzt habe, und dann waren sie 5 Jahre jünger als ich.
    MEIN Wirt also, der macht das so: selbst wenn ich einziger Gast wäre, würde mich morgens ein fürstlich gedecktes Frühstücksbüffet erwarten, mit selbstgemachten Marmeladen, Brotaufstrichen und selbstgebackenen Brötchen mit Kümmel und Hagelsalz oben drauf. Das Rührei bereitet er selbstverständlich frisch zu, " mit oder ohne Zwiebeln? ".
    Und er hat noch mehr auf Lager: Gestern noch hab ich mir im Hotel Astoria in Karlsbad heimlich eine Birne vom Buffet gemopst. Als Wegzehrung. Schnell in den Rucksack. War zwar kein Schild da, das das Mitnehmen von Speisen aus dem Frühstücksraum ausdrücklich verbot (was in vielen BWL versauten Hotels mittlerweile üblich ist), doch die missbilligenden Blicke der Servicekräfte reichten mir. Die Birne schleppe ich heute noch mit mir rum...
    MEIN Wirt legt mir gerade ein Butterbrotpapier mit Plastiktüte auf den Tisch mit Geste zum Buffet und der Aufforderung "einpacken! Wurst, Käse, Brot".
    Vor lauter Rührung krieg ich feuchte Augen und muss an mich halten, nicht in Tränen auszubrechen. Nein, nicht vor Rührung, sondern bewegt durch die Hingabe eines Gastgebers an sein Tun. Und aus Trauer darüber, dass die Welt ihre Seele immer mehr an den 😈 verliert.

    Vielleicht bleib ich einfach hier und schau ihm einfach zu. Es hat schon andere gege, die von solchen Orten und Menschen nicht mehr losgekommen sind.
    Czytaj więcej

  • Dzień 8

    Zur Elbquelle und zurück

    25 sierpnia 2020, Republika Czeska ⋅ ☁️ 15 °C

    Schusters Rappen sind keine Siebenmeilenstiefel.
    Das mit dem Sitzen am Wegesrand hat jetzt nicht so geklappt, der Sog der vielen Frischluftfanatiker:innen ließ mir keine Wahl: der gelben Markierung entlang Richtung Pramen Labe war die Devise ((grade im Moment denk ich bei mir, dass 1 Bootbier nach so einem Wandertag eigentlich... und schon stellt mir MEIN Wirt das zweite vor die Nase. Der Schlawiner)).
    Hab ich gemacht. Sechseinhalb Kilometer hoch, und siebeneinhalb Kilometer den anderen Weg runter. Den ganzen Tag auf den Socken, mit heftigen Offroadeinlagen, die ich ganz alleine, ohne die Hummel meistern musste ((ächz!). Hart war das. Die Hummel muss ja ihr "Profil schonen", so formuliert sie das, wenn sie mir einen Ruhetag verkaufen will.
    Ach ja, Pramen Labe heißt Elbquelle.
    Da kommt halt Wasser aus einem künstlich eingefassten Loch, das dann bergabwärts fließt. Glaube ich zumindest. Denn es waren so viele Leute da drum herum, dass ich das gar nicht richtig sehen konnte. Was wollen die vielen Menschen hier in der "freien" Natur eigentlich? Haben die keinen Fernseher?
    Jetzt, nach diesem Heldinnentag, freue ich mich mit meinem zweiten Bootbier auf das leckere Abendessen von MEINEM Wirt! Und der nächste Bericht wird wahrscheunlich ein kleiner Wehgesang auf die schwindende Menschlichkeit an Frühstückbuffets.
    Czytaj więcej

  • Dzień 7

    Penzion U kotle

    24 sierpnia 2020, Republika Czeska ⋅ ☁️ 13 °C

    Willst du Abenteuer erleben? Buche über booking.com! Direkt am Skilift, heißt es in der Beschreibung. Na, im Sommer wird das ja nicht schwer zu erreichen sein. Ein kleines Zimmer, einfach, ruhig, Essen und Trinken gibt es auch. Nehm ich! 3 Nächte! Will ja den ollen Zausel Rübezahl finden, das braucht Zeit. Und die Hummel muss sich auch erstmal von dem Geruckel und den Offroadzumutungen erholen.

    Die Karte lügt nicht! Wir sind mitten drin im Wald. Erst rauf in Serpentinen, dann links runter auf dem Waldweg. Runter hat er gesagt. Das Navi hilft hier nicht weiter, direkte Wegweisung ist gefragt.

    Angekommen!
    Wunderbar!
    Bleiben!

    Morgen Rübezahl suchen. Zufällig (!) läuft hier der Rübezahlwanderweg vorbei https://www.riesengebirge.cz/touristik/der-krak…
    Da setz ich mich einfach an den Wegesrand und warte, bis er vorbeigewandert kommt.
    Czytaj więcej

  • Dzień 7

    Tschechien ist ein Kessel

    24 sierpnia 2020, Republika Czeska ⋅ ☁️ 13 °C

    Schon seit ein paar Tagen hab ich das: das Grinsen😀, das sich morgens in meinem Gesicht breit macht und nicht mehr weichen will. Neurowissenschaftler nennen das positiven somatischen Marker. Die können einem wirklich jeden Spaß verderben!

    Kairos, der andere Gott der Zeit. Er zeigt sich nur, wenn du dich der Zeit hingibst. Oder eher dem Leben ohne Zeit. Dann kann die Magie des perfekten Plans geschehen, wenn sich alles fügt und dir zufällt. So wie die Bergausläufer im Riesengebirge sich im Reißverschlussverfahren ineinanderfügen. So wie mein Gastgeber im U Kotle mlr das Stückchen Kuchen als Gegenwart serviert: "Das ist present."
    Kotle heißt Kessel, weiß ich jetzt. Und den Boden dieses Kessels hab ich heut auf 340 km durchzuckelt. Ein paar glatte Pisten waren auch dabei. Nicht viele.
    Brav brummt die Hummel einen Kilometer nach dem anderen, durch Birnbaumalleen, Waldwege, Split und Schotter, Blitz und Donner. Aber nein! Das Wetter könnte perfekter nicht sein: freundlicher Spätsommer mit regennassen Straßen, die der Regen schon hinter sich gelassen hat. Und die Zwetschgen sind auch schon fast reif.
    In dem Kessel wächst auch Bier! Tatsächlich! Dieser wunderbare süffige tschechische Zaubertrank säumte ein paar Kilometer unseres Weges. Die Birne hingegen war eher sperrig...
    Und dann hab ich ihn endlich gefunden, den Rübezahl. Eine Nachbildung nur, aber für den Anfang schon mal nicht schlecht.

    U Kotle und der Rübezahl, das wird mein nächster Fußabdruck...
    Czytaj więcej

Dołącz do nas:

FindPenguins dla iOSFindPenguins dla systemu Android