Kater Howdie auf dem Balkan

september - oktober 2024
Italien- Albanien- Nordmazedonien- Kosovo- Montenegro- Bosnien Herzegowina- Kroatien Läs mer

Lista över länder

  • Slovenien
  • Kroatien
  • Bosnien och Hercegovina
  • Montenegro
  • Kosovo
  • Nordmakedonien
  • Albania
  • Visa alla (10)
Kategorier
Inga
  • 3,5kantal resta kilometer
Transportmedel
  • Flyg-kilometer
  • Gående-kilometer
  • Vandring-kilometer
  • Cykel-kilometer
  • Motorcykel-kilometer
  • Tuk Tuk-kilometer
  • Bil-kilometer
  • Tåg-kilometer
  • Buss-kilometer
  • Husbil-kilometer
  • Husvagn-kilometer
  • 4x4-kilometer
  • Simning-kilometer
  • Paddling/Roddning-kilometer
  • Motorbåt-kilometer
  • Segling-kilometer
  • Husbåt-kilometer
  • Färja-kilometer
  • Kryssningsfartyg-kilometer
  • Häst-kilometer
  • Skidåkning-kilometer
  • Lifta med-kilometer
  • Cable car-kilometer
  • Helikopter-kilometer
  • Barfota-kilometer
  • 48fotavtryck
  • 37dagar
  • 734foton
  • 59gilla-markeringar
  • Podgorice

    14 oktober 2024, Albania ⋅ ☀️ 18 °C

    Ich mach mich noch auf zu einem dieser kleinen Märkte wo man wirklich alles bekommt. Pipifein und sauber ist hier jedes Standl, für die Kerne der Oliven, die ich koste, gibt es sogar ein eigenes Küberl. Ich ergattere Olivenöl um 5 Euro 1 Liter oder sogar mehr? Frisch eingelegte Oliven, es ist ja gerade Ernte und sie werden in riesigen Säcken roh verkauft. Ein Stück Käse, Hartkäse von der Kackvall 🤣🤣🤣, Frischkäse muss noch warten. Den muss ich später in Kroatien oder Slowenien kaufen.
    Natürlich Fülle ich mir die Tasche mit Tomaten, Gurken und Paprika an. Der Geschmack ist so unglaublich. Die Gurken sind ganz dünn und lang und derartig köstlich. Auch die Tomaten sind unvergleichlich. Wir essen die drei Gemüse täglich, entweder im Gasthaus oder im Van, nur mit Salz und Olivenöl. Ich bekomme jetzt schon Liebeskummer, wenn ich sie nicht mehr kaufen kann. Der Markt und seine Leute tut mir überhaupt gut und ich bin wieder sehr versöhnt mit diesen liebenswerten, freundlichen, offenen Leuten. An den 2nd Handhaufen am Boden wird heftig gedealt. Einige Damen probieren und loben sich gegenseitig. Die Verkäuferin bestätigt die Auswahl mit eindringlichen Gesten und Worten. Franzi konnte sich einfach nicht vorstellen, wer das ganze Zeug kaufen soll. Es sind eindeutig Waren aus unseren Breiten. Schuhe von H&M, Orsey, S'Oliver, C&A Zeugs. Definitiv entweder Kleiderspenden, die von den Organisationen verkauft werden oder Händler, die bei uns auf Flohmärkten kaufen. Keine Ahnung. Ich muss redit fragen, da bekomme ich immer relevante Antworten von Wissenden. Aber es sind wirklich Tonnen, die wir überall gesehen haben. Ich schätze Volkshilfe und Co aus D, CH, A verscherbelt nicht nur nach Afrika.
    Franzi wartet schon auf der Straße auf mich und wir starten los Richtung Montenegro, Podgorize. Hin und her gings mit der Planung der nächsten Etappe. Wir werden im Westen bleiben und nicht mehr ins Gebirge fahren. Es ist hier so perfekt mit den Temperaturen. Kurz nach Shkodra biegen wir in einen Feldweg um zu frühstücken. Es ist herrlich da und 3 Babykätzchen leisten uns Gesellschaft. Howdie unternimmt nur einen kurzen Spaziergang, versucht ein paar Hüpfer zu fangen und will dann in seine Wohnhöhle zurück. Er ist völlig fasziniert von den Babytigern, er mault sie nicht einmal an. Stunden lungern wir in der Sonne herum. Irgendwann packen wir wieder zusammen und überqueren die kleine Grenze Han I Hott. Lustig kommen sie uns vor, diese unerheblichen Machotypen in Uniform, die nicht einmal grüßen vor lauter Pfauendasein. Aber diesmal, es ist eine gut frequentierte Grenze, lassen sie uns passieren. Das Komische ist, auch bei der Ausreise kontrollieren sie immer ganz genau. Na ja. Gestern haben wir übrigens einen Mann kennengelernt, wir werden häufig angesprochen, der aus Montenegro ist und in Shkodra einkaufen geht, weil die Qualität der Gemüse und Früchte viel besser ist und sonst alles wesentlich günstiger.
    Das Albanien hier unterscheidet sich sehr von den anderen Gebieten. Das war auch von Plav herunter schon so. Gepflegte, schöne Straßen, Betriebe, Häuser, die riesigen Lavendelfelder, dadurch ist viel weniger Brache, rundherum immer Berge und das Leuchten des Sees. Es gibt wenige Ruinen und nur ein paar verwaiste Tankstellen. Apropos See. Er ist riesig und gehört zu zwei Staaten. Er ist jedoch einigermaßen "giftig". Unzählige Industrien, wie das Aluminium Kombinat in Podgorize lassen die Abwässer hinein, Er ist mit Schwermetallen und Pestiziden und natürlich Plastik- und Hausmüll verseucht. Shkodra hat keine Abwasserklärung und tut das Übrige dazu. Einige Fischarten, wie Karpfen, Forellen sind heimisch und werden auch gefischt. Ich hab drauf verzichtet. Um die 250 Vogelarten sollen hier leben. Vielleicht ist das Gute für den See, dass sehr viele Pflanzen, wie Wasserrisen, Schilf, aber auch Büsche und Bäume drin wachsen.
    Einen guten Teil der Strecke von ca. 60km fahren wir den See entlang. Dann sind wir auch schon in Podgorize. Wir parken das Auto, schnappen due Fahrräder und erkunden die Stadt. Sehr sauber, sehr geordnet, wenig los, keine Massen mehr in den Kaffeehäusern. Ich entdecke eine spannende Statue eines Gitarretragenden. Es ist der russische Liedermacher Wladimir Wyssozki, der als extrem systemkritisch mit knapp 45 gestorben ist und von Russland verschwiegen wurde. Als er starb waren gerade Olympische Spiele, trotzdem drang die Kunde seines Todes durch, auch wenn die Behörde das unbedingt zu verhindern suchten, und Tausende Menschen demonstrierten und verabschiedeten sich von ihm. Seine Texte handeln von Armut, Gewalt durch den Staat, Prostitution etc. Nachhören kann man sie auf Youtube.
    Die Millenniumsbrücke ist eine geniale Brückenkonstruktion über die Morača. Der Platz der Republik ein Vorzeigekonstrukt aus ehemaligen jugolslawischen Zeiten. Die kleine Altstadt spritzen wir und kehren in ein super Gasthaus ein.
    Zum Schlafen fahren wir ein wenig aus der Stadt hinaus, denn die Polizei hat den Ruf lästig zu sein und gleich zu strafen. Wildcampieren ist verboten, aber am Land kratzt das um diese Zeit niemanden.
    Läs mer

  • Da wo der Präsident von MNE arbeitet

    15 oktober 2024, Montenegro ⋅ ☀️ 20 °C

    Von unserem schön ruhigen Standort mitten in der Pampas kommen wir in die kleine Kleinstadt Cetinje. Die Anordnung der Straßen erinnert mich an österreichisch- ungarische Straßendörfer mit vielen Alleebäumen, die kleine Häuserzeilen beschatten. Es ist sehr beschaulich. Wir trinken unseren obligatorischen Kaffee in einem Gasthaus, in der herrlichen Wärme. Franzi hat Nuss- und Mohnstrudel entdeckt und freut sich über den "Bramberger" Geschmack. In den Ländern hier wird alles mit Walnüssen gemacht, die man auch günstig kaufen kann. Es gibt Unmengen an Bäumen. Ebenso wurden an allen Ecken in Albanien Kastanien verkauft. Aber, das ist Geschichte und wird mir unglaublich fehlen. Das Montenegro, das wir im Norden erlebt haben, ist weit weg. Alles ist sauber, die Straßen sind gut. Den Menschen fehlt der offene, liebenswerte Charme der Albaner, der Kaffee ist ein bisschen weniger gut als in Kosovo, wo er ein Hammer war. In dieser beschaulichen, unpretentiösen Umgebung arbeitet der Präsident von Montenegro. Cetinje. Komisch ist aber Podgorice seit 1918 die Hauptstadt. Nach unserem süßen Frühstück, es ist schon 11 Uhr stellen wir das Auto in den Schatten, ziehen unsere Radklamotten an. 49km und 1000hm bergauf und wieder hinunter stehen an. Die 1000hm bringen uns in den Lovčen Nationalpark und wir werden von da oben das Meer und die Bucht von Kotor sehen. Stetig schlängelt sich das Asphaltstrasserl nach oben durch herrliche bunte Buchenwälder, rauhen Karst. Es ist genau richtig warm für den Anstieg. Ständig huschen Eidechserl herum, leider lassen auch viele ihr Leben unter den Reifen. Es ist wenig Verkehr, es ist eindeutig außerhalb der Saison. Auf der Strecke taucht ein Schilift auf und eine völlig desolate Leitner Pistenraupe. Das Hotel dazu nennt sich stolz Monte Rosa. Immer wieder gibt es mini Betriebe, die alles mögliche anbieten. Viele sind auch schon zu.
    Mein größter Wunsch dieser Reise erfüllt sich als am warmen Asphalt eine offensichtlich junge Schlange kriecht. Ich bleibe stehen, vor lauter Verzückung vergesse ich fast aufs Foto: eine junge Hornotter. Herrlich gezackt, ca. 30cm lang und sehr schlank- sie wird richtig fett werden als erwachsene- hat sie das typische Nasenhorn, den 3-eckigen Schädel. Sie schaut mich an, ich sie und kaum habe ich ein Foto von ihr, verschwindet sie im Gras. Wie cool ist das gewesen!
    Die letzten Kehren auf den Gipfel des Jezerski Vrh sind sehr steil und ich freue mich, dass es endlich vorbei ist. Wir beschließen, dass wir 16 Euro opfern um das Njegoš-Mausoleum zu besichtigen. Aber nur, weil wir da hinauf geradelt sind. 460 Stufen führen zu diesem Wahnsinn aus herzegowinischem Jablanica Marmor.
    Dieser Njegoš, so bezeichnete er sich selbst, war Petar II, ein Staatsmann, Erzbischof und der bedeutendste Dichter Montenegros. Er gründete die ersten Schulen, gründete die ersten staatlichen Institutionen, brach die Clanherrschaft der Familien, führte Steuern ein und begründete so einen modernen Staat. Er wurde hoch über seinem Geburtsdorf bestattet, 1970 wurde das Mausoleum errichtet. Es ist sehr beeindruckend und die Aussicht extern genial. Bis in den Durmitor Nationalpark, den Shkodrasee, das Meer, die unzähligen Berge des Kosovo und Mazedoniens., Podgorice... einfach alles!
    An sich haben wir den Tipp bekommen über Njegošin zurück zu radln, aber um 15 Uhr ist es schon so frisch, dass wir einfach den Aufstiegsweg hinunter sausen. Es ist brutal kalt, weil wir natürlich weder Mütze noch Handschuhe mithaben. Wir verlassen Cetinje um ein Plätzchen zum Duschen zu suchen und um Hautschi ein bisschen hinaus zu lassen.
    Es ist herrlich, weil es ja grundsätzlich nicht kalt ist und wir uns gut draußen duschen können.
    Dann machen wir uns auf die Fahrt nach Kotor.
    Wir nehmen den spannenden Weg über Njegušin der uns durch diese sehr, sehr hübsche Ortschaft bringt und dann um due 30 Kehren ans Meer nach Kotor. Die Straße ist abenteuerlich. Unglaublich. Und unglaublich wie da gefahren wird. Brrrrr....
    In Kotor, geahnt habe ich es schon, der Kulturschock für uns zwei. OmG. Tourismus pur. Grauenvoll. Franzi vergleicht es mit Velden. Alles privat, alles abgesperrt, 3€/h fürs Parken, ein Kreuzfahrtschiff verlässt den Hafen als wir hinunterfahren. Ich bin dann so gestresst, dass ich nur mehr weg will. Wir versuchen noch ein halbwegs normales Gasthaus zu finden, geben es schnell auf und suchen einen Ort zum Übernachten. Wunderbar aufgehoben stehen wir bei einer Austernfarm, die gerade geschlossen hat. Zwar ist lange viel Verkehr, aber sonst haben wir es gut erwischt. Wie gut, sehen wir erst am Morgen.
    Läs mer

  • Amerikaflash und Faaaaahhhrtag

    16 oktober 2024, Montenegro ⋅ ☁️ 15 °C

    Die große Überraschung in der Früh. Wir haben ein 1st Class Frühstücksplätzchen direkt am Wasser. Wie herrlich! Gestern kochte ich noch ein bisschen etwas und wir genossen unser Abendbrot im Van.
    Schnell bereite ich alles vor und wie die Könige sitzen wir da am Wasser und sehen den Möwen zu. Schon wieder kommt ein Kreuzfahrtsschiff in die Bucht getuckert. Ein dicker weißer Rauchfaden bleibt hinter dem Schiff hängen. Es ankert irgendwo vor Kotor. Vermutlich werden die Gäste mit Booten ans Land gehievt.
    Nach dem Autoputz, der Howdie macht immer viel Dreck mit seinem Kisterl, schmeiße ich mich in die Fluten. Es ist super erfrischend. Oben ist das Wasser schon sehr kalt, ca 50 cm, darunter herrlich warm. Wenn ich es aufwühle sieht man die unterschiedlichen Temperaturen, wie sie sich vermischen.
    Schweren Herzens - also meines ist schwer- verlassen wir den Ort um das Meer wieder zu verlassen. Statt über Kroatien nach Bosnien zu fahren, machen wir die Runde nun umgedreht. Wir haben schon seit Tagen Probleme mit einer der Batterien für Boardcomputer, Alarmanlage etc. Heute ist alles komplett weg, keine Tankanzeige, keine Temperatur, nichts geht mehr. Wir wissen nicht wie weit das z.B. den Startvorgang betreffen kann. Ziel ist daher eine Ford Werkstätte in Sarajevo. Um zur E-Route zu kommen, müssen wir die Bucht umrunden . Es ist traumhaft schön auf dieser hoch geführten Straße zu fahren. Dann geht es ins Landesinnere. Und ich habe intensive Flagstaff Eindrücke. Meilenweit wunderschöne Landschaft, mit Wald, Bergen, trockene Wiesen. Hin und wieder ein paar Häuser. Manchmal ein paar Rinder. Warum mich das so an die USA erinnert kann ich nicht sagen. Es dürfte einfach die Weite und dünne Besiedelung sein. Ich kann mich gar nicht sattsehen. Leider will Franzi fahren und fahren. In Plužins kehren wir ein. Es ist seit Stunden der erste Ort und seit Stunden das erste Gasthaus. Durmitor heißt der Nationalpark in dem wir uns befinden und was es gibt, ist für Touristen. Es dürfte im Sommer verrückt sein mit allen Sportarten der Welt.
    Ich probiere wieder einmal was ganz Lokales und diesmal ist es gut. Kachamak ist einfach ein gut schmeckender Gatsch aus irgendwas, ich vermute Kartoffel und Käse.
    Eine komplett neu gebaute orthodoxe Kirche mit glänzend goldenem Dach fasziniert mich. Die gesamte Stadtpolitik samt Popen sitzt auch im Gasthaus und diskutiert.
    Dann fahren wir wieder weiter. Es ist schon sehr anstrengend, aber irgendwie setze ich mich nicht durch mit endlich stehen bleiben und Platz zum Schlafen suchen. Jetzt fahren wir dem endlosen Pivastausee entlang. Das ist Teil der Taraschlucht, der 3.tiefsten Schlucht der Welt. Die Straße ist so wild, dass ich mich nicht hinunterschauen traue. 100 Tunnel, natürlich ohne Licht. Dann sind wir plötzlich an der Grenze. Über eine Holzbrücke geht's nach Bosnien-Herzegowina. Hoch über der Tara befindet sich ein winziger Grenzposten. Wir reisen in die Republika Srbska ein. Wie interessant die politischen Strukturen um nicht zu sagen Verhältnisse hier sind, entdecke ich erst in der Nacht. Momentan bin ich völlig irritiert von der kleinen Tafel Bosnien-Herzegowina und der riesigen Tafel Republika Srbska. Über elendige Fuhrwege-> offizielle Fernroute = einspurig, rumpelig, mehr als 30km/h nicht möglich, rattern wir dahin in der Hoffnung bald etwas Passendes zu finden. Entlang des Canyons bzw Stausees der Tara war es einfach nicht ok. Das war nicht geplant. Na ja, es ist schon stockfinster und endlich gelangen wir in ein Dorf, in dem wir auf einem Truckerparkplatz parken. Unter uns die Drina. Der nächste große Fluss der die Landschaft prägt und jetzt zu den Überschwemmungen beigetragen hat. Howdie darf noch ein paar Meter herum gehen. Für mehr ist es zu finster.
    Läs mer

  • Märchenland

    17 oktober 2024, Bosnien och Hercegovina ⋅ ☁️ 12 °C

    Herrlich ausgeschlafen, frisch gestriegelt mit Katzenwäsche gehen wir in das Tankstellenrestaurant frühstücken. Es ist recht deftig und schmeckt hervorragend. Auch hier ist der Kaffee sehr gut. Sogar Franzi mutiert zum Kaffeefan. 😄
    Heute ist das Wetter feucht und sehr herbstlich, aber kalt ist es nicht. Trotzdem sitzen wir drinnen. Der Raum ist groß und trotzdem ist der Rauch irritierend. Hier rauchen wieder alle. Brrrr. Und wir sind es wirklich nicht mehr gewohnt.
    Dann starten wir Richtung Sarajewo. Es geht wieder durch wunderschöne tiefe Schluchten entlang des Flüsschens Bistrica. Kleine Bauernhöfe und Bergwiesen prägen die Landschaft. Überall gibt es wieder interessante Baustellen. Bauen die im Bachbett eine andere Straße? Weil Howdie wirklich dringend einen ausgedehnten Spaziergang braucht, machen wir schnell eine Pause. Er freut sich sehr drüber. Brav läuft er im nassen Gras, springt über Hindernisse. Vier Kätzchen streichen um mich herum und Howdie liegt in Deckung im Unterholz. Aber er ist trotzdem recht entspannt. Er hat kapiert, dass diese Babys nicht gefährlich sind. Im Auto muss er sich intensiv putzen. Jetzt ist er wieder zufrieden. Bald erreichen wir Sarajewo. Wir steuern das Ford Autohaus an. Die ersten Eindrücke der Stadt ist grandios. Immer wieder passieren wir übergebliebene Bauten der Olympischen Spiele 84. An der großartigen Architektur der frühen 80er gut erkennbar. Die Einfahrt in die Stadt führt uns über einen der Spielstätten sehr steil abwärts. Sarajewo liegt in einem tiefen Talkessel umgeben von bis zu 2000m hohen Bergen. Es ist sehr klein, nur ein paar neue Hochhäuser ragen auf.
    Der Geschäftsführer des Autohauses spricht gut deutsch. Viele Menschen haben längere Zeit in D uns A gelebt während des Kriegs. Er ist dort ins Gym gegangen. Mit allergrößter Freundlichkeit und Selbstverständlichkeit nimmt er uns sofort dran. Das Wunder schlechthin. Ich schnappe unseren Kater, stecke ihn in den Katerrucksack- endlich brauchen wir ihn- und mach mich auf zum nahegelegenen städtischen Friedhof. Bisher haben wir nur private oder mit Religionsstätten verbundene gesehen. Howdie akzeptiert seine Situation sofort. Ein paar Mal schreckt er sich als wir die Straße überqueren, sonst scheint er den Ausflug auf den stillen Friedhof zu genießen. Franzi kümmert sich einstweilen um das Auto.
    Weil mich so ziemlich alles interessiert und begeistert, bin ich sehr froh diesen Friedhof zu sehen. Es ist unglaublich wie riesig er ist. Beim Eingang befindet sich eine Tafel zur Übersicht. Die verschiedenen Religionen bzw. Atheisten sind in bestimmten Regionen eingeteilt. 5 kleine Aufbahrungsräume stehen zur Verfügung. Es ist sehr gut und ethisch gelöst. Unglaublich! Dieser Friedhof kann in einem neuen Krieg nicht zerstört werden! Das wäre Schändung der eigenen Gräber. Es gibt beinahe keine Gruften. Und so wie hier alles steil ist, ist es auch hier so. Ich beobachte ein katholisches Begräbnis. Pfarrer und Gemeinde wandern sicher 15 Minuten bis zum Grab bergauf. Inzwischen fährt das nächste Auto ein und bringt einen neuen Sarg zur muslimischen Aufbahrung. Lange wandere ich herum. Am Schönsten sind die orthodoxen Grabsteine mit ihren feinen Gravuren. Ältere Bilder zeigen die Verstorbenen meist in ihren traditionellen Kleidern. Viele junge Leute fallen mir auf. Da die Dichte an Marterln entlang der Straßen sehr hoch ist, vielleicht deshalb?
    Viele Gräber haben noch einem Sowietstern.
    Die Stimmung ist genau richtig. Nebel zieht, es nieselt ganz leicht.
    Als ich wieder zum Auto komme strahlt Franzi mich an. 280 Euro für 2 neue Batterien und den Einbau. Unfassbar. Für die Arbeit wurden 2 Rad (radno ist Std. )verrechnet zu 50 KM. KM ist die Konvertible Mark, die Währung in BiH. Das sind ca 25 Euro!!!
    Es war höchst notwendig. Eine Batterie war komplett unlesbar, also tot. Die Starterbatterie hatte noch 50% Leistung. Vermutlich wären wir demnächst einfach stecken geblieben.
    Glücklich machen wir uns auf die Suche nach dem CP. Es gibt nur 4 und wir möchten für ca 3 Nächte bleiben. Da es kühl ist und regnerisch, freuen wir uns auf eine warme Dusche.
    Läs mer

  • Abends in Sarajevo

    17 oktober 2024, Bosnien och Hercegovina ⋅ ⛅ 15 °C

    Nach einer kurzen Pause am Campingplatz beschlossen wir den Weg in die Stadt zu Fuß zu bewältigen. Immerhin sind es drei Kilometer und 300 Höhenmeter bis wir die Altstadt erreichen. Unglaublich steil geht es auf unbeleuchteten Straßen hinunter und dann stehen wir mitten im alten Bazar Viertel. Es ist reizend. In Wahrheit ist es unbeschreiblich. Vermutlich habe ich noch nie so ein hübsches Basarviertel gesehen. Viele, viele unterschiedliche Touristen, besonders muslemische, genießen diese orientalische Atmosphäre. Mindestens genauso viele Sarajevoer trinken ihre Tees nach den obligatorischen Cevapcici, die es hier an jeder Ecke gibt. Schaffleisch auf dem offenen Feuer wird in herrlich fluffigen, heißen Fladen serviert. Tausende bunter Lokum verführen in den Läden. Herzig dekorierte Konditoreien mit köstlichen Torten, jede Art von Baklava und Simit. In der Kesselschmiedgasse treiben Ornamentkünstler noch immer wundersame Parfümflakons, Tablets, Teekannen und traumhaft schöne Schmuckstücke.
    Das Licht ist sanft und erzeugt ein märchenhaftes Ambiente.
    Läs mer

  • Österreich im Orient

    18 oktober 2024, Bosnien och Hercegovina ⋅ ☁️ 16 °C

    Beim Durch die Stadt streichen- auf Grund des Faktes, dass wir ohne Rad unterwegs waren- ist die Reichweite beschränkt, fällt mir eines sofort auf: Österreich hat Sarajewo geprägt und die Osmanen. Natürlich gibt es, gerade im Wohnbau vorwiegend sozialistische Strukturen, das Centar mit den großen Prachtstraßen wie der Tito Straße sind eindeutig vorwiegend Gründerzeit bis Jugendstil. Das was Altstadt heißt ist eindeutig osmanisch. Emotional ist der letzte Krieg und die Belagerung prägend im Stadtbild.
    Was noch klar ist, in Sarajewo wäre für mich um alles zu entdecken mindestens eine Woche perfekt.
    Nach dem Frühstück suchen wir den Platz des Attentats auf den österreichischen Thronfolger. Immerhin hat dieses die ganze Welt nachhaltig verändert und besonders für den Balkan (und uns natürlich) noch immer spürbare Folgen hinterlassen. Die Gedenkstätte wird von jeder geführten Gruppe angesteuert. Princip, 20 jährig, hatte das "Glück", dass der Thronfolger seinen Kurs änderte, die Sicherheitsvorkehrungen mit nur 40 Polizisten, die damit "falsch" postiert wurden, mangelhaft waren. Princip stammte aus einem Teil Bosniens, der noch zum osmanischen Reich gehörte. Und, die Habsburger haben sich 1908 Bosnien einfach so geschnappt. Zuerst ein Protektorat errichtet, Ende des 19 Jhd. und schließlich annektiert. Was klarerweise einen Krieg mit sich zog. Den Annexionskrieg. Also besonders beliebt waren die nicht. Das drückt sich auch ein bisschen in der Darstellung des Gedenkortes aus. Ein Mahnmal, 1904 errichtet, wurde 1909 wieder entfernt. 4 Messingplatten zeigen den Standort der Kutsche, eine dazu die Position des Ferdinand. Zwei Fußabdrücke des Princip beschreiben den Platz von dem er feuerte. Ich habe das Einraummuseum besucht. Es sollte von der Zeit der Habsburger handeln. Aber bis auf ein paar unbedeutende Stücke gibt es da wirklich gar nichts. Nichts vom Wirken, politisch oder wirtschaftlich. Nichts über Bautätigkeit oder Aufbau des Verkehrs. Auch spannend Nichts zu sehen. Da weiß man woran man ist. Princip ist übrigens 1918 in Haft in Theresienstadt gestorben, an Tuberkulose.
    Nach diesem Pflichttermin möchten wir noch in die große Moschee am Basar. Allerdings ist Freitag und gerade überall Gebet. Entlang der Mauern gibt es, meist grüne, Metallgitter über Fenstern mit Münzeinwurfschlitzen. Bis jetzt wußte ich nicht was das ist. Am Freitag schmeißen hier Leute Münzen ein und beichten, beten, halten Buße. Immer wieder werfen sie Münzen ein und streichen über das Gitter an dem sie stehen.
    Wir hören ein bisschen zu was der Imam predigt und trennen uns dann. Jeder von uns hat seinen eigenen Weg sich was anzusehen. Ich mag Architektur und lost places. Das "Hässliche", das Lebendige.
    Abends treffen wir uns und erzählen uns was wir gesehen haben bei einem wunderbaren Sarajewo Bier.
    Läs mer

  • Der Spaziergang geht weiter

    18 oktober 2024, Bosnien och Hercegovina ⋅ ☁️ 19 °C

    In einem Park fällt mir der Rufer auf. Er hat eine traurige Geschichte. Der Vater, Ramo hat seinem Soh Nerminn, der Angst vor den Angreifern hatte, zugerufen: komm her Nermin. Sie tun uns nichts. Beide würden später aus einem Massengrab exhumiert. Dann widder freue ich mich über die wunderschönen Häuserfronten. Viele Gastrobetriebe sind extrem hübsch oder stylisch oder originell eingerichtet und öfter ein Foto wert. Wie überall wo wir bisher waren, sitzen viele Leute schon am Morgen beim Kaffee. Extrem viele gehen essen. Die Lokale haben am Balkan null Probleme. Und egal was und wo wir gegessen haben. Es war immer gut, meist sehr gut.Läs mer

  • Krieg, Olympia, lost places

    18 oktober 2024, Bosnien och Hercegovina ⋅ ☁️ 19 °C

    Ich hab mich (ver)leiten lassen von dem was beim Gehen entstanden ist. Weit bin ich nicht gekommen. Es ist wie "googeln". Man schau wo hinein, nimmt die Abzweigung, will wissen was dahinter ist... Mein Ziel. Skandarlia. Das ist ein riesiger Platz mit dem olympischen Eislaufstadion in dem Katharina Witt ihre erste Medaille gewonnen hat. Franzi hatte übrigens parat, dass Österreich 1984 in Sarajewo genau 1 Bronzemedaille durch Jimmy Steiner errang. Wie peinlich. 🙉🙉🙉
    Die Stätten sind mitten in der Stadt und auf den umliegenden Bergen. Es gäbe ein Olympisches Museum. Wie gesagt >1 Woche ist immer noch zu wenig. 😜
    Der Weg zur Skanderlia führt entlang einer Einkaufsstraße oder am Ufer des Miljacka. Ich komme am Markale (vom deutschen Markthalle 😂😂😂) vorbei, an der Ewigen Flamme, einem Kriegerdenkmal, am Mahnmal für die Kinder, die in der Belagerung gestorben sind, an einigen Museen, die das Thema Genozid, Kinder im Krieg, Belagerung behandeln. Ich entdecke den Präsidentenpalast, ach ja, wir sind mit dem Auto in der Republika Srpska, die Stadt ist Kanton Bosnien-Herzegowina. Banja Luka ist die Verwaltungshaupstadt von Srpska. Darum hängen hier an jedem Regierungsgebäude die blau-gelben Fahnen. Srpska hat jedoch ein Embassy hier. Das habe ich neben der griechischen Botschaft und dem Ministerium für Kunst und Kultur entdeckt . Auf der Ostseite der Miljacka lugt die Brauerei hervor und daneben hat sich eine riesige Moschee ausgebreitet in der ein bedeutender heiliger Mann (der Erbauer) gebettet ist. In das Dre Ribe, ein gastronomisches Relikt aus jugoslawischen Zeiten muss ich einen Blick werfen. Einst der Treffpunkt der Kunst- und Politik Haute Voleé, sumpert es jetzt vor sich hin. Aber! Es hat noch Gäste und vielleicht könnte man da gut essen?
    Faszinieren tun mich natürlich all die Einschüsse, die noch an so vielen Häusern sichtbar sind. Der Häuserkampf ganz nah. Unheimlich der Gedanke, dass auf der Mašala Tito und auf der Ferhadija, den beiden bestimmenden Straßen Sniper einfach Menschen abgeknallt haben. Es gäbe auch ein Tunnelmuseum, das zeigt wie die unterirdische Versorgung von Sarajewo mehr oder weniger funktioniert hat.
    Das Narodni Pozor ist ein wenig marodni. Das Theater ist, zumindest flußseitig recht schlecht beinander. Die Post, ein riesiger Gründerzeitbau jedoch wurde von den Österreichern renoviert nachdem es schwer beschädigt wurde.
    Am Skanderlia angekommen nehme ich das ehemalige Stadion in Augenschein. Es ist dem Verfall preisgegeben und da man nichts abreißen, wird es so vor sich hinwelken. Ich falle über das traurigste Einkaufszentrum der Welt um dann ein noch traurigeres zu entdecken. Unter dem Vorplatz des Stadions dümpeln ein paar Geschäfte, Kopierereien, sogar ein Kaffee vor sich hin. Dass hier überhaupt wer herfindet. Ein Wunder. Zwischen den Eingängen des Stadions ist noch so ein ähnliches Schicksal. Nur, da gibt es nur mehr ein Geschäft, was der Herr anbietet kann ich nicht erkennen. Seine Hauptbeschäftigung ist Vogelfüttern.
    Läs mer

  • Am Ende des Tages

    18 oktober 2024, Bosnien och Hercegovina ⋅ ☁️ 18 °C

    Hinter der Ewigen Flamme finde ich das Europahaus. Bosnien-Herzegowina ist seit 2019 Beitrittskandidat. Angesichts der inneren Entwicklung, Republika Srpska und Serbien zündeln ständig mit extrem provokanten Aktionen. Ganz gegessen ist das alles nicht. In Wahrheit ist die Region ein Pulverfass. Aber in dem Europahaus wird eine interessante Schau gezeigt. Yugo Graphiken als Identitätsstifter. Viele sind sehr bekannt und so in den Alltag verwoben, dass man nicht mehr drüber nachdenkt. Sie werden in allen Ex-Yugo Ländern verwendet.
    Ich muss auch immer wieder in Läden stöbern bzw in einem kleinen Basar, der unvermutet in einem Innenhof auftaucht. Und es ist voll interessant. Kleidung, die wir in Prishtina gesehen haben, wird hier um ca. 2x so viel verkauft. Auch gibt es Geschäfte, die nur Marken anbieten. Von allem nur 1 Stück oder ganz wenige. Meist in sehr kleinen oder sehr großen Größen und viele haben das Originalmarkerl drauf. Was mit 100 Euro angeschrieben ist, kostet zb. 40 KM. Das sind 20 Euro. Zurück zum Treffpunkt mit Franzi schau ich noch zu einem Museum. Dort befindet sich eine Gedenkstätte für, im Krieg getötete Imame und andere Religionslehrende. Dann, im Kupfergässchen mit seinen schönen Arbeiten, finder mich Franzi und wir gehen auf ein herrlich erfrischendes Bier.
    Läs mer

  • Der Weg ist das Ziel. Nach Mostar

    19 oktober 2024, Bosnien och Hercegovina ⋅ ⛅ 14 °C

    Noch recht verschlafen, sucht Franzi in der Früh nach Howard. So groß wäre unser Vadrouille ja nicht, aber er ist weg. Hat die Gelegenheit geschnappt und beim Klofenster, das Franzi frühmorgens geöffnet hat- ohne Fliegengitter. Schwupps und raus dachte sich das Viech. Aber! Tracker sei Dank, wussten wir genau wo er ist. Schnell angezogen machten wir uns auf Howdie Jagd. Ich war zwar überzeugt, dass er wieder von alleine kommen werde, aber das Gewissen ist beruhigter. Ca 500m Luftlinie und 1 Million Brombeerstauden und Akazien weiter sollte ich ihn aus dem Unterholz holen? Da helfen Guzis nichts, nur Geduld. Also zurück zum Auto. Als wir wieder oben, die 500m waren natürlich bergab, schön steil, zeigte der Verlauf, dass das Mistvieh schon wieder beim Van sei. Und genauso ist es. Howdie sitzt am Bett und hat Hunger. Den ganzen Tag ist er zufrieden und wir platzen fast vor Stolz, dass wir so einen schlauen Mitfahrer haben. Leider kann man ihn nicht überall laufen lassen. Zu viele Gefahren.
    Erleichtert packen wir uns zusammen und steuern noch ein Wunschziel von mir an. Sarajewo. Herzstadt. Ich werde sicher wieder kommen und sie weiter kennenlernen. Ganz anders als Berlin, so ähnlich!
    Nur 5 km müssen wir zur Olympischen Bobbahn fahren. Auch so ein wunderschöner verlorener Ort. Ca 1 km sause ich durch frischen grünen Kiefernwald zur Sportstätte. Welch ein Rummel da einmal war. Jetzt klopfen die fleißigen Eichelhäher Maroni auf, der Specht malträtiert einen Baum, eine Schwammerlsucherin zeigt mir ihre Beute und schon hab ich das Gerippe erreicht. Ich klettere hinein und wandere bis zum Start. Teilweise ist sie ein unglaublich schönes Kunstwerk. Grafittimeister werken hier und werten das Betontrum auf.
    Dann geht's los, nach einem kleinen schmutzigen Umweg im Wald, das Navi im Auto wollte knapp 500km nach Mostar, wo es nicht einmal 150 sind 🤣🤣🤣🤣, an Sarajewo vorbei durch die Vorstädte zu einer ganz neuen Autobahn. Nächster Stop der Titobunker in Konjic. Direkt über dem türkisfarbigen Neratva Fluss gelegen, atomwaffensicher, wollte Tito hier das Ende der Welt überleben. Übrigens ist er definitiv ein Held in Bosnien. Nie sind wir zuvor auf den Namen gestoßen, gibt es in dem Land keinen Ort ohne Maršala Tita (Straße).
    Konjic ist ein sehr hübscher Ort am Neretvafluss von Bergen umringt. Es werden überall Rafting- und Bergsportaktivitäten angeboten. Zu unserem Bedauern erfragen wir, dass der Bunker wegen technischer Probleme mit der Elektrik geschlossen ist. Ist natürlich nicht super ohne Lüftung und Licht. Schade Also weiter nach Jablonica. Der Ort ist berühmt weil ein Hollywood Film mit Jules Brunner, Hardy Krüger, Curd Jürgens etc gedreht wurde. "Die Schlacht am Neretva". Also Operation Weiß getarnt war der Plan der Achsenmächte Berlin - Rom, also Hitler mit Mussolini, gemeinsam gegen die jugoslawischen Partisanen vorzugehen, da sie befürchteten, dass mit Hilfe der Partisanen ein Angriff der Alliierten erfolgen könnte und diese möglichstvollständigzu vernichten. Im Jänner 43 sollte insbesondere das Oberkommando der Partisanenbewegung, das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Jugoslawiens und das Hauptlazarett der Partisanen zerstört werden. (Das folgende aus Wikipedia)
    Ausgang: Taktischer Sieg der Achsenstreitmächte. Untergang des von Tito in Nordwestbosnien eingerichteten Partisanenstaats. Rückzug der Tito-Partisanen unter schweren Verlusten Richtung Montenegro. Zerschlagung der am Kampf beteiligten Tschetniks durch die Partisanen. Die Achsenmächte verfehlten ihr strategisches Ziel, die Partisanen vollständig zu vernichten. Die Vertreibung Titos aus seinem Gebiet in Nordwest-Bosnien erwies sich langfristig als taktisch ungünstig für die deutsche Wehrmacht und ihre Verbündeten, da sich die Partisanen nun in den unwegsameren Bergen Montenegros festgesetzt hatten.
    Der Schlacht an der Neretva erregte internationales Aufsehen. Dies führte dazu, dass der britische Premierminister Winston Churchill begann, die Partisanen Titos zu unterstützen.
    Tito ließ einige Brücken am Neretvafluss sprengen und ermöglichte damit die vollständige Vernichtung zu verhindern. 1978 eröffnete Tito das Museum an der Stelle an der eine Eisenbahnbrücke gesprengt wurde am Neretva in Jablonica um der 8000 Partisanen/innen zu gedenken, die durch die Faschisten mittelbar und unmittelbar getötet wurden.
    Nach einer langen Rast und dem Besuch der Anlage gings weiter Richtung Mostar.
    Wir waren in dem Überschwemmungsgebiet, das bis vor ein paar Tagen noch gesperrt war. Entlang der Straße gibt es große Restaurants, die bekannt sind für ihre am Spieß gebratenen Lämmer. Da wurde noch gewerkt und Schlamm geräumt. Und völlig überraschend stehen wir in Doni Jablonica. Das Dorf ist beinahe völlig von einer Mure verschlungen worden. Überall Bagger und Helfer in Gummistiefel. Komplett zerstörte Gebäude, einfach auseinander gerissen. 18 Menschen sind gestorben in dem kleinen Ort. Es ist entsetzlich!
    https://www.nzz.ch/international/unwetter-in-bo…

    https://youtu.be/wt0kSn5OJ2c?si=qL1m0fUz2vPCPvOD

    Heute zeigt sich die Landschaft friedlich. Der Fluss grün und träge. Oft an Hängen große Murenabgänge wo kein Wald (mehr) ist. Die ganze Fahrt war wieder so schön durch die Berge und dem Flusstal entlang.
    Gespannt beobachte ich den Fluss, denn eine Sensation der anderen Art erwarte ich noch. Den Müllteppich am Fluss. Ohnehin bekannt und normal, wird in den Reiseführern doch darauf aufmerksam gemacht, verhindert dieser beinahe die Suche nach den Toten aus D. Jablonica. Und wirklich ergattere ich ein Bild. Es gibt ihn noch. Kleiner zwar, Unmengen sind bereits Richtung Adria unterwegs, aber lange wird es nicht dauern und er erreicht seine Größe wieder. Oder vielleicht wird doch umgedacht???

    https://www.kleinezeitung.at/kaernten/alpeadria…

    Dann erreichen wir Mostar, suchen unseren Nachtort, ein Parkplatz in einem Park, schnappen die Räder und fahren in die Stadt. Dort drehen wir einen Runde. Es ist wirklich wunderschön, alles um die Brücke restauriert, sie ist zerbombt worden- aus Lust und Laune. Strategische Bedeutung hat sie nicht. Nur einen psychologische. Fotomotiv Nr. 1 in Bosnien. Wir suchen uns ein einheimisches Essplätzchen und genießen unser Mahl. Die Übernachtung ist groß als wir für 2 Mahlzeiten mit 2 Salaten und 4 kleine Bier 16 Euro bezahlen. Normalerweise zahlen wir so um die 20 ohne Bier. In vielen Esslokalen gibt es keinen Alkohol.
    Läs mer