Schleswig
24.–26. mai 2024, Tyskland ⋅ ☀️ 21 °C
Wir fuhren von Rendsburg nach Schleswig mit der Bahn.
Einfach so ...
Um unserem nächsten großen Ziel näher zu kommen, bedarf es noch etwas Bürokratie, Organisation und Planung. Diese fällt uns an einem festen Ort immer etwas leichter.
Dafür haben wir hier 2 Tage geplant und uns über Air BnB eine kleine Wohnung gemietet. Wir möchten uns die kleine Stadt gern genauer ansehen, Klamotten waschen und verweilen. Der erste Tag war sehr sonnig und dies lud zum Sonnen ein, endlich. Mit kleinen Snacks, einfach nur mal Sein und Rumlungern, gemütlich Lesen sowie das Kreischen der Möwen genießen.
Am Samstag hätten wir den ersten Preis für Handwäsche bekommen. Fragt nicht, da kommt Frau vielleicht ins Schwitzen, bei soviel schrubben , wringen und aufhängen.
Wir hatten uns dann für ein kleines eigenes "Touriprogramm" entschieden. Wir schlenderten durch die kleine Innenstadt, schauten uns den riesen Dom an, holten uns unseren Pilgerstempel ab und blödelten rum .
Ach ja und dann war da noch das Wikingerdorf.... ähm ja. Wir inmitten von Touris. Als Pilgerinnen leicht reizüberflutend. Ein Meer von Menschen die Samstag alle das gleiche vor hatten. Unsere Sinne und Wahrnehmungen verändern sich durch die Ruhe und Natur. Das fiel uns heute stark auf. Eine Empfehlung ist es trotzdem, gerade für einen Familienausflug.
Wir genießen nun die letzen Stunden im Strandkorb bei Kaffee und Brause und morgen geht es dann weiter, bis bald ihr Lieben ....
LIEBE GEHT RAUS!❤️
Fr + Sa: 16 kmLes mer
Schleswig -> Lürschau
26.–27. mai 2024, Tyskland ⋅ ☁️ 20 °C
Wir starten im Regen von Schleswig nach Lürschau. Heut hatten wir einen kurzen Wandertag. Nach Lürschau sind es nur 6 km. Endlich wieder durch Wälder und Wiesen.
Der Regen stört uns wenig, da wir gut ausgerüstet sind. Zum Regen kommen jedoch bei Susi nicht so schöne Nachrichten dazu.
Susi:
Es geht um die alte Arbeit. Enttäuschung und Anspannung machen den Weg heute schwerer als sonst. Auf dem Weg laufen sich die Gedanken gut ab, wegschieben bzw. vom Außen ablenken lassen ist kaum möglich. Es ist wichtig mich damit zu beschäftigen, da es ein Teil ist, der mich bewogen hat, den Weg auf dem wir sind, zu gehen.
Sie dürfen noch arbeiten, reifen und wachsen. (Das Universum hält in Lürschau schon etwas bereit 😉, ganz nach dem Jakobsweg-Motto: "Der Weg gibt dir nicht, was du suchst, sondern, was du brauchst".) 💓
Wir gingen durch den Regen, den wunderschönen botanischen Garten und den Herkulesbrunnen in Hesterberg.
Auf dem Weg bekamen wir die Nachricht von der Pilgerfamilie, dass wir gern eher kommen dürfen, da das Wetter ja nicht so toll ist.
Das war eine tolle Nachricht und wir erreichten nach 6 km Lürschau. Hans und Andrea begrüßten uns herzlich mit den Worten: "Das ist heute Premiere für uns".
Wir sind die ersten Pilgerinnen im Haus.
Die beiden zeigten uns unser Zimmer und ließen uns erstmal ankommen.
Wir entpackten uns und machten uns frisch. Später schnappten wir uns Pulverkaffee bzw. Kakao und fragten Hans, ob er Lust auf einen Schnack hätte .
Er hatte Lust und lud uns auf die Terrasse ein. Die Sonne traute sich nämlich auch wieder raus. Herrlich. Wir genossen Kaffee, Kakao und den wunderschönen Garten.
Das Universum klopfte an die Tür von Susi, in dem Hans uns erzählte, was er trotz seiner Pensionierung noch machte. Er ist Hörberater (mal ganz zu schweigen von seiner pädagogischen Ausbildung uvm.). Er erklärte uns, was genau seine Passion dahinter ist, was er früher tat und dass er es bis heute nicht lassen kann. Es war ziemlich beeindruckend und schön zu gleich. Mit wie viel Wärme und Liebe er davon erzählte, anderen Menschen mit Beeinträchtigungen helfen zu können.
Er unterstützt unter anderem einen Verein:
https://www.pakistan-hilfe.org/
An alle meine lieben ehemaligen Kolleg:innen der Hörakustik. Wenn ihr Hörsysteme habt, die als Spenden abgegeben werden können, meldet euch gern bei mir, ich leite sie weiter.
Danke lieber Hans ❣️
Alle Signale gingen an, es blinkte, flackerte und ein Grinsen beschlich uns. Wir erklärten Hans warum.
Damit aber nicht genug. Andrea brachte uns kühles Wasser und setzte sich zu uns. Hans machte ein Spaß und sagte zu ihr:
"Hier sind unsere neuen Mitarbeiterinnen".
Unter anderem beschäftigt sich Andrea im Landesförderzentrum um die Frühförderung und Rehabilitation Hören und Kommunikation für hörgeschädigte Menschen, sowie im Cochlea Implantat Centrum.
Tolle Menschen mit tollen Geschichten. Gerade diese beiden Geschichten machten ziemlich viel mit Susi, vor allem nach der Nachricht vom Morgen. Hierzu ggf. in Zukunft mehr.
Wir schlossen unseren Tag am See in Lürschau ab, wo wir noch etwas Ruhe genossen hatten und um unseren Tag zu verarbeiten.
Als wir am frühen Abend im Bett lagen, kamen uns Vermiss-Gedanken in den Sinn und wir zählen spontan auf, was wir gerade vermissen - mit einem vorfreudigen Gefühl, es irgendwann wieder zu bekommen. Wir schrieben es dann auf - als Momentaufnahme:
Fine vermisst:
- bestimmte alltägliche Klamotten
- den Geruch von frisch Gewaschenem
- Bücherstapel neben dem Bett
- für sich sein - in Stille
- Wäsche machen - aufhängen, legen, wegräumen, anprobieren, aussortieren und so was Lustiges
- gute Filme gucken
- kuscheln im gemeinsamen Bett
- Zehentrenner-Sandalen
Susi vermisst:
- Jeanshosen bzw. Alltagsklamotten
- kuscheln im gemeinsamen Bett
- Nackenkissen
- hemmungsloses Sündigen von Knabberkram und Co.
- spontanes Eis essen (ist schlecht im Rucksack und bei warmem Wetter)
- Fahrrad fahren
- Freunde und Familie treffen
- kochen und backen bzw. Vorbereiten von Essen (da es Meditation für mich ist)
- lautes Musikhören in einem Raum
Das Vermissen dieser Dinge ist für uns gerade ein wenig wie Träumen. Wir wissen, dass wir es bald wieder haben können und freuen uns darauf. Und doch ist es wichtig, den Unterschied erlebbar zu machen, was es heißt, zu sein und zu haben.
Buchempfehlung: Erich Fromm mit "Haben und Sein"
Das Wertschätzen der Dinge um uns herum fällt dann immer schwerer, wenn wir vergessen, wie es ist, es nicht zu haben. Also die Abwesenheit der Dinge lässt uns vermissen. Wir werden lahm, verselbstverständlichen unser Umfeld und können starr werden. Manche verlieren das Dankbarsein und beginnen zu neidern, zu ver"meinsen" oder schlimmeres. Ein Entzug (freiwillig) kann helfen, sich zu erinnern, was es heißt, Wert zu schätzen.
Schätzt euch und alles was um euch ist. Es ist nicht selbstverständlich und darf es nicht werden.
Ebenso wie die Demokratie!!! Geht wählen oder macht Briefwahl. Es ist wichtiger dennje!
Wir schätzen unser weniges Hab und Gut unterwegs, freuen uns über das Nicht-Bedenken-Müssen von Unnützlichkeiten und sind sehr dankbar für die Dinge, die uns Menschen zur Verfügung stellen.
Und damit gehen wir dankbar in die Nacht und:
LIEBE GEHT RAUS! ❤️
Heute: 8 kmLes mer
Lürschau -> Stenderup
27.–28. mai 2024, Tyskland ⋅ ⛅ 19 °C
Montag.
Wir frühstückten noch gemeinsam mit Hans und machten uns dann wieder auf den Weg. Heut lagen 16 km vor uns. Wir waren guter Dinge. Fines Schuhe waren gut eingelaufen und es gibt keine Fußprobleme mehr. Los ging es. Die Zeit verging recht flott und wir kamen nach einigen Waldabschnitten, Wiesen und kleinen Dörfchen oder Alleinstand am Idstedter See an. Dort haben wir eine Mittagspause eingelegt. Auf einem Steg am Wasser. Es gab Dinkelschlotze. Endlich mal wieder :D
Wir wollten noch etwas länger pausieren und suchten uns dafür einen anderen Platz. Wir liefen noch ein paar hundert Meter - KNACKTEN DABEI DIE 200 KM MARKE - und fanden einen kleinen Strandabschnitt am gleichen See. Das war ein schöner Platz. Es gab eine Bank mit Tisch, worauf bereits zwei Damen saßen. Wir fragten, ob wir uns dazu setzen können. Sie bejahten und fingen auch gleich einen Schnack an. Wir erzählten von unserem Abenteuer und die beiden - übrigens Zwillinge - von ihren. Petra ist in der Orga ihres Busunternehmens tätig und Anja als Sachbearbeiterin beim Kreis. Beides auch abenteuerlich.
Wir lachten und empfanden die beiden junggebliebenen Frauen als sehr sympathisch, schossen ein Bild - gemeinsam mit Petras Hündin Emmi -, tauschten die Nummern und verabschiedeten uns von ihnen mit "Macht's gut, ihr Schnitten." Schön ist's, wenn man einen ähnlichen Humor teilt. Es war uns ein Vergnügen, die beiden kennenzulernen.
Wir brachen wieder auf zum zweiten Teil der heutigen Tour. Es war wieder eine herrlich schöne grüne Strecke. Übernachten würden wir heut in Stenderup bei Dörte, Mira und Frido.
Mira (9) empfing uns herzlich an der Tür . Sie strahlte wie die Sonne☀️ und führte uns herum. Sie zeigte uns alles und führte uns auch gleich in die familiären Gepflogeheiten ein. Herrlich. Ein tolles Mädchen. Ein wenig später kam auch Dörte dazu. Sie ist Lehrerin an einer kleinen besonderen Schule, die anders tickt als die Schulen, die die meisten von uns kennen. Sie schwärmt von "ihrer" Schule. Auch ihre beiden Kinder, die dort so gern hingehen. Es erinnerte Fine an ihr Ehrenamt bei GML (Gleichwürdig. Miteinander. Lernen. e.V.), wo versucht wurde, auch eine Schule plus Kita zu eröffnen. Es scheiterte. An Punkten, die absurd waren. Das war und ist traurig.
Wir freuen uns umso mehr, dass hier ein so individuelles Konzept umgesetzt wird und zeigt, wie gut es laufen kann, wenn Kinder selbstverantwortlich und bedürfnisnah lernen dürfen.
Frido (11), der Sohn von Dörte, ist nach der Grundschule auf eine andere Schule gewechselt und spürt dort vor allem Lärm und Unkonzentriertheit. Was er beschrieb, spiegelt das gängige Bild vieler Schulen wieder.
Frage: Wenn schon seit Jahren verschiedene Studien zeigen, was schulisch funktioniert und was nur ein Bild von Bulimie-Lernen darstellt - warum fällt es so schwer, das Gute öfter umzusetzen und das weniger gut wirksame langsam loszulassen?
Und just in diesem Moment: das Alte, was doch schon seit über 100 Jahren funktioniert, produziert die Menschen, die wir für ein Konsum-Leben brauchen. Alles andere kollidiere mit der Wirtschaft auf Dauer. Zufriedene Menschen kaufen weniger Unnützes! Menschen mit Unzufriedenheit werden bedürftig... nach was auch immer. Und hier kann man Produkte aller Art verschachern. Und wenn es Bergluft aus der Flasche ist. Na Prost!
Doch zurück zur Pilgerherberge. Die drei schönen Menschlein bewohnen hier ein großes sehr altes Haus, was sie hier und da pflegen, wenn die Lust durchkommt. Denn erstmal stehen Kultur und Wohlfühlen auf dem Programm. Und wohlfühlen kann man sich hier sehr.
Josi sagte im Gespräch, dass sich das Haus, so wie es istq und eingerichtet ist, sehr nach ihrem Bauwagen anfühle, nur eben als Haus und etwas größer. Ein Zuhausegefühl kommt auf. Vollkommen unperfekt und unfertig und damit genau richtig! Alte Möbel überall. Farben an den Wänden, die aus Stein sind und teilweise das Mauerwerk wohnlich gestaltet wurde. Dielenboden mit Knarren und quietschende Türen. Eine Hexe namens Wilma (ja, wirklich) stand zum Heizen und Kochen in der Küche. Die Küche ist kein gewöhnlicher Block wie sonst aus deutschen Küchen bekannt, sondern war im Raum verteilt. Ein Tisch mit Sofa und Stühlen in der Mitte am Fenster. Wundervoll! Zuhause!
Wir schliefen in einem Zimmer im Obergeschoss. Aus OSB-Platten zusammengebaut. Wie im Bauwagen. Die Wände hatten die Farbe grau wie die Fensterrahmen im Wagen. Schöner Zufall. Einen Tisch, ein Sofa und ein Bett mit kleinem Schränkchen zierten den Raum.
Nach einem gemeinsamen Abendessen mit den Dreien, einem Schluck Wein und guten Gesprächen (u.a. über Menschen, Haus, Lebensgeschichten, Bücher, Worte, Schule u.v.m.) verabschiedeten wir uns in die Nacht. Es ist schön, hier zu sein. Wieder ein besonderer und schöner Ort.
Danke!
LIEBE GEHT RAUS! ❤️
Heute: 16 kmLes mer

Schön Euch kennengelernt zu haben 😊 hoffe ihr seid heute trocken weiter gekommen. Schöne Zeit noch für Euch

ReisendeHallo liebe Petra, uns ging es auch so ❣️wir durften noch eine Nacht länger bleiben 💖 ganz liebe Grüße an Anja . Beste Grüße und danke .

ReisendeJa, unser Intermezzo war super nice. Gern irgendwann nochmal mit Aperölchen. Oder so'n schnick schnack 😀
Oeversee -> Handewitt
28.–30. mai 2024, Tyskland ⋅ ☁️ 15 °C
Wir waren wieder unterwegs. Diesmal gab's Natur und Ruhe beim Laufen. Daher gibt es diesmal nur Bilder und keinen eigenen Text.
Aber damit ihr nicht leer ausgeht, bekommt ihr noch ein paar Zeilen aus Josis derzeitigem Buch - weil das gerade so schön passt!
Dabei könnt ihr das "Trampen" im Text mit "Pilgern" ersetzen oder wie es eben passt.
Aber erst unsere Etappen:
Stenderup nach Oeversee (Mi-Do): 10,7 km
Oeversee nach Handewitt (Do-Fr):
15,5 km
Handewitt nach Flensburg (Fr-Sa):
Bus und 9 km
Und am Do in der Gemeinde Handewitt hatten wir ein ganz besonderes Erlebnis, was wir hier nur kurz nennen wollen: ab 19 Uhr hatten wir eine Blaskapelle zur Probe im Raum nebenan. Unreal! Glaubt uns keiner! Das lassen wir hier mal so stehen!
‐------‐------------------
Los gehts: Textausschnitte aus dem Buch "Die Freiheit, allein zu sein - Eine Ermutigung" von Sarah Diehl
"Ich mag es, beim Trampen ein Gefühl für Entfernung und Mobilität zu bekommen, da versteht man noch besser, wie viel 200 Kilometer sind. Man wird nicht einfach so in ein anderes Land katapultiert, sondern fließt da langsam rein, wodurch man umso mehr spürt, wie künstlich Grenzen sind."
"Nach einem kleinen Unfall wird sie gefragt, ob sie es als Niederlage empfindet, dass sie es nur mit Unterstützung von anderen ins nächste Dorf schafft, wo sie sich ein paar Tage auskurieren muss. Daraufhin antwortete sie: 'Ich bin nicht losgefahren, um zu beweisen, dass ich das ohne die Hilfe von Fremden schaffe, sondern auch um zu sehen, dass die Welt in Ordnung ist, weil die Menschen gut sind und sich untereinander helfen'."
"Man bekommt Kontakt zu Landsleuten, sie heißen dich in ihren Autos willkommen. Trampen stellt auch die Systemfrage, es ist eine Grenzerfahrung, bei der man mit minimalen Ressourcen sehr mobil ist. Man braucht dafür wenig bis kein Geld, aber Zeit, und es ist interessant zu sehen, dass man in unserem Gesellschaftssystem entweder eher über das eine oder über das andere verfügt, selten über beides gleichzeitig."
"Ich bin auf andere angewiesen, muss mich Leuten aussetzen. Ich muss meine Vorurteile ebenso wie meinen Mut herausfordern. Auf engem Raum, [...] spürt man sofort, wie viel Berührungsängste andere haben."
(Und wir selbst!)
"Ebendiese Ehrlichkeit lässt mich immer wieder gerne in die Einsamkeit gehen, weil ich dort mit Fremden reden kann. Dieser Austausch über tiefe Krisen in einem dynamischen Raum zwischen Einsamkeit und Gemeinschaft ist mir neben dem Trampen noch woanders begegnet. Pilgern."
"Vielleicht ist das Pilgern sogar eine der besten und behutsamsten Techniken, um das Alleinsein zu lernen."Les mer
Handewitt -> Flensburg
31. mai 2024, Tyskland ⋅ ☁️ 18 °C
Auf das heutige Ziel hatten wir uns schon besonders gefreut. Schon mehrere Tage zuvor hatten wir Kontakt aufgenommen, um nach einer Übernachtung in Flensburg zu fragen. (Einen Tag vor unserer Fahrt nach Dänemark) Das wurde uns bestätigt. In den Tagen danach hatten wir immer mal wieder wegen verschiedenster Themen Kontakt gehabt. Da wir bei der lieben Familie Unterschlupf fanden, diese aber selbst an dem Tag noch übers Wochenende zum Sohn nach Odense fuhren, vertrauten sie uns ihr Heim an.
Stellt euch einmal selbst vor, ihr verreist und überlasst euer Zuhause fremden Menschen, die auf der Durchreise sind. Was macht das mit euch?
Wir beide sehen hier das große Vertrauen, was uns entgegengebracht wird und sind dafür unendlich dankbar. Auf diese Weise haben wir bereits einige Menschen kennenlernen dürfen und gewinnen so viel Gutes - vor allem Vertrauen in das Gute im Menschen. Im Alltag, im Trott, in der Großstadt kommt das manchmal abhanden und sitzt verloren manchmal obdachlos am Straßenrand. Wir haben es unterwegs wieder eingesammelt. Wir wollen es hegen und pflegen, bis es wieder kräftig in uns verankert ist.
Und so haben wir nun in Flensburg Björn, Anne und Tochter Mia kennengelernt und waren uns sofort sehr sympathisch. Es war für uns alle sehr schade, dass wir gar nicht viel Zeit füreinander hatten. Die drei Lieben zogen bald ins Wochenende und wir machten uns noch einmal in die Stadt, um letzte Vorbereitungen für Dänemark zu treffen (Geld einzahlen, Essen kaufen, und ein bisschen Flensburg ansehen).
Der Tag zog sich länger als gedacht. Als Susi die Fresspakete schnürte, fiel ihr auf, dass eine wichtige Zutat für unsere Schlotze fehlte: Dingelhaferflocken. Also stürzte sie noch einmal los. Fine wusch derweil die Sachen, machte das Bett und schrieb bereits ins Pilgerbuch.
Als dann gegen 22 Uhr doch alles gepackt war, fielen wir ins Sofa. In diesen tollen wunderschönen 4 Wänden. Ein kleines Häuschen auf einem Bergchen in Flensburg. Die Straße erinnert an eine kleine Bergstraße wie es sie in Altstädten manchmal gibt.
Was Fine so richtig toll findet, sind die hier oft verwendeten dänischen Fenster. Sie sehen voll toll aus, sie haben schöne Riegelmechanismen und: SIE GEHEN NACH AUßEN AUF! Das heißt, man kann die Fensterbänke schön gestalten mit Blümchen und Kräutertöpfen und so Zeug. Ohne, dass man das beim Öffnen immer wegräumen muss. Fines Werkellust kam durch - "können wir hier nicht einfach irgendwo was ausbauen?".
Toll! In echt!
Wir unterhielten uns also nach unserer Ankunft mit Björn und Mia. Anne kam kurz darauf auch dazu. Wir haben gelacht und erzählt und eigentlich hätten wir das noch eine gaaaaanze Weile fortsetzen können...
Nunja. Wir bleiben dran. In Kontakt...
Flensburg an sich ist eine Stadt, die uns auf den ersten Blick nicht ganz überzeugt hat. Aber uns wurde sehr an Herz gelegt, uns davon nicht täuschen zu lassen. Ok. Das nehmen wir so an. Und weil wir uns so gut verstanden haben, uns auch so sehr wohlgefühlt haben, wollen wir uns wiedersehen. Wann - das wissen wir noch nicht. Dörte, ihre Kids Frido & Mira und ihr frisch Verlobter ❤️ *liebste Glückwunschgrüße* sowie Björn, Anne und Mia haben bleibenden und wunderbaren Eindruck hinterlassen. Habt Dank dafür. Ihr strahlt Liebe aus 🫶
Eine winzige Kleinigkeit noch am Rande: Fine hat sich verliebt! In Trudi und die anderen gackernden Hühner. Sie will jetzt unbedingt auch welche. Vorher ja schon... aber jetzt noch viel mehr. Susi macht mit. Yeah!
Es war einer unserer schönsten Aufenthalte auf unserer bisherigen Reise.
Ade, Flensburg und somit auch Deutschland. Morgen geht es nach Dänemark. Und dort gibt's die nächsten Abenteuer.
Gut Nacht.
LIEBE GEHT RAUS! ❤️
Heute: 9 kmLes mer

ReisendeMoin ihr beiden! Unser Vertrauen in "fremde" Reisende wurde nicht enttäuscht, sonder wieder erweitert! Euer Besuch hat uns inspiriert und die persönliche kurze Begegnung bereichert! Freuen uns schon jetzt auf ein Wiedersehen! Einen guten Weg euch mit vielen gesegneten Begegnungen und spannenden Abenteuern! Lebt leidenschaftlich und geliebt! Gottes fetten Segen für euch! Björn mit Familie ❤️
Flensburg -> Kolding (Rebæk-Strand)
1.–3. jun. 2024, Danmark ⋅ ⛅ 23 °C
LEUTE....wir sind in Dänemark ... könnt ihr das glauben?!😜
Irre. Nach 244 km zu Fuß + Bus und Bahn.
In Rebæk hieß es für uns ankommen, verarbeiten der letzten Tage und abschalten (auch das Handy zeitweise, daher "musste" ihr auch warten 😊)
Die letzen Tage waren so schön mit so vielen tollen Menschen, Tieren und Erlebnissen (inklusive der Blaskapelle natürlich 😉). Das wollten wir erstmal sacken lassen.
Und das geht am besten in Stille und in der Natur.
Soweit der Plan. Die erste Nacht war leider wie auf einem Festival.
Überall Bass. Bis circa 3 Uhr. Wir haben den Strand in Stadtnähe unterschätzt, die Jugend wollte den Samstag eben für sich.
Sonntag war dann etwas ruhiger und wir müder 😕 (es war wohl die härteste Nacht für uns).
LIEBE GEHT RAUS ❣️Les mer
Rebæk -> Middelfart (Galsklint Camping)
3.–5. jun. 2024, Danmark ⋅ ☁️ 44 °C
Von einem Ende einer kleinen Welt zum anderen Ende einer anderen kleinen Welt. In Dänemark werden wir die ein und andere Strecke fahren, um an die Orte zu gelangen, die wir gern sehen wollen.
Heute gings nach Middelfart. Zu Fuß weiter bis an's Ende der Halbinsel. Dort gibt es einen Campingplatz "Galsklint Camping". Wir haben für 2 Nächte gebucht. Durch einen Tipp von Jani haben wir uns dafür entschieden, diesen kleinen Abzweig zu nehmen. Hier kann man nämlich Schweinswale (delfinartige Wale) beobachten.
Danke für den Tipp!!! ❤️
Wir kamen gegen Mittag hier an. Es war bewölkt und windig. Wir bezogen unseren Zeltplatz und schauten uns alles genau an. Ein schöner Camingplatz, mit gutem Code-System, wodurch man alles ohne Hilfe bedienen kann. Herrlich!
Sogar eine große Küche gab es. Wir haben alles ausprobiert. Funktionierte super.
Gegen Abend lockerte die Wolkendecke noch einmal etwas auf, so dass die Sonne noch mal zeigen konnte, was sie kann. Wir kochen uns ein Luxusmenü: Instant Katopü mit Röstzwiebeln und TK Köttbullar. Wat ein Gaumenschmaus. Gesichtsentgleisungen der Extraklasse aus purer Geschmacksexplosion!
Danach wollten wir die Sonne noch nutzen und sind noch eine Runde an den Strand gegangen. Eine Bank lud ein, zu verweilen.
Da war einer! Ein Schweinswal. Oder doch nur eine Welle? Nein. Doch. Das war noch einer. In der Ferne sahen wir erste Flossen blitzen. Ein tolles Erlebnis. Es ist gar nicht viel. Nicht groß. Nicht nah. Es ist einfach da und wir können es hautnah mit erleben. Sie gibt's nicht nur im Fernsehen, sondern auch in real life. Unsere Freude war groß und unsere inneren Kinder hopsten.
Wir verabredeten, dass wir morgen in der Früh hier frühstücken würden. Das taten wir dann auch. Und wir haben sie viel aktiver als am Abend erleben können, diese Wale. Wunderbar! Wir haben sie kurz festhalten können und teilen mit euch die kleine Aufnahme. Schaut genau hin. In Echt ist das natürlich viel schönerererer!
Den Tag haben wir dann ein Weilchen einzeln verbracht. Susi ging ein wenig wandern hier am Strand auf einen Hügel und Fine blieb am Strand und wollte schreiben. So taten wir es auch. Manchmal ist die Zeit mit sich selbst sehr wertvoll, kostbar und auch nötig.
Susi empfand die Natur sehr abwechslungsreich, erst im Wald, auf einen Miniberg und dann wieder Strand und Wale. Einfach wunderschön.
Der Rest des Tages war etwas zäher. Müdigkeit war da und die Absprache für die nächsten Ziele standen an. Manchmal sind diese Absprachen nicht einfach. Es gibt viele Ziele und manchmal kein Gefühl für irgendeine Richtung. Hmpf. Entschieden haben wir uns schlussendlich trotzdem... Morgen vormittag wollten wir schließlich aufbrechen.
Das nächste Ziel steht. Es geht weiter in den Norden. Wohin? Erfahrt ihr in Bälde.
LIEBE GEHT RAUS! ❤️
Heute: Fine 2 km, Susi 6 kmLes mer
Frageprint
4. juni 2024, Danmark ⋅ ⛅ 15 °C
Heute mal ein etwas anderer Footprint.
Um euch, unsere lieben Fans anzukurbeln😃.
A:
Habt ihr euch schon mal gefragt, was wohl unsere 3 wichtigsten gemeinsamen Utensilien sind?
Ja? Dann mal her damit!
B:
Von welchen Tiergeräuschen sind wir wohl am meisten "genervt"?
C:
Was packen Susi und Fine jeweils für sich als erstes aus, wenn sie an einem Ziel ankommen?
Viel Freude !
Die Gewinner:innen bekommen ein Dinkelschlotzen-Frühstück mit uns 🤣.Les mer

ReisendeDenke bei a--> euch beide, euer Wagen und handy! b--> vielleicht die 🐦 Vögel --> bei c denk ich erstmal Schuhe aus und schlappen an 😉
Nach Federicia, die 1. Nacht im Shelter
5.–6. jun. 2024, Danmark ⋅ 🌬 15 °C
Mittwoch.
Es ging wieder auf Tour. Wenn auch nur kurz. Heute nehmen wir 2 kleine Orte mit, um am Nachmittag das erste Mal in einem Shelter anzukommen und zu übernachten.
Wir liefen vom Campingplatz am Strand entlang. Die Schweinswale sind leider in die andere Richtung geschwommen. Sie hatten noch etwas vor, daher haben wir sie nicht noch mal gesehen. Ausschau hielten wir trotzdem. Und das ging am besten von der Brücke aus. THE BRIDGE! Jawohl, wir haben uns die Brücke vorgenommen, um von Middelfart nach Eritsø zu gelangen.
Sie war hoch.
Sie war lang.
Sie war wackelig.
LILLEBÆLTSBROEN!
Sie ist 33m über dem Wasser und 24m hoch. Sie misst 1178m Länge und wackelt immer dann, wenn der Zug drüber brettert. Dabei war dann häufig ein ohrenbetäubendes quietsch-schrei-quieken zu hören: von einer am Geländer klebenden Frau. Frau Fine.
Höhe ist nicht ihre Freundin. Dafür aber die der anderen, der BridgeWalker. Menschen, die dafür Geld bezahlen, oben auf der obersten Brückenkante zur anderen Seite zu wandern. Cool. Total. Für die anderen. Fine schaut es sich von der Ferne, von unten an und selbst dabei wurde es schwindelig. Guten Walk wünschen wir. 😀
Auf der anderen Seite angekommen, verlief unser Weg weiter an der Hauptstraße entlang. Asphalt. Überall. Die Füße beschweren sich mit einem Zwacken. Eine Pause stand an. Wir wollten im Discounter etwas zu Mampfen holen, aber alle Läden außer ein Bäcker hatten zu. Warum? Was war da los? Naja, darum kümmern wir uns später. Rein in den Bäcker, Sandwiches geholt und draußen auf die Palettencouch gesetzt. Pause. Das junge Fräulein im Laden war kurz erschrocken, als wir sagten, dass wir Deutsche sind. Kurzzeitige Überforderung stand ihr ins Gesicht geschrieben. Susi fing sie mit ihrem Charme auf und vermittelte. Schlicht. Einfach. Herzlich. Wir packten draußen die Sandwiches aus und beißten hungrig rein. Boa ey! GESCHMACKSEXPLOSION. Die waren vielleicht lecker. Wir haben gebrummelt, geschmatzt und gemmmhhht!
Und: die Läden hatten zu, weil Verfassungstag in Dänemark war. Kein offizieller Feiertag und irgendwie dann doch.
Wir machten uns auf den zweiten Teil der Tour und folgten dem Asphalt. Autschphalt! In einem Wohngebiet lagen versteckt auf einem Hügel die Shelter, die wir uns ausguckten für diese Nacht. Eine gute Idee? An sich ein schönes Fleckchen. Grün, sehr gepflegt, mit kleinem Toilettenhäuschen, Wasseranschluss und beidseitigem Rinderblockadenübergang. Wer nicht weiß, was wir meinen, der darf fragen :)
Nachmittag. Die Sonne schien noch. Wir lasen und dattelten rum. Der Abend rückte näher und die Temperaturen fielen allmählich. Wir zogen uns dick an und legten uns schlafen. Die Nacht war kalt. Wir haben das erste Mal leicht gefroren. Nicht so toll und doch im Morgen angekommen. Seit 5 Uhr wach, packten wir zusammen und machten uns auf den Weg...
Die Nacht war auch deshalb unschön, weil ein Shelter für uns keine Kleinigkeit war. Ein Shelter ist eine echt mega gute Sache und hier in Dänemark sehr weit verbreitet. Siehe Karte. Wanderer, Pilgerer und Radler nutzen die günstige Übernachtungsmöglichkeit sehr gern und oft. Häufig sind sie sehr gepflegt, gut ausgestattet (Feuerstelle, Toilette, Wasser bspw.) Und oft mit herrlicher Natur drumherum. Für uns war es das erste Mal. Wir buchten einen (4€ pro Person), breiteten alles aus und richteten uns ein.
Wir beide sind Menschen, die Kontrolle ganz gern haben. Unterwegs dürfen wir sie regelmäßig in die Seitentasche vom Rucksack packen. Doch in einem Shelter lässt man sie zum Teil vorm Shelter. Alles offen, alles zugänglich, kein Rückzugsort. Das ist für uns beide ungewohnt und wird uns hier am Nordzipfel von Dänemark bald öfter begleiten. Eine gute Erfahrung. Eine unangenehme Erfahrung. Eine wachsende Vertrautheit wird entstehen. Die Nacht ging gut. Kein Mensch stand nachts plötzlich neben uns und auch saß weder Feldhase noch Wildschwein neben uns im Schlafsack. Also erstmal alles ok.
Der Weg ist das Ziel... Unser Weg führte uns weiter... See you tomorrow.
LIEBE GEHT RAUS! ❤️
Heute: 11,3 kmLes mer
Vejle/ Aalborg
7. juni 2024, Danmark ⋅ ☁️ 15 °C
Donnerstag.
Die Nacht im Shelter war kalt. Eine Erfahrung, die grenzwertig war, weil es an die Grundbedürfnisse ging (Wärme, Schutz) und ebenso war es eine gute brauchbare Erfahrung. Auch das bekommen wir hin. Unsere Empathie für andere Lebensweisen wächst mit jedem Schritt aus unserer Komfortzone.
Kleiner Exkurs zum Thema Angst:
Wenn wir draußen schlafen, macht sich in uns teilweise eine Angst breit. Eine Furcht vor Tieren oder Menschen, die uns überraschen o.ä. können wir benennen. Und doch ist da noch ein Gefühl, was Angst macht, was wir nicht konkret benennen können. Eine Unsicherheit gegenüber etwas Neuem, was wir noch nicht kennen. Ein gutes Gefühl, welches man nicht unterschätzen oder abtun darf. Es schützt uns und darf angenommen und gefühlt werden. Nicht gut wäre in diesem Moment wahrscheinlich, wenn wir uns von dem Gefühl überfrauen, die Angst entscheiden lassen würden, statt sie zu überwinden und über unsere Schatten zu springen. Das ist Mut, Selbstfürsorge gepaart mit Weiterentwicklung und Erfahrungsgewinn. Wir bleiben mutig.
Und dennoch passen wir gut auf uns auf. Die Kälte setzt auch etwas zu und Gelenke, Füße und andere Körperteilen schmerzen teilweise. Unsere Gesundheit ist wichtig und wir überlegen, wie wir die nächsten Tage verbringen wollen. Laut Wetterbericht wird es die nächsten Tage viel regnen. Wollen wir bei dem Wetter draußen bleiben oder doch den Luxus unserer Konfortzone nutzen? Wir entschieden uns für zweiteres.
Nach dem Zusammenpacken zogen wir am Morgen gegen halb 8 Uhr los, liefen zum Bahnhof und nahmen den Zug nach Vejle ('Weile' gesprochen). In Vejle hatten wir ein BnB Zimmer gebucht, weil wir am nächsten Morgen sehr früh mit dem Bus starten wollten. Wir hatten riesen Glück. Wir durften mit unserer Ankunft 9:30 Uhr in Vejle bereits ins Zimmer (eigentlich erst ab 13 uhr). Das war ein wahrer Segen. Wir waren unendlich müde und erschöpft von der letzten Nacht. Duschen, Pullern und ab ins Bett. So taten wir es.
Nach dem Mittag haben wir die Innenstadt noch etwas erkundet und einen Brief auf Reise geschickt. Wir brauchten also eine Briefmarke. Ok. Holen wir. 50 DKK. 4 haben wir gekauft (also 200 DKK) und mit dem Verlassen des Ladens kam der Schock hoch und wir wurden sprachlos. Also... so... Waaaaas? 200 Kronen? Ähm... das sind etwa 26 Euro.
SECHS-UND-ZWANZIG!!!! FUCKING EURO!!!
Wir kommen klar... irgendwie 🫨 Aber das Trauma sitzt tief und wenn wir jetzt einkaufen gehen, vergleichen wir hart. Für eine Briefmarke bekommen wir eine Packung Hack oder eine Tüte Fines Lieblingschips oder einen richtig guten Kaffee oder eine Zugfahrt von Fredericia nach Vejle. So. Wir verarbeiten immer noch! ✉️📮💰
Wer Briefe bekommt, Marke bitte einrahmen!!! Untersucht die Marke gern auf Goldfäden oder Bernsteinstaub 🤪
Der Abend kam. Die Tagen fließen dahin. Essen, laufen, schlafen. Manchmal fehlt die Zeit, um zu begreifen, was wir bereits alles erlebt, gesehen und hinter uns gelassen haben.
Und morgen früh 5:15 Uhr klingelt erneut der Wecker und Flixbus wird uns nach Aalborg bringen: 'Oalbo' gesprochen, als hätte man ne Kartoffel im Mund - sagte Lars ('Laas' gesprochen). Lars kam an der Flixbushaltestelle aus seinem Auto zu uns geschlorft. Ein rotbärtiger kleiner sympathischer Mann, der hier auf seinen Sohn aus Berlin wartete. Da der Bus Verspätung hatte, kamen wir ins Gespräch. Lars ist Däne, spricht ein wenig deutsch, ziemlich gut englisch und natürlich dänisch. So wie viele Dänen auch andere Sprachen gut sprechen oder zumindest verstehen. Er erzählte uns, was er in seinem Leben beruflich machte, wo er an seine Grenzen kam, wie man dänische Worte ausspricht, wo schöne Orte sind und wo es eher Touri-überlaufen ist. Was man alles in einer halben Stunde über Menschen lernt, ist erstaunlich. Lars ist ein echt toller Typ in seinen Sechzigern. Sympathisch. Offen und mochte das Wort "genau" :D eine schöne Unterhaltung. Dann kam der Bus und wir verabschiedeten uns. Kennst ihr das, wenn man sich kurz kennenlernt, verabschiedet und man selbst oder der andere Mensch seine Hand über die eigene legt und mit Blickkontakt alles Liebe mitgibt? Genau! Das sind Herzmenschen. Danke! Seid offen!
Wir werden den ganzen Juni sehr viel draußen sein und haben uns für ein AirBnB in Aalborg entschieden und überspringen somit die Mitte Dänemarks. Lassen den Rold Skov (Rold Wald) hinter uns, den wir eigentlich durchlaufen wollten und nehmen uns die Westküste vor. Manchmal hadern wir. Es gibt so viel zu erkunden, so viel zu sehen. Aber auch unsere Akkus, unsere Zeit ist begrenzt. Fines Geburtstag steht vor der Tür und auch das war ein Grund, uns in gewohnte Umgebung zu bewegen.
Wir haben ein Apartment in Aalborg im 5. Stock gebucht und machen von hier aus Tagesausflüge. Planen den nächsten Einkauf für die kommende Woche und ziehen mit besserem Wetter wieder in die dänische (un-)Wildnis.
Abweichen von Wünschen heißt auch immer Veränderung, Flexibilität und Umdenken. Das nennt man auch Gehirnjogging. Es macht natürlich etwas mit uns. Schmuddelwetter halten wir ohne weiteres auch mal aus. Wir werden seit einiger Zeit vom Regen begleitet und können das gut ab. Hier in Dänemark funktioniert es nun etwas anders. Wir beziehen keine oder kaum Pilgerherbergen, sondern nutzen auch Shelter. Eine Veränderung, an die wir uns gewöhnen müssen. Es ist etwas anderes, zu wissen, dass wir im Trocknen ankommen werden. Zu wissen, dass wir den Tag im Regen verbringen und abends im Shelter mit nassen Sachen vorlieb nehmen müssen, lässt uns umdenken und anders an das Laufen herangehen. Gesundheit ist wichtig, mental wie körperlich. Unser Weg hat noch einige Etappen, die wir genießen wollen. Also Obacht!
Aalborg ist eine schöne Stadt. Wir sind hier ausgestiegen und fühlten uns grundsätzlich erstmal wohl. Ab ins Apartment. Ankommen.
Ein Highlight, was uns spontan passiert ist und Eindruck hinterlassen hat, erzählen wir euch morgen. Freut euch drauf.
Wir grüßen und lieben euch.
LIEBE GEHT RAUS! ❤️
Do & Fr: 11kmLes mer

ReisendeEcht stark! 💪 Sehr cool wie weit ihr euch aus der komfortzone heraus traut! Wunderbar beschrieben wie ihr euch fühlt und wie es euch mit was geht! DANKE! 🥰

ReisendeSehr gern lieber Björn, danke für deine Feedback, das bedeutet uns viel . Liebe geht raus ❤️

ReisendeLiebe Josi und Susi, das habt Ihr schön geschrieben und ich beneide Euch bei euren Erlebnissen und auch bedauere ich Euch bei euren Erschwernissen. Ihr seid stark und tapfer. Ich kann das komische Gefühl beim Schlaf in der Natur nachvollziehen. In meinen jungen Jahren hatte ich mit einem Freund eine Nachtwanderung gemacht und wir haben dann auf einer Waldlichtung ohne Zelt oder Decke übernachtet. Gegen Morgen hörte ich dann ein leises Getrappel und als es hell wurde, sah ich in meiner Armbeuge einen Igel der die Körperwärme gesucht hat. Euch, liebe Susi und Josi wünsche ich weiterhin alles Liebe und Gute. Ich würde mich sehr freuen, wenn Euer Rückweg hier vorbei führen würde. Euer Dieter
Rain Sisters - just smile!
8. juni 2024, Danmark ⋅ ☁️ 10 °C
Unsere Antwort auf Dauerregen. Viel Spasssssssss.
LIEBE GEHT RAUS! ❤️

ReisendeSupertalentiert , ich werde euch gleich anmelden 🤣🤣wir haben soooooo gelacht, was ihr trotz des Wetters an positive Energie an uns sendet👌👌verliert nie eure lustige Herzlichkeit, wir sind sehr sehr stolz auf euch😘Liebe geht raus von Mumi und Dady Dietmar 😘😘😘😘
Auflösung
9. juni 2024, Danmark ⋅ 🌬 11 °C
Wir sind begeistert von soooo viel Ideen.
Danke fürs Mitmachen, hier unsere Lösungen 💞.
A: Was nutzen wir BEIDE gemeinsam am meisten:
Unser Kochtopf bzw. Kocher er ist uns heilig, ohne ihn geht nichts, dafür lassen wir auch gerne unsere Handy 5 h aus.
Das 2. Utensil ist unser Deo, glaubt uns wir brauchen echt viel davon. Den Rest ersparen wir euch 🤣.
Und unser heißgeliebter Hirschtalk, was der uns schon die Füße gerettet hat. Wow.
Ein großes Dankeschön an Susi Mama und Dietmar ❤️
B: Von welchen Tiergeräuschen sind wir wohl am meisten "genervt"?
Wir lassen hier "Vögel" mal gelten, allerdings gibt es genau 2 Arten die es echt wissen wollen.
* Ringeltaube:
https://www.deutsche-vogelstimmen.de/ringeltaub…
Ähm ja hört sie euch mal an, falls ihr nicht genau wisst wie sie klingen. Wir haben unsere Stimmen schon mehrfach über dieses Gurren gelegt. Dabei war es egal ob wir im tiefsten Wald oder Stadt wahren. Sie sind einfach überall.
Es klingt meisten wie ein strenges Elternteil, was zum Aufräumen animiert. In Deutschland und Dänemark übrigens genau im gleichen Rhythmus.
Und das zweite Geräusch
* Zilpzalp ( unser Techno Vogel)
https://www.deutsche-vogelstimmen.de/zilpzalp/?…
Mit seinem eindringlichen Zirpen, holt er uns so kurz vorm ausgehungerten Zustand schon mal gerne die letzten Nerven aus dem Gehirn. Wenn wir alle Bedürfnisse gestillt haben machen wir beim Zirpen gerne unsere Techno moves mit.
C:
Was packen Susi und Fine jeweils für sich als erstes aus, wenn sie an einem Ziel ankommen?
Susi: meine angeschwollenen wohlriechenden Füße, Freunde seid froh das es keine Geruchs Blog ist 🤣.
Fine: es sind es meine Bücher, ich verbinde Ruhe mit Ihnen dabei muss ich nicht einmal darin lesen. Bücher bedeuten für mich ankommen.
Nach Stuuuuundenlangem auszählen haben wir eine Person erkoren mit uns gemeinsam leckere Dinkelschlotze zu mampfen. Mit 3 von 6 Punkten .
.
.
.
🥁
🥁
.
.
.
JANI 💖
Herzlichen Glückwunsch,
🎊 🍾 🥳 🍾 🎊🍾 Wir freuen uns sehr 😊.Les mer
Weltoffenheit; Denkanstoß; LIEBE
9. juni 2024, Danmark ⋅ ☀️ 10 °C
Samstag.
Wir haben die erste Nacht in unserer AirBnB Wohnung verbracht, sind ausgeschlafen und gestärkt. Wir wollten die Stadt ein wenig erkunden. Bei Regen. Nun schon mehrere Tage hinter einander. Das macht nicht ganz so viel Spaß, gehen aber trotzdem raus. Eigentlich hatten wir vor, ein Stück weiter zu kommen, als in den Park vor der Haustür. Aber es hat uns ein interessantes und wirklich tolles Ereignis aufgehalten:
Es fand ein Integrationsfest im Park statt. Ein Fest bzw. eine Aktion von der städtischen Kommune. Alle Nationen, die hier in Dänemark, Aalborg vertreten sind, dürfen sich und ihr Land, ihre Bräuche, ihr traditionelles Essen und mehr vorstellen. Und so kamen wir auf ein Streetfoodfestival der besonderen Art. Es waren 13 Nationen vor Ort:
Syrien, Eritrea, Ukraine, Grönland, Palestina, Congo, Columbien, Marokko, Singapur, Kurdistan, Aceh-Sumatra, Côte d'Ivore, Afghanistan, Togo, Dänemark, Nigeria, Jemen, Ghana, Polen, Benin, Bosnien-Herzegowina, Somalia, China
Das hat uns so sehr beeindruckt. Die Kommune hat diese Veranstaltung ins Leben gerufen, finanziert und die Menschen unterstützt, Vielfalt und Miteinander zu zeigen und zu leben.
Jedes Land hatte einen kleinen Stand mit Fahnen, Utensilien, Schmuck, traditionelle Kleidung und Essen. Das Essen wurde unter allen Besuchern und Teilnehmern geteilt. Kostenlos! Wir kosteten das Essen aus Eritrea, Ukraine, Grönland, Aceh-Sumatra und Dänemark. Dann waren wir erstmal satt. Auch sind wir mit einigen Menschen kurz ins Gespräch gekommen. Wir durften mit Konsens Fotos von ihnen und ihren tollen Kleidern machen und später auch dem ein und anderen Tanz zuschauen.
Fine probierte sich an einem grönländischen Spiel aus (der Ring - hier ein Wirbelknochen, wie es schien, musste mit einem Stöckchen gefangen werden; der Ring war mit einem Band am Stock befestigt). Beim 14. Mal hat es geklappt. Applaus.
Alle Menschen hier waren offen, zugewandt, entspannt und interessiert. Trotz teils Bindfadenregen.
Wir beide sind der Meinung, dass sich Deutschland hier mehrere Scheiben abschneiden darf. Sei es bei Geldern, bei Bildung, bei Geldern für Bildung, bei Unterstützung, beim Miteinander, bei Vielfalt und Offenheit.
Ja, es gibt Gewalt.
Ja, es gibt schlechte Menschen. Überraschung: in jeder Nation!
Und genauso gibt es gute Menschen und gutes Miteinander: in jeder Nation! Und zum Glück gibt es mehr gute als nicht gute Menschen. Macht euch das bitte bewusst. Euer*Eure Nachbar*in hat eine Geschichte im Rucksack. Genauso wie jede*r Einzelne von uns. Genauso wie DU! Solange wir hinhören statt auf Durchzug zu schalten, werden wir verbunden sein und wenn es nur im Kleinen ist.
Mit Abwehr, Unverständnis, Desinteresse und Lieblosigkeit werden wir verlieren; uns entfernen von der Menschlichkeit und andere Welten und somit auch vom Frieden.
Auch deine Geschichte kann als Flüchtling weiter gehen. Abwegig oder ironisch ist es nicht mehr.
Gezeigt hat uns das Wahlergebnis ganz klar, dass sich ganz besonders der Osten Deutschlands gegen Vielfalt ausspricht. Dass Menschen sich verschließen. Dass Angst und Gewalt aufkommen und durch schlechte Medien bzw. FakeMedien noch geschürt werden. Wir sind nicht stolz, Deutsche zu sein. Es ist nicht unser Land. Ebenso wie wir Länder nicht als "meine" und "deine" betrachten. Wir sind Menschen von einer Welt. Mit 2 Beinen, 2 Armen, einem Herz und einem Hirn (na klar, noch mehr, aber ihr wisst, worauf wir anspielen).
Sprache ist politisch. Reisen ist politisch. Wir brauchen Menschen, die lauter, mutiger und stärker werden, als die, die die Demokratie zum wanken bringen (wollen).
Wir sind erschrocken. Wir sind entsetzt. Wir sind traurig und auch ängstlich. Wir - wir beide sind privilegierte weiße Menschen, denen es an nichts fehlt. Und nun stelle mensch sich vor, das auch wir durch unser Queersein, gleichgeschlechtlich verheiratet sein und anders denkend und agierend Menschen sind, die nicht willkommen sind in einer Welt, die beängstigend Nahe ist durch ekelhAFD! Und dann gibt es die Menschen, die nicht so privilegiert sind wie wir: people of color, Menschen mit Behinderung und viele andere. Sie sind noch weniger willkommen in einer ekelhAFDen Welt. Und nun stellt euch vor, es wäre euer Sohn, eure Tochter, eure Mutter oder eure beste Freundin.
Also denkt ein klitzekleines bisschen weiter. Wir sind Menschen aus Fleisch und Blut. Aus einer Welt.
Um sich widersetzen zu können, muss man erstmal aufstehen! Habt Mut dazu. Im Kleinen und wer mag und Kraft dafür hat, gern auch im Großen.
Vielen Dank.
LIEBE GEHT RAUS! ❤️Les mer

Reisende
Na Ihr zwei Süßen, da habt Ihr euch aber ein Wetter augesucht. Wie weit soll Euer Weg noch gehen? Falls Ihr wieder hier her kommt, meldet Euch bitte. Liebe Grüße, Dieter.

ReisendeHallo lieber Dieter, uns geht es gut. Wir reisen noch weiter bis Schweden und sind noch eine ganze Weile unterwegs. Gerne sagen wir dir Bescheid, wenn wir wieder bei dir in der Nähe sind. Bleib gesund und hab viel Spaß beim Singen. Liebe Grüße von Susi und Fine :)

ReisendeIch liebe eure Texte, sie müssten weiter online gehen für ein kleines Stück ❣️BESSERE WELT ❣️
Der Troll in Egholm
10.–11. jun. 2024, Danmark ⋅ 🌬 13 °C
Happy Birthday!
Heute ist Fines Geburtstag und sie erwachte ganz verknautscht. Wir blieben verknautscht und in Schlumpiklamotte. Susi richtete einen klitzekleinen Geschenketisch her und Fine durfte auch erst dann gucken, nachdem er fertig war. Ein kleiner eigenartiger Geburtstagstanz wurde von Fine zu Susis Geburtstagsständchen aufgeführt. Zappelpause sozusagen. Und dann gab's Geschenke: hmmmmm, einen Marzipankuchen in Kleinformat. Fine liebt Marzipan. Und dann waren da noch Lakritzdadelmurmeln, Gummibärchen und Schokodrops! Fine liebt Süßigkeiten. Aber das größte aller Geschenke war noch in einer kleinen Packung verborgen. Knick, Knack, aufgemacht. Ein RING mit einer Muschel war drin. Wie wundervoll. Ein Wanderring. Was für eine schöne Überraschung. Er passt. Am Ringfinger rechts, am Mittelfinger links und bei kalten Händen auch am linken Zeigefinger. Super. Beste Spielmöglichkeiten.
Susi:
Es war gar nicht so leicht, Kerzen und Ring versteckt zu halten und dass die Kerzen heile bleiben!
Nach dem wir gefrühstückt, erste Nachrichten empfangen und beantwortet hatten, gings los zu unserem heutigen Ausflugsziel: Egholm. Eine kleine Insel gleich neben Aalborg. Mit der Fähre waren wir in 5 min drüben und wir kämpften uns gegen Wind Richtung Troll. Denn dort saß ein Hölzerner. Ein Künstler hat zu Coronazeiten Projekte umgesetzt, die trotz Einschränkungen machbar waren und so erbaute er mehrere Trolle und ließ sie in Dänemark verteilen und aufstellen. Sie sind so schön trollig. Einen Glückstein ließen wir bei ihm mit einem geheimen Wunsch. Ob er in Erfüllung geht - das werden wir sehen.
Auf dem Weg zu Insel, sahen wir eine Streetfoodhalle. Das war so was von cool, dass wir uns dafür entschieden haben, auf dem Rückweg dort essen zu gehen.
STEETFOOD-HALLE:
Wir waren von der Egholm-Wanderung seeeehr hungrig. Wir rissen Witze darüber, dass wir uns vor Hunger gleich angehen würden... solche Witze können unter Hunger ja auch ziemlich gefährlich oder wahr werden :D
Wir haben uns zusammen gerissen und Abhilfe geleistet mit einem sauren Pfirsisch. Gefahr gebannt. Auf den letzten Kilometern haben wir uns alles aufgezählt, was wir essen würden, wenn wir ankommen: Bürger, Pommes, Pizza, Chinesisch und Süßkram aller Art. Als wir dann da waren, hatten wir es ähnlich wie gewünscht umgesetzt: es gab einen Duck-it-Burger für Susi, einen Chicken-Burger für Fine, eine Portion Pommes mit Rosmarin (soooo lecker) und danach noch eine Bubble-Waffel mit Eis, Sahne, Streusel, GeleeBanane und Marshmellows.
Nach dem Preis dürft ihr nicht fragen, aber es war sooooo sooooo sooooo sooooo lecker!
Danach waren wir im Fresskoma. Jederzeit wieder!!!!
Danach liefen wir nach Hause. Nagut, wir nahmen auch ein Stück den Bus. In der Wohnung haben wir später noch alles gepackt, aufgeräumt und uns schon langsam verabschiedet. Am Dienstag Vormittag geht es weiter nach Birkelse zum ersten Shelter der nächsten Tage.
Los gehts!
LIEBE GEHT RAUS! ❤️Les mer
Birkelse -> Lyngby
11.–14. jun. 2024, Danmark ⋅ ⛅ 17 °C
Dienstag.
Teil 1
Da unser Shelterplatz heute etwas außerhalb liegt. Nahmen wir für ein Stück den Bus. Mit jedem Kilometer aus der Stadt fühlten wir mehr Natur.
Hach war das schön.
Wir stiegen in der nächsten Kleinstadt aus und gingen weiter zu Fuß . Das tat gut. Endlich wieder laufen und dabei Stück für Stück mehr Natur genießen .Vorbei an kleinen Tannen die für Weihnachten herangezogen werden, erreichten wir nach einigen Kilometern den ersten Shelterplatz, den wir als Pause eingeplant haben.
Schlafen wollten wir hier aber nicht, da der Platz an einem Wohngebiet ist.
Wir waren gerade am ankommen und Snacks auspacken...
...da stand er...J
Jean Luc, Pensionier und Franzose. Ganz leise kam er da ums Eck. Ein cooler Typ der es sich zur Aufgabe machte, Europa mit seinem Drahtesel zu erkunden. Wir tauschten uns aus, machten den ein oder anderen Witz und verabschieden uns mit 2 Bussis wie es sich eben in Frankreich gehört.
Frage:
Was denkt ihr, was wiegt sein Gepäck, Fahrrad inklusive Jean Luc. Schreibt es gern unter sein Bild 😁.
Aufgesattelt ging es weiter für die letzten Kilometer. Wir erreichten unseren Shelterplatz in Birkelse. Eine positive Überraschung, ein toller Platz mit 9 Sheltern, jeder mit einer Feuerstelle ausgestattet. Mitten am See. Toll.
Außerdem beeindruckte uns die Barrierefreiheit für
Menschen mit Beeinträchtigungen. Vom Shelter bis zum See , alles möglich.
Hier hätten wir uns auch ein Kanu mieten können, alles via App. Heute aber nicht , nun erstmal alles auspacken.Ihr wisst ja erst Susi Haxen, bei Fine sind es die Bücher (siehe Beweisfoto ☺️).
Wir entscheiden uns heute für mehr Sicherheit, wir stellten unser Innenzelt in den Shelter. Den Shelter konnte man dann auch noch mit einer Art Plane abschotten. Das machte viel mit uns, wir schliefen sehr gut und sicher.
7 km
Mittwoch.
Teil 2.
Am nächsten Morgen ging es weiter, wieder einen kleinen Teil mit dem Bus.
Also naja dachten wir uns, ähm dann kam aber eine Ersatzhaltestelle ins Spiel.
Die uns, nach der Übersetzung zeigte, das wir wieder Richtung Shelter mussten. Naja was soll's, 1,5 km hatten wir dann schon mal 😜. Nach 10 minütiger Verspätung kam der Bus und es ging weiter nach Løkken. Von der Haltestelle gingen wir Richtung Meer.
M
E
E
R
Leute ihr glaubt nicht wie viele Glückshormone wir in uns hatten. Die Nordsee, unser Ziel und das mit Sonne. Naja und etwas Wind aber ohne wäre es an der See auch echt komisch 😉.
Wir kamen aus dem Staunen kaum raus. Das Meer und jeder Menge Bunker mitten am Strand.
Während des Zweiten Weltkriegs bauten die Deutschen die Bunker am Furreby Strand, auch Atlantikwall genannt.
Am Stadtrand, in den Wäldern und mitten in der Stadt gibt es noch viele Bunker. Am Strand nördlich von Løkken bei Furreby liegt aufgrund des absacken der Dünen durch die Nordsee mittlerweile fast eine ganze Küstenbatterie am Strand.
Einige der Bunker liegen sogar draußen im Meer.
Wir setzten uns noch eine Weile auf eine Düne und aßen staunend unser Sandwich ( übrigens genauso teuer wie eine Briefmarke nach Deutschland 🤣).
Wir machten uns am Küstenweg entlang zu unserem nächsten Shelterplatz. Wir liefen direkt an den Dünen entlang oder auch mitten durch, leider nicht allzu gut wie sich später für Rolf herausstellen wird.
Dazu später mehr. Jetzt erstmal weiter durch Sand , Sonne und Meerluft. Könnt ihr es spüren ☺️ ?!
Nach 10 km sind wir am Shelter angekommen. Unser Shelterplatz liegt direkt an 2 Seen und Fernmeerblick. Die Windstärken nahmen immer mehr zu, daher richteten wie uns schnell ein. Auch heute wieder mit Zelt im Shelter aber diesmal auch mit Außenzelt da die Temperaturen sanken. Beim entpacken fiel uns der Platten bei Rolf auf. Schock. Oh No, 7 Wochen alles gut gegangen. Okay erstmal Sammeln.
Das Universum brachte uns schon bald die Antwort.
Wir bekamen später Gesellschaft von 2 Franzosen, Sylia und Arno.
Arno sprach ziemlich gut deutsch und wir tauschten uns aus. Sie waren auf dem Weg nach Skagen.
Sie halfen uns mit ihrem Werkzeug zum Mantel aushebeln. Wir flickten das Loch und dann hieß es Geduld haben. Wir waren den beiden sehr dankbar. Leider hielt der Flicken nicht so wie wir uns das vorstellten und flicken provisorisch noch ein 2.mal am Morgen danach. Diesmal sollte es bis zum nächsten Ziel halten.
Als Dankeschön teilten wir unsere heißgeliebte Schokolade. Zum Schluss machte Fine uns noch ein Feuer da es ziemlich kalt wurde.
Die Nacht war stürmisch, ziemlich stürmisch sogar 🥶.
Wir checkten gestern schon das Wetter wie jeden Tag und planten um. Wir wollten heute eigentlich zu Rubjerg Knude, nur leider ist der Leuchtturm kaum im Sandsturm zu sehen. Und unseren Augen tut das sicher auch nicht so gut.
Daher entschieden wir uns für eine weiter Nacht im Shelter.
Der Tag vergingen langsam und wir waren damit beschäftigt uns warm zu halten. Susi ging am Meer spatzieren und sammelte Holz . Fine tankte die wenige Sonne und richtete das Zelt wärmer ein. Das verweilen bei niedrigen Temperaturen und Wind, kostet Kraft.
Wir waren positiv gestimmt da der Wind weniger wird.
Liebe geht raus ❣️Les mer
Lyngby -> Rubjerg Knude
14. juni 2024, Danmark ⋅ ☁️ 14 °C
Mittwoch.
Wir zogen weiter. Die Sonne begleitete uns. Welch Ein Segen. Wir freuen uns so sehr über sonnige Wegstecken. Das fehlte uns wirklich. Mit Sonne zu gehen, ist einfach so viel schöner und raubt so viel weniger an Energie.
Der Weg führte uns durch ein Stück Wald mit einzelnen Häusergrundstücken und wir beneiden diese freie Bauweise, bei der nicht Haus an Haus klebt. Wir liefen die vorgegebenen Pfade, kiesig, sandig, wiesig. Sehr schöne Wege und hier und da mit so komischen Rechendingsbums geschmückt. Die hatten wir auch am Shelter. Was bedeuten die nur? Das haben wir noch nicht herausgefunden. Wisst ihr es?
Das zweite Hälfte der heutigen Strecke war asphaltiert. Das ging für uns aber etwas unter, denn vor uns hinterm Wald tat sich bereits ein riesiger Sandberg auf: Rubjerg Knude. Unser erstes Ziel für heute. Doch bis wir dort ankamen, führten uns die grünen Wege auch mal über Privatgelände. Wir überlegten, ob wir falsch waren. Im Inneren kam erstmal das Gefühl auf, hier sind wir falsch, nicht dass jemand rauskommt und uns vom Grundstück jagt. Aber es kam keiner. Und der Weg war nicht falsch. Vermutlich passiert es hier schon mal, dass man an privatem Gelände rauskommt und überqueren muss. Wir taten es und es war ok. Komisch, diese Unsicherheit vor Verboten anderer. Was Prägungen so machen. Aber weiter zum Knude:
Rubjerg Knude ist eine Sanddüne. Eine große. Mit einem denkmalgeschützter Turm. Dieser Turm wurde vor einiger Zeit sehr aufwendig um mehrere 100m ins Dünneninnere versetzt, da er drohte, die Klippe herabzustürzen. Es ist gelungen. Er steht da mitten im Sand. Von der einen Seite vom Meer und von der anderen Seite von Dünengras, Schafen und Sand umgeben. Schöne Schafe, vor allem die schwarzen 🫶
Als wir am Parkplatz von Knude ankamen, mussten wir uns zunächst beratschlagen, ob wir noch zum Turm wandern (mit Sack und Pack) oder nicht. Vom Parkplatz zum Turm sind es nochmal 1,3 km - durch Sand. Das ist mit Rolf und seinem kränkelndem Rad nicht einfach. Dazu kündigte sich auch der nächste Regen an. Ein Ort, den wir unbedingt sehen wollten und nun mussten wir abwägen. Ja oder nein. Das Wetter macht es uns schwer. Wind, Regen und Kälte erschöpfen uns sehr. Doch wir haben richtiges Glück.
Wir bogen den Weg zum Turm ein und da stand ein Traktor mit Anhänger. Davor ein kleines Schild, dass er zum Turm fährt. Boah ey. Das war wieder so ein toller Moment. Wir bezahlten (40 Kronen pro Nase = etwa 5-6 Euro), stiegen in den Hänger, schnallen Rolf, Dotti und Heidl fest und los ging die abenteuerliche Fahrt durch die Dünen. Wir wurden mächtig durchgerüttelt und hatten unseren Spaß und freuten uns doppelt darüber. Habt Spaß mit den Videos :D
Am Turm bzw. der Düne angekommen, ist Fine barfuss losgestapft. Endlich Sand unter den Füßen - wenn auch kalt und teilweise nass - egal. Das war schön. Wir liefen zum Turm, an den Klippenrand, Susi auch auf den Turm und nahmen alles an Eindrücken auf und mit. Es war so überwältigend: diese Weite! Das Meer! Die Klippe. Staunen. Staunen ist etwas WUNDERvolles. Natur zeigt uns Wunder. Sie zeigt, dass wir Menschen auch nur ein Lebewesen unter Millionen sind. Beeindruckend. Wir lieben diese Momente sehr.
Wie oft hat ein Mensch dieses Gefühl von Überwältigung im Alltag?
Genau: ziemlich selten, AUßER: Wir konzentrieren uns auf diese kleinen Phänomene, die uns auch im Alltag staunen lassen.
Was ist das für euch? Worüber staunt ihr?
Wir staunen immer wieder über:
Susi:
- Blütenbracht und deren Farben
- Naturgewalten und die Kraft von den
Elementen
- was unser Körper schafft und leisten
kann
- Menschlichkeit und Wohlwollen
- Achtsamkeit bzw. das Bewusst-sein
für den Körper
Josi:
- dass irrsinnig schwere Dinge
(Flugzeug, Schiff) fliegen oder
schwimmen können (Physik und was
alles möglich ist)
- Das Buchstaben aneinander Wörter
ergeben und sich Menschen aus
aller Welt über Worte, Laute und
Buchstaben verständigen können
- Menschlichkeit und Güte,
emotionale Intelligenz und
Kommunikation
- Was unser Körper alles kann und
ganz für sich allein macht; ohne,
dass wir es bewusst tun müssen
(atmen, verdauen, ...)
- Das alles in der Natur verbunden ist
(wie in Avatar), nur dass es nicht
dabei leuchtet wie im Film :)
Ihr seid dran :D
LIEBE GEHT RAUS! ❤️
Heute: 13 kmLes mer
Lønstrup
14.–17. jun. 2024, Danmark ⋅ ☁️ 15 °C
Wir lassen die Bilder für sich sprechen.
Liebe geht raus ❣️
Freitag Abend bis Sonntag: 8 km
Mit Sonne nach Hirtshals
17.–18. jun. 2024, Danmark ⋅ ⛅ 17 °C
Endlich Soooonneeee!
Und später sogar ein Gewitter. Toll *Ironie an*
Heute: 11,5 km
Mehr Meer - bei Tversted
17.–18. jun. 2024, Danmark ⋅ ☁️ 17 °C
Heute ein Meerspaziergang zum nächsten Zeltplatz. Eigentlich war unser Shelterziel viel weiter weg, aber Susis Blasen wollten nicht mehr und bei Fine war auch alles doof, also wurde es eine Station eher. Wir wohnen heut im hohen Gras. ☀️
Heute: 10,3 kmLes mer
Wir jagen nach Skagen
18.–20. jun. 2024, Danmark ⋅ 🌬 14 °C
Wir jagen natürlich nicht wirklich. Wir sind die meinste Zeit einfach super überwältigt, was die Natur um uns eigentlich die ganze Zeit macht und vorallem wie sie aussieht. Es ist der Wahnsinn und so ein riesiges Geschenk an uns selbst. Wir sind gelaufen, haben gegessen, uns warm gehalten, fast nie die Mützen abgesetzt, haben unser Zelt auf- und abgebaut und sind einfach müde auf die Matte gefallen. 3 Tage volles Programm in der Natur ist echt zauberschön, aber um ehrlich zu sein auch anstrengend zu gleich. Nach unserem letzten Natur Zeltplatz ging es für uns weiter. An ein Ziel, was für uns schon bald überwältigend sein wird.
Wir sind durch den wundervollen Wald gelaufen und hatten noch 10 km Bundesstraße und Asphalt vor uns. Ein Bus fuhr nur aller 4 Stunden.
Wisst ihr was ... Wir haben uns diesmal was Verrücktes und zugleich Spontanes überlegt.
-> zu trampen <- Ja genau 😃.
Nach nicht mal 10 min nahmen uns 2 Geschäftsmänner mit nach Rannerød. Sie waren auf dem Weg nach Skagen um Cocktails zu vertreiben. Einer von ihnen war damals geschäftlich in Bayern und konnte daher super bayrisch 😉. Wir hatten jede Menge Spaß und Zack......waren wir schon da.
Der Kopf muss da erstmal umschalten: von wir haben noch 10 km vor uns zu 'schwubs' schon da.
Davon mal abgesehen das wir 2 wilde und fremde - sodenn wildfremde - Girls für sie sind und einfach so, ohne uns von oben bis unten zu inspizieren, mitgenommen wurden.
Tolles Gefühl, Hilfe angenommen zu haben.
Seid ihr schon getrampt oder habt ihr schon Menschis mitgenommen ohne Vorurteile?
Wir ja.😉❤️
Liebe geht raus ❣️
In 2 Tagen: 20 kmLes mer
Unglaublich aber wahr 🥹
20.–23. jun. 2024, Danmark ⋅ 🌬 15 °C
Durch das trampen sind wir relativ früh am Ziel angekommen. Bis zum Einchecken waren es noch ein paar Stunden. Wir durften jedoch Dotti, Heidl und Rolf an der Rezeption parken. Wir suchten uns eine Bank und planten für uns um. Eigentlich hätten wir direkt umfallen können vor Müdigkeit 😜. Aber ne, nüscht is. Wir schrieben uns eine Einkaufsliste und gingen einkaufen, urlaubsgerecht einkaufen. Wir haben in der Unterkunft eine Miniküche. Außerdem ist in der großen Gemeinschaftsküche ein Backofen. Hier tun sich auf einmal TK-Ideen auf (Pizza und Lasagne 😋).
Nach dem Einkauf durften wir in unser nettes Häusl. Von hier aus lassen sich unsere 2 wichtigsten Ziele erreichen -> Skagen und Råbjerg Mile.
Wir fieberten schon den ganzen Weg auf diese Ziele hin. Soweit so gut. Am Freitag sollte es laut Wetterbericht Sonne geben 😀. Also entschieden wir uns für Skagen. Hier ist das Ende der Welt Dänemarks sagt man sich, weil Nord- und Ostsee aufeinander treffen. Es ist also kein Zufall das die Wellen sich auf den Bildern berühren. Dieses Spektakel schauten nicht nur wir uns an, was verständlich war. Also Augen zu und durch. Es ist erstaunlich wie rau und doch warm die Nordsee war. Dafür die Ostsee aber ruhig und kalt. Irre. Falls ihr die Möglichkeit habt, fahrt da hin.
Am nächste Tag sollte es wieder regnen, kein Thema, da wir ja unseren Motivationssong in der Tasche hatten. Na, wer trällert ihn zu Hause noch fleißig 😜 ?
Wir warteten darauf, dass der Regen nachließ und starteten gegen Mittag zu Råbjerg Mile. Das lag nicht unweit von uns und so sind wir direkt dort hin gelaufen. Es liegt direkt an der Straße, an der auch unser Camp zu finden ist.
Dort angekommen, haben wir gestaunt. Eine Wüste direkt da im Nirgendwo. Wir liefen etwa eine dreiviertel Stunde und dann tat sich, ähnlich wie bei Rubjerg Knude, ein immenser Sandberg auf. Der absolute Hammer. Wir liefen, wir schossen Bilder und noch mehr Bilder.
Liebe Menschis, mit keinem Bild und keinem Video kann man einfangen, was Augen dort in Echt sehen können. Es schien wie eine Oase in der Ferne. Weil sich dort auf der einen Seite ein Wald auftat. Schleierhaft und neblig im Hintergrund von blassem Sand und auf einer anderen Seite blüten Dünensträucher und Wiesen. Hier verteilten sich die vielen Besucher so gut, dass man sich trotz der Menschen fast allein fühlte. Etwas Melancholie schwung bei diesem Wetter mit sowie sanfte Rohheit. Ein schöner Ort. Wie er wohl ist, wenn dazu noch die Sonne scheint?
Nach diesen beiden zauberschönen Tagen packen wir wieder unsere 77 Sachen und ziehen weiter. Es steht ein neuer Abschnitt bevor: Schweden!
Wir ziehen in der letzte dänische Nacht in einen Shelter in Frederikshavn und werden am nächsten Morgen zur Fähre starten.
Kiss and Goodbye, Dansk.
LIEBE GEHT RAUS! 💗Les mer
Välkommen Göteborg
24.–26. jun. 2024, Sverige ⋅ ☀️ 21 °C
Echt ja echt, wir sind in Schweden angekommen. Bäm!
LIEBE GEHT RAUS! ❤️
2 Tage: 11 km
Göteborg und Natur
24.–29. jun. 2024, Sverige ⋅ ☀️ 22 °C
Wir lassen die Bilder für sich sprechen .
28 km
Liebe geht raus ❣️
Erschöpping in Nörrköping
29. jun.–1. jul. 2024, Sverige ⋅ ☁️ 21 °C
In den letzten Tagen haben wir einen Überfluss an neuen Eindrücken gesammelt und das spürten wir auch stark. Im Shelter sitzend war unser beider Grenze erreicht, nein, sogar überschritten. Tränen fließen. Eine Pause ist dringend notwendig.
Wir haben uns aufgerafft und für den nächsten Tag eine Unterkunft für 2 Tage im Osten von Schweden - Norrköping (gesprochen: Norrschöping) - gebucht. Am frühen Morgen zogen wir los, stiegen in den Bus und fuhren davon. Das System der Öffis und dessen Bezahlung erwies sich dabei noch als Herausforderung. Eine sehr nette Frau half uns und lotste uns bis zum Zielort. In Norrköpping angekommen, ließen wir alles fallen, duschten heiß, stiegen in das warme, gemütliche große Bett und klotzen TV.
Wir waren voll mit Eindrücken: Dänemarks Highlights, die Überfahrt, Göteborg und somit unser 3. Land und die Natur. Wir kamen mit der Verarbeitung dessen nicht hinterher und unsere Nerven lagen plank.
Nach über 2 Monate eine gute Prognose, denken wir.
Auch in Norrköping hieß es wieder, neu planen: wohin? Wie lange? Was darf es kosten? Was brauchen wir?
Und wieder flossen Tränen und wir haben auch unsere unangenehmen Gefühle rausgelassen. Das Planen und Recherchieren kotzte uns an. Wir hatten keinen Bock darauf. Wir brauchten Ruhe und dennoch: wir mussten! Einen ganzen kack Tag haben wir gebraucht, um uns einig zu werden, ein Ziel zu finden und zu buchen. Es war so gut wie nichts frei, was in unser Budget passte. Zudem ist Ferienzeit und wir hatten anfangs andere Pläne und haben natürlich deswegen nichts vorgebucht. Pünktlich zur Nachtruhe war dann doch alles geschafft. VIMMERBY. Wir werden eine Woche in Vimmerby sein. In der Stadt von Astrid Lindgren.
Wir nahmen uns vor, dort auch gleich die weitere Reise zu planen, um Stress zu vermeiden. Geschafft!
Wir wissen, dass man Reisende manchmal um ihre Reise beneidet. Dass man selbst gern auf so lange oder noch längere Reise gehen mag. Und es lohnt sich in jedem Fall. Doch man muss sich selbst bewusst machen, dass das nicht mit einem Urlaub ala "Strand und a.i." zu vergleichen ist.
Christine Thürmer, die am weitesten gewandert Frau der Welt, die wir vor unserem Abenteuer treffen durften, sagte einmal in einem Interview: "Sieh so eine Reise nie als Urlaub. Betrachte sie wie deine Arbeit. Jeden Tag hast du ein Stück Arbeit und deine Aufgaben vor dir." So oder so ähnlich. Und ja, so ist eine solche Reise gut zu meistern. Es ist nicht jeden Tag alles schön. Es gibt Tage wie diese, die anstrengend sind, die dir den letzten Nerv rauben, du vollkommen angepisst bist, du keinen Bock mehr hast und einfach nur noch Ruhe brauchst.
Und wisst ihr was? All das ist ok und gehört dazu.
Was wir geschafft haben ist unglaublich. Sowas von! Und jetzt machen wir einfach ein bisschen Urlaub.
LIEBE GEHT RAUS! ❤️
20 kmLes mer
Villa Villekulla
1.–7. jul. 2024, Sverige ⋅ ⛅ 20 °C
Wir sind in Vimmerby angekommen. Vimmerby - ein Ort, der Geschichten schrieb. Ja, Mehrzahl! Geschichten. Astrid war's und hat so viel Schönes und Verrücktes und LiebeVolles und allerhand für innere und richtige Kinder geschrieben. Wen hat sie wohl nicht geprägt durch einen ihrer unverwechselbaren Charaktere. Pippi, Michel (in Schweden übrigens Emil), Ronja und all die Zauberwesen, die so viel echter sind, als manch echter Mensch.
In Vimmerby bezogen wir eine kleine Villa Villekulla (Kunterbunt). Ein altes altes, wirklich altes knarrendes Haus, welches ein wenig in allen Farben hergerichtet wurde. Dennoch: vor Spinnen, Käferchen und Schmutzkrümelchen sollte man sich nicht fürchten. Das Bett quietscht, der Boden knurrt, die Türen gähnen und das Wasser in den Leitungen gluckert. Eigentlich sehr passend für Lindgrens Gegend. Aber der Muff, der Nässe-Schimmelmuff lässt uns nicht ganz entspannen. Aber wir nehmen es an und fühlen uns so gut, wie es geht. Immerhin, die Badewanne hält mit den Füßen dicht, das Wasser ist warm genug und die Terrasse wird beregnet trotz Dach. Verrückt. Und doch hat es eine Menge Charme. Hohes Gras, überall kleine Hütten und Schuppen und alte Möbel und Feeling, wie bei Michel in der Werkstatt. Hat was. Etwas Zauberhaftes. Und etwas Kurioses.
Der Nachbar lässt uns rein und wohnt wie Pippi. Wir dürfen hier Wäsche waschen. Was für ein Segen. Endlich richtig frische Wäsche. Toll.
Und wir schlafen aus. Wir schlafen lange. Manchmal bis um 10 Uhr. Und trotzdem sind wir immer ein bisschen müde. Vielleicht ist das hier so, wo es nur 4h richtige Nacht gibt. Licht gibt es hier um diese Jahreszeit viel. Vielleicht schlafleuchten wir?
Wir haben Astrids Zuhause besucht. Hier ist sie aufgewachsen und das ganze Gelände wurde gepflegt und kann erkundet werden. Ihr kindlich herrliches Wesen flirrte überall herum. Schaukeln, Wildblumen, wilde Zäune und die heimlichen Orte, an denen ihre Geschichten entstanden sind, waren alle da. Im Pfarrhaus erwuchs Bullerby mit den Kinderlein. In der Werkstatt wurde Michel (Emil) geboren und der Garten... oh der Garten war ein einziges Paradies. Dort hätten wir bleiben können. Irgendwo zwischen Wildblumenwiese und Limonadenbaum. Ein Ort des Zaubers mit Gänsehaut und Tränen in den Augen. Dieser Ort hat uns bewegt, geheilt und mit Energie beseelt.
Im Haus: Wir nutzen die Zeit für Erholung, richtiges Kochen, richtiges Schlafen, Schreiben und Lesen.
Wir kommen allmählich an. Unsere weitere Tour ist geplant. Es kann nichts mehr schiefgehen... so hoffen wir und lassen uns auf alles weitere ein. Schweden erblüht mit jeden Fünkchen Kraft mehr, das wir auftanken.
LIEBE GEHT RAUS!❤️Les mer

Reisende
So soooooo schön, Mama wie immer Gänsehaut und mit Dietmar gelacht 👌😉🤣

























































































































































































































































































































































































































































Reisende
Das musst du aber nochmal üben 😜
ReisendeIch find lachen müssen besser😉
☝🏻😊🫂 [Steffi]
Reisende😉