Carrapateira ... Good Morning

Wieder einer erholsamen Nacht gehabt, trotz ausbaufähiger Schalldämmung. Das Gehuste und Gestöhne vom Nachbarn ist deutlich zu hören. Ist eigentlich auch nicht anders als im Hostel 😁.
Um siebenRead more
Wieder einer erholsamen Nacht gehabt, trotz ausbaufähiger Schalldämmung. Das Gehuste und Gestöhne vom Nachbarn ist deutlich zu hören. Ist eigentlich auch nicht anders als im Hostel 😁.
Um sieben Uhr bin ich soweit, um im kleine Dörfchen nach etwas Essbarem zu suchen . Doch Fehlanzeige, alles hat um diese Zeit geschlossen. Ich sehe keine Möglichkeit für ein gemütliches Frühstück. Dafür ist der Sonnenaufgang über der "Spiel mir das Lied vom Tod" Kapelle eine Wucht.
Zurück in der Pensao melde ich mich dann für's Frühstück-Buffet um 8 Uhr an. Das kostet jetzt 12,50€. Egal, mach ich jetzt.
Pünktlich sitze ich am langen Tisch und hau mir auf den Teller was geht. Das Buffet ist mega! Frisch gepressten Saft, frischer Obstsalat, ofenwarme Brötchen, Eier, Wurst, Käse, Tomaten, Gurken und ein Haufen Cerealien! Und Kaffee nicht zu vergessen!
Nach einer halben Stunde kann ich nicht mehr 🫣 - packe meine Sachen, zahle mein Frühstück und checke kurz vor neun Uhr völlig übersättigt aus.
Was für ein toller Start in den Tag!Read more
Gut gestärkt mit einem mega Frühstück geht's um kurz vor 9 Uhr los zur 5. Etappe nach Arrifana. Der Fischerpfad führt direkt an der Pensao das Dunes vorbei, so dass man direkt los marschieren kann. Über die Dünen erreich ich den Praia do Bordeira, ein fast 3 km langer Strand. Es geht durch schweren Sand, was einen Großteil der Etappe heute ausmacht.
Nachdem das ersten Drittel des Strandes bewältigt ist, verläuft der Weg parallel zum Strand die Steilküste hoch, die anfänglich noch gar nicht steil ist. Die Aussicht ist fantastisch und das Wetter spielt mit.
Am Ende des Strandes biegt der Fischerpfad ins Landesinnere. Es beginnt viel "Heidelandschaft", kleine Kiefer- und mir unbekannte Wälder. Toll! Es wird idyllisch, mit kleinen Bauernhöfen, Wiesen und Feldern. In der Nähe von Monte Novo geht der Fischerpfad in den "Historischen Weg" über und bleibt dies auch bis Arrafina. Trotz der Ferne zur Steilküste, bin ich positiv überrascht👍.
Bei Monte Novo geht der Weg wieder an die Küste vor. Dabei kommt mir ein Hunde-Duo entgegen. Ich bewaffne mich schon mal vorsichtshalber mit Stock und Stein. Es geht aber alles gut. Ich werde nur aus der Ferne begutachten.
An der Küste angelangt, trifft man auf den Praia do Canal. Ein Schottersstrand, an dem sich ein paar Surfer aufhalten. Nichts besonderes, dennoch eine schöne Abwechslung, das Meer wieder zu sehen.
In einer Senke des Strandes, durch die der Weg gehen soll, hat sich ein kleiner See gebildet. Mehrere Versuche, den Tümpel zu umgehen, scheitern. Ich will schon meine Schuhe ausziehen, als ich ein paar Bambusstangen zum Abstützen und größere Steine als Tritt finde. Damit läuft's und dem anschließenden Anstieg steht nichts mehr im Wege inklusive traumhafter Aussicht auf die Umgebung 👍.Read more
Der Weg zieht sich nach dem Praia do Canal wieder etwas ins Hinterland. Ich entscheide mich, ca. 2 km vor Arrifana, für einen Abstecher rechts an die Steilküste. Der Weg ist anfangs einfach bis zur Steilküste, dann wird er etwas sportlicher. Schmal und an ein oder zwei Stellen auch leicht ausgesetzt. Der Blick auf den Praia da Arrifana ist toll. Es gibt sogar einen Pfad von hier direkt runter an den Strand und dann wieder hoch. Er endet dann fast vor meiner Unterkunft. Also los, von oben sieht der Weg mittelmäßig steil aus.
Nach 2/3 der Strecke breche ich dann ab. Das letzte Stück geht mehr oder weniger gerade den Hang runter mit viel losem Geröll und Matsch. Außerdem verläuft er direkt an der Abbruchkante. Auch der Aufstieg an der gegenüberliegenden Seite ist alles andere als einfach.
Also zurück zum "Historischen Weg" und dann nach Arrifana, was ich nach 50 min gegen 14:15 Uhr erreiche.
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CARRAPATEIRA -> ARRAFINA
Distanz ........ 21.3 km
Dauer ........... 5h 15min
Aufstieg ...... 394 m / -318 m
Schritte ....... 30.3k
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Das Lighthouse Hostel ist optisch echt 'ne Wucht. Tolle Küche, Aufenthaltsraum und Zimmer. Das angegliederte Bad ist jedoch super mini. Man muss aufpassen, dass man sich nirgends anschlägt.
Der Empfang ist sehr herzlich und ich bekomme ein upgrade vom 6er auf 4er "Schlafsaal".
Als Begrüßung gibt's ein Superbock, dass am Pool besonders schmeckt. Das alles für 25 Euro beim Buchungsportal .com.
Der Ort Arrafina ist schmuck hergerichtet. Jedoch besteht er zu 80 - 90% aus Ferien-Appartements, die jetzt alle verwaist da stehen. Einheimische sieht man hier kaum. Auch keine geöffneten Geschäfte für den täglichen Bedarf (ähnlich wie in Carrapateira).
Es sind aber zwei Restaurants geöffnet. Im CAL lass ich's mir bei einem Sagres und einem super leckeren "creamy rice" mit Kichererbsen und Süßkartoffeln gutgehen. Der Restaurant-Service ist aber noch ausbaufähig - bis da jemand für das Aufnehmen meiner Bestellung kommt, da bin ich verhungert.
Zum Sonnenuntergang besuchtige ich noch die Überreste des Fortaleza Arrifana, das am westlichsten Punkt von Arrifana steht. Außer einem kleinen Eingangstor ist nicht mehr viel zu sehen. Die Aussicht ist aber spitze!
Gute Nacht 🙋🏻♂️.Read more
Die Nacht im 4er Schlafraum verläuft sehr entspannt und ruhig. Früh am Morgen ist es schon am donnern und blitzen. Es regnet aus Eimern. Der Wetterbericht hatte doch recht 😭.
Ich bleibe noch bis nach acht Uhr in meinem Stockbett liegen. Dann geht's zum Frühstück in die Küche. An ein warmes Essen ist nicht zu denken, der Strom ist seit einer halben Stunde komplett ausgefallen. Wir hoffen alle, dass er bald wieder da ist. Um neun mache ich mir dann meine beiden letzten Porridge Packungen und einen grünen Tee mit lauwarmen Wasser, das noch im Boiler ist. Der Strom ist noch immer nicht da!
Aber auch lauwarmes Porridge schmeckt - in der Not frisst der Teufel Fliegen 😃!
Einer meiner Zimmergenossen versprüht miese Stimmung. "Das Wetter wird noch schlechter, Gewitter usw., bloß nicht wandern gehen."
Ist mir alles zu negativ hier! ich packe meine Sachen und warte eine regenärmere Periode ab.
Beim Schließen meiner Regenjacke - die heute unentbehrlich ist - versagt mein Reißverschluss. Das untere Ende ist total ausgefranst und beide Seiten lassen sich nur mit seeehr viel Frickelei zusammen fügen. Das hat Nerven gekostet. Die Jacke ist zwar 20 Jahre alt, aber heute darf sie nicht versagen.
Gegen 9:45 Uhr checke ich aus. Da keiner von den Angestellten da ist, wandert der Schlüssel ins Körbchen 🤣.Read more
Als ich das Lighthouse Hostel zur letzten 6. Etappe verlasse, ist es immer noch trocken. Der Wind bläst nur mächtig um die Häuser. Nach einem halben Kilometer, bin ich in der Natur und etwas windgeschützter. Der Weg führt zuerst ins Landesinnere, ca. 1 km parallel von der Küste entfernt, macht dann eine 90° Biegung in Richtung Klippen. Es geht wieder durch grüne Landschaft und etwas Pinienwald. Toll!
An der Küste angekommen, hat man einen grandiosen Ausblick, sowohl in Richtung Arrifana, als auch nach Norden. Man sieht starke Verwerfungen, die die Plattentektonik vor Million von Jahren in Gang gesetzt hat. Ich bin schon leicht "geflasht" - und das Wetter spielt mit!
Man kann für fast 1,5 km direkt an den Klippen auf einem schmalen und sandigen Pfad entlang gehen. Ist zwar nicht ganz der offizielle Fischerpfad, lohnt sich aber!
Es sind sogar Holzbänke an ein paar exponierten Lagen aufgestellt worden - was für ein Luxus!
Den ersten Strand, Praia do Medo da Fonta Santa, erreiche ich trocken gegen 11 Uhr - nach ca. 5 km Wegstrecke. Danach fängt es leicht an zu regnen, als ich durch eine Dünenlandschaft mit schwerem Sand stapfen muß. Sehr anstrengt!
Der Regen wird immer stärker und trifft mich voll von hinten. Innerhalb von fünf Minuten bin ich nass. Die Hose klebt an den Waden 🫣. Ich bin froh, dass die Temperaturen deutlich im zweistelligen Bereich liegen und ich nicht frieren muss.
Den Praia de Coelha erlebe ich nur im Dauerregen - kein Stopp, kein Bild 😕.
Wanderer und andere lebende Zweibeiner habe ich bis jetzt noch nicht gesehen - wen wundert es, bei diesem Wetter!Read more
Der Regen hört nach ca. 30 Minuten auf. Wie schon erwähnt, von hinten bin ich klitsch nass. Das sieht sicherlich sehr erbärmlich aus 🫣.
Gegen 11:45 Uhr sichte ich den dritten Strand Praia de Monte Clerigo auf meinem heutigen Weg (den zweiten habe ich wegen Regens nicht groß beachtet 🫢).
Das Wetter wird besser und Farben wieder freundlicher. Der Ort Monte Clerigo ist ziemlich nett. Ein Restaurant scheint geöffnet zu haben - es sitzen zwei Gäste mit vollem Teller am Tisch. Ich versuche es auf einen Galao. Beim Eintreten fuchtelt eine Service-Kraft herum "We are closed".
Na denn, keine Pause! Vielleicht lässt sie mich auch nur deshalb nicht rein, weil ich ziemlich "verloddert" aussehen muss 😉.
Egal, es geht weiter am Praia de Monte Clerigo vorbei bis zur Einmündung des Ribeira de Aljezur. Dazwischen liegen wieder tolle Felsformationen. An der Mündung gibt es noch zwei tolle Aussichtspunkte mit Blick auf den Ribeira de Aljezur und den gegenüberliegenden Praia da Amoreira.
So langsam hat der starke Wind auch wieder meine Klamotten halbwegs getrocknet. Aber nur, um jetzt von vorne nass zu werden. Der nächste frontale Regenschauer fängt hinter der Mündung des Ribeira de Aljezur an.
Als ich wieder richtig durchnässt bin - diese Mal von vorne - kommt ein zähes ca. 5 km langes Wegstrecke auf mich zu. Es geht zuerst mächtig hoch durch eine verwaiste Neubau-Feriensiedlung - wer soll die alle im Sommer bevölkern? Und anschließend auf der asphaltierten Straße bis kurz vor Aljezur. Zum Glück ist die Straße nicht viel befahren. In der knappen Stunde sind mir vielleicht 20 Fahrzeuge begegnet.
Mittlerweile bin ich auch wieder trocken - fast trocken!
Zu guter Letzt geht es auf einem Feldweg runter zum Ribeira de Aljezur, um kurz vor Aljezur wieder hochzulaufen. Es ist nicht besonders anstrengend, aber einfach ermüdend für mich, wenn man so viele langweilige Straßenkilometer abspulen muss.
Gegen 14:15 Uhr bin in Aljezur an der Igreja da Misericórdia - am fast höchsten Punkt des Ortes. Ich mache erst mal eine kleine Pause - die erste für heute 🫢.
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ARRAFINA -> ALJEZUR
Distanz ......... 17.7 km
Dauer ........... 4h 30min
Aufstieg ...... 254 m / -310 m
Schritte ....... 26,4k
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So, das war meine letzte Etappe auf dem Fischerpfad. Obwohl es die kürzeste war, hat sie mich ziemlich angestrengt.Read more
Happy-WomoEs war sehr schön, virtuell mit unterwegs zu sein 👍 Schade das nun schon Schluss ist, denn die weiteren Etappen in Richtung Norden hätten ein bisschen Erinnerung geweckt 😉 Aber vielleicht ein anderes Mal. Gute Heimreise 🙏
TravelerDanke. Die ersten fünf Etappen von Porto Covo nach Aljezur habe ich letztes Jahr gemacht.
Meine Unterkunft in Aljezur liegt in der Neustadt, auf der anderen Seite des Ribeira de Aljezur. Man muß bloß nochmals den Hang runter gehen - habe ich jetzt drauf 😉.
Der check-in im Hotel Vicentina verläuft flüssig und das Zimmer im 1. OG sieht ziemlich neu renoviert aus. Das ganze gibt's für 57€ inkl. Frühstück.
Direkt neben meiner Unterkunft ist gleich ein Intermarche mit angegliedertem Cafe. Ich hole mir zur Begrüßung einen Galao und zwei Pastel de Nata. Ersterer ist unter aller Würde, letztere ein Traum.
Am höchsten Punkt der Neustadt, ist ein netter kleiner Platz mit der Igreja Matriz de Aljezur und ein paar geöffneten Restaurants. Die Wahl fällt auf das D'Maria, um meinen Hunger zu stillen. Es gibt eine Gemüsesuppe und Bitoque - ein Steak mit Spiegelei - ein einfaches, aber sehr geschätztes Gericht in Portugal. Und alles schmeckt hervorragend! Kann man auf jeden Fall empfehlen!
Die Igreja Matriz de Aljezur ist auch einen Besuch wert. Im Inneren ist eine Jesus-Nachbildung in einem Glasbehälter aufgebart - sieht etwas komisch aus. Außerdem kann man für eine Spende LED Kerzen zum Leuchten bringen. Ganz schön fortschrittlich 🫣.
Zum Schluss geht's dann nochmals in den Intermarche, um etwas Reiseproviant für meine morgige Heimreise zu kaufen.
🙋🏻♂️Read more
Die Nacht war sehr ruhig, obwohl das Gebäude wieder sehr hellhörig ist. Frühstück gibt es ab 8 Uhr. Es ist zwar kein Buffet, aber man bekommt eine große Auswahl an Essen an den Tisch gebracht inkl. Kaffee und Saft. Für Kaffee- Nachschub wird gesorgt - und der ist spitzenmäßig 👍.
Kurz vor 9 Uhr checke ich problemlos aus und gehe zur Bushaltestelle von Rede Expressos. Der Bus 78 soll mich die ca. 300 km nach Lissabon bringen. Das Ticket habe ich ein paar Tage vor Abreise aus Deutschland für 6€ online gekauft.
Überpünktlich fährt der leere Bus 10 min vor der regulären Abfahrtszeiten ein und verlässt dann um 9:25 Uhr mit 4 Gästen Aljezur. Tippi toppi 👍.
Die Fahrtroute verläuft über Odeceixe, Zambujeira do Mar, Vila Nova de Milfontes und Porto Covo - alles Orte, die ich noch von meiner letztjährigen Wanderung kenne 😃.
Um 13 Uhr ist der Bus schon am Bushof Sete Rios in Lissabon - 15 min früher als geplant!
Da ich noch Zeit habe gehe ich zum naheliegenden Jardim de Amnistia Internacional und genieße noch die portugiesische Mittagssonne. Außerdem befinde ich mich hier ziemlich genau über der Einflugschneise des Airports.
Mit Uber geht's dann per Tesla M3 in 10 min zum Airport. Und ja, ich habe die App jetzt besser drauf und das Kennzeichen des Wagens inkl. Wagenfarbe finden können - Danke noch für den Tipp 😃!
Der Fahrer ist sehr gesprächig. Er ist vor sechs Jahren aus Brasilien mit seiner Familie hier her gekommen. Hier ist ALLES für ihn und seine Familie besser. Ich wünsche ihm und seiner Familie viel Glück in Europa und verabschiede mich am T2 von ihm.
Der Security Check am T2 läuft ohne Probleme - natürlich darf ein Abstrich an diversen Körperteilen nicht fehlen. Hab' keine Ahnung, was die da an mir immer testen 🤔🫢.
Boarding ist kurz vor 16 Uhr. Mein etwas zu großer Rucksack erregt keine Aufmerksamkeit 🫣. Ein anderer Passagier muß für seine ziemlich offensichtlich übergroße Tasche 60€ zahlen.
Um 16:30 Uhr gehen wir dann geschlossen über's gut gesicherte Flugfeld zum Flieger - wie die Kindergartenkinder. 16:58 Uhr sind wir in der Luft 👍.
Der Ryanair Flug ist wie immer bunt und nicht langweilig, da das Flugpersonal immer wieder vorbei kommt, um etwas zu verkaufen. Zum Schluss gibt's dann die bekannten Lose 😃🫣.
Die Landung ist überpünktlich um 20:36 Uhr, aus dem Flieger bin ich um 20:46 Uhr. Passt heute alles 👍.
Schön war's und dieses Mal nicht so nass, wie letztes Jahr 😅🙋🏻♂️.Read more
TravelerDankeschön für die schönen Berichte und Bilder. Hast eine tolle Tour hinter dir.👍