• Nicole u. André

Flitterwochen

A 16-day adventure by Nicole u. André Read more
  • Trip start
    July 5, 2021

    La Sporz

    July 5, 2021 in Switzerland ⋅ 🌙 11 °C

    Der Typ Reise welche die Meisten von uns nur einmal in Angriff nehmen: Die Flitterwochen. Wir starten vorerst mit einer Woche und sind gespannt wohin uns die zweite Flitterwoche führt. Mögliche Ziele gibt es viele und da sich unsere Verlobungsreise auf den Kili genau heute jährt, liegt Afrika auf der Hand. Gegenüber 2020 hat sich die Situation zwar verbessert und zu zweit sind wir vierfach geimpft. Viele Wunschziele sind jedoch noch "geschlossen" oder für eine Woche einfach zu knapp. Madagsakar z.B. ist noch dicht und unser Wunschziel Südamerika für eine Woche viel zu sportlich. 5x Umsteigen um nach Marokko zu gelangen ist sogar uns zu umständlich. Also. Gehen wir die Angelegenheit wie ursprünglich von langer Hand geplant in aller Ruhe im schönen Bündnerland an. Schliesslich wollen wir erstmal etwas runter kommen, bevor wir uns wieder in ein Abenteuer stürzen. Liebe Grüsse aus dem schönen Bergkaff La Sporz. Nicole & AndréRead more

  • Lenzerheide Rothornbahn

    July 6, 2021 in Switzerland ⋅ ⛅ 20 °C

    Nach dem ausführlichen Briefing gestern zu Land, Leute und Biketrails, steht heute nach einem wunderbaren Frühstück biken am Rothhorn auf dem Programm. Gegen meinen Willen durfte ich mich noch mit Schoner ausrüsten lassen. Angeblich braucht man das zum Velölen. Hier ist alles aufs Biken ausgerichtet. Man sieht Knöpfe und Knirpse die eigentlich in eine KITA gehören, stehen aber in coolster Vollmontur und "Like a Bike" ähnlichen Downhiller parat um den Park hinunter zu flitzen. Mit Enduros machen wir den Park unsicher und werden von Runde zu Runde schneller. Übermütig und leider wie gewünscht nur mit Knieschoner ausgerüstet bremse ich elegant mit Knie Schulter und Kopf im Kiesbett - Aua. Sprünge wie die Einheimischen über die ganz grossen Schanzen legen wir zwar keine hin, aber unsere Hopser fühlen sich genau so Toll und Heldenhaft an. Die Bündner haben das Sommergeschäft im Griff, unsere Trottinettlangweiler aus dem Berneroberland sollten dringend mal hier vorbeischauen. Später im Hotelzimmer ist Wunden lecken und Ferienziel Brainstorm angesagt. Sao Tome, Lofoten, Albanien, Georgien quer Beet geht es mit Globetrotter am Telefon zu und her. Immer noch schwierig ein exotisches Land zu bereisen ohne 5x Umsteigen und 3000.- für ein Eco Flugticket hinblättern zu müssen. Wir bleiben dran, Ideen sind willkommen. Zum Znacht gibt es eine kurze E-Bike Tour und wir verabschieden den Tag mit einem Hütten Fizz und einem Glas Krake Rum.Read more

  • Scalottas

    July 7, 2021 in Switzerland ⋅ ⛅ 13 °C

    Bei schönsten Wetter sind heute die Trails rund um Scalottas an der Reihe. Bisschen Nebel und schwups ist man alleine unterwegs. Einzige wetterfeste Zuschauer sind paar Murmelis, die von unseren Künsten mässig beeindruckt scheinen. Die beiden Rocky Mountain Miet-Göpple sind nicht nur cool zum fresen, sondern farblich absolut top. Je länger wir auf den Pedalen stehen, umso mehr brennen Schenkel und Waden. Die Trails haben alles zu bieten, schöner Flow, ruppige Rockgarden, paar kleine crashfreie Sprünge, knackige Gegenanstiege und ein Meer aus Alpenrosen. Kurz bevor der Regen einsetzt landen wir mit unseren dreckigen Türkis-Bikes und etwas Verspätung wegen einer Ehren- und Zusatzrunde zurück bei der Rothornbahn. Wieder im Hotel lässt die Belohnung nicht lange auf sich warten. Wir kommen in den Genuss einer wunderbaren Rückenmassage. Ich behaupte mal die Massage war schmerzhafter als der Sturz gestern. Bestimmt hat die nette englischsprachige Masseuse Verspannungen aus dem letzten Jahrtausend gelöst. 1x Tortur auf dem Bike und 1x Tortur auf dem Schragen, so bleibt nur noch Hoffnung auf das Abendessen. Mit einem wunderbaren Malanser Pinot und währschaften Capuns lassen wir den Tag beim Grübeln über die nächste Reisedestination ausklingen. Aktuell auf der Reiseliste für nächste Woche: Albanien, Bielersee, Iran oder Afganistan 🙃 Morgen ist Ruhetag, angeblich 😉Read more

  • Heute Ruhetag

    July 8, 2021 in Switzerland ⋅ 🌧 11 °C

    Heute Ruhetag - Beim Frühstück eruieren wir mögliche Zeitfenster mittels Regenradar um eine Lücke für eine lockere "regenerative" Wanderung zu finden. Immerhin heisst der Ort hier "Spor(t)z". Rothhorn oder Scalottas? Wir entscheiden uns für "unsere" Talseite, also Scalottas. Direkt hinter dem Hotel geht es los und wir steigen die ersten 400hm flach und relativ trocken hinauf zur Alp Fops. Die restlichen 400hm sind feucht fröhlich und überraschenderweise sind wir alleine Unterwegs. Die Biker im Tal hier sind offenbar nicht ganz (wasser)dicht. Nach kurzer Rast vor geschlossener Scalottas-Hüttentüre geht es zu Fuss wieder runter. Da eigentlich Ruhetag ist, war der Abstieg mit der Bahn geplant. Leider haben die Bündner den Hauptschalter der Bahn gar nie betätigt. Also geht es zu Fuss wieder entlang der Trails runter. Bei mir eher unrund da der Schenkel noch etwas vom Pedalen gestern blockiert ist. Wie könnte es auch anders sein, wir werden knapp oberhalb der Waldgrenze nicht von Regen heimgesucht sondern von fiesen Hagelkörnern. Man wird zwar nicht nass (Vorteil) ohne Helm kriegt man dafür im 10 Sekunden Takt eine Kopfnuss (Nachteil). Schlussendlich gönnen wir uns eine warme Tasse Tee im Hotel und studieren die Speisekarte vom 🌟 Schuppen Restaurant Guardaval, wie sich das für einen Ruhetag eigentlich gehört. Die restliche Zeit nutzen wir um CPR Tests, Abflug- und Ankunftstermine 🛫 und Packliste (z.b. Schlafsack) mit der Reiseagentur zu regeln. Da die Airlines noch relativ vorsichtig planen gibt es nicht allzuviele Optionen. Der Urlaub im schönen Bündnerland müssen wir darum trotz schönstem Wetter 🌞 leider etwas abkürzen und bereits am Samstag (anstatt Sonntag) abreisen. Dafür können/müssen wir die Ferien erfreulicherweise bis am Dienstag 20. Juli verlängern - sonst klappt's nicht mit der Reise. Wir freuen uns! Viel Spass beim Raten und e Guete.Read more

  • E-Day

    July 9, 2021 in Switzerland ⋅ ⛅ 7 °C

    Heute stehen für uns zwei Fully MTBs mit Bosch Motörli bereit. Ich wittere bereits die Chance auf einen Abend frei von Muskelkater oder anderen Beschwerden. Bei der Instruktion flitzt eine junge Sportlerin mit hochrotem Kopf auf Langlaufrollern die steile Dorfstrasse von Sporz hinauf. Hinterher ein VW Bus der mit der Hupe die Intervall Kommandos durchgibt. Nur knapp kann ich mir Sprüche wie "Sonnenbrand?", "na zuwenig trainiert?" oder "ist ja flach hier!" verkneifen. Gasparin Sisters steht auf dem VW Bus. Alles klar - da wäre ich wohl platt.

    Darf man ein E-Bike auf den Sesselift verladen? Egal, munter mötörlen wir den steilen Uphill Trail zur June Hütte hoch. Trotz Nebel und Regen lassen wir uns die matschigen Trails mit unseren Edel E-Bikes nicht nehmen. Überraschenderweise sind die E-Göpple superstabil und wir verheizen Downhiöö sogar ein paar nicht E-Biker. Schön dreckig wie es sich für ein Bike gehört geben wir nach einem wilden steilen Schlussritt über Steine, Wurzeln und Matsch die Bikes an der Reception zurück.

    Kaum später finden wir uns bei der Steinbockapotheke für den obligaten PCR Test ein. Im Hinterstübli der Apotheke sabbern wir in die Reagenzgläser und drücken die Daumen für "negativ". Nach einer Zickzackwanderung decken wir uns im Bächli noch mit etwas Expeditionsmaterial ein und machen uns wieder auf den Weg in die Churer Innenstadt.

    Um die Flugticktes zu bezahlen und paar Dollars zu wechseln besuchen wir unsere Hausbank. Überraschenderweise steht in der Schlange vor und doch tatsächlich der einzige Bündner den wir persönlich kennen. Freude Herrscht und es lebe der Zufall. Merci für Speis und Trank Chrigu! Nach einem Absacker mit Tschlin und Gazosa brettern wir mit unserer "Chruze" hoch auf die Heide und in die Heja.
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  • Schichtwechsel

    July 10, 2021 in Switzerland ⋅ ⛅ 18 °C

    Die unmengen an Ferienstarter aus dem Lieblingskanton, welche sich in der Regel laut und unflätig benehmen, treffen wie eine Welle in Sporz ein. Es wird Zeit unser Lager hier abzubrechen und mit Sack, Bike und Pack in Richtung Vogellisiland aufzubrechen.

    Im Nu (4h) landen wir mit unserer Chrutze von Nicole souverän und flink durch Stau und über Passhöhen manövriert, auf dem Parkplatz vom Rest. Wildstrubel in Adelboden. Nach der Stärkung mit Salat und Älplermakaroni treffen auch unsere PCR Resultate ein - Negativ. 🐖 gehabt.

    Auf der Durchreise ins Unterland packen wir paar nützliche Expeditionsgegenstände ein. Zu Hause angekommen machen wir uns flott an die Waschmaschine und Büschelen unsere 7 Sachen für Woche 2 die morgen um 08:01 am BHF weitergeht. Cu!
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  • Kaffee am Bosporus

    July 11, 2021 in Turkey ⋅ ☀️ 28 °C

    Leider nur auf der Durchreise und nur zum Kaffee und Feta Wrap der trocken aussieht, trocken ist aber durchaus sehr lecker schmeckt. Das nächste mal hoffentlich mit Hagia Sophia und Falafelparty.
    Flugi steht schon parat.
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  • Im Land der Jurten

    July 12, 2021 in Kyrgyzstan ⋅ ⛅ 21 °C

    Nein nein, nicht im Irak und auch nicht in Kabul, wir sind soeben im Land der Jurten, Hirten, Gletscher und Schneeleoparden gelandet. Bishkek in Kirgistan. Jetzt wird erstmal ausgeruht und dann geht es bald los in Richtung Tian Shan Gebirge zu den grössten Bergseen auf dem Planet und über Passhöhen zu dem einen oder anderen kleinen Gipfel.Read more

  • Von Bishkek nach Son Kul

    July 12, 2021 in Kyrgyzstan ⋅ ⛅ 10 °C

    Bevor wir unser Guide Ruslan und Fahrer Ahmad treffen, gibt es Frühstück und ein kurzes Sightseeing zu Fuss auf eigene Faust in Bishkek. Wir verstehen kein Wort Kirgisisch (hat mit Russisch nichts zu tun) und Lesen können wir auch nichts. So wird das Shopping von paar Toilettenartikel zum Abenteuer. Unser Guide und der Fahrer stehen pünktlich um 10Uhr bereit. Das Ziel heute ist Son Kul, etwa 200km entfernt und mit 278km2 (Thunersee 48km2) einer der grössten Bergseen auf über 3200m. Die Fahrt ist zwar lange, dafür der Toyota Bus sehr gemütlich und wir legen immer wieder Stops für Fötlis und Mittagessen ein. Die Familie Bakyt begrüsst und zum Lunch in ihrem Guesthouse in Kochkor. Linsensuppe und gefüllte Paprikas. Wir denken schon das sei authentisch aber es kommt noch „dicker“ daher. Nachdem wir den Pass Kalmak Ashuu über eine Schotterstrasse passiert haben, geht es querfeldein ohne Strasse durch Wiesen und Matsch. Grundsätzlich sieht es hier aus wie bei uns zu Hause. Nur deutlich höher gelegen und die Distanzen dermassen enorm das wir kaum zum Staunen heraus kommen. Müde von der holprigen Fahrt begrüsst uns die Familie Abai in ihrem Jurten Camp Muras am Son Kul (Kul heisst See) Die Szenerie wirkt surreal da wir eben noch auf der Lenzerheide flitterten und nur „Stunden“ später an einem Ort fern ab von Zivilisation in Jurten hausen. Die Welt ist klein. Glücklicherweise sind wir momentan die einzigen Westler, was den Ort noch authentischer macht. Mit paar Bällen auf einem der grössten Fussballplätzen checken wir unsere Fitness mit den Kids der Familie ab - alles gut und der kaputte Fussball rollt bestens über die Bergwiese die von Edelweiss und violetten Margeriten übersät ist. Beim Abendessen bekommen wir den ersten Eindruck über die Küche der Hirten. Hausgemachtes Brot, getrocknetes und geräuchertes Fleisch in der Suppe und hausgemachte Nudeln. Anschliessend machen wir es uns auf dem Bett in unserer Jurte gemütlich und erwachen nur wegen dem heftigen Berggewitter mitten in der Nacht.Read more

  • Nomaden

    July 13, 2021 in Kyrgyzstan ⋅ ⛅ 11 °C

    Heute besuchen wir die Nachbarn Akyl & Kubat die zu Fuss etwa 10Km entfernt sind. Die Gegend wird etwas hügeliger und überall weiden Kühe, Pferde und Schafe in riesigen Herden. Kurz vor Ankunft in der Nachbars Jurte, treffen wir den ältesten Sohn der Familie auf dem Pferd an. Er treibt eine Herde Pferde zusammen die uns im Galopp um die Ohren sausen. Im Jurten Camp angekommen wird uns alles gezeigt. Fleisch das an der Sonne getrocknet wird, Pferde melken und Käsezubereitung mit Kuhmilch. Das Einkommen der Nomaden besteht hauptsächlich aus dem Hirten von Tieren anderer Bauern die im Sommer nicht in die Höhe steigen und der Produktion von Kefir das als Basis für die Käseproduktion dient. Anschliessend werden wir zum Tee eingeladen. Zum Tee gibt es frisches hausgemachtes Brot, Kushmö (Salziger Hartkäse) und fermentierte Pferdemilch. Als bekennende „Allesesser“ haben wir von der frischen und fermentierten Pferdemilch gekostet. Der herzhafte Schluck ist zwar ausgeblieben und sie haben uns auch davon abgeraten. Der Magen könnte etwas heftig reagieren.Read more

  • Hoch zu Ross

    July 13, 2021 in Kyrgyzstan ⋅ ⛅ 11 °C

    Zurück in unserem Jurten Camp steht ein Ausritt auf dem Programm. Naja meine Begeisterung und Erinnerung ans Reiten sind nicht die Besten. Die drei Namenlosen Pferde stehen bereit. Ein Lahmer, ein Renner und ein Wilder. Der Renner hat eigentlich nur ein Gang: Vollgasgallop. Der Lahme braucht Tritte das er sich überhaupt bewegt und der Wilde macht das was ihm passt. Mit dem Renner kann man querbeet über die Wiesen brettern. Bremsen ist nicht immer einfach, muss man aber auch nicht zwingend, da es mehr als genug Platz hat.

    Zum Znacht kommen noch einige Touristen und Vögelibeobachter an. Das Essen ist einmal mehr herrlich, Strudel mit einem Dimsum artigen Teig gefüllt mit Gemüse und Fleisch. Der Guide der neuen Gruppe und Sergej gesellen sich mit Vodkaflasche zu uns an den Tisch. Nur halbvoll oder „Nein Danke“ kennen die nicht. Prost und e Guete.
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  • Zurück nach Kochkor

    July 14, 2021 in Kyrgyzstan ⋅ ⛅ 21 °C

    Wir verabschieden uns bei unseren Gastgebern und wechseln noch paar Bälle mit den Jungs.
    Die Rückreise führt uns wieder über den Kalmak Ashuu Pass zurück nach Koshkor/Kochkor/Kotschkor/Кочкорy. Keine Ahnung wieso die für alles zig verschiedene Schreibweisen verwenden.

    Am Nachmittag besuchen wir die Altyn Kol Filzwerkstatt wo uns zwei Ladies ihr Handwerk nicht nur zeigen, sondern uns für die schweisstreibende Arbeit gleich einspannen. So lernen wir aus nächster Nähe die Herstellung von Filz und Teppichen kennen. Nicole kann sogar ihre Nähkünste ohne Nähmaschine unter Beweis stellen - ich halte mich zurück.

    Nach einer kurzen Shoppingtour, bestaunen von Lada Mechanikerkunst und Bargeldbezug im Blindflug, bereiten wir uns für das bevorstehende 4-tägige Trekking vor.

    Die Route führt uns am ersten Tag von Issakeev durch die Ukok Schlucht und über den Kichi Ukok Pass zum ersten Zeltlager am Ukok See.
    Am zweiten Tag geht es über den steinigen Sary Bel Pass wo wir auch ein Fluss und Bäche ohne Brücke überqueren müssen.
    Tags darauf über das eigentliche Ziel den Ukok Pass auf 3860m wo man auf Steinböcke und mit gaaaaaaaanz viel Glück auf Schneeleoparden treffen kann. Die Gegend soll abgelegen genug sein um auch auf ganz scheue Tierchen zu stossen. Zum Schluss am vierten Tag steigen wir durch das Talday Tal ab in Richtung Issyk Köl See. Wieder ein kleiner Bergsee mit 6200km2, Bodensee 536km2.

    Dort angekommen werden wir uns wieder melden können. Nur hoffen wir auf paar einigermassen Regenfreie Tage, denn auch hier schiffets und haglets ab und zu ganz ordentlich.
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  • Kol Ukok

    July 15, 2021 in Kyrgyzstan ⋅ ⛅ 11 °C

    Beim grössten Schiff beladen wir die beiden Pferde und offenbar haben wir in den Monstersagoschen zuwenig Platz für unsere beiden bescheidenen Taschen. Wir sind ja gerne minimalistisch unterwegs aber mit Pferden sollte das doch kein Problem sein. Ausserdem will der Guide unbedingt ein Klo-Zelt mitnehmen. Obschon wir insistieren wird das Klo-Zelt eingepackt und wir lassen paar Dinge zurück.

    In voller Regenmontur stapfen wir durch Pfützen und Matsch langsam hoch. Heute stehen immerhin 1000hm und 17km auf dem Programm. Ruslan unser Guide kennt Pole Pole nicht und wir gehen in einem uns angenehm erhöhten Tempo voran. Sonne und Regen wechseln sich glücklicherweise immer etwas ab. So bleibt es uns erspart klitschnass zu werden. Unterdessen überholen uns Koch und „Horseman“ auf den voll bepackten Rössern. Sieht easy aus und ich muss an ein E-Bike denken.

    Bald stellt sich uns ein grösserer Bergbach in die quere und Ruslan will in den Flipflops den Bach queren. Ich finde das etwas umständlich Schuhe zu wechseln und entscheide mich für die Methode Brechstange, springe über ein paar Steine fast bis zum gegenüberliegenden Ufer hinüber. Nur der letzte Sprung auf einen schräg entgegengesetzten Stein geht zünftig in die Hose/Bach und ich lege mal wieder eine Bruchlandung hin. Rechtes Bein knietief im Wasser und ich robbe mich eher hektisch und nicht besonders elegant ans Trockene. Nasse Füsse sind unpraktisch und dank gut geschnürten Bergschuhen und Regenhosen bleiben meine Füsse glücklicherweise trocken. Nicole wählt den eleganten Weg mit Flipflops durch den Kirgisischen Bergbach - sieht gut und auch sehr erfrischend aus. Methode Hirn hat sich gegenüber Methode Brechstange durchgesetzt - wie so oft.

    Bis zur Ankunft auf dem Kichi Ukok Pass wechseln sich Regen und Sonne immer wieder ab. Vom Pass aus können wir bereits unser Camp und die grasenden Pferde sehen. Nach einer kurzen Fotosession von den umliegenden 4000er erreichen wir sonnengetrocknet das Camp wo wir mit Tee „Chääs u Wurst“ in Empfang genommen werden. Das Panorama ist unglaublich - wie bei uns, nur ein bisschen grösser und weiter.

    Kurz darauf ist das Panorama mal wieder ganz schlecht und das Gewitter in „Griffweite“. Wir SACler gehen eigentlich nie bei Gewitter in die Berge, in Kirgistan sieht man das anders. Wir wägen ab und hoffen auf eine ruhige Nacht. Bessert sich die Situation am Morgen nicht, kürzen wir die Tour ab.
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  • Trügerisches Sauwetter

    July 16, 2021 in Kyrgyzstan ⋅ ⛅ 11 °C

    Die Nacht war ruhig, nur ein kleines fernes Gewitter. Eigentlich wollen wir weiter. Am Morgen ist es trocken und wolkig, wir haben gestern Abend mit Ruslan abgemacht, dass wir umkehren falls sich das Wetter nicht absehbar bessert. Bei uns checkt man in solchen Fällen den Radar die neuste Prognose oder geht zur nächsten Hütte. Hier gibt es weder Radar, Internet noch Hütten. Ausserdem ist der bevorstehende Weg relativ lang. Wir wägen ab und tun uns schwer. Kurz darauf kommt der nächste heftige Regenguss mit starkem Wind, was uns bei der Entscheidungsfindung hilft. Die Prognose von 4 Tagen Regen, Sonne, Gewitter scheint korrekt zu sein. Wir drehen um und versuchen unser Glück für ein Trekking rund um den Issyköl See. Zuerst geht es aber 17km zurück nach Kochkor.Read more

  • Unimoc & Subaru

    July 16, 2021 in Kyrgyzstan ⋅ 🌧 10 °C

    Im sanften Dauerregen geht es bergab. Bitzeli Zähneknirschend „hätte hätte Fahrradkette“. Aber Fakt ist das Sauwetter und die immer wieder aufkommenden Gewitter sind immer noch da. Das der Plan B von uns kommt und nicht vom Guide selber oder von Beginn weg wegen der schlechten Prognose nicht vorsichtiger geplant wurde ärgert uns etwas - egal.

    Auf dem Weg zurück dürfen wir wieder mein Lieblingsbach queren. Diesmal aber kommt weder Methode Hirn noch Brechstange zum Zug, sondern Methode Pferd. Unsere beiden treuen Begleiter, wir nennen sie Unimoc und Subaru, stampfen locker durch den Bach. Überhaupt sind die beiden gutmütigen Rösli auf einer längeren Tour im Gebirge nicht wegzudenken.

    Mit leicht angeschwollenen Füssen und dreckig wie nach einer Höhlentour kommen wir wieder in Kochkor an. Nun hoffen wir, dass es morgen mit einer 2 Tägigen Tour von Jurte zu Jurte klappt.
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  • Issykköl

    July 17, 2021 in Kyrgyzstan ⋅ ☁️ 17 °C

    Heute weckt uns nicht der Muezzin sondern der Güggu, vielleicht hat der Muezzin verschlafen 😇Nach dem Frühstück unter Beobachtung einer anderen Schweizer Reisegruppe, (Erkennbar an der komischen Sprache, SIGG Flasche, etc.) brechen wir in Richtung Issykkul auf. Der See ist etwas sonderbar. Leicht salzig (0,6%) da es offenbar kein Abfluss gibt, nach dem Titicaca See der zweitgrösste Bergsee und trotz -20°C im Winter friert er nie zu. Letzteres gab ihm sein Name Issyk, bedeutet warm auf Kirgisisch. Gründe für sein nicht-einfrieren gibt es viele aber keine abschliessende Beweise.

    Wir kurven etwas entlang der Südküste und bewundern die halbfertige Kunststätte Ruh Ordo. Je ein Bauwerk auf beiden Seiten des Sees um den kulturellen Austausch über die beiden Seeufer hinweg zu fördern. Gute Idee, vielleicht auch etwas für den Röstigraben bei uns, aber leider wie so oft nicht fertig gebaut auf der Südseite. Ebenso wurde das Bauwerk Sayakbay Karalaev gewidmet. Ein berühmter Manastschi (Erzähler) der den Epos vom Kampf des mythischen kirgisischen Volkshelden Manas und seiner Gefährten und Nachkommen im 9. Jahrhundert gegen die Uiguren rezitierte. Die unterdessen schriftlich festgehaltenen Geschichten wurden in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO aufgenommen.

    Zum Lunch besuchen wir einen der Canyons, der das Landschaftsbild hier bis zirka 2000müM prägen. Die schroffen roten „Felsen“ sind aus Ton und Kies und sehr brüchig. Zum klettern unbrauchbar, sieht aber hübsch aus.

    Damit es nicht in einem Ruhetag ausartet, wandern wir noch zu zwei Wasserfällen. Kurz darauf regnet und donnert es logischerweise. Der Ort ist schön, man könnte wegen den plötzlich aufgetauchten Nadelbäumen in der Schweiz sein. Hier hat offenbar auch Juri Gagarin gerne Kraft getankt. Darum ist sein Kopf samt Astronautenhelm als Skulptur aus Sowjet-Zeiten ausgestellt. Wir fühlen uns wie Touristen, weil einige Einheimische diesen Ort zum Bräteln aufsuchen und uns lächelnd mustern. Das die beiden eben besuchte Orte keine Autostunde auseinander liegen und dazu der See in karibischen Farben glänzt, zeigt die landschaftliche Vielfalt von Kirgistan.

    Zum Znacht und Schlaf landen wir im Novi Nomad Yurt Camp. Luxus Jurten im Gegensatz zu den echten bei den Hirten, die uns sehr gefallen haben. Hier wird mit Elektroofen geheizt, nicht mit Pferdescheisse 🐴💩
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  • Hike n Ride

    July 18, 2021 in Kyrgyzstan ⋅ ⛅ 18 °C

    Wir starten mit einem erfrischenden Bad im See vorem Zmorge. Dummerweise ist alles voller Steine und wir Kneipen uns im knietiefen Wasser weiter raus. Da es nicht wirklich tiefer wird begnügen wir uns mit zwei- dreimal Eintauchen. Erfrischend war es.

    Danach brechen wir für unseren letzten „Hike“ auf. Wir scheppern mit dem Toyota über die unebenen Strassen und halten kurz für Shopping von Früchten und Secondhand-Badelatschen (90Rappen) an. 5dl Fläschli Cola kostet hier 32 Rappen, 1 L Benzin (92) 57 Rappen. 3 Bananen 6 Pflaumen 2 Pfirsiche und 2 Äpfel 2 Stutz - wir kommen über die Runden.

    Eingereiht in eine Kirgisische Autokarawane brettern wir über eine holprige Strasse zu einer Sehenswürdigkeit (Wasserfall). Unser Guide wollte ums Verrecken dorthin obschon es rund um uns herum zig kleine einladende grüne Gipfel wie der Niesen oder Gantrisch gibt. Solche Wanderungen mit Touris kennt man hier wohl nicht. Entweder durchgeplant nach Programm (egal ob Regen oder Gewitter angesagt ist) oder Sehenswürdigkeit - Freestyle oder sogenannte rollende Planung gibt es nicht. Abmarsch um 8 Uhr am Fusse des Berges auch nicht. Wir finden das etwas schade, lassen uns die Laune nicht verderben und einigen uns darauf ein bisschen im Wald rumzulaufen anstatt eine Selfielocation aufzusuchen. Wald ist in Kirgistan eigentlich auch eine Sehenswürdigkeit, das Land besteht lediglich aus 3,3% Waldfläche (Marokko 12% 🤓). Zwar wird fleissig an sehr abgelegene Orten baumschulartig aufgeforstet, Baumliebhabern raten wir trotzdem von einer Reise ab. Unser üppiges Lunchpaket mit Häpere und Hamburger/Chicken verdrücken wir an einem Bergbach. Die zigzag Tour durch den Wald endet schlussendlich bei einem gröberen Erdrutsch und fühlt sich eher wie Pilzli suchen ohne Pilze an. Lustig ist es trotzdem und wir sammeln weiterhin viele Eindrücke aus dem kirgisischen Alltag. Sie lieben nicht nur ihre Pferde, sondern auch ihre Autos. Egal wie holprig der Weg ist, man fährt mit dem steinalten VW Jetta, Lada oder Audi Sonntags bis zum Brätliplatz - das Auto gehört sozusagen zur Familie.

    Ahmad unser Fahrer (Er liebt sein Schlitten auch) lässt Nicole auf dem Rückweg ans Steuer. Die Fahrt über die steinige Holperpiste die immer wieder mit kleinen Holzbrücken gespickt ist meistert Nicole rechtsgesteuert souverän. Ahmad ist beeindruckt.

    Die Käffer auf dem Heimweg sind wie immer spannend und man lernt Land und Leute kennen. Die fertig gebauten Gebäude sind meistens Moscheen, Verwaltungsgebäude oder Schulen. Der Rest scheint eine Dauerbaustelle zu sein oder ist ein Relikt aus UdSSR Zeiten. Ausnahme natürlich die Jurten, welche nicht nur Wiesen in den Bergen schmücken, sondern auch Vorgärten in den Dörfern. Bei einem spontanen halt besuchen wir ein Aprikosenfeld wo uns zwei „Pflücker“ begeistert ihre Arbeit zeigen. Die beladenen Kisten landen innert 5 Tagen schlussendlich in einem russischen Supermarkt. Unsere Fragen zu Pestiziden, Bio und Subventionen verstehen sie nicht wirklich - verständlicherweise.

    Wir lassen den Abend nach dem Znacht bei Sonnenuntergang am Strand des Issykkul ausklingen 😍
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  • Bishkek

    July 19, 2021 in Kyrgyzstan ⋅ ⛅ 28 °C

    Nicht nur die Weiden und Seen sind Weit in Kirgistan, sondern auch die „Strasse“ von Issykkül bis nach Bishkek. Wir verabschieden uns mit einem Schwumm vom schönen Strand und erfrischenden Türkis farbigen Wasser. Unterwegs gibt es nur einen kurzen Stopp bei der untergegangenen Stadt Balasagun die an einem Arm der Seidenstrasse heute östlich von Bishkek lag. Hier herrschte ein wildes hin und her der Eroberer. Zuerst gegründet von den Iranisch muslimisch stämmigen Sogdiern, dann kamen paar türkische Karachaniden und eroberten die Stadt. Irgendwann standen dann mongolische Naimaden an der Tür, die wiederum im Streit gegen Dschingis Khan die Stadt verloren. Kurz darauf begann der Untergang der Stadt, vielleicht wollte sie niemand mehr übernehmen nach dem ganzen Chrüsimüsi. Jedenfalls ist noch ein Minarett übrig geblieben, das man über eine steile dunkle Treppe erklimmen kann.

    Nach Ankunft in Bishkek legen wir noch eine kleine Citytour hin und hören Erzählungen über dramatische Ereignisse der Revolutionen die in Kirgistan immer wieder aufkommen. Zuletzt im Herbst 2020. Natürlich gibt es auch die absurden Geschichten über den Zerfall der UdSSR wie verzweifelte Hirten für etwas Wasser oder Kleidung ein ganzes Schaf eintauschen mussten um überhaupt überleben zu können. Die Innenstadt wirkt überraschend sauber, modern und geordnet. Man ersetzt sukzessive alte russische Gebäude durch moderne. Etwas ausserhalb der Stadt besteht noch viel Nachholbedarf, überall stehen leere Sowjetruinen herum und warten auf ihren Zerfall oder Abriss. Zum Schluss kommen wir in den Genuss von der Wachablösung der Kirgisischen Flagge. Junge Soldaten stehen stramm unter der Flagge Wache und werden von Kollegen die in einem Mix aus Stechschritt und Ballett heran schreiten abgelöst.
    Die Citytour schliessen wir gemeinsam mit Ruslan und Ahmad bei einem Abschieds-Znacht ab. Damit wir genügend Bares für Trinkgeld haben, gehen wir noch auf Bankomat Safari. Einer spuckt noch ein paar SOMs raus, die anderen sind entweder leer, kaputt und sperren schliesslich meine Maestro Karte.
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  • Dill & Koriander

    July 20, 2021 in Kyrgyzstan ⋅ ⛅ 24 °C

    Wird Zeit einzuchecken und abzuheben. Leider verlassen wir heute ein landschaftlich sehr abwechslungsreiches Land. Nach der Trinkgeld Zeremonie gehts durch die obligate Flughafen Prozedur am „Manas International Airport“. Also bleibt noch Zeit sich etwas dem Essen und Trinken zu widmen. Getrunken wird eigentlich fast ausschliesslich Grün- und Schwarztee oder ein Mix aus Apfel und Aprikosensaft. Den Schwarztee frisieren die Kirgisen mit der Konfitüre ihrer Wahl.

    Zum Zmorge gibt es allerlei was man aus einem Ei herstellen kann, mal gut mal das Oeuf Benedict im Öl gebadet. Wenn es dann vorab noch Schoggikuchen gibt ist das Durcheinander im Bauch vorprogrammiert.

    Eine Mahlzeit besteht fast immer aus Salat, Suppe, Hauptgang und Dessert. Bei den ersten beiden Gängen kommt des Kirgisen Lieblingsgewürz zum Zug. Entweder Dill oder Koriander. Manchmal auch beides gemischt und am liebsten gehäuft. Wir werden zu Hause bestimmt eine Dill & Koriander Pause einlegen. Der Salat besteht fast immer aus Tomate und Gurke sowie einem relativ zarten Reissessig und Dill! Die Bouillon ist jeweils mit Gemüse gespickt und mit kleinen Fleisch-Stücken aus Rind, Schaf oder Pferd. Bei den Hirten die getrocknete und geräucherte Variante, die mehr als nur Bissfest ist und durch das Räuchern einen doch sehr animalischen Geschmack trägt. In Stadtnähe erinnert das Fleisch dann eher an ein Gulasch und ist sehr zart. Beim Hauptgang gibt es die unterschiedlichsten Fleischgerichte, jedoch immer in Würfelgrösse zerkleinert oder gar gehackt in Strudel oder Dimsum Form. Leberwurst mit Reis gemixt taucht auch als traditionelles Gericht auf und ist nur Leberliebhabern empfohlen. Fleisch am Spiess mit viel Zwiebeln mögen die Einheimischen besonders gerne. Da momentan Wassermelonen Saison ist, gibt es zum Dessert fast immer eine üppige Portion davon. Das Vegi Programm von Nicole hat besser funktioniert als in manchen teuren Schuppen in der Schweiz. Von A-Z nie ein Problem gewesen.

    In Erinnerung bleibt die Kulinarik der Hirten. Das frische Hausbrot aus Mehl und Wasser ohne Schickimicki aus der Eisenpfanne, dazu Frischkäse. Die fermentierte Pferdemilch die nur durch stetiges umrühren hergestellt und im Dunkeln gelagert wird, sowie das eigens getrocknete und geräucherte Fleisch ist wirklich deftigste kirgisische Kost.

    Wir fliegen ab und hoffen, dass der Traum vom 4x4 Landcruiser (Limited Edition!) und Safari in der Serengeti von Ahmad in Erfüllung geht.
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    Trip end
    July 20, 2021