Europa

Mei - Desember 2022
Irgendwann ist irgendwann zu spät. Baca selengkapnya
  • 59footprint
  • 15negara
  • 205hari
  • 451foto
  • 14video
  • 12,9kkilometer
  • Hari 159

    Skuleskogen Nationalpark

    1 November 2022, Swedia ⋅ ⛅ 7 °C

    Es ist schon seit ein paar Tagen richtig nebelig und die Sonne kommt kaum raus. Generell geht die Sonne schon gegen 16 Uhr unter. Dazu kommt ständiger Nieselregen. Wir waren auf dem Weg zum Nationalpark, der Besucherparkplatz war auch für Camper geeignet und so wollten wir gerne mitten im Wald nächtigen. 🌲🌲🌲Der Weg führte uns an den schönsten Seen vorbei, rein in den Wald wo sich auch die Straßenverhältnisse änderten. Die Straße wurde matschig und wir hofften beide genügend Grip für die steilen Hügel mit unserem Camper zu haben. Als wir den 1. Hügel geschafft hatten, mussten wir erstmal stehen bleiben da vor uns ein LKW mit ziemlich schwerer Last (ein Container + Bagger) nämlich nicht genügend Grip hatte. Er versuchte mehrmals mit "Anlauf" den Hügel zu befahren. Vergeblich. Der LKW Fahrer wollte nun den Bagger ablassen, um wohl mit weniger Gepäck weiterfahren zu können. Da es schon fast dunkel war, entschieden wir uns zum nächsten offiziellen Rastplatz zu fahren. Der befand sich an der Straße, zwar weniger schön, aber wir wollten nicht das Risiko eingehen und im dunkeln matschige Straßen befahren. Am nächsten Tag fuhren wir früh morgens wieder zum besagten Parkplatz. Das Wetter spielte zu 100 % mit und wir hatten blauen Himmel mit 3° C. Perfekt für eine Wanderung durch den Nationalpark. ☺
    Der Parkplatz war mit einer Handvoll Camper eig ziemlich leer. Wir begegneten sehr wenig Menschen auf der gesamten Wanderung von ca.9 km. Es ging über Holzplanken, Wurzeln, Steinen und Waldwegen. Überall Bäume, Moos, kleine Bachläufe und viele Steine die aus der Eiszeit stammen. Teilweise sogar mit Moor bedeckt. Wenn man aufmerksam durch den Wald ging konnten man die Spechte nicht nur hören, sondern auch sehen wie sie gerade nach Nahrung im Untergehölz suchten.
    Als es bergauf Richtung Aussichtspunkt ging mussten wir sogar richtig klettern. Oben angekommen wurden wir wohl mit der schönsten aller Aussichten belohnt. Was hatten wir ein Glück mit dem Wetter. Bei Nebel hätten wir nämlich nichts gesehen. Nun hatten wir einen großartigen Blick über den bottnischen Meerbusen (ja das Gewässer heißt wirklich so).
    Hier sollte auch unser Frühstückspäuschen sein. Herrlich. Man kann sich diese Masse an Wäldern garnicht vorstellen. Ich weiß nicht ob ich es schon mal erwähnt habe, aber 70 % Schwedens sind bewaldet. Je weiter es in den Norden geht, desto einsamer wirkt es auch. Die Städte werden immer kleiner und die Wälder immer größer. Und was mega krass auffällt ist die Naturverbundenheit der Menschen. Bei Wind und Wetter wird gejoggt und Fahrrad gefahren. Bevor wir zum Nationalpark gekommen sind waren wir an einem kleinen Stellplatz (Sauna inkl.) an einem See. Rundherum Wald und richtig tolle Wege zum joggen und MTB fahren. Und es waren auch richtig viele Menschen unterwegs. Ich habe für mich jetzt auch beschlossen, auch mehr bei Wind und Wetter vor die Tür zu gehen. 😏 Bisher haben wir keine Wahl, wir müssen raus und das fühlt sich auch richtig gut an.
    Unser letzter Stellplatz in Schweden war auch ein richtiger Glücksgriff. Im Dunkeln angekommen haben wir uns mit Taschenlampen umgesehen. Es gab eine Holzhütte die als Klo diente, eine Hütte war zum Schlafen geeignet und eine weitere Hütte war eine kleine Sauna. In einer 4. Hütte wurde Holz für die Sauna gelagert. Wir überlegten nicht lange und machten den Ofen der Sauna an. Wir waren schließlich auch völlig alleine. Mit unserer Lichterkette und ein paar Kerzen war es super gemütlich und auch ziemlich romantisch. 🥰 Abkühlen konnte man sich am angrenzenden Bach, das haben wir allerdings gelassen. Es war einfach zu dunkel und so haben wir die Camper eigene Dusche zum 1. Mal ausprobiert. Ich sag mal so, für den Notfall kann man die Dusche benutzen sonst ist es eher unpraktisch.
    Es muss noch gesagt werden, dass dieser wunderschöne Stellplatz von dem Örtchen dort gepflegt wird, es wird lediglich um eine Spende gebeten. Einfach mega gut. 😇
    Ja und das war auch schon die letzte Nacht in Schweden. Es bleibt der Wunsch Schweden auch im Sommer zu bereisen....
    Baca selengkapnya

  • Hari 162

    Beim Weihnachtsmann zu Hause

    4 November 2022, Finlandia ⋅ ☁️ 5 °C

    Ein weiterer Meilenstein für uns Travelbuddys... wir haben den Polarkreis erreicht (in Finnland) und jetzt werden wir vorerst oberhalb des Polarkreises reisen. 🌌🥳 Im Weihnachtsdorf in Rovaniemi (da kommt der Weihnachtsmann her) durften wir nicht nur überteuerte Souvenirshops besuchen sondern auch gratis eine Nacht auf dem Parkplatz nächtigen. Und was ne Überraschung ich hab jetzt auch so ein Kerzenkarussel von den Mumins gekauft. Es war teuer aber nicht so teuer wie ein Jutebeutel (24,50€) und da wars jetzt einfach geschehen. Christoph konnte das Muminthema auch nicht mehr ertragen. 🙈
    Das Weihnachtsdorf würde ich ehrlich gesagt nur besuchen, wenn es auf dem Weg liegt. Es besteht eigentlich nur aus Souvenirshops. Gut man muss dazu sagen, dass der Weihnachtsmarkt noch nicht geöffnet hatte. Evtl. ist es dann doch einen Besuch wert. Außerdem kann man für nur ca. 30 € ein Foto mit dem Weihnachtsmann machen. 🤯 Der Weihnachtsmann ist übrigens super versteckt und man sieht ihn auch nur wenn man die 30 € zahlt...🤑 aber man kann auch Karten und vorallem auch Weihnachtskarten versenden. Es gibt einen extra Briefkasten für Post, welche pünktlich an Weihnachten ankommen soll.
    Sonst gibt es nicht viel zu erzählen. Für uns ging es weiter in den Norden. Hier treffen wir auch unsere ersten Rentiere. Und wir sind wirklich jedes Mal richtig glücklich welche zu sehen. 😍
    Baca selengkapnya

  • Hari 163

    Die Weite Lapplands

    5 November 2022, Finlandia ⋅ ☁️ 2 °C

    Man kann mehrere Stunden durch Finnland fahren und sieht dabei nichts anderes als Wald. Wohin man auch sieht. Bäume und Seen. Die Dörfer haben meist einen Supermarkt und eine Tankstelle, manchmal auch ein Restaurant oder Café. Im November muss man dann aber Glück haben, dass ein Geschäft geöffnet hat.
    Während wir so durchs Lappland fahren, kommt mir immer wieder die Frage, wie es Menschen hier schaffen ein erfülltes und glückliches Leben zu führen. In dieser Einsamkeit. Ob die Menschen wirklich einsam sind, ist ja erst einmal nur ne Behauptung. Man kann schließlich auch in der größten Stadt der Welt einsam sein. Mit Einsamkeit ist viel mehr diese Weite an Natur gemeint, dass man Stunden bis zur nächst größeren Stadt braucht und für ein anderes Land eigentlich in den Flieger steigen muss. Bei einer Wanderung durch einen Nationalpark sind uns ein paar Wanderer entgegen kommen. Auf dem Parkplatz konnten wir dann feststellen, dass es Finnen selbst sind, die am Wochenende einen Ausflug in den Wald unternehmen. Mit dem Gepäck haben wir schon geahnt, dass die Leute in einer Hütte im Wald schlafen werden. Bei ungefähr -2° C. Wir standen dann die Nacht alleine mit 2 parkenden Autos auf dem Parkplatz für die Nacht. Wir im Van und die Finnen in einer Hütte. Im Wald. Wahrscheinlich sieht so ein typisches Wochenende für die Einheimischen aus. Und das Leben in der Natur macht sie dann so glücklich. Das einfache reicht ja auch. Um ehrlich zu sein haben wir, das "Einfache" schon öfter während unserer Reisen als glücklichste oder zufriedenstellenste Erfahrung wahrgenommen. Ich hab mir ernsthaft vorgenommen, auch Zuhause mal solche Trips in den Wald zu unternehmen. Selbstverständlich nicht alleine. Vermutlich werde ich Christoph überreden mit mir gemeinsam im Wald zu nächtigen. Außerdem sind es am Ende eh die tierischen Begegnungen, welche hängen bleiben. So auch die Begegnung mit einem Auerhahn. Diesen Vogel gibt es auch in Deutschland, nur ist diese Art bei uns leider vom Aussterben bedroht. Hier in Finnland ist der Bestand zwar ungefährdet jedoch abnehmend. Schuld ist natürlich der Klimawandel. Und wer weiß, ob in 30 Jahren der Auerhahn noch existiert. Da haben Rentiere wohl eine bessere Chance. Jedenfalls sind Rentiere bei jeder Autofahrt anzutreffen. Christoph findet es immernoch verrückt, die für uns einst als eine Art 'Fabelwesen' hier im Lande täglich zu sehen. Da kann man sagen was man will, drollig sind diese Tiere schon. Etwas enttäuscht sind wir darüber keine weiteren Elche gesehen zu haben. Naja vielleicht werden wir in Norwegen noch welche zu Gesicht bekommen.
    Als wir uns weiter Richtung Norden bewegten kam auch der erste Wintereinbruch. Minus 2 °C und Schnee. Auf einem der wenigen geöffneten Campingplätze haben wir uns sehr sicher gefühlt. Generell haben wir persönlich keine Schwierigkeiten mit der Kälte. Selbst nachts ist es mit ner Wärmflasche gemütlich warm. Was uns ein wenig an unsere Grenzen gebracht hat war der Schnee auf den nicht geräumten Straßen. Da drehen die Reifen schon mal durch. Aber toi, toi, toi die Schneeketten mussten wir bisher nicht anbringen. Wir haben es bis in den Nationalpark Pallas xxx geschafft. Der Parkplatz war nicht geräumt, das Besucherzentrum geschlossen. Dennoch wollten wir eine kurze Runde durch das Winter Wonderland drehen. Bei nun -8°C und klarem blauen Himmel. Btw. soll in dieser Region die sauberste Luft der Welt sein. Bei der Masse an Wald, gefühlt am Ende der Welt, kann ich mir das auch vorstellen.
    Da wir aber quasi auf der Straße geparkt hatten, waren wir wirklich nur kurz unterwegs. Für eine richtige Wanderung hätten wir Schneeschuhe gebraucht. Nach dem wir unsere Lungen mit der reinsten Luft der Welt gefüllt hatten, ging es weiter Richtung Norden. Schließlich wollen wir ja bald das Nordkapp erreichen.
    Wir steuerten einen Winter Campingplatz an, der sich jedoch als Sommer Campingplatz entpuppte, da er nämlich nicht geöffnet hatte.
    Somit war die Entscheidung bis nach Norwegen zu fahren getroffen. Die Strecke ging über 3 Stunden durchs weite Nichts. Kaum in Norwegen angekommen, schlängelten sich die Straßen und wir fuhren durch bergiges Gebirge. Natürlich fing es noch ordentlich an zu schneien. Die Straßenverhältnisse waren eigentlich okay, trotzdem machte mir der Gedanke an weiteren Schnee Sorge. Schließlich war hier noch nichts geräumt. Christoph meisterte (wie immer) die Strecke hervorragend. Angekommen auf einem Campingplatz gab es als Belohnung erstmal Pfannkuchen...
    Baca selengkapnya

  • Hari 167

    Nordkap

    9 November 2022, Norway ⋅ ⛅ 2 °C

    Norwegen hatte direkt in der 1. Nacht einen Willkommensgruß für uns. Was könnte es da schöneres geben als ein paar Polarlichter. Laut meinen norwegischen Onkel, wohl eher ein Polar-Pups, aber wir haben uns trotzdem sehr gefreut. 🥳
    Nach einer erholsamen Nacht auf einem Campingplatz blieben wir noch eine weitere Nacht in Alta, allerdings nur auf einem einfachen Parkplatz mit 5* Plumpsklo. 😒 Wir waren nämlich verabredet mit einem Krefelder. Witziger Weise haben wir im Norden Schwedens nämlich ein Fahrzeug mit Krefelder Kennzeichen entdeckt (standen auf dem selben Campingplatz). Über Instagram haben wir uns dann verabredet um gemeinsam zum Nordkap zu fahren. So ging es am nächsten Tag zum Nordkap. Über 3 Stunden sind wir gefahren. Die Straßenverhältnisse waren okay. Ein etwas zu langer Teil erwies sich als schwierig da die Straßen recht vereist und nicht geräumt waren. Ab und zu drehte da mal ein Rad durch. Dennoch sind wir heil angekommen. Im Vorfeld habe ich übrigens die Wind-Vorhersage gecheckt. Es ist nämlich schon öfter zur schweren Unfällen gekommen, bei denen ganze Wohnmobile und Autos vom Sturm umgerissen werden. Und unsere Horrornacht in Kroatien hat bei mir tiefe Spuren hinterlassen. 🥺
    Jedenfalls war kein großartiger Wind angesagt worden. Am Nordkap angekommen wurden wir am Kassenhäusschen zum Parkplatz und Visitorcenter angehalten und über den Eintrittspreis informiert. Parken und übernachten im Camper kostet nichts. Jedoch ist der Parkplatz sehr uneben gewesen. Da wir aber vorsichtshalber etwas Wind geschützt stehen wollten, hatten wir eh den Platz der quasi am weitesten von allem entfernt war.
    Der Eintritt kostete auch einfach mal "nur" 30 E u r o. PRO PERSON! 😱😵 Es handelt sich beim Visitorcenter um einen Souvenirshop mit Café.... also damit wir überteuerte Souvenirs aus China kaufen können, hätten wir zu zweit einfach mal 60 E u r o bezahlen müssen. Entschuldigung?! 😠
    Naja, haben wir natürlich nicht gemacht.
    Die Aussicht von einer 300 m tiefen Klippe wirkt ein bisschen surreal. Genau wie die Umgebung, wie eigentlich auch der Weg zum Nordkap. Eine karge, hügelige Landschaft. Hin und wieder ein kleiner See. Und Berge so weit das Auge reicht. Die meiste Zeit über sahen wir keine Häuser und Menschen. So stelle ich mir Patagonien vor, oder auch Neuseeland. Einfach Wahnsinn. So eine Landschaft haben wir bisher noch nicht gesehen. ☺ Inklusive Vollmond hatten wir einfach einen wunderschönen Blick übers Meer. Und allein der Gedanken, dass da in 2100 km der Nordpol liegt, ist einfach verrückt. Da fühlt man sich sehr klein und ehrfürchtig.
    Gemeinsam mit unserem Van Kollegen aus Krefeld standen wir mit 2 weiteren Campern auf diesen riesigen Parkplatz. Kaum vorstellbar, dass hier im Sommer die Hölle los ist. Btw. ist es schon um 14:30 Uhr dunkel. Ab dem 20. November bis zum 22. Januar bleibt die Sonne hinterm Horizont. D.h. Norwegen bzw. Nordnorwegen befindet sich dann Tagsüber im Dämmerungs-Zustand. Das ist wirklich verrückt. 🤯 Irgendwie fühlt man sich hier im Norden der Natur unglaublich nah, man erfährt hier einfach direkte Naturgeschehnisse. Sei es die bizarre Landschaft, Nordlichter, Fjorde, die Polarnacht oder auch Walbeobachtungen. Natur spielt hier einfach eine große Rolle. Meiner Meinung nach merkt man das auch an den Menschen. Hier machen einfach alle Sport bei Wind und Wetter.🚵‍♀️🏃❄ Evtl. kompensiert man damit die Dunkelheit?!
    Auch der Rückweg nach Hammerfest war alles andere als angenehm, aber auch den Weg haben wir gemeistert.
    Baca selengkapnya

  • Hari 168

    Wenn sich Träume erfüllen...

    10 November 2022, Norway ⋅ ⛅ 0 °C

    Nach dem Nordkap lag Hammerfest quasi auf dem Weg. Und selbstverständlich wollten wir der nördlichsten und auch ältesten Stadt Nordnorwegens einen kleinen Besuch abstatten. Gemeinsam mit Alex und Hündin Juna fuhren wir die Fjorde entlang nach Hammerfest. Die Stadt war bis zur Jahrhundertwende des 19. Jahrhunderts vorallem eine Anlaufstelle für Wal- und Robbenfänger. Und durch den 2. Weltkrieg wurde die Stadt komplett zerstört. In den 50ern dann wieder aufgebaut. Wie so oft in Norwegen, gibt es auch hier eine moderne Kirche. Bei einer kleinen Wanderung hatten wir einen wunderschönen Blick über die Stadt. Unser Stellplatz hatte einen premium Ausblick und wir waren als Camper mit Alex alleine. Die Innenstadt war auch sehr niedlich. Leider hatte der Stellplatz auch einige Nachteile. Toilette und Dusche waren in einem Hotel 500 m entfernt. 🙄 Neben uns stand ein LWK der offenbar die ganze Nacht die Klimaanlage laufen lassen musste. Als wäre das nicht genug, nervte uns in der Nacht der Wind. Es war aber nicht so dramatisch wie in Kroatien. 🙈
    Nach unserem Hammerfest Besuch ging es nach Alta zurück. Wieder ein Stellplatz der schöner nicht sein kann. Eigentlich haben wir den Stellplatz nur gewählt, weil wir hier die Möglichkeit hatten Wäsche zu waschen. Abgesehen davon, dass die Waschmaschine nicht mehr auf ging und wir den Platzwart anrufen mussten, hatten wir keine Probleme.
    UND dann völlig unerwartet (da unsere Polarlichter App nur eine 18% Chance anzeigte) hatten wir wunderschöne Polarlichter. Es war also Glück, dass die Waschmaschine unsere Wäsche nicht hergeben wollte. Sonst wären wir vermutlich nicht aus dem Van gekommen.
    Man kann sich Polarlichter wie einen milchigen Streifen am Himmel vorstellen, wenn man Glück hat wird dieser Streifen dann intensiv grün oder lila. Durch eine Kamera sieht man die Polarlichter dann intensiver. Es ist wirklich ein einzigartiges Naturspektarkel. Selbst die Norweger freuen sich immer noch über diese Farben am Himmel und verfolgen mit Wetterapps die besten Zeitpunkte um in den Himmel zu schauen. Für uns erfüllte sich damit ein Traum. Wieder einmal bin ich sehr dankbar für dieses Privileg frei zu sein. Einfach reisen gehen zu können. Den gerade in diesen Zeiten wo überall Krieg, Unterdrückung und vorallem eine Klimakatastrophe herrscht, kommt es mir vor wie eine Frage der Zeit, bis auch für uns ein so unbeschwertes Reisen nicht mehr möglich sein wird...
    Baca selengkapnya

  • Hari 171

    Schneeketten für die Tonne

    13 November 2022, Norway ⋅ ☁️ 5 °C

    "Wollt ihr zum Nordkap?", fragte uns einer der Polizisten die nerviger Weise ausgerechnet jetzt anhalten mussten, um uns dabei zuzusehen wie wir unsere Schneeketten auf halber Höhe des Berges wieder abmontierten. 🙄 Ja wir hatten unseren ersten Einsatz mit Schneeketten. Der kleine Hügel mit frischen Schnee ließ unsere Reifen so richtig durchdrehen und rutschen. Da wurde dann nicht lang gefackelt. Wir hatten ein "Notfall Paket" mit Schneeketten dabei. Die wohl mieseste Ausführung die es auf dem Markt gibt, hatten wir uns bereits in Schweden gekauft.
    Wir hatten leider keine Auswahl, es gab nur die billo Plastik Schneeketten Variante. Diese waren schwierig drauf zu schnallen und hielten genau 10 m, danach verrutschten die Teile in allen Richtungen. Allein das Auspacken funktionierte nicht ohne Schere, super für den Notfall, hat doch jeder ne Schere im Auto. 😒
    Zum Glück waren die Polizisten beruhigt als wir ihnen erzählten, dass wir bereits am Nordkap waren und jetzt erstmal Richtung Skjervøy unterwegs sind. Sie kamen allerdings auch nicht auf die Idee uns zu helfen... Danke für nichts. 🙄 Scheinbar hatte es am Nordkap ordentlich geschneit. In diesem Fall wird dann in Kollone hinterm Schneeschieber gefahren und oft wird man nur mit Spikes und Schneeketten mitgenommen. Da hatten wir wohl ausnahmsweise ein gutes Wetter-Timing. Uns hatte der Abschnitt mit 'wenig' Schnee schon gereicht.
    Wie dem auch sei, die Schneeketten waren wieder abmontiert und tatsächlich haben die 10 m gereicht. Wir sind dann trotzdem noch schnell nach Alta gefahren um im nächsten 'Biltema' vernünftige Schneeketten zu kaufen. Nur für den Fall der Fälle. 😌 Der Schnee ist super schön anzusehen, besonders um all die Fjorde herum aber Auto fahren ist leider doch etwas nervig.
    Daher waren wir erleichtert den Wetterbericht für die nächsten Tage zu sehen. Die Temperaturen kletterten wieder etwas rauf. Leider auch hier wieder Klimawandel bedingt, Rekordtemperaturen für den November im Plusbereich. Es wäre aber auch ein Wunder wenn es ein Land gäbe, welches nichts von der Klimakatastrophe spürt. Sei es Italien, Slowenien, Kroatien oder Finnland überall macht der Wandel sich bemerkbar.
    Wir waren auf dem Weg Richtung Skjervøy und wussten auch, dass noch eine Straße bevorsteht die richtig mies wird. So war es auch, aber glücklicherweise fuhr vor uns eine Militärkolonne, welcher wir brav gefolgt sind. Im Video kann man ganz gut erkennen wie viel Sicht wir hatten 😅
    Nach 15 km haben wir dann einen kleinen Ort zum übernachten gefunden. Am nächsten Tag ging es dann für eine kleine Wanderung nach Skjervøy. Die kleine Wanderung führte an einem Fjord entlang, welcher besonders für Wal-Sichtungen bekannt ist. Es hat sich leider kein Wal blicken lassen. Dennoch war die Stimmung durch den Nebel und Regen wie in einem dieser Skandinavien Krimis. Ich kann jetzt absolut nachvollziehen warum die Autorinnen und Autoren sich diese Orte für ihre Romane aussuchen.
    Unser Parkplatz war wieder richtig schön. Direkt am Wasser und unser Reisekollege Alex hat es sich dann nicht nehmen lassen und ein Lagerfeuer gemacht. 🔥 Gehört auch irgendwie zu einer Skandinavien Reise dazu. Genau wie die Rentiere die mal wieder unsere Straße kreuzten.
    So konnten wir dann voller Vorfreude schlafen gehen, denn der nächste Tag sollte wohl einer der schönsten unseres Lebens werden... 🐋
    Baca selengkapnya

  • Hari 172

    Bucketlist Abenteuer

    14 November 2022, Norway ⋅ 🌧 4 °C

    "Christoph check mal deine E-mails, ich wette die Tour wird abgesagt!"😕
    Doch zum Glück lag ich falsch. Es war zwar am frühen Morgen recht windig und es regnete auch ordentlich, aber unsere Whalewatching Tour sollte stattfinden. 🥳 Voller Vorfreude und Aufregung ging es gemeinsam mit Alex zum Hafen bzw. zum Büro von 'Explore 70 Degrees'. Unser Guide Luisa erklärte uns den Ablauf und auch auf welche Wale wir vermutlich treffen werden. Finnwale, Buckelwale und Orcas sind aktuell (Nov.-Jan.) in den Fjorden rund um Skjervøy, weil sie sich dort an Heringen satt fressen. Außerdem erklärte Luisa uns, dass dies der einzige Ort auf der Welt sei an dem sich Finnwale und Orcas treffen. Uns wurde auch erklärt, dass wir auf keinen Fall die Wale stören wollen. D.h. wenn zu viele Boote um die Wale versammelt sind, wird umgedreht. Allgemein versuchen wir alle Aktivitäten tierischer Art ganz bewusst auszuwählen um niemals einem Tier zu schaden. So bestätigten sich unsere Recherchen im Vorfeld, denn Luisa gab uns das Gefühl selbst sehr an Tierschutz interessiert zu sein. Und als würde das nicht schon reichen, saß auch noch eine Gründerin einer Tierschutz Organisation mit uns im Boot. Die Tierschützerin hatte bereits einen Tag zu vor das Vergnügen mit Luisa eine Tour zu machen. Also es fühlte sich alles sehr richtig an. 😌
    Als sich dann noch unsere Boots Kapitänin vorstellte und die beiden somit ein reines Frauenteam abgaben, konnte es ja eigentlich nur gut werden. Und ja wir leben noch in einer Zeit in welcher sowas erwähnt werden muss! 💥💗
    Es herrschten um die 2°C Außentemperatur, also nicht mal sooo kalt. Dennoch mussten wir uns über unsere Skikleidung noch einen dicken Anzug ziehen. Nicht zu vergessen dickgefütterte Stiefel und Fäustlinge. Wir waren richtig dick eingepackt. Großartig bewegen konnten wir uns eigentlich nicht. 😅 Selbstverständlich hatten wir auch eine Schwimmweste an. ☝🏼
    Die Morgenstimmung am Hafen war schon so schön. Die Sonne schien ganz leicht durch die dunklen Wolken und ganz viele Vögel kreisten über uns und über den Hafen.
    Dann ging es endlich zum Boot. Das Boot war eine Art Schlauchboot für ungefähr 12 Passagiere. Wir waren nur 6 Leute. 😏 Es gab links und rechts Plätze und hinter uns stand unsere Kapitänin. Man saß breitbeinig auf dem Platz und konnte sich recht bequem anlehnen und vorne auch gut festhalten.
    Und dann schipperten wir los. Im Vorfeld wurden wir darüber informiert, dass aktuell das Meer recht rau sei und wir uns auf eine wilde Fahrt gefasst machen können. Wir fuhren mit ordentlich Speed über das Wasser. Hier und da sah man ein Fischerboot sonst war eigentlich kaum was los. Um uns herum die Berge mit Schnee bedeckt. Traumhaft schön.
    Dann machten wir plötzlich halt, ein Finnwal ließ seine 'Finne' zeigen und pustete ordentliche Fontänen. Wow! Das war einfach wahnsinnig schön. Und mich macht der Gedanke an diesen Moment wieder richtig happy.
    Jedoch hatte dieser Finnwal nicht so lange Lust sich an der Oberfläche aufzuhalten.
    Aber aus der Ferne konnte man schon richtig viele Fontänen erkennen.
    Auf dem Weg zur nächsten Gruppe folgten uns 3 weitere Finnwale, recht entspannt zeigten sie immer mal wieder ihre Rückenfinne. Offenbar hatten sie auch keinerlei Probleme mit unserer Anwesenheit. Angekommen an der Gruppe
    handelte es sich um Buckelwale, ca. 20 Tiere. Überall Fontänen und Rückenflossen. Und auch die Schwanzflossen wurden majestätisch aus dem Wasser gezogen. Allein dieser Sound, wenn ein Wal aus dem Wasser kommt und pustet... Gänsehaut! Das ist einfach unbeschreiblich. 🥰
    Ein Buckelwal Baby hatte besonders viel Spaß und sprang mit einem Rückenplatscher aus dem Wasser. Wir kamen aus dem Staunen nicht raus. 🤩 Nach und nach kamen noch 3 weitere Miniboote dazu. Und da wurde es Luisa schon zu viel und wir mussten die Gruppe verlassen. Wir persönlich hatten nicht das Gefühl es seien zu viele Boote gewesen, aber Luisa wird schon wissen was zu viel ist.
    Eine weitere Wal Gruppe war in Sicht. Mit Vollspeed ging es über das Wasser und wir wurden ordentlich nass, unsere Gesichter sind quasi eingefroren und nicht umsonst gab es eine Schutzbrille dazu. Aber man muss sagen bis auf das Gesicht war uns insgesamt recht warm.
    Hier waren schon ein paar Boote mit Schnorchlern am Start. Ja richtig gehört, es gibt Leute die bei rauer See und Temperaturen um 0°C, mit Walen die ungefähr 12x so groß wie ein ausgewachsener Mensch sind, schnorcheln gehen.😯 Zugegeben, ich fand den Gedanken auch extrem geil, aber nachdem ich jetzt einmal mit dem Boot draußen war, muss ich das nicht unbedingt haben. Außerdem meinte Luisa, dass man eig. kaum was sieht, weil das Wasser einfach viel zu dunkel ist. Sie war selbst auch mal Schnorchelguide und ihr war das einfach viel zu stressig. Sie findet, dass man viel mehr vom Boot sehen kann. Ich denke man muss dann auch echt ein guter Schwimmer sein, denn der Wellengang war nicht ohne. 🥴
    Bei der 2. Gruppe handelte es sich ebenfalls um Buckelwale. Einige Vögel kreisten um die Wale herum. Wale sind sehr penibel was die Heringe betrifft. Sie können nämlich die Fische richtig filetieren und spucken die Reste für die Vögel wieder aus. Übrigens gibt es einige Walfänger die mit der Begründung, Fische zu schützen, Wale töten. Laut der Walfänger gibt es aufgrund der Vielzahl an Walen kaum noch Fische im Meer. Dies ist aber absolut falsch! Denn nur wenn Wale im Meer sind gibt es auch Fische. Fische ernähren sich von Plankton was wiederum aus den Ausscheidungen eines Wales genährt werden kann.  Gleichzeitig ist ihr Körper ein großer Speicher für Kohlenstoff. Stirbt das Tier, sinkt der Kadaver auf den Meeresboden und lagert dort hunderte Jahre. Und da der Kohlenstoff darin langfristig gebunden ist, kann sich daraus auch kein klimaschädliches CO2 bilden. Manche Forscher bezeichnen Wale als die Bäume des Ozean.
    Also kurz gefasst: Walschutz bedeutet Klimaschutz.
    Zurück zur Tour, nachdem wir den irren Schnorchlern zugesehen haben verließen wir die 2. Gruppe Buckelwale. Doch wir mussten nicht lange warten und wir begegneten einer 3.
    Buckelwal Familie. Diesmal waren wir fast alleine. Und wieder Gänsehaut. Uns wurden richtig schön die Schwanzflossen präsentiert. 💙 Und an dieser Stelle noch ein großes Dankeschön an Alex für die Fotos.
    Der Rückweg war ziemlich sagen wir mal 'ruckig', Wind und Wellen pusteten uns ordentlich ins Gesicht. Sicher sind wird dann mit vielen schönen Gefühlen in den Hafen geschippert.
    Wir waren unendlich glücklich, euphorisch, gerührt, ehrfürchtig, stolz, wehmütig und einfach nur dankbar all das erleben zu dürfen. Genau hierfür lohnt es sich bei Schnee und Wind in Eiseskälte durch Norwegen zu fahren. Das sind die Momente die für mich das Reisen aus machen. Das sind die Erlebnisse, die ich nicht vergessen werde. Das ist der Grund, warum wir all unsere Kohle ins Reisen ballern. Wer weiß wie lange es diese majestätischen Tiere noch geben wird? Denn Überraschung, Wale sind gefährdet. Weil, noch eine Überraschung, Menschen zu viel Fisch essen, Plastikmüll produzieren und Schiffe von A nach B fahren lassen. Allgemein wird auch die Erderwärmung ein riesen Problem darstellen, es erwärmt sich ja der Ozean gleich mit.
    Wie bereits erwähnt hatten wir ja eine Gründerin einer Tierschutz Organisation mit auf dem Boot. Sie hat seit 25 Jahren dafür gekämpft etwas zu verändern. Hat an Universitäten und in Schulen aufgeklärt, dazu aufgerufen weniger Plastikmüll zu produzieren und Alternativen vorgestellt. Geprädigt endlich auf Fisch und Fleisch zu verzichten. (Unsere Meere sind leer!) Und nun hat sie sich selbst diese Waltouren geschenkt.
    Ich bewundere diese Frau! Und auch Luisa sie hat nämlich keine Ausbildung oder Studium absolviert, sondern über ein freiwilliges Praktikum diesen Job als Guide bekommen. Hier zeigt sich wieder, man muss keine akademische Laufbahn vorzeigen. Tierschutz kann jeder Mensch. Luisa selbst überlegt noch wie sie ihre Leidenschaft für den Ozan und ein 'normales' Leben unter einen Hut bekommt. Denn aktuell übt sie einen Job aus der ihr weniger Spaß macht, damit sie für 2 Monate im Jahr ihrer wahren Berufung nachkommen kann. Nämlich Wale beobachten und schützen. 🐋💙
    Immer wenn ich solche inspirierende Menschen treffe, merke ich, dass ich eigentlich auch für den Tier- und Klimaschutz brenne... und vielleicht war das nun der endgültige Anstoß.

    Wie vielleicht schon aufgefallen ist haben wir keine Orcas gesehen, was für uns wohl bedeutet, dass wir wiederkommen müssen...
    Baca selengkapnya

  • Hari 172

    Kurzer Stopp in Svensby

    14 November 2022, Norway ⋅ ☁️ 3 °C

    Nach unserem großartigen Tag in Skjervøy fuhren wir bis nach Svensby um am nächsten Tag die Fähre nach Tromsø zu nehmen. Wir kamen im dunkeln auf einem Campingplatz an. Und nach ein paar Saunagängen mit ausgiebiger Dusche wurde der Tag mit einer selbstgemachten Pizza (der Campingplatz hatte sogar eine Küche) gekrönt.
    Die Nacht war sehr ruhig und wir haben extrem gut schlafen können.
    Am nächsten Morgen öffneten wir die Tür und waren vollkommen überrascht von der Lage unseres Stellplatzes. Bei unserer Ankunft war es schließlich dunkel. Wir standen direkt an einem Fjord mit Blick auf die Berge. Traumhaft schön.
    Während wir im Van gemütlich frühstückten, kam ein Fuchs vorbei. Wie romantisch und unglaublich schön kann Norwegen eigentlich noch werden?!
    Das werden wir dann in Tromsø noch merken. 🥰
    Baca selengkapnya

  • Hari 173

    Tromsø mit persönlichem Guide

    15 November 2022, Norway ⋅ ⛅ 0 °C

    Tromsø hat uns besonders mit der Licht- Atmosphäre begeistert. Schließlich waren wir auch zur "dark period" oder wie die Locals sagen "colour period" da. Die Sonne geht um ca. 10 Uhr auf und um ca. 13 Uhr wieder unter. D.h. man hat das Gefühl ständig im Sonnenauf- und Sonnenuntergangs Farben zu schweben. Mit gefrorenen Seen, Straßen und Bäumen sieht das Ganze einfach traumhaft schön aus. 😍
    Allerdings hatten wir dann auch immer etwas Zeitdruck. Schließlich gibt es einige Aktivitäten die man besser bei Tageslicht unternehmen sollte.
    Wir sind jedenfalls bei Tageslicht auf dem einzigen Campingplatz der Stadt angekommen. Gleich beim Aussteigen haben wir auch bemerkt wie glatt der Campingplatz war. Nicht nur der Campingplatz, auch die Straßen und Bürgersteige waren ziemlich glatt. Wir konnten zum Glück günstige Spikes für die Schuhe an der Rezeption des Campingplatzes kaufen. Mein Halbgroßonkel aus Tromsø hatte uns auch bereits welche empfohlen. Die Wege der Fußgängerzone in der City sind jedenfalls beheizt, sodass wenigstens hier keine Spikes gebraucht werden. Allgemein kann man über Tromsø sagen, dass es eine wirklich hübsche Stadt ist. Besonders durch die typischen Norwegen Häusern und jetzt zur Vorweihnachtszeit mit all den Lichterketten wirkt die Stadt besonders gemütlich. Es gibt einige Touristen Shops und man merkt auch, dass es hier definitiv touristischer als in anderen Städten zu geht, aber es hält sich meiner Meinung nach in Grenzen. Laut meinem Onkel Anders ist es deutlich touristischer geworden und einige Geschäfte sind den Tourishops gewichen, was natürlich schade ist.
    In einer lokalen Brauerei haben wir meinen Onkel das 1. Mal getroffen. Das Bier war wirklich ausgesprochen lecker, aber das sollte es für sage und schreibe 13,50 E U R O (0,33 l) auch sein. Leider ist es nämlich kein Gerücht: Norwegen ist scheiße teuer! 🙈 Wie ich bereits in einem anderen Beitrag erwähnte kostet Brot ca. 4,60 €. Eine effe Marmelade bekommt man ab 3 Euronen. Vegane Schokolade (ok das ist jetzt auch etwas "spezieller") 7 Euros. Für ne normale Pizza biste mit nem 20ger dabei. Nicht zu vergessen Sprit, kostet auch gerne mal 2,60 € der Liter. Ich sags wie es ist, wir werden hier definitiv mehr ausgeben als geplant. 🥲
    Was es hier aber immer umsonst gibt und eine Norwegen Reise ausmacht, ist die Natur. Um die Natur zu erkunden gibt es niemand besseren als Anders. Ich bin noch nie jemandem begegnet der so leidenschaftlich gerne in der Natur unterwegs ist wie Anders. Je nach Jahreszeit verbringt er seine Zeit auf Ski, MTB oder im Kajak. Und Norwegen kann all den richtigen Outdoor Freaks genau das bieten. Besonders viele Berge und Fjorde. Menschen die hierher auswandern kommen wegen der Outdoor Aktivitäten.
    Um ein Verständnis zu bekommen wie krass Anders unterwegs ist: zum Skifahren benutzt er keine offizielle Skipiste, nein, er klettert/wandert den Berg mit eigenen Kräften samt Gepäck rauf um dann auf Skiern wieder runter zu düsen. Anders sagt, man könne dann noch mehr das runter Fahren genießen. Ein weiteres Bespiel, die Whalewatching Tour welche wir von einem Boot aus gemacht haben, macht er mit einem Kajak. Inklusive Eskimorolle um die Wale dann unter Wasser filmen zu können. Wohlgemerkt auch bei -10°C Außentemperatur. So kommt er den Tieren bis auf wenige Meter besonders nah. Ich bin wirklich sehr beeindruckt von Anders, man könnte auch meinen er sei Biologe denn er weiß so unfassbar viel über das Land und die Tierwelt. So blieb keine Frage offen. Besonders interessant waren all die Geschichten von seiner Zeit auf Spitzbergen, (eine Insel 660 km nördlich vom norwegischem Festland und Spitzbergen ist auch nur 2000 km vom Nordpol entfernt) dort lebte er für ein ganzes Jahr. Dort leben z.B. auch Eisbären. Und da gibt es z.B. die Regel, dass man ohne Waffe nicht aus dem Dorf darf. Wird man ohne Waffe erwischt, wird man per Helikopter aufgesammelt. So gefährlich kann es nämlich mit einem Eisbären werden. Anders konnte uns auch vom Klimawandel erzählen, dass es beispielsweise einen Fjord gibt der nicht mehr vollständig zufriert. Oder die Permafrostböden immer weiter auftauen.
    Wir haben so unfassbar viel gelernt, ich könnte noch 3 weitere Beiträge schreiben.
    Doch besonders interessant finde ich seine Walbeobachtungen die schöner nicht sein können. Um so eine Kajak Tour unternehmen zu können muss man schon ziemlich geübt sein. Um überhaupt ein Kajak zu leihen braucht man einen Kajak-Schein. Also das wird auf jeden Fall ein neues Projekt von mir, in der Hoffnung Anders nimmt mich dann beim nächsten Norwegen Besuch auch mit.

    Als wir zum Abendessen eingeladen waren (es wurde vegan gekocht, Anders Frau Johanna ist auch quasi Veganerin 💕) gab es als Dessert Moltebeeren, welche für Norwegen sehr bekannt und beliebt sind. Das besondere an dieser Beere ist, dass man sie nicht anbauen kann. Also ähnlich wie mit Pilzen müssen sie zur richtigen Zeit gesammelt werden. Was vermutlich auch den hohen Preis dieser Marmelade erklärt. Für ein Glas Moltebeer- Marmelade muss man schon mindestens 8 € auf den Tisch legen. Wohlgemerkt für die Billig-Marke. 🥲
    Wie dem auch sei, wir hatten einen wirklich schönen Abend mit Johanna und Anders. Auf Nachfrage (er ist sehr bescheiden was seine krassen Abenteuer betrifft) hat er uns dann noch seine Wal Aufnahmen von seinen Kajak-Touren gezeigt. Das. Ist. So. Geil. Ich will das auch! 🤩
    Als Andenken habe ich einen Bildband über "Wale im Winter" bekommen (Anders kennt diesen Fotografen einfach persönlich🤯). Ich hab mich sooo sehr darüber gefreut. 🥰
    Wir durften übrigens in der Einfahrt parken, hatten Strom und eine Maschine Wäsche haben wir auch noch schnell waschen können. Mega gut. 😎
    Des Weiteren waren wir an den schönsten Orten Rund um Tromsø wandern und in der wohl schönsten Sauna saunieren. Dazu werde ich noch einen kleinen extra Beitrag schreiben, weil es sonst einfach zu viel Text wird.
    Die 1. Wanderung die wir alleine unternommen haben war der "Sherpa Trail". Einen Berg rauf, welcher eine wunderschöne Aussicht verspricht. Für uns war es zwar schon echt Kräfte zehrend, besonders weil die Stufen vereist waren und es doch echt steil raufging, aber die Aussicht hat sich gelohnt. Und diese Farben des Himmels. Mega schön! Runter haben wir uns die Seilbahn gegönnt. Hätten natürlich auch rauf fahren können, aber die Seilbahn ist jetzt auch nicht so günstig und wir wollten uns ja auch etwas bewegen. 😊😇
    Baca selengkapnya

  • Hari 175

    Wandern mit Anders

    17 November 2022, Norway ⋅ 🌙 4 °C

    Wir hatten schon einen gewissen Respekt bei der Vorstellung mit Anders wandern zu gehen. Allerdings haben wir mehrmals klar gemacht, dass wir keine Hiking-Pros sind.
    Anders hat sich extra einen Tag frei genommen und einen kompletten Tag für uns gestaltet. Morgens wurden wir am Campingplatz abgeholt. Erster Halt war ein etwas gehobenerer Supermarkt mit einem kleinen Café. Im Café hingen Bilder von Lokalen Outdoor Sportlern und eben auch ein Foto von einer Wal-Begegnung mit dem Kajak, wo auch Anders anwesend war. Super cooles Foto. 🐋 Der Moment muss wahnsinnig aufregend gewesen sein. Im Supermarkt selbst hat Christoph sich den bekannten braunen Käse gekauft. Wobei er den Käse noch nicht probiert hat, da er sich den November über vegan ernährt. Ja richtig gehört, Christoph Leuker ernährt sich aus freien Stücken einen ganzen Monat vegan. 💚 Das macht mich sehr stolz. 🥰
    Naja weiter zu unserer Tour, wir fuhren an sehr vielen Bergen vorbei und zu jedem Berg wusste Anders eine Story zu erzählen. Man hat richtig gemerkt was für eine Leidenschaft Anders für die Berge empfindet. An einem kleinem Strand haben wir kurz Halt gemacht und wieder einmal haben wir festgestellt, dass sich ein Besuch im Sommer sehr wahrscheinlich genauso lohnt wie im Winter. Am Strand entdeckten wir einen Walwirbel, der war so riesig man hätte ihn als Hocker verwenden können. 😳
    Wir fuhren um die Fjorde herum und egal wo man hinsah es waren die reinsten Postkarten Motive. Schneebedeckte Berge, Strände, Norwegen Häuser, Fjorde... einfach alles unglaublich schön. ❣
    Angekommen an unserem 1. Ausgangspunkt zur Wanderung, hatten wir schon ein bisschen Sorge, dass wir falsch eingeschätzt wurden. Der Berg sah hoch und steil aus. Doch Anders versicherte uns, dass wir die Wanderung easy schaffen werden. Wir bekamen jeder einen Wanderstock in die Hand gedrückt und dann ging es los. Und es war tatsächlich auch eine sehr angenehme Wanderung. Mit dem schönsten Blick über die Fjorde. Zwischendurch war der Weg etwas vereist und Christoph kam mit seinen Spikes nicht mehr zurecht, glücklicherweise hatte Anders ihm noch professionellere Spikes leihen können. Oben angekommen machten wir eine Brotpause. Zum krönenden Abschluss gab es einen Sonnenuntergang im typischen "colour period" Licht, welches es hier im November und Dezember zu sehen gibt.
    Etwas durchgefroren aber glücklich ging es für uns in ein Café, welches zu 100% ein Pinterest Café war. Dort gab es neben Kuchen und Tee eine Menge schöne Dekoration zu kaufen, so richtig im Skandi Style. Das Café war auf jeden Fall ein Insider, wir hatten es jedenfalls nicht auf dem Schirm und es wirkte nicht touristisch.
    In der Hoffnung Polarlichter sehen zu können, ging es für uns im dunkeln zur letzten Wanderung. Noch nie sind wir im dunkeln auf einen Berg gewandert. Mit Kopflampen ausgestattet haben wir es auch in der Finsternis geschafft. Wir haben leider keine Polarlichter, aber dafür einen klaren Sternenhimmel bewundern können. 🌠
    Fazit: wir hatten einen wunderschönen Tag in der Natur und wir haben Wanderung unternommen die wir uns alleine vermutlich nicht zugetraut hätten.
    Am nächsten Tag wurden wir in eine Sauna in Tromsøs Hafen eingeladen. Hierbei handelt es sich um eine Floß-Sauna. Mit einer richtig schönen Beleuchtung, kann man auf dem Wasser mit Blick über den Hafen und die Berge hier 2-5 Runden schwitzen.🧖🏼‍♀️🧖🏼‍♂️ Anschließend gibt es dann eine Erfrischung im Meer oder unter der Dusche. Selbstverständlich sind wir ins Meer gehüpft. 😏🥶 Das Wasser hatte ungefähr 5°C. Das hat auf jeden Fall richtig gut getan! Also wer Tromsø besucht sollte diese besondere Sauna nicht missen.
    Unser Guide Anders war aber noch nicht fertig mit seiner Outdoor Tour für uns, am nächsten Tag ging es nämlich nach Sommarøy, aber dazu dann im nächsten Beitrag mehr.
    Baca selengkapnya