- Reise anzeigen
- Zur Bucket List hinzufügenVon der Bucket List entfernen
- Teilen
- Tag 46
- Montag, 10. Juni 2024 um 19:35
- ☀️ 28 °C
- Höhe über NN: 318 m
GriechenlandGortys, Greek Bath37°32’23” N 22°2’47” E
Prodromou Monastry und das Wildcampen

Guten morgen!
Wir haben es geschafft! Unsere erste Nacht Wildcampen 🥳
Mit wenig bis sehr wenig Schlaf starten wir in den neuen Tag.
Nach einem schnellen Frühstück mit Aussicht gehts erstmal los Richtung Kloster.
Verpflegung nehmen wir nicht so viel mit, der Weg zum Kloster sind nur 20 Minuten und danach werden wir vielleicht noch ne kleine Runde drehen.
Wir steigen den Berg runter, durch beeindruckende Wälder und stehen plötzlich unter dem Kloster 👆
Das Kloster von Prodeomou ist nämlich eins von 3 besonderen Klöstern hier in der Gegend: es ist in den Berg gebaut.
Wir sind schon von unten total beeindruckt.
Die Türe zum Kloster ist angelehnt. Dürfen wir rein?
Wie trauen uns rein, die Kids sind total beeindruckt und erfürchtig.
Es geht durch weiss angemalte Gänge. Fotos dürfen wir im Kloster nicht machen.
Die Treppen rauf und wir treffen auf den ersten Mönch- oder Mönnchen, wie der Mittlere sie liebevoll nennt 🤣
Er erklärt uns, wo die Kirche ist, wo der Balkon und das Wohnzimmer, in dem griechischer Kaffee, Wasser und Leckereien für uns bereit stehen.
Nachdem wir in der kleinen Kirche waren, gehen wir hoch Richtung Balkon und treffen „unseren“ Assanasios- den Mönchsassistent von gestern Abend.
Er erkennt uns, erinnert sich sogar an meinen Namen und begrüsst uns herzlich.
Als erstes beschenkt er uns mit selbst geknüpften Ketten und Armbändern, dann bekommen wir eine Führung durch das Kloster, die Kids dürfen die Glocken läuten, das Holz schlagen und auf dem Balkon darf sogar ein Foto gemacht werden.
Er erzählt uns, wie so ein Tag im Kloster abläuft :
Von 6 Uhr bis 8:30 treffen sich alle in der Kirche zum Kirchendienst.
Danach arbeiten sie bis 13 Uhr:
In der Küche, auf dem Feld, putzen, waschen, Armbänder knüpfen, was eben so anfällt, denn sie sind unabhängig und können sich selbst verpflegen.
Um 13 Uhr wird eine kleine Glocke geläutet und ruft alle zum Mittagessen.
Danach ist bis 17 Uhr Pause. So lange dürfen auch keine Besucher ins Kloster.
Von 18 bis ca 19:30 treffen sich alle Mönche wieder in der Kirche.
Danach wird bis 22 Uhr nochmal leichter Arbeit nachgegangen , bevor es zum Abend bzw Nachtgebet nochmals für und 20 Minuten in die Kirche geht.
Assanasios kommt aus Patras und ist eigentlich für 10 Tage als Assistent in diesem Kloster. Er hat seinen Aufenthalt aber spontan um 4 Tage verlängern können. Unser Glück, denn so kann er uns ganz viel zum Kloster erzählen.
Dieses wurde um 1700 n.Chr. gebaut.
Man sieht neben dem Kloster 2 Türen im Felsen. Dies war der Anfang des Klosters. Dort haben zu Beginn 2 Mönche gelebt.
Danach hat das Kloster diverse Angriffe von Türken und Albaner überstanden. Diese Angriffe sieht man noch heute an der Eingangstüre, die noch Original aus der Anfangszeit stammt. Die Löcher, die in der Türe sind, werden seit Beginn mit einer Art Nägeln geflickt.
Das Kloster wird immer wieder renoviert und Instand gehalten. Die nächste grosse Renovation steht auch schon an.
Das letzte mal wurde das Kloster in den 60er Jahren renoviert. Deshalb steht eine neue Renovation an, bei der die Balkone erneuert werden, die Fenster und Stühle. Besonders die Statik wird geprüft und wieder erneuert.
Wir sind froh, dass wir das Kloster noch in diesem Zustand besichtigen dürfen.
Assanasios zeigt uns aus dem Fenster noch ein weiteres Kloster in den Bergen.
Es ist kaum zu sehen. Dies ist das älteste der 3 Klöster in der Gegend und wurde ca 900 gebaut. Es ist abgefahren, man erkennt das Kloster kaum.
Leider ist es nicht mehr bewohnbar und es finden auch keine Instandhaltungen mehr statt. Weiter oben auf dem Berg wurde ein neues Kloster gebaut. Aber eben ein „normales“. Keines welches im Fels hängt 🤷♀️
Nachdem wir viele Kerzen anzünden durften und die Kids dabei an verschiedene Menschen in unserem Umfeld gedacht haben, dürfen wir uns noch mit Kaffee, Wasser, Gebäck und einer griechischen Spezialität stärken. Die Kids sollen sich sogar noch 2 Becher für den Weg füllen. Aus Höflichkeit nehmen wir „turkish delight“ mit und sie dürfen es auch essen. Obwohl es den Mittleren gar nicht schmeckt. Da freut sich die Grosse 🍬.
Während unserer Gespräche hat uns Assanasios noch erzählt, wo die Waschstelle der Mönche am Fluss ist. Dorthin wollen wir noch zur Abkühlung. Nach fast drei Stunden verabschieden wir uns dankbar und ehrfürchtig. Einfach sehr beeindruckend wozu Menschen im Stande sind.
Wir schauen uns noch etwas auf dem Klostergelände um, sehen die Kirche, den Friedhof mit unzählige Katzen, Hühner, Enten und einen Hund.
Die Mönche sind Selbstversorger. Was auch immer das in der Realität genau bedeutet. Denn Strom produzieren sie hier nicht. Aber eben, es wird einiges angebaut und Wasser entnehmen sie der nahegelegenen Quelle.
Auf unserem Fussmarsch zum Fluss legen wir eine kurze Trinkwasser ein und stärken uns mit den geschenkten Süssigkeiten.
Der Plan ist, dass wir gemeinsam bis zur Wasserstelle laufen, Sven dann mit dem Jüngsten umkehrt um das Auto zu holen und wir uns dann in der nächsten Stadt zum Mittagessen treffen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit wird uns langsam klar, dass es keine Stadt in der Nähe gibt 🤣 die Natur ist wunderschön und wir geniessen es hier zu laufen. Wir unterhalten uns über die tollen Eindrücke und Inputs, aber so langsam kommt der Hunger und die Hitze drückt 🙈
Die Kids werden müde und schaffen es nicht mehr alleine zu laufen.
Also nimmt Sven die Jungs und ich die Grosse auf die Schulter.
Dann sind wir an der Wasserstelle.
Dort kühlen sich noch ein paar wenige Wanderer ab.
Aber, wie kommen wir nun zu unserem Auto? Zurück laufen? Die Hauptstrasse hoch laufen? Ohne Internet sind wir echt aufgeschmissen und finden keinen passenden Weg bzw die Zeitangaben dazu. Schaffen wir das irgendwie mit den Kids, oder geht Sven alleine?
Da kommt ein weiteres Auto mit einem Pärchen angefahren.Ich sage im weggehen noch zu Sven, ich frag die jetzt, ob die mich zu unserem Auto fahren und komme dann mit dem Auto zu euch. Und schwups fahr ich per Anhalter 10 Minuten zu unserem Auto.
Leute, ich weiss wirklich nicht, wie wir das mit den Kids hätten schaffen sollen. Es waren zwar nur 10 min mit dem Auto. Aber ungefähr 250 Höhenmeter auf 1.8 km.
Als wir alle wieder zusammen sind, relaxen wir am Fluss. Sven geht mit den Kids ins Wasser bzw versucht es. Es ist richtig kalt. Ich geh nur mit den Beinen rein. Es brennt an den Beinen - Kneipp Tour at its Best 🤣
Es gefällt uns hier so gut, dass wir spontan beschliessen, noch ne Nacht frei zu stehen und einfach hier zu bleiben!
Aber was machen wir zu Abendessen?
Kochen? Boah, Echt keine Lust, jetzt alles auszuladen und dann zu kochen.
Für Vesper haben wir zu wenig Zeug.
Also düs ich los in die nächste Stadt, in der Hoffnung auf nen Supermarkt.
Dort angekommen hab ich endlich wieder Internet. Aber es gibt keinen Supermarkt 🤣
Also ab in die nächste Taverne und essen To Go mitnehmen. Wir essen gemütlich vor dem Bus und schlagen unser Nachtquartier hier auf.
Nun wissen wir ja, wie was verladen werden muss, damit alles im Bus bleiben kann.
Dafür gibt es morgen nur einen kurzen Tagesausflug nach Olympia, bevor es Richtung Patras nochmal an einen Campingplatz zur Erholung geht.
Heute haben es Sven und ich tatsächlich geschafft, abends nochmal vor den Bus zu sitzen und wir können diesen eindrücklichen Tag Revue passieren lassen🥳
Hoffentlich wird diese Nacht schlafreicher 🤷♀️Weiterlesen