Satellite
Show on map
  • Day 54–55

    Acatenango Vulkan

    February 21 in Guatemala ⋅ ☀️ 19 °C

    Heute steht die Wanderung auf den Vulkan Acatenango an, ein besonderes Highlight, auf das ich mich schon sehr freue. Früh morgens geht es zunächst zum Touranbieter. Dort gibt es erstmal Frühstück und ich lerne die Gruppe kennen. Danach fahren wir mit dem Bus zum Ausrüstungscenter, wo wir unser Essen für die nächsten 24 Stunden, zusätzliches Wasser und Winterkleidung bekommen. Nachdem alles eingepackt ist wiegt mein Rucksack 13 kg, dazu kommen noch 3l Wasser die ich vor dem Bauch trage.
    Dann fahren wir mit dem Bus zum Ausgangspunkt der Wanderung. Ein paar Leute aus unserer Gruppe entscheiden sich dazu einen Porter zu nehmen, der ihren Rucksack trägt. Außerdem kann man Wanderstöcke am Start ausleihen, ich leihe mir 2 Stöcke aus - eine Entscheidung für die ich später sehr dankbar sein werde.
    Gegen 11 Uhr starten wir mit der Wanderung. Es geht steil bergauf. Zum Glück gehen wir langsam und machen viele Pausen, aber auch durch die Höhe ist die Wanderung sehr anstrengend. Insgesamt werden etwas 1400 Höhenmeter überwunden und es geht bis auf ungefähr 3600 m zum Basecamp. Gegen 16 Uhr sind wir endlich angekommen und ich bin sehr erleichtert den Rucksack absetzen zu können - durch das ganze Gewicht tat mittlerweile mein Rücken und die Schultern weh.
    Vom Basecamp aus hat man einen direkten Blick auf den Vulkan Fuego und kann diverse Ausbrüche sehen und sogar hören. Wir schlafen in Hütten, so dass man etwas besser gegen Kälte und Wind geschützt ist, da es nachts sehr kalt wird. Fließend Wasser gibt es übrigens nicht, lediglich ein Plumpsklo. Toilettenpapier musste man selbst mitbringen und Händedesinfektionsmittel habe ich auch eingepackt.
    Nach einer Pause zur Erholung gibt es nun noch die Möglichkeit zum Nachbarvulkan Fuego zu wandern. Die meisten aus meiner Gruppe entscheiden sich dafür und nach kurzem Überlegen entscheide ich mich auch dafür. Und so stehen mir nochmal insgesamt drei Stunden Wanderung bevor. Erst geht es über Geröll etwas bergab, bevor es wieder bergauf geht. Zum Glück müssen wir nur das Wasser und nicht den schweren Rucksack mitnehmen. Am Gipfel angekommen sehen wir den Sonnenuntergang und die Ausbrüche aus nächster Nähe. In der Dunkelheit kann man sogar die Lava sehen, wirklich unglaublich beeindruckend!
    Auf dem Gipfel ist es sehr kalt, trotz mehreren Jacken und Handschuhen friere ich sehr. Dann geht es im Dunkeln zurück. Die letzte halbe Stunde ist furchtbar. Es geht wieder bergauf über Geröll und ich habe wirklich gar keine Energie mehr, aber irgendwie schaffe ich es zurück ins Basecamp. Gegen halb neun kehren wir zurück und dann gibt es Pasta und danach gehe ich direkt schlafen. Aufgrund der Kälte schlafe ich mit allen Jacken, die ich auch zum Wandern anhatte.
    Einen aus der Gruppe hat leider die Höhenkrankheit erwischt und er muss sich die Nacht über übergeben. Die Guides haben Medikamente, die sie einem bei Bedarf geben.
    Am nächsten Tag klingelt mein Wecker um vier Uhr für die Sonnenaufgangswanderung zum Gipfel des Acatenango. Nachdem ich gestern Abend noch gedacht habe, diese Wanderung nicht zu schaffen, fühle ich mich nach etwas Schlaf schon erholter. Die meisten aus der Gruppe machen die Wanderung nicht und so sind wir nur fünf Personen, die aufbrechen. Diesmal geht es nur steil bergauf und aufgrund des Gerölls ist es sehr anstrengend. Der Gipfel ist auf fast 4000m Höhe (genauer 3976m). Endlich angekommen warten wir auf den Sonnenaufgang, es ist wieder furchtbar kalt, aber die Strapazen waren es absolut wert.
    Nach einem wunderschönen Sonnenaufgang geht es zurück zum Camp und dort wird gefrühstückt. Danach packen wir zusammen und dann geht es zurück. Der Rucksack ist jetzt zum Glück leichter und es geht bergab, so dass der Rückweg deutlich leichter ist. Allerdings rutscht man an einigen Stellen aufgrund des Untergrunds und muss sehr aufpassen nicht zu fallen.
    Super glücklich und erschöpft kommen wir unten an. Danach geht es zurück ins Hostel, hier wird erstmal geduscht und dann falle ich ins Bett.
    Die Wanderung war eine wirklich unglaubliche und einzigartige Erfahrung, eines der schönsten Dinge die ich bisher gemacht habe!
    Read more