• Thorben Krieger
  • Barbara Meller

Kanada

2. Station der Weltreise. Von Calgary nach Vancouver Read more
  • Trip start
    August 20, 2025

    Calgary - freundliche Großstadt

    August 20 in Canada ⋅ ☀️ 17 °C

    Nach dem vielen Regen und Camping-Essen in Island freuten wir uns auf 2 Dinge : Sonne und Burger :) Nach der Landung gab es daher erstmal eine Überraschung, da es trotz hervorragendem Wetterbericht regnete. Naja, war dann aber nur ein kleines Gewitter und wir haben die Zeit für Punkt 2 auf der Liste genutzt.

    Die 2 Tage in Calgary haben wir dann dafür genutzt, uns wieder am die Zivilisation zu gewöhnen, zum Frisör zu gehen und überhaupt einfach etwas raumzulaufen. Dabei haben wir Calgary und die Kanadier als sehr entspannt und extrem freundlich kennengelernt - sogar der Central Business District war entspannter als in vielen anderen Großstädten.

    Ganz billig sind die Dinge in Kanada auch nicht wie wir merken durften, aber nach Island schockt einen da ja nichts mehr.

    Zum Abschluss ging es noch ins Musik-Museum und Barbara war im Park joggen. Und dann waren die 2 Tage auch schon um und wir konnten uns rasiert, mit aufgeladenen Akkus und gewaschener Wäsche auf in die Rocky Mountains machen. Bzw fast, vorher haben wir noch einen Schlenker über das weltberühmte Drumheller gemacht.
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  • Dino Madness

    August 22 in Canada ⋅ ☀️ 21 °C

    Einen ersten Stopp in Kanada haben wir in Drumheller gemacht - der "Dino Capital of the World".

    Tatsächlich wurden und werden hier mit die meisten Dinos am einem Ort überhaupt gefunden, um es gibt das vielleicht beste Dino-Museum der Welt. Wer könnte das mit einem 5-Jährigen auslassen?

    Aber wie sich herausstellte ist die ganze Stadt auf einem level irgendwo zwischen süß und are you serious dem Dino-Fieber verfallen. Wir lassen mal ein paar Bilder sprechen.

    Das Museum selber war dann aber wirklich toll gemacht. Nach mehreren Stunden dort durften wir als Höhepunkt dann noch selber Fossilien suchen gehen. Und haben natürlich auch welche gefunden.

    Der kleine Umweg vor den Rocky Mountains hat sich also gelohnt.
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  • Landschaft !

    August 24 in Canada ⋅ ☀️ 24 °C

    Der eigentliche Star der letzten 12 Tage war die Landschaft. Umwerfend, die vermutlich schönste, die wir je gesehen haben.

    Daher hier einfach ein paar Bilder

  • Der Bär ist los

    August 24 in Canada ⋅ ☀️ 19 °C

    In den Rocky Mountains sieht man sie überall: Bären. Auf Campingplätzen, Wanderwegen, Picknickpläatzen, Informationszentren, am Straßenrand… überall sind sie auf Schildern abgebildet. Die Schilder weisen darauf hin, dass man den Lebensraum mit Bären und anderen wilden Tieren teilt. Manchmal gibt es auch noch mehr Informationen: Menschenessen tötet Wildtiere! Lasst euer Essen nie unbeaufsichtigt auf dem Picknicktisch stehen und lasst es auch nicht im Zelt sondern, bringt es ins Auto oder in einen bärensicheren Schrank. Die Mülleimer sind etwas kniffelig zu öffnen, damit Tiere es nicht schaffen. Am Straßenrand wird man darauf hingewiesen, dass man Bären am Straßenrand nicht auf die Pelle rücken soll und ihnen genug Platz lassen soll, auf manchen Wanderwegen wird gesagt, dass man nur in Gruppen von vier Personen und nur mit Baerenspray gehen darf, und dass dies auch kontrolliert und sanktioniert werden kann. Auf anderen Schildern hieß es: weisst du wo dein Bärenspray ist? Du hast nur 2 Sekunden… . Beim Rangertalk für die Kinder in Banff wurden ihnen natürlich auch die Verhaltensregeln eingeimpft: 30m Abstand von Tieren mit Hufen, 100m Abstand zu Fleischfressern. Am Ende der Veranstaltung heisst es dann: Thank you beary much!

    An unserem ersten Tag am Campingplatz in Banff, war ich auch entsprechend nervös. Beruhigte mich aber damit, dass mein Kollege und Bärenexperte meinte, es sei keine Gefahr, solange keine Nahrung in der Nähe wäre, also keine Essenreste und keine Beeren. Beim Spülen las ich dann aber auf einem Schild: *Es ist Beerenzeit, und die Wahrscheinlichkeit ist hoch Bären zu treffen.* Oh man, dachte ich. Aber wahrscheinlich nicht hier auf dem Campingplatz sondern irgendwo auf einem abgelegenen Pfad, wo der Bär nicht von Menschen gestört wird. Meine Spülnachbarin meinte aber, sie habe letzte Woche auf einem Campingplatz am Lake Luise 40km entfernt einen Bären gesehen. Na toll. Als ich dann auf unserer wunderschönen Zeltparzelle am Rand des Zeltplatzes ankam, fiel mir dann auch sofort auf, dass um unser Zelt auf zwei Seiten gar kein Nachhbar war und auf den anderen beiden Seiten auch erstmal fünf Meter Gebüsch war bis zum nächsten Nachbarn. Und nicht irgendein Gebüsch, sondern Beerensträucher. Wir ließen die Kinder also nicht alleine auf Toilette gehen und nahmen immer Bärenspray mit, egal wohin wir gingen. Das einzige Tier, was uns besuchen kam, war dann aber ein Wapitihirsch (Weißschwanz-Hirsch). Wir freuten uns sehr darüber und schickten erstmal ein Foto an Opa Josef zur Tierartbestimmung. Carla fand das ganze allerdings ziemlich stressig. Sie bimmelte auf Wanderungen immer übertrieben stark mit ihrem Bärenglöckchen, obwohl das Dank Felix Dauerredeschleife gar nicht nötig gewesen wäre. Felix machte sich eigentlich gar keinen Kopf darum, und hatte nur sehr sporadisch Angst vor Bären, vergass es aber dann auch schnell wieder. Eine Nacht raubte die Bärenangst dann auch Carlas und somit meinen Schlaf.

    Am wunderschönen See Minnewanka machten wir eine ebenso schöne Wanderung, auf der wir dann wieder ganz unverhofft ein Wapiti aus nächster Nähe sahen, was uns genauso verdutzt anguckte wie wir es. Die Kinder hatten ja gelernt: 30m Abstand halten, und ich war etwas nervös weil ich mir nicht sicher war ob in der nähe nicht vielleicht ein größerer Hirsch abhängt, der uns verjagen möchte. Also gingen wir rückwärts, damit das Reh weglaufen konnte. Das Reh war allerdings ziemlich entspannt und graste weiter und kam sogar in unsere Richtung, sprang aber dann doch irgendwann weg. Carlas Alarmmodus war also geweckt. Und als wir auf eine Wegsperrung kamen mit riesigen Warndreiecken auf denen Bären drauf waren und ein Schild mit Verhaltensregeln, ließ Carla sich alles ganz genau und mehrfach übersetzen. Da wir zu viert waren und zwei Bärensprays mit uns hatten, durften wir passieren. Der Weg war auch wunderschön und die Aussicht umwerfend. Carla und Felix waren aber trotzdem heilfroh als wir wieder unten waren: Carla wegen der Bären und Felix einfach allgemein wegen Wandern. Und auch ich merkte, dass ich die ganze Zeit ziemlich angespannt gewesen war weil ich die Umgebung nach Bären gescannt hatte. Den Rest des Tages verbrachten wir dann beim Fluss, wo Felix und Carla Angelauswerfen übten. Als wir wieder im lebhaften Teil des Sees waren und so gar nicht mehr mit Wildtieren rechneten, wurden wir aber wieder total überrascht. Denn trotz zahlreicher Menschen, tauchten aus dem nichts drei Widder oder big horn sheep auf. Sie waren wirklich riesig und dummerweise blieb ein Auto nicht stehen sondern fuhr den Tieren langsam hinterher bis diese Angst bekamen und über den Bürgersteig ins Gebüsch flüchteten und auf dem Weg fast einen Fußgänger umrannten. Krass, hier gibts echt überall Tiere… .

    Trotz unserer latenten Angst vor Bären, üben sie natürlich auch eine gewisse Faszination aus und während wir zu Fuß gerne weit weg von ihnen sein wollten, hofften wir auf jeder Autofahrt welche zu sehen. Vergebens. Wir sahen den Bären nur auf Schildern. In Jasper, auf dem wunderschönen Pochahontas Campingplatz, der wieder sehr schöne, grosse Grundstücke hatte und man umgeben von (Beeren-) Sträuchern und Bäumen war, wurde uns dann bei der Anmeldung gesagt: bitte passen Sie noch mehr auf Ihr Essen auf und nehmen Sie immer Bärenspray mit: seit Wochen werden hier immer wieder zwei Bären auf dem Campingplatz gesehen. Zuletzt wurde er heute Nachmittag gesehen. Aaaahh… wir wollten es eigentlich gar nicht groß übersetzen, aber Carlas Englischkenntnisse sind schon ziemlich gut und natürlich hatte sie auf dem Rücksitz alles genau gehört und verstanden. Zum Zeltaufbau blieben die Kinder dann mit Hörspiel im Auto während Thorben im Halbdunkeln das Zelt aufbaute und ich mit Bärenspray bewaffnet die Gegenend scannte. Dann gingen wir schnell in die Schlafsäcke, ohne irgendwas auszupacken, am allerwenigsten Essen. Uns war echt mulmig. Am nächsten Tag gingen Carla und ich dann zum Eingang um zu hören wo man denn mit dem Auto Wildtiere sehen konnte. Da meinte die Frau, dass sie bereits einen Bären heute morgen gesehen hatte, direkt am Eingang vom Camp. Sie sah unsere besorgten Gesichter und meinte, dass der Bär aber sonst eigentlich nur in der D oder F Loop gesichtet worden sei. Wir waren in F. Wir machten uns vom Acker und sicher genug, wurde der Bär auch an diesem Nachmittag in der F Loop gesichtet. Wir hatten uns überlegt, dass Bären aber nicht nachtaktiv sind, und so schliefen wir dann auch gut.

    Heute fuhren wir dann wieder Richtung Banff, mit einem Abstecher beim Maligne Lake. Auf dem Weg dorthin sahen wir wieder grosse Rehe und im See sogar einen Elch. Als wir dann auf unseren Honeymoon Lake Campingplatz ankamen, war die Stimmung gut, zwar hockte man sich mehr auf der Pelle, weil die Zeltgrundstücke enger beisammen waren und weil wegen des Waldbrands weniger Bäume und Gebüsch vorhanden war, aber der schöne See mit Ausblick auf die Berge kompensierte das. Man fühlte sich hier nicht so in der Wildnis, was nach den letzten Nächten echt entspannend war. Im Nachhinein nicht verwunderlich, aber natürlich sahen wir ausgerechnet hier, als wir mit einem Buch am See saßen, einen grossen, schwarzen Bären. Er war zwar 100m entfernt von uns, aber nur 30m von unserem Zelt entfernt und trottete ohne Eile zum Zeltplatz Ausgang. Irgendjemand hatte ihn gesehen und sämtliche Menschen vom Zeltplatz, um die 25, versammelten sich in ehrfürchtigem Abstand um den Bären zu sehen. Carla, die grade aus der Toilette kam, wollte grade in Richtung Feuerholz laufen, was leider Richtung Bär war, wurde aber durch unsere und die Rufe anderer davon abgehalten. Endlich hatten wir ihn gesehen: einen Bär. Denn während ich auf keinen Fall einen Bär ohne Auto oder irgendeine Absperrung begegnen möchte, war es schon ziemlich cool einen Bär gesehen zu haben. Und damit kann ich diese Nacht dann hoffentlich auch gut schlafen, mit Bärenspray, man weiss ja nie… .
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  • Vancouver

    September 8 in Canada ⋅ ☀️ 19 °C

    Vancouver ist eine Stadt, deren Erwähnung bei vielen lechende Augen hervor ruft. Großstadt, aber mit Stand und Bergen, wenn nur der viele Regen nicht wäre...

    Unser erster Eindruck war genau andersrum. Mit dem Auto kamen wir bei strahlendem Sonnenschein an, und führen durch Chinatown zu unserem Hotel in Downtown. Auf dem Weg sahen wir unglaubliche Mengen an Drogensüchtigen. Wirklich hunderte an einer Stelle und später auch an so gut wie jeder Straßenecke. Dagegen ist das Frankfurter Bahnhofsviertel Mal gar nichts.

    Naja, in den nächsten Tagen lernen wir dann aber, das wir wohl einfach über die notorischste Straße in die Stadt gefahren waren und wir fanden noch viele schöne Stellen und Teile der Stadt: der Essensmarkt von Granville Island, beeindruckend viele Wolkenkratzer in Downtown und der riesige Stanley Park mitten in der Stadt. Den Kindern beobachteten startende Wasserflugzeuge und ich konnte sogar am Strand ein paar Runden mit den Locals Beachvolleyball spielen.

    Wobei Locals relativ ist. Das Grüppchen bestand aus Kanadiern, Philipinos, Franzosen, Mexikanern, Spaniern, ... Die Multikulturalität ist in der ganzen Stadt zu spüren. Am besten natürlich beim Essen, es gibt so unglaublich viele , verschiedene und gute Restaurants, wir haben super gutes Sushi und chinesische Nudeln gegessen.

    Von einer kleinen Stadtführung erfuhren wir übrigens, was die 5 häufigsten Muttersprachen in Vancouver sind. Wer kommt drauf? .... Englisch, Mandarin, Tagalog, Punjabi, Spanisch
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  • Juan de Fuca Küste

    September 11 in Canada ⋅ ☀️ 15 °C

    Unseren ersten Stopp hat uns ein ganz neuer Reiseberater empfohlen: ChatGPT :)

    In Vancouver hab ich mir mal etwas Inspiration für unsere Zeit auf Vancouver Island geben lassen, und siehe da - den Südwesten des Insel hatte ich tatsächlich nicht so sehr auf dem Schirm. Und es hat sich sehr gelohnt.

    Dieser Bereich der Küste ist kaum bis gar nicht besiedelt und mit dichtem Regenwald bewachsen - ja, das hätten wir nicht gedacht, dass es so etwas wie kühlen Regenwald gibt. Aber wenn man drin ist, ist es wirklich eine ganz eigene, beeindruckende und besondere Natur. Wirklich riesige Zedern, Hemlock- und andere Tannen, dazu große Farne, dichtes Unterholz und bemooste Baumstämme.

    Und das Sahnehäubchen waren dann die Strände. Seit gut 20 Jahren bin ich überzeugt, dass es keine schöneren Strände als die mit dem weißen Sand, türkisen Wasser und Dschungel in Thailand geben kann, aber jetzt gibt es Konkurrenz von der wild-romantischen Seite.

    China Beach direkt bei uns am Campingplatz, Botanical Beach wo man bei Ebbe Tiere und Pflanzen in kleinen Pools beobachten kann und Mystiklc Beach waren toll. Gemeinsam hatten sie, dass man sie nur mit einer kleinen Wanderung durch den Regenwald zu Fuß erreichen kann. Die großen verblichenen Baumstämme deuten die immense Kraft des Pazifiks an, zur Baden ist es eher zu kalt, aber man bekommt hier ein absolutes Ende-des-Welt Gefühl.
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  • Nanaimo lässt uns einfach nicht los

    September 16 in Canada ⋅ ☀️ 27 °C

    Nanaimo hält bis jetzt den Rekord für den Ort den wir am häufigsten besucht haben. Das ahnen wir aber noch nicht, als wir zum ersten Mal auf den Weg dorthin sind.

    Ein Stündchen südlich machen wir noch kurz Pause bei einem Park mit Spielplatz am Meer. Dort versucht sich Felix an den Monkey Bars (Hangel-Stangen), und fällt prompt so unglücklich runter, dass er auf der Nase landet und ordentlich blutet. Wir fahren also zur Notaufnahme, wo man Felix aufnimmt (für 1000€!!!) und untersucht (weitere 200€), aber eigentlich nur Eiswürfel und Ibuprofen gibt und an eine HNO in Nanaimo verweist. Na gut, immerhin wollten wir da eh hin.

    Nanaimo selber ist ein ganz angenehmes Städtchen mit einem Park, einer Marina und einer kleinen Insel unter Natur- und First-Nations-Schutz direkt davor. Wir verbringen also wie geplant ein paar Tage hier, aber schnell wird klar, dass wir wieder kommen müssen. Dr Dumper möchte Felix Nase noch einmal in abgeschwollen sehen.

    Wir fahren also nur relativ kurz nach Tofino a die Westküste und lagern dann in einen Häuschen auf einem etwas verwaisten, da Nebensaison, RV Park in Qualicum Beach, um am nächsten Morgen pünktlich beim Arzt in Nanaimo zu sein. Wir beschließen, die Nase richten zu lassen, bevor der Knochen schief festwächst. Termin direkt am nächsten Tag - wieder in Nanaimo. Nach Comox geht es dann ein weiteres Mal dorthin für eine letzte Kontrolle. Jetzt haben wir aber die Nase voll 🙈
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  • Bäume

    September 18 in Canada ⋅ ⛅ 16 °C

    In Kanada gibt es viel Wald - soweit so wenig überraschend. Und das klingt jetzt auch nicht nach einem spannenden Thema für einen Footprint. Aber der Wald ist riesig, also nicht nur in der Ausdehnung, sondern auch die Bäume am sich - nicht nur im Vergleich zu Island.

    Schon der normale Wald ist beeindruckend, und auf Vancouver Island haben wir nochmal ein paar ganz besondere Stellen besucht.

    Bei Cathedral Grove sehen wir zum ersten Mal die mehrere Jahrhunderte alten Tannen, Fichten und Zedern. Von der Juan del Fuca Küste haben wir ja schon geschrieben, und an der Westküste bei Ucluelet dann noch einmal, hier wieder in Kombination mit Regenwald und einer wunderschönen Küste.

    Was ich spannend fand: an der Küste steht das Grundwasser teilweise so hoch, dass die Bäume nicht besonders tief Wurzeln können. Und durch Stürme fallen daher immer wieder Baumriesen um. Aber anstatt dabei zu sterben und zu kompostieren, leben sie teilweise weiter, ehemalige Seitenäste entwickeln sich zu einem neuen Stamm, andere schlagen Wurzeln. Das ganze funktioniert, weil der Baum statt mehr Wurzeln in Symbiose mit einem Pilz-Netzwerk in der Erde lebt (das als eines der größten Lebewesen der Erde gilt), mit dem er Nährstoffe und Wasser austauscht. Diese Beziehung funktioniert auch noch bei entwurzelten Bäumen. So leben die Beine quasi unbegrenzt weiter und bewegen sich sogar fort...
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  • Tofino und Ucluelet

    September 18 in Canada ⋅ ☁️ 17 °C

    Diese beiden Orte sind sozusagen das Ende der Welt an der Westküste von Vanvouver Island, und damit Traumorte für viele.

    In der Vorbereitung zur Reise haben wir ein Buch gelesen ("Wir-Zeit") in dem auch eine Familie auf Weltreise geht und in Tofino ihr Ziel findet, dort Nachwuchs bekommt und später dorthin komplett auswanderte. Entsprechend gespannt waren wir.

    Die Landschaft war auch wirklich wunderschön, auf dem Wild Pacific Trail, auf eine frühmorgendlichen Bootstour und an ganz verschiedenen Stränden. In Tofino bei Sonnenschein zum Lesen und mit dem Füßen im kalten Wasser oder in Ucluelet, wo wir fast einen Seelöwen umgelaufen hatten, wenn er und nicht lautstark gewarnt hätte.

    Leider war das Wetter hier - typisch für die Gegend - instabil und wir natürlich trotzdem mit dem Zelt unterwegs. Da war am Ende einiges an Klamotten nass, worüber und auch Sauna und Whirlpool auf dem Zeltplatz nicht hinweg trösten konnten.

    Auf der anderen Seite geben wir ins durch den Regen Zeit genommen, das kleine aber tolle Aquarium in Ucluelet zu besuchen. Dort sind Annemonen, Muscheln, Seesterne und verschiedenes Plankton die Stars. Das funktioniert, weil das Aquarium direkt auf den Wasser gebaut ist und konstant frisches Meereswasser reinpumpt. Und das Beste: die meisten Tanks sind Streichelzoo.
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  • So ein schöner Tag

    September 25 in Canada ⋅ ☁️ 16 °C

    Eigentlich wollte ich auf eine kleine Insel, zu diesem Campingplatz mit weißem Strand und türkisfarbenem Wasser, mit Regenwald und wilder Natur. Man braucht aber etwas Zeit, um dorthin zu kommen, da man zwei Fähren nutzen muss.

    Felix’ kleine Operation dauert aber länger bzw. fängt erst später an als geplant. Und so starten wir erst um 14:00 Uhr, und weil wir in 2 Tagen noch mit Mike und Shawnna verabredet sind und ab morgen nur noch Wolken und Regen auf dem Plan stehen, entscheide ich mich für einen einfachen Campingplatz direkt am Strand (denn das ist mir wichtig), aber nur 30 Minuten Fahrt. Und so chillen wir schon bald am Strand. Naja, „chillen“ ist untertrieben: Thorben baut das Zelt auf, während ich asap koche, um Hangriness zu vermeiden, aber entspannt ist es trotzdem. Carla und Felix stromern über den Campingplatz. Statt Stöcken und Muscheln gibt es hier allerhand Trödel zu entdecken. Die Kinder sind entzückt. Sie holen ein Puzzle aus dem Schrank, spielen Klavier und Federball. Wie schön – die Kinder sind beschäftigt.

    Am nächsten Tag gehen wir mittags ins Restaurant Fish and Chips essen. Danach sagt uns ein anderer Gast vom Campingplatz, dass Orkas in der Bucht gesichtet worden seien. Um keine Zeit zu verlieren, holt Thorben das Auto und wir fahren das kurze Stück zum Ende der Landzunge. Und tatsächlich: Wir sehen die Orkas und sind begeistert. Vor lauter Begeisterung hatten Thorben und Carla schon wieder einen Seehund übersehen, der nur wenige Meter vor ihnen lag und sich sonnte. Gut, dass sie diesmal nicht so nah herangegangen waren, dass sich das Tier – und nach dessen Gebell die beiden – erschrocken hätten.

    Die Orkas schwammen Richtung Campingplatz, und so kam uns eine Idee. Die Besitzer des Campingplatzes hatten uns angeboten, dass wir ein kleines Ruderboot ausleihen dürften. Also fuhren wir schnell zurück, rollten das Boot ins Wasser und Thorben ruderte kräftig. Leider ging die Strömung in die andere Richtung, als die Orkas schwammen, und der Weg war sehr viel weiter als gedacht. Ich hatte auch den Eindruck, als ob Thorben etwas weniger kräftig ruderte, nachdem ich gefragt hatte, ob wir in unserem Boot von unten wohl wie eine Robbe aussehen würden. Was er aber bestreitet. Jedenfalls waren die Orkas am Ende doch noch ein Stück von uns entfernt. Und ich war total nass, weil Thorben regelmäßig eine Wasserladung auf mich spritzte. Aber es hatte so richtig Spaß gemacht.

    In unserem Eifer waren wir aber schon ziemlich weit rausgefahren mit unserer Nussschale, und meine Mühe, Thorben bei der Rückfahrt zu unterstützen, ging nach hinten los – bzw. durch die Strömung zur Seite. Nachdem auch die Kinder ihren Spaß beim Rudern hatten, waren wir ziemlich abgedriftet und hatten jede Menge Wasser im Boot, was Thorben etwas stresste. Aber er brachte uns wieder sicher an Land.

    Nach unserer Waltour durften die Kinder noch eine Runde mit den beiden Einer-Kanus fahren, die die Campingplatzbesitzerin extra für sie geholt hatte. Eigentlich wollte ich mit Felix zusammenfahren, weil ich dachte, es sei sonst zu gefährlich, aber wir waren zu schwer. Also probiert es Felix alleine – natürlich mit Rettungsweste. Ich war beeindruckt, wie schnell die beiden ihr Kanu navigieren konnten. Und sie waren auch so richtig glücklich. Danach waren dann aber alle durchgefroren, und nach einem Duschdesaster (irgendwie wurde sich um warmes Wasser und Handtücher gestritten, und am Ende waren alle wieder kalt) kuschelten sich die Kinder in ihre Schlafsäcke und wollten Hörspiel hören.

    Thorben und ich nutzten die Gunst der (Abend)Stunde und setzten uns auf die gemütlichen Gartenstühle des Campingplatzes. Wir hatten Bücher auf dem Schoß liegen, aber schauten einfach nur aufs pastellfarbene Wasser und die grüne Insel vor uns, die noch in der Sonne lag. Es sah aus wie ein Gemälde. Als ich dachte, es könnte nicht mehr schöner aussehen, sahen wir einen Regenbogen. „Fehlt nur noch der Delfin, der vor uns springt“, scherzten wir. Stattdessen hörten wir ein lautes, wiederkehrendes Knallen. Nach ein paar Minuten begreifen wir, dass das Knallen kein Schuss war, sondern der Schwanzschlag zweier Seehunde, die um Dominanz konkurrierten.

    Der ganze Tag war so richtig schön. Vermutlich, weil wir nichts davon geplant hatten
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  • Ein Wiedersehen nach 18 Jahren

    September 26 in Canada ⋅ 🌧 15 °C

    Ein besonderes Ziel haben wir noch auf Vancouver Island, und zwar wollen wir in Comox alte Reisebekannte wieder treffen.

    Kurzer Rückblick in einen andere Zeit und auf eine andere Insel: 2008 machte Barbara ihren Tauchschein auf Ko Pha Ngan. Mit dabei war nur ein weiterer Schüler: Mike, der mit seiner Frau Shawnna auf Hochzeitsreise war. Wir verbrachten einige sehr schöne Tage und Abende zusammen, tranken Cocktails unter Palmen und sagten zum Abschied, dass wir uns bestimmt irgendwann irgendwo wieder sehen würden.

    Wieder 18 Jahre nach vorne: Barbara hat Facebook rausgekramt, Mike angeschrieben und wir haben uns verabredet. Wir sind jetzt berufstätig und Eltern, auch die beiden haben eine fast erwachsene Tochter… alles scheint anders und doch verstehen wir uns sofort wieder super.

    Wir verbringen ein tolles Wochenende bei dem wir uns wieder jung fühlen:) Die beiden zeigen uns ihre Heimatstadt Comox und Umgebung. Am schönsten ist es aber mal wieder mit Freunden zu reden, noch dazu am Lagerfeuer und während die Kinder Mario-cart spielen.

    Es war so interessant mit Shwanna und Mike zu sprechen, die auf einer für uns sehr dünn besiedelten Insel wohnen, mit fast unendlich vielen natürlichen Resourcen und einen ganz anderen Blickwinkel haben. Und die Geschichten der beiden waren einfach nur fantastisch. Shwanna die mit ihren Freundinnen in der Wildnis mehrtägige Wanderungen macht und um deren Zelt Wölfe schleichen und die in einer Bucht mit einem Wal schwimmt. Und Mike, der nach unserem Tauchkurs professionell tauchte und dabei von Seelöwen angebrüllt wurde, deren Loch in einer Fischfarm er grade 25m unter Wasser zunähte. Oder der beim Zusammentauen von Holzstämmen mit einem Orka (Luna) spielte.

    Am Ende versprachen wir uns, dass wir uns das nächste Mal schneller wieder sehen werden: 2027 in Offenbach <3
    (Tatsächlich fuhren wir schon am nächsten Tag wieder zurück, weil wir in der öffentlichen Apotheke unsere Mappe mit wichtigen Unterlagen (sprich Pässe) liegen gelassen hatten, die Shwanna für uns einsammelte)
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    Trip end
    October 2, 2025