Marokko - 1001 Nacht mit Julia

September - October 2019
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  • Day 1

    Auf die Plätze, fertig, LOS!

    September 25, 2019 in Germany ⋅ ☁️ 16 °C

    Abfahrt Waldkirch bis Genua:

    Wir blicken auf ereignisreiche Tage zurück... Flo war von Donnerstag bis eigentlich Sonntag mit seinen Kumpels in den Dolomiten um Pässe rauf und runter zu donnern. Auf dem Heimweg am Sonntag hat’s ihn dann unterwegs auf dem Arlbergpass plötzlich innerhalb von 15 Minuten mit Brechdurchfall, Kreislauf und Gliederschmerzen ausgeknockt. Er war so geschwächt, dass eine Weiterfahrt unmöglich war. Als Sozius bis ins nächste Hotel, mit Schüttelfrost ab ins Bett und am nächsten Tag zwar noch leicht angeschlagen aber kreislauftechnisch wieder fähig ein Motorrad 300 km bis nach Hause zu fahren.... Somit traf Flo einen Tag verspätet in Waldkirch ein und musste am Dienstag dann Reifen der KTM wechseln, und zusätzlich die ganzen sonstigen Besorgungen und Erledigungen machen, schließlich wollten wir ja Mittwoch los!

    Nichts desto trotz sind wir heute morgen in Waldkirch (ohne Regenkombi, da Julia den Regenschauer vertrödelt hat) gestartet und liegen nun in Genua in unserem neuen Zelt. Fühlt sich an wie frisch in einer neuen Wohnung eingezogen. Es wird noch ein paar Tage dauern bis alles seinen Platz hat.

    Morgen werden wir noch Lebensmittel für die zweitägige Überfahrt nach Marokko einkaufen und anschließend zum Fährterminal rollen.

    Die 563 Kilometer von heute haben wir dank Julias modernem neuen Motorrad wie nix runter geritten.
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  • Day 3

    Auf die FÄHRE, fertig, Los!

    September 27, 2019 in Italy ⋅ ⛅ 22 °C

    Guten Morgen Ihr Lieben,

    wir haben unglaublich ruhige See, es schaukelt kaum und wir haben die letzte Nacht super geschlafen. Während wir uns aktuell etwas für die Sahara-Sonne etwas auf Deck vorbräunen, zweifeln wir gerade ob wir sogar den Zwischenstopp in Barcelona verschlafen haben.

    Laut GPS sind wir bereits an Barcelona vorbei, der Kahn tuckert munter Richtung Meerenge von Gibraltar.

    Mittlerweile konnten wir die Einreiseformalitäten für uns als Personen und zusätzlich für unsere Motorräder auf dem Schiff erledigen. Dafür fahren extra zwei marokkanische Beamte (Polizei+Zoll) mit.

    PS: Ich habs tatsächlich geschafft, die Kabinentoilette zu verstopfen... Ich hab an der Rezeption Bescheid gegeben und auf Julia geschoben:

    „My Girlfriend did a big Zwölfpfünder, sorry for that!“
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  • Day 4

    Ankunft in Marokko

    September 28, 2019 in Morocco ⋅ ⛅ 22 °C

    Die Einreise nach Marokko war deutlich entspannter als die Ausreise in Genua... Der Hafen in Tanger MED ist nagelneu und sehr übersichtlich... Geldwechselbuden und Bankautomaten sind auch gleich als „DriveIn“ verfügbar ...

    Ich rolle von der Fähre und merke: „F*ck mein Navi zeigt nichts, aber auch gar *nichts* an!“ Lediglich dass ich mich auf Land, und nicht auf See fortbewege kann ich erkennen. Die OpenStreetMap Karten funktionieren offensichtlich nicht auf unseren Garmin GPS Geräte... Die ersten 130 km haben wir trotzdem hinter uns, inkl. in der ersten Stadt gleich im Zentrum verfahren ... Ein netter „Mofaguide“ hat uns für 10 Dirham aus dem bunten Innenstadttreiben gelotst. Der kam wie gerufen...

    Im Hotel konnte ich über den Laptop des Hoteliers dann neue Karten für Nordafrika Downloaden ... Dauerte aber 1,5 Stunden bis alles fertig funktionsfähig installiert war ... Die Internetverbindung brach hin und wieder unter meinem Datenhunger für das Kartenmaterial zusammen.

    Viele Grüße aus Afrika

    Flo und Julia
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  • Day 5

    Die blaue Stadt - Chefchaouen

    September 29, 2019 in Morocco ⋅ ☀️ 26 °C

    Chefchaouen ist so hübsch und hat so viele Katzen, das wir beschlossen haben unseren Plan über den Haufen zu werfen und für immer hier zu bleiben!

    ...

    Nein, nur für eine Nacht länger. Wir haben uns letztes Jahr in Irland so wenig Zeit für den Südwesten genommen, was uns etwas ärgerte, dass wir den gleichen „Fehler“ nicht noch einmal machen wollen. Außerdem hab ich rumgeningelt. Nachdem unser Hotel von gestern mit einer sicheren Tiefgarage heute leider ausgebucht war, waren wir schon drauf und dran nach einem leckeren, typisch marokkanischen Frühstück weiterzufahren... bis die netten jungen Männer, die uns gestern Abend auch noch mit der marokkanischen SIM-Karte geholfen haben die Flo nun hat, uns anboten die Motorräder einfach in der Tiefgarage zu lassen. Das Angebot nahmen wir gerne und dankend an.

    Also schnell über Booking ein anderes Hotel gesucht, die Camelbaks und Wasservorräte am Motorrad verstaut und mit Sack und Pack und in Moppedklamotten auf zum nächsten Taxistand. Der beförderte uns dann in Nähe des Ras El Ma - wer konnte ahnen, dass es noch 10 lange, warme Minuten bergauf in der Sonne zum Hotel waren ... Aber alles halb so wild, unser Zimmer war auch fix fertig und so könnten wir es bereits beziehen und Flo steht heute schon zum 2. Mal unter der Dusche... so kann man den Tag auch rumbringen...
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  • Day 6

    Marathon-Etappe durchs Rif-Gebirge

    September 30, 2019 in Morocco ⋅ ⛅ 23 °C

    Nach einem traumhaften Frühstück auf der Dachterrasse unseres Hotels fuhren wir mit dem Taxi vom einen Ende der Stadt zu unserem ehemaligen Hotel am anderen Ende, wo unsere Motorräder wohlbehalten auf uns warteten. Die Einladung zum Tee durften wir natürlich nicht ausschlagen und so schlürften wir den leckeren marokkanischen Tee, bevor wir uns endgültig von diesen herzlichen Menschen verabschiedeten. Schon beim Weg aus der Stadt rutschte Julia das Hinterrad beim Beschleunigen aus einem Kreisverkehr weg. Die schlitterte ein paar Meter und ich musste das im Spiegel mit ansehen. Julia hat sofort signalisiert dass es ihr gut ginge, drum hab ich gleich begonnen die AfricaTwin aufzuheben und den Weg wieder frei zu machen. Zeitgleich hielten zwei Marokkaner an und einer kam von der Baustelle um zu fragen ob alles in Ordnung sei. Der Eine sagte dann auch, dass Julia wohl nicht die erste sei, die hier weggerutscht ist...

    Trotz des Sturzes wollten drei Schulburschen ein Foto auf der Honda. Da war sie trotz des Schrecks ganz schön stolz... wird sonst ja eher die KTM bestaunt.

    Die Straßen hier in Marokko sind teilweise spiegelglatt, das Vertauen in Belag und Reifen war erstmal bei uns beiden hinüber. So tuckerten wir wirklich mit maximal 60km/h über 240 von insgesamt 345 km durch das Rif-Gebirge. Diese Route würde ich nicht mehr wählen, denn an jeder Ecke wird ohne daraus ein Geheimnis zu machen Marihuana angebaut und im großen Stil geerntet. Meiner Meinung nach geht das nur so offensichtlich wenn Polizei und Behörden daran mitverdienen.

    Landschaftlich war es trotzdem wunderschön, die vielen Dealer alle 150 Meter die teilweise penetrant versuchen einen zum Anhalten und Kauf zu überreden, nerven aber unheimlich. Im Gegensatz dazu gibt es aber auch viele, die sich einfach nur freuen fremde Motorradfahrer in ihrem Land zu sehen: diese winken, rufen, zeigen den Daumen hoch oder geben (Licht-)Hupe.

    Nachdem wir dann zurück auf der Nationalstraße waren, konnten wir endlich etwas Strecke machen. Der viele Verkehr sollte sich die nächsten Tage noch deutlich verringern, so war es jedenfalls 2010 als ich das letzte Mal hier war... Der Norden ist überproportional dicht besiedelt, je weiter wir in den Süden kommen, desto einsamer wird’s dann.

    Nachdem wir zwei weitere „Großstädte“ passierten war die Luft raus, das Gewusel kostet unheimlich Konzentrationskraft ... Und das bei dauerhaft um die 40 Grad...

    Bei diesen Temperaturen wird die KTM so heiss, dass ich mir die Linke Po-Backe verbrannt habe...

    Pünktlich zum Sonnenuntergang um 19:00 Uhr rollten wir auf den Campingplatz. Schnell das Zelt in der Dämmerung aufgestellt und Dosenravioli warm gemacht. Die ansässige Katzenfamilie hat das auch nicht kalt gelassen... Nun liegen wir k.O. aber gemütlich die erste Nacht unter dem afrikanischem Mond in unserem Zelt.

    Viele Grüße

    Julia und Florian
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  • Day 8

    Von Azrou nach Midelt - 1. Offroad-Tag

    October 2, 2019 in Morocco ⋅ ☀️ 19 °C

    Guten Abend ihr Lieben,

    heute morgen sind wir bei 8 Grad aufgestanden. Wir befinden uns hier stetig auf über 1500 Meter, sodass es Nachts ziemlich kalt wurde.

    Zu Beginn des Fahrtages kamen wir durch einen Nationalpark, der Berberaffen beheimatet. Wir hatten das Glück welche zu sehen und vor die Linse zu bekommen.

    Landschaftlich war es heute überragend ... Von insgesamt 190 km, sind wir circa 150 km auf unbefestigten „Straßen“ unterwegs gewesen. Teilweise gut geschottert, teilweise aber auch hart an der Grenze für Julias Offroad-Fähigkeiten. So blieb der Tag für Julia und ihre AfricaTwin nicht ganz ohne Bodenkontakt. Aber das gehört zum Üben dazu und es ist nicht Schlimmeres passiert (bis auf einen blauen Fleck der vermutlich alle Regenbogenfarben durchmachen wird).

    Ohne die Offroad-Passagen hätten wir so einige tolle Aussichten und unzählige Nomaden mit ihren Maultieren, Schafen und Ziegen heute nie erleben dürfen. Leider waren wir zu schüchtern, einen Nomaden „hoch zu Ross“ zu fragen ob wir ihn fotografieren dürften. Den Moment haben wir für uns im Gedächtnis gespeichert. Tja, blöd für euch... hihihi...

    Die Eindrücke, von dem bescheidenen Leben der Nomaden in den Bergen lässt uns nachdenklich werden. Diese Menschen haben nichts außer einige Holzhütten und ein bisschen Vieh und geben sich damit zufrieden ... Davon werden wir hoffentlich eine Weile zehren.

    Unser Ziel heute ist ein Campingplatz, mit Hotel und Restaurant kombiniert. So ist man auf jegliche Art von Reisenden eingestellt. Wir sind zwar nicht die einzigen Motorradfahrer hier, die BMW Guschtel schlafen aber im Hotelzimmer, während wir unser Zelt aufgeschlagen haben.

    Gut gesättigt liegen wir nun im gemütlichen Zelt und hoffen, dass wir die paar Zeilen noch fertig bekommen, bevor die Äuglein zu fallen.

    Ganz viele Grüße

    Florian und Julia

    PS: Leider kommen die landschaftlichen Eindrücke, die großen Weiten der Steppen und die phänomenalen Ausblicke auf den Bildern nicht so gut rüber. Es ist wirklich unbeschreiblich, wie klein man sich vorkommt und wie weit dieses Land ist - und dabei ist Marokko relativ klein. Unfassbar, was unsere Erde alles für uns bereit hält...
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  • Day 9

    Midelt - Erg Chebbi

    October 3, 2019 in Morocco ⋅ ⛅ 31 °C

    Guten Abend Ihr Lieben Zuhause,

    heute war mal wieder ein grandioser Tag. Landschaftlich überragend, diese endlosen Weiten faszinieren uns zutiefst...

    Als wir am Zielort ankamen, war noch niemand auf dem Camping-Areal des Hotels „Kasbah Mohayut“ Luftlinie 50 Meter von den Dünen entfernt.... So haben wir uns für ein Zimmer statt fürs Camping entschieden, werden wir älter? Vielleicht werden wir bequemer und wollen kein Zelt in 35 Grad Hitze aufbauen...

    Wie dem auch sei... Als wir später auf dem Weg Richtung Dünen nochmal am Camping-Areal vorbei kamen, traute ich meinen Augen kaum... Wo vorhin noch niemand war, stehen jetzt zwei Deutsche Pärchen, eins mit *Unimog* und eins mit 4x4 Sprinter...

    Kurz darauf saßen wir im Inneren der Wohnkabine und fachsimpelten mit dem Besitzer. Ach wie Geil ist das denn? Mog-Enthusiasmus am Rande der Sahara? Das muss ein Zeichen sein! Ein Mog muss her, keine Frage ob, sondern eher wann...

    Nach einer lustigen Skype-Session aus den Dünen mit Julias Familie sitzen wir nun auf der Dachterrasse und genießen die Idylle...

    Eine tolle Nachricht gibt es auch noch zu verkünden: Wir sind seit heute Abend verlobt...

    Flo und Julia
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  • Day 10

    Erg Chebbi - Dünenbabääähm & Kamelbabähm

    October 4, 2019 in Morocco ⋅ ⛅ 24 °C

    Der Tag nach dem Heiratsantrag ...

    Wir telefonierten vormittags die ganze Familie ab und verkündeten die tolle Nachricht ...

    Mittags dann ein bisschen in den Dünen spielen und Abends mit dem Kamel 1,5 h inkl. Sonnenuntergang durch die Dünen bis ins Nachtlager, einem Berbercamp.

    Abends genießen wir den Sternenhimmel in der Wüste und wünschen uns bei einer Sternschnuppe einen .....
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  • Day 11

    Zwangspause in Erg Chebbi

    October 5, 2019 in Morocco ⋅ ☁️ 27 °C

    Gestern haben wir bei der Abreise bemerkt, dass eine Schnellkupplung zwischen Tank und Benzinpumpe defekt ist. Es tropft 3cm neben dem Krümmer, sodass ich so nicht weiterfahren kann.

    Abends dann die Ernüchterung: Meine Konstruktion aus Epoxid-Metall, Panzertape und Superkleber hält dem Druck der Benzinpumpe nicht stand.

    Morgen nach dem Frühstück suche ich mit der Africa Twin eine Werkstatt in Merzouga.

    Gegen den Frust babääähmten wir mit einem Polaris Buggy durch die Dünen. Alter Schwede war das geil!
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  • Day 12

    Merzouga - Todra (Tinerhir)

    October 6, 2019 in Morocco ⋅ ☀️ 23 °C

    Nachdem ich heute Vormittag in der NEUNTEN Werkstatt auf der Suche nach einem Schlauchverbinder fündig und von dem halbwüchsigen mit schlappen 150 Dirham abgezockt wurde, konnten wir kurz nach 12 Uhr endlich weiterziehen Richtung Todra Schlucht. Wir sind nach 188 km durchs Nichts auf unserem Campingplatz „Camping Atlas“ für die nächsten zwei Nächte angekommen. Nach 88 km musste ich an dem Verbindungsstück nochmal nachbessern, da der Schlauch abgerissen ist. Jetzt ist er ein Stück kürzer aber es geht noch... Morgen werd ich in der Stadt mal auf die Suche nach einem Reserve-Benzinschlauch gehen.

    Als wir auf dem Campingplatz ankamen, waren zwei Frauen und ein Mann mit der Ernte von Dattelpalmen beschäftigt. Wir staunten nicht schlecht, denn der Kerl war ungesichert auf der höchsten Palme weit und breit... Die beiden Frauen freuten sich sooo sehr über unsere Ankunft, dass wir kurzerhand eine Handvoll zuckersüßer Datteln in die Hände gedrückt bekamen. Lecker Lecker!!!

    Morgen erkunden wir die Todra- sowie Dadesschlucht, teilweise Offroad mit reduziertem Gepäck.

    Campingplatz sehr empfehlenswert!
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