Sehn sucht Wasser

April - October 2025
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Auf dem Weg zu unserer Ahyoka beginnt die Saison mit und auf dem Wasser. Voller Vorfreude und Spannung auf die kommenden Erlebnisse und Abenteuer. Read more
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  • Boot zu groß oder Fingersteg zu klein 🤔

    May 23 in Finland ⋅ ⛅ 10 °C

    In den Schären sind wir gerne nur mit dem Vorsegel unterwegs. Die Fahrwasser sind eng und so man kann schnell das Vorsegel einrollen und auf Motor umstellen, wenn es nötig ist. Kommt man in die Abdeckung von Inseln, küselt meist der Wind, was fatale Folgen haben kann. Vor allem, wenn Steine und Inseln gefährlich nahe sind. Es kommen zwar immer wieder kurze Strecken, wo das Fahrwasser breiter ist und man entspannt mit “Vollzeug”segeln könnte, aber ehrlicherweise ist uns das zu viel Gedöns für wenig Ertrag.
    Der Tag des Südwindes kam am Freitag und wir haben Kejsarshamnen mit nachlassendem Regen Richtung Nordwest verlassen. Knapp 12 Seemeilen später haben wir Paraisten portti erreicht. Die Bucht sollte in unserem Kopf ganz okay bei Südwind sein. Tatsächlich aber baut sich bei Südwind einen mächtige Düse im Fahrwasser auf. Hier entscheiden manchmal Nuancen, z.B. ob der Südwind noch eine östliche oder westliche Komponente enthält über ruhig oder kabbelig im Hafen. Wir haben uns entschieden, trotzdem festzumachen, weil wir neugierig auf das gute Restaurant, den Whirlpool und die Sauna waren.
    Den ersten Anlegeversuch haben wir abgebrochen, da die Fingerstege überraschend kurz waren und wir doch ordentlich Seitenströmung hatten. Irgendwie hatten wir vergessen, wie man am Fingersteg anlegt und mussten unser Anlegemanöver erst noch optimieren. Der Hafenmeister stand auch schon da, um uns als seinen ersten Gästen die Leinen abzunehmen, also starteten wir den zweiten Versuch. Steuerbod ansteuern und am Steg mit der Achterspring festmachen. Ohne Fahrt werden wir sofort auf die linke Seite den Fingersteges vertrieben. Das ist verstanden! In die Spring einzudampfen ist da eine sichere Nummer. Am Fingersteg angekommen wurden wir natürlich vertrieben. Zum Eindampfen war der Steg für unser Boot definitiv viel zu kurz und bis der Hafenmeister, der vermutlich ein Student ohne jegliche Bootserfahrung war, die Leine zurückgeben wollte, waren wir auch schon auf der anderen Seite des Fingersteges angekommen. Glücklicherweise war die Box insgesamt so klein, dass unser Boot ohnehin zwei Plätze ausfüllte. 🤣
    Letzten Endes haben wir uns dann mit Manneskraft wieder nach Steuerbord verholt und alles war gut. Wir hatten noch ein bisschen Sorge, ob der Steg unsere 13 Tonnen auch bei permanent 20 Knoten Wind und mehr halten würde. Letztendlich aber vertrauten wir auf die finnische Holzbauweise und entspannten uns. Das Essen im Restaurant war prima und nur für uns zubereitet. Der Whirlpool allerdings war kaputt, die Sauna hingegen bot ein schönen Blick auf Wald und Wasser, aber war dafür nur so lala heiß (oder sind wir saunamäßig bereits zu Finnen mutiert und fühlen uns erst ab 120 Grad richtig wohl). Wenigstens waren die Toiletten warm. 😊 Klingt banal, ist für verfrorene Boaties aber echt wichtig.
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  • Der Zauber der Zarenbucht

    May 17–22 in Finland ⋅ ☁️ 9 °C

    Kejsarhamnen ist ein 5 Sterne Naturhafen zwischen den Inseln Högsåra und Nömanön und wird noch zusätzlich gut beschützt vom Inselchen Killingholm. Die Bucht verdankt ihren Namen Zar Alexander III, der hier wohl besonders gerne zum Ankern herkam. 10 Sommer soll er hier herkommen sein. Der schönen Bucht und der Insel wohnt ein besonderer Zauber inne. Friedliche Stille breitet sich in uns aus. In der gut geschützten Bucht leben Menschen und Tiere im Einklang. Sogar 2 Bären sollen hier leben. Gestern haben wir 2 Greifvögel auf Beutejagt beobachten können. Sie haben sich ein paar Gänsekücken auserkoren, die mit Ihren Eltern im Wasser schwammen. Die Gänseeltern haben ein lautes Geschrei veranstaltet und habe sich beim Gegenangriff weit aus dem Wasser gehieft um Ihre Kleinen zu beschützen, aber letztendlich waren die Adler doch erfolgreich. Ein spektakuläres Schauspiel.
    Und wer wird schon am Morgen vom Gesang eines Kranichs geweckt? Da wir die meiste Zeit die alleinigen Besucher im Hafen sind, haben wir das Gefühl, die Insel ganz für uns alleine zu haben. Zum perfekten Zeitpunkt am perfekten Ort zu sein, hat uns verzaubert.
    Ich spüre heute noch diese friedliche Stille von Kejsarhamnen.

    Die interessanten Geschichten der Hafenmeisterin, die Dorfgemeinschaft und all die kleinen liebevollen Details. Die Hafenmeisterin erfüllt den Hafen mit Liebe und hat ein Händchen dafür, das wenige, was da ist, stilvoll in Szene zu setzen. Das winzige Hafenmeisterbüro ist Café, Kiosk und Souvenierladen in einem. Es gibt sogar ausgezeichneten Cappuccino aus der Siebträgermaschine und im Sommer gibt es selbst gemachten Kombucha mit Preiselbeeren aus dem heimischen Wald (das wissen wir noch vom letzten Jahr). In der Sauna beispielsweise sind in einer Ecke Rosenquarze und man genießt durch beide Fenster den Blick aufs Wasser. Der Steg macht einen sehr stabilen Eindruck, an dem wir mit unseren 13 Tonnen sorgenfrei liegen, auch bei 30 Knoten aus Nord, Ost und West.
    Die sanitären Einrichtungen sind sauber und gepflegt. Sogar das Wasser ist hier so sauber, dass man den Grund sehen kann. Das haben wir in der Ostsee bisher selten erlebt. Nach dem Saunieren sind wir in das eiskalte Wasser gegangen. Zwar nur bis zu den Knien, aber immerhin. Das was eine Wohltat.

    Hier warten wir auf den ersehnten Südwind, der uns als nächstes weiter Richtung Turku bringen soll und so lange genießen wir die zauberhafte Stille, die uns erfüllt und glücklich macht.
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  • Windkunde

    May 16 in Finland ⋅ ☀️ 14 °C

    Das nächste Ziel nach Tammisaari hieß seit Tagen Hanko. Nur knapp über 20 Seemeilen, erst Richtung Süd und dann nach West. Doch Wind und Wetter waren zunächst gegen uns. Dann für Samstag sah es gut aus. Ab dem späten Nachmittag sollten aus den 20-30 kn sehr böig Nord deutlich weniger Böen und dafür stabilerer Wind werden, später weiter nachlassend, und drehend auf Ost. Perfekt. Vor allem, wenn man am Zielhafen nicht mit 25 Knoten Wind (Hanko ist eine echt zügige Ecke, vor allem bei Ost und Südost). Dazu versprach die Prognose Sonne satt. Sowohl das FMI (finnisches meterologisches Institut) als auch Windy (eine App für sehr detaillierte Windprognosen) sagten das überstimmend voraus. Wir haben uns in Geduld geübt, was nicht gerade unsere Stärke ist, aber wir werden auch darin immer besser. Und dann gegen 15 Uhr finnische Zeit ging es endlich los. Die Sonne kam wie bestellt zum Vorschein, die Böen ließen nach und wir flogen nur mit der Genua, also unserem 65 qm großen Vorsegel, auf schönem Vorwindkurs mit rund 6 Knoten durch das enge Fahrwasser. Wir waren happy und freuten uns auf den weiter nachlassenden Wind, der uns dann in Richtung Hanko tragen sollte.

    Unterwegs merkten wir bald, dass es so mit der Prognose nicht ganz hinhauen wird. Dicke Wolken einer Front verfolgten uns. Der Wind briste entgegen der Erwartung weiter auf. 20 kn im Mittel, wenigstens aus Ost, in Böen deutlich darüber, und das im super engen Fahrwasser, das sich mehrfach verzweigte und daher die Gefahrentonnen teils unübersichtlich daher kamen. Wir wechselten also auf die kleinere Fock um so etwas Tempo raus zu nehmen. Allerdings segelten wir mit jetzt nur noch 50% der Segelfläche immer noch fast genauso schnell wie zuvor. Die Bojen rund um Hanko meldeten in der Spitze bereits knapp 30 kn Wind. Das Anlegen sollte also nicht unbedingt einfach werden. Eine gute Stunde später tauchten auch schon die letzten 3 Gefahrentonnen vor der Hafeneinfahrt auf. Wir starteten den Motor, holten die Fock ein, und zack waren wir auch schon im Hafen, der (natürlich) nach Osten, also in Windrichtung, komplett offen ist. Angesichts der weiter nahenden Regenfront (und weil der Wind ja schließlich irgendwann dann doch mal drehen musste) gaben wir unseren ursprünglichen Plan mit dem Anlegen in der Box auf und entschieden uns für die einfache Variante. Schnell alle Fender umgebunden, die Leinen neu gelegt - und dann ließen wir uns vom Wind bequem längsseits an den Steg schieben. Und wie konnte es anders sein: Schon kurze Zeit nach dem Anlegen ließ der Wind deutlich nach und drehte auf Süd. Jetzt könnte man natürlich amüsiert fragen: Hättet ihr doch einfach noch etwas gewartet. Meine Gegenfrage lautet: Hätte der Wind dann auch nachgelassen? Ich glaube, nein. Egal, es war eine gute Übung, alles hat funktioniert, nichts ist kaputt gegangen, wir waren zufrieden mit uns.

    Am nächsten Morgen übrigens war die See spiegelglatt, null Wind, und wir motorten fast den ganzen Tag rund 25 Seemeilen in ein kleines Paradies, das wir fast für uns allein hatten. Aber das ist dann eine andere Geschichte.
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  • Tammisaari: Passt nicht, macht nix

    May 12–16 in Finland ⋅ ☀️ 15 °C

    Langeweile kommt im anspruchsvollen und abwechslungsreichen Archipelago mit dem engen Fahrwasser auch nicht beim Motoren auf. Und wenn dann noch die Sonne scheint, ist unsere Welt in Ordnung. Wir hatten zwar gehofft, das der wenig angekündigte Wind segelbar ist, aber diese Rechnung ging gar nicht auf. Es war unser vierter Tag in Folge, unterwegs zu sein und wir waren immer noch am Ankommen, sich an die Fahrwasser gewöhnen und auf das Bootsleben einstellen.
    Nach der Winterpause sind viele Handgriffe eingerostet und der Körper muss sich erst einmal wieder erinnern, bis die Routine wieder eintritt. Das ist irgendwie sehr schön, denn man hat das Gefühl, wie zum Beispiel beim Segel anschlagen, dass man das gerade zum ersten Mal macht. Liegt man morgens im Bett und ruft die Bilder der Reihenfolge des Segelanschlagens ins Gedächtnis, kommt ein Bild mit Boot ohne Segel und eines beim Segeln direkt. Ja, aber was war da noch dazwischen.? Kein Bild. Macht man sich dann ganz mutig dran und packt das Segel dann aus der Tasche, weiß man intuitiv, was zu tun ist. Schwupp di wupp ist das Segel dann angeschlagen. Plusminus. Aus dem Motorboot ist wieder ein Segelboot geworden. Genau so ist es mit dem Fahrwasser - boa, welche Tonnen muss man nun wie umfahren? Wer hat Ausweichpflicht, und wer ist kurshaltepflichtig? Glücklicherweise ist es dann doch nur ins Hinterstübchen gerutscht, weil es im Winter nicht gebraucht wurde. Hat man das Vertrauen, dass alles da ist, wenn man es braucht, klappt es dann auch ganz flott wieder routinemäßig.

    Je näher wir unserm Zielhafen Tammisaari kamen, umso böiger wurde der Wind. Klar, wie immer, damit man es beim Anlegen nicht ganz so einfach hat. Und was immer noch im Hinterstübchen versteckt war, kam nun auch wieder ins Gedächtnis zurück.: Die Häfen sind IMMER in einem wesentlich schlechteren Zustand, als es im Hafenhandbuch steht. Zumindest zu 99%. Im Hafenhandbuch wird Tammisaari als ein Juwel Finnlands beschrieben. Der Hafen als gut geschützt. Da dachten wir: Da müssen wir hin! Das Juwel Finnlands wollen wir erleben. Tatsächlich ist der Hafen nur von 2 der 4 möglichen Seiten gut geschützt; bei Süd und bei Ost liegt man hier prächtig. Selbstverständlich hatten wir in der Zeit, in der wir da waren, West und Nord, wo sich noch eine prächtige Düse aufbaut. Bei der Suche nach einem geeigneten Liegeplatz haben wir uns wegen zu viel Seitenwind gegen die Heckbojen entschieden. Obwohl kaum Besucher da waren, war es ausdrücklich verboten, längsseits fest zu machen. Alle anderen Alternativen waren von Ortsansässigen belegt. Eine etwas zu kleine Lücke hinter einem riesigen Motorboot fiel mir ins Auge. Beim Inspizieren dieser Lücke kam dann die Eignerin der Motoryacht heraus und fragte uns, ob wir hinter ihnen anlegen wollen? Das wollten wir! Denn der Wind an diesem Liegeplatz wurde von einem großen Gebäude prima abgeschirmt. Alle haben mitgeholfen, uns in diese Lücke zu quetschen. Boote wurden verholt, Leinen entgegen genommen, gute Ratschläge erteilt usw. Letztendlich hat Ahyoka dann im zweiten Anlauf (beim ersten war der 60kg! Anker der Motoryacht im Weg) genau gepasst und wir haben ein paar windige Tage in Tammisaari (schwedisch: Ekenäs, deutsch Eicheninsel) angenehm abgewettert. Das Juwel Finnlands hat sich dann als ganz netter Ort mit etwa 10 Eisdielen, ein paar in die Jahre gekommenen Cafés und Kneipen sowie einer wunderbaren Altstadt mit pittoresken Holzhäusern entpuppt. Ein kostenloses Freibad mit Salzwasserbecken und 9 Grad Wassertemperatur gab es auch noch. Auf die Gefahr hin, dass man uns deutsche Weicheier abstempelt, haben wir uns dann doch lieber für die 80 Grad Sauna mit Salzwasserblick entschieden.
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  • Wir lieben Elisaari

    May 11 in Finland ⋅ ☀️ 11 °C

    In Elisaari haben wir uns schon im letzten Jahr verliebt. Somit war von vorn herein klar, dass wir diesen zauberhaften Ort sowohl am Saisonbeginn, als auch am Saisonende besuchen werden. Besonders schön daran ist, dass man dort unabhängig vom Wind hin kann, da man bei allen Winden gut geschützt ist. Dieses mal hatten wir den Steg für uns alleine und im ganzen Hafen waren nur 2 weitere Besucher. Obwohl wir den engen Zufahrtsweg bereits gefahren sind und die Gewissheit der ausreichenden Wassertiefe hatten, war es wieder sehr spannend, sich durch das außerordentlich enge, mit Schilf bewachsene Fahrwasser zu quetschen. Langsam, mit 2 Knoten sind wir durch das Wasser geschlichen.
    Da das Café nur am Wochenende auf hat und wir am Sonntag nachmittags ankamen, waren wir ganz einsam, schön einsam. Nur Vogelgesänge waren in der Stille wahrnehmbar.
    Die wärmenden Sonnenstrahlen haben uns zum ersten Mal zum draußen sitzen inspiriert. Und ebenfalls zum ersten Mal in dieser Saison, tatatataaaa, gab es das Abendessen draußen in der Blicht.
    Gerne wären wir ein paar Tage länger geblieben, aber die kommenden Windfenster sahen gruselig aus: gar kein Wind oder zu viel und aus der falschen Richtung, also aus West. Im Klartext bedeutete das für uns: Motoren, entweder gegen die Flaute oder gegen viel Wind. Wir haben uns für ersteres entschieden, am nächsten Tag das Eisensegeln ausgepackt und uns unter Maschine weiter gen Westen gearbeitet.
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  • Porkkala

    May 10 in Finland ⋅ ☁️ 8 °C

    Highend und lowcost - oder annersrum
    Eine Highend-Marina. So steht es unter Porkkala Marina im Hafenhandbuch. Highend? Vor meinen Augen waberten Bilder. Weiße Sonnenstühle auf liebevoll gepflegten Holzterrassen, mit großen Carrara-Fliesen geflieste Bäder (mit beheizten Toilettenbrillen) und sonnengebräunte, gut gebaute Damen und Herren, die einem mit riesigen Palmwedeln die Cocktails kühl halten. Kurz nach dem Festmachen in Porkkala kamen sofort erste Zweifel auf. Keine Sonnenstühle, keine Palmwedel. Dafür shabby Stege, eine so lala Kneipe mit einer interessant gekleideten Mittvierzigerin, einigermaßen genießbaren Pommes und einem Mädchen, die erst mal mit einem Eimer zum Toilettenputzen geschickt wurde. Hätte sie sich auch sparen können. Denn die Toiletten waren so eiskalt, dass man nicht ernsthaft in Erwägung zog, sich dort niederzulassen. Beim Bezahlen der Sauna wurde mir dann mit einem Schlag klar, was die Hafenbetreiber unter Highend verstanden: 50€ für eine Stunde in einer Ganz-okay-und-nicht-richtig-heiß-Sauna. Ja, das ist tatsächlich Highend. Aber egal. Wir genossen die Wärme der Sauna, die Schönheit der Bucht um uns herum und das gute Gefühl, wieder 20 Seemeilen mehr im Kielwasser zu haben.Read more

  • Geduldige Segler haben den besten Wind

    May 8 in Finland ⋅ ☁️ 7 °C

    Immer noch kein heißersehntes Paket mit toskanischer Pasta. Das schöne am digitalen Paket-Tracking ist, dass man sehen kann welch aufregende Abenteuer eine Lieferung zu Dir erleben darf. Unseres reiste von einer kleinen Postfiliale in der Toskana zuerst nach Hamburg, um dort ein paar schöne Tage zu verbringen. Während DHL dann das Paket bereits in Finnland wähnte, wusste die finnische Posti (ja, das heißt wirklich so) die Auskunft davon noch nicht. Dann plötzlich tauchte das Paket in einem finnischen Ort auf, den nicht mal Google maps kannte 😂und dann verschwand es wieder. Von soviel Reiselust angesteckt, hielten wir es auch nicht mehr aus. Pfeif auf die schlauen Sprüche aus irgendwelchen Seefahrerkalendern. Nach 2 Wochen Helsinki waren wir einfach bereit und wollten uns den Wind nicht mehr am Steg, sondern auf dem Wasser um die Nase wehen lassen. Auch Ahyoka war startklar. Die Reise konnte beginnen. Also entscheiden wir uns für einen nahen Ortswechsel. Zum einen, um einen anderen Hafen zu entdecken, und zum anderen, um das Paket noch nicht ganz aufzugeben. Unser Ziel war das 10 sm entfernte Haukilahti bei Espoo. Wir sind immer neugierig, wie andere Häfen so sind und freuen uns auf den Flair, den eine neue Anlegestelle so mit sich bringt. Im Vertrauen darauf, dass bei so einem Wetter (bewölkt, fieser Wind aus Nord, um die 6 Grad auf der Skala, gefühlt null), niemand freiwillig auf dem Wasser unterwegs ist, freuten wir uns darauf, den einzigen Gästesteg des Hafens ganz für uns zu haben. Tja, Überraschung, als wir in Haukilahti einliefen, war der Steg komplett belegt. Wir haben gerade überlegt, weiter zu fahren, da rief und winkte jemand von einem Segelboot: “Sucht ihr einen Liegeplatz ? Hier wird gleich was frei!” Tatsächlich fuhr eines der Boote vom Steg weg und wir hatten einen wunderbaren Platz direkt am See-Restaurant Strindholm. Es war der Hafenmeister, der uns ansprach und seine zweite Frage war nicht, wie lange wollt ihr bleiben oder ähnliches, sondern: “Wollt ihr auch in die Sauna? Sie ist zwar nur für Mitglieder, aber ich mache euch auf. Ist aber inoffiziell“ So sind wir zu einem Liegeplatz mit 4-Sterne-Sauna gekommen. Was angesichts des Schneeschauers, der uns beim Anlegen überraschte, ein Geschenk des Himmels (oder des Universums, je nachdem, woran man glaubt) war.Read more

  • Strecke machen ist nicht alles

    May 7 in Finland ⋅ ☁️ 6 °C

    Anfangs waren wir uns nicht sicher, wegen der niedrigen Außentemperaturen (um die 5 Grad), aber nach 2 Tagen waren wir uns klar, dass der Kühlschrank tatsächlich nicht kühlt. Erst haben wir den Hafenmeister gefragt, da wir uns selbst nicht dran trauten. Dann haben wir doch selbst Hand angelegt, alle Steckverbindungen gelöst und wieder verbunden. Außer, dass das Licht dann wieder funktionierte, hat sich nichts verändert. Dr.Google meinte, es liegt am Kühlgas. Sirius hingegen meinte, am Kühlgas kann es nicht liegen, das hatten “wir” noch nie…. Erfolglos haben wir eine gute Woche lang versucht, jemanden zu finden, der uns helfen kann. Und dann haben wir beschlossen, trotzdem loszufahren und uns unterwegs um den Kühlschrank zu kümmern. “Sonnst hängen wir ja für immer in Helsinki fest”.

    Kurz vor unserer Abreise sind wir noch eben zu Marinekauppa (ein riesiges Marinefachgeschäft) gefahren, um uns mit Seekarten und Hafenhandbüchern für den Bottnischen Meerbusen einzudecken. Der Verkäufer war sehr hilfsbereit und stellte am Ende seine Routinefrage: “Kann ich sonst noch etwas für euch tun”? Und Jürgen antwortet prompt: “Nein, danke, es sei denn Sie können unseren Kühlschrank reparieren”. So was braucht man hier in Finnland nicht 2x sagen. Die Hilfsbereitschaft kennt hier nahezu keine Grenzen. 2 Telefonate später hatten wir eine eMail-Adresse, eine Telefonnummer und schon für den nächsten Tag einen Termin mit Mika, dem Kühlschrank-Experten, der eigentlich Heizungen baut. Aber was in die eine Richtung funktioniert, funktioniert auch in die andere. Mika kam, inspizierte kurz den Kühlschrank und stellte fest, oh Wunder, dass Kühlgas fehlt. Der Fehler, der uns eine Woche beschäftigt hatte, war in eine halben Stunde behoben. Hurra, jetzt stand unserer Abreise aus Helsinki nur noch die Ankunft des Paketes von La Vialla, mit unserer heiß geliebten italienischen Pasta im Weg. Hoffentlich haben die La Vialla Leute in der Toskana noch ein bisschen Wärme mit ins Paket gepackt.
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  • Wintergefühle in Helsinki

    April 21 in Finland ⋅ ☁️ 7 °C

    Eine gute Woche sind wir nun in Helsinki. Gefühlt haben wir im Frühjahr, also Anfang April Süddeutschland verlassen und sind hier wieder im Winter angekommen. Helsinki ist im April noch reichlich kalt. Wir haben es gewusst und auch nichts anderes erwartet. Aber wenn man sieht, dass man im Badener Land schwitzt und den Schatten sucht, während man selbst jeden einzelnen Sonnenstrahl sucht und genießt, kommt man sich etwas komisch vor.
    Das wichtigste aber ist, dass wir glücklich sind, auf dem Boot, am Wasser und in Helsinki zu sein. Egal, was das Wetter macht und wie doll der Wind bläst, auf dem Boot ist es einfach schön. Und wann erlebt man schon in einem Jahr 3x die Kirschblüte. Erst in Deutschland, dann in Schweden und nun in Helsinki.

    Am 30.4. verabschieden die Finnen mit dem Vappu-Fest offiziell den Winter und die Studenten feiern ihren Semesterabschluss. Man erkennt jeden Studenten an den auffälligen Overalls in bunten Farben, bestückt mit zahlreichen Stickern. Der Startschuss für Vappu in Helsinki ist das Waschen der Statue Havis Amanda am Marktplatz. Mit einem Kran werden Studenten über die Statue geführt. Es ist eine spektakuläre Waschzermeonie. Zum krönenden Abschluss bekommt Amanda eine Kapitänsmütze aufgesetzt, die jeder Abiturient in Finnland erhält. Alle setzten sich die Mütze auf und feierten zusammen.

    Der 1. Mai ist hier ein besonderer Feiertag. Das Frühjahr wird von Tausenden Menschen mit einem den ganzen Tag dauernden Picknick im Kaivopuisto Park gefeiert. Es war toll anzusehen, wie die Finnen feiern. Alle Nationalitäten sind willkommen. Jeder auf seine Art. Der eine mit klassischer Musik und Champagner, der andere mit Chips, Gummibärchen und makkara (grillwurst). Nirgends Gegröhle oder Randale. Nur fröhliches Feiern und Spaß an der Unbeschwertheit. Wohl auch deswegen gehören die Finnen zu den glücklichsten Völkern auf dieser Welt.
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  • Stockholm - ziemlich überbewertet

    April 14 in Sweden ⋅ ⛅ 14 °C

    6 Tage Stockholm. Klingt toll, war aber eher so lala. Im letzten Jahr sind wir mit unserem Boot Stockholm links bzw. an Backbord liegen gelassen, und haben das in diesem Jahr über den Landweg erfahren. Der Schnellzug hat uns von Malmö von West nach Nordost einmal quer durch Schweden gefahren. Was gleich am Bahnhof zu spüren war: Die pulsierende Hauptstadt ist auch im April bereits ausreichend von Touristen besucht. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie das hier im Sommer zugeht. Natürlich haben wir uns auch den berühmten Wasahafen angeschaut. Fast jeder, der mit dem Boot nach Stockholm fährt, liegt im zentral gelegenen Wasahafen. Wir waren ziemlich enttäuscht. Da der Hafen ungeschützt zwischen gut besuchten Museen liegt und dem Schwell des öffentlichen Bootsverkehrs ausgesetzt ist. Auch die Heckbojen haben uns nicht gerade einen vertrauenswürdigen Eindruck vermittelt.
    Insgesamt haben wir das Gefühl, dass sich Stockholm lange Zeit auf seinem guten Ruf ausgeruht hat und daher irgendwann zwischen 1990 und 2000 stehen geblieben ist. Die Stadt wird momentan modernisiert, was sie zwar nicht für den Moment, aber für die Zukunft wahrscheinlich schöner macht. Unsere Unterkunft war nahe dem Slussen, einer seit sieben Jahren! bestehenden Großbaustelle. Dafür hatten wir es sogar recht ruhig. Fazit: das beste an Stockholm sind das Künstlerviertel SoFo, das Fotomuseum, die Boulderhalle mitten im Einkaufszentrum und (ja, ich weiß, das ist super tourimäßig) das ABBA-Museum. Ansonsten ziemlich überbewertet. Finnland wir kommen.
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