• Sandra Blum
  • Daniela Blum
  • Renate Blum
augusti 2019

Irland 2019

Wild Atlantic Way 🌊 Causeway Coastal Route LĂ€s mer
  • Resans start
    11 augusti 2019

    Dia duit Éire!

    11 augusti 2019, österrike ⋅ ⛅ 17 °C

    Um 6:35 Uhr ging's endlich los! Wir waren bereit, den Hochsommer für zwei Wochen hinter uns zu lassen und die grüne Küstenlandschaft von Irland mit all ihren Klippen, Ruinen, Steinmauern, Schafen, Regenwolken und Leprechauns zu erkunden.
    Unser Flugzeug hob planmäßig vom Flughafen Zürich ab und landete mit einberechneter Zeitverschiebung von einer Stunde um 7:55 Uhr in Cork, Irland. Ausgerüstet mit Trekking-Schuhen und Regenjacken starteten wir den Wild Atlantic Way an der schönen Südostküste der Insel.

    Unsere Reise führt uns die nächsten 14 Tage entlang des Atlantiks bis nach Nordirland, bevor uns der Rückflug am 25. August 2019 vom Dublin Airport wieder zurück in die Heimat bringt. Die Route ist grob abgesteckt, ein Großteil der Unterkünfte bereits gebucht und das Mietauto steht startklar am Flughafen zur Abholung bereit!

    Und ach ja: "Dia duit Éire!" ist irisch und bedeutet "Hallo Irland!"
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  • Jameson Distillery

    11 augusti 2019, Irland ⋅ ☁ 15 °C

    First things first: Einen Besuch in der Jameson Distillery in Midleton inklusive Whiskey Tasting. Leider öffnete die Distillery aber erst um 10 Uhr und wir mussten noch ein paar Minuten damit verbringen, nervige Touristen zu spielen und vor dem Eingang ungeduldig auf den Einlass zu warten.
    Während der Tour in dem 200 Jahre alten Gebäude (in dem übrigens nur mehr eine aktive Micro Distillery steht, welche zu Versuchszwecken ein Fass pro Tag produziert - die restliche Produktion wurde in die Fabrik nebenan verlegt), lernten wir den Unterschied zwischen schottischem, irischem und amerikanischem Whisk(e)y, anhand sehr anschaulicher und mehr oder weniger schmackhafter Beispiele, bestehend aus je 3 cl. Außerdem durften wir in einem Lagerraum den "Angels Share" einatmen - jener Teil des Whiskeys, der mit der Zeit durch die Holzfässer verdunstet. Dieser beträgt nach 18 Jahren immerhin 45 % des ganzen Fasses. Fun Fact: Die Oak Barrels der Jameson Distillery werden gebraucht aus Kentucky und Spanien importiert. Zuvor wurde darin Bourbon bzw. Sherry gelagert, was den Fässern einen charakteristischen Geschmack verleiht, der sich bei der dreijährigen Lagerung auf den Whiskey überträgt. Danach werden die Fässer weiter nach Kuba verschifft, um Rum darin zu lagern.

    Whisky oder Whiskey? Die Iren und Amerikaner schreiben ihn mit "e", die Schotten und Kanadier nicht. Das Wort hat sowohl schottische, als auch irisch-gälische Wurzeln. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts gab es auch nur den Whisky, bis sich die irischen Brennereien von der schottischen Konkurrenz unterscheiden wollten und ihre Produkte fortan Whiskey nannten. Und übrigens: Worm Tubs haben nichts mit Würmern zu tun.
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  • County Cork

    11 augusti 2019, Irland ⋅ ⛅ 17 °C

    Der heutige Tag führte uns quer durch County Cork. Vom typisch irischen Wetter begleitet (Wolken, Sonne, Regen, Wind - und das in ständigem Wechsel) starteten wir in Cork, besuchten in Midleton die Jameson Distillery, fuhren anschließend nach Kinsale und schließlich nach Unionhall - und das alles mit unserem Mietauto, einem "spiegelverkehrten" Opel Astra. Folgendes, was das Autofahren in Irland betrifft:
    Linksverkehr? Okay, immer den Autos nachfahren - geht schon. Dem Linkskommenden Vorrang geben? Funktioniert schon mal. In einen Kreisverkehr ein- und ausfahren? Ähm ... Ja sobald sich Google Maps umgewöhnt hat, geht auch das. Die Iren scheinen es übrigens zu lieben, Kreisverkehre und Mauern zu bauen. Von denen gibt es hier nämlich tatsächlich Unmengen. Aber mit der linken Hand schalten? DAS muss man jedes Mal, wenn man sich hinters Lenkrad setzt, neu lernen. Und das auch noch auf die harte Tour. Man schlägt sich nämlich jedes Mal mit dem Unterarm an der Fahrertür rechts an, wenn man auf der falschen Seite zu schalten versucht.

    Zu Mittag machten wir es uns in einem Bistro in Kinsale, einer kleinen idyllischen Hafenstadt bequem. Leider ist der süße Ort von Touristen überschwemmt. Ein älteres Pärchen, das sich mit einer Eistüte in der Hand im Auto Operngesang anhörte, schien das aber überhaupt nicht zu stören. Die Einheimischen erkennt man auch ziemlich gut: Kurze Hose, Top oder sogar barfuß in einem Sommerkleidchen, während wir Mitteleuropäer mit unseren Fleece- und/oder Wind- & Regenjacken durch die Sträßchen flanieren.

    Weiter Richtung Unionhall waren wir das erste Mal ein Stück auf dem Wild Atlantic Way unterwegs. In der Unterkunft angekommen, war schon mal niemand da. Vorab hatte sich die nette Dame vom Shearwater B&B schon telefonisch entschuldigt, sie müsse noch "shoppen" gehen. Als Entschuldigung gab es dann in dem schnuckeligen, alt-kitschig eingerichteten B&B Kaffee, Tee und Kuchen zum 5-Uhr-Tee. Unter alten schnörkeligen Milchkännchen, die von der Decke hingen und einer traumhaften Aussicht auf den Atlantik konnte man sich so richtig wohlfühlen. Die Gastgeberin war supernett und erzählte uns sogar eine Geschichte über ihren Vater, der mit 102 Jahren leider zu lange darauf gewartet hatte, den Whiskey aufzumachen, den er mit 95 bekommen hatte und für eine 'Special Occasion' aufheben wollte. Den Whisky servierte man dann bei seiner Beisetzung.

    Am Abend machten wir einen kurzen Rundgang durch den Ort und genehmigten uns noch einen Drink in der Dintys Bar. Ach ja, und nicht zu vergessen ist Mama, die von der ganzen Blumenpracht immer wieder aufs Neue begeistert war. Es wächst wirklich alles auf dieser Insel. Von riesigen Büschen blauer Hortensien, Fuchsien, Montbretien bis hin zu Palmen.
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  • Whale Watching West Cork

    12 augusti 2019, Irland ⋅ ⛅ 14 °C

    Nach einem genialen Frühstück in unserem B&B, bei dem wir zum ersten Mal Irish Brown Soda Bread probierten und Sandra von unserer Gastgeberin den besten Pancake aller Zeiten bekommen hatte, ging es Richtung Baltimore Harbour zu Nic, unserem Guide beim Whale Watching in West Cork! Nic ist Zoologe und nimmt während der Touren genug Rücksicht auf alle Tiere, um sie nicht in ihrem natürlichen Lebensraum zu stören.

    Am Hafen angekommen, teilte man uns mit, dass sich ein Seil im Propeller unseres Bootes verfangen hatte und wir uns vorerst einmal die Zeit mit einer Tasse Kaffee vertreiben sollen. Eine Stunde später ging es dann zur allgemeinen Erleichterung doch endlich los und wir gingen an Bord der "Liscannor Star", mit der wir auf der Suche nach Walen und Delfinen weit auf den Atlantik hinausfuhren.

    Nach ca. einer halben Stunde in Richtung offenes Meer, begrüßte uns als erstes eine neugierige Robbe, die unser Boot kritisch beäugte. Wenig später tauchte neben uns plötzlich eine ganze Delfinschule auf! Die Short-Beaked Common Dolphins (Gemeine Delfine) sprangen direkt neben unserem Boot her, spielten und begleiteten uns dann auf unserer ganzen 4-stündigen Tour.

    Etwas später teilte uns unser Guide mit, dass auf dem Radar etwas ungewöhnliches zu sehen ist und tatsächlich sahen wir zwei Finnwale, die gerade dabei waren, ihr Mittagessen zu verspeisen. Die riesigen Säuger werden bis zu 70 Tonnen schwer und 24 Meter lang. Als kleiner Vergleich: unser Boot hatte "nur" 10 Meter.
    Zum Abschied winkte uns einer der Wale mit seiner Seitenflosse zu und streckte sogar kurz den Kopf heraus. Es war ein wirklich außergewöhnliches Erlebnis diesen Giganten so nah zu sein!

    Übrigens: Sandra hat sich an diesem Tag sogar schon einen Sonnenbrand geholt. Und das am zweiten Tag im eigentlich sehr verregneten Irland! Alle Achtung!
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  • Skibbereen

    12 augusti 2019, Irland ⋅ ⛅ 18 °C

    Um ca. 14 Uhr verließen wir Baltimore, immer noch voller Euphorie aufgrund des genialen Wetters, der Wale und der Delfine, machten zuvor aber noch einen kurzen Abstecher zum "The Beacon", einem sehr markanten Aussichtspunkt auf den dortigen Klippen. Der Baltimore Beacon ist ein weiß gestrichener Signalturm, der den Weg in den Baltimore Harbour kennzeichnet. Hier entdeckten wir auch unseren ersten irischen Geocache!

    In Skibbereen (übersetzt: "kleiner Bootshafen"), der inoffiziellen Hauptstadt von West Cork, aßen wir Thailändisch und Italienisch in einem Restaurant namens "The Church". Und wer hätte es erraten - das Gebäude ist tatsächlich eine umgestaltete alte Kirche. Die Sitzbänke waren aus alten Beichtstühlen gefertigt und die Buntglasfenster gaben dem Raum ein ganz eigenes Flair.
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  • County Kerry

    12 augusti 2019, Irland ⋅ ☀ 14 °C

    Nach dem Essen in Skibbereen machten wir noch einen kleinen Streifzug durch den hiesigen Supermarkt, dem SuperValu, um noch rasch unser Frühstück für morgen einzukaufen. Dann führte uns der Weg über Berg und Tal, durch Tunnel, Scha(r)f rechts und links quer durch County Cork nach Kerry! Interessant ist, dass auch auf schmalen, steil bergab führenden Landstraßen meist 80 km/h Geschwindigkeitsbegrenzung gilt. Wir passierten den Gebirgspass Moll's Gap und fuhren durch den Killarney National Park, bei dem uns am Ladies Point eine großartige Aussicht auf den Park und ein sehr gelassenes Reh erwartete. Und ja, es ist lebendig und es geht ihm gut! ;-)

    Da uns unser Navi erst durch einen Fluss schicken wollte, erreichten wir unser idyllisches AirBnB, ein sehr abgelegenes Farmhouse, recht spät. Umgeben von Kühen, einem nicht-prasselnden Elektro-Kamin, Heizdecken und selbstgebackenem Bananenkuchen der Gastgeberin ließen wir den Tag bei einer Tasse Tee ausklingen.
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  • The Ring of Kerry

    13 augusti 2019, Irland ⋅ ☁ 16 °C

    Den heutigen Tag verbrachten wir auf dem Ring of Kerry, einer Panoramaküstenstraße um die Iveragh-Halbinsel im Südwesten von Kerry. Die 179 km lange Rundstrecke führt über teils sehr enge, hügelige Straßen, durch zerklüftete und grüne Küstenabschnitte und fast menschenleere Küstenorte. Die Sonne zeigte sich an diesem Tag nur auf dem zweiminütigen Fußmarsch von unserem Airbnb zum Auto. Doch es gibt bekanntlich kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung. Wobei uns tatsächlich auch einige Menschen mit Sommerkleidung und/oder Flip-Flops entgegengekommen sind. Die Devise war hier wohl: weniger Kleidung trocknet auch schneller wieder.

    Unser erster Stopp war Rossbeigh Beach, ein langer Sandstrand mit sehr vielen Dünen und einem sehr interessanten Schiffswrack. Zumindest nahmen wir an, dass es interessant war, gefunden haben wir es nur nie. Hinter jeder Sanddüne tauchte nämlich immer wieder eine neue Sanddüne auf, die der ersten verdächtig ähnlich sah. Neben einem wundervollen Blick auf die Halbinsel Dingle, den Meer, den Muscheln und Algen, waren auch die Menschen in Badebekleidung, die bei 15 °C und sehr steifer Brise im Meer herumplätscherten, eine echte Sehenswürdigkeit. Naja, es war doch schließlich irgendwie Hochsommer!

    Eine kurze Autofahrt später erreichten wir ein Gebiet mit zwei Stone Forts. Die Ringforts Cahergal und Leacanabuaile stammen aus der Eisenzeit und wurden im Jahr 600 erbaut. Die eigentliche Attraktion war aber ein rüstiger Schafhirte, der uns ein Jungtier in die Hand drückte, irgendetwas nuschelte, Küsse verteilte und dafür dann Trinkgeld erwartete. Egal - ein Babyschaf! Der kleine Schafbock sah zwar genauso grantig aus wie alle anderen Schafe, die uns bis jetzt über den Weg gelaufen sind. Was bis hierher schon viele waren. Sehr viele.
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  • The Ring of Kerry

    13 augusti 2019, Irland ⋅ ☁ 16 °C

    Unser dritter Halt am Ring of Kerry waren die Klippen von Kerry mit ihren sehr beeindruckenden 300 Metern Höhe. Die Szenerie war atemberaubend schön und der dichte Nebel über den Hängen spektakulär! Die Fotos sprechen für sich - es war wirklich einzigartig!

    In einem kleinen, augenscheinlich menschenleeren Ort namens Sneem fanden wir ein Pub, das sich für unser Abendessen anbot. Das D O'Shea überraschte mit einer gemütlichen Einrichtung und vor allem jeder Menge Menschen. Das typisch irische Essen - was so viel bedeutete wie unzählige Varianten an Kartoffeln mit Fisch oder Fleisch - war ausgezeichnet!

    Der Rückweg zu unserem AirBnB führte uns durch das Gap of Dunloe und über die Wishing Bridge. Dieser kleine Umweg hatte sich definitiv gelohnt, die hügelige Heidelandschaft kann man wirklich nur als märchenhaft beschreiben. Kleine Steinbrücken über Flüsse, Wasserfälle, alte Bäume und Farne. Wenn in Irland irgendwo Kobolde, Elfen und Feen wohnen, dann hier!
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  • Dingle Peninsula

    14 augusti 2019, Irland ⋅ ⛅ 16 °C

    Nach einem leckeren, selbstgemachten Pfannkuchen-Frühstück mit Homemade Three Fruits Marmelade aus Kerry machten wir uns auf den Weg, die Halbinsel Dingle zu erkunden. Der Start erwies sich allerdings als ein bisschen schwierig. Einerseits ließen wir uns vom dicken Max ablenken, dem Katerchen, der es sich jeden Morgen auf unserer Fensterbank gemütlich machte, und andererseits wurden wir von den zwei (etwas aufdringlichen) Hunden unserer Gastgeber aufgehalten. Denn einer davon sprang immer wild mit dem Schwanz wedelnd vor unser Auto, wenn wir den Motor starteten. Schlussendlich war die Lösung folgende: Stöckchen weiiiiiiit wegwerfen und ins Auto springen. Als letztes sahen wir die zwei nur noch im Rückspiegel: Hundeblick, zerbrochenes Stöckchen im Maul und (wahrscheinlich) auch mit zerbrochenem Herzen.

    Achso ja, weiter mit unserem Tagesplan: Dingle Peninsula. Die Halbinsel zeichnet sich durch seine Sandstrände und zerklüftete Felsen aus und gilt offiziell als Hochburg der irischen Sprache und Kultur. In vielen Dörfern wird noch Irisch-Gälisch als Hauptsprache gesprochen und geschrieben.
    Das erste Ziel war der Shea Head Drive, auf dem der westlichste Punkt der Halbinsel liegt: der Dunmore Head. Ganz am Ende davon hatten wir einen atemberaubenden Blick auf die Devil Horns, die spitzen Felsen, welche dort steil aus dem Wasser ragen. Auf dem Weg sahen wir auch immer wieder Bienenkorbhütten (irisch: clocháin), die manche vielleicht aus "Star Wars" kennen. An vielen Orten in Dingle wurden Szenen für die berühmte Filmreihe gedreht, hauptsächlich für den Teil "Der letzte Jedi".
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  • Dingle Peninsula

    14 augusti 2019, Irland ⋅ ⛅ 17 °C

    Nach einem kurzen Zwischenstopp in einem Restaurant bei den ... man möchte fast sagen "Hinterwäldlern" ;-) und einem schnellen Einkauf im Lidl (Waaaah an Lidl in Irland!) führte uns die Route über den höchsten Pass Irlands, dem Connor Pass, bei dem man einen schönen Blick nach Norden in Richtung Brandon Bay und dem Mount Brandon hat. Der Nebel veränderte heute aber leider minütlich die Sicht auf das Tal und gab nur manchmal einen weiten Blick in die darunterliegenden Täler preis.

    Unser nächstes Hotel war in Tralee, einer recht modernen Stadt und die Hauptstadt von County Kerry. Hier findet jährlich der "Puck Fair" statt, bei dem eine wilde Ziege eingefangen und von einem Schulmädchen, der "Queen of Puck" zum König gekrönt wird. Krönen heißt hier übrigens tatsächlich, dass dem Bock eine Krone aufgesetzt wird! Das Festival geht drei Tage, dann wird der amtierende König wieder in die Freiheit entlassen und regiert Tralee bis zu seiner Abdankung von seinem Landsitz aus. Natürlich war dieses Spektakel vom 10. bis zum 12. August. Also gerade verpasst - sehr schade!

    Zum Ausklang setzten wir uns noch ins Kirby's Brogue Inn, tranken ein wohlverdientes Guinness und genossen einen richtig irischen Abend mit Bar Food und Live Musik im Pub!
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  • Der Tag der Klippen

    15 augusti 2019, Irland ⋅ ⛅ 17 °C

    An diesem Morgen machten wir uns ausnahmsweise (fast) planlos auf den Weg. Nur eines war auf jeden Fall klar, und das war die Richtung. Diese führte uns weiter auf dem Wild Atlantic Way in Richtung Norden!

    Die Küste und den Ozean im Augenwinkel, führte uns die Straße an Wiesen, Steinmauern und Ruinen vorbei. Oft blieben wir einfach stehen, um das wilde Meer und die grüne Landschaft (und die vielen Steine :-) zu bewundern. An den Bromore Cliffs verkam uns sogar ein Troll, der zum Glück aber gerade sein Tages-Nickerchen hielt.

    Nach der Überfahrt mit der Autofähre von Tarbert nach Killimer bzw. von County Kerry nach Clare überraschte uns Irland wiedermal mit einer unglaublich schönen Klippenlandschaft auf dem Loop Head Drive.
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  • Der Tag der Klippen

    15 augusti 2019, Irland ⋅ ⛅ 16 °C

    Auch die Kilkee Cliffs, zu denen wir eigentlich unterwegs waren, boten einen außergewöhnlichen Ausblick.
    So nebenbei ein kleiner Tipp, wie man schnell zu einer Gänsehaut kommt: In Irland ist das Gras an manchen Stellen ziemlich "soft". Wenn man sich auf diesem flauschigen, grünen Teppich ca. zwei Meter vom steilen Abhang entfernt bewegt, kann das ziemlich aufregend und gleichzeitig auch extrem gruselig sein. Unbedingt Sicherheitsabstand einhalten und ausprobieren!

    Anschließend legten wir einen kurzen Stopp in unserem Last-Minute gebuchten Hotel ein, welches auf Booking.com sehr selbstbewusst als "modern" beschrieben wurde. Naja, modern ist wohl was anderes, aber dafür gehören die Zimmer zu einem Pub - passt!
    Gegen Abend nutzten wir noch das Wetter aus und begaben uns zur absoluten Touristenattraktion Irlands: Den Cliffs of Moher! Kurz und knapp: Die Klippen sind mit ihren am höchsten Punkt 214 Metern zwar sehr beeindruckend, aber auch sehr touristisch aufbereitet und voller Menschen.

    Am Abend setzten wir uns in Cogan's Bar, dem Nachbarn unseres "Übernachtungs-Pubs", in dem wir neben dem unerwartet leckeren Abendessen, auch noch Lollis und ein paar weise Worte vom Barkeeper geschenkt bekamen.

    Alles in allem ein sehr gelungener Tag!
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  • County Clare

    16 augusti 2019, Irland ⋅ ⛅ 17 °C

    Zur Feier des Tages (Sandras Geburtstag) frühstücken wir in einer kleinen Bäckerei in der Nähe ein paar Scones mit Butter & Jam und dann gings wieder "on the road".

    County Clare hat neben den Cliffs of Moher, die wir ja gestern schon bewundern durften, noch einiges mehr zu bieten. Da wäre die R477, eine Küstenstraße (oder eher Panoramastraße), die einen wunderschönen Ausblick auf den Ozean, auf diverse Klippen (wer hätte es gedacht) und das Burren bietet.

    Das Burren, was übersetzt sehr passend so viel wie "steiniger Ort" heißt, ist eine Karstlandschaft, die sich über 15 km weit erstreckt. Der Mittelpunkt dieser, von Kalkstein gesäumten Landschaft, ist die Corcomroe Abbey, einem abgelegenen, verfallenen Kloster aus dem 12. Jahrhundert. Heute ist das Gebiet ein Nationalpark.
    Interessante Info am Rande: Der berühmte Autor J. R. R. Tolkien besuchte mehrmals den Burren-Nationalpark und könnte dort seine Inspiration für die Landschaft von Mittelerde gefunden haben. Was durchaus nachvollziehbar ist, wenn man zwischen diesen einsamen Steinhügeln herumwandert. Es gibt im Burren eine Höhle, die Gollum aus "Der Herr der Ringe", als Namenspate gedient haben könnte: die Pol na Gollum. Und wer weiß, vielleicht liegt dort auch irgendwo ein Ring herum.

    Inmitten des Gesteins befindet sich der Poulnabrone-Dolmen. Dieser Portal Tomb wurde in der Jungsteinzeit ca. 3800 und 3200 v. Chr. erbaut. Und obwohl die Steine an sich nicht so wirklich monumental wirkten, ist es doch wirklich beeindruckend, wie es die Menschen damals geschafft haben, diese riesigen Steinbrocken aufeinander zu stapeln.

    Am späteren Nachmittag erreichten wir dann die einzige Großstadt am Wild Atlantic Way: Galway! Kunterbunt, lebendig und voller Musik. Nach so vielen mehr oder weniger menschenleeren Landschaften wieder eine echte Abwechslung.
    Den Abend verbrachten wir mit einem gemütlichem Stadtrundgang. Wir bewunderten die bunten Häuser und Pubs, hörten den Straßenmusikern zu und gingen zur anscheinend besten Pizzeria in Galway, den Dough Bros!

    Abends vertrieben wir uns die Zeit damit, eine lichterloh brennende und laut "Happy Birthday" singende Monsterblume wieder zum Schweigen zu bringen. Zum Glück blieben zumindest die Rauchmelder in unserem Airbnb davon unbeeindruckt.
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  • Sonne, Regen & Galway

    17 augusti 2019, Irland ⋅ ⛅ 15 °C

    Die Urlaubs-Halbzeit verbrachten wir in Galway. Nach dem Frühstück in unserer Unterkunft erkundeten wir erst den Galway Market auf der Church Street der immer samstags hier stattfindet. Hier werden hauptsächlich Lebensmittel und alle möglichen leckeren Speisen verkauft. Im 5 Minuten Takt wechselte das Wetter zwischen Sonne und Regen und unser treuer Begleiter war wie immer der Wind.

    Unser Spaziergang durch die Stadt führte uns über die hübsche Salmon Weir Bridge zur Galway Cathedral, in der gerade eine Hochzeit stattfand und vorbei an der NUI Galway, der National University of Ireland. Im Latin Quarter suchten wir uns ein nettes Café und schauten dem Regen und der Sonne beim Wechselspiel zu.
    Zufälligerweise fand heute außerdem die Galway Pride Parade statt, wodurch uns alle paar Meter eine Gruppe sehr bunt angezogener Menschen entgegenkam.

    Nachdem am Nachmittag der nächste Platzregen unsere Shoppingtour durch die bunten Häuserstraßen unterbrach, beschlossen wir, auf dem Markt etwas fürs Abendessen zu kaufen und es uns fürs Erste bei diesem Hundewetter im Appartement gemütlich zu machen.
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  • The Latin Quarter

    17 augusti 2019, Irland ⋅ ☀ 15 °C

    Abends wagten wir uns trotzdem nochmal vor die Türe und spazierten bei sehr stürmischem Wind durch den South Park (Oh ja es gibt einen South Park in Galway :-D) und genehmigten uns bei live Musik ein Murphy's Irish Stout in der 1520 Bar im bunten Latin Quarter von Galway.
    In den Straßen dieses Viertels ist Musik sowieso allgegenwärtig, denn alle paar Meter kann man sehr talentierten Künstlern und ihren Instrumenten zuhören, wodurch das sympathische Galway andere Städte Irlands in Sachen Atmosphäre, Quirligkeit und irischem Lebensgefühl um Längen übertrifft. Auf jeden Fall eines der Highlights unserer Reise!
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  • Connemara

    18 augusti 2019, Irland ⋅ 🌧 15 °C

    Mit Galway im Rückspiegel machten wir uns weiter auf den Weg nach Connemara. Schon Oscar Wilde hat diese Gegend als "a savage beauty", eine wilde Schönheit, bezeichnet. Mit seinen Mooren, rauen Heidelandschaften, abgelegenen Inseln und Meeresausläufern ließe sich das nicht treffender beschreiben. Die ganze Landschaft unterscheidet sich vor allem von der Natur im Gebiet Cork mittlerweile schon merklich. Vielleicht liegt es auch daran, dass man hier einfach weniger Kühe und Schafe zu Gesicht bekommt.

    Ein Highlight der Route war der Trá an Dóilín, auf langweiliges Englisch übersetzt "Coral Beach". Dieser Strand ist etwas ganz Besonderes! Und das bei gutem sowie bei schlechtem Wetter, denn wie sein Name schon vermuten lässt, besteht der Strand nicht aus normalem Sand. Doch wer jetzt an Korallen denkt, ist hier ebenfalls auf dem Holzweg, denn der grobe "Coral Sand" setzt sich hauptsächlich aus angespülten Muscheln, Schneckenhäuschen und mineralischen Ablagerungen von Rotalgen, genannt Maërl zusammen. Wenn man nicht auf die eigenen Schritte achtet, kann es durchaus passieren, dass man auf eine kleine gestrandete Qualle tritt.
    Spannend war hier wieder die Tatsache, dass auch an Tagen mit 15 °C Außentemperatur die Iren (und auch manche irren Touristen) im kristallklaren Wasser fröhlich herum planschten.

    Immer weiter dem Wild Atlantic Way folgend, durchstreiften wir Connemaras Heide- und Moorlandschaft mit Blick auf die Berg- oder wohl eher Hügelkulisse. Links und rechts der schmalen Straße türmen sich fein säuberlich aufgeschichtete Torfstücke. Hier in dieser Einsamkeit wird traditionell der Torf noch oft von Hand gestochen.
    Dass hier vor ca. 100 Jahren, in einer Gegend namens Derrigimlagh, zwei wichtige Ereignisse stattgefunden haben, kann man sich fast nicht vorstellen. 1907 wurde hier mitten im Moor eine Funkstation eröffnet, über die Nachrichten aus London und Dublin über den Atlantik gefunkt wurden. Immerhin leitete dies das nicht so unwichtige Zeitalter der Kommunikation ein. Außerdem landete hier 1919, wenn auch auf abenteuerliche Weise, der allererste Nonstop-Flug über den Atlantik, ein Meilenstein der Fluggeschichte.

    Die Region ist nicht nur bekannt für seinen Torf, sondern auch für geräucherten Lachs. Das fällt auch Unwissenden spätestens dann auf, wenn ihnen der unverfehlbare Räuchergeruch des Connemara Smokehouse in Ballyconneely in die Nase steigt.
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  • Connemara

    18 augusti 2019, Irland ⋅ 🌧 16 °C

    Die nächste Linkskurve führte uns über den Sky Road Loop auf eine kleine Landzunge hinaus. Sich an der Küste entlang schlängelnd, verläuft diese auf einen Hügel zum Sky Road View Point. Hier legten wir eine kurze Pause ein, um unsere richtig gesunden Snack-Packs zu plündern und die atemberaubende Aussicht auf die Inseln, den Ozean und die irischen Wiesen zu genießen.

    Im Anschluss stand noch ein Spaziergang zum Clifden Castle auf der Agenda. Das Herrenhaus im Stil einer mittelalterlichen Burg wurde zwar erst 1818 erbaut, ist aber heutzutage aufgrund sehr unfähiger Mieter eine verfallene Ruine, überwuchert mit Gestrüpp und Dornenbüschen. Ein Schloss wie für Dornröschen gemacht.

    Am späten Nachmittag erreichten wir unser gemütliches Beach Cottage im kleinen Fischerort Cleggan. Nachdem wir den wunderschönen 1,5 Meter hohen, glitzernd leuchtenden Deko-Eiffelturm bewundert hatten, beschlossen wir in Clifden noch etwas essen zu gehen und das für Irland typische "Irish Stew", einen Kartoffel-Lammeintopf zu probieren.
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  • Connemara National Park

    19 augusti 2019, Irland ⋅ ⛅ 15 °C

    Booook! Fischbrot-Frühstück *

    Am heutigen Vormittag zeigte sich das irische Wetter wieder von seiner unberechenbarsten Seite. Es ist immer wieder erstaunlich wie es passieren kann, dass man aus dem Fenster sieht, während sich im Kopf die Freude über den strahlenden Sonnenschein bildet. Daraufhin blinzelt man einmal zu langsam und plötzlich schlägt einem schon wieder der wildeste Regenschauer entgegen. Also der perfekte Tag für eine Wanderung im Nationalpark von Connemara.

    Auf dem Weg dorthin passierten wir Kylemore Abbey, die älteste irische Benediktinerinnenabtei, die schön aus der Ferne anzusehen, aus der Nähe betrachtet dann leider doch voller Touristen war, sodass wir es beim Eindruck aus der Ferne beließen und weiter in Richtung Nationalpark zogen. Okay, der Gift Shop sah uns kurz von Innen. Wir sind schließlich auch nur Touristen. Interessant an der ganzen Szenerie war aber vor allem der leuchtend weiße, riesiger Jesus aus Stein, der alle Menschen vom Berghang herab beobachtete und von jeder umliegenden Infotafel ignoriert wurde. Die Möglichkeit besteht, dass es nur eine göttliche Erscheinung und keine gruselige Statue war.

    Im Nationalpark sah es eigentlich so aus wie überall in Connemara (Wiesen, Gebüsch, Steine und Moor) plus einem Berg mit ganzen 442 m Höhe, den man besteigen kann. Außerdem hatten wir hier die Möglichkeit, alle Tiere zu streicheln bzw. zu bestaunen, die es auch sonst überall in Irland gibt. Esel, Pferde, Kühe, Ziegen an der Leine und, natürlich nicht zu vergessen, Schafe. Okay, wenn man es genau nimmt sind es Schafe, die überall in Irland AUSSER in Connemara vorkommen, denn diese originalen Connemara-Schafe haben normalerweise einen super stylischen schwarzen Kopf und schwarze Beinchen zu ihrem weißen Flausch-Fell. Die Schäfchen im Park waren durchgehend so weiß, als ob sie gerade aus der Washer-Dryer-Combi herausgepurzelt wären. Auf jeden Fall entschieden wir uns für den Lower und einen Teil des Upper Diamond Hill Loop Walk und wurden mit einem herrlichen Küstenpanorama belohnt. Diesen Fernblick gibt es tatsächlich nur hier.

    Eine kleine Einkaufstour durch Clifden, der Hauptstadt der Region mit ca. 1.600 Einwohnern war am heutigen Tag auch noch eingeplant. Danach waren wir dann zu fünft auf dem Wild Atlantic Way unterwegs! Unser neuer kleiner Begleiter heißt Bryan Inish, das Schaf. Benannt nach Old Brian, unserem Cottage Gastgeber und den Inseln mit den speziell irischen Namen - also jenen, die mit "Inish" beginnen wie beispielsweise Inishbofin bei Cleggan.

    Zum Abendessen gab's ein (teilweise) selbstgemachtes 4-Gänge-Menü mit Weinbegleitung. Einen Häppchen Regenschauer zur Vorspeise, gefolgt von einem selbstgemachten Gemüsestrudel mit Kräuter-Dipp als Hauptgang. Als Nachspeise ein bunt garnierter Sonnenuntergang und zum Abschluss ein sternenklarer Nachthimmel.

    * Fischbrot?! Gestern waren wir einkaufen und wurden im SuperValu von einer Theke mit leckerem selbst(auf)gebackenem Brot angelockt. Wir suchten uns natürlich das schönste Vollkornbrot aus. Am nächsten Tag war klar, dass das nicht nur das schönste Brot war, sondern auch etwas ganz Besonderes. Bei jedem Bissen ins Marmeladenbrot war neben dem Marmeladengeschmack noch ein speziell fischiger Geruch und Geschmack gratis mit dabei. Perfekt für jedes Frühstück. Vielleicht hatte das kleine Schildchen, auf dem irgendetwas mit "Supergesundem Algensoda" stand, etwas damit zu tun. Mahlzeit!
    Das Brot landete dann unauffällig bei Brians Haus- und Hofhühnchen, die über das Fischbrot wesentlich begeisterter waren als wir.
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  • County Mayo

    20 augusti 2019, Irland ⋅ 🌧 15 °C

    Nachdem wir zum zweiten Mal die Hühner von Brian um ihre Eier brachten und das Cottage brav aufgeräumt den nächsten Gästen überließen, ging es auf in den nächsten County: Mayo! Ob die Menschen hier eine besondere Vorliebe für Mayonnaise haben, gilt es noch herauszufinden.

    Die Grenze zwischen Galway und Mayo bildet Irlands einziger Fjord mit dem Namen Killary Harbour. In dessen Ende mündet der Erriff River, der kurz vorher über die Aasleagh Falls herunterstürzt. Der Trampelpfad zu diesem Wasserfall war allerdings vom ganzen Regen am Vormittag (und wohl an allen anderen Tagen davor) extrem aufgeweicht und matschig. Als wir uns unseren Weg den Fluss entlang bahnten und von schlammigen zu glitschigen Steinen hüpften, überholte uns ein Fischer mit Gummistiefeln und begutachtete grinsend unsere Schuhe. Die waren aber zu unserer Verteidigung sehr wohl wasserdicht inklusive gutem Profil. Wir waren ja gut vorbereitet. Allerdings hilft das leider gar nichts, wenn man auf den besagten glitschigen Steinen dennoch ausrutscht und mit dem Kopf voran im Matsch landet. Aber man lernt Dinge positiv zu sehen. Zumindest landete R. (möchte lieber anonym bleiben) auf mehr oder weniger festem Boden und nicht im reißenden, tiefschwarzen Fluss voller Stromschnellen, der nur ein paar Schritte entfernt dahin zog. Der etwas später einsetzende Regen half dafür hervorragend dabei, den, für die Haut doch sicher gesunden, Schlamm wieder aus dem Gesicht zu waschen.

    Weiter ging's zu einem weniger fröhlichen Skelettschiff in Murrisk. Das "Coffin Ship" ist eine beeindruckende und gleichzeitig beklemmende Gedenkstätte, die an die große Hungersnot zwischen 1845 und 1849 erinnert. Viele Iren bemühten sich darum, dem Hunger auf dem Seeweg zu entkommen. Mit Amerika oder Kanada als Ziel, versuchten sie, die Überfahrt auf sogenannten “schwimmenden Särgen” zu bewältigen. Diese Bezeichnung erhielten die Schiffe, da viele der Auswanderer nicht lebendig in der neuen Welt ankamen, sondern häufig von an Bord geschleppten Krankheiten dahingerafft wurden. Anscheinend gibt es auch heute noch weniger Menschen in Irland als vor der großen Hungersnot.
    Die Geschichte Irlands ist übrigens sehr spannend und es lohnt sich, dazu ein bisschen im Internet zu stöbern und nachzulesen. Trotzdem kommen wir lieber wieder zurück zu den schönen Seiten des Landes.

    Nachdem wir eine von Schafen gesäumte, von diesen als Schlafplatz benutzte, oder durch unverkennbar wichtige Schafmeetings verstellte Straße am Lough Feeagh See vorbei und das Doo Lough Valley passiert hatten, luden wir unsere Koffer im gebuchten B&B ab und machten uns auf den Weg zum letzten Punkt auf unserer heutigen To-Do Liste: dem Downpatrick Head.
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  • Downpatrick Head

    20 augusti 2019, Irland ⋅ 🌧 16 °C

    Die Klippen des Downpatrick Head waren neben den Kerry und Kilkee Cliffs der absolute Höhepunkt unserer bisherigen Reise. Die Landzunge ist auf jeden Fall ein Muss bei jedem Irland-Besuch. Alle geschossenen Fotos werden diesem Panorama nicht im mindesten gerecht.

    Teil des Downpatrick ist das etwa 30 Meter tiefe Blowhole Poll Ma Seantainne. Ein beeindruckendes Loch in der Erde, in dem sich die Wellen des Atlantiks an der Klippe vorbei ihren Weg durch einen unterirdischen Kanal ins Landesinnere suchen. Ein wirklich spektakulärer Anblick. Bewegt man sich auf dem merkwürdig weichen, moosigen Boden am äußeren Rand des Cliffs, entdeckt man den Grund für die zahlreichen Warnschilder am Anfang des Trails. Ein großer Teil der Wiese, auf denen sich die meisten Touristen bewegen, befindet sich direkt über diesem riesigen Kanal. Ab und zu hört man hier das gigantische Donnern, wenn eine besonders große Welle gegen die Höhlenwände unter einem schlägt. Die Vibration, die dabei zu spüren ist, lässt dabei etwas an der Stabilität dieser Naturkonstruktion zweifeln.
    Das richtig markante ist jedoch der gigantische 50 Meter hohe Brandungspfeiler Dún Briste. Im 14. Jahrhundert soll die Felsnadel plötzlich aus der Küste gebrochen sein. Zu dieser Zeit befanden sich darauf sogar noch Menschen, die dann mit Seilen und Booten gerettet werden mussten.
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  • County Sligo

    21 augusti 2019, Irland ⋅ 🌧 13 °C

    Zum Glück hatten wir uns für das nächste Ziel auf unserer Reise ein B&B inklusive Frühstück gebucht, denn der Plan, eines von Brians Hähnchen mitzunehmen (Old Brian, nicht Schaf Bryan - das führte schon während des Aufenthalts in Connemara zu Verwirrungen) und als Frühstückslieferanten und Haustier in unserem Mietauto zu halten, ging leider nicht auf.

    Gestärkt und mit positiver Einstellung gegenüber dem Wetter - es schüttete heute in Strömen - machten wir uns auf den Weg ein kleines Valley zu suchen. Und zwar nicht irgendein Tal (engl. Glen), sondern "The Fairy Glen". Es hieß, dass in diesem verwunschenen Stückchen Wald Feen und Leprechauns hausen würden und die wollten wir natürlich unbedingt besuchen.
    Das Tor in diese andere Welt zu finden, stellte sich als gar nicht so einfach heraus. Nach einem alten Brunnen und einem Tor Ausschau haltend, fuhren wir zuerst die schmale Straße erfolglos mit dem Auto auf und ab. Okay - kein Holy Well. Zu Fuß durch den Regen stapfend, probierten wir es noch einmal und siehe da! Nach ein paar Minuten Fußweg zeigte sich endlich der überwucherte und schlecht sichtbare Eingang in das nur 12 Meter breiten, 1,2 Kilometer langen und 18 Meter tiefen Microvalley! Die wild ineinander verschlungenen Äste bildeten ein vom Regen schützendes Blätterdach über dem matschigen Trampelpfad, dem wir folgten. Wir haben zwar weder Feen oder Leprechauns noch Trolle und Einhörner gesehen, dennoch macht das Fairy Glen auch im durchweichten Zustand seinem Namen alle Ehre.

    Trotz weiter anhaltendem Regen zogen wir tapfer unseren Tagesplan durch und lenken unseren Opel weiter nach Nordosten zum Rosses Point. Hier gibt es eine einsame Statue auf einem Hügel zu besichtigen, welche eine Frau zeigt, die verzweifelt auf die Rückkehr ihres zur See gefahrenen Geliebten wartet. Passenderweise trägt das Kunstwerk den Namen "Waiting on the Shore".

    Vorbei am Ben Bulben, einem Tafelberg und das Wahrzeichen des County Sligos, besuchten wir den Mullaghmore Head. Am äußersten Ende der kleinen Halbinsel kann man sich auf ein Bänkchen setzen und gemütlich ein Picknick machen. Im Rücken die Ozeanbrise spüren und die tolle Aussicht auf das kleine Classiebawn Castle plus den Ben Bulben im Hintergrund bestaunen - wie in einem kitschigen Heimatfilm. Das hätte auch sicher wunderbar geklappt, wenn da nicht der Wind, der Regen von allen Seiten (ja, immer noch) und die unglaublich schlechte Sicht gewesen wären. Na gut, am besten in der nächsten Unterkunft in Donegal kurz aufwärmen, trocknen und auf besseres Wetter warten.
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  • Slieve League

    21 augusti 2019, Irland ⋅ ⛅ 15 °C

    Donegal ist ein kleines, touristisches Dörfchen. Unserer Meinung nach ist die Dorfmitte hier nicht die Kirche, sondern das Straßen-Dreieck mit dem klingenden Namen "The Diamond". Man kann sich das so vorstellen: In der Mitte der idyllisch zubetonierte Platz für Fußgängern oder Menschen, die gerne von Verkehr umringt (oder eher umdreieckt?) sind, irgendwo ein Schild von einem Mexikaner mit Gitarre und schließlich drei genau gleich aussehende Straßen, die an je einer Seite des Platzes vorbei führen.

    Slieve League oder für die Iren auch "Sliabh Liag", unsere heutige Hauptattraktion, lag noch vor uns. Um dieses Naturschauspiel mit eigenen Augen zu sehen, mussten wir nochmal eine Stecke von 50 Kilometer zurücklegen, war im Endeffekt aber definitiv die Fahrt wert war! Vor allem auch deswegen, weil sich die Sonne tatsächlich noch gezeigt hat. Wer hätte das gedacht!
    Die Steilklippen von Sliabh Liag, was übersetzt übrigens so viel wie "Steinberg" heißt, gehören mit ihren 601 Metern Höhe zu den höchsten in Europa. Für ganz Extreme gibt es sogar einen Pfad, der direkt an der Klippenkante entlangführt. Die Iren neigen dazu, immer sehr treffende Namen für solche Dinge zu wählen, denn der Pfad heißt schlicht "One Man's Pass" und man kann sich schon denken warum. Der Pfad ist gerade einmal so breit, dass sich eine einzelne Person darauf fortbewegen kann. Links und rechts geht es dabei steil bergab. Da es mit unserem Mut bei der Vorstellung auch ziemlich bergab ging und wir Blums so oder so dazu neigen irgendwo reinzufallen oder ähnlich aufregende Erlebnisse zu haben, ließen wir diesen Wanderweg lieber bleiben.

    Nachdem wir nach dem abendlichen Ausflug Donegal wieder erreichten, kamen wir auf die tolle Idee, uns aufzuteilen. Renate ging zum Auto zurück, um unseren Proviant zu holen und wir durchkämmten indessen den nahe gelegenen Spar nach noch mehr Futter für unser Abendessen. Prompt verliefen wir uns in dem winzigen Dörfchen und fanden die Eingangstür zum B&B erst nach 10 Minuten wieder. Erst jetzt wurde uns bewusst, warum unser Gastgeber mindestens 10 mal nachgefragt hatte, ob wir die Tür zum B&B auch wiederfinden würden, wenn er das Schild abnimmt und warum er uns zwang, eine Visitenkarte mit lustiger Zeichnung auf der Rückseite mitzunehmen. Man sollte sich in Irland übrigens auch nicht an den Guinness Schildern orientieren, denn die identisch gleichen Dinger gibt es an jeder Ecke. Da Hilft auch die Erinnerung, "aber neben der Eingangstür war doch ein Pub mit Guinness Schild...", nicht mehr weiter. Mama, die einen 5 Minuten Fußmarsch zum Auto hatte, war vor uns da. Die Unterkunft war übrigens gerade einmal zwei Häuser vom Spar entfernt. Die einzig logische Erklärung für dieses seltsame Phänomen war wohl, dass die Gebäude laufend ihre Plätze wechseln, wie im Brettspiel "das verrückte Labyrinth".
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  • Northern Ireland & Game Of Thrones

    22 augusti 2019, Norra Irland ⋅ ⛅ 15 °C

    Unsere heutigen Gastgeber wollten uns ganz bestimmt mästen. Nach dem extrem üppigen Frühstück schafften wir es aber, den ganzen Würstchen, dem Ham & Eggs und den schon fast aufdringlich fürsorglichen Pensionsbesitzern zu entfliehen und machten uns auf in ein neues fremdes Land: Nordirland!

    Gespannt darauf, wie wohl das mit der Grenzkontrolle hier funktioniert, sahen wir den hellgrauen Strich, der die Grenze zwischen Irland und dem Vereinigten Königreich kennzeichnet, auf Google Maps näher rücken. Das Einzige, an dem man dann allerdings den Grenzübertritt bemerkte, war ein ca. 20x20 cm kleines, Graffiti-verschmiertes Schild am Straßenrand, auf dem "Welcome to Northern Ireland" geschrieben stand. Nach ein paar Minuten wurde uns dann auch klar, warum uns die anderen Autos eins um eins überholte: Die Straßenschilder waren nämlich ab dem Grenzübertritt nicht mehr in km/h sondern in Meilen pro Stunde angegeben. Zumindest blieb die befahrene Straßenseite dieselbe.

    Bei Derry (offiziell Londonderry) steuerten wir gleich die Causeway Coastal Route an, sowas wie der Wild Atlantic Way auf nordirisch. Diese fürht an den schönsten Plätzen der Küste vorbei, bis hinunter nach Belfast. Die Gegend war und ist sehr oft Schauplatz für Filme und Serien, darunter eine der bekanntesten TV-Shows überhaupt: Game of Thrones! Also die perfekte Gelegenheit, um sich ein paar der originalen Drehorte anzusehen.

    Erster Halt für heute war Downhill Beach, ein wunderschöner Sandstrand der von schwarzen Steinen und Felsen gesäumt wird. Oben auf der Kliffküste befindet sich der kleine runde Mussenden Temple. Downhill Beach wurde als Location für Dragonstone in Game Of Thrones verwendet. Hier wurde auch "The Burning of the 7 Gods" gedreht.
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  • Giant's Causeway

    22 augusti 2019, Norra Irland ⋅ 🌧 15 °C

    Ein absolutes Muss bei jedem Irland Aufenthalt ist der Giant's Causeway ("Die Straße der Riesen"). Das ist aber wie sich herausstellte leider auch kein Geheimnis, denn viele Touristen pilgern täglich zu diesem UNESCO-Weltkulturerbe. Es macht auch durchaus Sinn, denn die vielen gleichförmigen Basaltsäulen, die von der Natur vor 60 Millionen Jahren geformt worden sind, sind wirklich bemerkenswert! Der aus sechseckigen Säulen bestehende Küstenabschnitt zieht sich über fünf Kilometer entlang der Klippen und führt dann ins Meer.
    Man kann jetzt entweder der Legende Glauben schenken oder der Wissenschaft.
    Laut der Legende hat der Riese Finn Felssäulen aus den Klippen herausgerissen und eine Brücke gebaut, um seinen Widersacher Benandonner aus Schottland zum Kampf herauszufordern. Als der Schotte es aber kurz vor dem Showdown mit der Angst zu tun bekam, zerstörte er die Brücke hinter sich und übrig blieb der Giant's Causeway. Es gibt nämlich auch ein Gegenstück in Schottland: der von Basaltsäulen umgebene Fingal's Cave.
    Wissenschaftlich lässt sich das Ganze so erklären: Die ungewöhnliche Formation entsteht bei ganz langsamer Abkühlung von Lava. Die Säulen werden dabei durch allmählich ins Material einlaufende Spannungsrisse gebildet, die bei der Abkühlung und Schrumpfung des Materials entstehen. Da ist die Geschichte von Finn MacCool schon etwas spannender, oder?

    Game Of Thrones führte uns noch an einen weiteren Ort, einen kleines Dorf namens Ballintoy. Der Hafen und die kleine Bucht sind für viele Fans auch bekannt als die Iron Islands von House Greyjoy.

    Übrigens gibt es ein markantes Merkmal welches dem aufmerksamen Irland-Reisenden gleich auffällt, wenn man die Grenze zum Vereinigten Königreich überschreitet: In Nordirland haben wir keine einzige Steinmauer gesehen!
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  • The Dark Hedges & Titanic Belfast

    23 augusti 2019, Norra Irland ⋅ ☀ 18 °C

    Auf dem Weg nach Dublin gab es noch ein paar weitere Wegpunkte auf unserer To-Do Liste, die wir natürlich nicht verpassen wollten. Als Erstes stand ein Besuch bei den "Dark Hedges" an. Eigentlich handelt es sich hierbei nur um eine Straße, an der zu beiden Seiten Buchen gepflanzt worden sind. Die Bäume wurden schon im 18. Jahrhundert von der hiesigen Familie angelegt und wuchern seitdem am Rande des breiten Weges. Das wilde, düster erscheinende Ästedach der alten Bäume beeindruckte nicht nur damals die Besucher, sondern lockt auch heute noch viele Touristen an. Das liegt nicht weniger daran, dass auch dieses Naturschauspiel von "Game Of Thrones" als Drehort für die aus der Serie bekannte Kingsroad genutzt worden ist. Und genau das wird auch wo man hinsieht angepriesen und hervorragend vermarktet. Es gibt ein Hotel dazu, einen riesigen, gebührenpflichtigen Parkplatz und man kann sogar eine geführte Tour buchen.

    Am Nachmittag besuchten wir das Titanic Museum in Belfast. Wahnsinn wie nah die ganzen Ortschaften zusammenliegen, oder? Hier, in der Werft von Harland & Wolff, wurde die RMS Titanic im März 1909 auf Kiel gelegt und im April 1912 fertiggestellt. Das bis dahin allgemein bekannt als größte Schiff der Welt. Und wer kennt die Geschichte des auf dem Meeresboden liegenden, aber vorher als unsinkbar geltenden Schiffes nicht?
    Das Museum ist aber definitiv nicht nur etwas für Leonardo DiCapro oder Kate Winslet Fans, sondern ist auf jeden Fall eine sehr interessante Nachmittagsbeschäftigung für alle. Sabine hat den Film beispielsweise nie gesehen. Das Gebäude machte schon von außen mit dem riesigen, verrosteten Titanic-Schriftzug einen tollen Eindruck und bot im Inneren ein schönes, gut aufbereitetes Museum zur "Boomtown" Belfast, dem Schiffsbau, der Geschichte des 269 Meter langen Schiffs und dessen Schwesterschiff Olympic. Über vier Stockwerke erstreckte sich die Ausstellung und veranschaulicht jeden einzelnen Schritt, der zum Bau des Riesendampfers benötigt wurde. Geschichten ausgewählter Persönlichkeiten konnten von Anfang bis Ende mitverfolgen werden - Passagiere aus erster, zweiter und dritter Klasse sowie Mitarbeiter auf dem Schiff und Arbeiter beim Bau. Einige Gesichter und Namen kamen uns tatsächlich sehr bekannt vor und wir merken erst jetzt, wie realitätsnah der Film tatsächlich produziert wurde.

    Interessante Info am Rande: Harland & Wolff beschäftigte zeitweise über 30.000 Mitarbeiter. Auch nach dem Sinken der Titanic machte der Schiffsbauer große Gewinne. In den 60er und 70er Jahren begannen die wirtschaftlichen Probleme. Letztlich waren es noch 123 Mitarbeiter und gerade erst am 5. August dieses Jahres meldete der Schiffsbauer Insolvenz an.

    Der Nachmittag verging wie im Flug und schnell war es Zeit wieder loszudüsen, damit wir das Auto noch zur rechten Zeit am Dubliner Airport abgeben konnten. Ganze 2.217 Kilometer haben wir in den 13 Tagen unserer Rundreise geschafft! Die Route auf der Karte kann sich auf alle Fälle sehen lassen.

    Nach einer längeren Fahrt mit einem Shuttlebus, dem Airlink Express, in die Innenstadt von Dublin und einem kurzen Fußmarsch mit unseren Koffern, erreichten wir das zentral gelegene AirBnB. Wenn man es genau nimmt, besuchten wir allerdings erst das Casino-Sportsbar-Keycafé mit zwei aufgeblasenen, glatzköpfigen Türstehern, in dem der Schlüssel von unserem Host hinterlegt worden ist. Heute war nur noch auf dem Plan, sich mit ein paar Dubliner Eindrücken berieseln zu lassen, etwas zu Essen zu finden (Burger!) und dann ab ins Bett. Morgen wird dann Dublin genauer erkundet.
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