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  • Day 32

    Grüner Barranco:Las Hayas-Valle Gran Rey

    May 8, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 20 °C

    Was gibt es zu erzählen? Zum einen, die Palmen vor dem Appartement wurden durch kräftigen Wind in der Nacht kräftig geschüttelt und zum anderen war es sehr ruhig dort. Nach dem Aufstehen, gingen wir zum Frühstück. Das mussten wir tatsächlich, denn das Appartement zum dazugehörigen Restaurant, war eine Straße höher. Also müssten wir das Gebäude verlassen und die Straße ein Stück hochgehen. Im Restaurant angekommen, bestellten wir unser Frühstück. Alles wurde dort biologisch selbst hergestellt und auch verkauft.

    Nach dem Frühstück gingen wir gemütlich zum Busstop. Denn wir haben uns am Vorabend entschieden, das wir einen Teil mit dem Bus fahren werden. Daran bin ich "Schuld". Ich habe mir mehrmals die Strecken nach "Valle Gran Rey" angesehen und in mich hinein gehört und ich konnte auch schon am Vortag, auf den Weg nach "Las Hayas", in dieses Tal einen kurzen aber heftigen Blick hinein bzw. nach unten werfen. Ein langes Stück würde es nur steil bergab gehen und ich stellte fest: Ich kann diese erste Strecke einfach nicht gehen. Deshalb der Bus und auch das ist nur ein Kompromiss, denn auch das gefiel mir nicht. Schon allein der Gedanke, wie der riesen Bus die Kurven an den steilen Abhängen nimmt, ließ meine Knie weich werden. Aber da muss ich durch und mich der Angst stellen.
    An dem Busstop warteten wir ca. 30 Minuten und dann kam dieser riesen Bus. Ich verkroch mich in Sitz und schnallte mich an (wahrscheinlich war ich der einzige im Bus der angeschnallt war) und dann ging die kurvige Fahrt los und meistens hatte ich die Augen zu (außer in den Tunneln, durch die wir fuhren).

    Nach knapp 30 Minuten Fahrt, stiegen in "Lomo del Balo" im "Valle Gran Rey" ("Tal des großen Königs", gemeint ist Hupalupa, ein Guanchen-König der Gomeros) aus. Es war extrem sonnig und grell und warm. Wir folgten zunächst einen kleinen Abzweig durch den Ort und kamen dann wieder auf den GR131. Diesen folgten wir durch das mit Palmen durchflutete grüne Tal. Sehr schön anzusehen. Wir gingen durch verschiedene Orte und erreichten die Kirche des Ortes "El Guro". Einem Künstler- und Aussteigerdorf aus den touristischen Anfängen von "La Gomera".

    Nach dem Kirchplatz gingen wir quer einmal durch das Tal auf die andere Seite von " El Guro". Denn dort wollten wir in den "Barranco de Arure" und zum Wasserfall. Olaf war mit Frank vor knapp 30 Jahren schon einmal hier, haben aber den Wasserfall nicht gefunden und heute wollten wir ihn aber sehen. Anfangs gut (auf deutsch) ausgeschildert, folgten wir den Weg erst einigen felsigen Stufen hoch und dann wieder hinunter in ein Schilffeld. Der Pfad dort durch war zwar eng, aber gut zu gehen. Hin und wieder mussten wir den Bachlauf auf Steinen überqueren und manchmal waren die Zweige und Äste so tief, das wir mit unseren Rucksäcken da leichte Schwierigkeiten hatten. An einigen Stellen musste man sogar etwas Klettern. Entweder eine Holzleiter mit Seilführung hoch oder an Felswänden entlang oder über umgefallene Bäume. An einer Weggabelung stand plötzlich eine Frau. Sie hat auf einem großen, vor ihr stehenden Stein, diverse Dinge ausgebreitet. Halsketten mit Anhängern aus Holz. Aber sie hatte noch mehr zu bieten. Denn sofort sprach sie uns auf deutsch an, sie habe selbstgemachte "Energiekugeln" und kühle Getränke. Die Getränke kühlte sie im Bachlauf und die "Energiekugeln" seien aus Datteln, Mango, Bananen und Gofio gemacht. Wir nahmen zwei von diesen Kugeln und zwei Getränke. Am Wasserfall wollten wir dann unsere Pause machen.

    Es war ein interessanter und auch körperlich etwas herausfordernder Weg. Umso erstaunter waren wir über das Alter mancher Wanderer zum Wasserfall. Eine Gruppe von je zwei Frauen und zwei Männern waren bestimmt an die 70 und schafften diese ganzen Kletterrouten durch den Barranco. Da ziehe ich meinen Hut.

    Wir genossen dann den Moment und die Pause am schönen Wasserfall.
    Der Rückweg ging scheinbar etwas schneller und wir nahmen einen Weg rechts und oberhalb vom Barranco aus dem Tal verlaufend. Nach einer Weile kamen wir in "La Calera" an, unserem heutigen Ziel. Das kleine Hotel erreichte man, wie scheinbar alles andere in diesem Ort auch, nur über Treppenwege. Nach dem Einchecken und einer kleinen Pause, gingen wir zum Strand "Playa del Ingles". Einen schwarzen Lavastrand mit ein paar großen Steinen. Die Wellen brachen sich zum Teil heftig an den Steinen. Was Olaf aber nicht daran hinderte, kurz baden zu gehen. Er ging aber nur bis zu den Hüften ins Wasser, da die Wellen und die Strömung einfach zu stark waren. Nach knapp 2 Stunden gingen wir in ein Restaurant essen und besprachen dabei, wie wir den morgigen Fähren-Tag nach La Palma angehen werden. Zurück im Hotel genossen wir von der Terrasse aus den Sonnenuntergang.
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