LATINOAMÉRICA

May 2023 - July 2025
  • Simon Stucki
Current
An open-ended adventure by Simon Read more
  • Simon Stucki
Currently traveling

List of countries

  • Ecuador Ecuador
  • Colombia Colombia
Categories
None
  • 3.3kkilometers traveled
Means of transport
  • Flight-kilometers
  • Walking-kilometers
  • Hiking-kilometers
  • Bicycle-kilometers
  • Motorbike-kilometers
  • Tuk Tuk-kilometers
  • Car-kilometers
  • Train-kilometers
  • Bus-kilometers
  • Camper-kilometers
  • Caravan-kilometers
  • 4x4-kilometers
  • Swimming-kilometers
  • Paddling/Rowing-kilometers
  • Motorboat-kilometers
  • Sailing-kilometers
  • Houseboat-kilometers
  • Ferry-kilometers
  • Cruise ship-kilometers
  • Horse-kilometers
  • Skiing-kilometers
  • Hitchhiking-kilometers
  • Cable car-kilometers
  • Helicopter-kilometers
  • Barefoot-kilometers
  • 35footprints
  • 793days
  • 244photos
  • 27likes
  • Der Rio Napo durchquert Tena und formt den Stadtpark zu einer Insel
    dieser Trend hat wohl ganz Südamerika erreicht: Schriftzüge der jeweiligen Stadt / DorfStrassenszene in Tenasieht es so im Pradies aus ;=) ?auf dem Heimweg wandere ich durch Kichwa-LandLa Isla (hinter dem Turm ist der beschriebene Stadtpark)hier beim chillen (im Stadtpark) werde ich plötzlich von Affen besuchtdie halbfertigen Gebäude im Park

    Tena - Das Tor zum Amazonas

    September 22, 2023 in Ecuador ⋅ ⛅ 29 °C

    Ich reise über Puyo (wo ich 2 Tage Halt mache) nach Tena. Die fahrt ist wunderschön, der Bus kurvt durch Jungellandschaften, vorbei an einfachen Häusern aus Holz, an kleinen Sportstadien aus Beton, denen meist ein kleines Dorf folgt.
    Wir fahren hier in das Land der Kichwa und einiger anderer Uhreinwohner.
    Wieder zeigt sich Ecuador von einer ganz anderen Seite: es ist merklich heisser hier, die Luft ist feucht und die Menschen haben dunklere Haut, andere Augen, sprechen Kichwa.. Ich bin also angekommen - im Amazonas Ecuadors!

    Tena hat ganz einen anderen Flow, eine andere Grundstimmung als andere Städte Ecuadors. Es liegt eine Ruhe in der Luft, Raum zum Atmen und keine westliche Hektik und Wettbewerbskampf.
    Ich sehe viele Kinder, auf dem Nachhauseweg von der Schule, sie schlendern zufrieden und unbeschwert in ihren gepflegten Schuluniformen durch die Stadt.
    Die Menschen scheinen sich hier zu kennen, man grüsst sich, es wird gewitzelt und gequatscht. Natürlich ist auch hier ein gewisser Alltags-Struggle spühr -und sichtbar. Dennoch nehme ich eine familiäre, friedliche Stimmung unter den Menschen war.

    In den folgenden Tagen besuche ich mehrmals den wunderschönen Stadtpark und den Aussichtsturm gleich daneben.
    Der Parkwächter sagt mir, der Park sei nur mit Guide begehbar. Weil es schon Nachmittag ist, lasse ich es sein und verbringe schöne Stunden im erfrischenden Wasser des Stadtflusses Napo.
    Vom Aussichtsturm habe ich eine wunderbare Aussicht über die (überschaubare) Stadt und den wilden, üppigen Urwald rings herum.
    Die Abendsonne streift mein Grinsen und ich fühle mich glücklich und frei.

    Am nächsten Tag schleiche ich mich in den Stadtpark. Es tut sich ein Urwald mitten in der Stadt auf. Die Bäume, Pflanzen, Blätter, Tiere und Geräusche dieses Parkes sind unvergleichbar mit jedem Stadtpark, den ich in meinem Leben besucht habe.
    Schnell wird mir auch klar, wesshalb der Park nur mit Guide besucht werden kann. Der Anfangsbereich des Parks ist liebevoll gepflegt und der Weg führt über einen intakten Steg, der einen Meter über den wilden Pflanzen und Tieren ist.
    Im hinteren Teil des Parks ist von diesem Steg nur noch das Betongerüst (auf dem die Holzlatten befestigt wären) sicht -und begehbar.
    Ich stosse auf Betonbauten - auch hier steht nur das Grundgerüst der Gebäude. Zudem ist alles überwachsen und voll mit Blättern. An einer Wand entdecke ich eine kräftig strahlende Wandmalerei einer Raubkatze. Mein Künstlerherz tanzt vor Freude. Dieser Ort ist eignet sich perfekt um das Musikvideo zu meinem Song "Natural High" zu drehen.
    Der Stadt ist beim Bau dieser Parkanlage wohl das Geld ausgegangen..

    In den nächsten Tagen versuche ich herauszufinden, wie ich von der Stadt tatsächlich in den Amazonas komme. Dies ist nämlich gar nicht so einfach.
    Ich besuche Agenturen, schreibe mit Menschen und lasse mir von meiner Ecuador Korrespondentin Gaby helfen.

    Ich besuche (auf eigene Faust) einen wunderschönen Wasserfall im Urwald und habe diesen magischen Ort beim ankommen ganz für mich alleine. Ich klettere das Flussbeet hoch und treffe auf unberührte Natur von seiner schönsten Seite. Grosse Steine, wildes Wasser, Sandbänke, exotische Vögel und rundherum das üppige und wilde Grün des Waldes.
    Read more

  • Baños

    September 14, 2023 in Ecuador ⋅ ☁️ 21 °C

    Von Montañita fahre ich über Santa Elena (wo ich in einem niederschwelligen Hostel übernachte- es hat den Touch wie aus einem gefährlichen Drogenfilm) via Guayaquil, via Riobamba, via Ambato nach Baños.

    Es ist eine schöne und beeindruckende Busreise. In der ersten Stunde der Fahrt steigen etwa 7 fliegende Händler dazu und preisen ihre Ware (Ladekabel, Parfüm, Essen) in professioneller Weise mit Vortrag durch einen umgehängten Lautsprecher an.
    Die Landschaft ist wieder gebirgiger und die Luft deutlich kälter (erinnert mich an Peru), wir fahren am Berühmten Vulkan von Riobamba vorbei und kommen bei Dunkelheit in Baños an.

    Es wurde mir unterwegs immer wieder empfohlen, Baños besuchen zu gehen. Es ist ein "Kurort" in gebirgigen Hügeln mit heissen Thermen, eine riesige Vielfalt an Wasserfällen und einem grosses Outdoor-Action Angebot für Touristen.

    So bin ich durch die Zufälle des Reisens tatsächlich hier gelandet. Eigentlich wollte ich nach Cueñca, doch das Leben will es anders und ich passe mich diesen höheren Zeichen sehr gerne an. Ich finde es schön, manchmal nicht zu viel zu planen, um zu schauen wo das Leben mich hinbringt. Diesen Luxus habe ich beim alleine Reisen, da gibt es nur mich und die vielen Möglichkeiten - manchmal ist dies Freiheit, manchmal (wenn die Intuition nicht klar ist) ist es eine Überforderung.

    Baños gefällt mir auf Anhieb. Ich miete ein Fahrrad und besuche damit wunderschöne Wasserfälle in einer saftigen, blühenden Natur (die mich an die Schweiz erinnert), gleite wie Spiderman über das Tal (Touristenattraktion) und geniesse erholsame Momente im 40 Gradigen Quellwasser der "Termas de la Virgin" mit Sicht auf einen weiteren, plätschernden Wasserfall.
    Im lokalen Markt gehe ich meine Fruchtsäfte trinken (erinnert mich an Cusco) und gönne mir vor meiner Weiterreise noch eine stündige Massage. Wow tut das gut, sich wieder einmal entspannt und gelöst von allen blockierenden Energien zu fühlen.
    Mit diesem Glücksgefühl spaziere ich, mit meinen Lieblingssongs in den Ohren, durch das nächtliche Baños zum Terminal und verlasse diesen Kraftort nach 2 Übernachtungen Richtung Oriente (Amazonas Gebiet Ecuadors).
    Read more

  • Hier tummeln sich wohl "normalerweise" angeheiterte Partygäste
    Montañita mit "Kater" ;)sol, playa y.. encebollada - eine ecuadorianische Zwiebelfischyuccasuppean diesem Dienstag stehen die Ecuadorianer vor allem für den Fussball aufviele Sprüche führen nach MonañitaAbschied gehört zum Reisen, wie 100 mal den Rucksack packen, einfach dazu..

    Montañita

    September 11, 2023 in Ecuador ⋅ ☁️ 26 °C

    Spanien hat Mallorca, Amerika hat Las Vegas, Indien hat Goa und Ecuador hat Montañita!

    Montañita ist der berühmt berüchtigte Partyort Ecuadors schlechthin. Ein Dorf am Meer voller Discos, Bars, Foodständen und wilden Partys.

    Pam und ich reisen spontan nach Monatañita, jedoch an einem regnerischen Montagabend. Ich bin diesem Ort gegenüber schon vor der Anreise ambivalent eingestellt. Ein Teil in mir möchte, dieses Mallorca von Ecuador erleben und einmal eine wilde Partynacht geniessen, ein anderer Teil in mir sträubt sich gegen solche Orte und möchte einen grossen Bogen darum machen.
    Desshalb bin ich schlussendlich froh, das an einem Montagabend die grosse Party schon vorbei ist und sich der Ort von seiner ruhigen, angenehmen Seite zeigt.
    Wir schlendern durch die Strassen, spazieren bei Nieselregen der Strandpromenade entlang und verpflegen uns mit "Comida Rapida" (Fastfood).
    Am Wochenende, wenn das Partyvolk kommt, seien die Strassen hier übervoll und die Stimmung verrückt.
    Jetzt ist es angenehm ruhig, ein paar Freaks rennen umher und wollen uns Marijuana verkaufen, die Locals sitzen in ihren Geschäften und Essensständen am Handy oder quatschen miteinander.
    Nach einem Bier gehen wir in unser Hostel (das Kiwi heisst) und ich bin einfach nur froh, dass Montag und nicht Freitag ist.
    Ich spüre das Pochen in meinem Ohr, bin etwas fiebrig und merke, wie mein Körper mit der Heileung der Piercingwunde auf Hochtouren beschäftig ist. Bei diesen Umständen wäre eine Party denkbar kontraproduktiv.

    Am nächsten Tag gehen wir für's Frühstück einkaufen und ich sehe noch den charmanteren Teile des Dorfes.
    Um 16 Uhr gehen wir in eine Bar und schauen uns das zweite Spiel der WM Qualifikation von Südamerika an. Ecuador empfängt in Quito Uruguay.
    Ich geniesse das Geschehen (fast alle tragen das gelbe Shirt von Ecuador und ich scheine der einzige Gringo in dieser Fussballbar zu sein) und amüsiere mich über die mitfiebernde Pam.. sie ist die grösste Expertin und der lauteste Fan von allen hier. Zum Glück gewinnt Ecuador mit 2:1.
    Wir müssen jedoch schon 15 Minuten vor dem Abpfiff los, denn Pam's Bus zurück nach Manta fährt um 18 Uhr. Wir springen zum Hotel, sie packt ihre Sachen, gibt mir einen Kuss und rennt auf den Bus..
    So schnell wie sie in mein Leben gekommen ist, ist sie daraus auch wieder verschwunden.
    Ich atme ein paar Mal durch, bin dankbar für all die gemeinsamen Momente und verlasse das Hotel mit all meinem Gepäck Richtung Bus.
    Als ich an die Strasse komme steht da schon mein Bus, der mich nach Santa Elena fährt.
    Beim einsteigen sehe ich etwa 20 Meter weiter hinten Pam am Strassenrand stehen. Ich muss jedoch mein Gepäck einladen und einsteigen.
    Sekunden später entferne ich mich von der Haltestelle ohne ihr noch zugerufen zu haben.
    Ein weiterer Abschied. Ich bin auch in dieser Hinsicht ambivalent. Es macht mich stets wehmütig, eine Person, die ich ins Herz geschlossen habe, zu verlassen. Anderseits spüre ich auch eine grosse Freiheit, Raum für mich und Dankbarkeit, wenn ich wieder alleine "on the road" bin.
    Read more

  • Puerto Lopez

    September 8, 2023 in Ecuador ⋅ ⛅ 25 °C

    Unsere Zeit in Puerto Lopez ist sehr erlebnis -und abwechslungsreich.
    Gerade um diese Zeit, im August und September kommen Wale in die Küstennähe von Puerto Lopez, wo sie ihre eindrücklichen Paarungtänze abhalten.

    Pam und ich nehmen an einer Walbeobachtunstour teil.
    Wir brettern in grossem Tempo der Küste entlang, wobei wir am Ufer, Seelöwen zu sehen bekommen.
    Weiter im Meer tauchen die Wale auf: zuerst sehen wir die riesigen Gestalten an der Oberfläche des Wassers schwimmen und wieder eintauchen. Wir fahren an eine andere Stelle und plötzlich springt ein Wal ganz in unserer Nähe aus dem Wasser, dreht sich eindrücklich in der Luft und landet mit lautem Platschen wieder im Wasser. Wir sind alle gerührt und begeistert.
    Jedes Mal, wenn sich dieses Spektakel nun wiederhohlt, schreien alle auf dem Boot auf - wow! mira! woooah! Die Sprünge machen übrigens nur die Männchen um die Weibchen "rumzukriegen".

    Auf dem Rückweg halten wir bei einem Korallenriff und bekommen Taucherbrille und Schnorchel. Ich sehe blaue Fische und riesige Seesterne.
    Pam kann nicht schwimmen. Mit der Schwimmweste und an meiner Hand, wagt sie sich dennoch auf einen Tauchausflug. Sie ist, obwohl sie mit dem Schnorchel struggelt, begeistert. Als wir zurück zu unserem Boot schwimmen, tauchen wir beim falschen auf. Denn: wir sind nicht alleine - da im Moment "Walsaison" ist, sind um die 20 Boote unterwegs..

    Wir übernachten im "Casa Heidi" mit Terrasse und Sicht auf die Fischverarbeitungsstelle (wo der frische Fang für die Restaurants und Läden ausgenommen wird) und das Meer.

    An unserem zweiten Tag in Puerto Lopez mieten wir Fahrräder und fahren etwas mehr als eine Stunde zum naturbelassenen und sehr sauberen Strand "los Frailes".
    Fahrradfahren ist für Pam eine Herausforderung, sie ist das letzte Mal als Kind gefahren.. Desshalb fahren wir sehr langsam durch die Gegend. Obwohl es alles geradeaus, durch einen wunderschönen Wald geht, ist es für sie sehr anstrengend. Ich glaube, sie ist eswas hässig auf mich (ich fahre manchmal halt in meinem Tempo etwas davon). ;)

    Beim Eingang wird man kontrolliert und alles was Abfall verursachen könnte muss man im Schliessfach zurücklassen. Ein gutes Konzept, da leider auch in Ecuador littering sehr verbreitet ist und wie in anderen Ländern Südamerikas teil der modernen Kultur zu sein scheint.
    Um 16 Uhr kommt die Strandewache (eine Frau mit einer Pfeife) und befiehlt allen, den Strand wieder zu verlassen. Der Strand hat also Öffnungszeiten!

    Auf dem Rückweg möchte Pam am liebsten das Taxi nehmen. Sie stöhnt und klagt. Ich sage ihr, sie solle das Taxi nehmen und schon mal zurück ins Casa Heidi gehen. Alleine will sie jedoch nicht. Tapfer schliesst sie sich mir an und wir fahren los.
    Der Rückweg fällt ihr viel leichter (es ist auch kälter und bewölkt), ich staune wie schnell wir unterwegs sind und sie bekommt richtig Freude am fahren!
    Als wir happy im Dorf ankommen setzen wir uns bei Einbruch der Nacht an den Strand und verbringen schöne Augenblicke in heiterer Zweisamkeit.
    Nach dem Znacht (ich esse sehr feinen Fisch an Kokossauce) will Pamela nochmal's aufs Bike steigen und durch's dunkle Dorf kurven. Sie ist mittlerweile richtig angefressen, ja schon fast etwas süchtig nach Fahrradfahren.

    Nachdem sich Pam am ersten Abend, beim lokalen Piercer ein Septum stechen liess, bin heute ich dran. Ich lasse mir ein Pircing im Ohr stechen. Wir finden den Piercer etwas speziell und trotzdem liebeswert: er zeigt keine Emotionen, spricht nur das absolut nötigste, macht aber seine Arbeit sauber gut und sehr billig (ich bezahle 6 $ für mein Ohrenpiercing mit Stechen, zum Vergleich: in der Schweiz zahlt man dafür circa 70 Franken).

    An unserem letzen Tag in Puerto Lopez kehren wir nochmals zu den abgelegenen Stränden zurück. Dieses Mal mit dem Bus. Wir besuchen den Strand "Playa Prieta" - er ist noch wilder und hat schwarzen Sand. Da es heute bewölkt und Montag ist, haben wir den Strand fast für uns alleine.

    Auf dem Rückweg steigen wir noch hoch zum "Mirador", von wo wir alle drei Strände aus der Höhe sehen. Es gleiten Möwen und Greifvögel durch die Winde und das Meer tobt unter uns. Ich fühle mich sehr friedlich und zufrieden.
    Hier sehe ich auch zum ersten Mal in meinem Leben den "Palo Santo" Baum. Wenn man sich ihm annähert, riecht man den typischen Geschmack des Holzes. Es wird zur (spirituellen) Reinigung verwendet und hält ausserdem Moskitos fern.
    Read more

  • Ich liebe das Kokosnusswasser - man kriegt es, wie so vieles hier für 1 Dollar(un dolarito no más)
    los 4 hermanosManta ist für mich sehr gegensätzlich, es gibt sehr moderne wie auch alte StadtteilePam und ich nach dem Fussballmatch (leider verliert Ecuador, Messi schiesst das einzige Tor)ich zwischen meinen Welten ;) verstehst du's?alle 10 Minuten kommt ein fliegender Händler vorbei (sind nicht so aufdringlich wie in Kolumbien)diese alten Bekannten sind auch hier presäntschöne Stimmung bei der Hinfahrt nach Manta mit einem unscharfen Ceiba Baum

    Manta

    September 2, 2023 in Ecuador ⋅ ☀️ 30 °C

    Von Pedernales reise ich nun südlich die Küste runter und besuche die Orte, die mich ansprechen. Oft reise ich auch mit meiner Intuition; heisst ich informiere mich im Voraus nicht akribisch über die Gegend, die ich besuche und lasse mein Gefühl in die Entscheidungen miteinfliessen. Ich mag das so. So lerne ich einen Ort kennen, ohne zuvor schon alle Highlits im Internet gesehen zu haben.

    Mein erster Halt ist im Fischerdorf Canoa. Wie viele Strände hier, ist es wegen seinen grossen Wellen bei Surfern beliebt. Es gibt sehr viele Restaurants und Bars im ganzen Dorf, nur besucht sind sie nicht gut - ich sitze ganz alleine in der Pizzeria, also höre ich zum Essen einen Podcast um etwas Abwechslung von den eigenen Gedanken zu haben.

    Am nächsten Tag reise ich durch wunderschöne Landschaften nach Manta. Ecuador ist landschaftlich schon beeindruckend abwechslungsreich. Hier tauchen plötzlich Reisfelder (?) und wunderschöne Bäume, die ich als afrikanische Bäume bezeichnen würde, auf. Sie haben einen dicken Stamm uns strahlen viel Wissen und Stärke aus.
    Als ich Gabriela (meine ecuadorianische Freundin in der Schweiz) nach den Bäumen frage, klärt sie mich auf: Der Baum heisst "Ceiba" und produziert etwas ähnliches wie Baumwolle.

    In Manta treffe ich, an meinem zweiten Abend, Pam (wir haben uns über eine Datingapp kennengelernt). Ich hole sie beim grossen Shoppingzentrum "Pacifico" ab und wir verbringen die Zeit zusammen vor meinem Hotelzimmer und im Swimmingpool. Wir verstehen uns gut und die Energie stimmt.
    Sie übernachtet bei mir. Doch irgendwie können wir beide nicht schlafen, also entscheiden wir uns um 4 Uhr morgens runter an den Strand zu gehen, wo wir in der ruhigen Nacht dem Meer entlang spazieren.

    Am nächsten Tag besuchen wir eine beliebte Empanaderia (hat mir auch Gabriela, die hier in Manta aufgewachsen ist, empfohlen) und haben es lustig zusammen.

    Die folgenden Tage verbringe ich abwechselnd alleine und mit Pam in Manta.
    Wir gehen zusammen ins Kino, ich erkunde die Stadt, wir schauen uns auf der Grossleinwand am Malecon den Fussballmatch Ecuador gegen Argentinien an (Pam ist grosser Ecuador Fan), ich verbringe einen schönen Nachmittag am Strand.
    Pam studiert Englisch und Pädagogik an der Uni hier. Sie hat jeweils von Freitag Mittag bis Montag Abend frei. Ich frage sie, ob sie mit mir für diese Zeit nach Puerto Lopez reisen will. Sie ist dabei.

    Wir treffen uns am Freitag Abend vor dem Terminal und reisen zusammen über Jipijapa nach Puerto Lopez. Die Fahrt in die Nacht hinein ist für mich sehr berührend und wohltuend. Der Bus ist voll mit Schüler*innen und anderen Heimreisenden, Pam und ich hören zusammen Musik und geben uns die Hand. Ich fühle mich glücklich und angekommen.
    Read more

  • Abschied in Kuruksetra von Hugo
    Hasta un día Ekanard, Hare Krishna!Glücksgefühle beim Erreichen des Pazifiks !Zeffira und NinaAnkunft in Pedernales, einem Fischerdorf am Pazifik

    Pedernales

    August 30, 2023 in Ecuador ⋅ ☁️ 28 °C

    Ich reise weiter durch's Land Richtung Westen an die Pazifikküste Ecuadors. Die Bussfahrt ist sehr kraftvoll und erfüllend für mich. Zum einen fühle ich mich nach der Ayahuasca Zeremonie körperlich und mental sehr gereinigt, was zu einem erhöhten Bewusstseinszustand führt und mich die Freude des Seins intensiver erleben lässt, zum anderen ist die hügelige, sehr grüne Landschaft einfach wunderschön zu Betrachten und an sich vorbeiziehen zu lassen.

    Auch die Ankunft in Pedernales ist magisch - ich steige auf ein Mototaxi um und sage dem Fahrer nur: a la playa por favor! Er fährt mich bei Sonnenuntergang durch die lebendige Kleinstadt und plötzlich: am Ende der Strasse kommt das Meer in seiner Weite und Tiefe zum Vorschein. Er lässt mich am Strand raus und dann stehe ich da, mit all meinem Gepäck, (grosser Rucksack, kleiner Rucksack, Ukulele) mitten im Meereswind, über mir Möwen und neben mir die grossen Wellen und ein riesiger Sandstrand. Ich bin glücklich! Solche Momente sind für mich die Essenz des Reisens.

    Zeffira, eine ehemalige Schulfreundin von mir, wohnt seit knappen 3 Wochen hier ganz in der Nähe mit ihrer Tochter Nina.
    Ich treffe sie im Nationalpark Lalo Loo.
    Dann zeigen sie mir ihr neues Zuhause und wir springen ins wilde Meer, das ganz in der Nähe ist. Es ist immer sspeziell und wohltuend Menschen, die man kennt, am anderen Ende der Welt zu treffen!

    Der Weg zurück nach Peternales wird noch zum kleinen Abenteuer. Als ich mich von Zeffira und Nina verabschiede ist es schon am dunkel werden. Ich laufe der Haupstrasse entlang und hoffe, den nächsten Bus anhalten zu können. Mittlerweile ist es dunkel und ein Bus ist noch keiner gekommen. Ich laufe weiter, die Autos rauschen an mir vorbei, mit dem Handylicht mache ich auf meine Anwesenheit in der dunklen Nacht aufmerksam. Plötzlich kommt ein Bus - bumm - fährt vorbei, hat mein Winkzeichen wohl zu spät oder gar nicht erkannt.
    Ich laufe eine gute Stunde weiter in die einsame Nacht, nur die lauten Lastwagen und schnellen Autos unterbrechen die Stille jeweils für ein paar Sekunden. Irgendwann erreiche ich einen Ort mit einer Bushaltestelle, einem kleinen Laden und wartenden Menschen. Dankbar und hungrig kaufe ich Kuchen, Chips und eine Cola und setze mich am Strassenrand hin.
    Wieder warte ich lange.. es will einfach kein Bus kommen. In der Bushaltestelle chillen drei junge Männer mit Bier. Sie rufen mich zu sich und bieten mir ein Bier an. Junge Bauarbeiter, die an der Bushaltestelle ihren Feierabend geniessen. "Suave" ist die Hauptantwort auf meine Fragen ;). Sie wollen wissen, was ich hier mache, woher ich komme und wie die Frauen denn in der Schweiz seien (das werde ich auch sonst gerne gefragt) - noch bevor ich eine ausführliche Antwort geben kann rast mein Bus an, die Jungs geben ihm Zeichen zu halten und ich springe auf!

    Hasta luego!
    Read more

  • der zweite Durchgang der Temascal Zeremonie war ganz schön herausfordernd
    Ekanard wurde ein guter Freund von mir - hier beim Kafeelesenich lerne von den Franzosen Brot backengesundes und feines Essen !Violette und Francois nach der ArbeitChristian - der Gründer von KuruksetraVorbereitungen für die Schwitzhütte1 Minute vor dem trinken von Ayahuascader Morgen nach der Ayahuasca Zeremonie - der Mann mit den roten Haaren ist der "Curandero"zurück in Kuruksetra begrüsst uns diese Blüte am Eingangstor

    KURUKSETRA

    August 21, 2023 in Ecuador ⋅ ☁️ 16 °C

    Ich verlasse Quito mit dem Bus mit einem wohligen Gefühl an einem grauen Tag. Ich fahre nach Santo Domingo, wo ich ins Taxi wechsle und bis an die Pforten von Kuruksetra (), meinem neuen Wohn -und Arbeitsort gefahren werde.
    Unterwegs habe ich zwei angenehme Bekanntschaften gemacht. Felix, der in Santa Marta, Kolumbien lebt und mit seinen Brüdern in Santo Domingo ein öffentliches WC betreibt. Er zeigt er mir mit vollem Stolz die Videoüberwachungsbilder der Toilettenanlage auf seinem Handy - so eine saubere Toilette gebe es weit und breit keine Zweite!
    Er erzählt mir auch von seinen Erfahrungen mit Ayahuasca hier bei den indigenen Menschen (los Colores oder los Tsáchilas).
    Und Ugo, der Taxifahrer, ein Mensch mit einem strahlenden Herz. Er lebt mit seiner Tochter auf seiner Finca und verdient sein Lebensunterhalt mit Taxifahren und dem Anbau von den hier üblichen Kulturen (Mais, Kakao, Kaffee, Maniok, Fruchtbäumen).

    Im Kuruksetra begrüssen mich Christian (der Gastgeber/aus Ecuador) und Ekanard (ein etwas älterer Volontär aus Kolumbien/Ecuador). Oben in der Finca, inmitten der Jngel ähnlichen Natur, treffe ich noch auf Andro (Veganer Aktivist, ewig Reisender und wohl ein echter Hippie aus den 68ern aus Zürich), und Francois und Violette (junges Paar aus Nantes, Frankreich).
    Ich werde sehr liebevoll und offen in die Gruppe aufgenommen- wir essen, bei Kerzenschein und Feuer, Reis mit Gemüse und scharfem Papkrikaöl (Pimienta) und tauschen uns über das Reisen, die Sprachen, den Veganismus, Hare Krishna, und Musik aus.
    Ich verbringe hier an diesem magischen Ort mehr als eine Woche. Wir arbeiten intensiv am Morgen und ruhen uns dementsprechend aus am Nachmittag. Die Tage vergehen schnell, ich lerne viel über Kaffee, über Hare Krishna, über das Leben in Ecuador und über mich selbst.
    Spanisch ist hier die Hauptsprache, was mich auch in dieser Hinsicht weiterbringt.
    Die Höhepunkte sind für mich die beiden Zeremonien, die wir hier erleben dürfen: Schwitzhütte und Ayahuasca. Die Schwitzhütte am Samstag und Ayahuasca am Sonntag - ein Wochenende voller Reinigung und Selbsterkenntnis.
    Die Ayahuasca Zeremonie findet etwa 20 Autominuten in einem Dorf der Tsáchilas statt. Der Curandero ist ein kleiner Mann mit knallrot gefärbten und nach vorne gegelten Haaren. Dies irritiert mich zuerst etwas.. erst später dämmert es mir: diese spezifische Frisur ist die traditionelle Haarpracht der indigenen Tsáchilas Männer..
    Über meine Erfahrung mit der Liane der Geister (Aya Huasca) spreche ich gerne persönlich mit dir.
    Read more

  • die Kathedrale von Quito
    Ich auf dem Breitengrad 0' - 0' - 0'' oder zumindest in dessen Nähe ;)Simón bedeutet auf spanisch auch "Ja"eine Strasse in der Altstadt von Quitodie Stadt besteht zu grossen Teilen aus alten SteinhäusernAchtung Einsturzgefahr steht auf diesem Hausanarchistische Strassenkunst in einer Seitengasse. Aqui se respira lucha!ich fühle mich auf dem Platz vor der Kathedrale besonders wohl, liegt ein Frieden in der LuftQuito ist in den Hang gebauen, erinnert mich an CuscoCocina a la Quito !

    Quito

    August 16, 2023 in Ecuador ⋅ ☁️ 19 °C

    Quito ist eine laute Stadt mit viel Verkehr und wildem Treiben - wie jede Grossstadt, die ich in Südamerika kennengelernt habe. Grosse Teile der Altstadt sind jedoch autofrei und dadurch sehr angenehm und schön zum Erkunden. Ich verbringe einige Tage hier, übernachte im "Latino Brothers", ein Hostel mit einer grossen Dachterasse (mein Zimmer ist sogar auf der Dachterasse) mit Aussicht über grosse Teile der Stadt.

    Gerade in meiner Zeit hier sind in Ecuador die Präsidentschaftswahlen.
    Die Stadt ist im Ausnahmezustand. Für drei Tage gilt ein Alkoholverbot und die erhöhte Polizeipräsenz ist sichtbar. Auf der Hauptstrasse, unter meinem Hostel, fahren am Tag der Wahl auch mehrere Konvois mit lauter Polizeibegleitung vorbei. Vielleicht sitzt da unten, im Jeep mit getönter Scheibe, der neue Präsident / die neue Präsidentin (eine Frau ist auch im Rennen) von Ecuador. Ich habe mit vielen Menschen (vor allem Taxifahrern) über das Thema gesprochen. Es gibt einen gemeinsamen Nenner bei allen: Enttäuschung! Der aktuelle Präsident schaue nur für sich, sei tief in die Korruption mit den Mächtigen (Drogenbaronen und Konzernchefs) verwickelt und führe das Land damit in Armut und Gewalt. Ecuador hat sich in den letzen Jahren von einem sicheren und friedlichen Land in ein unsicheres und gewaltvolles Land gewandelt. Dafür gibt es neben dem Versagen des Staates auch eine andere Tatsache: Weil andere Länder (Mexiko, Kolumbien, Venezuela) härter gegen den Drogenanbau -und Handel vorgehen, verschiebt sich das Geschehen nach Ecuador. Es gibt immer mehr Kartelle und Gangs aus diesen Ländern, die sich hier Territorium erkämpfen und dieses danach mit tödlicher Gewalt verteidigen.
    Dies führt zu internationalen Schlagzeilen, welche wiederum dazu führen, dass immer weniger Touristen nach Ecuador reisen. So sehe ich in Quito sehr wenig Menschen aus Europa. Ich war mir diesen Tatsachen von Anfang an bewusst und berücksichtige sie beim Planen meiner Reiserouten.
    Ich fühle mich trotz all den Geschichten, die ich gehört habe, sicher und wohl hier in Ecuador.

    In Quito gefällt mir die riesige Kathedrale sehr gut. Ich besuche sie zwei Mal. Das Bauwerk sieht dem Berner Münster sehr ähnlich, nur alles noch grösser und protziger.

    Ich besuche auch die Mitte der Welt, "Midad del Mundo", (Breitengrad 0`- 0`- 0``) der sich tatsächlich hier, etwas ausserhalb der Stadt befindet.
    Ein indigener Schüler der Universität, den ich in der Strasse kennenlerne (ich gebe immer wieder Interviews an Studenten, die sie für ihr Englisch Diplom machen müssen), begleitet mich spontan dorthin. Er ist eine riesige Unterstützung, denn er kennt den Weg und die Busse.
    Wir führen spannende Gespräche über das Leben in Quito. Er meint, er wolle nicht nach Europa reisen gehen, er möge Europa nicht - die Menschen dort seien rassistisch. Ob da was dran ist?!

    Die Mitte der Welt ist, wer hätte es gedacht, touristisch! Um das Monument (ein begehbares Steinmonument mit integriertem Museum) ist ein Dorf aus Restaurants und Touristenshops entstanden.
    Ich laufe auf dem Equator, besuche den Steinturm , esse in einem Restaurant und schiesse ein paar Fotos. Wie ein Tourist halt!

    Insider Information: die exakte "Mitte der Welt" ist gar nicht dort wo das Monument steht und alle ihr Beweisfoto schiessen. Die exakte "Mitte der Welt" ist ausserhalb dieses Rummels, irgendwo in der staubigen Steinwüste. Wieso das Monument den nicht dort stehe, will ich von der liebenswürdigen Kaffeeverkäuferin wissen. Sie zeigt sich überrascht und etwas ertappt und fragt mich woher ich dies wisse..
    Woher ich dies weiss? Eben, Insider Information.
    Read more

  • Otavalo - im Herzen der Indigenen

    August 11, 2023 in Ecuador ⋅ ☁️ 19 °C

    Schon die Einreise in die Stadt Otavalo hat mich berührt: überall sind wehende Regenbogenfahnen zu sehen, sie stehen für die politische Partei der Indigenen. Otavalo ist die Stadt Ecuador's mit der grössten indigenen Bevölkerung.
    Ich erlebe einen Frieden in dieser Stadt, wie ich ihn noch nie in einer Stadt erlebt habe. Die Frauen tragen wunderschöne traditionelle Kleider und goldenen Schmuck um den Hals. Die Männer haben lange Haare, die sie zum Rossschwanz zusammenbinden und tragen Hüte oder Baseball-Caps.
    Ich verbringe eine Woche hier im wunderschönen Hostel Chasqui (hat viele Terassen, die ich alle brauchen darf) wo mich Manuel, ein sehr liebevoller Mann, respektvoll und angenehm beherbergt.
    Ich erkunde die Stadt, mit ihrem berühmten "Mercado Artesanal", wandere in den "Parque Condor", mache einen Ausflug zu den Wasserfällen "Peguche", besuche den mystischen "Laguna de Cuicocha" (ein See mit zwei Inseln in einem Vulkankrater) und schlendere durch das Dorf "Cotacachi" (das für seine Handwerkskunst aus Leder bekannte ist).
    Im Hostel freunde ich mich mit den anderen Besuchern an: ein paar aus Italien, die in der Garage ihren Dodge zum Camping-Van umbauen, einem jungen Spanier und Steve - ein älterer Amerikaner, der in Ecuador leben möchte und sich desshalb mit den Ämtern hier herumquält. Vor allem mit Steve verbringe ich einige Stunden in der Küche - er erzählt gerne aus seinem "american life" und ich höre gerne seinen Abenteuergeschichten zu ;). Er hat auch Vorfahren aus der Schweiz und ist darauf sehr stolz. Er sagt mir immer wieder, wie privilegiert ich sei und wie dankbar ich für meinen Schweizerpass sein solle.

    Eines Nachmittags nimmt uns Manuel mit in ein Nachbardorf, wo ein Erntedankfest stattfindet. Wir werden Zeugen und Teilnehmer von einem wunderschönen indigenen Tanzfest mit Kostümen, lauter traditioneller Musik, Suppe und Bier. Es ist ein Dorffest, wie ich es noch nie gesehen habe. Alle sind stolz und glücklich. Alle sind da - von den Jüngsten bis zu den Ältesten. Auch der starke Regen, der plötzlich aufkommt, hindert die ausgelassenen Tänzer*innen nicht, mit riesiger Ausdauer in Bewegung zu bleiben.
    Es wird bis tief in die Nacht getanzt und gefeiert. Glücklich und dankbar machen wir uns auf den Heimweg. Da gerade kein Bus fährt, hält Manuel einen Geländewagen an und sie quetschen sich rein. Ich passe nicht mehr rein und steige unaufgefordert hinten auf die Pritsche. Zum Abschluss dieses einmaligen Erlebnisses, darf ich also eine Fahrt mit Blick auf den Sternenhimmel von Otavalo geniessen. Ich fühle mich lebendig.
    Zurück im Hostel kocht der Italiener noch für alle Pasta (muy al dente) und wir lassen das Erlebte bei einem Bier ausklingen.

    Die Menschen aus Otavalo gelten als sehr fleissig und ehrgeizig. Es sind auch viele von ihnen in die ganze Welt ausgewandert. Wenn du also in der Schweiz einen Südamerikaner Panflöte spielen siehst, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass er aus Otavalo stammt :)
    Read more

  • ich konnte hier einmal erleben was es heisst, nicht einreisen zu können..
    Mein erster Abend in Ecuador, in der Grenzstadt Tulcan

    Vamos a Ecuador! problemas fronterizos..

    August 8, 2023 in Colombia ⋅ ☁️ 16 °C

    Die Reise zur Grenzstadt Ipiales (Kolumbien) geht mehr als 24 Stunden und wird mit der Zeit etwas anstrengend. Mitten in der Nacht halten wir in Cali, ich steige aus und gehe ein paar Schritte, um vom erhöhten Bussbahnhof den Geist Cali's einatmen zu können. Als wir in Ipiales ankommen fühle ich mich erschöpft, müde und etwas erkältet (von der kalten Klimaanlage). Dennoch entscheide ich mich, die Grenze noch zu passieren, um die Nacht schon im lange ersehnten Ecuador (ich wollte schon 2022 nach Ecuador, war jedoch damals für mich wegen der Impfpflicht nicht möglich, also ging ich nach Peru) zu verbringen. Ich bin mir jedoch bewusst, dass ich mein 3 monatiges Touristenvisum um einige Tage überzogen habe (darüber gebe ich privat oder auf Anfrage gerne genauere Auskunft) und desshalb beim Ausreisen aus Kolumbien Probleme bekommen könnte. Und so ist es natürlich: der Grenzbeamte merkt, dass ich überzogen habe, bittet mich draussen zu warten.. Eine Stunde später wird mir mitgeteilt, ich müsse morgen wieder kommen, heute sei das Büro, das für solche Fälle verantwortlich ist, schon zu.
    Also checke ich im Hostel (100 Meter von Ecuador entfernt) an der Grenze ein und beschliesse, mich nicht aufzuregen und mich erstmals von der anstrengenden Reise zu erholen.
    Am nächsten morgen gehe ich früh wieder zur kolumbianischen Migration und versuche es einfach nochmals.. verlieren kann ich ja nicht's mehr. Natürlich merken sie es erneut (der Pass wird jeweils gescannt und Computer sind aufmerksam) und ich muss hoch ins Büro um mir anzuhören, was meine Optionen sind: entweder 2 Milionen Pesos (400 Franken) Strafe bezahlen oder mich nach Ecuador deportieren zu lassen (was zur Folge hätte, das ich mein ganzes Leben lang, Probleme bei der Einreise nach Kolumbien haben könnte). Was mir am meisten Probleme und Ärger bereitet, ist der Satz, den der Zollbeamte noch so nebensächlich anhängt: con ambas opciones hay que esperar hasta el próximo martes, tiempo de procesamiento.. (bei beiden Optionen müssen sie bis nächsten Dienstag warten, Bearbeitungszeit) Zu diesem Zeitpunkt ist es Donnerstag morgen!
    Genervt und etwas hilflos verlasse ich das Büro und sage dem Mann in meinem Hotel: "Otra Noche por favor". Der Grenzübergang ist ein lauter, geschäftiger Ort mit 3 Fastfood Restaurants, kein Ort an dem man sechs Tage verbringen will.
    Dann geht es plötzlich schnell und korrupt: als ich in einem Taxi sitze um in Ipiales (die Grenzstadt ist nicht direkt an der Grenze) Geld rauslassen zu gehen frage ich den Txifahrer ob er Kontakte zu Grenzbeamten habe, die mir zur schnelleren Einreise nach Ecuador verhelfen könnten. Er bejaht und fängt zu telefonieren an. Nun geht es wie im Film: wir warten irgendwo an der Strasse auf ein anderes Taxi, zwei weitere Männer steigen in unser Taxi und mir wird grob das Vorgehen erklährt: Sie haben Kontakte zu einem Grenzbeatmten, dieser könne mir noch heute den Ausreise -und Einreisestempel besorgen. Kostenpunkt 500 Dollar! Die ganze Aktion kommt mir merkwürdig und unangenehm vor, dennoch bejahe ich das "Geschäft, übergebe das Geld und wir fahren in mein Hotel um mein Pass zu holen. Nun fahren der Taxifahrer und ich wieder nach ipiales wo er mich bei einem Restaurant rauslässt um mich eine Stunde später wieder dort abzuholen. Wir fahren zum zweiten Taxi und mir wird mein Pass mit den beiden benötigten Stempeln übergeben: Ausreisestempel der Kolumbianer und Einreisestempel der Grenzbehörde Ecuador. Natürlich verlangt noch jeder Beteiligte sein Propina (Tinkgeld) für den Aufwand..
    Als ich zurück an der Grenze aus dem Taxi steige, habe ich noch 5 Dollar im Portemonnaie. Ich gehe in's Hotel, erleichtert, dass es geklappt hat und ich nicht ganz verarscht wurde und stelle fest: Da ich nun alle nötigen Stempel habe, um nach Ecuador einzureisen, will ich dies auch gleich tun (den ein Restzweifel nagt an mir, dass es bei der Einreise Probleme geben könnte).
    Also packe ich euphorisch und nervös meine Rucksäcke und verlasse das bezahlte Hotel Richtung Grenzbrücke.
    Am Ende der Brücke fragt mich eine Grenzbeamtin, ob ich Waffen oder Samen im Rucksack habe. Ich verneine und sie winkt mich mit einem lächeln durch. Da ich den Einreisestempel schon habe, muss ich dem ecuadorianischen Zoll kein Besuch mehr abstatten und kann mit einem innerlichen Lächeln ein neues Land, das lang ersehnte Ecuador betreten!
    Con Plata todo es posible.. Ich habe also Gebrauch gemacht von der Bestechlichkeit von Beamten und unterstütze damit ein systematisches Problem, das an so vielen Orten zu Ungleichheit und Armut führt: die Korruption! Ich bin nicht stolz darauf, ich habe aus meinen Fehlern gelernt und nehme Visa-Geschichten in Zukunft ernster.
    Auf ecuadorianischer Seite steige ich in ein Sammeltaxi und fahre mit meinen letzten Dollars in die ecuadorianische Grenzstadt Tulcan.
    Read more