Irland

September - October 2023
Morgen. brechen wir in die Republik Irland auf, genauer gesagt in die Grafschaft Cork in das kleine Örtchen Macroom, um dort unseren Sohn Lucas zu treffen, der dort seit einem halben Jahr lebt und arbeitet. Ich freu mich schon sehr... Read more
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  • Day 3

    Besuch im Convent of Mercy in Macroom

    October 2, 2023 in Ireland ⋅ ☁️ 12 °C

    Nach langer nächtlicher Fährt sind wir gut in unserem sehr ländlichen B&B angekomnen. Morgens begrüßt uns Sonnenschein und wir genießen den ersten Kaffee in der Sonne am Gartentisch, wo wir dann auch unsere Gastgeberin Anne kennenlernen, eine warmherzige Frau, die eigentlich aus der französischsprachigen Schweiz stammt, einen Iren geheiratet hat und so vor 35 Jahren in das Land gekommen ist.
    Nachmittags fahren wir zum Convent, die Wiedersehensfreude ist auf beiden Seiten groß und Lucas macht eine Hausführung für uns, bei der wir auch das Motorrad, eine alte Yamaha aus dem Jahr 1975, was er neu zusammenbaut, bestaunen dürfen. Außerdem ist natürlich die Skulpturenwerkstatt interessant, die er uns zeigt. Im Kloster ist noch viel zu renovieren -Arbeit auf Jahre... Wir steigen anschließend auf den Hügel hinter dem Kloster, von dem man einen schönen Blick auf das Kloster hat. Den Abend beschließen wir im Mill's Inn mit Gesprächen über Gott und die Welt.
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  • Day 4

    Ausflug zur Halbinsel Dingle

    October 3, 2023 in Ireland ⋅ ☁️ 11 °C

    Heute hat sich Lucas frei genommen und so starten wir in Richtung der Halbinsel Dingle, wo Lucas schon so manches Wochenende im Ferienhaus von Freunden verbracht hat. Das Wetter ist zunächst neblig und die Berge wolkenverhangen. Wir fahren den Wild Atlantic Way vorbei an den Sheen Falls, Wasserfällen, die von schon herbstlich gefärbten Bäumen umrahmt sind. Gegenüber, auf einem sehr gepflegten Grundstück, zeigt mir Lucas fairy houses, das sind Miniaturhäuser, die für die Feen gebaut wurden - Irland, das Land der Sagen und Mythen! Als wir uns dem Inch beach nähern, reisst plötzlich der Himmel auf, und die kahlen Berge leuchten, der lange Sandstrand, an dem sich die Wellen brechen, ebenfalls. Wir fahren mit dem Auto auf den Strand und dann frönt jeder seiner Leidenschaft: Lucas wirft sich in die Wellen, Andreas fotografiert und ich mache einen langen Strandspaziergang. Andreas und mich erinnert die Landschaft sehr an Schottland. Am Strand ist ein Strandsegler unterwegs und eine kleine improvisierte Flugbasis für Segelflieger mit Seilwinde und Flugbahnmarkierung ist auch zu sehen. Ich genieße Sonne, Wind und Meer, sowie den Ausblick auf die Berge. Anschließend bummeln wir durch Dingle mit seinen bunten Häusern und dem Hafen. In einem der Läden verguckt sich Lucas in einen Pullover aus Merinowolle mit irischem Strickmuster. Den schenken wir ihm spontan zu Weihnachten. Da wird er hier sein und nicht bei uns. Er kommt ja im November nach Deutschland. Lucas führt uns ins "The blue zone" zum Essen, eine blau gestrichene Pizzeria mit gemütlichen Sitzecken und Jazzmusik mit Blick über den Ort. Anschließend wollen wir eigentlich noch ein Feuer in den Dünen machen, aber da beginnt es zu regnen. Trotzdem war es ein wunderschöner Tag mit Lucas.Read more

  • Day 5

    Bummeln durch Kinsale

    October 4, 2023 in Ireland ⋅ ☁️ 11 °C

    Nachdem wir gestern weit gefahren sind, lassen wir es heute ruhig angehen. Geweckt werde ich durch ein Miauen vor meinem Bett: Die Katze von Anne, unserer Gastgeberin findet es draußen zu frisch und ist durchs offene Fenster ins Zimmer gekommen und will ganz offensichtlicb mit ins warme Bett. Da hat sie aber falsch gedacht, ich setze sie vor die Tür. Später genieße ich Kaffee und Buch in der Morgensonne vor der Tür. Ab und zu sprüht es etwas aus einer Wolke, die vorbeizieht, dann genieße ich wieder die kräftige Herbstsonne. Andreas und ich beschließen am Mittag nach Kinsale zu fahren, einem kleinen Hafenort, der an einem Meeresarm liegt. Dort bezaubern mich wieder die bunten Häuser. Wir bummeln durch die Stadt, kaufen uns ein Eis und genießen einen Kaffee in einer blau gestrichenen Milchbar mit bepflanzten Gummistiefeln davor. Lucas Theorie ist, dass die Iren ihre Häuser bunt streichen, um die vielen trüben Tage im Winter besser zu überstehen. Ich erlebe die Iren als sehr freundlich und locker. Um sechs treffen wir uns mit Lucas im Konvent und ich lerne seinen Chef Joe Neeson kennen. Er ist der verantwortliche Leiter der Firma Scupture Form, die Skulpturen für Tony Cragg bearbeitet, die dann wieder nach Deutschland importiert werden und dort auf dem Kunstmarkt verkauft werden. Joe ist aber auch selbst Künstler und Bildhauer und in Irland recht bekannt. Einige seiner Kunstwerke stehen auf Marktplätzen oder an anderen markanten Punkten, wie beispielsweise am Hafen von Dingle. Wir kommen nett ins Gespräch und ich merke, dass er Lucas schätzt.
    Lucas fährt dann noch mit uns nach Guagan Barra, das ist ein Naturreservat in einer märchanhaft anmutenden Felslandschaft. Er zeigt uns eine Art Feenwald mit alten, mit Flechten und Moosen bewachsenen Flchten, einem glasklaren Bach und vielen Farnen und Gräsern. Die Luft duftet nach Waldboden und ist ganz klar. Es würde mich nicht wundern, wenn gleich Kobolde hinter Baumstümpfen auftauchen oder Feen über den Bach schweben. Zu der märchenhaften Stimmung passt auch, dass plötzlich zwei Rehe unseren Weg kreuzen und einige Meter von uns entfernt weiter äsen. Wir scheinen sie nicht zu stören. Lucas hat hier ein Musikvideo für eine Band in Cork mit gedreht und liebt diesen Ort sehr, was ich total verstehe. Es ist ein Ort der Ruhe und des Friedena.
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  • Day 5

    Three Castle Head

    October 4, 2023 in Ireland ⋅ 🌧 13 °C

    Lucas hat uns einen Ausflugstipp gegeben und so starten Andreas und ich heute in Richtung eines der südlichsten Zipfel von Irland. Wir suchen Three Castle Head, eine Burgruine mit drei Türmen hoch über der irischen See. Zunächst führt uns die Route durch fast südenglisch anmutende Landschaft mit durch Hecken begrenzte Wiesen und Wäldchen. Dann wird die Landschaft felsiger und karger. Sie erinnert uns an die Insel Harris auf den äußeren Hebriden, die wir im letzten Sommer besucht haben. Das Wetter ist wolkig mit sonnigen Abschnitten. Schließlich finden wir ein Hinweisschild. Die einspurige Straße führt stell und kurvenreich den Berg hinauf und endet an einem Parkplatz, von wo aus es zu Fuß einen Pfad stell bergauf geht. Die Aussicht ist grandios. Wellen brechen sich an schwarzen, zackigen Felsen, Schafe weiden auf grünem Gras hoch über dem Meer. Die Burgruine mit ihren drei Türmen liegt in.einer Senke an einem Süßwassersee. Außer uns und ein paar Schafen ist niemand zu sehen. Wer baut so weit oben in so unwegsamer Gegend eine Burg und warum, fragen wir uns. Lucas meint später beim Abendessen, dass diese Burg einen Handelsweg sicherte. Unliebsame Gegner wurden die Klippen hinunter gestoßen. Nach diesem wunderbaren Landschaftserlebnis fahren wir noch in das kleine Dorf Crookhaven, was an der Meeresbucht liegt. Im Pub O' Sullivan mit Trikots von Rugbyspielern an den Wänden und an der Decke esse ich das beste Thunfisch-Sandwich meines Lebens mit Blick auf die stille Bucht mit kleinen Fischerbooten. Ich könnte stundenlang so sitzen bleiben, aber wir haben uns abends mit Lucas verabredet und haben noch einiges zu fahren.Read more

  • Day 7

    Nochmal in Guagan Barra

    October 6, 2023 in Ireland ⋅ 🌧 16 °C

    Heute regnet es den ganzen Tag und zwar heftig, dazu gibt es Sturmböen. Wir verbringen einen gemütlichen Vormittag zu Hause und recherchieren nochmal zu unserem Ausflug nach Three Castle Head gestern. Dabei finden wir heraus dass die weisse, gut gepflegte Farm auf dem Fussweg zur Burgruine, die auch Unterkunft und Räumlichkeiten für Hochzeitsfeierlichkeiten bietet, einem gewissen Lukas Ungerer gehört. Weiteres Nachforschen ergibt, dass dieser der Sohn des bekannten Karikaturisten und Schriftstellers Tomi Ungerer ist, der 2015 verstorben ist. Ich habe mir vor kurzem im Folkwang - Museum sein Kinderbuch " Kein Kuss für Mutter" gekauft. Die Zeichnungen amüsieren mich sehr. Tomi Ungerer, Elsässer, der 1954 in die USA auswanderte, kehrte in den 70er Jahren nach Europa zurück und kaufte Three Castle Head, wo er in der Abgeschiedenheit lebte und mit seiner Frau seine drei Kinder großzog. Außerdem besaß er noch eine Wohnung in Straßburg. Heute betreibt sein Sohn Lukas auf der Farm eine Event Location und lebt mit Frau und Kindern dort. Beim Ansehen der Fotos im Netz wurde uns klar, dass wir ihm auf unserer Wanderung mit seinen beiden Kindern und drei Hunden begegnet sind. Irgendwie ist die Welt doch immer wieder klein....
    Mittags haben wir uns noch einmal auf den Weg ins Naturreservat Guagan Barra gemacht. Wir wollen den Zauberwald einmal bei Tag erleben und hoffen, dass uns die mächtigen Flchten vor dem Regen schützen . Regenschwaden ziehen durch das felsige Tag, Wasserfälle stürzen die sfeilen Hänge hinunter. Die grünen Moose und Flechten im Wald leuchten trotz der Regenschwaden. Der friedlich murmelnde, klare Bach hat sich in einen reißenden Strom verwandelt. Zum Teil ist der Weg überflutet. Trotzdem machen wir Fotos und auch die beiden zahmen Rehe sind wieder da und lassen sich nicht stören. Auf den letzten Metern zum Parkplatz hat uns dann der Regen noch voll erwischt. Die Folge sind klatschnasse Jeans und Regenjacken. Im Cafe mit Blick auf die Wasserfälle haben wir uns bei heißer Schokolade und Scones wieder aufgewärmt, bevor wir uns mit Lucas im. Convent getroffen haben.
    Ein gemütliches Abendessen im Granvilles in Macroom mit guten Eltern-Sohn- Gesprächen schließt den Abend ab.
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  • Day 8

    Ausflug nach Cork

    October 7, 2023 in Ireland ⋅ ☁️ 15 °C

    Heute ist es zwar wieder grau, aber es regnet nicht und so brechen Andreas und ich nach Cork auf, in die größte Stadt hier in der Umgebung mit ungefähr 120 000 Einwohnern und Namengeberin des County hier. Wir finden einen Parkplatz direkt vor dem Marina Market, einer großen Halle im Hafengelände, in der sich viele verschiedene Essensstände aneinander reihen. In der Mitte der Halle befinden sich Tische und Stühle, Bänke und auch Ledersofas als Sitzgelegenheit. Es ist Mittagszeit und wir sehen Schüler in Schuluniform, alte Herren mit Tweedmütze, junge Mütter mit Babies auf dem Arm, Studenten und ältere Paare einträchtig beim Essen an den Tischen sitzen. Es gibt auch Stände mit origineller Kleidung, zum Beispiel Jacken, die aus verschiedenen Fußballschals genäht wurden oder bunte gehäkelte Mützen mit Augen.
    Beim Bummeln durch Cork fallen mir krasse Gegensätze ins Auge: abgewrackte Hafengebäude neben hippen Bürogebäuden, elegante, klassizistische Gebäude in der St. Patricks-Street, der Einkaufsmeile von Cork. mit leicht abgeblättertem Charme, daneben heruntergekommene Häuser. Studenten und Geschäftsleute, aber auch Obdachlose, die sich in Hauseingänge drücken. Wir entdecken neben dem gläsernen Opernhaus die Crawford-Gallery, ein Museum mit freiem Eintritt. Leider wird gerade renoviert, sodass wir nur einen Raum mit klassischen Skulpturen und einen anderen mit modernen geknüpften Wandteppichen besuchen können. Die Wandteppiche mit Naturmotiven begeistern mich, sie sind mit unterschiedlich langen Fäden geknüpft, sodass sie wie ein 3D- Bild wirken. Schön ist auch der English Market, ein Biomarkt, der sich in einer klassizistischen Markthalle befindet - diese Düfte! Alles ist wunderbar präsentiert, sodass man sofort Lust bekommt, dort einzukaufen. In der Mitte steht ein Jugendstilbrunnen, wenn das keine edle Einkaufsatmosphäre ist!
    Zuruck im Marina Market gönnen wir uns an einem venezolanischem Foodtruck Arepas, das sind Maisfladen, die mit schwarzen Bohnen, Ei und anderen Gemüse gefüllt sind. Sie erinnern uns an einen Besuch bei Verwandten von Andreas in diesem schönen Land vor fast 30 Jahren... Ich kaufe mir noch Ohrringe, deren Farbe mich an das Meer hier erinnern.
    Da Lucas erst um acht für uns Zeit hat, fahren wir noch in den Küstenort Cobh. Als wir aus dem Auto steigen, ertönt gerade das wunderschöne Glockenspiel der Kathedrale oben am Berg. Es erinnert mich an die Carillons in vielen holländischen Städtchen... Ich zünde in der Kathedrale eine Kerze für alle meine Lieben an. Wir schlendern durch die Stadt und treffen dann Lucas. Heute finden wir nur noch beim Chinesen einen Platz, es ist Freitagabend und die Pubs und Restaurants sind gut gebucht. Das Essen ist aber lecker und es gibt Tsingtau -Bier, wieder eine Erinnerung an unsere Chinareisen, dort haben wir dieses Bier getrunken und waren in der gleichnamigen Region unterwegs. Wir unterhalten uns über Kunst und die Skulpturen,, an denen Lucas arbeitet. Es ist ein schöner Abschiedsabend, Morgen geht es nach Hause...
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  • Day 8

    Zurück nach Deutschland

    October 7, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 19 °C

    Heute ging es zurück nach Deutschland. Zunächst einmal mussten wir 300 km nach Dublin fahren. Die Herbstsonne schien mild auf die grünen Hügel, die Autobahn war frei und wir kamen schnell voran. Als wir an Macroom vorbeifuhren und ich den Konvent am Berg liegen sah, kamen mir die Tränen. Es ist nicht so leicht, Lucas weit weg zu wissen. Aber er ist glücklich dort und hat heute mit Joe an seinem Motorrad weitergebaut und hinterher auf einer alten Bugatti eine kleine Spritztour mit seinem Chef unternommen. Der Rückflug verlief reibungslos und eben haben wir den Tag bei einem Glas Weisswein ausklingen lassen.Read more