• Dörte und Jens

DJ Orient

Wir, Dörte und Jens, haben unsere Backpacks gestopft, die Hausschlüssel übergeben und unsere Jobs aufgegeben. Um auf Entdeckung in neue Länder mit ihren faszinierenden Geschichten und Kulturen zu gehen und dabei wunderbaren Menschen zu begegnen. Läs mer
  • Suche nach dem ursprünglichen China

    3–5 mars 2024, Kina ⋅ ☁️ 14 °C

    Uns verschlägt es in den Süden Chinas, wo das Klima tropisch wird und das grün überall sprießt. Wir werden angezogen von der wunderschönen Hügellandschaft der Region, um diese zu erreichen benötigen wir viel Durchhaltevermögen. Die wirklichen Schönheiten liegen oft versteckt und abgelegen, was sie auch wieder besonders macht.

    Wir radeln und düsen mit dem Roller durch eine anderes China, weil hier noch kleine Landwirte ihre Felder bestellen, viel Natur und grüne Landschaft zu entdecken sind und alles zum Teil beschaulich geblieben ist.

    Auch hier gibt es große Shopping-Malls, moderne Touristen-Straßen und den Massentourismus, der sich jedoch in der Region verteilt. Wir finden das beste Street-Food, welches mit einem Fahrrad mit Pritsche von einer älteren Dame in die Stadt geradelt wird und aus sechs großen Kochtöpfen besteht mit Reis, Tofu, Bohnen, Eier, Okra, Sojabohnen - schmackofatz.

    Genießen First-Class Kaffee und sind verliebt die wunderschöne Landschaft, wenn nur nicht alles so übertrieben voll, kitschig und kommerziell Fortgeschritten wäre... China ist so Vielfältig
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  • Die neue Definition einer Skyline

    5–8 mars 2024, Kina ⋅ ☁️ 13 °C

    Boooom - wir reisen mit dem Nachtzug an die extrem starkbesiedelte Küste Chinas und aus dem Zugfenster erblicken wir zunehmend Millionenstädte. Es hört mit Hochhausklötzen, Zugtrassen und Autobahnen so weit das Auge reicht, nicht mehr auf.

    Wir wohnen mitten in Shanghai bei Lili in einem Wohnkomplex im 7. Stock und blicken aus dem Fenster auf die Megacity. Lili berichtet uns, dass Chinas Wirtschaft stagniert und sie sich Sogen macht, weil es nur eine Plus von 8% erzielt wurde. Es zeigt sich die Perspektive auf ein sehr ehrgeiziges Land, welches mit allen Mittel an die Weltspitze möchte und vor Nichts und Niemanden halt macht.

    Shanghai ist eine Hightech-City, alles ist vernetzt mit super schnellen U-Bahnen, zwei Flüghafen, einer der größten Hafen der Welt und ein neuer Wolkenkratzer schmiegt sich an den Anderen. Hier pocht das moderne Herz Chinas und schafft eine Skyline die ihres Gleichen auf der Welt sucht.

    Shanghai bietet uns unfassbar viel: Michelin-Sterneküche für Jedermann, wunderbare Kunstmuseum, kosmopolitischen Flair und Cafes und Restaurants auf Spitzenniveau.
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  • Traditionelle Machtzentrale

    8–11 mars 2024, Kina ⋅ 🌩️ 11 °C

    Schon der Weg nach Peking ist beschwerlich, die Kontrollen an den Zugbahnhöfen sind verstärkt worden. Es findet der jährliche Nationalkongress der Regierungspartei statt und das führt zu den eh schon strengen Taschen-Scannen, mehrfache Reisepass-Kontrollen und ständige Videoüberwachung, zu noch mehr Polizeipräsent und gesperrten öffentlichen Plätzen sowie spontanen Polizei-Kontrollen überall. Der hochmoderne Glanz weicht in Peking dem kommunistischen Erbe, die hier so lebendig ist wie kein zweites Mal in China und professionell inszeniert wird, wie:

    Große Mao Bilder, salutierende Militärtruppen im Zentrum, ein Aufgebot an Polizeistreifen an vielen Ecken, riesen Plätze mit nationalen Stolz und alles im Bild der Einheits-Politik. Ein letzter Hauch unkontrolliertes Lebens herrscht einzig in einem hippen Viertel, wo sich Restaurants und Souvenir-Läden die Klinke in die Hand geben.

    Wir reisen an die nahe gelegene Chinesische Mauer und bestaunen das eindrucksvolles Bauwerk und flanieren den ganzen Tag über ein Teil der Mauer. Spazieren später zum Kaiserpalast und fühlen uns winzig am Tian’anmen-Platz mit dem Mausoleum Mao Zedongs. Und alles unter den Augen von unzähligen Kameras und Polizisten - China is watching you (big brother)...
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  • Überschäumende Höflichkeit

    11–14 mars 2024, Japan ⋅ ⛅ 5 °C

    Nun also müssen wir doch Fliegen. Es geht weiter östlich nach Japan und zwar hoch in den Norden, wo noch meterhoch Schnee liegt. Bereits bei der Ankunft staunen wir über die außergewöhnliche Rücksicht der Japaner. Der Marshaller/Einwinker verneigt sich ehrwürdig vor unserem Flugzeug. Die ersten Grenzbeamten begrüßen uns extrem höflich und heißen uns willkommen und bieten ihre Unterstützung zur Einreise an. Nachdem wir eingereist sind und noch am Flughafen erste japanische Köstlichkeiten probieren, haben wir bereits so viel Freundlichkeit erlebt, wie in 15-Tagen China zuvor nicht.

    Auf der ersten Zugreise ist es beängstigend still und eine Durchsage im Lautsprecher appelliert an unser aller Benehmen auf alle Reisenden Rücksicht zunehmen. Das nimmt hier jeder wirklich ernst und wir erleben eine Gesellschaft aus ordnungsliebendende, extrem respektvollen, steifen und angenehmen Japanern.

    Sapporo liegt auf der Insel Hokkaido und ist berühmt für seine Winterskulpturen Festival, Bier und dem Skifahren. Wir sind vom ersten Tag an verliebt in die Detailtreue, Genauigkeit und perfektem Essen Japans. Ein weiterer wundervoller Teil der japanischen Kultur sind die Onsen (heiße Quellen) die überall zu finden sind. Hier waschen und entspannen sich die Japaner bei ca. 40 Grad heißem Quellwasser und lassen den Alltag hinter sich. Ich liebe diese kleinen Bäder, sie tun unfassbar gut für Körper und die Seele.

    Konnichiwa Japan :-)
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  • Die Welle

    14–16 mars 2024, Japan ⋅ ☀️ 14 °C

    Wir starten ohne genauen Plan, was sich in Japan tendenziell am schwierigsten im Vergleich zu allen anderen Ländern herausstellt, kaufen ohne Voranmeldung doch noch einen Japan Rail Pass und erreichen Osaka spät abends mit dem Shinkansen.

    Es ist wirklich unglaublich bequem. Diese Züge haben ihre eigenen Gleise, die man nur mit gültigem Ticket erreicht, was die Kontrolle im Zug erübrigt. Auf den Bahnsteigen halten die Züge genau dort, wo sich Tore öffnen und Linien zeigen an, wo man sich anstellen kann. Auf den Bahnsteigen gibt es Kioske mit fantastisch dekorierten Bento-Boxen, die man dann ausnahmsweise auch im Zug essen darf. Öffentlich zu essen ist sonst extrem verpönt!

    Wie in China kündigt eine charmante Melodie den nächsten Halt an und er kommt wirklich genau dann, damit es perfekt zeitlich passt und man für den Ausstieg bereit ist. Man wird noch höflichst zur reibungslosen Kooperation aufgefordert…was in Japan auch ohne Kameras ausgesprochen gut funktioniert. Erst alle ausstiegen…dann alle rein. Ein Traum.

    Und trotzdem haben wir unseren Zwischenhalt Tokyo mit 10 Minuten Verspätung erreicht! Wahrscheinlich ist der Zugführer entlassen worden.

    Unser Hostel ist nicht im Zentrum, doch in einer wunderbar normalen Wohngegend (Imazato) und vor allem ist es so liebevoll eingerichtet. Die Duschen und Toiletten in Japan sind so wunderbar – für die Toiletten gibt es sogar eigene Pantoffeln. Ein Traum für jeden Neurotiker.

    Osaka begeistert uns, auch wenn wir langsam mit Eindrücken gefüllt sind, wie eine bunte Bento-Box. Im Ukiyoe Museum lernen wir alles über die beeindruckende Farbholzschnitt-Druckkunst und sehen „die“ Welle: Eine der 36 Ansichten des Berges Fuji des japanischen Malers Künstlers Katsushika Hokusai.
    Jeder Grashalm, jeder Regentropfen, jede Kirschblüte unterscheidet sich von den anderen. Wahnsinn, dass wir das sehen.

    Wir essen in einem der tausenden Bar-Restaurants (Izakayas) grillt der Koch vor unserer Nase und wir trinken einen High-Ball nach dem anderen. (Hochprozentiges mit Wasser/Soda…damit es weniger Kalorien hat…)
    Im touristischen Getümmel besuchen wir einen Don Quijote Tax Free Laden und fallen vor lauter Quitsch-Quatsch rückwärts wieder raus.

    Wir sehen eine Lichtershow (angeblich reagieren die Lichter auf Bewegung - das ist allerdings eine Lüge) im Botanischen Garten und sehen unsere ersten Kirschblüten. Sakura!

    Von unserer Bahnstation können wir direkt nach Nara fahren, wo man zwischen Rehen, Hirschen und alten Tempeln die Zeit genießen kann und Jens besucht ein Onsen – ich habe ja eine Tätowierung und die sind hier nicht erlaubt! Männer und Frauen sind auch immer strikt getrennt - in den gemischten Saunabereich kommt man nur im vom Haus geliehenen Trainingsanzug aus Polyester. Kein Witz.

    Im kleinen Restaurant um die Ecke schlemmen wir weiter und probieren Okonomyaki – Kohl – Nudeln und Algen auf dem Tischgrill gebraten…und können bereits jetzt sagen: Kulinarisch ist Japan auf Platz eins.
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  • Fly little Bird

    16–18 mars 2024, Japan ⋅ ⛅ 20 °C

    Sorry für den Ohrwurm. Doch Sandra hat mich als Mädchen sehr begeistert.

    Von Osaka geht es nach Hiroshima oder genauer zuerst nach Kure – denn ich habe falsch gebucht und so landen wir die erste Nacht in einem kleinen Fischerdorf, gar nicht mal so pittoresk, dafür aber in einem wundervollen Guesthouse einer Künstlerin, wo wir lustige Unterhaltungen über Kunst und Kultur mit ein paar leckeren Drinks genießen.

    Und man kann ja nicht immer Glück mit dem Wetter haben und so fällt unsere Fahrradtour am Morgen aus und wir fahren direkt in die Stadt Hiroshima.

    Wir laufen in die Stadt, vorbei an Bäumen, die tatsächlich die Atombombe überlebt haben und gehen ins völlig überlaufene, inhaltlich sehr volle und trotzdem wirklich gut gemachte Museum über den schrecklichen Angriff der Amerikaner.
    Man geht raus und wünscht sich Frieden – und steht mitten im Friedenspark und mitten in einer Stadt, in der vor über 70 Jahren kein Stein mehr auf dem anderen stand.

    Noch immer basteln jährlich tausende Schüler:innen Kraniche in Erinnerung an Sadako Sasaki, die in der Hoffnung auf die Erfüllung eines Wunsches 1000 Kraniche faltete. Sie selbst starb an den Folgen der Verstrahlung, die sie als 2 ½ -Jährige überlebt hatte. So viel so unfassbares Leid. und trotzdem nur der Wunsch nach Frieden.

    Uns fehlen die Worte.
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  • Fremdsein unter Millionen Fremden

    18–21 mars 2024, Japan ⋅ ☁️ 10 °C

    Auch Busfahren ist in Japan ein Akt der Höflichkeit. Der Busfahrer kündigt jede Kurve an, bedankt sich bei jedem Gast beim Aussteigen (vorne steigt man aus und bezahlt) und trägt Uniform mit weißen
    Handschuhen. Chauffeur für alle.

    Hier ist für uns wirklich der Punkt erreicht, wo wir merken: Es wird Zeit nach Hause zu fahren. Es gibt gefühlt tausende beeindruckende Tempel und Schreine in der alten Hauptstadt und wohl auch deswegen ist die Stadt überfüllt mit Touristen – so sehr, dass in den Bussen keine Koffer erlaubt sind, manche Stadtviertel für Touristen nicht mehr zugänglich. Overtourism gerade zur Kirschblütenzeit… auch wenn die erst ganz am Anfang ist.

    Und fremd waren wir ja überall…doch hier fühlt es sich das erste Mal richtig komisch an. All diese Menschen aus der ganzen Welt, gutbetuchte, mehr oder weniger kultivierte Reisende, die einen Blick auf blühende Kirschbäume gebucht haben und sich durch die Straßen schieben, die fühlen sich so fremd an. Den unsichtbaren Rucksack, gefüllt mit verschiedensten Realitäten, Perspektiven, Begegnungen und Gefühlen, den wir mit uns tragen…der ist so groß wie unsere echten.

    Trotzdem fahren wir mit den Klapprädern unserer Unterkunft durch die Stadt, erkunden den Fushimi-Inari-Taisha Schrein, besuchen alte Tempel und natürlich den goldenen Tempel, genießen eine wunderbare Aussicht über die Stadt und tauchen im Manga Museum in einen wichtigen Teil der Kultur ein. Alt und Jung sitzen hier zusammen und schmökern und man kann die in Ton gegossenen Hände berühmter Manga-Zeichner bestaunen.

    Wir gönnen uns viel Zeit in unserer Mini-Unterkunft, wo ich gerade noch so auf die Treppe zum Bett passe, schauen Animes und essen verdammt gutes Wagyu Rind. So gut haben wir gefühlt noch nie gegessen.

    Und dann geht es los. Mit dem Nachtbus zur Shinyuku-Station in Tokyo.

    TOKYO. Wahnsinn.
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  • Big, bigger, TOKIO

    22–26 mars 2024, Japan ⋅ ☁️ 12 °C

    Strahlender Sonnenschein - Baseball Dom mit integriertem Riesenrad - Skytree höchster Fernsehturm der Welt - Espresso Martini vom Röstweltmeister - freie Sicht auf dem berühmten Mount Fuji - Kimono´s - Glücksvorhersage am heiligen Tempeln - Touristenströme - Menschen und große Lampions - altes Onsen mit den ältesten Japaner ever - lokales Sashimy bestellen ohne Sprache.... 1. Tag TOKIO

    Rahmen an der Straßenecke - Ghibli Museum und kein Zutritt - Sakura im Park - Shibuya Crossing hautnah - Fashion Trends der Welt entdecken - Fancy Architektur und Street Art erleben - Nintendo World und Pokemon-Center - Highball trinken.... 2. Tag TOKIO

    Sakura Fotobox im Bahnhof - Baseball live - Kekse, Kuchen und Köstlichkeiten - Street Fighter zocken - Golden Gai Viertel entdecken - Kiosk-Tour mit Highball trinken.... 3. Tag TOKIO

    Fischmarkt - Japanisches Omlett - Omeboshi kaufen - verstecktes und authentisches Fischrestaurant - Spielzeugautomaten - millionenschwere Pokemon-Karten - Elektronik-Viertel und sein eigenes Kind wiederentdecken und enden im Hangover.... 4. Tag TOKIO

    Flughafen Roboter Polizei und Start für den Rückflug über Shanghai und Istanbul to be continued
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  • Wherever you go...

    27–28 mars 2024, Tyskland ⋅ ☁️ 10 °C

    ... becomes a part of you somehow (Anita Desai)

    Unzählige Teile sind es, die ein Teil von uns geworden sind.

    Unzählige Blicke in die Weite, Straßenecken, Wege und Pfade, Berge und Täler, Strände und andere Ufer.

    Unzählige andere Seiten, Perspektiven, Begegnungen mit fast immer nur unfassbar freundlichen Menschen, Einladungen zu Tee und Tisch, lächelnde Gesichter, trotz und vielleicht gerade aufgrund der unterschiedlichen Realitäten, aus denen man kommt.

    Unzählige Gefühle stecken in uns, Unsicherheit, Aufregung, Wehmut, Glück, immense Freude.

    Trauer über das, was zu Ende geht.
    Vorfreude auf das, was kommt.

    Unendliche Dankbarkeit, dass wir beide das zusammen erleben durften. Dankbarkeit für all die tollen Menschen. Dankbarkeit, dass wir diese goldenen Pässe haben und problemlos durch die Welt reisen können. Und vor allem, dass wir uns gefunden haben und so ein gutes Team sind und die verrücktesten Momente miteinander meistern.

    Wir versuchen die Rückreise langsam zu machen…fahren bei unserem Aufenthalt in Shanghai nochmal in die Stadt um lecker zu essen, verbringen einen ganzen Tag in Istanbul, pendeln mit der Fähre nochmal zwischen Asien und Europa und genießen das Treiben der Stadt.

    Und dann fliegen wir ab. Nach neun Monaten. Wir landen in Köln, wo uns mitten in der Nacht Claudi abholt.

    Einen unrealistischeren Moment gibt es kaum.

    Und es wird Wochen und Monate dauern, bis wir wieder in der Realität ankommen und alle unsere neuen Teile ein neues Ganzes ergeben.

    DJ Orient: The Trip.
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    Resans slut
    28 mars 2024