• Etappe 2, Tag des verlaufens

    5 Februari 2022, Jerman ⋅ ☁️ 3 °C

    Um die mir fehlende dritte Etappe an einem Freitagnachmittag zu schaffen, haben DüsselSieg und ich beschlossen noch einen Teil davon an die heutige Tour anzuhängen.
    Bei endlich mal vielversprechendem Wetter ging es in Sülz erstmal durch eine Siedlung steil aufwärts auf den Lüderich mit seinen 260m, direkt neben der Straße plätscherte ein Bächlein in Kaskaden Richtung Sülz. Am Ende der Siedlung ging es direkt in einen Single Trail. Durch die vielen Rodungen hatten wir eine grandiose Sicht auf Köln. Auf breiten Forstwegen ging es über eine große Schleife nach Bleifeld, dort war dann die Ausschilderung nicht so ersichtlich und nach 500m stellten wir fest, wir gingen in die falsche Richtung, also wieder zurück und in den nächsten Weg, auf einem sehr abenteuerlichen, sehr engen und sehr matschigen Single Trail ging es weiter, war aber leider auch der falsche Weg, denn plötzlich waren wir wieder in Bleifeld und wir starten einen neuen Versuch um aus diesem Ort zu kommen, wir haben uns dann auch an der Ausschilderung zum Franziskaschacht gehalten. Ein ehemalige Erzschacht, dort haben wir uns erstmal das Steigerlied angehört und uns eine Pause gegönnt.
    Von da aus ging es auf sehr schönen Wegen zurück nach Hoffnungstal um von da aus den nächsten Anstieg anzugehen. Nach ca 500m mussten wir feststellen, es ging schon wieder in die falsche Richtung also wieder zurück. Dann ging es weiter nach Hofferhof, vorbei an der Hofferhofer Kornbrennerei und einem Pferdehof. Dort ging die Ausschilderung nach rechts, doch nachdem kein Zeichen mehr kam, wurden wir stutzig und warfen einen Blick auf unsere Karten, die sagten wir hätten in Hofferhof links gesollt, wir also zurück und waren verwirrt, die Ausschilderung ging nach rechts, die Karten sagten Links. Dann sahen wir, dass jemand mit Filzstift schön die ursprüngliche Route markiert hatte, also folgten wir dieser, bis wir nach gefühlten 1 km auf einem Hof mit dem Schild Privatweg standen.
    Der Bauer gab uns dies auch gleich zu verstehen, aber nachdem wir ihn in ein Gespräch über den Streckenverlauf verwickelt hatten, wurde er etwas offener und erzählt uns, dass ein neues Naturschutzgebiet eingerichtet worden sei und deshalb der Streckenverlauf auch geändert, er erklärte uns auch noch den neuen Weg. Also wieder zurück und uns kamen so langsam Bedenken, ob wir noch die gesamte Route vor Einbruch der Dunkelheit schaffen.
    Nachdem wir nun die gesamte Strecke zurück sind und auf der neuen Route irgendwann mal auf dem ursprünglichen Weg gelandet sind und dieser auch durch Naturschutzgebiet ging, festigte sich bei uns der Eindruck, der Bauer wollte nur nicht, dass die Wanderer durch seinen Hof gehen.
    Von der Kupfersiefener Mühle ging es durch eben dieses wunderschöne Naturschutzgebiet einem Bachlauf folgenden durch richtig unberührte Natur, wir waren beide völlig ergriffen von der Landschaft. Nachdem wir mit einer gewagten Bachquerung und auf einem extrem matschigen Weg das Tal verlassen hatten, ging es nach Oberschönrath, was uns kurz nach dem Verlassen des Ortes erwartet, nahm uns beiden den Atem, plötzlich hatten wir das gesamte Rheintal vor uns mit freier Sicht vom Siebengebirge über Bonn, Vorgebirge, Flughafen, Köln mit seinem Dom und Colonius bis zu den Industrieanlagen im Norden von Köln. Durch diese berauschende Aussicht und etwas ungünstigen angebrachten Schilder hatten wir mal wieder einen Abzweig verpasst und mussten ein ganzes Stück zurück und die Zeit lief gegen uns.
    Weiter Richtung Gammersbacher Mühle, die wir leider ohne Stopp passierten, ging es dann auch wieder auf sehr schönen, teilweise abenteuerlichen Weg Richtung Agger und dann durchs Tal nach Kreuznaaf, eigentlich das Etappenziel, doch wir mussten noch weiter bis Deesem. Doch dies war ein schöner leicht ansteigender Weg durch romantische Naafbachtal und mit Einbruch der Dunkelheit erreichten wir nach knapp 26km auch den Parkplatz in Deesem. Völlig geschafft aber eine sehr schöne Etappe und trotz allem ein toller Tag.
    Baca lagi