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  • Day 63

    Von Koblenz nach Sayn

    May 2, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 13 °C

    Ja, der Titel des Footprints ist korrekt. Ich bin am Rheinsteig. Warum das denn? Na, es kam ja in den Kommentaren gestern schon zur Sprache: ich möchte erst am Freitag am Halfwaypoint sein. Dazu braucht es aber nur noch zwei Tage. Also Donnerstag und Freitag. Hab mich etwas verplant. Was macht man nun mit zwei freien Tagen? Urlaub! Also Urlaub vom Wandern. Und da ich gerne im Urlaub wandere, mache ich einen Wanderurlaub! Der sich auch noch für den NST abrechnen läßt!!

    Wir sind ja letztes Jahr den ersten Teil des Rheinsteigs gelaufen. Besonders gefallen hat uns als Unterkunft das Gästehaus der Abtei Sayn. Ist frisch renoviert, die Zimmer sind schön, die Abtei eh, das Frühstück ist sehr gut, und der Preis stimmt auch. Der Urlaubsort ist also klar. Zwei Nächte in Sayn.

    Um den Urlaub auch richtig auszunutzen stehe ich um halb fünf auf, laufe die drei Kilometer von der Hütte bis zum Marktplatz Hachenburg und erwische den Bus nach Koblenz um 5:50 Uhr. Hachenburg sieht gut aus. Ich plane für übermorgen schon mal ein bisschen Zeit ein. Um halb acht bin ich in Koblenz und frühstücke erstmal ausführlich. Die Etappe von Sayn nach Koblenz auf dem Rheinsteig kenne ich ja. Deshalb ist es ganz schön, diesmal in die andere Richtung zu gehen.

    Nach der Überquerung der Pfaffendorfer Brücke geht es bergan zur Burg Ehrenbreitstein. Es ist wieder bewölkt. Dazu auch noch neblig. Ab und zu tröpfelt es. Irgendwie schaffe ich es, ins Innere der Burg zu kommen. Wohin man eigentlich nur mit Ticket und nicht so früh am Morgen kommt. Schön. Schaue ich mich doch gründlich um. Das ist schon ein riesiges Teil. Nach einer knappen Stunde weiß ich nicht mehr, wie ich wieder rauskomme. Glücklicherweise erkennt jemand, dass ich hier nicht hingehöre und verweist mich aus der Burg. Dazu muss er mir natürlich den Weg zeigen. Fein. Im Park gehe ich noch auf den Aussichtspunkt auf Koblenz und das Deutsche Eck. Das Wetter erlaubt keinen weiten Blick. Trotzdem nett, und ich bin ganz alleine hier. Alle anderen waren gestern da.

    Bis Vallendar ist der Weg nicht so spannend. Aber dann geht es Rheinsteigtypisch steil auf und ab durch Wald und Wiesen. Die Natur hier ist ein Stück weiter als im Westerwald. Das milde Klima und die geringere Höhe machen gerade zu dieser Jahreszeit einen großen Unterschied. Apfelbäume blühen, Rapsfelder sind knallgelb, die Buchen haben ihr volles, aber noch hellgrünes Blätterkleid, ein Bauer hat schon das erste Mal gemäht. Sehr schön alles, trotz des semioptimalen Wetters. Der vorletzte Abstieg des Tages geht ins Tal des Brexbachs an einem rekonstruierten Römerturm vorbei. Im Brextal ist es richtig schön. Das Pfadfinderlager ist leer. Ich nehme an dass das am Wochenende auch anders war.

    Der kommende und letzte Anstieg führt zur Burg Sayn. Die alte Stammburg derer von Sayn-Wittgenstein. Die Burg ist zu. Wenn man heiraten will kann man rein. Ich bin schon verheiratet. Noch ein Abstieg und ein Anruf und ich darf in das Gästehaus der Abtei einchecken. Es ist erst halb vier. Ich habe noch viel Zeit für die Abendgestaltung des Urlaubstags. Zum Beispiel zum Wäsche waschen.

    Morgen gibt es dann noch eine Rheinsteigetappe in der richtigen Richtung mit Ziel Sayn. Wo ich starte hängt hauptsächlich von meiner Motivation morgen früh ab.
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