Deutschland

julho 2025
  • Claudia v T
  • Roger Kaeser
Uma 14aventura de um dia na Claudia & Roger Leia mais
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  • Ötigheim

    14–16 de jul., Alemanha ⋅ ⛅ 23 °C

    Nach einem kleinen Frühstück packen wir unsere Siebensachen und machen uns um 9 Uhr in aller Gemütlichkeit auf den Weg Richtung Elchesheim-Illingen. Der Wettergott meint es heute etwas zu gut mit den Wolken – mal nieselt es, mal schüttet es, so dass unser Scheibenwischer beinahe eine Überweisung zum Fitnessstudio braucht. Zum Glück bleiben wir vom Stau fast ganz verschont, nur ein paar Autofahrer*innen mit gemütlichem Sonntagsfahrstil kreuzen unseren Weg und sorgen für ein bisschen unfreiwillige Entschleunigung.

    Bei Gerd angekommen, wird unser ObeliX aber nicht etwa auf die faule Haut gelegt – nein, heute ist Wellness-Tag angesagt! Mit Lappen, Schwamm und einer ordentlichen Portion Leidenschaft putzt Gerd und seine Mannschaft unseren treuen Begleiter blitzsauber, bis er fast schon geblendet zurückblinzelt. Schliesslich soll morgen die Versiegelung drauf. Als unser ObeliX seinen wohlverdienten Wellness-Tag hinter sich hatte und wieder in neuem Glanz erstrahlte, gönnten wir uns am Abend noch ein besonderes Highlight.

    Mit guter Laune holten uns Jörg und Ilona (die im benachbarten Bietigheim wohnen) um halb sechs bei Gerd Seiter ab. Gemeinsam fuhren wir nach Ötigheim und freuten uns schon auf das feine Essen in einer charmanten Pizzeria. Bei angeregten Gesprächen über gemeinsame Reisen, alte Camper-Geschichten und neue Pläne liessen wir uns die knusprige Pizza schmecken. Auch das Wetter spielte mit – in einer Regenpause konnten wir unser Abendessen draussen geniessen.

    Frisch gestärkt ging es weiter zur berühmten Freiluftbühne in Ötigheim, der grössten ihrer Art in ganz Deutschland. Dort singt Ilona regelmässig im Chor mit und Jörg ist als Statist mit vollem Einsatz dabei.

    Ötigheim pflegt eine besondere Verbindung zur Schweiz, die sich vor allem in der Tradition der Freilichtbühne widerspiegelt. Fast jedes Jahr wird dort mit grossem Engagement und Liebe zum Detail die Geschichte von Wilhelm Tell aufgeführt – ein Stück, das wie kaum ein anderes für die Werte der Freiheit und des Widerstands gegen Ungerechtigkeit steht. Diese Inszenierungen sind weit über die Region hinaus bekannt und ziehen zahlreiche Besucher/innen an, die das schweizerische Kulturerbe in einer einzigartigen Atmosphäre erleben möchten. So trägt Ötigheim dazu bei, die Erzählung um Tell lebendig zu halten und den kulturellen Austausch zwischen den Regionen zu fördern.

    Nach einem schönen Abend kehrten zur Halle von Gerd zurück. Glücklich und zufrieden fielen wir ins Bett, denn am nächsten Morgen heisst es früh raus: Um 7 Uhr startet schon die Versiegelung – ein weiterer spannender Tag wartet auf uns!
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  • Baden-Baden + die Eisdiele Durmersheim

    15 de julho, Alemanha ⋅ ☁️ 25 °C

    Nach dem Frühstück mit Marion und Stephan – deren Carthago Chic-C-Line uns irgendwie verdächtig an unser eigenes Wohnmobil erinnert (nur ein bisschen schicker, weil integriert) – bestaunen wir gemeinsam Gerds Werk: die berühmte Womi-Versiegelung. Lustigerweise mussten Marion und Stephan schlappe drei Monate zu lange auf ihr rollendes Zuhause warten (es war versprochen auf März 2025 und kam dann erst Anfang Juli 2025). Es kam dann genau letzten Freitag endlich angerollt, zwei Wochen nach ObeliX. Unser Timing klappte wesentlich besser… obwohl wir ja auch bis zuletzt gezittert haben.

    Danach zwängen wir uns mit akrobatischer Präzision in den winzigen Fiat 500 mit Gangschaltung von Ute (Gerd's Ehefrau) und machen uns auf nach Baden-Baden. Roger, für den das Fahrerlebnis eher an „Twister“ als an Autofahren erinnert und dazu kommt noch die Schalterei, bekommt bald Rückenweh und sehnt sich nach mehr Beinfreiheit – oder wenigstens einer Yoga-Matte. Die Begeisterung für Baden-Baden hält sich daher bei ihm ziemlich in Grenzen.

    Mit schmerzenden Knien und einem sehnlichen Wunsch nach einer Stretchlimousine stolpern wir also durch die Fussgängerzone, wobei Roger schwört, dass der Fiat 500 in seinem früheren Leben als Sardinenbüchse Karriere gemacht hat. Baden-Baden lassen wir links liegen (Roger behauptet, sein Rücken hätte „Baden-Baden“ inzwischen wörtlich nötig), und tuckerten mit Fiatli Richtung Durmersheim zurück. Dort wartet zum Glück, die von Ute wärmstens empfohlene Eisdiele Cassata – und was soll ich sagen: Die Glace ist so gut, dass wir spontan Pläne schmieden, demnächst bald wieder dort vorbeizufahren.

    Nach dem Schnitzelessen mit Gerd krönen wir den Abend mit einer erneuten Expedition zur Eisdiele Cassata. Das Dessert ruft, und wir folgen! Inzwischen sind wir dort Stammgäste, und der Juniorchef grüsst uns schon mit: „Aha, die Schweizer».
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  • Limburg an der Lahn

    16 de julho, Alemanha ⋅ ⛅ 22 °C

    Nachdem wir uns bei Gerd verabschiedet haben geht’s los Richtung Limburg an der Lahn – diesmal ganz ohne jeglichen Stau – und schon rollen wir entspannt auf unseren neuen Stellplatz zu. Und was für ein Platz: Direkt an der Lahn, mit bestem Blick auf das gemächlich dahinplätschernde Wasser und die vorbeiziehenden Enten und Gänse, die keine Eile zu kennen scheinen.

    Wir beschliessen hier 3 Nächte zu bleiben. Das fühlt sich schon fast an wie Urlaub Deluxe.

    Die Planung steht schnell: Am Donnerstag schwingen wir uns auf die Velos, bereit, die Umgebung zu erkunden und vielleicht das eine oder andere Kaff auszuspionieren, das sich hinter den Hügeln versteckt. Am Freitag dann ein Ausflug ins sagenumwobene Limburg – mal sehen, ob die berühmte Altstadt wirklich so viele Fachwerkhäuser hat, wie Prospekte versprechen.

    Nach einer kleinen Stärkung – weil, wie jeder weiss, hungrig reist’s sich schlecht – widme ich mich dem Abenteuer „Umweltplakette“. Grün soll sie sein, und das am liebsten gestern, damit wir nicht wieder als Umweltsünder/innen in die Zone rollen und am Ende noch ein Knöllchen riskieren. Also ab zum TÜV! Und siehe da: Die Leute dort sind derart freundlich, dass ich mich frage, ob das wirklich eine TÜV-Stelle ist oder doch ein heimlich verstecktes Café. Ganz anders als die griesgrämigen Pendants in Rheinfelden oder Freiburg. Die Plakette? Gab’s fast geschenkt – nur 6 Euro – und schon klebt das grüne Ding wie ein Orden auf der Windschutzscheibe.

    Um auch etwas für die Fitness zu tun radle ich weiter und erklimme den lokalen Hausberg. Währenddessen hält Roger bei ObeliX die Stellung und widmet sich einer mindestens ebenso wichtigen Aufgabe: Starlink Mini installieren. Denn, so viel ist sicher, ohne Fernsehprogramm kann der Mensch zwar leben, aber will er das wirklich? Dank Rogers Technik-Talent flimmert nun das Abendprogramm über unseren Bildschirm.
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  • Velotour zum Wallfahrtsort "7 Schmerzen"

    17 de julho, Alemanha ⋅ 🌧 17 °C

    Heute stand unsere „kleine“ Velotour an – wobei Roger bei knapp 33 km eher von einer Expedition ins Ungewisse sprach.

    Wir fuhren zuerst zur alten Lahnbrücke, von wo aus man den Limburger Dom wunderbar sieht. Weiter geht’s Richtung Ahlbach und Obertiefenbach durch wunderschöne Felder. Toll sind die Velowege in Deutschland so gut ausgebaut. Dann geht’s plötzlich recht bergauf. Roger schnauft und meint, die Tour ist nicht einfach!

    Doch schon zur Halbzeit lockt die Wallfahrtsstätte Sieben Schmerzen Mariens mitten im Wald – vermutlich der ideale Ort, um nach dieser Kletterei ein Stoßgebet abzuschicken.

    Und danach geht’s fast nur noch bergab. Allerdings werden die Wege so schmal, dass man glaubt, das Velo müsse bald einen Diätplan einhalten. Roger grinst, als hätte er gerade im Lotto gewonnen. Kurz darauf stehen wir tatsächlich vor einem Bächlein und ich frage mich, ob das E-Bike nicht vielleicht schwimmen kann. Nein es schwimmt nicht... wir stossen das Velo durch das Bächlein und dann wieder die Böschung hinauf über viele Steine.... richtig anstrengend.

    Nach dieser Wassereinlage radeln wir an der Lahn entlang, bis uns eine Eis-Manufaktur ins Auge sticht. Klar, wir können nicht widerstehen und stürzen uns heldenhaft auf ein Glace. Fazit: Es ist essbar, aber mit der legendären Eisdiele Cassata in Durmersheim kann das hier nicht mithalten.

    Wieder zurück beim Campingplatz, machen wir uns ans ultimative Outdoor-Festmahl. Roger übernimmt wie immer das Kommando am Grill – er ist nicht umsonst mein unangefochtener Grill-Champion. Mit gekonntem Schwung landen ein prächtiges Lachsstück und heroische Garnelenspieße auf dem Rost. Das Knistern, das Zischen, der Duft von mariniertem Fisch in der Luft – ich frage mich kurz, ob das der siebte Himmel ist oder einfach nur Roger mit seiner Grillzange. Fazit: Roger zaubert vor meinen Augen das zarteste, saftigste Lachsfilet, das ich je gegessen habe. Die Garnelen? Auf den Punkt gegrillt, beinahe schon beleidigt, dass sie nicht im Sterne-Restaurant serviert werden.

    Roger schaut mit einem breiten Grinsen auf sein Werk und erklärt feierlich: “Nirgends auf der Welt schmeckt’s besser – zumindest nicht nach so einer Tour!” Ich kann nur zustimmend nicken und beschließe, dass er ab sofort für jede Expedition ins Ungewisse auch als Chefkoch eingeteilt ist.
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  • Ein legendärer Tag in Limburg

    18 de julho, Alemanha ⋅ ☁️ 27 °C

    Nach einem wahrlich königlichen Zmorge, bei dem das Mamutspiegelei so gross war, dass die Pfanne beinahe kapitulierte, schwangen wir uns auf unsere Velos und rollten gemächlich in Richtung Altstadt von Limburg. Die Sonne strahlte, die Reifen quietschten – und Roger versteckte sich halb hinter seiner mittlerweile beeindruckenden Haarpracht, die irgendwo zwischen Rockstar und verwunschener Märchenfigur rangierte.

    Unser erster Halt: ein Barber-Shop, der mega hip war. Roger wurde sofort bedient und das Geräusch der Schere klang verdächtig nach Motorsäge. Als er wieder auftauchte, erkannte ich ihn kaum noch – ein völlig neuer Mensch, mit einer Frisur so schick, dass sogar die Tauben am Marktplatz applaudierten.

    Gestärkt durch diesen Frischekick machten wir uns ans Entdecken des schmucken Städtchens. Limburg an der Lahn hat mehr Fachwerkhäuser als Instagram Filter. Wir schlenderten am Walderdorffer Hof vorbei, wo früher Fürsten Hof hielten und heute Touristen nach dem besten Fotospot suchen. Am Werner-Senger-Haus machten wir eine Pause – danach bestaunten wir das Haus der Zunft der sieben Laster :-). Was das wohl für Laster waren??? Das Schloss Limburg thronte majestätisch, und die alte Lahnbrücke erzählte uns in steinerner Ruhe von vergangenen Abenteuern (und vermutlich von Radfahrern, die im Zickzack fuhren).

    Danach stand Einkaufen auf dem Programm.

    Schliesslich fuhren wir zurück zu ObeliX und setzten uns gemütlich direkt ans Lahnufer, liessen die Beine baumeln und die Seele gleich mit. Das Wasser plätscherte, Enten führten synchrone Schwimmübungen vor.

    Zum Nachtessen gab es feine Filetspiessli mit Salat – wobei der Salat sich vor allem als Beilage für die Filetspiessli verstand. Wir genossen jeden Bissen, lachten über unsere Tagesabenteuer (Barber-Shop) und sassen noch lange am Flussufer zusammen. Irgendwann verschwand die Sonne hinter den Dächern von Limburg, aber wir waren uns einig: So einen Tag muss man einfach wiederholen.
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  • Nach Burscheid zu Katja u. Andreas

    19 de julho, Alemanha ⋅ ☁️ 29 °C

    Die Fahrt von Limburg nach Burscheid verläuft erstaunlich entspannt – so wenig Stau, dass ich beinahe dachte, ich hätte die deutsche Autobahn auf einen Feiertag erwischt! Gut es ist ja heute Samstag, also fast ein Feiertag :-)

    Die Vorfreude, Katja und Andreas nach so langer Zeit endlich wieder zu sehen, lässt mein Herz einen kleinen Freudenhüpfer machen. Der Abschied von Katja in Marokko war damals alles andere als ein Film für die ganze Familie – eher ein Drama mit Tränen, Gips und Krankenhausgeruch. Mein letzter Blick auf Katja: 1. Januar 2025, Tiznit, Spitalbett, ein gebrochener Fuss und viele Sorgenfalten.

    Doch heute, vor dem Haus in Burscheid, steht Katja mit einem breiten Grinsen – kein Gips mehr, dafür jede Menge Lebensfreude! Andreas ist noch fleissig am Arbeiten, aber wir werden trotzdem bereits herzlich begrüsst. Katja hat aktuell die Rolle der Super-Nani übernommen und hütet Enkeltochter Malou (3.5 Jahre), während Hund Mäxchen schon mit den Pfoten scharrt und auf den nächsten Spaziergang hofft. Also schnappen wir uns Kind und Hund und schlendern rüber zum Kinderzirkus, der grosse Begeisterung bei Malou auslöst. Sie will nächstes Jahr auf jeden Fall mitmachen!

    Kurz darauf trudeln Bastian und Sabrina ein, Katjas Sohn und Schwiegertochter, um Malou abzuholen. Inzwischen taucht auch Andreas von der Arbeit auf, schwer bepackt mit guten Geschichten und noch besserer Laune. Die Wohnung füllt sich wie von Zauberhand: Jetzt steht auch Kai, Andreas’ Sohn, in der Tür und der Geräuschpegel steigt beinahe ins Unermessliche.

    Katja und ich nutzen die Gelegenheit und flüchten – äh, gehen ganz entspannt – zusammen einkaufen, damit dem grossen Grillabend nichts mehr im Wege steht. Bei der Zubereitung des Brokkolisalats wird viel gelacht, ein bisschen geschnippelt und mindestens doppelt so viel gequatscht. Andreas kümmert sich um das Fleisch und wir alle versammeln uns draussen im Garten. Bis 21 Uhr sitzen wir unter freiem Himmel, lassen uns das Essen schmecken und erzählen uns Geschichten, die immer verrückter werden, je später es wird.

    Kaum sind wir wieder im ObeliX – unserem rollenden Zuhause – angekommen, prasselt auch schon der Regen auf das Dach. Perfektes Timing! So endet ein Tag voller Lachen, Herzlichkeit und kleinen Alltagswundern, während draussen der Sommerregen leise applaudiert.
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  • Leverkusen

    20 de julho, Alemanha ⋅ ☁️ 28 °C

    Nach einem ausgiebigen Frühstück bei Katja und Andreas – Kaffee, Brötchen und sogar ein bisschen Konfitürechaos auf dem Tisch – machen wir uns hochmotiviert auf zum Trainingsplatz des Bogenschiessvereins.

    Andreas, unser persönlicher Bogen-Guru, schleppt mit stoischer Ruhe alle Utensilien herbei und beginnt, uns die geheimen Tricks des Bogenschiessens zu verraten. Mit ernster Miene erklärt er, wie wir stehen, die Schultern entspannen und atmen sollen – spätestens beim dritten Pfeil ist aber das mit dem entspannten Atmen schon wieder vergessen.

    Roger ist der Erste und legt gleich los wie Robin Hood auf Koffein – die Scheibe bebt, zwei Pfeile machen sich allerdings auf eine so abenteuerliche Reise ins Gebüsch, dass wir sie später wie verloren gegangene Haustiere suchen müssen.
    Andreas gibt uns dann eine kleine Meistervorführung, als hätte er sein Leben lang nie etwas anderes gemacht. Die Pfeile fliegen, als hätten sie einen GPS-Chip.
    Dann bin ich an der Reihe – nach zwei Versuchen beschliesse ich sehr weise, dass meine Talente vielleicht doch eher beim Glace-Essen als beim Bogenschiessen liegen. Die Einschusslöcher auf der Zielscheibe lassen jedenfalls die Frage offen, ob ich wirklich auf die Scheibe gezielt habe oder ob ich nur versuche, ein modernes Kunstwerk zu schaffen.
    Katja hingegen, ganz die geborene Bogenschützin, trifft fast jedes Mal ins Schwarze. Man spürt: Sie hat schon öfter Pfeil und Bogen in der Hand gehabt – mit einer Eleganz und Treffsicherheit, die uns alle staunen lässt.

    Während wir später noch die letzten Pfeile aus dem Dickicht befreien und uns gegenseitig über unsere Schiesskünste aufziehen, wird die Sonne langsam immer gnadenloser. Katja und ich beschliessen, dass wir eindeutig zur Fraktion „Schattenkinder“ gehören, und ziehen uns auf ein gemütliches Bänklein zurück. Dort tauschen wir Lacher, Anekdoten und ein paar heimliche Erfrischungen aus, während Roger und Andreas noch tapfer den Gummitier-Parcours (zehn liebevoll gestaltete Posten!) absolvieren. Roger hat sichtlich Spass und kommentiert jeden Treffer wie ein Sportreporter im Lokalradio.

    Irgendwann gesellten sich auch Roger und Andreas zu uns in den Schatten – verschwitzt, aber glücklich, mit einem Hauch von Abenteuer im Blick. Die wichtigsten Pfeile sind geborgen, der Gummitier-Parcours wurde heldenhaft bezwungen, und Roger kann kaum aufhören, von seinem „legendären Schuss auf den Plastik-Truthahn“ zu erzählen.

    Mit knurrenden Mägen und noch leichtem Pfeilfieber im Blut tuckern wir danach nach Schlebusch, wo angeblich die beste Eisdiele der Region auf uns wartet. Kaum angekommen, stürzen wir uns wie ausgehungerte Schatzsucher auf die Glace – mitten in der Fussgängerzone.

    Am Abend haben uns Andrea und Katja ins Restaurant Haus Heckenberg eingeladen – das Lieblungsrestaurant der Beiden. Schon beim Betreten wurden wir vom netten Chef begrüsst und zuvorkommend an einen Tisch geleitet. Während Andreas in der Speisekarte nach dem „Geheimtipp des Hauses“ suchte, musste Katja nicht lange suchen… sie ass wie immer die feine Leber. Ich habe mich dann Katja angeschlossen und Roger wählte ein Schnitzel. Das Essen selbst war ein Fest, das wir sehr genossen haben.
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  • Bogenschiessen zum Zweiten

    21 de julho, Alemanha ⋅ ☁️ 23 °C

    Nach einem ausgedehnten Frühstück verschwanden Roger und Andreas mit leuchtenden Augen und voller Abenteuerlust Richtung Bogenschieß-Parcours im Naturpark Bergisches Land bei Hückeswagen. Beide stürzten sich mit geradezu olympischem Eifer auf die 15 Stationen des Parcours.

    Roger, ausgestattet mit einer Mischung aus sportlichem Ehrgeiz und der eleganten Technik eines leicht übermotivierten Robin Hood, bekam von Andreas nicht nur moralische Unterstützung, sondern auch Fachwissen und hilfreiche Tipps serviert. An jeder Station – egal, ob bergauf, bergab, quer durch Matsch und Moos – wurde mit Herzblut gezielt, geschossen und manchmal auch herzhaft gelacht, wenn der Pfeil weniger ins Ziel als in den nächsten Busch segelte. Der nächtliche Regen hatte den Boden in eine glitschige Rutschbahn verwandelt; so wurde aus dem Bogenschießen kurzerhand eine Kombination aus Sport, Akrobatik und Comedy.

    Am Ende war Roger so begeistert, dass Andreas ihm spontan einen Bogen inklusive Pfeile, Handschutz und allerlei Zubehör zum Üben mit nach Hause gab. Andreas bescheinigte Roger anerkennend, dass er sich für einen Anfänger gar nicht mal so schlecht anstellt – was Roger natürlich mit stolz geschwellter Brust hinnahm.

    Völlig erledigt, aber bestens gelaunt, kehrten die beiden schliesslich zurück nach Burscheid und schwärmten noch eine ganze Weile von ihren heldenhaften Erlebnissen zwischen Tannenzapfen, Wildschweinspuren und zielsicheren Schüssen… oder zumindest beinahe zielsicheren Versuchen! Ein Pfeil blieb trotz ausgiebigem Suchen für immer verschwunden :-).

    Während Roger und Andreas heldenhaft durch die Wildnis pirschten, nutzten Katja und ich die ruhige Zeit, um mal so richtig aus dem Nähkästchen zu plaudern. Wir sinnierten über das Auf und Ab des Alltags, tauschten die neuesten Geschichten von Kindern, Enkelkindern und allerlei Familienabenteuern aus – und lachten dabei so herzlich, dass sogar die Nachbarskatze neugierig durchs Fenster linste.

    Als die beiden Bogenschützengrössen wieder bei uns eintrudelten – etwas schlammig, aber sichtlich stolz auf ihre fast heldenhaften Taten – war es Zeit für den nächsten Programmpunkt: die Einkaufsmission! Nach einer kurzen Lagebesprechung (und dem obligatorischen „Wo ist eigentlich mein Portemonnaie?“) fuhren wir zum nächsten Supermarkt. Dort entwickelten wir wahre Detektivfähigkeiten auf der Suche nach den besten Brötchen für das morgige Frühaufsteherfrühstück.

    Morgen schon früh geht es los nach Alsfeld – und frühstücken bei Katja und Andreas fällt damit leider aus.

    Am Abend wurde der Plan, gemeinsam chinesisch essen zu gehen, von der rauen Realität durchkreuzt: Jedes asiatische Restaurant im Umkreis von zwanzig Kilometern schien in den Betriebsferien zu sein. Wir disponierten um!

    Im Gasthof Kaup, einem Restaurant bekannt für die leckeren Schnitzel fanden wir Platz. Die Speisekarte war ein Abenteuer für sich: Es gab jede Art von Schnitzel, hier war wirklich für jeden etwas dabei. Wir freuten uns, dass bald die dampfenden Schnitzel auf den Tisch kamen und es wurde sogar für einige Minuten andächtig still – bis auf das gelegentliche, glückselige „Mmmh!“.

    Wir blieben noch einen Moment am Tisch sitzen, während draussen ein imposantes Sommergewitter aufzog. Dicke Regentropfen trommelten gegen die Fensterscheiben, Blitze zuckten über den Himmel, der Donner grollte. Nach etwa einer Viertelstunde verzogen sich die dunklen Wolken so plötzlich, wie sie gekommen waren, und die Sonne kämpfte sich durch die letzten Tropfen.

    Als wir schließlich nach dem Essen das Gasthaus verliessen, bot sich uns ein besonderer Anblick: Ein strahlender Regenbogen war zu sehen. Für einen Moment blieben wir stehen, bewunderten das Farbenspiel am Himmel und machten sogar ein paar Fotos, bevor wir mit vollen Bäuchen den Heimweg antraten. So endete unser Tag nicht nur pappsatt, sondern auch müde und zufrieden.
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  • Mal wieder Alsfeld :-)

    22–24 de jul., Alemanha ⋅ 🌧 20 °C

    Nach einer abenteuerlichen Fahrt durch verschlungene Strässchen und Dörfer, in denen wahrscheinlich mehr Kühe als Menschen wohnen, erreichen wir schliesslich um ca. 10.30 Uhr Alsfeld.

    Wir bauen unser Lager auf – inklusive meinem dramatischem Öffnen der Velogarage. Die Velos stehen so eingeklemmt, dass mindestens drei Personen und ein Handbuch nötig wären, um sie unbeschadet herauszulösen. Nach einigen akrobatischen Verrenkungen sind die Velos endlich draussen.

    Dann meldet sich ein kleiner Hunger, aber zuerst gehe ich noch schnell einkaufen.
    Zurück beim Wohnmobil verfallen wir, getrieben von den Strapazen des frühmorgendlichen Aufstehens (und der heldenhaften Velo-Befreiungsaktion), in einen wohlverdienten Mittagsschlaf. Ein leises Schnarchen liegt über dem Platz….

    Kaum ist unser Mittagsschläfchen vorbei und wir haben uns erfolgreich aus den Fängen der Kissen befreit, ruft das nächste Abenteuer schon wieder: Wir radeln ins Städtchen, voller Glace-Vorfreude. Die Eisdiele – mittlerweile eher ein Hochsicherheitstrakt für Portemonnaies – präsentiert uns Kugeln zum Preis von Edelsteinen, geschmacklich aber eher in der Kategorie „Wasser mit Farbe“. Wir schwören feierlich, dort nie wieder Glace zu essen (es sei denn, wir werden plötzlich reich oder verlieren unseren Geschmackssinn).

    Zurück beim ObeliX rollt plötzlich Jochen auf den Platz, als hätte er eine geheime Mission. Wir fahren zu Jochen und Annette nach Hause, denn Annette kann beim Ausräumen von Womi «Eyjay» kaum helfen. Die beiden haben zahlreiche Fische (genau 36 kg) und Gepäck für eine ganze Expedition. Wir haben aber Glück… die Jungs von Jochen haben das meiste schon zum Tiefkühler geschleppt….so fällt kaum Arbeit für Roger an. Und Annette humpelt heldenhaft, denn ihr Fuss sieht verdächtig nach „Souvenir aus Norwegen“ aus – Diagnose: vermutlich gebrochen, aber mit ordentlich Urlaubs-Charme (morgen gibt’s eine Untersuchung im Spital).

    Nach all den kleinen und grossen Abenteuern des Tages beschliessen wir, unser Ankommen und das Ende von Jochen und Annettes Norwegen-Reise gebührend zu feiern – schliesslich ist so ein Tag wie geschaffen für kulinarische Höhepunkte! Hungrig, aber voller Vorfreude machen wir uns auf zum nächsten Restaurant. Ich übernehme tapfer das Steuer des Autos von Annette mit Handschaltung!!! – mir ungefähr so vertraut wie ein Wikingerboot auf der A1, bin ich doch seit Jahren mit Automaten unterwegs. Der Grund für mein Fahrabenteuer? Ganz einfach – ich bin die Einzige in der Runde, die nicht dem edlen Gerstensaft zugesprochen hat und wurde somit als Fahrdienst auserkoren.

    Zwischen herzhaftem Gelächter, klirrenden Gläsern und der leisen Hoffnung, dass Annette mit ihrem Norwegen-Souvenir-Fuss kein Bruch festgestellt wird, lassen wir den Abend ausklingen – satt, zufrieden und mit der Erkenntnis: Jede Reise ist nur so gut wie die Gesellschaft am Tisch.
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  • Alsfeld mit Spitalbesuch und und und....

    23 de julho, Alemanha ⋅ ⛅ 23 °C

    Der Tag beginnt mit einem echten Abenteuer: Bereits um 8 Uhr chauffiere ich Annette ins Spital Alsfeld. Meine fast erste Erfahrung mit dem deutschen Gesundheitswesen. Der Empfang ist herzlich – zumindest von der Röntgenmaschine, die Annette sofort ins Visier nimmt. Es wird alles unter die Lupe genommen: der Fuss und das Handgelenk werden gründlich durchleuchtet. Die Ärztin hat jedoch Entwarnung im Gepäck – nichts gebrochen, nur geprellt und gestaucht. Puh! Annette bekommt einen schönen blauen Verband. Die Heimfahrt gestaltet sich entspannt – schliesslich ist bei Annette jetzt offiziell nichts gebrochen.

    Am Nachmittag steht unsere Mission «perfektes Glace» auf dem Programm. Also ab ins benachbarte Romrod. Kaum angekommen, fällt die Entscheidung schwer: Schokolade, Stracciatella, Mango oder doch lieber Pistazie? Während Annette noch mit den Sorten ringt (und überlegt, ob man nicht einfach alle nehmen kann), bestelle ich beherzt einen Eierlikörbecher – schliesslich muss man nach so einem Arztmarathon die Energie wieder auffüllen!

    Das Urteil fällt eindeutig aus: Dieses Glace ist eine Offenbarung! Cremig, aromatisch, einfach zum Niederknien – und die Preise sind bescheiden. Während wir genüsslich schlecken, kitzelt die Sonne unsere Nasen, und wir fühlen uns so richtig wie in den Ferien. Wer hätte gedacht, dass der Tag nach Krankenhaus mit so viel Genuss und Lachen weitergehen würde? Manchmal ist eben das beste Rezept gegen den Schreck ein grosses Eis und ein bisschen Sonne auf der Haut.

    Doch der Tag hatte noch mehr Überraschungen für uns parat: Nach dem Glace-Genuss machten wir noch einen Abstecher zu Manu in den Street One-Laden in Alsfeld.

    Das Beste daran: Ausverkauf! Ein Schild nach dem anderen versprach satte Rabatte, und plötzlich fiel die Wahl noch schwerer. Mit funkelnden Augen probierte ich verschiedene Teile an, drehte mich vor dem Spiegel und konnte mich kaum entscheiden – so viele schöne Sachen, und das zu Preisen, die das Shoppingherz höherschlagen lassen. Während Annette innert Kürze ein sehr schönes Kleid gefunden hat, dauerte bei mir alles länger. Am Ende verliess ich den Laden mit einer Tasche voll neuer Lieblingsstücke und dem Gefühl, dass manchmal nicht nur Glace, sondern auch ein spontaner Einkaufsbummel Balsam für die Seele ist.

    Am Abend hatten wir das große Vergnügen, bei Jochen und Annette zu Gast zu sein. Die beiden hatten uns zu einem Dinner eingeladen. Jochen, der nicht nur ein fabelhafter Gastgeber ist, sondern auch ein wahrer Meeresabenteurer, hatte uns etwas ganz Besonderes zu bieten: den in Norwegen von ihm persönlich gefischten Seeteufel. Ja, du hast richtig gehört, dieser Seeteufel war nicht einfach irgendein Fisch – nein, er hatte das Privileg, von Jochen mit eigenen Händen aus den tiefen Gewässern Norwegens gefischt zu werden. Gut er musste dafür sein Leben hergeben :-(.

    Als er auf den Tisch kam, sah er aus wie ein Meisterwerk der Natur – perfekt zubereitet, der Duft stieg uns in die Nase und weckte tiefe Instinkte. Und dann der erste Bissen – der Himmel auf Erden! Ein wahres Fest für die Geschmacksknospen, als ob der Seeteufel selbst beschlossen hätte, eine kleine Party in unserem Mund zu feiern. Es war so lecker, dass selbst die Seeteufel im tiefen Ozean neidisch geworden wären! Eine Gaumenfreude sondergleichen, die jeden Restaurantbesuch in den Schatten stellt.

    Wir saßen also da, mit breitem Grinsen und vollen Mägen, und fragten uns, wie Annette es nur geschafft hatte, ein solches Meisterwerk aus einem Fisch zu zaubern. Wahrscheinlich war der Seeteufel in Norwegen auf dem Weg zu ihr schon so begeistert von dem bevorstehenden Festmahl, dass er sich freiwillig auf Jochen’s Angel gehangen hat. Ein Hoch auf diese wunderbare Begegnung von Köstlichkeiten und der lieben Gastfreundschaft!
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