Strong Sails around the world

августа 2023 - мая 2024
Wir möchte euch mitnehmen auf eine Reise um die Welt. Wir starten ab Kiel und segeln westwärts! Читать далее
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  • День 270

    Pazifiküberquerung Tag 21

    15 мая, South Pacific Ocean ⋅ ⛅ 28 °C

    Tag 21 - 14.04.2024
    Mittagsposition: 05°42'S 122°02'W
    Etmal: (24 h): 162 Seemeilen
    Durchschnitt: 6,85 Knoten
    Restmeilen bis Marquesas: 1048 sm
    Wetter: Bewölkt bis Sonnig
    Auf dem Menü: Spätzle mit Pilzrahmsauce

    Nach dem Abendessen sitze ich in der hinteren Ecke des Cockpits und lehne mich gegen die Reling. Mein Blick schweift hinaus. Über die kleinen brechenden Wellenkämme. Schaumkronen zeichnen sich hier und da ab. Die Situation strahlt unglaubliche Ruhe aus. Mmm. Irgendwie scheint es dort sogar etwas neblig zu sein. Aber das kann ja nicht sein, oder? Doch. Da. Wieder. Ich setze mich auf. "Ein Wal!!" Kein Nebel. Das war ein Blas - die Aus-Atem-Fontäne, typisch für Wale. wir springen alle zugleich an die Reling und starren gebannt aufs Wasser. Der Wal schien geschlafen zu haben. Denn plötzlich geht ein Ruck durchs Wasser, durch den großen Körper. Er bäumt sich auf und gleitet an uns vorbei. Wieder taucht er auf. Scheint uns Anzuschauen. Dann ist er weg. Denken wir.
    Sekunden später, hören wir ihn laut hinter uns auftauchen. Nun sehen wir die volle Länge. 7-8 m hat er mindestens. Ein eckiger Körper mit abgeflachter Nase. Und eine rießige Schwanzflosse zeigt sich uns. Als würde er uns imponieren wollen! Er taucht direkt von hinten unters Boot. Ein mulmiges Gefühl überkommt mich. Ob er uns angreifen will? Nein, scheinbar nicht. Er taucht erneut auf. Diesmal an Steuerbord. Wieder zücke ich die Kamera. Erwischt! Cool! Wir sehen die Nase in die Luft ragen, dann die Rückenflosse. Dann nochmal ein Blas. Und dann verschwindet der Wal genauso schnell in den Wellen, wie er erschienen ist. Wir sitzen da und können es nicht glauben. Minutenlang schauen wir ihm hinterher. Ein, zweimal entdecken wir noch einen Blas in der Ferne. Dann sind wir wieder allein.
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  • День 270

    Pazifiküberquerung Tag 20

    15 мая, South Pacific Ocean ⋅ ⛅ 27 °C

    Tag 20 - 13.04.2024
    Mittagsposition: 05°35'S 119°21'W
    Etmal: (25 h): 137 Seemeilen
    Durchschnitt: 5,5 Knoten
    Restmeilen bis Marquesas: 1208
    Wetter: Sonnig, aber wenig Wind
    Auf dem Menü: Kässpatzen!!

    Essen prägt unseren Alltag. Schlafen. Wache. Essen. Schlafen. Spielen. Essen. Schlafen. Das ist ungefähr mein Tagesablauf in kurzen Worten.
    Seit Tagen freue ich mich auf Kässpatzen, um dann ernüchtert festzustellen, dass die erste nächste Woche auf unserem Terminkalender stehen. Kurzerhand zücke ich einen Stiff und male einen dicken Pfeil auf das Papier. Kuchen backen kann ich auch später noch!
    Heute ist der erste Tag mit wenig Welle seit fast zwei Wochen. Jonas nutzt die Zeit, um
    an der Elektrik des Bootes zu spielen. Ein Blick auf unsere Solarpanele bestätigt unsere Gedanken. Immer wieder haben wir zu wenig Strom und was ich bereits in Panama geahnt habe, ist jetzt eingetreten. Der Windgenerator schattet unser Solar ab. Da er aufgrund des wenigen Windes sowieso nichts bringt, fällen wir den Mast. Zu 3. mit vereinten Kräften kippt Sharky nach vorne um und wird sanft aufgefangen und in seine Einzelteile zerlegt. Der Motor wandert in mein Nähfach. Die Rotoren in den Kleiderschrank. Der Flügel wohnt jetzt auf dem Sofa. Und schon bald
    merken wir den Unterschied. Als die Sonne hinterm Segel verschwindet sind unsere Batterien so voll, wie seit Tagen nicht mehr!
    Vielleicht kann ich schon morgen wieder induktiv kochen 😍
    Die Kässpatzen werden noch traditionell suf dem Gasherd zubereitet und schmecken fast besser wie zuhause. Seeluft macht hungrig. Bestes Essen macht noch hungriger! Ein Fest! Und mit dem Fest geht ein schöner Tag zu Ende!
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  • День 268

    Pazifiküberquerung Tag 19

    13 мая, South Pacific Ocean ⋅ ☁️ 28 °C

    Tag 19 - 12.04.2024
    Mittagsposition: 05°31'S 117°03'W
    Etmal: (24 h): 141 Seemeilen
    Durchschnitt: 5,9 Knoten
    Restmeilen bis Marquesas: 1338 sm
    Wetter: Sonnig
    Auf dem Menü: Reste Essen :)

    Ich schaue aufs Meer. Auf den Horizont. Auf die Wolken, die sich dort auftürmen. Das Morgenrot färbt die Szene in rötliche Farben. "Die Farben des Horizonts". Ein schöner Titel für einen Segelfilm. Ein dramatischer Film. Ein junges Pärchen gerät auf dem Pazifik (West-Ost) in einen schweren Sturm, das Boot wird entmastet und sie segeln mit Behelfsrigg weiter und erreichen Hawaii.
    Manchmal habe ich Angst, dass wir in einen ausgewachsenen Sturm geraten. Wir versuchen Gebiete und Jahreszeiten zu vermeiden, in denen es zu solchen Stürmen kommen kann und dennoch lässt sich die Gefahr wohl nicht gänzlich bannen. Auf der Thor Heyerdahl sprach man stets von "seeklar" machen. In unseren Vorbereitungen trafen Verena, eine befreundete Seglerin, und ich erstmals auf den Begriff "Roll over ready", zu Deutsch. "Seeklar machen mit Vorbereitung auf eine Kenterung." Regale müssen nicht nur einfach verschlossen sein, sondern auch zubleiben, wenn das Boot über Kopf geht. Tanks, Batterien, schwere Gegenstände, sowie Bodenbretter fest verschraubt sein. Regale sollten so sicherbar sein, dass nichts herausfallen kann. Ich schaue mich in der Jonny um. Nein, darauf sind wir nur halb vorbereitet. Die Jonny wurde vor fast 40 Jahren als Hochseeregatta-Yacht gebaut und doch würde ich sie heute eher mit einem gemütlichen Wohnwagen vergleichen.
    Kündigt sich ein solcher Sturm an, so hätten wir definitiv noch einiges zu tun. Doch die Wetterberichte bleiben ruhig. Ich schaue weiter in das Morgenrot. Langsam verliert es seine Farbe. Wandelt sich in ein sanftes blau. Der Tag beginnt. Ein weiterer Tag auf See. Und die Meilen fallen langsam hinab. Unsere Freunde von der Nalani haben vorgestern die 1000 Meilen bis Ziel Marke erreicht. Sie melden, dass sie müde sind, ankommen wollen. Julian und Elena segeln zu zweit mit zwei kleinen Kindern. Sicherlich nochmal eine ganz andere Herausforderung. Wir freuen uns darauf, die beiden bald in die Arme nehmen zu können und ihnen zu dieser Leistung zu gratulieren.
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  • День 267

    Pazifiküberquerung Tag 18

    12 мая, South Pacific Ocean ⋅ ☁️ 28 °C

    Tag 18 - 11.05.2024
    Mittagsposition: 05°26'S 114°41'W
    Etmal: (24 h): 142 Seemeilen
    Durchschnitt: 5,9 Knoten
    Restmeilen bis Marquesas: 1480
    Wetter: Regnerisch bis Sonnig
    Auf dem Menü: Kürbis-Karotten Curry Tag 2

    Durchwachsenes Wetter begleitet uns. Mal scheint die Sonne, mal regnet es in Strömen. Mal ist so wenig Wind, dass unser Segel mit jeder Welle einfällt und kurz darauf sich wieder ruckartig mit Wind füllt und ein Zittern durchs Rigg geht. Mal ist so viel Wind, dass wir bereits über Reffen nachdenken. Gerade geht die Sonne auf und kämpft mit einer dickem Regenfront um die Vorherrschaft am Himmel.
    Auch der Wetterbericht der nächsten Tage bereitet mir Sorgenfalten. Unbeständige schwache Winde und dennoch viel Welle. Das klingt nach einer anstrengenden Zeit und schlaflosen Nächten. Bleibt nur zu hoffen, dass der Wetterbericht nicht Recht behält.
    Aber ihr seht - im Westen nichts Neues! Viel zu berichten, habe ich in den letzten Tagen nicht. Mein Durst nach Ankommen wird definitiv größer! Und ich freue mich darauf, wenn die letzten 1000 Meilen anbrechen!
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  • День 266

    Pazifiküberquerung Tag 17

    11 мая, South Pacific Ocean ⋅ ☀️ 28 °C

    Tag 17 - 10.05.2024
    Mittagsposition: 05°29'S 112°20'W
    Etmal: (24 h): 147 Seemeilen
    Durchschnitt: 6,1 Knoten
    Restmeilen bis Marquesas: 1620
    Wetter: Sonne
    Auf dem Menü: Kürbis-Karotten-Curry

    10.000 Seemeilen. Heute um 00:00 Uhr haben wir es geschafft! 10.000 Seemeilen seit wir am 20.08.2023 in Kiel unsere Leinen losgeschmissen haben. 10.000 Seemeilen und gefühlt 10.000 Erlebnisse, die wir damit verbinden. Die kleinen und großen Ereignisse in dieser Zeit haben uns geprägt. Sei es die Ankunft auf den Kanaren nach unserer ersten langen Etappe. Sei es das Kennen Lernen unserer Freunde, den LeeLoos und unsere gemeinsame Zeit mit ihnen. Sei es Tauchen in Martinique, Grenada oder Guadeloupe. Die San Blas Inseln. Das erste Mal Ankern mit Leine an einer Palme. Der Panama Kanal. Die Abfahrt aus Kiel. So viel haben wir schon erlebt. Manchmal fehlt mir die Zeit, das alles zu verarbeiten. Doch hier auf dem Pazifik habe ich endlich Zeit, zur Ruhe zu kommen, darüber nachzudenken, wie dankbar wir doch sein müssen dies alles zu erleben!Читать далее

  • День 265

    Pazifiküberquerung Tag 16

    10 мая, South Pacific Ocean ⋅ 🌬 27 °C

    Tag 16 - 09.05.2024
    Mittagsposition: 05°35'S 109°54'W
    Etmal: (24 h): 152 Seemeilen
    Durchschnitt: 6,3 Knoten
    Restmeilen bis Marquesas: 1767 sm
    Wetter: Durchwachsen
    Auf dem Menü: Würstchen / Gemüse Pfanne

    Nähen bei 2 m Welle. Für manch einen scheint das unvorstellbar, aber ich hatte einfach keine Lust darauf zu warten, dass die Welle weniger wird. Seit Tagen spiele ich in Gedanken an meinen Nähprojekten herum. Gestern morgen erst habe ich per Hand einen neuen Kissenbezug für das letzte Kissen unter Deck genäht. Es ist genug Stoff übrig und so stecke ich mit ein paar Nadeln den Bezug für unser "Chefkissen" ab.
    Wer bereits mal versucht hat 4 Stunden auf einer harten Bank zu sitzen, der weiß, warum wir ein Chefkissen haben. Nachtwachen sind einfach deutlich angenehmer, wenn einem der Sitzknochen nicht schmerzt.
    Mittags ist es so weit. Rutschdecke vorbereitet. (Eine Art Stopper-Socken-Tische-Decke) und dann wühle ich mich zu meiner Nähmaschine vor. Mittlerweile wohnt sie im Kleiderschrank. Jonas hat mittlerweile so viele Laderegler und Kabel darin verbaut, dass wir ihn sowieso nicht mehr für Klamotten nutzen. Seitdem hat meine Nähmaschine Einzug gefunden. Wenn man bei Seegang einen Schrank öffnet, braucht man am besten 5 Arme. Schrank aufhalten. Sachen in 3 Fächern davon abhalten, den Schrank zu verlassen und die Sachen herausholen, die man tatsächlich braucht. Mit zwei Armen, schlägt die Schranktür eben rythmisch hin und her. Die Sachen kommen einem meist schon entgegen und man benutzt Hüfte und Bauch, um alles vorm endgültigen Herausschießen zu hindern. Geschafft. Die Nähhmaschine steht. Jetzt sitze ich mit einem Bein eingekeilt und mit dem anderen nach Steuerbord abstützend an der Maschine. Der Stoff ist bereits wieder vom Tisch gefallen. Mühsam beuge ich mich hinunter. Gar nicht so leicht aus meiner Yoga-Sitzweise heraus. Und hebe direkt auch noch die Garnrolle mit auf, die an meinem Ohr vorbeigesegelt kommt. Endlich ist alles an Ort und Stelle und ich nähe rythmisch mit der Welle mal langsam mal schnell über den Stoff. Eine große Welle packt die Jonny. Schnell halte ich Garn, Maschine und mich selbst fest. Und weiter geht's. Nähen erfordert höchste Konzentration. Und ohne mindestens einmal pro Minute laut zu fluchen ist es kaum
    möglich, einen Kissenbezug zu nähen, aber es hat sich gelohnt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen!
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  • День 264

    Pazifiküberquerung Tag 15

    9 мая, South Pacific Ocean ⋅ 🌬 27 °C

    Tag 15 - 08.05.2024
    Mittagsposition: 05°36'S 107°21'W
    Etmal: (25 h): 165 Seemeilen
    Durchschnitt: 6,6 Knoten
    Restmeilen bis Marquesas: 1910 sm
    Wetter: Sonnig / Bewölkt
    Auf dem Menü: Pizza 🍕

    Auf dem Atlantik hatten wir ab 1000 Seemeilen to go, das Gefühl, dem Ende näher zu kommen. Die Seemeilen purzelten Tag für Tag hinab, dem Ende, der 0 entgegen.
    Auf dem Pazifik setzt dieses Gefühl bereits bei 2000 Seemeilen ein. Haben wir doch gestern Abend die Hälfte geschafft. Streckenmäßig. Wann wir ankommen, steht noch in den Sternen. Doch das Ziel rückt langsam in erreichbare Nähe. Die Wellen sind nach wie vor anstrengend. Doch die Sonne scheint und es ist längst Alltag eingekehrt. Jonas und ich finden endlich die Energie, um unsere jeweiligen Projekte anzugehen. Nähen, Elektrik, das übliche. Unser Schiff muss schöner werden! Wir haben Spaß daran, die Jonny immer weiter an unseren Alltag und an unsere Bedürfnisse anzupassen!
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  • День 263

    Pazifiküberquerung Tag 14

    8 мая, South Pacific Ocean ⋅ 🌬 27 °C

    Tag 14 - 07.05.2024
    Mittagsposition: 05°25'S 104°39'W
    Etmal: (24 h): 167 Seemeilen (Rekord!!)
    Durchschnitt: 7,0 Knoten
    Restmeilen bis Marquesas: 2075 sm
    Wetter: Sonnig
    Auf dem Menü: Mahi Mahi / Grillkäse mit Reisnudeln und Paprika-Sahne-Sauce

    Ich kann es kaum glauben, aber wir sind nun mehr schon zwei ganze Wochen auf See. Zwei Wochen ohne festen Boden. Ohne Kontakt zu anderen Menschen. Ohne andere Boote auch nur gesehen zu haben.
    Ich bereite meine morgendliche Nachricht an die "Pacific Fleet" vor. Die Segelyachten Miraflores, Imagine, Jaleo Primero, Whirlwind, Jamesby, Lella und Kaikoa sind im
    Umkreis von 200 Seemeilen und haben mit uns das gleiche Ziel - die Marquesas. Allmorgendlich schicken wir uns einander
    Positions- und Wetterupdates, teilen unsere Sorgen und unsere Freuden miteinander. Ein Boot nach dem anderen hat den Äquator überquert. Ein Boot nach dem anderen wird in den nächsten Tagen die Halbzeit erreichen. 2000 Seemeilen bis zum Ziel. Es ist ein schönes Gefühl zu wissen, man ist nicht allein. Da haben andere genau mit den gleichen Problemen zu kämpfen. Die einen haben stärkeren Strom gegen an. Die anderen zu leichte Winde. Oder wir - zu hohe Wellen. Der Pazifik muss sich definitiv erarbeitet werden. Ich kann mich nicht erinnern, wer meinte, der Pazifik sei der entspanntere Atlantik, aber das können wir Stand heute nicht bestätigen.

    Gestern Nachmittag kam zumindest endlich mal die Sonne heraus. Lädt nicht nur unsere Batterien, sondern auch meinen Energiehaushalt wieder auf. Den brauche ich auch, denn auch wenn es die Videos nicht zeigen, bockt die Jonny zwischenzeitlich wie ein gestandener Rodeobulle. Unkontrolliert und vor allem unvorhersehbar. Ich habe wohl noch nie in meinem Leben so oft geflucht, wie bei diesem Abendessen. Eingekeilt zwischen den Schränken versuche ich meine Tomate auf dem Küchenbrett zu halten. Sobald sie geschnitten ist, beginnt sie auch schon sich über die komplette Anrichte zu verteilen. Schnell in die Pfanne. Der Herd ist kardanisch aufgehängt. Das bedeutet er schwingt mit. Zumindest das Schaukeln kann er ein wenig ausgleichen - führt allerdings dazu, dass die Pfanne und der Topf immer wieder unter dem Küchenschrank verschwinden. Ich passe den Moment ab, dass die beiden bei mir vorbeikommen und schmeiße schnell die Tomaten hinterher. Kochen ist wie jonglieren. Gleichzeitig die Gedanken bei Töpfen, Deckeln, Schüsseln und Messern haben. Wo kann ich was abstellen, damit es nicht im nächsten Moment schon durch die Gegend fliegt. Wieder einmal schwöre ich mir - "Morgen gibt es Nudeln mit Pesto"! Wahrscheinlich nicht. Am Ende schaffe ich es dann doch irgendwie den angebratenen Fisch, den Topf mit Nudeln, die Pfanne mit Sauce ( die mit jeder Welle überzulaufen droht) und den Grillkäse für Antonia ins Cocpit zu befördern. Wir gehen das Risiko ein. Mal sehen, ob wir von einer Welle getroffen werden. Doch wir bleiben verschont. Der Geschmack des Essens lässt mich die Strapazen der Zubereitung vergessen.
    Lecker :) Zum Nachtisch noch ein Stück Bananenkuchen und dann falle ich auch schon bald in einen weiteren unruhigen Schlaf.

    Heute morgen ist die Welt schon rosiger. Die Sonne scheint. Die Wellen schmeißen uns nur noch alle 20 Minuten komplett aus der Bahn. Wir kommen etwas langsamer voran, aber dafür ruhiger! Dafür haben wir einen Jonny Rekord für die letzten 24 h aufgestellt - 7,0 Knoten im Schnitt! Und das nur unter einem Vorsegel! 😎😎😎
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  • День 262

    Pazifiküberquerung Tag 13

    7 мая, South Pacific Ocean ⋅ 🌬 27 °C

    Tag 13 - 06.05.2024
    Mittagsposition: 05°07'S 101°49'W
    Etmal: (24 h): 153 Seemeilen
    Durchschnitt: 6,4 Knoten
    Restmeilen bis Marquesas: 2245
    Wetter: Stürmisch bewölkt
    Auf dem Menü: Ofengemüse mit Mahi Mahi

    Eine Welle katapultiert mich vom Sofa. Hätte ich nicht sowieso schon mit einem ausgestreckten Bein geschlafen, wäre ich wohl hart auf dem Boden im Salon aufgeschlagen. Ich höre die Töpfe im Schrank poltern. Verwirrt stehe ich auf. Wieder ein Querschläger. Die Wellen sind hoch und steil. Sie kommen schräg von der Seite und immer wieder lassen sie unser Boot aus dem Ruder laufen. Quer zur Welle geraten. Immer wieder krängen wir stark auf die Seite bis die Welle sich unter uns durch geschoben hat und wir uns ruckartig aufrichten und dann an der Rückseite der Welle in die andere Richtung Krängen. Ich habe die Nacht schlecht geschlafen. Die anderen wahrscheinlich ebenfalls. Unser Segel ist gerefft, verkleinert. Der Wind steigt immer wieder auf die 25 Knoten hinauf. Zu viel Wind für unser Leichtwindsegel. Es ist 04:44 Uhr. Es macht keinen Sinn, sich nochmal hinzulegen. Und so stehe ich auf und löse Jonas von seiner Wache ab. Die Nacht ist dunkel. Nur die Milchstraße leuchtet am Himmel. Hinter uns türmen sich dicke Wolken auf. Ein weiteres Unwetter? Ich seufze. Ob wir irgendwann auf dieser Reise mal für mehr als 2 h angenehmes Segelwetter haben werden? Ich wage es zu bezweifeln. Und so sitze ich nun im Cockpit, halte mich fest und werde dennoch immer wieder hin und hergestoßen. Ein Ende ist nicht in Sicht.
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  • День 261

    Pazifiküberquerung Tag 12

    6 мая, South Pacific Ocean ⋅ 🌬 27 °C

    Tag 12 - 05.05.2024
    Mittagsposition: °'S °'W
    Etmal: (24 h): 147 Seemeilen
    Durchschnitt: 6,1 Knoten
    Restmeilen bis Marquesas: 2385 sm
    Wetter: Bewölkt
    Auf dem Menü: Wraps mit Auberginen, Tomaten, Guacamole, Nudeln & Ananas

    Der gestrige Nachmittag verläuft ruhig. Denke ich. Die See ist halbwegs erträglich. Der Wind ein wenig schwach, so dass wir langsamer vorankommen als erwartet. Auch der Strom ist nicht vorhanden. Wurden uns nicht sogar 2 Knoten Strom versprochen? Die Fahrt durchs Wasser Anzeige zeigt den gleichen Wert wie die Fahrt über Grund Anzeige. Kein Strom. Nun gut.
    Aus unserem täglichen Positionsaustausch mit mehreren anderen Yachten - wir nennen uns die _Pacific Fleet_ wissen wir, dass die Segelyacht Whirlwind nur 50 Meilen hinter uns liegt. Wenn wir weiter nur 5 Knoten segeln, holt sie uns am Ende noch ein. Zwar kein Wunder, ist sie doch 3 Meter länger, aber kampflos wollen wir uns nicht geschlagen geben.
    Wir beschließen, die letzten vollen Dieselkanister aus den achterlichen Backskisten in den Tank umzufüllen. Das nimmt Druck aus dem Achterschiff. Im Seegang leichter gesagt als getan. Überall verkeile ich Fässer und Kisten, Seile und Gedöns, um an die schweren Kanister heranzukommen.
    Endlich gluckert der erste Diesel in den Tank. Gerade als die letzten Tropfen in den Trichter fallen, höre ich ein Zirren hinter mir. Die Angel. Natürlich. Mit der einen Hand halte ich den Trichter, mit der anderen die Bremse der Angel. Wollen wir dem Fisch doch nicht zu viel Leine geben. Antonia springt auf und eilt mir zur Hilfe während Jonas den Dieselkanister verschließt und auf die Plattform springt. Schnell das Sicherungsseil umgelegt, holt er bereits an der Leine. Ich habe einen Moment Zeit, und während ich den Alkohol und das Messer vorbereite, fällt mein Blick auf unsere Handleine. Ohje. Die ist ja unter Spannung. Behutsam ziehe ich daran. In 20 Meter Entfernung springt ein aufgebrachter Fisch umher! Leute, da hängen zwei Fische an den Leinen. Meter um Meter holen wir sie dichter heran. Bis sie irgendwann natürlich sich ineinander verwickeln. Mühsam gelingt es uns Fisch 1 anzulanden. Schnell betäubt und getötet, halte ich ihn fest. Jonas und Antonia ziehen den zweiten in die Nähe. Nach schneller Überlegung beschließen wir, Fisch Nummer 2 sein Leben zu schenken. Es ist zu viel für uns zum Essen. Gerade als Jonas den Haken greifen will, macht der Fisch einen letzten Sprung und ist frei. Schnell verschwindet er in der Tiefe. Wir schauen seiner schimmernden Flosse hinterher und hoffen, dass er sich vom Schock erholt.
    Der Mahi Mahi ist schnell ausgenommen und filetiert. Lecker. Weißer Fisch schmeckt am besten! Zurück zum Diesel. Warum auch alles auf einmal Geschehen muss. Drei weitere Kanister fließen in den Tank. Dann schließe ich den Stutzen, verstaue die leeren Kanister und falle erschöpft auf die Backskiste. Jetzt erstmal Duschen.
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