• Tina Schwendel
apr. – sep. 2024

Pacific Crest Trail

Et 173-dags eventyr af Tina Læs mere
  • Tag 43: Meile 465.6 bis Meile 478.2

    19. maj 2024, Forenede Stater ⋅ 🌙 13 °C

    Nun bin ich schon sechs Wochen unterwegs!

    Die Nacht war ziemlich unruhig, denn ich habe Mäuse gehört und auch gesehen. Somit hatte ich die ganze Zeit Angst, dass sie wieder an meinen Essensbeutel gehen und Löcher reinbeißen. Das ist zum Glück nicht passiert, aber wirklich gut geschlafen habe ich nicht.
    Im Nebel ging es dann auf den Trail. Ich startete allein und kämpfe mit den Berg hinauf. Jeder Meter fühlte sich heute an, wie ein Kampf, denn meine Füße schmerzen in den neuen Schuhen.
    Zum Glück stehen nur 12 Meilen bis zu einer Fire Station an. Dort angekommen warteten wieder einige bekannte Gesichter auf mich. Wir unterhielten uns und warteten auf Sticky Buns und Blossom. Gemeinsam mit ihnen und Stinky Fish fuhr ich nach Green Valley und wir hatten super leckere Burger!
    Yvonne aus England hat uns dort hin gefahren. Eigentlich wandert sie auch, doch sie hat sich den Fuß gebrochen und dann entschieden, einen Van zu kaufen und ihrer Trail Family zu folgen bis sie wieder wandern kann. Blossom war Teil ihrer Trail Family und somit haben wir Glück und einen privaten Chauffeur.
    Die Nacht verbrachten wir dann an der Fire Station, wo es Wasser und Picknickbänke gab. Dort lagen riesige Pinienzapfen rum, die größer waren als mein Kopf.
    Eine große Gruppe Wanderer versammelte sich am Abend um die Picknickbank und tauschte sich über die vergangenen Tage aus. Dadurch kam ich spät ins Bett und habe es mal wieder nicht geschafft, den Blogeintrag für den Tag fertig zu machen. Ich gebe aber mein bestes, dass es hier so aktuell wie möglich bleibt!
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  • Tag 44: Meile 478.2 bis Meile 498.2

    20. maj 2024, Forenede Stater ⋅ 🌙 13 °C

    Heute war es kalt!
    Als ich aufgewacht bin, war draußen alles voller Nebel. Es hat sich angefüllt als würden wir in einer Wolke zelten. Von den Bäumen hat es auch ordentlich auf mein Zelt getropft. Die Motivation aufzustehen war heute eher gering und trotzdem waren wir heute schon vor 7 auf dem Weg. Die ersten Meilen ging es bergauf und die Kälte hat noch nicht wirklich gestört. Nach zwei Meilen ging es aber dann bergab bzw. recht flach dahin und der Wind zwang mich dazu, eine Jacke anzuziehen.
    Als ich andere Wanderer traf, die eine Pause machten, gesellte ich mich dazu. Ich musste mich fast zwingen bei der „Kälte“ (es waren sicher über 10 Grad) für eine Pause anzuhalten.
    Nach der Pause ging es bergauf und ich schaltete einen Podcast an, um mich ein wenig von der Anstrengung abzulenken. Das klappte auch ganz gut und die etwa 400 Hm waren schnell überwunden. Oben angekommen traf ich Mermaid und Funky Flames, die eine Pause machten und ich gesellte mich dazu. Wenig später kamen Neo und Tony ebenfalls dazu.
    Die Sonne versuchte ihr bestes, doch konnte den Nebel nicht vertreiben. Also saßen wir alle mit unseren Daunenjacken da. Die anderen machten sich wieder auf den Weg, aber ich blieb noch ein bisschen sitzen. Eigentlich wollte ich auf Sticky Buns und Blossom warten, doch die entschieden sich spontan in eine Stadt zu hitchen und dort Burger zu essen. Einerseits war ich traurig, aber andererseits war ich auch froh, denn ich wollte nicht schon wieder Geld für essen ausgeben.
    Ich setzte meine Wanderung fort und irgendwann kam die Sonne zum Vorschein. Es ging mal wieder durch ein Waldbrandgebiet, wo der giftige Puddle Dog Bush überall am Wegesrand wuchs. Um seine Blätter nicht zu berühren, tänzelte ich den Weg entlang.
    Ich fühlte mich gut und meine Füße hatten sich auch schon an die neuen Schuhe gewöhnt. Eigentlich hatte ich geplant, nach 16 Meilen zu campen, doch es war noch recht früh und meine Beine wollten weiter. Also ging es zu einem größeren offiziellen Campingplatz. Dort warteten Chef und Valentina, ein deutsches Pärchen was ich schon oft getroffen habe. Ich freue mich immer, wenn wir am selben Ort campen und ich beobachten kann, was Chef(-koch) abends zaubert. Bei den beiden wird nämlich jeden Tag frisch gekocht.
    Es wurde heute recht schnell kalt, da der Wind auffrischte. Also verschwand ich nach dem Essen schnell in meinem Zelt!
    Blossom und Sticky Buns schafften es nicht mehr bis zum dem Campingplatz. Wir haben uns aber für morgen schon einen Treffpunkt ausgemacht.
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  • Tag 45: Meile 498.2 bis Meile 508.1

    21. maj 2024, Forenede Stater ⋅ ☀️ 22 °C

    Schon wieder eine Nacht, die nicht so wirklich erholsam war. Der Wind frischte ganz schön auf und brachte mein Zelt in der ersten Nachthälfte ordentlich zum wackeln. Zum Glück legte er sich irgendwann und ich wurde von einem tollen Sonnenaufgang geweckt.
    Ich hatte es heute Morgen nicht eilig, denn der verabredet Campingplatz war nur 10 Meilen entfernt. Ich blieb ein wenig länger liegen, versuchte mein Zelt vom Sand zu befreien, der durch den Wind hereingeblasen wurde und frühstückte mit ein paar anderen Deutschen in der Sonne.
    Gegen 8 Uhr wurde ich dann aber langsam nervös und machte mich auf den Weg. Nach zwei Meilen kam ich am 500 Mile Marker vorbei. Was für ein tolles Gefühl! Aber gleichzeitig denke ich daran, dass bis nach Kanada noch 2.150 Meilen vor mir liegen.
    Kurze Zeit später kam ich an einem Wassertank vorbei, wo ich mein Wasser auffüllte und mit ein paar anderen ein zweites Frühstück zu mir nahm. Danach führte der Weg über Wiesen und durch Wälder. Manchmal fühlte es sich an, als würde ich zuhause über eine Streuobstwiese laufen.
    Ein wenig später konnte man mal wieder in die Mojavewüste schauen. Morgen geht es dort hinunter!
    Gegen 12.30 Uhr war ich schon am ausgemachten Campingplatz und verbrachte die Zeit mit Mittagessen, Wasser holen und ein wenig stretching. Irgendwann kamen Mermaid und Funky Flames dazu und wir bauten die Zelte auf. Mein Zelt steht etwas schief, aber dafür windgeschützt und etwas abseits für mehr Ruhe.
    Ich hatte heute auch endlich mal Zeit meine Blogeinträge zu vervollständigen.
    Der Campingplatz füllte sich und obwohl er nur für 5 Zelte ausgeschrieben war, haben mehr als ein Dutzend Platz gefunden. Schon gegen 17.30 Uhr haben wir uns zum Abendessen zusammengefunden. Ich bin froh, dass ich heute mal einen ganz entspannten Nachmittag hatte und auch früh ins Bett komme. Schon vor 19 Uhr lag ich auf meiner Isomatte und vertrieb mir die Zeit mit Podcasts bis endlich die Sonne unterging. Hoffentlich wird es eine lange und erholsame Nacht für mich!
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  • Tag 46: Meile 508.1 bis Meile 517.6

    22. maj 2024, Forenede Stater ⋅ 🌬 26 °C

    Letzte Nacht war mit Abstand die beste Nacht seit langem! Ein großer Dank geht an die Oropax und meinem Buff als Augenbinde gegen den Mond, der fast voll vom Himmel schien.
    Heute ging es runter in DIE Wüste! Runter bedeutete in dem Fall leider nicht nur runter, sondern auch ständig wieder bergauf über Hügel. Das war für alles etwas enttäuschend!
    Nach gut 10 Meilen erreichte ich Hikertown gegen 11 Uhr.
    Hikertown befindet sich im westlichen Arm der Mojavewüste und ist der letzte Ort, um Wasser aufzufüllen, einzukaufen und sich zu entspannen bevor es durch die Wüste geht.
    Wir hatten das perfekte Timing, um dort anzukommen, denn es gab Trail Magic! Gesponsert wurde Wasser, Bier und Pizza von einer Wassermarke. Im Gegenzug mussten wir Wanderer für einen Werbedreh herhalten, was aber auch irgendwie ganz witzig war.
    Gegen Abend sind wir nach Lancaster gefahren, um dort eine Nacht im Hotel zu schlafen.
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  • Tag 47: Meile 517.6 bis Meile 533.0

    23. maj 2024, Forenede Stater ⋅ ☀️ 26 °C

    Nach einer ruhigen Nacht im Hotel ging es auf dem Rückweg nach Hikertown zu Walmart, um für den nächsten Abschnitt einzukaufen. Es war das erste mal für mich im Walmart und ich muss sagen, dass ich doch etwas überfordert war von der Größe und den unendlichen Möglichkeiten.
    Zurück in Hikertown sortierte ich zuerst meine Einkäufe und mischte mich dann unter die vielen anderen Hiker. Ich lernte die Trail Family von Blossom und Kidnapper kennen, denn wir wollten heute zusammen auf den Trail gehen. Wir verbrachten den Tag mit Kartenspielen und Gesprächen mit anderen Hikern.
    Gegen 18 Uhr machten wir uns auf den Weg. Da dieser Abschnitt sehr heiß ist und es die ersten 17 Meilen kein Wasser gibt, nehmen es die meisten zum Anlass eine Nachtwanderung daraus zu machen. Man geht in größeren Gruppen und macht eine Art Party daraus, denn es geht die ganze Zeit auf Straßen entlang.
    Man folgt dem LA Aquaduct, einer riesigen Wasserleitung, die Wasser aus den Bergen nach Los Angeles transportiert. Umso ernüchternderer, dass es so lang keinen Wasserzugang gibt, obwohl es doch so nah ist!
    Die ersten Meilen vergingen schnell. Wir beobachteten den Sonnenuntergang und machten viel mehr Fotos als üblich. Als die Sonne untergegangen war, haben alle Knicklichter ausgepackt, sodass es sich wirklich wie eine Party angefüllt hat.
    Wir wussten, dass diese Nacht Vollmond sein wird und waren überrascht, dass er nirgends zu sehen war. Es lies eine Weile auf sich warten, bis der riesig und orangerot hinter den Bergen aufging. Das war ein toller Anblick! Danach schien er so hell, dass wir unsere Stirnlampen gar nicht mehr brauchten.
    Das Ziel war es eigentlich, die 17 Meilen bis zum Wasser zu laufen und dort dann unter einer Brücke zu übernachten. Gegen 12.30 Ihr beschlossen wir jedoch unseren heutigen Wandertag zu beenden und das Lager aufzuschlagen. Ich war zu faul mein Zelt aufzustellen, also habe ich mal wieder unter freiem Himmel geschlafen.
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  • Tag 48: Meile 533.0 bis Meile 545.1

    24. maj 2024, Forenede Stater ⋅ 🌬 13 °C

    Wir haben versucht, so lang wie möglich zu schlafen, doch in der Sonne war es irgendwann zu warm. Also packten wir alles zusammen und machten uns gegen 9 Uhr auf den Weg zum Wasser. Im Hellen war es unglaublich langweilig einfach nur flach geradeaus zu laufen. Nach den zwei Meilen bis zum Fluss brauchten wir deshalb erstmal eine Pause. Danach ging es weiterhin geradezu in einer Linie Richtung Berge. Es ging langsam bergauf, doch durch den Wind fühlte es sich noch sehr viel anstrengender an. Die vielen Windräder stehen da tatsächlich nicht ohne Grund.
    Die Mittagspause verbrachten wir in einem Canyon mit Bach. Dort füllten wir unserer Wasservorräte auf und machten uns dann auf, um noch 3,5 Meilen bis in den nächsten Canyon zu wandern. Dabei wurden wir mehrmals fast vom Trail geweht!
    Auch am Zeltplatz war es sehr windig, sodass wir uns gegenseitig helfen mussten, die Zelte aufzustellen und alle Heringe mit schweren Steinen beschwerten. Abendessen gab es dann im Zelt und mental hatte ich mich schon auf eine eher unruhige Nacht eingestellt. Die erste Nachthälfte war sehr windig. Manchmal habe ich sogar ein bisschen gegen die Zeltwand gedrückt, um es ein bisschen zu stabilisieren. Irgendwann hörte der Wind jedoch auf und ich konnte schlafen.
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  • Tag 49: Meile 545.1 bis Meile 558.5

    25. maj 2024, Forenede Stater ⋅ 🌙 11 °C

    Nach der windigen Nacht waren wir uns einig, dass wir noch eine halbe Stunde länger liegenbleiben. Gegen 8 Uhr sind Sticky Buns und ich dann auf den Trail gestartet. Es ging gleich von Anfang an bergauf, aber zum Glück ganz gemütlich.
    Oben angekommen erwartete uns ein nett eingerichteter Campingplatz mit zwei Fässern Wasser und mehreren Stühlen. Die meisten waren schon belegt, denn es war ein wunderbarer Ort um eine Pause einzulegen und Wasser aufzufüllen.
    Wenige Minuten fuhr Robert mit seinem Allrad-Pickup vor und brachte frische Mandarinen, Kekse und Chips vorbei. Er unterhält den Wasercache und erzählte uns, dass sein Bruder damit angefangen hatte, nachdem er in einem besonders trockenen Jahr einige Hiker wegen Dehydrierung direkt ins Krankenhaus fahren musste. Seitdem füllen sie die Fässer regelmäßig mit frischem Quellwasser.
    Nach der Pause ging es größtenteils bergab in Richtung Tehachapi. Es wurde wieder sehr viel windiger und die Anzahl der Windräder stieg auch wieder. Es hatte etwas sehr beruhigendes, all die Windräder beim drehen zu beobachten. Ach gut 13 Meilen erreichten wir den Highway in Richtung Tehachapi und wurden von einer jungen Frau mit rasanten Fahrstil mit in die Stadt genommen. Am Walmart ließ sie uns raus, damit wir etwas frisches zu essen für den Abend kaufen konnten.
    Danach holte und Trail Angel Barbara ab, bei der wir heute übernachtet hatten. In einer Lagerhalle, die ursprünglich mal für Äpfel genutzt wurde, hat sie einen Rückzugsort für Hiker geschaffen. Dort gab es eine Küche und ein Badezimmer mit Dusche. Viele andere nutzten dieses Angebot auch, sodass die Halle voll mit Matratzen lag und auch im Garten Zelte standen. Zusammen hatten wir einen gemütlichen Abend bei Kerzenschein und ich wurde in die WhatsApp-Gruppe der deutschen Wanderer aufgenommen.
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  • Tag 50, 51 und 52: 3-Zeros in Tehachapi

    28. maj 2024, Forenede Stater ⋅ ☁️ 21 °C

    Am Sonntagmorgen holte uns Yvonne an Barbaras Hiker Hut ab und brachte uns zum Hotel für die nächsten beiden Nächte. Da Sonntag war, hatte die Post zu und wir konnten unsere Pakete nicht abholen. Yvonne war deshalb so lieb und hat das schon am Samstag für uns gemacht! Bepackt mit den Paketen und Rucksäcken hofften wir auf einen Storageroom, um alles bis zum Check in zu lagern, aber sowas gab es nicht. Zum Glück konnten wir all unsere Sachen in einem Zimmer von anderen Wanderern unterbringen. Um die Zeit zu überbrücke besuchten wir die deutsche Bäckerei, die es im Ort gab und aßen ein Sandwich.
    Danach machten wir den Plan für die kommende Etappe und hitchten zu Walmart um einzukaufen. Ich bin immer froh, wenn dieser Part geschafft ist!
    Abends waren wir zu acht Sushi essen und hatten eine gute Zeit!

    An Tag zwei wollte ich das Hotelzimmer so wenig wie möglich verlassen. Ich frühstücke mit Sticky Buns und Smokey und telefonierte dann über zwei Stunden mit den Lieben zuhause. Gegen Mittag machten wir uns zusammen mit Yvonne auf zum Pool und genossen das Wasser, was uns oft so sehr fehlt.
    Ich zog mich jedoch schnell wieder nach drinnen zurück, da ich einen Sonnenbrand fürchtete, den ich dann trotzdem bekam.
    Gegen 14.30 Uhr verließen Sticky Buns und Yvonne das Hotel, um zum Friseur zu gehen. Ich hatte das Hotelzimmer nun für mich und genoss es einfach mein Ding zu machen. Ich sortierte das Essen für die nächsten Tage, reinigte alles, was es zu reinigen gab und nahm eine lange Dusche.
    Ich versuchte alles so gut wie möglich vorzubereiten, damit ich danach einfach nur rumliegen konnte.
    Als die beiden wieder zurück kamen, stand der Vorschlag im Raum, mit ein paar anderen bowlen zu gehen. Das war so ziemlich das einzige, was mich auf dem Zimmer locken konnte. Wir fuhren mit Ed und Mike zur Bowlinghalle, versackten dann aber im Restaurant und es wurde zu spät zum bowlen. Trotzdem hatten wir einen schönen Abend mit insgesamt 12 Leuten. Und wir beschlossen noch eine Nacht länger in der Stadt zu bleiben, da ein paar Leute, die wir kennen, ein großes Haus mit genug Schlafplätzen gemietet haben.

    Nach einer weiteren entspannten Nacht im Hotel verbrachte ich eigentlich den ganzen Vormittag damit, darauf zu warten, das Sticky Buns endlich ihr Zeug sortiert und alles packt. Ich selbst hatte nur die Bearcan zu packen. Diese ist in der Sierra Nevada Pflicht, um das Essen bärensicher zu verstauen. Da wir sie erst in Kennedy Meadows brauchen, haben wir sie mit einigen Sachen bestückt, die wir bis dahin nicht mehr brauchen. Nach dem Checkout ging es schnell zur Post und dann zu unserer neuen bleibe. Während ich es mit dort bequem machte, holten Sticky Buns und Yvonne Blossom vom Trail ab. Sie war am Tag zuvor auf den nächsten Abschnitt gestartet, hatte aber nun beschlossen aufzuhören und nach Hause zu fahren.
    Wir verbrachten noch einen schönen Abend zusammen, waren im Whirlpool und wurde lecker bekocht. Weil dann noch nicht genug Betten für 16 Personen da waren, habe ich auf meiner Isomatte auf dem Boden geschlafen und konnte somit kostenlos übernachten.
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  • Tag 53: Meile 566.5 bis Meile 571.0

    29. maj 2024, Forenede Stater ⋅ 🌬 20 °C

    Den Vormittag verbrachte ich wieder damit mit Freunden zu telefonieren. Man muss es schon ausnutzen, wenn es guten Internetempfang gibt.
    Danach räumten wir das Haus auf. Bei 16 Personen liegt auf jeden Fall ganz schön viel Zeug rum. Außerdem schlugen wir uns die Bäuche mit dem übrig geblieben Essen voll.
    Sticky Buns beschloss noch eine weitere Nacht mit Yvonne in der Stadt zu bleiben, also machten nur Smokey und ich uns wieder auf den Weg, nachdem wir noch Sandwiches für das Abendessen gekauft hatten. Als wir den Trailhead verließen, war es schon fast 16 Uhr. Die Sonne zeigte was sie kann und der Wind machte es uns auch nicht leicht. Auch der Rucksack war besonders schwer, da wir 5 Liter Wasser und Essen für 5 Tage dabei hatten. Wir hatten zum Glück nur 4,5 Meilen für heute geplant.
    Umso glücklicher war ich, also ich endlich am Campingplatz an kam. Es war klar, dass wir bei dem Wind kein Zelt aufstellen werden, da die Gefahr zu groß ist, dass was kaputt geht. Also rollten wir unsere Isomatten hinter einem dichten Busch aus und schliefen unter den Sternen. Das wird hier Cowboycampen genannt.
    Wir machten es uns in unseren Schlafsäcke bequem und aßen die Sandwiches während die Sonne langsam unter ging. Wir hatten einen tollen Blick in die Wüste und konnten sogar Mount Baden-Powell noch einmal sehen!
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  • Tag 54: Meile 571.0 bis Meile 587.5

    30. maj 2024, Forenede Stater ⋅ ☁️ 20 °C

    Die Nacht war erstaunlich ruhig, dafür dass der Wind uns um die Ohren pfiff. Wenn ich dann doch mal aufwachte, dann habe ich mir einfach den wunderschönen Sternenhimmel über mir angeschaut. Um 5 klingelte der Wecker, um 6 Uhr starteten wir auf den Trail. Es waren über 30 Grad für heute angesagt und wir hatten 12 Meilen bis zum nächsten Wasser vor uns.
    Der Weg führte zunächst hinauf durch ein lila Blütenmeer und dann entlang kleiner Büsche. Für einige Meilen folgten wir dann einer Dirtroad, was eher untypisch ist. Zum Glück lernte ich kurz vorher Sneaky kennen und unterhielt mich während dieses Abschnittes mit ihr. Sie kommt auch aus Deutschland, doch weil wir die Unterhaltung in Englisch angefangen hatten, führten wir sie auch so fort. Manchmal fühlt sich das komisch an, aber ich bin auch froh über die Möglichkeit mein Englisch zu verbessern. Als es bergauf ging, brauchte ich dann ein paar Pausen, sodass meine Begleitung davonzog.
    Gegen 11.30 Uhr kam ich an der Wasserquelle an. Ein kleiner Bach plätscherte mit einigen Wasserfällen vor sich hin. Ich suchte mir ein schattiges Plätzchen, filterte mein Wasser und aß meinen Thunfischwrap. Nach und nach kamen immer mehr Hiker dazu. Zuerst Susn und Chopper, die ich schon in Tehachapi beim Bowling-Abendessen kennengelernt hatte, dann Marlena (Kolibri) und Fabian (MountainDewD), ein Pärchen aus Aachen.
    Die Zeit verflog und wir machten uns auf zum Campingplatz. Mit 5,5 Liter Wasser im Gepäck brachten wir die 6 Meilen hinter uns und erreichten einen schönen Platz mit vielen kleinen Nischen zwischen den Büschen. Ich baute mein Zelt auf, denn es waren zu viele Insekten unterwegs.
    Beim Abendessen hatte ich Gesellschaft von Marlena und Fabian, denn Smokey erreichte das Camp erst spät.
    Es ging zeitig ins Bett, denn morgen soll es früh losgehen!
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  • Tag 55: Meile 587.5 bis Meile 605.2

    31. maj 2024, Forenede Stater ⋅ ☁️ 25 °C

    Nach dem heißen Tag gestern, habe ich beschlossen, noch früher zu starten. Der Wecker klingelte um 4. Es war stockdunkel, also drehte ich mich nochmal um. Gegen 4.30 Uhr zog ich mich langsam an, packte alles zusammen und war 5.15 startklar. Die Sonne war noch nicht zu sehen, aber es war hell genug, um ohne Stirnlampe loszugehen. Ein bisschen unheimlich war es mir jedoch.. die Pumas jagen doch in der Dämmerung, oder?
    Gesehen habe ich keinen, musterte den Sandboden vor mir jedoch ständig nach möglichen Spuren.
    Nach und nach ging die Sonne auf, doch es blieb lange angenehm kühl.
    Der Trail führte zu meiner Überraschung heute viel durch Wälder. Immer bergauf, bergab, doch durch den vielen Schatten im Wald war es sehr gut auszuhalten. Das einzig nervige heute waren die fliegenden Ameisen, die zu tausenden in der Luft umherschwirrten und mir immer ins Gesicht flogen.
    Apropos Tiere.. ein Kommentar in unserer Navi-App verriet, dann in den Wäldern Bären gesichtet wurden. Ich hielt meine Augen offen, sah jedoch keinen.
    Da ich heute so früh gestartet bin, habe ich zum ersten Mal die magischen 10by10 geschafft, also 10 Meilen vor 10 Uhr. Bis zur Mittagspause hatte ich aber noch 5 weitere Meilen vor mir. Ich wollte unbedingt an der nächsten Wasserquelle für heute Pause machen. Zum einen kann man in Ruhe Wasser filtern und zum anderen kann man so viel wie möglich trinken, um dann weniger mitnehmen zu müssen. Das nennt man im Hikerslang „camel up“.
    Kurz vor der Pause habe ich den 600 Mile Marker erreicht! Langsam geht das immer schneller.
    Die Pause verbrachte ich wieder mit Marlena und Fabian und sogar ein bisschen Internetempfang. Der ist wirklich rar in den letzten Tagen.
    Das Camp für heute war nur noch 2,5 Meilen entfernt und das war auch gut so. Ich hatte nämlich mal ernsthaft körperliche Beschwerden. Zum einen tat mein linkes Schienbein weh. Das kannte ich schon von einigen früheren Wanderungen und ich wusste auch, dass es eine Überlastung ist und hoffentlich schnell wieder weg geht, wenn ich langsamer mache. Zum anderen hatte ich mir aufgrund der warmen Temperaturen und des Schwitzens etwas Haut am Oberschenkel aufgerieben. Dank etwas Creme war das jedoch am Na Tag Geschichte.
    Mein Zelt baute ich etwas abseits auf, um mehr Ruhe in der Nacht zu haben und die anderen am Morgen nicht zu stören, wenn ich früh starte.
    Abendessen gab es mit Susn, Chopper und Smokey, bevor wir alle recht schnell im Zelt verschwanden.
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  • Tag 56: Meile 605.6 bis Meile 625.5

    1. juni 2024, Forenede Stater ⋅ ☁️ 19 °C

    Heute standen wieder knapp 20 Meilen auf dem Programm. Der Wecker klingelte um 4.30 Uhr, aber da sich in den anderen Zelten noch keiner rührte, blieb ich liegen.
    Nachdem ich dann dank der drückenden Blase aus dem Zelt musste, schnappte ich mir meinen Foodbag, welcher an einem Baum hing, schlüpfte zurück in den Schlafsack und aß meine Overnightoats. Dann packte ich langsam alles zusammen und machte mich gegen 5.30 Uhr auf den Weg.
    Der erste Teil des Tages führte wunderschön durch Wälder. Die Sonne schien durch die Bäume, die Vögel zwitscherten und meine Beine fühlten sich gut an. Nach 2,5 Meilen füllte ich mein Wasser an einem Bach auf und aß das erste Snickers.
    Später ging es durch ein lila Blütenmeer immer weiter hinab ins Tal. Je weiter runter ich kam, desto weniger Bäume waren zu sehen. Es war wieder sehr viel mehr wie Wüste und die Sonne knallte ordentlich. Natürliche Wasserquellen waren nun weit und breit nicht mehr zu sehen, sodass ich sehr froh über den Watercache an einer Straße war! Unzählige Wasserbehälter standen für uns Wanderer bereit. Ich bin unglaublich dankbar, dass es Menschen gibt, die uns so unterstützen, denn sonst wäre der Weg kaum zu bewältigen. Zwischen den natürlichen Wasserquellen liegen gut 35 Meilen.. das bedeutet bei einem Bedarf von einem Liter für 4 Meilen plus 2 Liter extra für zwei Nächte (kochen, Zähne putzen, usw) müsste man knapp 11 Liter Wasser schleppen!
    Beim Watercache gab es so gut wie keinen Schatten, also schleppte ich mich noch ein Stück weiter durch die Mittagshitze und fand dann ein schattiges Plätzchen unter einem Joshuatree. Nach einer Weile leistete Smokey mir Gesellschaft und wir blieben bis 15 Uhr dort liegen. Dann machten wir uns auf die verbleibenden 7 Meilen bis zum Camp. Dort hin ging es viel bergauf. Schatten gab es so gut wie keinen, aber dafür eine gute Brise Wind, die uns abkühlte. Gegen 18.15 Uhr war ich dann am Campingplatz und suchte einen möglichst windstillen Ort für das heutige Cowboycamp.

    Heute habe ich außerdem die 1.000 km Marke überschritten! Auch wenn ich nicht jeden Kilometer gelaufen bin, ist es doch ein Meilenstein, denn es sind nun fast 25% geschafft!
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  • Tag 57: Meile 625.6 bis Meile 645.1

    2. juni 2024, Forenede Stater ⋅ ☀️ 25 °C

    Nach einer guten Nacht unter dem Sternenhimmel ging es gegen 6 Uhr wieder los. Zunächst ging es bergauf, dann bergab zum Bird Spring Pass, wo uns wieder ein Watercache erwartete. Dort machte ich meine erste Pause und füllte mein Wasser auf. Ich sammelte Kraft, denn es folgte ein Aufstieg von 500 Hm. Von unten sah er ganz schön furchteinflößend aus, aber es ist immer wieder verrückt zu sehen, wie schnell man an Höhe gewinnt. Während des Aufstieges habe ich 3! Schlangen gesehen. Das hat mich daran erinnert, dass ich wirklich noch in der Wüste bin.
    Als ich endlich oben war und über den Sattel blicken konnte, sah ich sie: die Sierra Nevada! Zum ersten Mal sah ich die schneebedeckten Berge und auch Mt. Whitney, den höchsten Berg der USA außerhalb von Alaska. Kaum zu glauben, dass es nur noch wenige Tage bis dahin sind.
    Durch die Höhe war es wieder sehr viel kühler und es gab Bäume, die Schatten spendeten. Etwa 5 Meilen vor dem heutigen Tagesziel machte ich meine Mittagspause an einem Campingplatz mit viel Schatten. Ich rollte meine Matte aus und lag dort für eine Weile rum und aß meinen Wrap.
    Gegen 15 Uhr startete ich auf die letzte Etappe für heute. Diese hat mir nochmal ganz schön den Rest gegeben, denn die letzten 3 Meilen verlief der Trail auf einer sehr ausgewaschenen Dirtroad. Zum Glück hat mir ein Podcast die Zeit etwas versüßt.
    Gecampt habe ich heute ausnahmsweise mal an einer natürlichen Wasserquelle! Es war also mal wieder Zeit die Socken und sich selbst ein bisschen gründlicher zu waschen.
    Der Campingplatz war gut besucht. Auch Marlena und Fabian waren dort und wir verbrachten das Abendessen zusammen.
    Ich freute mich auf eine ruhige Nacht in meinem Zelt. Nach dem langen Tag war eine ordentliche Portion Schlaf nötig!
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  • Tag 58: Meile 645.1 bis Meile 655.5

    3. juni 2024, Forenede Stater ⋅ 🌬 17 °C

    Der Wecker klingelte kurz vor 6 Uhr.. das hat sich schon fast wie ausschlafen angefühlt. Eigentlich wollte ich erst gegen 7 Uhr starten, denn es standen nur 8,5 Meilen an und der Bus, der uns nach Ridgecrest bringen sollte, kam um 11 Uhr. Als ich aus dem Zelt stieg war jedoch der ganze Campingplatz schon leer. Ich packte alles in einer halben Stunde zusammen und folgte den anderen. Meine Beine fühlten sich trotz der längeren Wandertage leicht an. Vielleicht lag es auch daran, dass es immer leicht bergab ging. Nach kurzer Zeit hatte ich Marlena und Fabian eingeholt und mich an ihre Fersen geheftet. Zusammen ging es Richtung Tal zum Walker Pass. Kurz vor dem Highway gab es einen Campingplatz, an dem wir im Schatten warteten, bis es Zeit für den Bus war. In der Zwischenzeit fuhr Larry, ein Trailangel vor, der eine andere Wanderin am Trail absetzte. Er bot uns an, uns mit nach Ridgecrest zu nehmen. Eine halbe Stunde später standen wir mal wieder vor dem Walmart.. der nächste Resupply stand an. Diesmal mussten wir nur für 2,5 Tage einkaufen und trotzdem war der Rucksack gefühlt so schwer wie für 5 Tage. Vielleicht lag es daran, dass auch ein paar frische Lebensmittel den Weg in den Einkaufstaschen gefunden haben. Mit Lauchzwiebeln will ich versuchen, meine Ramennudeln etwas aufzupimpen.
    Nach dem Einkauf verabschiedeten wir uns von Smokey, der zwei Nächte in der Stadt bleiben will.
    Zusammen mit Marlena und Fabian ging es dann zu einem Burgerrestaurant. Der Weg dahin war nicht weit, aber es war heiß, sodass wir die einzigen waren, die nicht in einem klimatisierten Fahrzeug unterwegs waren. Eine Frau hielt dann für uns an und brachte uns im Auto zum Restaurant. Der Burger war so lecker, dass er aufgegessen war, bevor ich ein Bild machen konnte.
    Nachdem wir einige Zeit im kühlen Restaurant verbracht hatten, ging es wieder in die Hitze. Wir gingen zur Post, dann zum Touristenzentrum und dann noch zu einem Ausrüstungsgeschäft. Dann stärkten wir uns noch mit ein paar frischen Lebensmitteln aus dem Supermarkt bevor uns ein Bus um 18 Uhr wieder zum Walker Pass brachte.
    18.30 Uhr wanderten wir von dort aus gute 2 Meilen bergauf bis zur ersten Campingmöglichkeit. Der Platz war sehr windig, aber man hatte eine tolle Aussicht auf den Sonnenuntergang.

    Smokey und Sticky Buns werden beide zwei Nächte in Ridgecrest verbringen. Ich habe mich dagegen entschieden, da ich ersten testen will, wie es ist 8 Tage am Stück zu laufen, zweiten Geld sparen will und mich drittens die Towndays immer so richtig stressen. Außerdem komme ich dann eher in Kennedy Meadows an und hoffe, dass ich nochmal ein bekannte Gesichter sehe, bevor diese in die Sierra starten.
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  • Tag 59: Meile 655.5 bis Meile 675.3

    4. juni 2024, Forenede Stater ⋅ ☀️ 25 °C

    Die Nacht war ziemlich windig und zu unserer Überraschung auch nass. Geregnet hat es nicht, aber die Zelte waren von innen und außen nass, da eine Wolke über den Sattel gezogen war, auf dem wir gecampt haben.
    Wir packten die nassen Sachen zusammen, konnten aber sicher sein, dass wir sie im Laufe des Tages trocknen können, denn es sollte wieder sehr warm werden.
    Die kühlen Morgenstunden versuchten wir bestmöglich zu nutzen. Zunächst ging es ein wenig bergauf und dann bergab zu einem kleinen Bach, den wir nach knapp 10 Meilen erreichten. Dort füllte ich
    Wasser auf und traf völlig überraschend Stinky Fish wieder. Ich dachte, er wäre viel weiter vor mir, doch er hat ein paar Tage pausiert.
    Danach ging es wieder auf einen kleinen Anstieg, auf dem ich mal wieder zwei Schlangen sah. Die treiben meinem Puls nach wie vor in die Höhe!
    Mittagspause machte ich mit Marlena und Fabian an einem Bach. Leider gab es keine flachen Stellen, um sich mal hinzulegen, aber wir bauten uns eine Art Bank aus Dreck in den Hang. Dort blieben wir für 2 Stunden und hofften, dass die Mittagshitze dann überstanden ist. Als letzten Part des Tages ging es noch 5 Meilen ziemlich steil bergauf. Ich habe mich gefühlt in eine Schnecke verwandelt. Es war warm und wirklich viel steiler als wir es vom PCT gewöhnt sind. Ich musste ständig Pause machen und auch aufpassen, dass ich nicht zu viel Wasser trinken, denn es musste noch für den Abend und ein paar Meilen am Morgen reichen.
    Völlig fertig kam ich gegen 17.30 Uhr endlich auf dem Sattel an, wo wir unser Lager aufschlugen. Es war ein total schöner Platz. Ich baute mein Zelt auf und musste erstmal warten bis es trocken war. Auch mein Schlafsack legte ich erstmal in die Sonne.
    In der Zwischenzeit haben wir das Abendessen zubereitet. Bei mir gab es Ramen mit Erdnussbutter, Thunfisch und frischen Lauchzwiebeln! Auch wenn der Thunfisch ziemlich schwer im Rucksack liegt, versuche ich ihn jetzt auch abends ab und zu mit einzuplanen, um den Proteinbedarf besser decken zu können.
    Nach dem Essen räumte ich mein Zelt ein und wir verschwanden aufgrund der zunehmenden Mücken darin. Ich war super froh, endlich zu liegen und tippte noch ein paar Blogposts. Dann fielen mir auch schnell die Augen zu!

    Bilder sind irgendwie ein bisschen rar, da ich den ganzen Tag mit mir und der Hitze beschäftigt war..
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  • Tag 60: Meile 675.3 bis Meile 694.7

    5. juni 2024, Forenede Stater ⋅ ☀️ 24 °C

    Die Nacht war traumhaft! Ich habe fast durchgeschlafen und bin auch ganz gut erholt aufgewacht. Es war windstill und warm, sodas ich meinen Quilt (Schlafsack ohne Rücken) komplett öffnen und als Decke benutzen konnte.
    Da wir bereits am höchsten Punkt des Trail übernachtet haben, ging es gleich morgen gute sechs Meilen bergab zu einem Bach. Ich hatte absolut kein Wasser mehr und füllte dort ein bisschen auf. Dann ging es 2.3 Meilen weiter bis zum nächsten Bach. Dort filterte ich vier Liter Wasser. Einen trank ich gleich und drei waren für den Rest des Tages eingeplant. Es waren noch gut zehn Meilen und 700 Hm zu überwinden. Nach gestern hatte es mir vor dem Anstieg gegraut, doch er war bei weitem nicht so steil und das erste Stück ging durch den Wald. Ich wollte es so schnell wie möglich hinter mich bringen und vor der Mittagssonne oben sein. Das hat tatsächlich auch ganz gut geklappt. Oben angekommen war weit und breit kein Baum oder sonstiger Schatten, also hieß es, einfach weiter. Ich hatte zum Glück meinen Sonnenschirm, der zumindest meinem Kopf Schatten spendete. Und der Ausblick spendete Trost.. Ich sah wieder die Berge der Sierra Nevada und war einfach nur glücklich!
    Etwa zwei Meilen vor dem Tal, der nächsten Wasserquelle und dem heutigen Campingplatz sah ich Marlena und Fabian unter einem Baum sitzen. Ich gesellte mich zu ihnen und wir blieben bis 15 Uhr dort sitzen. Dann düsten wir zusammen ins Tal, um vor den anderen da zu sein und gute Plätze für die Zelte zu bekommen. Leider waren die wenigen guten Schattenplätze schon vergeben. Wir warteten mit dem Aufbau der Zelte und wuschen uns und ein paar Klamotten im Bach. Gegen 17 Uhr setzten wir uns dann schon zum Abendessen zusammen und hofften, dass die Sonne bald hinter den Büschen verschwindet.
    Die letzte Nacht in der Wüste steht an! Es war auch abends noch sehr warm, sodass ich nur schwer in den Schlaf fand. Außerdem gibt es auch viele Wanderer, die die Abendstunden noch nutzen und erst spät im Camp ankommen. Gegen 21.30 Uhr wurde ich deshalb wieder aus dem Schlaf gerissen. Zum Glück war der Rest der Nacht ruhig.
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  • Tag 61: Meile 694.7 bis Meile 703.5

    6. juni 2024, Forenede Stater ⋅ ☀️ 22 °C

    Die letzten acht Meilen Wüste lagen heute vor uns! Die ersten fünf Meilen bin ich allein gewandert. Dann habe ich an einem Bach auf Marlena und Fabian gewartet, damit wir Meile 700 zusammen überqueren und gemeinsam nach Kennedy Meadows laufen können. Gegen 10 Uhr hatten wir das Ortseingangsschild erreicht.
    Kennedy Meadows ist ein Sehnsuchtsort für viele Hiker, denn hier ist der Abschnitt Wüste endlich vorbei und der schönste und aufregendste Teil des Trails bevorsteht: die Sierra Nevada!
    Kennedy Meadows besteht nur aus ein paar Häusern, einem General Store und dem Campingplatz Grumpy Bears Retreat. Man kommt am General Store an und wird von allen beklatscht, die dort auf der Terrasse rumhängen. Dann gab es ein Bier und ein Eis zur Belohnung und ich habe meine Pakete abgeholt. Auch wenn man am General Store campen könnten, haben wir uns dazu entschieden, mit dem Shuttle zu Grumpy zu fahren (es sind mehr als 3 Meilen dort hin). Dort haben wir gleich eine Waschmaschine angemacht und einen Burger bestellt.
    Außerdem gab es eine eiskalte Dusche, da die Heizung für das Wasser ausgefallen war. Bei 32 Grad war das aber gar nicht mal so schlimm.
    Den Nachmittag und Abend verbrachte ich mit ganz vielen Menschen, die ich bisher auf dem Trail kennengelernt habe. Es ist so schön alle wiederzusehen.
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  • Tag 62, 63, 64: Zeros in Kennedy Meadows

    7. juni 2024, Forenede Stater ⋅ ☀️ 27 °C

    Endlich ausschlafen. Ich wurde natürlich trotzdem um 6 Uhr wach, blieb aber noch bis 8 Uhr liegen. Danach ging ich mit Fabian und Marlena frühstücken. Für mich gab es French Toast.
    Danach verbrachte ich viel Zeit mit Chef und Puppet Master, dem deutschen Pärchen, was immer so gut auf dem Trail kocht. Wir wuschen unsere Sachen und quatschten die ganze Zeit. Ursprünglich war mein Plan mit Fabian und Marlena am nächsten Tag weiterzuwandern, doch ich entschied mich dann doch noch ein paar Tage zu bleiben und mit Chef und Puppet Master auf den Trail zu gehen.
    Die Entscheidung kam auch daher, dass Great Dane Geburtstag hatte und 21 geworden ist. Der wurde am Abend in geselliger Runde gefeiert.

    Da es gestern etwas später war, konnte ich sogar länger als um 6 Uhr schlafen. Dann wurden Pläne wurden Pläne für die nächsten Tage geschmiedet. Es stehen 111 Meilen mit gut Höhenmetern an, sodass es schwer einzuschätzen ist, wie lang wir brauchen und wie viel essen wir mitnehmen müssen. Wir einigten uns auf 7 Tage und kauften bei Triple Crown Outfitters ein. Der kleine Laden wird von Yogi geführt, die selbst erfahrene Weitwanderin ist. Sie hat nicht nur alles, was wir Wanderer uns wünschen, sondern gibt auch noch ein Haufen Tipps für die kommenden Wochen in der Sierra Nevada.
    Nachdem wir den Einkauf sortiert hatten, gab es eine Dusche für mich.. diesmal sogar warm.
    Zum Abendessen gab es Pommes für mich und ich habe ein dänisches Pärchen aus den ersten Tagen wiedergetroffen.

    Tag 3 war ein besonderer Tag, denn es war mein Geburtstag. Am Morgen telefonierte ich zwei Stunden lang mit Freunden und Familie zuhause. Danach wurde mir ein Hiker-Frühstück ausgegeben. Der Pancake, der dazu gehörte, war einfach riesig. Nicht mal zu zweit haben wir den geschafft.
    Danach ging ich mit Jalapeño nochmal zu Triple Crown Outfitters, um einige vergessene Dinge zu kaufen. Weil ich dann nun endlich das Essen zusammen hatte, sortierte ich es in Ziplock-Beutel und packte dann meine Bearcan. Zum Glück hat alles für 7 Tage reingepasst.
    Am Nachmittag bauten wir unsere Zelte ab, verschickten Boxen mit Ausrüstung, die jetzt erstmal nicht nötig ist und ließen uns von Yvonne zurück zum General Store bringen. Von dort aus können wir am nächsten Tag nämlich schneller zum Trail.
    Dort angekommen gab es einen Burger und Onionrings.. und ein Geburtstags
    Geburtstagskuchen-Müsliriegel. Außerdem haben mir alle anwesenden ein Ständchen gesungen!
    Der Abend endete mit einem Bier und einer glücklichen Tina!
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  • Der zweite Monat & Fazit Wüste

    7. juni 2024, Forenede Stater ⋅ ☀️ 27 °C

    Kaum zu glauben, dass ich nun schon zwei Monate unterwegs bin. Es fühlt sich immer noch an wie ein Traum und ich bin so dankbar, dass ich das machen kann und das mein Körper das mitmacht. Meine Füße haben mich nun schon 700 Meilen bzw. 1.130 km getragen.
    Die Wüste habe ich hinter mir gelassen und somit auch den ersten der 5 Abschnitte. Auch wenn ich nicht gedacht habe, dass ich zwei Monate bis hierhin brauche, bin ich doch zur rechten Zeit hier in Kennedy Meadows (bezogen auf den Schnee in den Bergen).
    Im zweiten Monat bin ich deutlich schneller geworden, sei es beim laufen als auch beim Camp auf- und abbauen. Es hat sich eine Routine gefestigt, die alles noch viel einfacher macht. Ich stehe nun auch noch mehr so planlos im Supermarkt, weil ich besser weiß, was ich mag und wie viel ich brauche. Aber eines hat sich (noch) nicht geändert: die Erdnussbutter-Ramen esse ich immer noch am liebsten!
    Auch die Meilen, die ich nun locker an einem Tag laufe, haben sich erhöht. 20 Meilen also 32 km sind auch über mehrere Tage kein Problem mehr. Ich war kaum zu bremsen und musste schauen, dass ich mich nicht übernehme.
    Mein Körper hat sich weiter verändert. Bergauf ist immer noch anstrengend, aber ich bin schneller als noch vor ein paar Wochen. Außerdem merke ich, wie ich mehr Gewicht verliere. Ich musste sogar einen neuen Hüftgurt für meinen Rucksack bestellen, weil ich den alten nicht mehr eng genug stellen konnte.
    Auch psychisch geht es mir so gut wie schon lang nicht mehr. Ich liege abends manchmal in meinem Zelt und muss fast weinen, weil ich so glücklich bin. Die letzten beiden Monate waren mit Abstand die glücklichsten, die ich seit langem hatte. Ich denke, die kleinen Erfolgserlebnisse jeden Tag tun mir gut.
    Ich habe in den vergangenen Wochen einige andere aufgeben und abbrechen gesehen, doch ich hatte nie den Gedanken, dass ich das hier an irgendeinem Punkt aufgeben würde. Auch wenn ich manchmal ein bisschen Heimweh habe!

    Insgesamt war der Abschnitt, der immer nur „The Desert“ also „Die Wüste“ genannt wird, viel vielfältiger als ich es erwartet hatte. Ich wusste, dass mich Schnee erwartet, aber dass ich viele Nächte frierend im Zelt liege und über mehrere Tage durch Schnee laufe, hätte ich nicht gedacht.
    Wir haben ein gutes Jahr erwischt. Es war ein feuchter Winter und generell war es nur jetzt am Ende so richtig heiß. Im Vergleich zu anderen Jahren waren wir gesegnet mit viel Wasser. Es war so viel grüner als ich es erwartet hatte und auch die vielen Blumen und Blüten waren schön anzusehen!
    Ich bin trotzdem sehr froh, dass es jetzt erstmal vorbei ist mit der Hitze (zumindest hoffe ich, dass es in der Sierra kühler ist). Ich freue mich auf die vielen neuen Erfahrungen, die ich machen werde und alle die tollen Ausblicke!
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  • Tag 65: Meile 703.4 bis Meile 720.4

    10. juni 2024, Forenede Stater ⋅ ☀️ 22 °C

    Endlich geht es wieder los und endlich geht es in die Sierra!
    Der Wecker klingelte um 5 Uhr. Mein Zelt war von innen nass und es war auch generell ziemlich kalt. Na toll!
    Ich packte mein Zeug zusammen und währenddessen machte jemand ein Feuer an. Das ist ab jetzt erlaubt und ich war ziemlich froh darüber.
    Zusammen mit Puppet Master und Chef machte ich mich gegen 7 Uhr auf zum Trailhead. Die ersten Meilen waren noch sehr wüstenhaft, doch nach dem offiziellen Kennedy Meadows Campground wurden die Bäume dichter. Der Weg führte nun an einem rauschenden Fluss entlang, sodass wir jederzeit Zugriff auf Wasser hatten. Was für ein Luxus!
    In der Zwischenzeit hatte Jalapeño aufgeschlossen, der etwas später gestartet war, aber gern mit uns wandern wollte. Nach 10 Meilen verbrachten wir zu viert die Mittagspause an einem Bach. Eigentlich wollten wir danach noch 7,5 Meilen mehr laufen, haben aber nach 6 Meilen schon gestoppt, weil wir so kaputt waren. Es geht jetzt stetig bergauf, um in die Berge zu kommen.
    Der Campspot für heute lag unter Bäumen an einem kleinen Bach. Dort fühlten sich auch die Mücken ganz wohl. Das wird wohl nun unser neues Problem.
    Nach einem recht späten Abendessen und nachdem wir alles wieder sicher im Bärenkanister vertraut hatten, ging es ins Bett als es schon fast dunkel war. Für meinen Geschmack also etwas zu spät.

    🥾 17.0 mi
    ↗️ 1.100 Hm
    ↘️ 360 Hm
    🏕️ 2.543 m üNN
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  • Tag 66: Meile 720.4 bis Meile 740.6

    11. juni 2024, Forenede Stater ⋅ 🌙 15 °C

    Der Tag startet mit einer kleinen Balanceübung über einen Baumstamm. Wenn bald die richtigen Flüsse anstehen, muss ich das können!
    Danach ging es kräftig bergauf, um das erste mal seit Mount San Jacinto die 3.000 m Marke zu knacken. Auf dem Weg nach oben, habe ich mehrmals den Weg verloren, weil immer mal große Bäume im Weg lagen. Zum Glück habe ich in immer schnell wiedergefunden.
    Oben ankommen gab es eine Snackpause bevor es wieder 300 Hm bergab ging. Ich hatte Musik im Ohr und war voll in meinem Element, sodass ich einen Bären verpasst habe. Vor und nach mir haben ihn alle gesehen.. Schade.
    Mittagspause haben wir dann am Death Canyon gemacht. Ich frage mich manchmal wirklich, wer sich diese Namen ausdenkt. Jalapeño und ich haben beschlossen, die Pause kurz zu halten, um nicht all zu spät am Camp anzukommen. Bis dort hin standen noch gute 8 Meilen und etliche Höhenmeter an. Ich habe da auch so richtig gemerkt, dass wir jetzt weiter oben sind. Ich war langsam wie eine Schnecke und es war so viel anstrengender als sonst. Auch mein Rücken hat mir Probleme bereitet. Durch das viele Essen ist der Rucksack schwer und durch die Bearcan irgendwie unbequem. Als ich am Camp angekommen war, habe ich deshalb zum ersten Mal auf dem Trail eine Schmerztablette nehmen müssen.
    Ich war wieder völlig platt als ich endlich da war, aber ein Abendessen mit Blick auf den Sonnenuntergang wollte ich mir nicht nehmen lassen. Chef und Puppet Master kamen erst nach Sonnenuntergang am Campingplatz an, sodass ich mit Jalapeño allein aß. Danach verschwand ich so schnell wie möglich in meinem Schlafsack.

    🥾 20.2 mi
    ↗️ 1.420 m
    ↘️ 870 m
    🏕️ 3.084 m üNN
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  • Tag 67: Meile 740.6 bis Meile 761.2

    12. juni 2024, Forenede Stater ⋅ ☀️ 19 °C

    Die Nacht war seit langem mal wieder ungewohnt kalt. Ich bin auch ein paar mal davon aufgewacht, doch war zu faul noch meinen Schlafsackliner auszupacken. Die Kälte machte es mir auch schwer, aufzustehen, weshalb ich meine Overnightsoats aus der Bearcan holte und sie in meinem warmen Schlafsack aß.
    Sobald die Sonne da war, wurde es zum Glück schnell warm. Bevor ich 6.30 Uhr auf den Trail startete, gab mir Jalapeño noch ein Frogfuel, eine Art Energiegel, zum ausprobieren. Geschmeckt hat es nicht, aber es hat seine Power gezeigt. Ich fühlte mich gut, obwohl mich der gestrige Tag ganz schön mitgenommen hatte.
    Der erste Stop für heute war eine Bach zum Wasser auffüllen. Überraschenderweise trafen wir dort Hollywood, Kermitcake und Greater Dane. Die drei kenne ich seit dem zweiten Townstop in Idyllwild und treffe sie immer wieder. Es war schön sie zu sehen und zu wissen, dass wir wohl die nächsten Tage zusammen unterwegs sein werden.
    Genau um 12 Uhr kamen wir am Chicken Spring Lake an. Hühnchen gab es nicht, aber dafür einen wunderbar kalten See in denen wir reinsprangen. Der See ist erst seit ein paar Tagen komplett aufgetaut, aber da es der erste See auf dem Trail war, konnten wir einfach nicht widerstehen.
    Die Sonne wärmte uns als wir wieder draußen waren.
    Gegen 14 Uhr brachen Jalapeño und ich auf, denn wir wollten noch knapp 10 Meilen weiter laufen. Zunächst ging es bergauf auf über 3.500 m. Das war bis jetzt definitiv der höchste Punkt. Danach ging es bergab, so der Weg war entweder sandig, sodass jeder Schritt mehr Energie kostete oder es waren große Stufen, die man nach unten steigen musste. Im Tal angekommen erwartete uns ein schöner Campingplatz an einem Fluss. Dort habe ich mich erstmal gewaschen, auch wenn ich heute ja schon mal im Wasser war. Es ist aber wirklich schön sich wieder mit fließendem Wasser waschen zu können und nicht nur Feuchttücher benutzen zu müssen.
    Wir waren heute zum Glück auch wieder etwas früher am Camp, sodass wir relativ früh im Bett waren. Mit dem Rauschen des Flusses im Hintergrund schlief ich richtig gut.

    🥾20.6 mi
    ↗️ 790 m
    ↘️ 830 m
    🏕️ 2.903 m üNN
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  • Tag 68: Meile 761.2 bis Meile 767.5

    13. juni 2024, Forenede Stater ⋅ ☀️ 14 °C

    Wir hatten heute nur 7,5 Meilen vor uns, also hatten wir keine Eile früh zu starten. Gleich eine Meile nach unserem Campspot mussten wir den Fluss durchqueren. Jalapeño schaffte es über einen Baumstamm, hatte dann jedoch nasse Schuhe. Ich entschied mich dazu, meine Flipflops anzuziehen und durchzuwaten.
    Danach folgte ein Anstieg von 500 Hm. Der hat mich ganz schön gefordert, aber wie immer bin ich trotzdem irgendwann oben angekommen. Der Trail führte weiter flach durch Wälder, hatte noch ein paar kleine Anstiege bis er schließlich bergab in das Crabtree Meadow führte. Dort verließen wir den PCT für einen Sidetrip in Richtung Mount Whitney. Wir querten den Whitney Creek ein paar mal bis wir am Campingplatz, quasi dem Basecamp, ankamen. Auf dem Weg dort hin haben wir einen Wolf gesehen.
    Es war erst um 11 Uhr also suchten wir uns ein schattiges Plätzchen, aßen Mittag und hofften, dass die anderen irgendwann auftauchten. Nachdem es dann 14 Uhr war und ein Gewitter aufzog, beschlossen wir unsere Zelte aufzubauen. Es wurde auch ganz schön windig und kalt.

    Morgen früh soll es zum Sonnenaufgang von hier auf Mt. Whitney gehen. Wir holten uns Tipps von einigen Bekannten, die gerade wieder zurück zum Camp kamen. Diese lauteten wie folgt:
    1. startet um Mitternacht, wenn ihr zum Sonnenaufgang oben sein wollt
    2. Schnee ist kein Problem, Eisaxt und Mikrospikes braucht ihr nicht
    3. die letzte verzeichnete Wasserquelle ist auch wirklich die letzte, also dort nochmal 2 Liter Wasser für den Gipfel auffüllen
    4. nehmt mehr Snacks mit als ihr normalerweise braucht
    5. packt alle warmen Sachen ein und nehmt den Schlafsack mit

    Gegen 15.30 Uhr gab es Abendessen und 16.30 Uhr lag ich in meinem Schlafsack. Als ich gerade zur Ruhe kam, kamen die anderen unserer kleinen Hikergruppe an. Sie hatten heute mehr Meilen vor sich und sind in das Gewitter geraten. Deshalb hat sich alles etwas verzögert. Umso dankbarer war ich, dass wir gestern so viele Meilen geschafft haben und der heutige Tag kurz war.
    Mit Oropax und Buff als Augenmaske habe ich dann recht schnell und gut geschlafen.

    🥾 6.3 mi PCT + 1.1 mi Sidetrail
    ↗️ 500 Hm
    ↘️ 200 Hm
    🏕️ 3.244 m üNN
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  • Tag 69: Meile 768.2 bis Meile 772.4

    14. juni 2024, Forenede Stater ⋅ ☀️ 15 °C

    11.15 Uhr klingelte der Wecker. In den meisten Zelten war nun schon Bewegung. Ich hatte kurz zuvor noch geträumt, dass ich verschlafe und alle schon weg sind, wenn ich aufwache. Zum Glück ist das nicht passiert.
    Zum „Frühstück“ gab es unter anderem wieder ein Frogfuel, in der Hoffnung, dass mich das gut den Berg hochbringt.
    Gegen Mitternacht waren alle bereit und wir starteten zum Whitney Creek, den es mal wieder zu überwinden galt. Ein recht wackliger Baumstamm musste im Dunkeln überquert werden. Dann ging es erstmal nur leicht bergauf im Crabtree Meadow Richtung Guitar Lake, der tatsächlich die Form einer Gitarre hat.
    Wir waren eine Kolonne von 15 bis 20 Wanderern, die sich den Berg hinauf schob. Auch vor uns waren schon einige Lichter zu sehen.
    Nach der letzten Wasserquelle wurde es ernst. Die ersten steilen Serpentinen ging es nach oben und ich habe wirklich sehr gezweifelt, ob ich es bis nach oben schaffe und ob ich es bis zum Sonnenaufgang nach oben schaffe. Schritt für Schritt ging es langsam weiter nach oben. Einige überholten mich, doch auch ich holte einige ein. Das hat mich wieder motiviert. Die Dunkelheit verschaffte mir einen weiteren psychologischen Vorteil, denn ich konnte nur durch die Lichter vor mir erahnen, wo der Weg lang geht, aber wusste nicht, wie steil es sein wird und wo der Gipfel ist.
    Der Trail war fast schneefrei. Die einigen wenigen Flecken hatten bereits tiefe Trittspuren, sodass es kein Problem war. Als die Serpentinen geschafft waren, kamen wir zum Abzeig Richtung Gipfel. Ich wusste, dass das steilste Stück nun vorbei war und war erleichtert. Am Horizont war schon ein leuchtender Streifen zu erahnen und ich hatte noch 300 Hm auf 3 km vor mir. Nach einiger Zeit holte mich Robin aus den Niederlanden ein und wir liefen ein Stück im selben Tempo, was ganz gut tat. Trotzdem der Höhe hatte ich keine Probleme mit dem Atmen und auch sonst keine Anzeichen der Höhenkrankheit.
    Um 5.08 Ihr erreichte ich den Gipfel und war so stolz! Ich hatte also noch ein paar Minuten Zeit um es mir mit meinem Sitzkissen und dem Schlafsack neben dem großen Dänen gemütlich zu machen. Auch ein Gipfelfoto mit dem Mt. Whitney Schild durfte nicht fehlen.
    Zusammen warteten wir nun alle auf die Sonne, die sich irgendwann als roter Ball am Horizont über die Berggipfel schob. Es war ein wunderschöner Anblick. Kurze Zeit später konnte man zum Glück schon die Wärme der Sonne spüren und es war nicht mehr all zu kalt.
    Wir blieben bis 7 Uhr oben, machten Fotos und nutzen den Internetempfang, den wir seit langem mal wieder hatten. Per Videoanruf zeigte ich meiner Mutti den Ausblick, die sich sehr darüber freute.
    Nun stand noch der Abstieg bevor. Ich fühlte mich wach und energiegeladen, sodass es nur auf den letzten Meilen bis zum Camp etwas zäh lief. Jetzt im Hellen waren die Ausblicke unglaublich. Ich wäre am liebsten alle paar Meter stehen geblieben, um Fotos zu machen.
    Am Campingplatz angekommen, habe ich gegessen und mein Zelt in den Schatten gerückt. Dann gab es noch zwei Stunden Schlaf bevor wir gegen 15 Uhr zusammenpackten und uns wieder in Richtung PCT aufmachten. Der Plan war es, noch 5 Meilen weiter zu gehen, damit der morgige Tag nicht so lang wird.
    Jalapeño und ich liefen als erste los und merkten schnell, dass die Energie fehlt und wir einfach müde sind.
    Nach zwei Flussquerungen kamen wir 17 Uhr am geplanten Campspot an. Die Mücken waren auch schon da, sodass wir die Mückennetze über die Köpfe warfen und schnell die Zelte aufbauten. Als wir fertig gegessen hatten, sind die anderen so langsam angekommen, nur Kermitcake hat gefehlt. Wir hatten uns dann schon Sorgen gemacht, weil er eigentlich vor den anderen war. Er kam dann irgendwann als ich schon im Bett lag, denn er hatte einen Abzweig verpasst und ist einem falschen Trail gefolgt. Wir waren alle erleichtert als er aufgetaucht ist.
    Nach diesem Tag fiel es mir nicht schwer einzuschlafen!

    🥾 15.7 mi Sidetrail + 4.2 mi PCT
    ↗️ 1.420 Hm
    ↘️ 1.400 Hm
    🏕️ 3.277 m üNN
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  • Tag 70: Meile 772.4 bis Meile 788.3

    15. juni 2024, Forenede Stater ⋅ ⛅ 12 °C

    Letzte Nacht war leider weniger erholsam als erhofft, denn meine Isomatte verliert Luft! Zum Glück nur wenig, sodass es noch möglich ist auf dem Bauch oder Rücken zu liegen. Auf der Seite liegen ging jedoch nicht, da meine Hüfte dann auf dem harten Boden lag.
    Heute stand der höchste Punkt auf dem PCT auf dem Programm, der Forester Pass. Jalapeño und ich wollten eigentlich um 5 Uhr starten, um den Pass noch bei einigermaßen festem Schnee überqueren zu können. Das wurde jedoch nichts und wir sind erst 6 Uhr gestartet, weil wir so müde waren.
    Gleichung Beginn wurden wir mit einem wunderschönen Plateau belohnt, von dem mal einen 360-Grad-Blick hatte. Auch Mt. Whitney zeigte sich nochmal.
    Nach drei Meilen stand wieder eine Flussquerung an. Diesmal war es ein wirklich ernstzunehmender Fluss mit gutem Durchfluss. Wir liefen ein wenig flussaufwärts und fanden eine Stelle, an dem der Fluss durch Inseln in drei Teile geteilt war. Zur Sicherheit ließen wir unsere Schuhe diesmal an und wateten hindurch. Nasse Schuhe würden wir heute sowieso oft haben.
    Es ging nun stetig bergauf in Richtung Forester Pass. Die ersten Schneefelder zeigten sich und an einem Bach trafen wir Robin, Dylan und Maison. Zusammen ging es weiter und durch die Schneefelder kamen wir immer mal wieder vom Trail ab.
    An einem Bach habe ich meinem Namen mal wieder alle Ehre gemacht. Ich sprang an einer schmalen Stelle hinüber, rutschte allerdings im Matsch aus und landete auf dem Hintern. Zum Glück war gerade keiner in der Nähe, der das gesehen hat.
    Kurz bevor es den Berg so richtig hinauf ging, füllten die Jungs an einem halb gefrorenen See Wasser auf, ich machte mich jedoch schon mal auf den Weg nach oben. Somit wusste ich, dass ich einfach nur warten muss, falls ich mich unwohl fühle und niemandem hinterherrennen muss, um nicht allein zu sein. Ein paar schneebedeckte Serpentinen galt es zu überwinden, aber das klappte ohne Probleme. Etwas Angst hatte ich von der Schneetraverse kurz vor dem Pass. Dieses Schneefeld kannte ich von unzähligen Bildern und YouTube-Videos. Als ich ankam, war jedoch nicht mehr viel vom Schnee übrig und wenn man nicht daran denkt, dass es neben einem hunderte Meter bergab geht, dann kann man da auch ganz entspannt langlaufen.
    Ich war die erste auf dem Pass und wieder so stolz! Nun stand ich das letzte Mal auf über 4.000 m üNN und wartete bis die anderen ankamen.
    Auf der anderen Seite des Passes lag noch sehr viel mehr Schnee und das nutzen wir zum Glissading! Dabei rutscht man den Berg hinab und weil es das schon einige vor uns gemacht haben, waren schon schöne Rutschbahnen im Schnee.
    Danach ging es zu Fuß weiter Richtung Tal. Durch die Schneefelder haben wir den Trail oft verloren, sind Umwege gelaufen und steile Hänge hinabgeklettert. Wir waren so froh, als der Weg endlich wieder schneefrei war und hatten uns die Mittagspause an einem Bergsee mehr als verdient. Im See haben wir auch versucht, das Loch in meiner Isomatte zu finden. Leider ohne Erfolg.
    Gegen 15.45 Uhr ging es noch 4.7 Meilen hinab ins Tal. Dort kamen allerdings nur Jalapeño und ich an, denn Dylan und Maison waren schon vor der Mittagspause schneller als wir und Robin entschied sich, weiter oben am Berg zu campen, weil es so schön war.
    Unser Camp lag an einem Bach, die Mücken waren jedoch nicht so lästig. Ich baute mein Zelt auf, wusch mich aß die letze Packung Ramen und verstaute meine Bearcan dann in einer Bearbox, denn hier gibt es aktive Bären.
    Gegen 19 Uhr lag ich im Bett und hoffte, dass meine Isomatte mir eine halbwegs entspannte Nacht bietet.

    Wir haben heute nicht nur den höchsten Pass des Trail überschritten, sondern auch die Grenze zwischen Sequoia National Park und Kings Canyon National Park. Die Landschaft ist so schön, dass kein Foto der Welt dies festhalten kann!

    🥾 15.9 mi
    ↗️ 1.020 Hm
    ↘️ 1.260 Hm
    🏕️ 2.906 m üNN
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