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  • Day 4

    Tag 4 – Tag des Ballerns

    August 4, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 20 °C

    119 km, 1310 hm
    In der Schutzhütte habe ich gut geschlafen und kurz nach 6 bereitete ich mich vor: Packen und Frühstück. Die Beine fühlten sich gut an. Gleich als Erstes stand mir der schwerste Teil bevor: Anstiege über 10 % auf Schotterpiste. Für mein Set-Up und damit auch für meine Kondition eine Herausforderung. Teilweise musste ich nach 200 m anhalten und ein kurzes Päuschen machen. Der/das „Gelbe Brink“ hat es in sich. Nach langer Mühsal hatte ich es geschafft und kam an der Brockenstraße am sogenannten „Brockenbett“ an. Ich versorgte meine Füße und fuhr halbwegs entspannt auf der Asphaltstraße gen Brockenkuppe. Nach den vergangenen Strapazen war die Brockenstraße ein „Genuss“! Unterwegs lernte ich, dass sich der Wald im Harz nach dem harten Schlag der Borkenkäfer langsam wieder regeneriert, und tatsächlich: überall junge Fichten. Faszinierend!
    Oben angekommen erwartete mich ein beeindruckender Blick, trotz Wolken. Eine herrliche Belohnung. Leider hatten die Gastwirtschaften noch zu, also keinen Kaffee für mich… wobei, 3,20 € ist auch eine Ansage… Telefonat mit Hannah und Ausblick genießen gestalteten meinen Aufenthalt.
    Die Abfahrt auf der Straße bis zum Brockenbett war schnell und kalt! Dann ging es auf groben Schotter, was eine Tortur! Teilweise im Schneckentempo musste großen Brocken ausweichen. Meine Bereifung ist für sowas nicht optimal. Trotzdem war es ein schöner Weg! Schließlich kam ich an „Drei Annen Hohne“ wieder in die Zivilisation, auf der Suche nach Kaffee. Affe braucht Kaffee.
    Bis nach Blankenburg eine Mischung aus Straße und schönen Wegen im Wald und Feld. Das Kloster Michaelstein wird beeindruckend renoviert. Sieht sehr schick aus, ein Touristenmagnet!
    Kurzer Blick in den Schlosshof Blankenburgs und auf Richtung Thale. Kacke, Medikit verloren… die Abfahrten waren teilweise so holprig… ich ärgere mich sehr. Der teuere Wundenkleber von Hannah…
    Überraschender Weise fand ich in einem kleinen Dorf einen Fleischer; Warmes Schnitzelbrötchen für 2,80 €, die reinste Gönnung!
    In Thale angekommen fuhr ich in ein Café. Leider nahmen die nur Bargeld, also ging ich ohne Kaffee… Aldi überließ mir seine Köstlichkeiten: Salat, Hähnchen, Gemüse, Obst eine Tafel Schokolade. Es regnete nach meinem Einkauf. Davon ließ ich mich aber nicht abhalten. Ich wurde zunächst auch belohnt: der Regen hörte auf. Aber wie, um mich zu verspotten, fing es bald wieder an und ein Unterschlupf fand ich erst, als ich recht nass war. Zu wählerisch… nach einer Mahlzeit hat es aufgehört und ich fuhr weiter. Ich überwand die letzten Steigungen, Dörfer, Städtchen und Burgen und kam 18.30 Uhr am „Süßen See“ an. Tarp aufbauen, futtern, duschen, dem Regen lauschen. Nun saß ich hier, und es brannte ein Mülleimer. Die Sirenen im Umfeld riefen sämtliche Männer zusammen, aus der Ferne über den See hinweg konnte man sie anrasen sehen. Die Feuerwehr rückt mit allem an, was sie haben. Wahnsinn. Der halbe Platz schaut sich das Spektakel an. Ein Handlöscher hätte es vielleicht auch getan (Bzw. hat es getan), nun wird der liebe Feueralarm-Auslöser gesucht. Irgendjemand muss ja zahlen? Die Profis beseitigen jegliche Brandgefahr. Was nicht so alles passiert, wenn man rumsitzt und schreibt. Ab ins Bett.
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