• Philipp Schuster
  • Anna-Lena Sock
Desember 2024

Finland

Sebuah petualangan yang singkat namun baik oleh Philipp & Anna-Lena Baca selengkapnya
  • Awal trip
    25 Desember 2024

    Christmas Eve

    24 Desember 2024, Inggris ⋅ ☁️ 11 °C

    Das sieht aber gar nicht aus wie Finnland?!?!

    Ja, ihr habt alle recht. Es ist auch noch nicht Finnland, denn die erste Station war London. Nach einem kurzen Flug von Hamburg nach Heathrow, um auch die Kinder pünktlich zu Weihnachten wieder in England zu übergeben, verbrachten wir den ersten Abend unserer Finnlandreise in London.

    Schon seit dem Sommer hatten wir uns vorgenommen, auch in diesem Jahr wieder die Christmas Lights im Kew Garden zu besuchen. Also schnell die Koffer ins Hotel gebracht, warm angezogen und ab nach Richmond. Wir waren beide total aufgeregt, schließlich war Kew Garden etwas ganz Besonderes für uns.

    Arm in Arm und mit Glühwein machten wir uns auf den Weg durch Kew Gardens. Es war atemberaubend schön und die Atmosphäre unbeschreiblich. Das Zusammenspiel von Licht und Musik war wie letztes Jahr sehr schön inszeniert und die Erinnerungen ließen unsere Herzen schmelzen und so schwebten wie auf Wolken den Weg entlang. Vielleicht lag es auch an dem Glühwein, den wir uns immer wieder nachschenken ließen, jedenfalls war Philipp so "leichtfüßig" unterwegs, dass er auf dem Weg zum Pub, in dem wir essen gehen wollten, richtig ausrutschte, aber zum Glück war Anna gerade zur Stelle und ein Unglück konnte verhindert werden. Typisch. Philipp behauptete voller Überzeugung, dass es die neuen Schuhe waren... naja, vielleicht hätte man ihm das sogar abnehmen können, wenn es nicht noch 3 mal passiert wäre und Anna nicht die gleichen getragen hätte.

    Nach dem Essen, bei dem wir beide sehr müde wurden, sind wir zurück ins Hotel gefahren. Eigentlich wollten wir schnell schlafen gehen, aber da Weihnachten war, mussten wir noch Geschenke auspacken. Anna hatte kleine elektrische Handwärmer und einen Gutschein für das nächste Abenteuer für mich. Mir rutschte das Herz in die Hose, denn ich hatte auch einen Gutschein für das nächste Abenteuer!!! Aber nach ein paar Sekunden stellte sich heraus, dass mein Gutschein für Snow Kiting war. Für Anna hatte ich elektrische Fußwärmer und eine Huskyschlittenfahrt in Finnland als Geschenk.

    Der einzige Wermutstropfen war, dass wir nur noch 4 Stunden bis zum Aufstehen hatten.
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  • Finnland wir kommen!

    25 Desember 2024, Finlandia ⋅ ☁️ -1 °C

    3:50 - Der Wecker klingelt!!! Viel zu früh, aber wenn Phillip sagt, dass wir spätestens um 4:30 Uhr im Hotel sein müssen, dann ist es meistens schon zu spät.

    4:34 - Ins Auto und auf geht's zum Parkplatz am Flughafen.

    4:45 - Warten auf den Bus... 4:50 - und warten... 5:00 - Wir warten immer noch... und dann sagt uns eine Dame, die zufällig mit ihrem Auto an der Bushaltestelle auf jemanden wartet, dass heute keine Busse fahren, weil heute der 25. ist, also Weihnachten in England.

    Jetzt war Eile geboten! Zum Glück war schnell ein Uber organisiert und der Fahrer wirklich zügig unterwegs um uns in Null Komma Nichts am Terminal abzusetzten. Darauf erst mal einen Kaffee, schließlich haben wir schon fast 2 Stunden ohne ausgehalten. Dann ging es auch schon los und wir saßen im Flugzeug nach Stockholm.

    Philipp hat wie immer seine Superkraft genutzt und den ganzen Flug über geschlafen, um Energie zu tanken. Es ist wirklich so, als würde man einen Laptop ausschalten, 3 Sekunden und der Typ schläft. Dieses Mal war ich glücklicherweise auch müde genug, um auch ein bisschen zu schlafen. In Schweden angekommen, ging es raus aus dem Flugzeug, Treppen rauf, Treppen runter, durch das Labyrinth namens Flughafen und immer Richtung Gate, schließlich war es ja nur ein Zwischenstopp. Obwohl wir schon im Sicherheitsbereich waren und nur zum nächsten Gate wollten, mussten wir noch einmal durch die Sicherheitskontrolle. Anscheinend trauen die Schweden allen anderen Sicherheitskontrollen nicht. Also gilt better safe than sorry und lieber davon ausgehen, dass die Sicherheitskontrolle definitiv wiederholt werden muss. So konnten wir leider nichts Illegales einschmuggeln. Aber Spaß beiseite, als wir dann endlich alle im Flugzeug saßen, sollte es gerade losgehen, bis... ein Fachmann ganz professionell das Vorderrad des Flugzeuges beschädigte und alle Fluggäste umsteigen durften. Das hat natürlich für viel Aufregung gesorgt, aber auch hier galt wieder: "Better safe than sorry". Endlich in der Luft sind wir fast direkt wieder gelandet, der schnellste Flug aller Zeiten mit knapp 40 Minuten, weil der Pilot die Zeit wieder reinholen wollte. Glücklich und aufgeregt stiegen wir aus dem Flugzeug und machten uns auf die Suche nach unserem Zug nach Helsinki.

    In Helsinki angekommen, suchten wir als erstes die Gepäckaufbewahrung, verstauten unser Gepäck sicher und gingen dann auf Erkundungstour. Da unser Night Train erst um 21 Uhr ankommen sollte, hatten wir ca. 7 Stunden Zeit, uns alles anzuschauen. So schlenderten wir erst einmal gemütlich durch die Straßen, es dämmerte bereits um 15 Uhr, so dass die Weihnachtsbeleuchtung sehr schön zu sehen war. Zuerst spazierten wir durch einen kleinen Park mitten in der Stadt und fanden dann den Hafen, wo wir uns in einer kleinen Bude unseren ersten Glögi holen konnten. Glögi ist eigentlich ein alkoholfreies Getränk, nicht so wie wir es aus Deutschland kennen, deshalb hat es uns nur kurz aufgewärmt. Da wir mittlerweile etwas hungrig waren, machten wir uns auf die Suche nach einem Imbiss. Leider waren 90% der Restaurants geschlossen und 5% der geöffneten waren leider sehr ungemütlich und wirkten eher wie "Fast-Food-Buden". Die Odyssee der Restaurantsuche begann und dauerte länger als gedacht. Scheinbar haben die Finnen nicht so viel kaufmännisches Geschick, denn selbst in fast leeren Restaurants wurden wir mit der Begründung, sie seien ausgebucht, weggeschickt. Anna hatte schon die Befürchtung, das Hungerdrama aus Thailand würde sich wiederholen. Philipp rief im nächsten Restaurant an, die Toleranz einfach hinzulaufen sank merklich und auch die waren ausgebucht. Als wir, der Verzweiflung nahe, in einem Café eine Pause von unserer Suche machen wollten, war auch das zu... Danke Google! Doch dann wurde unser Leiden erhört und wir sahen aus der Ferne ein Restaurant, das offen zu sein schien. Schnell angerufen und tatsächlich hatten wir endlich Glück - und was für eins, denn es gab ein Festtagsmenü. Als Vorspeise und Dessert gab es ein Buffet mit finnischen Spezialitäten und als Hauptgang entschieden wir uns beide für Rudolph,... also Rentier. Passenderweise saßen wir unter einem Bild von Rentieren die total erschrocken guckten- kein Wunder wenn man auf der Speisekarte steht. Das Essen war großartig und es war total schön, dass wir so viele Spezialitäten probieren konnten. So genossen wir unsere letzten Stunden bei fantastischem Essen und einem Glas Wein in einer gemütlichen und festlichen Atmosphäre.
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  • The Santa Claus Express

    25–26 Des 2024, Finlandia ⋅ ☁️ 5 °C

    Die Idee für den Lappland Trip kam von einem Instagram Reel, das Anna mir letztes Jahr geschickt hat. In diesem Reel ging es um die Nordlichter und wie man ganz entspannt mit dem Nachtzug von Helsinki nach Rovaniemi fahren kann.
    Vor dem Einsteigen versuchten wir uns an den Reel zu erinnern, gab es ein Panoramafenster nach oben? Wie war die Toilette? Hatte die Kabine ein Doppelbett oder zwei Einzelbetten?

    Alle Fragen wurden beantwortet, als wir einstiegen, unsere Koffer die schmale Treppe hinaufhievten und in unser Abteil gingen. Dieses war mit einer Person fast komplett ausgefüllt und wir fragten uns, wie wir zu zweit und mit unseren Koffern hineinpassen sollten. Es gab zwei ganz schmale Betten übereinander, gerade mal 2m x 75cm. Also wirklich so schmal, dass selbst wir es nicht für möglich hielten, zusammen in einem Bett zu schlafen.
    Nachdem die Koffer unter dem Bett verstaut waren, hatten wir gerade noch genug Platz, um die Tür zum Flur zu schließen und ins "Bad" zu gehen. Wir hatten unsere eigene Toilette, die ca. 1 qm groß war und sogar einen Duschkopf hatte und damit der Komfort perfekt war, konnte man sich auf der Toilette die Hände waschen und gleichzeitig duschen - eine all in one Lösung halt. Also aufpassen - nicht den falschen Wasserhahn aufdrehen, sonst wird man nass.

    Bei der Abfahrt haben wir uns dann doch noch in ein Bett gekuschelt, um ein wenig aus dem Fenster zu schauen, leider war die Aussicht zunächst nicht so spannend, denn nach 10 Minuten Fahrt standen wir erst einmal eine Stunde im nächsten Bahnhof, wegen irgendwelcher technischen Probleme auf der Strecke. Gut zu wissen, dass so etwas nicht nur bei der Deutschen Bahn passiert.

    Aber dann ging es los. Das leichte Schaukeln war sehr angenehm, aber zum gemeinsamen Schlafen war es leider viel zu eng und so ging jeder in sein eigenes Bettchen. Pünktlich um 8 Uhr klingelte dann unser Wecker, es war noch stockdunkel und es gab nicht den kleinsten Lichtschimmer. Da wir um 10 Uhr ankommen sollten, haben wir uns gleich fertig gemacht und unsere Koffer gepackt, damit wir in Ruhe frühstücken konnten. Zu unserem Glück war sogar noch ein Tisch frei. Für den ganzen Zug gab es nur einen Speisewagen mit genau 6 Tischen, das war also wirklich Glück und vielleicht auch ein bisschen gut kalkuliert, denn Anna hatte vermutet, dass die meisten erst 1h später frühstücken gehen würden- womit sie recht behielt. So konnten wir entspannt am Fenster sitzen und ab 9 Uhr sogar langsam die Aussicht genießen. Kurz vor 10 Uhr machten wir uns dann auf den Weg zu unserem Abteil, um unsere Koffer zu holen.
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  • Welcome to Rovaniemi

    26 Desember 2024, Finlandia ⋅ 🌙 3 °C

    In Rovaniemi angekommen, stiegen wir in der Morgendämmerung aus dem Zug und zum ersten Mal fühlte sich die Luft richtig winterlich an, was durch den Wind noch verstärkt wurde. Daher suchten wir uns schnell den nächsten Bus zum Flughafen, um unseren Mietwagen abzuholen, ohne den wir es nicht zu unserer Unterkunft kommen würden. Hertz hatte sich einen Spaß daraus gemacht, Anna total zu ärgern und uns einen Toyota Yaris HYBRID gegeben. Dieses Auto hat uns noch einige Nerven gekostet, da es nach dem Starten erst einmal "nicht fahrbereit" war und erst meditieren musste, bevor es dann irgendwann mit uns losfahren wollte. Teilweise mussten wir die Meditation mehrmals wiederholen, bis er endlich Gnade zeigte und "Ready" war. Wer entwickelt so einen Schrott und vor allem WARUM???

    Da unsere Unterkunft erst ab 14:00 Uhr frei war, fuhren wir als erstes zum Supermarkt, um Essen zu kaufen, natürlich inklusive Glögi. Das Obst und Gemüse scheint hier trotz der Kälte nicht ganz so frisch zu bleiben, jedenfalls war vieles verschrumpelt und wir hatten einige Mühe, frisches und knackiges Obst und Gemüse zu finden, dafür gab es aber ganz frisches und noch warmes Brot. Dann ging es weiter zur nächsten kleinen Station, dem "Santa Village". An dieser Stelle muss man sagen, dass die Finnen ganz schlau sind, sie haben den Weihnachtsmann einfach monopolisiert. Finnair ist die Fluggesellschaft des Weihnachtsmannes, der fliegt nämlich gar nicht mehr Schlitten, der Zug war der Santa Express und er wohnt auch nicht mehr am Nordpol, sondern im Santa Village etwas außerhalb von Rovaniemi. Hierher kommen die Touristen in Scharen mit ihren schreienden Kindern, die nur noch mehr Geschenke und Schokolade wollen! Eine echte Touristenhochburg. Für 800 m Rentierschlittenfahrt muss man hier 60 € hinlegen. Fun fact, ein paar Tage später fand Philipp heraus, dass man bei unserer Unterkunft 3h Rentierschlitten fahren konnte und das für 40€, noch Fragen?

    Wir waren froh, als wir endlich zu unserem Lake House aufbrechen konnten. Dafür mussten wir 1h durch die finnische Landschaft fahren und konnten sogar eine kleine Rentierherde sehen. Das war ein würdiger Ausgleich zum Auto und dem Santa Village und hat uns total in Begeisterung versetzt. Zuerst sahen wir nur ein Auto am Straßenrand stehen, weshalb wir langsamer fuhren. Dann sahen wir plötzlich auf unserer Seite ein Rentier mitten auf der Straße laufen. Anna hielt sofort an und setzte ein Stück zurück. Dann fuhren wir ca. 1,5 m hinter dem Rentier her und beobachteten diese seltene und einzigartige Begegnung völlig fasziniert. Als sich das erste Rentier von der Straße in Richtung Wald bewegte, kam plötzlich ein zweites, dicht gefolgt von einer Mutter mit ihrem Kalb. Alle vier sprangen in den Wald, ließen uns noch einige Minuten staunen und verabschiedeten sich dann in die Ferne.

    Mindestens genauso schön war der Sonnenuntergang, dem wir auf den letzten Kilometern entgegenfuhren: tief rot-orange. Mit dem letzten Licht erreichten wir unsere Unterkunft. Das Lake House war ein Tiny Home, es gab nur zwei Räume. Küche, Wohnzimmer und Schlafzimmer in einem und dann noch das Badezimmer. Das Haus war sehr modern und liebevoll eingerichtet, mit einem sehr bequemen Bett, einem Kamin in der Mitte und bodentiefen Fenstern mit Blick auf den See. Da es nur einen Stromanschluss und keinen Wasseranschluss, geschweige denn einen Abwasseranschluss gab, war die Toilette etwas ganz Besonderes und eine neue Erfahrung. Eine Toilette ohne Wasser... nein, kein Plumpsklo (zum Glück!!!). Vielmehr blickte man beim Öffnen auf einen überdimensionalen Kaffeefilter aus Backpapier. Man musste nur wie gewohnt sein Geschäft verrichten, den Deckel schließen und den Knopf zum "Spülen" drücken. Dann hörte man ein "Flupp", der ganze Filter wurde nach unten gesaugt und verbrannte. Danach musste man nur noch einen neuen Papierfilter einlegen und fertig. Erstaunlich einfach, sehr sauber und völlig geruchlos.

    Obwohl es erst 15:00 Uhr war, wurde es sehr schnell dunkel und so machten wir es uns bei einem warmen Feuer im Kamin und mit Glühwein gemütlich. Da Philipp der kleine hibbel nicht still sitzen konnte, ist er auch gleich raus in den Schnee und hat herausgefunden, wie man den Holzofen in der Sauna anmacht. Nachdem wir in der Sauna ordentlich geschwitzt hatten, wollten wir uns im Schnee abkühlen. Eigentlich war der Plan, dass wir direkt in den Schnee springen, aber leider war dieser durch das warme Wetter etwas angetaut und dann wieder gefroren, so dass der weiche, pudrige Schnee mit einer Eisschicht bedeckt war. Außerdem stellten wir fest, dass manche Körperteile viel empfindlicher sind als andere... Zum Beispiel die Füße! Die taten uns so weh von der Kälte, dass wir bei den nächsten Saunagängen immer Badelatschen anzogen, wenn wir raus gingen und uns ein kleines warmes Fußbad gemacht haben.

    Danach kochten wir gemütlich, setzten den nächsten Glühwein auf und mussten vor Aufregung alle 5 Minuten die Aurora App checken! Heute sollte die einzige klare Nacht werden mit einem prognostizierten KP-Wert von 4,67. Als es dann endlich 22:00 Uhr war, konnten wir es nicht mehr erwarten. Trotz des niedrigen KP-Wertes von 0,33 haben wir uns warm angezogen und sind raus aufs Eis gegangen, um in den Himmel zu schauen. Wir haben nichts gesehen!
    Philipp wollte immer weiter raus aufs Eis, um zu sehen, ob sich etwas verändert, während Anna die Bewegung der Aurora in der App verfolgte. Wir hatten schon Google Maps geöffnet und waren gerade dabei, Routen zu checken, die uns weiter nach Norden bringen würden, als Anna plötzlich sagte: "Philipp, Philipp! Schau mal in den Himmel. Ist das nicht die Aurora?" Es sah aus wie ein Wolkenband, das sich bewegte und immer heller wurde und auf einmal war es nicht mehr nur weiß und hell, wir begannen Farben zu erkennen. Polarlichter!
    Wir waren begeistert und wollten den Moment natürlich fotografisch festhalten, aber das war gar nicht so einfach, denn alle Fotos wurden schwarz. Durch Zufall entdeckten wir, dass Philipps neues Handy mit HDR und mit Hilfe der eingebauten KI aus Bildern, die nach der Aufnahme komplett schwarz waren, tolle Bilder zaubern konnte. So konnten wir ein paar schöne Aufnahmen von diesem einmaligen Erlebnis machen. Da es sehr windig und somit sehr kalt auf dem See war, zogen wir uns irgendwann in Richtung Haus zurück, da man von dort aus die Nordlichter genauso gut sehen konnte.

    Eingekuschelt mit einer Decke und einem weiteren Glühwein saßen wir auf unserer Bank vor dem Haus und beobachteten das Lichtspiel am Himmel. Gegen 1:30 Uhr wurde es uns langsam zu kalt und die Nordlichter wurden immer schwächer. Ein Blick auf die App bestätigte uns, dass die Nordlichter fast an uns vorbeigezogen waren und so gingen wir nach einem sehr erlebnisreichen Tag ins Bett.
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  • A day in the land of ice and snow

    27 Desember 2024, Finlandia ⋅ ⛅ 1 °C

    Nachdem wir bis spät in die Nacht die Aurora bewundert hatten, wurden wir heute Morgen von einem rosafarbenen Sonnenaufgang sanft geweckt. Ein Blick auf die Uhr zeigte uns, dass wir tatsächlich bis 10.45 Uhr geschlafen hatten.

    Bei diesem malerischen Ausblick machten wir es uns mit Kaffee und Frühstück im Bett gemütlich und planten den Tag. Leider hatten wir gestern schon unseren gesamten Glühweinvorrat aufgebraucht und überlegten, wo wir am besten Nachschub bekommen könnten. Da kam uns unsere sehr zuvorkommende Gastgeberin zu Hilfe. Paula war schon vor der Ankunft per WhatsApp immer sehr hilfsbereit, aber heute setzte sie noch einen drauf. Sie fragte, ob wir gut angekommen seien und wann sie am besten vorbeikommen könne, um Wasser nachzufüllen. Als wir sie trafen, fragte sie, ob wir noch etwas bräuchten und bat uns, den Glögi später vorbeizubringen und uns auch zu zeigen, wie man ein Eisloch macht, um sich nach der Sauna abzukühlen. Da wir uns nicht selbst verpflegen mussten, machten wir eine kleine Wanderung durch die verschneite Landschaft, um die Gegend zu erkunden. Als erstes wollten wir einen kleinen Berg oder Hügel erklimmen, um eine bessere Aussicht zu haben. Dabei mussten wir feststellen, dass es trotz Wanderkarte und "wenig" Schnee gar nicht so einfach war, den richtigen Weg zu finden - also ging es erst einmal querfeldein. Oben angekommen fanden wir eine kleine Hütte mit Blick auf den See. Die Landschaft war in einen ewigen Sonnenauf- oder untergang getaucht, wirklich traumhaft und einfach nur schön.

    Von der Hütte ging es hinunter zum See, wo der Sonnenuntergang die Eislandschaft noch mystischer erscheinen ließ. Für das perfekte Sonnenuntergangsfoto scheuten wir keine Mühen und stürzten uns kopfüber in den Schnee. Immer wieder sprang Philipp um mich herum, weil er seine Freude und Energie nicht anders regulieren konnte- Hibbel halt. Unser Ziel war ein kleines Restaurant am gegenüberliegenden Ufer unseres Tiny House und es war auch das einzige im Umkreis von 40 km, somit die einzige Möglichkeit für eine kleine Pause. Leider mussten wir bei unserer Ankunft feststellen, dass es nur zum Abendessen geöffnet hatte und zudem noch ausgebucht war, aber wir hatten ja vorgesorgt und noch einen Kaffee und Snacks dabei. Also machten wir uns mit Kaffee und Riegeln auf den Rückweg über den See.

    Als wir wieder bei unserem Strandhaus angekommen waren, erwartete uns eine Nachricht von Paula, dass ihr Mann Antti mit einer Eissäge vorbeikommen würde, um uns zu zeigen, wie man den Eisbohrer benutzt und dann ein größeres Loch ins Eis schneidet. Wir waren natürlich voll dabei und als Antti kam, waren wir sofort auf dem See!!!

    Paula hatte uns gesagt, dass das Eis 40-50 cm dick sei, aber nachdem wir während unserer Wanderung auf einer Brücke zwischen zwei Seen fließendes Wasser und auf dem Rückweg einen Riss im Eis gesehen hatten, waren wir etwas skeptisch. Wie sich herausstellte, wusste sie es besser. Der Bohrer ging immer tiefer und Philipp kam ganz schön ins Schwitzen, bis wir endlich im Wasser waren. Anna ließ sich nicht lange bitten und bohrte ebwnfalls ein Loch. Nachdem wir zu zweit stolz 4 Löcher gebohrt hatten, zeigte uns Antti, ein Bär von einem Mann, wie man mit der "kleinen" Eissäge umgeht. Ruckzuck hatte er mit ein paar langen Schnitten zwei Löcher miteinander verbunden. Jetzt waren wir dran...Philipp gab sich alle Mühe, es so schwer wie möglich aussehen zu lassen, aber nach ein paar Minuten hatte auch er den halben Meter Eis von Loch zu Loch durchgesägt. Anna machte es bei ihrem Teil viel besser. Nachdem alle 4 Löcher miteinander verbunden waren, gab es den ersten Versuch, die Eissscholle unter das Eis zu drücken, blieb es beim Versuch. Antti arbeitete die Schnitte kurzerhand etwas nach und als es danach immer noch nicht ging, wurde die widerspenstige Eisscholle quer durchgesägt. Erfolg! Zeit, die Sauna anzuheizen.

    Während wir die Sauna aufheizten, kam Paula mit unserem Glögi-Nachschub vorbei, aber das war noch nicht alles! Sie brachte uns auch Lachs, Rentierwurst, Käse, Bier von einer lokalen Brauerei, Karjalanpiirakka, leipäjuusto und noch vieles mehr! Für alle, die denken, das seien Tippfehler, nein, so heißen die finnischen Spezialitäten, die sie uns mitgebracht hat. Karjalanpiirakka, zu Deutsch „Karelische Piroggen“, gibt es in ganz Finnland an fast jeder Ecke. Sie sind wohl die Zimtschnecke Finnlands. Und wenn man hört, was das ist, denkt man zuerst: Und das soll schmecken? Denn diese finnischen Piroggen sind mit herzhaftem Milchreis gefüllt und werden mit Eierbutter serviert. Leipäjuusto ist ein finnischer Käse, der aus Kuh- oder Rentiermilch hergestellt wird. Er hat ein charakteristisches Grillmuster und wird oft mit Preiselbeeren oder Ahornsirup serviert. Es ist ein herzhafter Käse, der an Cammembert erinnert und oft als Zwischenmahlzeit oder Dessert serviert wird. Paula Kommentar dazu war: entweder mal liebt es oder man hasst es. Als ultimatives Extra hatte sie noch zwei Eislaternen mitgebracht, die wir draußen aufstellen konnten, falls wir es uns bei Feuer und Glögi gemütlich machen wollten. Gastfreundschaft 12 von 10!

    Und dann war auch schon die Sauna heiß, diesmal mit Fichtenholz geheizt, weil das noch heißer brennt, eine Empfehlung von Paula. Die Sauna war wirklich so heiß, dass wir den Aufguss kaum aushielten und dann raus auf den See zu unserem Eisloch gingen. Dort angekommen haben wir versucht, die Beine ins Wasser zu tauchen. Das war jedoch noch kälter als der Schnee! Philipp fing todesmutig an und kam bis zu der Mitte seiner Waden, bis es ihm zu kalt wurde. Das machte mir natürlich wenig Mut. Dann war ich dran und kam nicht besonders tief, weil die Eisscholle, die wir unters Eis gedrückt hatten, in der Mitte des Lochs festgefroren war. Also Beine raus und ein zweiter Versuch, beindem ich die Beine quer unter das Eis schob und immerhin bis zu den Knien kam, sehr zum Erstauen von Philipp über meine Kältetoleranz. Die musste ich dann nochmal toppen, denn meine Badelatsche waren ca. 4 Nummern zu klein und so beschloss ich barfuß zurück übers eis zu laufen, um mich in die warme Sauna zu flüchteten. Man muss dazu sagen, dass es vom Loch bis zur Sauna mindestens 100 Meter waren.

    Wie schon am Abend zuvor gab es nach dem Saunagang ein ausgiebiges Abendessen! Diesmal hatte Anna leckeres Gemüse, Salat und Dip vorbereitet und Philipp hatte draußen die Rentierwürstchen gegrillt.

    Eigentlich wollten wir heute früh ins Bett gehen, da der Wetterbericht Wolken und Schnee angekündigt hatte, aber die Nacht war sternenklar und so beschlossen wir, wieder auf die Aurora zu warten. Diesmal mit ein paar Folgen Manhunt, von denen Anna Philipp schon viel erzählt hatte. Es war total spannend, da die 2. Staffel in Bangkok spielt und wir viele Orte von unserer Reise wiedererkannt haben. Um 22:30 Uhr ging es dann wieder raus, dick vermummt und mit unserem neuen Glögi gut versorgt. In dieser Nacht sahen wir die Nordlichter innerhalb von 5 Minuten und sie waren noch intensiver als am Tag zuvor. Ein unbeschreibliches Erlebnis und einfach nur magisch.
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  • Husky-Schlittenfahrt

    28 Desember 2024, Finlandia ⋅ ☁️ -2 °C

    So lange und so gut habe ich schon lange nicht mehr geschlafen, aber um 10 Uhr klingelte heute der Wecker, denn schließlich hatten wir etwas vor: Husky-Schlittenfahren!
    Auch heute Morgen war der Himmel wieder hellblau und rosa wie gemalt. Wunderschön. So schön, dass Anna trotz der Kälte in kurzen Hosen rausging, um ihn einzufangen und jeder, der Anna kennt, weiß, was das bei den Temperaturen bedeutet. Nach dem Frühstück ging es los. Wir mussten ca. 1 Stunde mit dem Auto Richtung Pello zur Huskyfarm fahren. Die Straßen waren heute sehr glatt, da es gestern wieder etwas getaut und dann über Nacht gefroren hatte, aber Anna hat uns souverän, pünktlich und sicher dorthin gefahren. Es stellte sich heraus, dass wir etwas zu früh waren. Eigentlich sollte es um 12.30 Uhr losgehen, aber dann wurde es 13.00 Uhr und bis alle anderen Teilnehmer da waren, war es 13.30 Uhr.

    Da wir warten mussten, durften wir uns die Welpen anschauen. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen. Die kleinen Racker flitzten durch den Schnee und spielten Fangen. Bevor es losging, mussten wir vor lauter Aufregung natürlich noch einmal auf die Toilette. Zum Entsetzen von Anna war es ein Plumpsklo. "Das ist eine Zumutung, da wäre ich doch 10x lieber in den Wald gegangen", war ihr Kommentar dazu. Nachdem das erledigt war, sollte die Einweisung beginnen. Allerdings mussten wir wieder auf die Franzosen warten, die anscheinend eine andere Zeit hatten als der Rest - alles musste warten. Als wir dann endlich vollzählig waren, gab es natürlich die englische Einweisung für die Franzosen auf französisch, niemand kann erwarten, dass sie wie alle anderen Englisch sprechen, also bitte.

    Uns wurde noch gesagt, dass es gleich sehr laut wird, weil die Hunde sehr aufgeregt sind, wenn es losgeht und wir sie deshalb nicht anfassen sollen. Jedes Team bekam einen eigenen Schlitten, da die Hunde dem Schlitten der Hundeführerin folgen, war das auch kein Problem. Kurz bevor es losgehen sollte, bekamen die Kinder einer französischen Familie noch Angst und hielten schon wieder alle anderen auf. Dann endlich ging das Tor auf und die Hunde konnten los.

    Wir sollten immer einen Abstand von 10 m zum vorausfahrenden Schlitten einhalten, damit sich die Hunde nicht verheddern. Der einzige Haken war, dass die Hunde ziemlich viel Kraft hatten und Anna ihren ganzen Körper einsetzen musste, um den Schlitten zum Stehen zu bringen. Die 10 Meter waren also wirklich nötig. Der Franzose hinter uns zum Beispiel hielt nichts davon und so waren seine Hunde eigentlich immer direkt neben Anna, egal ob wir standen oder fuhren. Nach einer kleinen Runde um den Pudding zum Üben, ging es dann in den Wald. Dieser war schon wieder in den Schein des Sonnenuntergangs getaucht und leuchtete rosa. Eigentlich sollten wir auf der Hälfte der Strecke eine Pause machen, aber das stellte sich dann als Kurzstopp heraus, wer wollte konnte jetzt tauschen und weiterfahren. Dann fuhr Philipp. Auch er hatte seine Schwierigkeiten, die Hunde zum Stehen zu bringen, wenn wir zwischendurch anhalten mussten. Da der Franzose vor uns aus unerfindlichen Gründen ständig bremste, musste man hier auch wirklich Abstand halten und so ließ Philipp etwas mehr Abstand, damit wir mal etwas schneller fahren konnten, was leider nicht klappte, da die Hunde das nicht mehr richtig aufholten - es ging ja etwas mehr bergauf. Dafür bekam er prompt einen Anschiss, wir würden die ganze Gruppe aufhalten und er müsse die Hunde bergauf mehr unterstützen und schieben. Das hätte sie besser nicht gesagt. Also fuhren wir weiter und alle folgenden Hügel schob Philipp fleißig mit, hielt aber keine 10 Meter mehr Abstand, was Anna etwas unruhig machte. Dann ging es den letzten Hügel hinauf, Philipp schob wieder ordentlich und wir sausten um die Kurve den Berg hinunter. Anna immer mit dem Blick auf den Schlitten vor uns, Philipp immer mit dem Blick irgendwo, nur nicht vorne. Und wieder war es Anna, die das Schlimmste verhinderte und "Brems, brems, Philipp brems" rief, denn sonst wären wir mit voller Fahrt in den Schlitten vor uns gerutscht - denn die Hunde rennen immer weiter und kennen kein Halten. Der Kerl hatte so viel Spaß, dass er gar nicht mehr aufpasste, was passiert. Zum Glück kamen wir gerade noch rechtzeitig zum Stehen und unsere Hunde konnten nur noch ein wenig an den Hammelbeinen des Vordermannes knabbern.

    Die Hundeführerin sagte uns später treffend, dass die Hündinnen eigentlich immer die Leittiere sind, weil sie sich auf die Aufgabe konzentrieren, während die Rüden wichtig sind, weil sie die nötige Power mitbringen. Aber die können sich nicht so gut konzentrieren und haben nur Blödsinn im Kopf. Deshalb mischt sie die Hunde immer, dann machen die Rüden weniger Probleme und folgen den Hündinnen. Der Nachteil der Hündinnen sei aber, dass sie Entscheidungen in Frage stellen, nach dem Motto: "Ich bin die Strecke heute schon gelaufen, warum soll ich sie noch einmal laufen?" Da seien die Rüden einfacher, die wollen immer laufen. Kommt mir irgendwie bekannt vor 😅

    Dank meines Einsatzes sind wir also heil angekommen. Dann durften wir noch helfen, die Hunde aus ihren Geschirren zu befreien und mit ihnen kuscheln. Einige waren richtig verschmust. Danach gingen wir in eine Hütte, wo sie ein Feuer angezündet hatten, wir noch Tee und Kekse bekamen und die Hundeführerin unsere Fragen über die Hunde beantwortete. So endete dieses schöne und abenteuerliche Erlebnis und wir fuhren glücklich in unsere Unterkunft zurück.

    An diesem Abend war es bewölkt und so beschlossen wir, es uns in unserem Häuschen vor dem Kamin gemütlich zu machen und den letzten Abend ausklingen zu lassen. Wir machten uns Lachs und zum Nachtisch gab es Leipäjuusto - den finnischen Quark. Danach gingen wir etwas früher ins Bett, denn morgen stand uns eine lange Heimreise bevor.
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    Akhir trip
    29 Desember 2024