Interrail Skandinavien

августа - сентября 2022
  • Ben Becker
29-дневное приключение от Ben Читать далее
  • Ben Becker

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    28 августа 2022 г., Швеция ⋅ 🌙 9 °C

    Nun bin ich wieder in meine Unterkunft und werde gleich erstmal eine schöne warme Dusche nehmen, denn kalt ist es hier schon. Tagsüber kam ich zwar schon ins Schwitzen, aber gerade jetzt am Abend war ich über die Thermo-Kleidung sehr glücklich. 😅

    Damit sich keiner Sorgen macht, dass ich noch irgendwo in den Bergen festhänge, schreibe ich mein kleinen Abschnitt dazu mal vor der Dusche.

    Es war ein wunderschöner Tag, mit einem wunderbaren Wandererlebnis. Das war alles andere als geplant, denn eigentlich wollte ich mir mal Gällivare anschauen. Erst an der Rezeption wurde ich ausgebremst, als die Frau zu mir meinte, das auch in Schweden an einem Sonntag wenig los ist. Hat sie recht, ist nix los. Also musste ein neuer Plan her. Ich erinnerte mich an die Reisebegleiterin im Zug die meinte: "Dundret kann man 10% Schwedens sehen." und wie ich zu Olaf meinte: "Da werde ich wohl nicht hochlaufen." Kurzum, keine 20 Sekunden später hatte ich mein Handy gezückt und bei AllTrails mehr als reichlich Wanderungen von 3 bis 22km gefunden. Google Maps bestärkt mich und meinte ich bräuchte nur 4km bis zum Startpunkt der meisten Ruten.

    Ich hatte leichte Bedenken, es war ja schon 13 Uhr. Auch meine Nahrung gab nicht mehr all zu viel her und dann zogen da auch noch Wolken auf. Nach kurzer Überlegung was Papa gemacht hätte, zog ich mir die Regenjacke über, packte meinen Kram und zog los. 3 Mal kehrte ich zur Hütte zurück, um etwas einzupacken oder anzuziehen, denn jedes Mal schien der Regen mehr und die Wolken dunkler zu werden; egal los geht's dachte ich.

    Dafür das ich trotzdem los bin, wurde ich auch reichlich belohnt. Zwar waren die ersten 4km unschön, entlang einer Straße bei Regen bis zum Fuß des Berges, aber dann ging es in zweierlei Hinsicht steil bergauf. Ich musste etwas suchen um den richtigen Weg zu finden, aber dann konnte es los gehen.

    Die ganze Gegend kann man sich vorstellen wie eine typisch deutsche Küsten-Touristen Statt, in der im Sommer die Hölle los ist und im Winter der Hund begraben liegt. Hier ist es nur andersrum. Ein riesiges Gebiet mit Hütten, Skiliften, Hotels, Ferienhäusern und und und, aber niemand da. Die einzigen die ebenfalls dort waren, waren reiche Schwedische/Norwegische Porsche-Fahrer, die sich in Sylter Manier, dort oben ein Platz an der Piste gegönnt hatten und nun im Sommer in ihren Sonnenliegen dem Leben fröhnten.

    Ab ihnen vorbei ging es aufwärts. Bereits nach 1km befand ich mich schon auf dem falschen Track und musste mir eingestehen, so wird das nix....entweder Karte oder Intuition. Ich entschied mich für Intuition. Fortan also dem Wege nach und nur auf dem Handy nachschauen, dass man nicht allzu weit abdriftet. Nur so war es schlussendlich möglich, dass ich auch auf dem Dundret landete und nicht auf dem Berg, den ich bis dato immer für jenen gehalten hatte (den mit der Seilbahnstation drauf). Es ging also höher und höher, vorbei an Blaubeerbüschen, Birken und Moosüberwucherten Steinen, bis irgendwann nur noch Steine, Flechten und Moose den Weg säumten. Kurz vorher ein bedeutender Moment; eigentlich 2. Zum einen ist es der Moment, in dem ich das erste mal beginne mit mir selbst zu sprechen. Nicht etwa auf Deutsch, sondern auf Englisch. Schon vorher habe ich in Gedanken irgendwelchen englischen Humbug gefaselt, doch nun zum ersten Mal laut ausgesprochen. Das 2. Begebenheit ist wohl etwas bedenklicher. Bisher hatte ich nie auch nur einen Gedanken daran verschwendet, daß die Heidelbeeren, selbst der Heidekrautgewächse zugehörig, eine Pflanzenfamilie darstellen. Prinzipiell nichts verwunderliches und sicher auch nicht hoch spektakulär. Einziges Manko; Familie heißt es gibt nicht die Heidelbeeren sondern da sind noch andere. Und wie auch in gewöhnlichen Familien, ist nicht jedes Mitglied in gleichem Maße verträglich mit seiner Umwelt. So gehört neben der uns bekannten Heidel- bzw. Blaubeere (Vaccinium myrtillus) auch die Rauschbeere (Vaccinium uliginosum) dazu. Ihr ähnliches und dennoch abweichendes Aussehen verleiteten mich dazu, sie erstmal für unförmige Blaubeeren zu halten und sie ebenfalls zu essen. Erst dann viel mir die komplett unterschiedliche Blattform auf, worauf hin ich googelte und davon abgeraten wurde, weitere zu essen. Eine Botanikerin hatte dies wohl in einem Selbstversuch mit 300g dieser Beeren getan und hatte neben Übelkeit, Durchfall, Kopfschmerzen und Schwindel eine leicht aufheiternde Wirkung.

    Nun denn, ich lerne daraus, du bist was du isst und wenn du nicht hinschaust was es ist und ob du es essen kannst, dann bist du ein Trottel oder zumindest selbst schuld.

    So jetzt musste ich mich zwischendurch doch mal duschen und den Ruhe-Pott aufsuchen.

    Nach weiteren Minuten stieß ich auf eine Verlassene Seilbahnanlage. Es hatte mich schon immer mal gereizt, auf eine solche hinaufzusteigen. Ich nutzte also die Gelegenheit, erklomm die rostigen Stufen und genoss die Aussicht. Viel Zeit blieb nicht, denn auf einem Schild, von welchem ich annahm es weißt richtung Spitze, standen noch 2,2 km und es war bereits 16.20 Uhr. Es ging also weiter durch die Hochebene. Teilweise überquerte ich Sümpfe mittels ausgelegter Holzstege, teilweise hätte man aber auch schon von Teichen und Flüssen sprechen können. Nach ca. 25 min. Fußmarasch, war ich zwar erschöpft, aber dennoch von der Aussicht fasziniert. Rundum Wälder, Hügel, Seen, Gällivare und eine Mienen-ähnliche Anlage. Der Wind wehte mächtig gewaltig und es war schwer ein etwas geschütztes Plätzchen zu finden.

    15 Rast gönnte ich mir, bevor ich mich aus Sorge vor der Dunkelheit, auf den Rückweg machte. Nun ja, das erste Stück ging noch, es lief über einen Pass richtung dem von mir zunächst als Dundret befundenen Berg. Die Seilbahnstation lag verlassen da, neben einem Funkturm, den keinesfalls jemand fotografieren, vermessen, zeichnen oder sonst wie festhalten durfte. Das verriet ein von mir mit Google-Translator übersetztes Schild.

    Als ich nun aber zum, von All Trails als nächstes Stück angepriesen Abschnitt kam, stockte mir kurz der Atem. Ich stand am oberen Rand einer Piste, die im Winter zweifelsfrei als schwarz angepriesen wäre. Da ich aber keinen anderen Weg sag, ging es eben etwas steiler abwärts. Die mit allerlei Gestrüpp überwucherten Steine waren die reinste Tücke....teils traf man einen Stein und fand Halt, teils gab das Gestrüpp nach und man sackte tiefer. Es war ein absoluter Horror, der für mindestens 20 Minuten andauerte. Als ich erneut auf einen Weg zurück fand, die nächste Enttäuschung; alles stand unterwasser. Von nun an lautete die Aufgabe: triff die trockenen Stellen und Steine und sinke nicht ein. Ich sprang, hechtete und balancierte nun die nächsten 20-30 Minuten von Stein zu Stein und von ebenen Böden zu verlässlich wirkenden Grasinseln. Nur einmal sachte mein Fuß 15cm in den Boden, was ich mit einem Fluchen quittierte. Am Fuß des Berges ging es schnurstracks heim. Naja nicht ganz; über einem Sumpf mit Gräsern un Holzzäunen, den ich auf dem hinweg schon gesehen hatte, ging nun die Sonne unter. Dieses Spektakel musste ich einfach festhalten. Es dauerte zwar 20 Minuten, bis das Licht so war, wie ich es haben wollte, aber für die Ergebnisse hat es sich alle mal gelohnt. Nun ging es aber auf direktem Weg heim, vorbei an einer Neubausiedlung und entlang der selben Straße wie zuvor. Als ich den Campingplatz erreichte, spielte gerade ein Pärchen eine abendliche Runde Minigolf. Es scheint hier allerdings sehr viel kompetitiver zu zugehen, denn es gab auch einen Feger in Schläger Form, mit dem vor den allesentscheidenden Schlägen, die Bahn bereinigt wurde. Tja, mehr gibt es nicht zu berichten, ein durch und durch wunderbarer Tag an der Luft. 12,2km bei ca. 900 Höhenmetern sind die Bilanz des heutigen Tages.

    Morgen geht es Richtung Abisko mit evtl. zwischendurch einer Zwischenstation in Kiruna.
    Bis morgen!👋
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  • Gällivare - Abisko

    29 августа 2022 г., Швеция ⋅ ⛅ 11 °C

    Nach checken der Fahrpläne kam raus, dass heute nur ein Bus fährt, weshalb ich leider auf meinen Zwischenstop in Kiruna verzichten muss. Nun geht es also im Bus direkt nach Abisko in knapp 3h bei grauem Himmel.

    Als ich gestern noch einmal schaute wo ich überhaupt hin muss, habe ich bemerkt, dass Olof doch in einer anderen Unterkunft 3km entfernt untergebracht ist. Deshalb werde ich nach Ankunft in Abisko eine kleine Wanderung unternehmen, mir die Stadt ansehen und Olof in seinem Hostel eine Nachricht mit meiner Nummer und meiner Email hinterlassen, sodass er mich erreichen kann und wir gemeinsam losziehen können.

    Ansonsten war bisher noch nicht groß etwas los. Um 7.12 Uhr ging mein Wecker, damit ich es rechtzeitig bis zur Abfahrt des Busses um 9.14 Uhr zum Bahnhof schaffe. Nach der Morgentoilette ist Aufräumen und Packen angesagt. Noch einmal fegen, das Bett machen und eine Tasse heißes Wasser mit Honig schlürfen. Leider habe ich mich nämlich bei meiner gestrigen Aktion etwas erkältet. Nichts Dramatisches; etwas Halsschmerzen und Schnupfen. Ich trage nun also einen Buff, einen Termo-pulli mit hohem Kragen und trinke warmes Wasser mit Honig.

    Dann also Aufbruch! Den Schlüssel abgegeben, schiebt sich die Schildkröte wieder durch die Straßen von Gällivare. Wie sich herausstellte war es eine gute Idee, 25 min früher aufzubrechen. So kam ich 9.00 am Bahnhof und traf eine Niederländische Dame aus dem Zug von vorgestern wieder. Sie zieht auch weiter nach Abisko. Gemeinsam machen wir den richtigen Bus ausfindig, denn diese weisen weder Zahlen noch Ziele auf. Die Dame macht auf Anhieb den richtigen Bus ausfindig und wir laden unsere Sachen in das Fach unten im Bus. Die vielen Koffer und Taschen weisen bereits darauf hin, dass es nicht einfach sein wird, einen Sitzplatz zu ergattern.

    Im Bus selber ergattere ich allerdings doch noch einen direkt hinter der Niederländerin. Wir sind beide erstaunt, als der Bus 7 Minuten vor der Abfahrtszeit losfährt; Das hätte es in Deutschland nicht gegeben, aber das sind eben eigene Gesetze hier...

    Die Dame und ich stellen fest, dass wir die selbe Route haben: Über Narvik zu den Lofoten. Sie ist auch mit Interrail unterwegs und zieht dann aber weiter nach Finnland. Ihr Pass ist 2 Monate gültig und so hat sie genug Zeit sich alles anzuschauen. Ich buche nun ein paar Unterkünfte auf den Lofoten, sodass ich dort auch unterkommen kann.

    12.04 Uhr ist dann Ankunft in Abisko.
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  • Ankunft in Abisko

    29 августа 2022 г., Швеция ⋅ ⛅ 11 °C

    Nach einer kurzweiligen Busfahrt, bei der die Berge immer größer und der Himmel grauer wurde, habe ich nun mein heutiges Ziel; Abisko, erreicht. Es gab einige Schwierigkeiten, denn die Rezeption ist nicht besetzt, doch nach einem Telefonat kam gleich ein netter Herr rüber, wies mich Zimmer 2 zu und zeigte mir noch eine Wanderrute. Jetzt gehe ich einkaufen, das Örtchen besichtigen und Olof einen Besuch abstatten. Lustig ist, daß es hier nix zum abschließen gibt...jeder kann überall rein und raus wann es beliebt.

    Die Sauna ist dann jeden Abend von 8 - 9 Uhr angeschaltet. 🤗
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  • Stadtkern von Abisko

    29 августа 2022 г., Швеция ⋅ ⛅ 11 °C

    Ich weiß nicht was ich mir vorgestellt habe, aber das ist der süßeste Stadtkern den ich kenne. 😅 kleine rote Schwedenhäuschen entlang einer Sackgasse...

  • Erste Eindrücke von Abisko

    29 августа 2022 г., Швеция ⋅ ☁️ 8 °C

    Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, bei der Tagesplanung. Nun ja ich wäre nicht ich, wenn ich nicht meine Pläne auch in die Tat umsetzen würde. Auch wenn das Wetter alles andere als dem Regenfreisten Gebiet Schwedens ähnlich sieht, ziehe ich los. Bepackt mit Ulfis leichtem wasserdichtem Tages-Rucksack (danke dafür an dieser Stelle😊) mache ich mich auf den Weg in den 2,3km entfernten Abisko Nationalpark. Dieser beherbergt unteranderem die Abisko Turiststation, die zwar über den schwedischen Jugendherbergsverband SFT läuft, für die ich als armer Medizinstudent dann jedoch trotzdem etwas zu arm bin. Von hier ziehen die meisten Wanderwege gen Nationalpark los und auch der Kunsleden endet/beginnt hier für den Abisko Anteil. Bereits vom Wanderweg bietet sich ein wunderbarer Blick über den Torneträsk, einem großen, glanggestreckten See. An ihn zieht ebenfalls die Straße von Kiruna nach Narvik sowie die Eisenbahntrasse "Arctic Railways" entlang, die für den Abtransport des in Kiruna gewonnen Eisenerzes dient.

    Schon auf meiner Durchreise durch Kiruna wird das Ausmaß des Bergbaus sichtbar; eine Grube mit Schienen, Straßen, Abbruchstellen, schweren Maschinen und Baustellenkontainern soweit das Auge reicht. Zur anderen Seite die überschaubare Stadt, die in einer großangelegten Aktion, bis 2040 gänzlich verlegt und neu aufgebaut werden soll, um an reichhaltige Eisenerzvorkommen zu gelangen.

    Ich folge also dem Pfad und bereits jetzt ist die Aussicht fantastisch; um mich herum Berge, von denen Wasserfälle weit in die Tiefe stürzen und mit ihrem Dunst Regenbögen erzeugen. Rechts die beginnende charakteristische Fauna dieses Landstriches. Kleine Birken zwischen den sich Moose, Gräser, Beerengewächse und Pilze einen Platz an der arktischen Sonne erkämpfen.

    Kurz vor der Station ein angelagerter Campingplatz, der es ermöglicht in dieser beschriebenen Landschaft zu nächtigen und den Nationalpark in seiner Schönheit zu genießen.

    Die Station selber ist von innen wunderschön gestaltet. Kleine Sitzecken mit Blick über den Nationalpark bis zum See, einem Restaurant mit eben diesem Ausblick und eine sehr einladende Lobby mit schönen Fotografien. An der Rezeption sitzt eine sehr nette junge Frau, die mein Anliegen direkt versteht und nach besten Kräften versucht zu helfen. Aus Datenschutzgründen darf sie natürlich nix herausgeben, aber ich hinterlege eine Notiz mit meinen Daten, was sie wiederum bei sich im System vermerkt, sodass es alle Rezeptionisten wissen. Außerdem schickt sie eine Email an Olof, damit er evtl. schneller zu dem Zettel kommt.

    Auch hier treffe ich wieder auf die Niederländerin, die hier in der Lobby wartet. Nun gib es 2 Möglichkeiten; entweder ich gehe Heim, kaufe ein und mache mir einen Entspannten oder ich nehme einfach mal auf gut Glück einen der Pfade. Angesichts der Zeit, es ist gerade einmal kurz nach 14 Uhr, entscheide ich mich für letztere Option. "Strandan" das klingt doch gut denke ich mir. Also los! Das nächste Schild verrät schon, dass es sich nur noch um 1 km handelt. Soweit komme ich aber garnicht. Bevor ich dem Schild folgen kann erblicke ich einen Seitenweg der zur einer Brücke und einer Aussichtsplatform führt. Das Rauschen war mir bereits die ganze Zeit schon aufgefallen, nun konnte ich also der Herkunft endlich auf die Schliche kommen.

    Auf der Plattform stand bereits jemand. Das Spiel lief wie so oft ab; die ersten 3 Sätze auf Englisch, dann auf Deutsch. Ich war auf Marta gestoßen. Sie studiert in Münster Biologie und ist aufgrund eines ERASMUS-Programs in: "einer Stadt die ich bestimmt falsch ausspreche, von der ich aber schon mal gehört habe wie sie so ausgesprochen wurde, 600km südlich von hier." Wie Sie aus Gewohnheit immer zu sagen pflegte, wenn man auf besagte Stadt zu sprechen kam. Nun hat es sie im Rahmen eines Projektes für 2 Monate nach Abisko verschlagen, wobei es ebenfalls ihr erster Tag war.

    Nach einigen Beobachtungen und etwas Smalltalk war man sich einig; keiner von uns hatte einen Plan oder Ziel und gemeinsam ist man weniger allein. Wir zogen los. Gemeinschaftlich hatte es uns der Abiskojåkka angetan, welcher einen Canyon darstellt, durch den sich ein reißender Fluss dem See zuwindet. Dabei ist das Wasser so klar, dass man an fast allen Stellen bis auf den Grund sehen kann. Das kristallklare und himmelblaue Wasser fasziniert bei jedem neuen Blick und wirkt fast unwirklich.

    Wir schlängeln uns ebenfalls durch die Landschaft, immer entlang des Flusses. Marta befindet das Wasser für sehr einladend zum Baden, jedoch genügt ein kurzer Blick auf die Strömung und die nächste Stromschnellen sowie ein kurzer Temperaturcheck, um den Gedanken zu verwerfen. An einem beruhigteren Bereich versuchen wir irgendetwas Lebendes zu entdecken, wie es einige Infotafeln anteasern, gedoch nichts, rein garnichts. Nun gut, dann eben nicht. Es geht weiter auf durch Marta nach gefallen gewählten Faden, immer Kreuz und quer durch den Park. Zwischendurch erreichen wie einen Steinstrand und lassen einpaar Steine flitchen....mäßiger Erfolg...bezüglich eines besonders wirkenden Steins gibt die Biologen ihre Expertiese ab: "Stein".

    Es geht entlang der Küste bis zu einem kleinen Häuschen. Von dort führt kein Weg mehr weiter, also ist Umkehr angesagt. Aber nicht für lange. Gebüsch wird ein weiterer Trampelpfad ausfindig gemacht. Dieser führt auch erst wieder durch die charakteristische Flora, die fast mystisch bzw. wie ein Filmset für den nächsten Fantasy- oder Schlumpf-Film wirkt, bevor es steil empor geht und man eine kleine Aussichtsstelle erreicht, die einen wunderbaren Blick über den See mit seinen wolkenverhangenen Bergen dahinter bietet. Marta entdeckt dabei am anderen Ufer sogar einen doppelten Regenbogen der fotografiert wird. Ein paar Schritte weiter steht man wieder am rauschenden Fluss. Wir ziehen noch einmal los, diesmal weg von der Mündung, hinauf zum Strom. Ein Schild verweist hier auf eine Sami Siedlung, die sich in nur 500m Entfernung befinden soll. Dem gibt auch das nächste Schild recht, dass 100m ebenfalls 500m bis zur Siedlung angibt. Irgendwann erreichen wir doch die Lichtung, auf der ein Paar Bauwerke der Sami mit kleinen Infotafeln aufgestellt sind. Wenig spektakulär, jedoch auch mal interessant das so zu sehen. Von hier aus geht es dann nach Abisko östra, der Hauptsiedlung, zurück. Marta ist in einem Forschungszentrum auf ca.2/3. Der Strecke untergebracht und so trennen sich hier unsere Wege.

    Auf zum Supermarkt, der Junge hat Hunger. Zur Feier des Tages gönnt er sich das erste mal eine richtige Mahlzeit, die nicht aus Mpsliriegeln, Kitkat oder Würstchen in Vollkornbrot besteht. Heute gibt es Kötbullar. Dazu etwas Erbsen oder Spinat und das Weltbeste Kartoffelpüh. 😋 Naja, so die Theorie. Ich bin etwas erstaunt als ich die Mengen sehe in denen hier hantiert wird. Nein ich will kein Kilo Schnittgouda und auch keine 500g Butter für 4,5€ kaufen. Aber wo sind den die kleinen Pakete? Gibt es nicht, na super. Mit 500g Kötbullar kann ich ja leben, aber wie um alles in der Welt soll ich bitte 500g Butter in 3 Tagen klar machen? Also keine Butter und kein Käse. Dafür Äpfel! Endlich etwas Frisches. 🥳 Ich gebe zu, das Brot zum belegen hätte sich auch erst noch auftun müssen und so spielt der Belag eh keine Rolle.

    Vor dem Gemüse- und Obstregal nun eine lustige Geschichte: 3 Mädchen mit jeweils Alpro Milch, Rapsöl und einpaar anderen Sehr verdächtig deutsch wirkenden Produkten im Einkaufskorb, schauen ungläubig auf die geringe Auswahl an Obst, der vielen Verpackung und der schlechten Qualität bei derbe hohen Preisen. Immer wieder entscheidet sich eine für etwas und legt es dann doch zurück. Dieses Spiel geht eine ganze Weile so. Irgendwann gehe ich und treffe erneut auf meine Niederländerin. Sie ist sehr erfreut und erkundigt sich, woher ich den Spinat hätte. Für sie geht es morgen auf eine Etappe des Kungsleden mit einer Übernachtung, bevor sie dann Übermorgen zurück nach Abisko kehrt.

    Die Besorgungen erledigt, geht es zurück ins Hostel. Vorbei an der Gleisarbeitersiedlung und hinein ins Hostel. Ich verstaue die Einkäufe und treffe im Zimmer auf eine neue Mitbewohnerin; Julia. Julia studiert Bio-Informatik und kommt aus umgekehrter Richtung. Sie hat in ihren bisher 3 Wochen bereits die Norwegischen Städte hinter sich, ebenso wir 5 Tage Lofoten. Ich weiß nicht wie, aber sie hat tatsächlich auch ein 3kg Zelt mit, sowie Gaskocher und etwaiges anderes Gedöns. Nur im Wasserfilter finden wir einen gemeinsamen Nenner, der allerdings meine unnötigste Begleitung auf dieser Reise darstellt, denn man kann hier eigentlich alles trinken.

    Ich hoffe mal ihr seit jetzt wieder bestens informiert und oder unterhalten, denn ich muss mir jetzt mal einen Platz in der Sauna sichern....wie war das nochmal in nordischen Ländern; Ohne was an?🤔

    P.S. Lieber Ulfi, der Torneträsk ist gegrüßt! Liebe Grüße zurück und gute Genesung soll ich bestellen.🤗
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  • Sauna....🤗

    29 августа 2022 г., Швеция ⋅ ☁️ 8 °C

    Grade aus der Sauna zurück, fühle ich mich sehr erfrischt! Ich habe wieder einige neue Leute kennengelernt, die offensichtlich viel zu erzählen hatten. Zum einen gab es Insidertips für die Lofoten von einem Chilenen. Zuvor fragte ich mein Zimmergenossen, der Gott sei dank mal kein Deutscher sondern Italiener ist, wie die Sauna-Regeln sind: man geht nackt. Wir gingen also duschen und er erzählte mir, daß er den Kungsleden (über 400km) in 13 Tagen gewandert ist, weil ihm am Ende das Wetter zu schlecht war; ursprünglich waren 15 Tage geplant. Er erzählte auch von seinen Erlebnissen mit der Deutschen Bahn, wie er von München nach Hamburg wollte und 5h verspätet nur nach Berlin kam, wo der Zug einfach endete. Er hat übrigens auch einen Namen und zwar Andrea....ja, in Italien ist das auch ein Männername.

    Andrea erzählte von seinen Erfahrungen auf dem Kungsleden und meinte, wenn ich eins festhalten soll, dann das mit den Booten. Denn auf dem Kungsleden ist es nicht einfach mit Laufen getan, nein man muss auch Rudern. Die Regierung hat dafür an jedem See 3 Boote zur Verfügung gestellt. Endet man auf der Seite, auf der nur ein Boot liegt, so muss man erst rüberfahren, eins an sein eigenes Boot binden, zurück fahren, dann das eine Boot dort lassen und darf dann erst weiter....spätestens da tut einem jeder Muskel weh.

    Aber auch die Saunasitten sind berichtenswert. Ein Saunahandtuch (gratis bereitgestellt) hat hier die Größe 40x70 oder so. Damit kann man nur den Po unterbringen, woran jeder Deutsche Sauna Meister verzweifelt wäre. Dann unterhielt man sich wobei auch ein Bier mal zischend verzehrt wurde.

    Ein Pärchen kam dabei immer rein, haute Gefühlt nen ganzen Eimer Wasser schaufelweise auf den Saunaherd und als es dann wie in einem Türkischen Dampfbad war, verließen sie die Sauna...merkwürdig!

    Aus der Sauna blickte man auf den Torneträsk mit dahinter liegenden, wolkenverhangenen Bergen. Auch draußen auf der Veranda beim Abkühlen, konnte man diesen Blick genießen. Als ich nach meiner letzten Runde (5. Oder 6.) Auf besagter Veranda Platz nahm, schossen plötzlich etliche Schlittenhunde um die Ecke. Der Besitzer kam wenig später nach und unterhielt sich noch mit Andrea.

    Auch geduscht und fertig kam ich nach und Andrea erzählte, dass wenn man früh aufsteht und den Besitzer fragt, man bei der Fütterung seiner vielen Hunde teilnehmen kann. Das werde ich dann morgen gleich einmal tun.

    Heute Abend gehen wir mal schauen, ob es evtl. das ein oder andere Polarlicht zusehen gibt. Ich bin hoffnungsvoll, aber der Himmel ist ganz schön verhangen....😞
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  • Auf die Berge, fertig, los!

    30 августа 2022 г., Швеция ⋅ ☁️ 7 °C

    Tag Nr. 1 in Abisko und meine Erkältung wird bereits viel besser. Die Halsschmerzen sind fast weg und nur noch der Schmupfen quält mich ein wenig. Heute geht es also wieder wandern. Vorgenommen habe ich mir eine Strecke, die laut dem Betreiber hier, so ca. 15km lang ist. So ganz sicher kann man sich nicht sein, denn er gab mir nur eine schon 3 mal kopierte Karte und zeichnete Striche, Linien, Kreise und Sterne ein. Dazu gab es in schwedisch/englischer Sprach ein paar Anweisungen dazu, z.B. das die einen Schilder das sagen *schwedische Ortsbezeichnung* und die anderen das *schwedische Ortsbezeichnung*. Beide sollen aber zum gleichen Punkt weisen.🤦‍♂️

    Sonnst sah mein Morgen eigentlich recht übersichtlich aus. Da meine Nacht etwas schlaflos war, habe ich das mit den Hunden heute sein lassen und gehe morgen evtl. mal. Der Himmel mit seinen "fifty shades of grey", lässt auch heute nicht viele Hoffnungen zu, Aurora erblicken zu können; kann ja aber noch werden.

    Mein Frühstück bestand aus einem Müsli mit Milch und einem Kaffee. Nun geht es raus ins graue, mal sehen was die Abisko-Gegend so zu bieten hat...👋
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  • 1/3. geschafft: Pause auf 600m Höhe

    30 августа 2022 г., Швеция ⋅ ☁️ 7 °C

    Nach 5,5km und 670 Höhenmetern, darf man sich auch mal eine Pause auf dem "Paddus" gönnen. Gut das ich 3 Zimtschnecken dabei habe, so gibt es für jedes Drittel eine. 😋 (übrigens meine erste Schnecke seit in Tagen Schwedenurlaub....eigentlich verwerflich. 🥴

    Mit mir ist eine Trupp von Wanderern der Turiststation hier oben oder schlemmen über dem Feuer gegarte Bratkartoffeln mit Hack im Wrap....würde ich jetzt auch nicht nein zusagen. 🍽🙈
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  • Rechts oder links? Rechts oder links? Ganz egal, Hauptsache Vollgas!

    Schwedische Wanderwege und ihre Opfer

    30 августа 2022 г., Швеция ⋅ 🌧 7 °C

    Heute gab es wieder viel zu erleben. Nach meinem entspanten Frühstückn und einer kurzen Packphase, habe ich dann als Vorletzter gegen 10.30 Uhr das Hostel verlassen. Nun galt es als erstes mal den Startpunkt zu finden. "Kann ja nicht so schwer sein...", war meine initiale Einschätzung.

    Meine Einschätzung 15 Minuten nach Beginn des Suchvorgangs war bereits eine ganz andere: "nun ja, gibt ja genug andere schöne Wanderwege hier." Dabei war die Wegbeschreibung eigentlich straight forward; erst den Heli-Landeplatz finden, dann weiter laufen und hinter 3 Baustellencontainern, dem Pfad ins Unterholz folgen.

    In Punkt 1 bestand schon die erste Hürde. Ich lief also in freudiger Erwartung und nach bestem Wissen und Gewissen, erstmal komplett in die falsche Richtung. Dort konnte ich mich dann durch Zufall noch von Andrea verabschieden, der heute um 16 Uhr seine Rückreise nach Mailand antrat, aber von meinem Ziel hatte ich mich gänzlich entfernt. Zu meiner Verteidigung; Wo ich hin lief gab es einen Helikopter, allerdings nur auf einem Plakat, das ebenfalls einen Pfeil beherbergte, der lustigerweise genau in die Richtung zeigte aus der ich gerade kam, mit der Bemerkung: "500m".

    Mist, Also zurück und alles von Anfang. Auch in die andere Richtung vollbrachte ich es, zu weit zu laufen. Diesmal machte ich den Fehler, dem zu folgen was auf dem Schild stand, denn jemand hatte es aus Bosheit umgedreht, so dass ich auf einem Parkplatz für Baugeräte und vor einem Lokschuppen stand. Also abermals zurück. Nun stand ich da, wo ich einmal losgelaufen bin. Nach kurzer Abschätzung nahm ich den einzigen Weg den ich noch nicht probiert hatte. Vorbei an den Hundegehägen der Schlittenhundzucht, sah ich als bald einen knallroten Heli und dann auch die besagten 3 Container. Der Weg war nun recht schnell gefunden.

    Zunächst ging es durch die schon mehrmals beschriebene, typische Fauna, die von holprigen Trampelfaden mit großen Felsbrocken darauf durchschnitten wurde. Es ging mit dem Rücken zum See, in die "Berge" hinauf. Schon nach kurzer Zeit, waren mir die Handschuhe doch etwas zu warm. Immer wieder zog ich sie auf diesem Trip an und wieder aus. Nach 2km ein kurzer Schlenker nach rechts, um auf einem Felsen die Aussicht auf Abisko und den Torneträsk zu genießen (und zu fotografieren) dann ging es wieder auf den Hauptweg, der mit wilden Holzschilchen hier und da, eigentlich ideotensicher war. Natürlich zeigten mal 2 Schilder mit gleicher Aufschrift in entgegengesetzte Richtungen, wohingegen 2 völlig auseinander liegende Ortschaften laut Beschilderung in einer Richtung lagen, aber im Großen und Ganzen kam man gut aus (Intuition ist alles😉). Zur Untermalung dieser Grau(Hinmel)/Grünen(Boden) Szenerie, hatte ich mir meine Spotify Playlist "Soundtrack meines Lebens" abgemacht, die ich mir über die Zeit mal mit Stücken gefüllt hatte, von denen ich glaubte sie würden mein eigenes Leben einmal perfekt untermalen.

    Und dieser Moment war heute gekommen; Zur Aladin Suit von Carl Nielsen oder 6 Pieces von Pyotr Tschaikowsky, ging es hinauf auf 600m. Zuerst waren es eher Gesangsstücke, die mich veranlassten in dieser Einsamkeit mit meiner Nachtigallen-Stimme mitzutrellern, allerdings teilte sich als bald mein Hals mit und ich unter ließ das.

    Um auch mal die kleinen, unscheinbaren Dinge ganz groß herauszubringen, begab ich mich heute mit der Kamera auf Boden Niveau. Dort hielt ich Moose und Sträucher in Nahaufnahmen fest.

    Weiterging es. Irgendwann entschied die Natur vermutlich, hier ist Schluss mit Bäumen und so gab es eben nur noch Bodendecker. Teils gab es auch ganze Sümpfe die via Holzsteg überwunden wurden. Als ich bei dem Wegweiser aus dem vorherigen Post angekommen war, wusste ich: 1/3. geschafft. Nun ja, zu dem Zeitpunkt dachte ich das zumindest noch. Der Mann hatte ja etwas von 15km gesagt und wenn ich nun 5,5km erreicht hatte so machte das nach Adam Riese 1/3. Ich legte also meine vermeintlich Drittel-Pause ein. Aus dem Wort "vermeintlich" geht schon hervor, daß es nicht bei einem Drittel bleiben sollte.

    Vom Sitzen etwas ausgekühlt, zog es mich nach einiger Zeit weiter; zurück zum Schilder-Wahnsin und dem Schild Richtug Nissonjåkk Kanjon folgen. Super, das ist einfach. Doch wieder Fehlanzeige. Nagut, ich kam fairerweise schon 1km wobei ich schon echt aufpassen musste den Weg auch zu erkennen, doch dann ging der Pfad plötzlich "fließend" in einen Tümpel über.

    Mein Blick ging gen anderer Uferseite. Aha! Dort schob sich selbiger Pfad unbekümmert aus dem Tümpel empor und setzte sich fort, als sei nichts geschehen. Frechheit! Mit 2 Abläufen endete ich nur auf unterschiedlichen Gras-Inseln im Tümpel, kam von dort aber nicht weiter. Es blieb nur Umrunden. Das hatte einen 500 oder 600m Umweg zur Folge, der von der mir nun gefolgten Gruppe mit dem beneidenswerten Essen, skeptisch beäugt wurde. Meine gezielten Hechtsprünge, die dazu dienten nicht in Moosüberwucherten Felsspalten zu enden, wurden mit ihren kritischen Blicken quittierte. Mit egal, hautpsache überlebt. Für den Rest der Strecke liege immer mal wieder ich kilometerweit vorne, dann meine Schwedische Wandertruppe. Am Ende sind wir ca. gleich schnelle am Ziel.

    Doch der Reihe nach. Wo in Schweden ein Sumpf ist, da muss man nach weiteren Feuchtgebieten nicht lange suchen und so muss ich bei den nächsten Streckenabschnitten sehr an meine Erlebnisse beim Dundret Abstieg denken. In den Abschnitten, in denen ich einen Pfad erkannte, verlief dieser meist durch kleine Bachläufe oder gleich quer durch einen moorastigen Tümpel. In anderen Abschnitten wurde eben einfach feucht fröhlich über die Heide spaziert, im naiven Glauben, dass man bestimmt wieder auf den Weg zurück findet oder dass dieses oder jenes geknickte Gräschen, sicher Teil des Trampelpfades ist.

    In diesem Abschnitt hatte ich begonnen, das Hörspiel "Der Mann mit den schönen Füßen" zu hören, nachdem am Vortrag "der Kontrabass" schon durchgehört war. AUA!!! Da meldet sich nun die Rechte Ferse. Bisher hatte ich den subtilen Schmerz unterdrückt, aber nun bekam er bei km 10 ein furchtbares Ausmaß. Naja, hilft ja nischt, irgendwie muss man es ja nach Hause schaffen und ob die Krankenkasse mir den Helikopter Flug zahlt? Ich denke mal nicht.

    Am ausgeschilderten Canyon angekommen geht es erstmal ans Fotografiern. Zunächst mit kurzer Belichtung, dann mit längerer, um den Rauschenden Fluss in der Bewegung festzuhalten. Grade hier beginnt im Hörspiel die Beschreibung der Füße und ich kann an nichts anderes mehr denken, als an meinen eigenen Fuß. Eher schlecht als recht geht es mit schlappen 4,2 km/h weiter. Weiter und weiter und weiter. Fluss links, Heide rechts, dazwischen bzw. am Abgrund balancierend ich. Mal geht der Weg 2m direkt am Steilhang nach unten, mal steigt er wieder auf. Mitlerweile folge ich einfach nur noch, denn der Weg scheint seinem eigenen System zu folgen und beim Blick in den Abgrund, auch keinen eigenen Willen zu zulassen.

    Irgendwann quert ein sehr großer Weg meinen. Er ist markiert, weshalb ich ausschließe das es sich um mein Weg handeln könnte. Meine Wege sind nie breiter als 30cm geschweige denn all 20m markiert. Nach dem ich dem für mich als richtig befundenen Weg eine Weile gefolgt bin, die Erkenntnis; vielleicht ist er es doch gewesen. Egal; vorwärts immer, rückwärts nimmer. Darauf hin kommt es zur nächsten Begegnung.

    Durch einen Flusslauf getrennt, stehe ich nun einem Niederländischen Pärchen gegenüber. Sie guckt etwas schmerzverzerrt, man bemerkt mich aber nicht. Ich hoppse irgendwie über den Fluss, ohne dabei baden zu gehen und bemühe mich beide einzuholen. Als ich kurz darauf Erfolg habe, fragt sie nach einem Pflaster, ich nach dem Weg. Wir können uns beide nicht helfen. Sie, war in Gummistiefeln unterwegs und hatte jetzt 2 offene Fersen. Böse sah es aus, aber Gummistiefel und wandern? Keine Dinge die ich in einen kausalen Zusammenhang bringen würde. Doch auch ohne Pflaster wusste man sich zu helfen: Schmerz bekämpft man mit Schmerz und so zog sie kurz um die Schuhe einfach aus.

    Auf Bali sicher eine Grandiose Idee aber in Aussicht auf 3,5km bei 7°C? Die Blasen müssen echt geschmerzt haben... Zumindest wog die Landschaft mit dem rauschenden Fluss, Stromschnellen und zerklüftetem Ufer dafür auf. Wir teilten uns für die nächste Strecke den Weg und führte den Smalltalk, den man schon sooft mit so vielen Menschen geführt hatte. Dabei war immer eine wichtige Frage: "Warum der Norden?" . Die anderen Fragen hätten dann auch immer Teil eines Jobinterviews sein können, aber diese Frage war durchaus interessant. Kurz vor Ende der Strecke verließ ich allerdings die beiden und zog allein von Dennen. Mein eigener Fuß machte mir Mitlerweile selber sehr zu schaffen, doch die Turiststation war schnell erreicht.

    Ich hoffte Olof zu treffen. Ich hoffte es einfach. Aber wie unwahrscheinlich wäre das denn bitte....nein, das ist ganz undenkbar. Wie Marta noch am Vortag meinte: "Das wäre ja fast wie im Film.", womit sie nicht ganz Unrecht hatte.

    Da, plötzlich, tatsächlich er ist es Olof in Begleitung seines Freundes Robert. Beide im Begriff sich Abendessen zu holen, planen noch kurz mit einem Guid die morgige Rute. Das gibt es doch nicht....das ist Bestimmung!

    Er ist genauso überrascht wie ich und gibt mir zur Begrüßung einen ordentlichen Handschlag. Es stellt sich raus, dass er meine Nachricht erhalten hat und sogar eine SMS schrieb, nur leider 2 Fehlerchen in der Nummer hatte. Als das behoben war, strahlen wir beide. Da sie beide nichts einzuwenden haben, schließe ich mich kurzerhand ihrer Planung für morgen an. Es geht also morgen früh ab 9.00 Uhr einmal auf der anderen Seite des Flusses entlang. Glücklich umarmt Olof mich noch einmal zum Abschied und beide verabschieden mich freudig. Ich selber ziehe nun auch von denen, denn die Sauna wartet hier ja auch nicht ewig.

    Auf dem Rückweg gibt es dann meine Leckereien, die für letzten 2 Pausen eingeplant waren, zu den es aber nie kam.

    Nun kann ich es ja sagen; schlussendlich waren es 21km. Zugegeben; ich habe meine Ortskenntis etwas durch ungewollte Umwege erhört, aber nicht um 7km.

    Dafür war die Sauna um so herrlicher. Eine wunderbare Erholung nach so einem Tag; Drinnen 80 - 90°C, draußen 7°C mit Blick über den Torneträsk. Da es heute sogar so verhangen ist, dass man die Berge der anderen Seite nicht mal sieht, sind selbst die guten Chnacen die uns die App ausrechnet, hinfällig.

    Morgen geht es dann also mit Olof und Robert auf große Wanderschaft. Ich bin gespannt aber sehr erfreut, daß es doch noch klappt. Bevor das aber passiert, hole ich mir jetzt noch etwas Essen und eine große Mütze schlaf. (Wobei mein Hörspiel gerade sehr aufregend ist🥴)

    Nachtrag: In der Küche treffe ich Jan. Er wandert einen Wanderweg von 400km Länge und erholt sich hier in der Station für 1 Tag. Wir tauschen uns kurz aus, bevor auch er mich in die Einsamkeit entlässt. Stille.
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  • Frühstück again

    31 августа 2022 г., Швеция ⋅ ☁️ 5 °C

    Ich habe nicht viel Zeit, da ich meinen Wecker etwas verschlafen habe. Jetzt also ein schnelles Frühstück mit Kaffee und Müsli und dann schnell Richtung Turiststation, wo die beiden mich erwarten. Mehr dann später🤗Читать далее