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- 11. feb. 2024, 11:40
- ☀️ 21 °C
- Høyde: 17 m
- SpaniaCanary IslandsGarachicoCaleta de Interián28°22’22” N 16°47’29” W
Wilde Romantik im Anaga-Gebirge
11. februar, Spania ⋅ ☀️ 21 °C
Los Batanes, Samstag, 10. Februar 2024
Das in allen Reiseführern als lohnenswert angepriesene Anaga-Gebirge liegt genau an der uns entgegengesetzten Spitze von Teneriffa, weshalb wir bis jetzt auf einen Ausflug dorthin verzichtet haben. Die Anfahrzeit dauert laut Navi schon eineinhalb Stunden, wobei es offenbar die Strassenverhältnisse nicht mit einberechnet…
Die Hinfahrt verläuft auf dem „kürzesten“ Weg, der über La Laguna (der zweitgrössten Stadt auf der Insel) Richtung Santa Cruz führt. Bis La Laguna geht alles gut, aber hier versucht uns das Navi direkt durch das Zentrum von La Laguna zu lotsen, das aber weiträumig mit einem allgemeinen Fahrverbot versehen ist. Liegt es am Wochentag, einem Samstag, am Karneval oder weiss dies unser Navi generell nicht?
Wir fahren also im Einbahnstrassengewirr dieser (einzigen) Universitätsstadt weiter und sehen, dass uns unser „Fahrtenhelfer“ unbeirrt immer wieder an dieselbe unpassierbare Stelle führen möchte. Diesen Parcours absolvieren wir zweimal und „programmieren“ dann das andere Navi (mapy.cz) so, dass es die Umgehungsstrasse nutzt. Jetzt kommen wir wieder zügig voran und nach vielen Kurven - mal rauf mal runter - erreichen wir unser Ziel, einen kleinen Ort namens Los Batanes. Wir sind gewissermassen am Ende der Welt, denn dort - immerhin an einer gut besuchten Kneipe - führt die Strasse nicht mehr weiter.
Der Ort liegt ziemlich genau in der Mitte eines Wanderwegs, der von der Punta del Hidalgo weit unten am Meer bis hoch zum Aussichtspunkt Cruz del Carmen führt (über neunhundert Meter). Von Los Batanes aus wollen wir so lange nach oben wandern, wie es uns gefällt und dann wieder zurück, am liebsten auf einem Rundweg.
Wir begegnen einigen, allerdings durchweg „nur“ einheimischen „Wandervögeln“ und Martin plaudert mit allen ein wenig. Ein älterer Mann in Pfadfinderkluft, dessen Gesicht uns wie gegerbtes Leder erscheint, rät uns „dringend“ von der Rundwanderung ab, wohl weil die auf unserer Karte eingezeichneten Wege zwar (eventuell) noch existieren, aber nicht unterhalten werden. Und ein anderer Rundweg würde zu lange dauern, weil wir - wie der Mann tadelnd betont - ohnehin schon sehr spät dran seien: Es ist bereits 13:30 Uhr. Wir nehmen die Anregungen gelassen und beschliessen, zunächst einmal loszumarschieren und den prächtigen Ausblick zu geniessen.
Obwohl wir eigentlich hinauf Richtung Batán de Arriba (also „Ober-Batán“) wollen, geht es vorerst steil bergab. Das liegt jedoch an der Landschaft, wo man für die Passage jeder Schlucht zuerst hinunter und dann am Gegenhang wieder hinaufkraxeln muss. Das machen wir gute zwei Stunden so, bleiben aber immer wieder stehen, um einem lokalen Naturschauspiel zuzusehen.
Während wir auf der Hinfahrt unten am Meer noch die Sonne geniessen konnten, steigen hier die Wolken als Nebelschwaden die Abhänge hoch, verhüllen zunächst die Sicht und geben sie alsbald wieder frei. Landschaft, Besiedelung und Wetter erinnern Martin stark an das Tessin im Herbst; nur die Vegetation mit den vielen Kakteen und Palmen ist eine ganz andere.
In Batán der Arriba angekommen (einer Ansiedlung mit vier Häusern und einem Schild, welches Nichtansässigen den Zutritt verbietet!), machen wir auf einer nagelneuen Brücke Halt und genehmigen uns den obligaten Wanderimbiss: Banane, Orange und etwas Brot.
Die Karte sagt, dass es bis zum Cruz del Carmen nochmals zweihundertfünfzig Höhenmeter und viereinhalb Kilometer sind, worauf wir auf Grund der fortgeschrittenen Uhrzeit verzichten und umkehren.
Dafür fahren wir anschliessend über unendlich viele Serpentinen mit dem Auto hoch zum Cruz del Carmen, laut Reiseführer DER Aussichtspunkt auf Teneriffa. Dort angekommen, sehen wir von der Aussichtsterrasse vorläufig - nichts!
Schwaden von Nebel ziehen vorbei und es erscheint uns so, als ob wir durch Wolken schweben würden. Von der Insel oder von einer Ortschaft ist nichts zu sehen, obwohl man - laut Information - von hier aus sogar den Teide erblicken können soll.
Plötzlich reisst es auf, die Sonne erscheint zwischen den Wolkenfetzen und die Sicht auf den Hausberg der Insel wird frei! Regine schiesst die entsprechenden Fotos, gerade noch rechtzeitig, bevor sich der Wolkenvorhang erneut zuzieht.
Dann also zurück nach „Hause“, es sind ja nochmals zwei Stunden Fahrt und dazu schreit unser Suzuki jetzt auch noch nach einem Ölwechsel! Wir nehmen eine andere Route, diesmal der Küste entlang über Tegueste, Tejina und Tacoronte. An der erstbesten Tankstelle erstehen wir einen Liter Motoröl und füllen mit vereinten Kräften einen halben Liter nach. Martin weiss ja nicht einmal, wo beim Auto der Motor ist! :-) Regine zieht dafür blitzschnell den Messstab und erkennt, dass eigentlich alles im grünen Bereich und nur die reguläre Wartung fällig ist. Aber schaden kann es nicht, das neue Öl!
Dann geht es - mal in dichtestem „englischen“ Nebel, mal mit Sonnenschein - schon bald auf der Autobahn Richtung La Caleta de Interián.Les mer