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  • Day 60

    (K)ein Schiff wird kommen

    February 21 in Colombia ⋅ 🌬 27 °C

    Inselhopping und Schnorcheln. Geiler Plan. Wenn der Wettergott mitspielt. Macht er natürlich nicht. Starke Windböen sind für kleine Schiffe eher suboptimal, deshalb erlässt die zuständige Hafenbehörde kurzerhand ein Ausfuhrverbot ins offene Meer, wir sind also auf dem Festland gefangen. Blöd. Sehr blöd. Da weht er dahin, nicht nur der Investorendeal der DFL mit halbseidenen Milliardenunternehmen, sondern auch unser wohlüberlegter Tagesplan. Vielleicht sollte ich ein paar Tennisbälle ins Meer schmeißen.

    Wie schrieb mal ein Bekannter aus Fußballkreisen - jetzt musste ein Plan B her, aber ich musste feststellen, ich hatte keinen Plan B. ;)

    Die kommende Hotelnacht vor Ort ist fix, also zieht es uns zurück an den schönsten Beach des Landes und eine Stunde backwards nach Rincon de Mar. Zeit und Tag totschlagen, aber immerhin gibt es da am Nachmittag eine Tour durch den Mangrovenwald im ruhigen Gewässer, dann kann man den Faultieren hier in der Gegend wenigstens vernünftig Servus sagen.

    Im Hinterkopf spielt freilich die Hoffnung auf eine Besserung der Wetterlage die Hauptrolle, einen Tag Zeitaufschub und eine neue Chance wollen wir dem Inselausflug noch einräumen.

    Vor Ort renne ich, geblendet durch direkten Sonnenschein und eine dreckige Sonnenbrille, erstmal mit voller Wucht gegen ein Wellblechdach. Nein, nicht mit der Schrottkarre auf vier Reifen, sondern mit meinem eigenen Gipskopf und hocke anschließend erstmal ein paar Minuten benommen am Strand. Großes Aua, aber wenigstens tropft kein Blut. Da hilft dann um die Mittagszeit nur noch der erste Caipirinha, bei dem es dann auch bleibt, weil Kolumbien recht strikt die 0 Promille-Grenze im Straßenverkehr durchzieht. Bei dem Fahrstil bereits im nüchternen Zustand und den hiesigen Straßenverhältnissen auch irgendwie verständlich. Mein Glück, die Stimmung war eher auf Totalabsturz programmiert.

    Immerhin verliebt sich Lissy zwischenzeitlich in unseren Parkplatzwächter vor Ort, kann allerdings mit einem lauten und gesäuselten "Amore" die Tagesgebühr auch nicht drücken. Wie auch, der Typ wird kaum italienisch sprechen. Frauen sind unfassbar berechnend, ekelhaft!

    Wirklich verbessert hat sich die Situation am Abend nicht. Im Endeffekt weiß weder Hinz noch Kunz, wann und wie der Hafen wieder geöffnet wird und wir brainstormen die halbe Nacht, wie wir diese Kuh erträglich vom Eis bringen. Selbstverständlich ist sich Team Schuster bei dieser Frage sowas von überhaupt nicht einig. Kleiner Tipp fürs Leben - wer jemand behauptet, eine Ehe sei ein sicherer Hafen, der lügt!
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