Nach Lüneburger Heide und Teutoburger Wald nehme ich mir ein weiteres Stück des E1 vor - durch das Sauerland Read more
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  • Day 1

    Es geht los

    September 15, 2022 in Germany ⋅ ☁️ 11 °C

    Der E1 ist ein europäischer Fernwanderweg, gewissermaßen zusammengestückelt aus vielen beliebten lokalen Wanderstrecken. Er verläuft durch sieben Länder, vom Nordkap bis nach Sizilien. Irgendwann würde ich gerne mal den ganzen Weg abgelaufen sein, bislang habe ich immerhin einige Passagen in Deutschland erwandert. Meine letzten beiden Wanderungen durch die Lüneburger Heide und den Teutoburger Wald bzw. Eggegebirge sind nämlich auch Bestandteile des E1. Meine Tour im Februar durchs Eggegebirge nahm ein jähes Ende wegen Sturm, damals musste ich die letzte Etappe, die mich nach Marsberg geführt hätte, auslassen. Und in Marsberg steige ich nun wieder ein und wandere auf dem E1 durchs Sauerland.

    Der erste Wandertag ist mit Anreise verbunden. Um kurz vor 7 sitze ich im Zug und hoffe, in drei Stunden am Startpunkt in Marsberg zu sein. Klappt natürlich nicht, ist ja Deutsche Bahn 🙄 Von Recklinghausen, mit umsteigen in Münster (Westfalen) und Schwerte (Ruhr) bis nach Marsberg - das sind drei Regionalzüge und damit drei Chancen auf Verspätung. Nur der letzte Zug war pünktlich, und damit nicht zu erreichen 🤬 Also heißt es eine Stunde warten und damit eine Stunde kostbares Tageslicht verplempern. Naja, immerhin hatte ich so Zeit für ein opulentes Frühstück beim Bahnhofsbäcker in Schwerte.
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  • Day 1

    Etappe 1 von Marsberg nach Adorf

    September 15, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 13 °C

    Ein guter erster Tag. Um 11 konnte ich endlich in Marsberg loslaufen, noch etwas aufgeregt wegen der Länge der Strecke. Später, bei einer Pause, stellte ich fest, dass meine Unterkunft gar nicht am Ende der Etappe ist, sondern deutlich davor. Entsprechend hatte ich nur knapp 20 km vor mir, kein Thema am ersten Tag und mit spätem Start 😎
    Bleibt nur ein kleines Problem für morgen, weil zu den geplanten 26 km dann noch die fehlenden 8 von heute dazukommen. Aber wie gesagt, das ist ein Problem für morgen.

    Die Strecke heute war durchwachsen. Ein paar schöne Waldwege, aber auch viel Asphalt und Straßenrand. Immer mal wieder fühlte ich mich platt und hatte keine Lust mehr. Aber der Rhythmus wird sich schon noch einstellen.

    Der originale Wanderweg heute heißt Kaiser-Otto-Weg, am Anfang ist es aber auch noch parallel der Eggeweg. Es scheint als würde ich sanft übergeben werden von der letzten Wanderung an die nächste. Klingt sentimental, so hat es sich auch angefühlt ☺️

    Von Marsberg laufe ich hoch nach Obermarsberg, eine Stadt voller Tradition und Sehenswürdigkeiten. Offenbar gabe es hier schon im frühen 13. Jahrhundert eine starke Bürgerschaft, viele Gebäude zeugen von der langen (und wohlhabenden) Geschichte. Auf dem Weg dahin passiere ich die Drakenhöhlen. Hier soll der Siegfried den Drachen Fafnir erschlagen haben (nebst Bad im Blute und Lindenblatt auf Schulter usw.) Die Kalksteinfelsen und -höhlen finde ich sehr spektakulär. Die Höhlen sind erst durch Spalten im Berg und Auswaschung entstanden. Später wurden sie erweitert - für Bergbau, Gewinnung von Baumaterial und Unterschlupf. Es soll da drinnen noch Geheimgänge und sagenhafte Schätze geben.

    Es geht weiter durch hügeliges Land, ich überquere die Grenze zwischen NRW und Hessen. Unterwegs gibt es viele grasende Kühe, Schafe, und Pferdekoppeln. Der Wald ist ein wilder Mix aus Buche, Eiche, Birke, Kastanie, Ahorn, Linde (falls ich die alle richtig erkannt habe 😁). Ich träume so vor mich hin, in mein Unterbewusstsein schleicht sich die Idee, dass die Spuren vor mir verdächtig frisch und paarhufig aussehen. An der nächsten Biegung steht plötzlich ne Kuh, mitten auf dem Waldweg. Sie erschrickt mehr als ich und flieht. Ich stelle mir vor, dass sie irgendwo ausgebüxt ist und sich jetzt einen schönen Tag macht. Alleine. So wie ich.

    Der Rest des Weges ist nicht so schön, entlang Landstraßen oder auf asphaltierten Wirtschaftswegen. Dafür ist die Landschaft schön anzuschauen, weitläufig, grün, hügelig, mit eingesprenkelten Ortschaften. Ich bin froh, dass die Etappe so kurz ist und komme vor 17 Uhr im Gasthaus zur Linde in Adorf an. Die Belegschaft ist leicht gestresst, weil offenbar mehrere Aquarien irgendwo in einem Seitengebäude geplatzt sind und einen ordentlichen Wasserschaden ausgelöst haben. Aber das Restaurant hat geöffnet und ich bekomme hessische „Spätzle mit Käse überbacken“. Weit weg von der schwäbischen Variante, aber tolerabel 😉 Mein Zimmer ist auch recht einfach, mit geteiltem Bad auf dem Flur. Da es aber außer mir offenbar keine weiteren Gäste auf diesem Flur gibt, ist das nicht weiter schlimm.

    Tageskilometer: 19
    Bergauf: 450m
    Bergab: 330m
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  • Day 2

    Etappe 2 Schweinsbühl - Niedersfeld

    September 16, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 10 °C

    Heute früh hat sich alles elegant gefügt. Beim Frühstück bekam ich mit, dass meine Tischnachbarn am Abreisen waren. Nach kurzer innerer Debatte (ist das aufdringlich vs. ich würde es andersrum sofort und liebend gerne machen) hab ich einfach gefragt. Ob sie mich bis Schweinsbühl mitnehmen könnten. Wollten sie liebend gerne. So rollte ich die ersten 8 km im Auto ab und konnte die Etappe am vorgesehenen Punkt beginnen. (Im Auto wurde klar, dass sie extra einen Umweg gefahren sind, wie nett!)

    Die ersten Kilometer waren klasse, mit schöner Morgenstimmung und ohne Regen. Es waren 50% Regenwahrscheinlichkeit heute, und die Hälfte des Weges war dann auch nass. Zuerst nur so Niesel, nicht wirklich störend. Später jedoch kamen strömender Regen und Wind von vorne. Das war weniger angenehm. Aber meine Ausrüstung war angemessen, ich bin unter den Regenklamotten trocken geblieben.

    Der Weg war abwechslungsreich, schöne Passagen durch Felder und Wälder, immer mal wieder ein Dorf dazwischen. Die Dörfer winden sich hübsch am Hang entlang ins Tal, das erinnert mich sehr an die Eifel.
    In einem dieser Dörfer kehre ich mittags für einen kleinen Imbiss in einem Gasthaus ein. Die bestellte Brotzeit entpuppt sich als Portion für eine Großfamilie, ich esse so ungefähr ein Drittel und bleibe danach noch lange sitzen.

    Nach der Mittagspause gerate ich in den bereits erwähnten Starkregen. Ich passiere Willingen (Upland), ein populäres Ski- und Mountainbike-Gebiet. Ohne das Grau und das Nass wäre das ein toller Anblick gewesen, aber so hab ich den Kopf in der Kapuze vergraben und stapfe vor mich hin. Auf den letzten Kilometern geht es nochmal durch den Wald, bei schönstem Sonnenschein trocknen meine Regensachen und ich komme warm und gut gelaunt in Niedersfeld an.

    Meine Unterkunft trägt den lustigen Namen Gretel von Birne, und wird von einem holländischen Paar geführt. Dusche und Power-Nap bringen mir noch ein paar Stunden Energie, und so esse ich die Reste meiner Mittags-Brotzeit und plauder danach noch etwas bei einem Bier mit meinen Gastgebern. Jetzt bin ich in meinem Zimmer und schau noch kurz beim Fußball rein. Mein Lieblingsteam, die Frauen von Arsenal, spielen gegen Brighton.

    Tageskilometer: 26
    Bergauf: 610m
    Bergab: 540m
    Gesamtkilometer: 45
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  • Day 3

    Etappe 3 Niedersfeld - Oberkirchen

    September 17, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 8 °C

    Ab heute geht es durch das Rothaargebirge. Es ist auch wirklich sehr hügelig, im Auf und Ab komme ich langsamer voran als üblich. Am Ende werden es 7,5 Stunden, ohne richtige Mittagspause.

    Das Wetter ist unbeständig, immer wieder gibt es Schauer. Meist sind sie nicht so doll, meine Regenjacke und Funktionshose reichen völlig aus. Aber zweimal regnet es heftig und ich stelle mich lieber an Bäumen unter und warte ab. Ich laufe meist auf durchwurzeltem Waldboden, mein absoluter Lieblingsbelag. Manchmal kommt die Sonne durch, dann grinst gefühlt mein ganzer Körper. Insgesamt war es eine schwere Etappe und auch die längste dieser Tour. Morgen wird es kürzer und sicher auch leichter.

    Die Unterkunft in Oberkirchen ist super süß und gemütlich. Und direkt nebenan ist ein Restaurant. Ich bin so platt, dass ich fast über dem Teller Nudeln einschlafe. Jetzt ist es kurz vor neun und der Tag vorbei. Gute Nacht!

    Tagesdistanz: 26km
    Gesamt: 71 km
    Bergauf: 670m
    Bergab: 760m
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  • Day 4

    Etappe 4 Oberkirchen - Bad Berleburg

    September 18, 2022 in Germany ⋅ 🌧 9 °C

    Beim Aufbruch fing es an, leicht zu nieseln. Das war eine gute Nachricht, denn während des Frühstücks hatte es heftig gepladdert.

    Die ersten Kilometer geht es bergauf, ich habe einen guten Rhythmus und es läuft ganz ok bei gleichbleibendem Niesel. Oben, auf dem Kamm, laufe ich eine Weile in nasser Luft - Nebelschwaden oder Wolken. Dann setzt der Regen ein. Und hört nicht wieder auf. Praktisch ohne Halt laufe ich die Etappe durch und bin schon nach knapp 4,5 Stunden am Ziel. Völlig durchnässt natürlich. Zum Glück war es heute eine kurze Distanz.

    Im Hotel, verfroren und müde, hänge ich meinen gesamten Rucksackinhalt zum Trocknen auf und kuschel mich ins Bett. Da bleibe ich auch für den Rest des Tages. Zum Abendessen gibts ne Handvoll Studentenfutter.

    Tagesdistanz: 17 km
    Gesamt: 88 km
    Bergauf: 390 m
    Bergab: 400 m
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  • Day 5

    Etappe 5 Bad Berleburg - Bad Laasphe

    September 19, 2022 in Germany ⋅ 🌧 11 °C

    Auf der ersten Etappe hatte ich die Grenze zwischen NRW und Hessen passiert, bin aber an Tag zwei wieder zurück auf die Westfälische Seite. Durch das südliche Westfalen gehen nun auch die letzten drei Etappen. Strenggenommen aber nicht mehr durchs Sauerland, sondern durch das Wittgensteiner Land bzw. Siegerland.

    Mein Weg führt mich heute von Bad Berleburg nach Bad Laasphe. Leider konnte ich jedoch in Bad Laasphe (ich war unsicher wie das ausgesprochen wird - ph wie in „Phase“) keine Unterkunft finden und musste ausweichen nach Breidenbach, gut 8km vom Etappenende entfernt.

    Die Strecke war schön, und diesmal hatte ich auch was davon. Es gab zwar kurze Schauer, aber auch viel Sonnenschein und angenehme 12°. Beste Temperatur fürs Wandern. T-Shirt, dünne Weste. Meinen Regen-Poncho hatte ich in den Hüftgurt geklemmt und konnte ihn bei Bedarf (nach ein paar unbeholfenen Versuchen) schnell über mich mitsamt Rucksack drüberziehen.

    Gleich zu Beginn war der Weg stark zugewachsen. Im nassen Gras gaben die Wanderschuhe bald nach und ich lief den Rest des Tages mit nassen Füßen. Dann kamen auch noch Waldwege, die von Forstfahrzeugen komplett zerstört waren. Ich habe ja Verständnis - diese Maschinen müssen sicher schwer und tief im Profil sein. Aber zumindest bei ausgewiesenen Wanderwegen könnte man vielleicht hinterher die Wege irgendwie reparieren. Das fände ich nett.

    Unterwegs mache ich einen kurzen Abstecher nach Saßmannshausen, das nur zwei Kilometer neben meiner Wanderstrecke liegt. Ein Freund hatte um ein Foto vom alten Bahnhofsgebäude gebeten. Den Wunsch hab ich sehr gerne erfüllt.

    Und dann bin ich auch schon in Bad Laasphe, nach gut 6 Stunden. Auf dem letzten Kilometer erwischt mich nochmal ein Schauer, wie gemein!

    In Bad Laasphe fühlte ich mich zwar noch fit, hatte aber keine Lust, nochmal die 8 Kilometer bis zur Unterkunft in Breidenbach zu laufen, insbesondere nicht die Straße entlang. Also hab ich mir ein Taxi gegönnt. Breidenbach liegt schon wieder in Hessen, und verwirrenderweise sprach die Wirtin dickstes schwäbisch.
    Das Gasthaus hat auch ein Restaurant, also muss ich nicht mehr raus. Mit einem hervorragenden Rumpsteak und einer Hausmarille danach findet ein schöner Wandertag ein schönes Ende.

    Tagesdistanz: 24 km
    Gesamt: 112 km
    Bergauf: 510 m
    Bergab: 600 m
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  • Day 6

    Etappe 6 Bad Laasphe - Lahnhof

    September 20, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 9 °C

    Boah, was für ein Tag. Der absolut schönste bislang auf dieser Tour.
    Vers des Tages:
    Schuhe
    Und Socken
    Blieben heute
    (dramatische Pause)
    Trocken

    Perfekte Bedingungen mit Sonne oder Wolken, kein Regen, etwa 12°. Und ein super Weg, kaum mal Asphalt, meist Wirtschaftswege mit Schotter oder richtig schöne Waldwege. Die meiste Zeit lief ich an der Lahn entlang, die hier in der Gegend entspringt. Links ging es den Berg hinauf, der steile Felshang voller Bäume und Moos, mit Wasser gesättigt. Überall plätscherten kleine Rinnsale aus dem Berg. Rechts ging es weiter eine Böschung runter zum Fluss, der hier noch ein Flüsschen ist. Manchmal war der Weg recht schmal, da hatte ich (Steil-)Küstenkind durchaus Respekt.
    Manchmal kreuzte der Weg den Fluss, da war Geschicklichkeit beim Hüpfen über Steine gefragt. War aufregend, aber auch spaßig. Wie gesagt, die Füsse blieben trocken!
    Erwähnenswert ist die Ilsequelle, bereits seit dem 17. Jahrhundert ein Wallfahrtsort für Menschen, die Heilung suchten. Das Wasser soll (ähnlich wie an anderen Orten wie zB Lourdes) magnetisch speziell sein und dadurch besondere Wirkung haben.

    Tagesdistanz: 19 km
    Bergauf: 500m
    Bergab: 210m

    Gesamtkilometer: 131
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  • Day 7

    Etappe 7 Lahnhof - Siegen

    September 21, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 16 °C

    Und da bin ich in Siegen 🥳

    Sieben Tage bin ich gepilgert, das Universum hat mich nass und wieder trocken gemacht. Heute ging es, wie gestern auch schon, unter blauem Himmel und weißen Wölkchen gut voran. Ich habe meinen Rhythmus gefunden und kann auf andere Dinge achten als nur das Durchkommen. Die Etappe war nicht so kurz, aber eher leicht zu laufen. Bis auf die letzten 6 Kilometer. Da ging es durch die Stadt, das ist anstrengend. Siegen ist sehr hügelig, auf Straßenpflaster musste ich noch einige Male auf und ab laufen, das tat etwas weh. Dafür hatte ich dann in der Stadt noch 3 Stunden Zeit bis mein Zug fuhr, Zeit für ein leckeres Garnelencurry in einem vietnamesischen Restaurant und danach Kaffee in der Innenstadt.

    Meine Ausrüstung hat wieder wunderbar funktioniert, inzwischen weiß ich ganz gut, was und wieviel davon ich brauche. Durch die Regentage hab ich auch wirklich alles benutzt was ich mit mir rumgetragen habe. Neu waren die Wanderstöcke. Sonst laufe ich mit einem Stock, den ich schon lange hab, mit Korkgriff und shock absorbtion. Diesmal hab ich mir andere Stöcke zum probieren ausgeliehen (danke, @Mattis Reisen ♥️). Die sind deutlich leichter und kommen auch ohne dieses shock feature aus. Sie heißen Fizan Compact und behaupten, „world’s lightest trecking pole“ zu sein. Ich war erst skeptisch wegen den Griffen aus Kunststoff, aber das war gar nicht störend. Eher sogar von Vorteil bei Regen, weil sie sich nicht vollsaugen. Das Weniger an Gewicht, Vibration und Geräusch hat mich überzeugt. Die werde ich mir demnächst kaufen.

    Diesmal bin ich den Wanderwegen Kaiser-Otto-Weg und Rothaarweg gefolgt und habe die Quellgebiete von Ruhr und Lahn besucht. Die Beschilderung war leider nicht immer perfekt. Da es in der Gegend viele Wanderwege gibt (zum Beispiel auch den Rothaarsteig und viele Rundwege), entsteht ein ziemliches Wirrwarr an Kennzeichnungen. Aber ich hatte ja meine eigene Navigation dabei. Die Route hatte ich mir diesmal vorab von der sehr zu empfehlenden E1 Seite (e1.hiking-europe.eu) runtergeladen und in komoot importiert. Da kamen nie Zweifel am Weg auf 😅

    Auch körperlich war alles prima. Noch im Mai hatte ich etwas Probleme mit dem linken Knie, aber die sind nicht wieder aufgetaucht. Meine Dauerbaustelle LWS war nicht komplett auszublenden, aber es ging trotzdem ganz gut. Seit dem letzten Bandscheibenvorfall habe ich eine Art Irritation im linken Oberschenkel, das ist schon störend. Morgens fühlt es sich taub an. Wenn ich beim Wandern stehen bleibe, ist es als würden Ameisen unter der Haut rumkrabbeln. Abends tut es etwas weh. Ich hab schon ein Rezept für Rehasport zuhause, und ich nehme mir fest vor, da Termine zu machen sobald ich zurück bin.

    Unterwegs bin ich ein paar Mal darauf angesprochen worden, dass ich alleine wandere. Die meisten Leute können sich das nicht vorstellen. Ich fand es auch diesmal wieder sehr schön. Angst habe ich eigentlich nur, wenn ich bei Wind unter toten Bäumen laufe. Davon gibt es leider immer noch sehr viele. In der Regel sind die Laubbäume ok und die Nadelhölzer kaputt. Überall. Es ist kaum zu fassen, aber es scheint, dass Trockenheit und Borkenkäfer so ziemlich alle einigermaßen ausgewachsenen Fichten zum Absterben bringen. Wenn ich an diesen graubraunen Bäumen laufe und es knarzen höre, bin ich schon etwas beunruhigt. Ich bin diesmal auch seltener mit Kopfhörern gelaufen. Nur in Durchhaltephasen, vor allem an den Regentagen, hab ich mir was Lustiges aufs Ohr getan. Entweder ein Hörbuch (Saving Time von Jody Taylor) oder Podcasts (von Bettina Böttinger und von Ricarda Hofmann).

    Tagesdistanz: 23 km
    Bergauf: 250 m
    Bergab: 610 m

    Gesamtstrecke: 154 km
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