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  • Day 353

    Der Skutarisee

    July 18, 2023 in Albania ⋅ ☀️ 37 °C

    Der Skutarisee (auch Shkodra- oder Skadarsee genannt) ist der größte See der Balkanhalbinsel und neben dem Lago di Garda der größte Südeuropas.
    Im Herbst umfasst er eine Fläche von mehr als 300 Quadratkilometern, im Frühjahr schwillt er durch die Schneeschmelze sogar auf über 500 Quadratkilometer an. Dadurch, dass der See von unterirdischen Quellen gespeist wird, behält er das ganze Jahr über fast die gleiche Temperatur, und es besteht keine Gefahr, dass das relativ flache Gewässer im Sommer "umkippt”.
    Der See entstand während der letzten großen Eiszeit vor etwa 18.000 Jahren und ist eigentlich
    nichts anderes als eine große Bodensenke, die sich beim Abschmelzen der Gletschergebiete mit Wasser füllte.
    Kaum vorstellbarar Fischreichtum und eine Vogelvielfalt wie sonst nirgendwo in Europa
    machen den Skadarsee zu einem Paradies für Fans von Flora und Fauna. Allein 40 Fischarten
    findet man darin, ein deutliches Indiz für seine makellose Trinkwasserqualität.
    Mitten durch das Gewässer läuft die montenegrinisch – albanische Grenze. Der größere Teil, der zu Montenegro gehört, wurde zum Nationalerbe erklärt. Seit 2005 steht auch der albanische Teil unter Naturschutz.
    Für uns ist es unvorstellbar, dass diese Wasserfläche von der Größe des Bodensees ein
    beinahe noch unentdecktes Paradies ist. Die Kontinentalregion ist von der Küste Montenegros
    eigentlich nicht weit entfernt, doch bilden ein paar Gebirgszüge wirksame Riegel zwischen Adria und Hinterland.
    Vom Rummel der quirligen Küstenstädte spürt man deshalb hier fast gar nichts.
    Eine Reihe von Klöstern wurde im Mittelalter am Ufer des Sees errichtet, doch nur wenige
    von ihnen sind erhalten geblieben. Zu oft lag der See auf der Hauptkampflinie im
    Dauerkonflikt mit der Türkei.

    Am Abend finden wir ein Plätzchen am Ufer des Sees mit eigenem Strand, super sauberen sanitären Anlagen und einem tollen Restaurant.
    Es stellt sich heraus ( also Viktor erkennt den Platz wieder), dass wir vor 7 Jahren schon einmal hier waren. Allerdings gab es damals nichts außer dem Strand am See und einer großen Wiese.
    Kaum zu glauben, was für eine tolle, gut organisierte Anlage daraus entstanden ist.
    Hier bleiben wir 2 Nächte.

    Danach verabschieden wir uns von Albanien machen uns auf den Weg zur Grenze nach Montenegro.
    Schon die Straße durch die Berge ist ein kleines Abenteuer für sich:
    Sie ist nicht breiter als ein
    Auto und auf beiden Seiten fehlt die Bankette.
    Eine zusätzliche Herausforderung stellt der rege Gegenverkehr an den Fahrer. Leider besteht dieser nicht nur aus PKW - das wäre ja langweilig- nein, auch LKW und Riesenreisebusse schieben sich den Berg hinauf und hinunter, so dass wir ständig
    ausweichen und mehrmals sogar zurücksetzen müssen. 😱

    Viktor ist im Gegensatz zu mir sehr entspannt. Trotz der schmalen Straße und unzähliger
    Serpentinen prüft er während der Fahrt den Höhenmesser, den Kilometerstand und sogar den Benzinverbrauch –
    gleichzeitig behält er während der ganzen Zeit den 360 Grad Panoramaüberblick und sieht alles. Ja, ihr ratet richtig. Er trägt
    wieder die Hanfkappe – und im Mund kaut er auf einem Streichholz………. oder hat er etwa Reste von Kokablättern aus Südamerika irgendwo im Auto gefunden?
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