Flittern auf La Gomera

November - December 2022
Wir verbringen unsere Flitterwochen in La Gomera. Unser Plan: Wandern, schwimmen, Saunen, Yoga und natürlich auch relaxen und das Wetter und die Natur als Auszeit vom Alltag genießen. Möge der Plan mit uns sein😊 Read more
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  • Day 1

    Die Reise beginnt

    November 22, 2022 in Spain ⋅ ☀️ 22 °C

    Unsere Reise beginnt mit dem Wecker um 5.30h. Fast pünktlich um 8.15h erreichen wir den Flughafen und wollen bei Eurowings einchecken. Schwierig, denn wir haben keine Buchungsnummer und unser Perso wird von der Maschine nicht angenommen. Also brauchen wir die altmodische Art: einen Check in Schalter mit Personal. Davon gibt es dann noch insgesamt 1!! Dort wurden wir dann, wie alle anderen TUI Gäste auch, manuell eingecheckt und erhielten unsere Bordkarten. Das Gepäck mussten wir dann noch zum priority Schalter abgeben. Kein Problem. Weiter zur Sicherheitskontrolle. Kurz bevor wir an der Reihe waren, wurde genau diese Reihe geschlossen. Also auf zur anderen Seite. Kurz bevor wir wieder dran waren, stoppte das Band. Etwas war zwischen die Rollen gefallen... Schlechter Scherz... Wir hatten Glück und es ging ziemlich schnell weiter.
    Endlich um 9.00h am Gate angekommen gönnten wir uns Kaffee und Wurst.
    Der Flug war sehr entspannt und angenommen in Teneriffa kam uns direkt das mediterrane Klima entgegen. 25 Grad und Sonne, yipiii 🥳
    Die Bustour zum Hafen verlief ohne weitere Vorkommnisse. Vor Ort lagerten wir unser Gepäck ein, fanden auch irgendwann die richtige Fähre und unsere Tickets und merkten, dass wir nun fast 3 Stunden Aufenthalt hatten. Schön, dass es ein typisches spanisches Bistro gab. Kaffee für 1,80 und die caña Bier für 1,50. So konnten wir die Zeit gut überbrücken. Wir beobachteten die anderen Fähren und waren fasziniert davon, wie vor allem die LKWs rückwärts auf die Fähre fuhren. Pünktlich zum Sonnenuntergang liefen wir mit der Fähre aus. Es war ein unglaublich schönes Bild.
    Im Hotel ließen wir den Tag beim Abendessen mit Bier ausklingen. Wir freuen uns auf die nächsten Tage ☀️
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  • Day 2

    Der erste Tag: Erkunden ☀️

    November 23, 2022 in Spain ⋅ ☀️ 21 °C

    Wir starten in den Tag mit einem traumhaften Ausblick auf das Meer. Welcome to Paradies ♥️☀️
    Um erstmal zu verstehen, was hier möglich ist, erkunden wir nach dem Frühstück die Anlage des Hotels und spazieren ins Dorf Playa Santiago.
    Die Anlage ist wunderschön! Die Gärtner leisten eine wunderbare Arbeit.
    Um ins Dorf zu gelangen, gibt es vom Hotel einen Aufzug der uns ca. 50m nach unten führt. Im Dorf gibt es gefühlt ca 40 Häuser mit insgesamt 4 Restaurants und einem kleinen Supermarkt. Natürlich gibt es auch hier eine typische spanische Cafeteria, bei der man einen Cortado für 1 € bekommt.
    Am Dorfrand gibt es den Club Laurel vom Hotel , mit einem Pool, einer Bar und einem Restaurant.
    Dort gönnte sich Lukas ein Garnelentürmchen auf 🥑 Avocado. Wir entspannten an unserem ersten Tag auf den Liegen und genossen das Wetter am Pool.
    Abends wollten wir in einem der Restaurants im Dorf essen gehen. Das gestaltete sich etwas schwierig, denn alle sind für die nächsten 3 Tage ausreserviert. Wir bekamen bei einer Pizzeria noch einen Reste Tisch und aßen eine leckere Serrano 🍕 Pizza.
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  • Day 3

    Rundgang Botanischer Garten

    November 24, 2022 in Spain ⋅ ⛅ 23 °C

    Moin, der DJ hier an den Turntables.
    Nach einem weiteren ausgiebigem Frühstück mit Blick aufs Meer, hatten wir für heute einen botanischen Rundgang in der Zeit von 10:00-12:00 Uhr gebucht.
    Jürgen, der "Botaniker" ist ausgewandert und wohnt hier seit ca. 8 Jahren. Dieser Mensch war einfach nur Klasse, redegewandt und hatte von seinen Jokes und der Gestik/Mimik ein wenig Ähnlichkeit mit Otto Waalkes.

    Wir erfuhren so viel von Flora & Fauna, dass ich versuche die Key Facts hier wiederzugeben.
    Getreu dem Hotelmotto "In drei Stunden um die Welt, ohne das Hotel zu verlassen...". Zuvor sollte man wissen, das Hotel wurde vor ca. 35 Jahren errichtet und verfügt über ca. 74.000m2 Garten. Von allen Kontinenten finden sich hier Pflanzen wieder, um die Herausforderung kurz zu skizzieren, es wachsen hier Orchideen, die die salzige Luft überhaupt nicht ab können. Diverse Biologen, Landschaftsarchitekten und Co. wurden mit dem Projekt betreut das Hotel so zu bauen, dass die bereits bestehenden Bäume a la Ficus Benjamin oder der heilige Drago de Canarias ins Gesamtkonzept passen. Highlights waren u.a. verschiedene Hibiskus in diversen Farben. Jürgen ist auch der Hibiskus auf Neles Schulter aufgefallen.
    Aloe Vera, rosener Pfeffer (der auf Bäumen wächst), Lavendel, Rosmarin und eine hauseigene Bananenplantage luden zur Verköstigung ein.
    Interessant waren auch die riesigen Norfolktannen, die östlich von Australien von den Norfolkinseln stammen und Höhen bis zu 70 Meter erreichen. Biologen können bis heute nicht erklären, wie das Wasser in diesen Höhen in die Spitzen gelangt.
    Ferner lernten wir über die heimischen Palmen, die nicht nur brandresistent sind, da Gräser und keine Bäume, sondern sich auch im Staatsbesitz befinden. Selbst wenn Du hier ein Grundstück kaufst und eine eigene Palme pflanzt, dann ist es ebenfalls Staatseigentum (also die Palme). Es gibt auf La Gomera mehrere hundert Tausend dieser Palmen, mehr als auf allen anderen kanarischen Inseln zusammen. Nur eigens ausgebildete "Palm-Bauern" sind berechtigt, die Palmen oben anzuschneiden und den Palm-Sirup zu ernten. Eine Palme trägt so 5-8 Liter dieses Sirups in sich. Früher wurde es als Palmen-Honig bezeichnet, aber die EU hat diesen Begriff verboten. Nach der Ernte wird die Palme ca. 5 Jahre in Ruhe gelassen, bis Sie wieder geerntet werden darf.
    Eine Blüte der Frangipani (bitte französisch aussprechen - nicht frantschi pantschi) wird für hochwertige Parfüms verwendet. Es riecht echt unglaublich :).

    Der Rundgang endet mit der Königin, also nicht meiner Königin, sondern einem riesigen Macadamia Baum, direkt neben dem Restauranteingang. Jürgen empfahl uns wenn wir unbeobachtet sind ein wenig am Baum zu rütteln. Diese Nüsse wären speziell und sollten erst nach ca. 3 Monaten geöffnet werden.

    Ein kurzer abschließender Satz zu Jürgen, der u.a auch den Geologie-Rundgang und das Rotwein-Malen veranstaltet (was auch immer das sein soll). Erst trinken und dann malen (für die Kreativität) oder mit dem Rotwein malen? Jürgen hat eine immense Expertise bei den Pflanzen, kennt jede mit lateinischem Namen, Abstammung, Herkunft, optimalen Wuchsbedingungen etc., dass Nele und ich vermuten, er muss studierter Biologe/Geologe sein. Beides falsch, er ist sozial Pädagoge :).

    Abends hat Gar(Nele) Ihrem Namen alle Ehre gemacht, musste aber viel pulen und war nicht ganz zufrieden mit dem Essen. Es war auch total schwierig einen Tisch im Ort zu finden, weil wieder alles ausreserviert war.
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  • Day 4

    Wandern im Märchenwald

    November 25, 2022 in Spain ⋅ ☀️ 17 °C

    Heute starten wir mit der ersten geführten Wanderung in den Märchenwald vom Nationalpark Garajonay.
    Der Name Garajonay entstand aus einer Liebesgeschichte. Gara war eine Prinzessin von einem der 4 Stämme von La Gomera. Jonay war ein junger Prinz eines Stammes aus Teneriffa. Die beiden verliebten sich ineinander. Der Ältestenrat entschied, dass der Wahrsager in die Zukunft schauen solle, was eine Zusammenführung der beiden bereit halte. Der Wahrsager sah Vulkanausbrüche und somit wurde den Beiden die Liebe verwehrt. Doch Jonay konnte nicht ohne seine Geliebte Gara leben. So baute er sich ein Floß und fuhr nach La Gomera. Angekommen flüchteten die beiden Verliebten bis zum höchsten Punkt im Wald, den Alto de Garajonay, und spitzen eine Lanze an beiden Enden an. Die Lanze zwischen sich, umarmten sich die beiden ein letzte Mal, ehe die Lanze ihre beiden Herzen durchbohrte. Lieber wollten sie gemeinsam sterben, als ein Leben ohne einander zu führen. Und so kam es zum Namen des Nationalparks Garajonay.

    Zurück zu unserer Wanderung: Wir fuhren mit einem Bus und der Reiseleitung Barbara sowie 30 weiteren Wanderfreunden ca 1 Stunde bis in das Dorf El Cercado auf fast 1100 Höhenmetern. Dieses Dorf ist vor allem für seine Töpfereien bekannt, welche noch ohne Töpferscheibe hergestellt werden.
    Unsere Gruppe wurde nun aufgeteilt und Lukas und ich entschieden uns für den anderen Wanderführer, den Chris aus Ostfriesland. Ein dufter Typ, der vor über 40 Jahren nach La Gomera gelangt ist. Damals noch mit langen blonden Haaren und seiner Gitarre.
    Zu Beginn durchquerten wir eine Schlucht (Barranco) und wurden mit einem unglaublichen Blick auf das Valle Gran Rey (Tal des großen Königs) belohnt. Hier oben scheint die Zeit still zu stehen und man genießt die frische Luft und die Musik der Natur.
    Chris erzählte uns einiges über die Pflanzen. Unter anderem das Wolfsmilchgewächs, welches stark narkotisierend ist. Die Urstämme nutzten diese Pflanze und verstreuten sie in Buchten. Sie brauchten nur etwas Geduld. Nach kurzer Zeit konnten sie die Fische einfach einsammeln, weil sie ihrer Kiemen gelähmt ohnmächtig an die Oberfläche kamen.
    Wir gingen vorbei an vielen Dattelpalmen, von denen wir ja jetzt wissen, dass sie nur Sirup abgeben und keinen Honig 😉
    Wir kamen auch an Weinreben vorbei. Hier in La Gomera wird tatsächlich Wein angebaut. Allerdings kann man diesen nicht nach oben wachsen lassen, weil die Winde die Reben zerstören würden. Also liegen diese Pflanzen nah am Boden und werden von Steinen oder Gabeln gestützt.
    Nach gut 1 Stunde begann der Wald. Die Bäume (hauptsächlich die Erika Baumheide) stehen überall und sind wesentlich größer, als bei uns zu Hause. Dies ist natürlich den Temperaturen von rund 20 Grad im Jahr geschuldet. Leider kann man das Alter des Nationalparks nicht feststellen, da es das ganze Jahr über Sommer ist. Somit bekommen die Bäume keine Altersringe an denen man sich orientieren kann. Wir wissen nur, dass der letzte Vulkanausbruch in La Gomera vor 2 Millionen Jahren war und seitdem konnte sich alles so entwickeln, wie es wollte.
    Die Erikas sind befallen von Moos. Vorteilhaft für das umwandeln von CO2, leider nachteilig für die Bäume. Denn das Moos entzieht ihnen Wasser und somit werden sie von innen hohl und sterben.
    2012 gab es einen Waldbrand, der 100km2 zerstörte. Wir konnten aber sehen, wie sich die Natur wieder erholt hat. Durch den Brand entstand allerdings auch ein berühmtes Gemälde... 😉

    In diesem Wald gibt es auch einen Baum, der sich falscher Avocadobaum nennt. An seiner Baumspitze gibt es eine Leckerei für Ratten. Diese werden von dieser Delikatesse jedoch betrunken und torkeln dann nur noch durch den Wald. Eine tote Ratte haben wir auf dem Weg gefunden, da war der letzte Schluck wohl schlecht gewesen.

    Das wandern im Wald war sehr angenehm. Allerdings feucht. Denn die Wolken hingen tief an diesem Tag. Die Wolken ermöglichen es, dass dieser Wald überhaupt existiert, denn sie versorgen alle Pflanzen mit ausreichend Wasser und die Mineralien der Sahara, die vom Wind herüber getragen werden, geben den Pflanzen alle Nährstoffe, die sie brauchen.
    Dort, wo die Luft besonders rein ist, entsteht auch Flechte (eine Simbiose aus Pilz und Moos). Auch diese haben wir gefunden und auch probiert.

    Wir wechselten vom südlichen Teil des Waldes in den nördlichen. Dort waren die Bäume noch mit viel mehr Moos bewachsen. Vor allem waren überall Nebelschwaden, welches dem ganzen einen mystischen Charakter gab. Man fühlte sich tatsächlich in ein Märchen versetzt.

    Zum Abschluss gab es einen Pitstop in dem Hippie und Künstlerdorf Valle Gran Rey. Die Promenade war um einiges voller als bei uns und überall boten die Künstler ihren selbstgemachten Schmuck an. Ein tolles Ambiente und ein toller Flair.
    Es gab auch einen schwarzen Sandstrand, weshalb ich unbedingt ins Meer musste! Die Wellen waren perfekt um zu surfen, was auch einige ausnutzen.
    Dieses Dorf gefiel uns so gut, dass wir entschieden haben, definitiv wieder zu kommen. Wahrscheinlich nächste Woche, wenn wir unser Mietauto haben.

    Gegen 17h waren wir zurück im Hotel und ließen den Tag bei einem Glas Wein ausklingen.
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  • Day 5

    Ruhetag

    November 26, 2022 in Spain ⋅ ☀️ 21 °C

    Da wir für den kommenden Tag eine 10km Wanderung geplant haben, blieb es heute ruhig.
    Um 10.30h versuchten wir es dennoch mit einem Beach Volleyball Match. Hier lernten wir Eva aus Hamburg kennen. Gemeinsam mit Enzo Ferrari gewann sie beide Matches. Das gab uns etwas zu denken, so gut in Form sind wir dann wohl doch nicht.. also lieber wieder liegen 😅 Wir nutzten zunächst noch den Club Laurel. Später entschieden wir uns aber für den Strand und sind eine runde schwimmen gegangen. Das Wasser ist herrlich erfrischend und erstaunlich klar.
    Abends sind wir lecker in dem Restaurant Kuss essen gewesen. Wir hatten einen Tisch mit Blick auf den kleinen Fischerhafen.
    Dort bestellte sich Lukas ein thailändisches Curry mit oktopus und Garnelen und ich hatte ein Corvina Fischfilet. Vorweg gab es Ziegenkäse, 1x mit leckerer Marmelade und Serrano Schinken und 1x auf Salat gebettet und karamellisierten Zwiebeln.
    #lifeisbetteratthebeach 😉
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  • Day 6

    Wanderung von Imada nach Playa de Santia

    November 27, 2022 in Spain ⋅ ☀️ 24 °C

    Hola Amigos,
    heute stand unsere eigene Wanderung an. Nele hatte die Route auf Komod schon vorgeplant. Der Plan sah vor, mit dem Linien-Bus vom Hotel aus bis nach Imada zu fahren, dann die halbe Strecke runter zu laufen, kurz wieder hoch nach Alajero dort eine Mahlzeit einnehmen und von da aus dann zurück nach Playa de Santiago. Soweit so gut. Ein moderner und fast pünktlicher Bus sammelte uns ein und fuhr uns nunja nur bis zum Busbahnhof in Alajero. Der Busfahrer sagte uns, dass der Bus für die kleinen Straßen zu groß sei und diese nicht befahren könnte. Dementsprechend endete die Busfahrt jetzt in Alajero. Aber die Gomeros sind ja nett und pragmatisch, also ging die Fahrt einfach mit seinem Privatwagen weiter :D.

    Die Siedlung Imada gehört zur Gemeinde von Alajero im Süden La Gomeras. Das paradiesische Tal um Imada, eingebettet in den Barranco Guarimiar, ist Teil des Garajonay Nationalpark. Tief eingebettet in den Barranco Guarimiar, auf etwa 900 Metern Höhe, ruht die abgelegene, idyllische Siedlung.

    An einem Wanderweg im Dörfchen lies er uns raus und meinte wir brauchen so circa 2 Stunden bis wir unten in Playa de Santiago sind. Ich habe zwar kein Wort von dem verstanden was er sagte, aber sinngemäß hat er uns nicht empfohlen, diesen "Schwenker" über Alajero zu gehen. Nele war ein wenig geknickt, da er Ihre Planung mardig gemacht hat, und Sie meinte, was sollen wir denn schon wieder so früh im Hotel. Ein prüfender Blick meinerseits, in diese unendlich weite tiefe Schlucht, und mein Bauchgefühl sorgten dafür, dass ich Nele überzeugte auf den "Local" zu hören und unsere erste eigene Tour vllt etwas entspannter zu beginnen (Speedy Gonzales läuft das vllt in 2 Stunden...).
    Gott sei Dank habe ich mich hier durchgesetzt! Fairerweise muss ich dazu sagen, dass wir bei der Märchenwald Wanderung ein paar Leute kennen gelernt haben, die auch eine eigene Tour mit "Schwenker" gewandert sind und dann im Dunkeln nach so 7h erschöpft im Hotel ankamen. Hier gibt es keine Straßenbeleuchtung und Taxis habe ich seit dem wir hier sind erst zwei gesehen. Quintessenz sei lieber Zuhause wenn die Sonne untergeht :D.

    Wir kamen aus dem Staunen nicht heraus wie facettenreich die Insel ist und was die Botanik hier zu bieten hat. Auf dem Weg konnten wir frische saftige Mandarinen pflücken.
    Wie Xavier Naidoo schon sang: "dieser Weg wird kein leichter sein, dieser Weg wird steinig und schwer...". So langsam konnte ich keine Steine mehr sehen und ständig Berg runter zu laufen und darauf zu achten wohin man tritt ist für die Knie anstrengend. Hierbei hat sich gezeigt, dass für solches Gelände die halbhohen Wanderschuhe sich nicht so gut eignen. Nele hingegen bewegte sich leicht und locker wie eine junge Garzelle. Nach zwei Stunden extremen Abstiegs erreichten wir *Trommelwirbel* die nächste "Wanderwegekennzeichnung", auf dieser Stand folgendes geschrieben "Playa de Santiago" 7km! Waren wohl spanische zwei Stunden, jedenfalls 3km geschafft...
    An diesem Punkt angelangt konnte ich mir ein "ich habe es Dir ja gesagt" nicht verkneifen. Auch wenn Nele nichts sagte, fühlte ich dass Sie froh war, nicht den Schlenker gegangen zu sein ;).
    Das nächste Drittel ging eigentlich relativ zügig von den Socken, da wir im Schatten wandern konnten und es mehr oder weniger im Zickzackkurs mit leichtem Abstieg weiter ging. Nennenswert waren ein paar verlassene Steinhäuser und aus irgendeinem ertönte laute Michael Jackson Musik. Vermutlich einer der letzten verbliebenen Hippies (jaja ich weiß der King of Pop war nicht in den 70er Jahren).
    Irgendwann sahen wir Zivilisation und landeten in einem kleinem Selbstversorger Dorf. Es gab Ziegen, Avocado 🥑 , Zitrone 🍋 und Mandarinenbäume, auf den Feldern ganz viel gepflanzter Salat 🥗 und offene Türen. Hier vergewisserten wir uns bei einer Einheimischen züchtenden Kanarienvögel Frau welche Strecke wir weiter gehen müssen und schon gelangten wir auf einer geteerten Fahrbahn. Auf dem letzten Drittel kamen uns tatsächlich 1-2 Autos entgegen und ich konnte den Feierabend schon riechen. Wurde auch langsam Zeit, nach 4h waren unsere Wasservorräte und Proviant schon knapp. Unsere Laune wurde durch die Nähe zum Meer etwas aufgeheitert und Nele machte ein wenig Musik von unserer Hochzeitsplaylist an. Tja und dann noch halb singend auf einen Grasshopper 🦗 gezeigt und dann selber den Hüpfer gemacht. Total dumm, mehrere Stunden auf den Abstieg und jeden Tritt konzentriert und dann auf gerader Strecke nen Satz gemacht. Ich lag am Boden alle Viere von mir gestreckt und blutete wie ein kleines 🐷 an Hand und Fuß. Jetzt hatte ich richtig den Kaffee auf und wollte nur noch schnell nach Hause...Tempo auf 6km/h erhöht und dann zügig in die nächste Strandbar. Hier wurde ich netterweise direkt mit Pflastern und Antiseptikum versorgt. Der Kellner wusste sofort was los war und brachte uns zwei große Pils. Direkt Mal zwei auf Halde mit bestellt (so sacht man dat bei uns im Pott).

    Im Hotel machten wir uns frisch, leckten die Wunden und brachen auf für unsere Tischreservierung vom letzten der drei Restaurants hier in Playa de Santiago. Das Essen war okay aber im Vergleich zu den anderen absolut unterdurchschnittlich. Das Olivenöl war gut und der Wein erfüllte seinen Zweck.

    Zusammenfassend ein sehr schöner erster Advent.
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  • Day 7

    Nach der Wanderung soll man ruhen

    November 28, 2022 in Spain ⋅ ⛅ 23 °C

    Wir waren ganz schön platt von unserer Wanderung und merkten einen leichten Muskelkater in den Waden. Wie passend, dass wir für heute 2 Massagen im Spa Ahemon gebucht hatten.
    Nach einem wie immer köstlichen Frühstück machte ich mich zunächst auf den Weg ins Dorf, um für Lukas Wasserfeste Pflaster und Antiseptikum zu kaufen. Die Hand sieht ziemlich zerfleischt aus. Ich besorgte auch Fenestil, denn wie immer bin ich die einzige die gestochen wird..

    Um 12h began unsere Massage. Meine war super entspannend, so wie gewünscht und erwartet. Der Masseur ging behutsam mit meinen beanspruchten Waden um und massierte meinen steifen Nacken aus. Lukas Masseurin hingegen hat ihn wohl eher nur gestreichelt als massiert. Ein entsprechend enttäuschtes Gesicht sah ich, nachdem ich völlig entspannt aus meinem Raum kam. Oh oh..
    Oben im Spa Bereich konnten wir dann für 2 Stunden (10 Euro p.P. extra!) dann die Ruhe genießen. Wir waren fast alleine dort. Das Wasser war warm und man konnte den "Whirlpool" per Knopfdruck selbst anmachen. Die Liegen waren das beste, da sie total bequem gepolstert waren. Für Lukas war es hier entspannter als bei der Massage..
    Wir sind sogar kurz in die Sauna gegangen. Doch irgendwie hat das tagsüber, wenn es warm ist, nicht den gleichen Effekt wie daheim.
    Danach sind wir ins Lokal Chalana, wo Lukas gestern mit seiner Wunde versorgt wurde und haben das bisher beste Essen genossen. Bei mir gab es Fisch entero mit Augen (leider weiß ich den Namen nicht mehr) und Lukas gönnte sich Fischfrikadellen. Als Nachtisch gab es einen Schokoladenmuffin mit flüssigem Kern und einen sehr leckeren Vanilleeis. Alles zusammen, plus Bier, hat 30 Euro gekostet und ist somit ein echtes Schnäppchen. Inklusive Meerblick!
    Abends lasen wir auf dem Balkon in unseren Büchern und machten uns mit Serrano Schinken eine Brotzeit. Dabei durfte natürlich der Rotwein nicht fehlen.
    Ach, diese Insel begeistert uns jeden Tag aufs neue!
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  • Day 8

    Wanderung im Regenwald

    November 29, 2022 in Spain ⋅ ☀️ 17 °C

    Heute starten wir wieder mit einer großen Gruppe zur geführten Tour durch den Regenwald in Garajonay. Wieder mit Barbara, leider.
    Dieses Mal dauert die Busfahrt nur so 30min und unterwegs sammelten wir den Zweiten Guide, Ulrike in Degallado, ein.
    Wir entschieden uns heute für die englische Gruppe mit Ulrike.

    Wir starteten also mit dem Aufstieg zum Alto de Garajonay (dort wo die 2 Liebenenden sich das Leben nahmen). Es galt ca 300 Höhenmeter zu Überwinden auf insgesamt 1478m. Das Wetter war traumhaft und wir hatten eine klare Sicht auf den Teide von Teneriffa.
    Wir konnten sogar La Palma, El Hierro und Gran Canaria sehen.
    Dann starteten wir den Abstieg, der uns entspannt auf einem mit Kopfstein gepflasterten Pfad führte. Nach ca 30min kamen wir am Eingang zum Regenwald an. Ein wunderschöner Wald mit verschiedenen Loorbeerbäumen, Erikas, canarische Zitronenmelisse und Farn. Im Gegensatz zum Märchenwald war alles weniger mit Moos besetzt und es gab viel mehr Laubbäume. Gefühlt waren sie auch größer und hatten breitere Stämme.
    Wir waren erstaunt, dass es im Regenwald so trocken war. Ulrike erklärte uns, dass es hier seit 2 Jahren viel zu wenig regnet. Die Passat-Wolken reichen für die Bewässerung des Waldes aus, aber sie füllen nicht die Wasserreservate, die zur eventuellen Brandbekämpfung dienen. Hinzu kommt, dass die Temperaturen viel zu hoch für die Jahreszeit sind. Ebenfalls vor 2 Jahren betrug die Temperatur an einem Tag in diesen Wald 47 Grad!

    Der Wald überzeugt mit seinen urigen Bäumen und dem Gesang der Vögel. Plötzlich hörten wir es plätschern und fanden den kleinen Fluss el cedro. Wir durchquerten ihn und konnten bei einer kleinen Kapelle (Ermita der nuestra señora Lourdes) mitten im Wald aus einer Quelle des Flusses unseren Wasservorrat auffüllen und eine kleine Picknick Pause machen.
    Danach ging es für gute 45min wieder bergauf bis zur Straße, wo uns der Bus wieder einsammelte. Wir waren insgesamt wieder 10km und gute 4 Stunden unterwegs.
    Wieder einmal sind wir beeindruckt, dass diese kleine Insel so vielfältig ist.
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