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  • Day 49

    Minca

    June 24, 2018 in Colombia ⋅ 🌧 24 °C

    Minca war mein letzter „Footprint“ in Kolumbien und damit auch der letzte Ort innerhalb meiner Südamerikareise, den ich besuchte. Ich hätte mir keinen schöneren Ort als Abschluss aussuchen können. Minca vereinte noch einmal so vieles, was ich auf dieser Reise erlebte: Wandern, unbeschreibliche Natur, Tropen, neue Freunde und Dinge, die ich zum ersten Mal ausprobierte.

    Am Freitagmorgen ging es mit einem Collectivo von Santa Marta (nicht wirklich schön und daher keinen Eintrag wert) Richtung Minca. Dort angekommen musste ich erst einmal die 250 Stufen zum Hostel erklimmen. Eine schweißtreibende Angelegenheit bei tropischen Temperaturen. Oben angekommen gab es erst einmal frisches Quellwasser und Mittagessen. Das Essen in der Casa Loma ist wirklich eine Erwähnung wert. Es gibt ausschließlich vegetarische, köstliche Gerichte und ich hatte mal wieder das Gefühl gesund zu essen. Beim Mittag habe ich auch gleich meine Begleitung für die nächsten zwei Tage kennengelernt. So machten wir uns nach dem Essen auf zu den Wasserfällen Pozo Azul. Dabei wurden wir von einem solch starken tropischen Regenschauer überrascht, dass Baden eigentlich überflüssig war. Nichtsdestotrotz wollten wir, wie unzählige anderen Touristen, einen Sprung ins kühle Nass wagen. Die Mengen haben uns ein wenig abgeschreckt und so sind wir zu fünft ein wenig weiter gewandert bzw. geklettert und habe keine 300m weiter eine viel schönere Stelle zum Baden gefunden - ganz für uns allein und mit riesigem Wasserfall. Das Wasser war herrlich frisch und wir konnten sogar unter dem Wasserfall schwimmen. Den Rest des Tages ließen wir bei ein paar Bier, Gesellschaftsspielen und vielen Gesprächen ausklingen (Internet gab es nicht, was mir sehr gefiel) . Dabei konnten wir einen der für mich schönsten Sonnenuntergänge beobachten. Der Himmel sah einfach nur aus als hätte er Feuer gefangen. Bei Nacht kamen noch etliche Glühwürmchen zum Vorschein und der Abend war perfekt. Fast perfekt, denn voller jugendlicher Leichtsinn habe ich anstelle eines Bettes eine Hängematte gebucht. Ich wollte eben etwas Neues ausprobieren! Ausgestattet war die Hängematte mit einem Laken und einem Moskitonetz. Soweit, sogut. Nachdem ich es endlich in die Hängematte schaffte, habe ich mich wie in einem Kokon eingerollt und die Augen zugemacht. Am nächsten Morgen wachte ich leider nicht als strahlender Schmetterling auf, sondern eher als geräderte Raupe. Heißt für mich nächstes Mal wieder ein Bett, denn es war doch kalt und unbequem für eine ganze Nacht.

    Der Morgen hielt jedoch auch puren Sonnenschein bereit und so konnte ich von meiner Unterkunft aus bis nach Santa Marta und sogar auf den Ozean schauen. Ich beschloss eine Wanderung zur Casa Elemento zu unternehmen, die über die größte Hängematte der Welt verfügt. Auf dem Weg dorthin machte ich Halt bei den Cascadas Marinka. Auch schön, aber noch viel touristischer als Pozo Azul und das Wasser sehr dreckig. Höchster Punkt meiner Wanderung war die Aussicht in Los Piños, nur leider konnte man durch den zeitweiligen Nebel nichts sehen.
    An der Casa Elemento kam ich dann völlig fertig und verschwitzt an (ich glaube soviel habe ich noch nie geschwitzt, es lief einfach nur), jedoch pünktlich zum Spiel Deutschland gegen Schweden. Da traf ich dann auch meine Mitreisenden von gestern wieder, die die drei Stunden Wanderung innerhalb von 30 Minuten mithilfe eines Motortaxis bewältigten. Die Hängematte war echt riesig und so hatten bis zu 10 Personen gemütlich Platz. Der Ausblick war zudem fantastisch - einmal über den ganzen Regenwald. Nachdem wir unsere Fotos schossen und ein wenig die Seele baumeln ließen, ging es wieder zurück zur Casa Loma und für mich dann auch nach Santa Marta und von dort heim nach knapp zwei Monaten.

    Freude und Leid liegen hier sehr nah beieinander. Ich freue mich riesig auf daheim und alles bzw. alle die mich dort erwarten, dennoch wäre ich zu gerne noch länger geblieben. Südamerika war einfach zu gut zu mir!
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  • Day 44

    Islas Rosarios

    June 19, 2018 in Colombia ⋅ ☁️ 28 °C

    Von Cartagena aus habe ich einen Tagesausflug zum Playa Blanca gemacht - wohl einer der schönsten Strände Kolumbiens.
    Mit den Schnellboot und 50 weiteren Kolumbianern (ich war die einzige „Gringa“) ging es fast pünktlich Richtung weißer Sandstrand. Dabei passierten wir den Hafen Cartagenas und so konnte ich einen Blick auf die Skyline werfen, die so ganz anders aussieht als das historische Stadtzentrum. Dabei fielen mir diverse „Hamburg-Süd“-Container im Hafen auf und ich musste darüber schmunzeln, dass egal wo auf der Welt ich mich befinde, immer etwas Deutsches zu finden ist.
    Unsere Tour startete mit einer Runde durch die Islas Rosarios, 20 mehr oder weniger kleinen, wunderschönen Inseln mitten in der Karibik (manche Insel bestand nur aus einer Hütte und einem Bootsanleger). Dabei konnten wir einen Blick in den Hinterhof der ein oder anderen Villa erhaschen.
    Der nächste obligatorische Stop war „El Aquario”. Wie der Name schon verrät, handelt es sich um ein Aquarium in dem diverse Meeresbewohner gehalten werden. Ich wäre lieber nicht hineingegangen, aber so ganz artikulieren konnte ich mich dann doch nicht in Spanisch. Die Becken für unter anderem Delfine, Walhaie und Schildkröten waren viel zu klein und ich hätte am liebsten alle Gitter aufgerissen. Natürlich ist es toll solch faszinierende Tiere aus nächster Nähe zu beobachten, jedoch nicht unter diesen Bedingungen. So konnte ich diesen Programmpunkt nicht wirklich genießen oder gutheißen.
    Also auf zum Playa Blanca. Hier gab es endlich Mittagessen und meine bisher schlechteste Erfahrung in Südamerika. Ich wurde gnadenlos über den Tisch gezogen! Eigentlich dachte ich, ich hätte den Dreh mittlerweile raus - falsch gedacht. Ein Austernverkäufer präsentierte mir seine Produkte als Willkommensgeschenk. Zwar sagte ich nein, dennoch öffnete er die Auster für mich und beharrte darauf, dass es ein Geschenk sei. Na gut dachte ich, wahrscheinlich gehört er zum Restaurant, Probieren kann ja nicht schaden. Probieren kostete umgerechnet 10€. Ich war fassungslos und wollte ihm verständlich machen, dass ich das nicht zahlen werde. Ich hatte Glück im Unglück und mir kam ein Halbkolumbianer zur Hilfe, der in Frankfurt lebt. Er hat dem Verkäufer freundlich aber bestimmt erklärt, dass ich nicht zahlen werde. Am Ende haben wir uns auf circa 1,50€ geeinigt und ich bin um eine Erfahrung bzw. Lektion reicher: Immer schön nein sagen!
    Der Strand war leider auch ein wenig enttäuschend. Zwar war das Wasser herrlich, aber die Strandpassage völlig überfüllt von Tagestouristen, die sich in den unzähligen Restaurants tummelten. Einsam ist anders. Dafür gab es für mich einen weiteren Welpen, den ich natürlich auch am liebsten mitgenommen hätte!

    Insgesamt hätte ich mir den Ausflug vielleicht sparen können, aber so konnte ich nochmal in sauberem, kristallklarem, badewannenwarmem Wasser meine Runden drehen. Wer weiß wann das nächste Mal in der Karibik sein wird!
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  • Day 41

    San Andrés

    June 16, 2018 in Colombia ⋅ ⛅ 28 °C

    Nach Minusgraden und Schnee fand ich mich zwei Tage später in einer anderen Art von Paradies wieder: weißer Sandstrand, Palmen und türkisfarbenes, 29° warmes Wasser - San Andrés war ein Karibiktraum!

    Die kommenden Tage habe ich in Begleitung mit Besuch aus Mexiko verbracht. Von Bogotá aus (auch diesmal konnte die Stadt nach einem kleinen Ausflug ins Zentrum nicht überzeugen) ging es per Flugzeug Richtung Tropen und Paradies. Ein wenig Wärme hatte ich mir durchaus verdient, doch dafür musste ich noch am Flughafen eine Tourismusgebühr von etwa 30€ zahlen.
    Als ich endlich aus dem Flieger stieg, konnte ich die Wärme sofort spüren. Es war heiß und feucht und weckte in mir nur den Wunsch endlich ins karibische Meer zu springen. Also schnell in die Unterkunft, Sachen abgestellt und ab an den Strand. Dieser war um ehrlich zu sein völlig überfüllt, aber das Wasser dennoch herrlich. Noch am gleichen Tag bin ich zum ersten Mal Jetski gefahren und habe nun ein weiteres Hobby! Es macht einfach wahnsinnig viel Spaß damit über das Meer und die Wellen zu preschen.
    Die Tage in San Andrés waren gefüllt mit Strand, Meer und unheimlich gutem Essen. Es gab so viel tollen Fisch und ich habe mich an einige neue Dinge wie Octopus oder Muscheln gewagt.
    Trotz Regenzeit regnete es nur einmal und wir wurden den Rest der Zeit mit Sonne verwöhnt. Das lud dazu ein die Insel per Moped zu erkunden und ein paar einsame Strände zu entdecken. Auf die Nachbarinsel Providencia haben wir es leider nicht geschafft, jedoch ist auch San Andrés gerade für seine Korallenriffe berühmt und gilt als eines der schönsten Tauchgebiete. Wir wurden nicht enttäuscht und so gab es diverse farbenfrohe Korallen, Mantarochen und unzählige Fische zu beobachten. Nur die Schildkröten versteckten sich mal wieder. Der Weg ins Wasser war ein wenig gewöhnungsbedürftig. So mussten wir von den Klippen ins Wasser springen und auf gleichem Weg wieder hinaus - in kompletter Tauchausrüstung. Auch bin ich diesmal zum ersten Mal bis auf 30m unter Null getaucht. Zum Glück ohne Probleme, aber die Luft atmet sich bei dem Druck schon schneller weg.
    Den letzten Abend wollten wir eigentlich noch einmal tanzen gehen und an meinen Salsakünsten feilen. Die Wahlen machten uns jedoch einen Strich durch die Rechnung. Es wurde weder Alkohol verkauft, noch hatten Bars oder Clubs an einem Samstag geöffnet, um das Urteilsvermögen nicht zu beeinflussen. Hat alles nichts geholfen, denn gewonnen hat wieder ein korrupter Politiker und so setzt sich die Regierung für die nächsten vier Jahre wieder aus einer Handvoll einfluss“reicher“ Individuen zusammen.

    So konnten wir jedenfalls das Spiel Mexiko gegen Deutschland ausgeruht verfolgen. Natürlich habe ich auf Deutschland gesetzt. Ein großer Fehler, denn nun muss ich das mexikanische Trikot aufgrund einer Wette für einen ganzen Monat lang jeden Tag tragen, da ich den Mund zu voll genommen habe.

    Insgesamt war das fast einsame Inselleben wirklich erholsam. San Andrés ist wunderschön, nur ein wenig überfüllt und teuer.
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  • Day 23

    Lima

    June 13, 2018 in Peru ⋅ ⛅ 19 °C

    Lima war zwar nur ein kurzer Stopover, aber sehr erholsam für mich. Ich habe mir einfach mal nichts vorgenommen und habe die Zeit so eigentlich nur damit verbracht am Meer entlang zu spazieren. Lima (jedenfalls die Passage am Strand in Miraflores, die ich gesehen habe) erinnert mich stark an Cairns oder Perth und so hatte ich richtiges Australien-Feeling. Überall gab es Freizeitangebote: Tennisplätze, Fitnessgeräte, Spielplätze, Skateparks, etc. - einfach toll, denn das Leben fand draußen statt und nicht, wie so oft bei uns, hinter geschlossenen Mauern.
    In Lima habe ich zudem mal wieder richtig gutes Brot gegessen mit ordentlicher Butter und keiner Margarine. Köstlich! Ich entdeckte eine kleine Bäckerei und habe mich dort ordentlich mit Backwaren für gefühlt drei Tage eingedeckt. Vielleicht hätte ich auch etwas Butter mitgehen lassen sollen - Kolumbien hat genauso wenig gute Butter, wir alle anderen Länder hier, die ich bereiste!
    Obwohl das Wetter in Lima wirklich bescheiden war (nur Nebel und extrem hohe Luftfeuchtigkeit bei 17 Grad), gefiel mir die Stadt und gerade die Stimmung hier gut. Beim nächsten Mal werde ich mehr Zeit einplanen und ein wenig mehr Kulturprogramms in Lima absolvieren!

    Peru haut mich wirklich einfach um. Die Menschen sind unheimlich freundlich und zuvorkommend, ich fühle mich jederzeit sicher und das Essen ist klasse. So sehr ich Peru auch liebe, eine Sache ist wirklich anstrengend: Nichts und niemand kann und will Geld wechseln. Man ist gut beraten, wenn man genügend Kleingeld dabei hat. Selbst im Restaurant oder im Supermarkt werden 100 Soles-Scheine (circa 25€) meist nicht gewechselt und das obwohl Geldautomaten oft keine kleineren Scheine herausgeben. Das macht Bezahlen nicht selten etwas umständlich. Nichtsdestotrotz:

    Hasta pronto Peru! Du warst wundervoll! ❤️
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  • Day 21

    La Paz

    June 11, 2018 in Bolivia ⋅ ⛅ 5 °C

    La Paz ist die bevölkerungsreichste Stadt in Bolivien auf durchschnittlich 3600m über Null und wahrlich keine Schönheit. Geprägt von diversen sozialen Konflikten ist die Stadt gezeichnet von Armut, Verbrechen und Gewalt. Nicht umsonst gehört sie daher zu den gefährlichsten Städten der Welt. (Allerdings habe ich erfahren, dass Santa Cruz noch gefährlicher sein soll.) Mit gemischten Gefühlen ging es also von der friedlichen Copacabana in die Großstadt La Paz (Hauptstadt ist Sucre). Ich muss gestehen, ich war wirklich sehr vorsichtig. So verbrachte ich die ersten Stunden hier nur damit meine Tour in die Salzwüste zu buchen und meine Habseligkeiten im Hostel zu verstauen.

    Zurück aus Uyuni gab ich La Paz noch eine Chance. Diesmal in Begleitung meines bolivianischen Freundes Jairo, den ich noch aus dem Aiesec-Projekt in Mexiko kannte. Es war herrlich ihn nach über einem Jahr wiederzusehen und auch mein Spanisch musste diesmal herhalten, da Jairo ohne Erbarmen konstant in seiner Muttersprache mit mir redete. So habe ich zwar nicht immer alles perfekt verstanden, aber immerhin kann ich nun durchaus Gespräche in Spanisch führen. Das macht mich schon ein wenig stolz.
    Erster Halt war einer der Märkte, auf dem typisch bolivianisches Essen serviert wurde. Wir/Ich mischten uns unter die Einheimischen und probierten uns durch verschiedene Gerichte. Auch hier fiel mir auf: Die Suppen sind klasse, alles andere oft totfrittiert und daher super fettig.
    Wir schlenderten ein wenig durch die Stadt und immer mal wieder meinte Jairo „geh nicht in diese Straße, nicht in jene, dort ist es gefährlich“. Am Ende war ich wirklich froh mit einem Local unterwegs gewesen zu sein. Herausstechend in La Paz ist die Basílica de San Francisco; für mich der einzige Ort in La Paz an dem es nicht dreckig oder laut war. Wir machten eine Führung und konnten so die Kirche von innen bewundern und hatten zudem einen tollen Blick über die Stadt, die wie ein Kessel zu beschreiben ist. Außen umringt von Bergen, befindet sich das Zentrum von La Paz in einem Tal.
    Nachdem wir noch einmal durch die Touristenstraßen schlenderten, nötigte Jairo mich dazu das Nationalgetränk zu probieren. Was in Peru der Pisco ist, ist in Bolivien der Singani. Beides eine eher schlechtere Variante von Tequila und nicht wirklich meins. Zum Abschluss haben wir uns noch ein ziemlich gutes Lama-Medaillon in der Stadt gegönnt und danach bin ich müde, aber glücklich ins Bett gefallen. Leider wieder kalt, da es in Bolivien tatsächlich keine Heizungen gibt und das obwohl es hier so oft frostig ist.

    Bolivien war toll, aber kalt und nun freue ich mich auf ein weiteres Mal Tropen und wärmeres Wetter!
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  • Day 20

    Laguna Colorada

    June 10, 2018 in Bolivia ⋅ 🌙 -6 °C

    Die erste Nacht in der Salzwüste habe ich ganz gut gemeistert. Es war zwar echt kalt, aber mit diversen Decken, Mütze und Handschuhen ging es ganz gut.
    Den heutigen Tag verbrachten wir mit vielen Fahrstunden durch die Wüste, dabei hielten wir bei verschiedenen Sehenswürdigkeiten an. Dazu gehörten einige Lagunen, die zum Teil von Flamingos und anderen Wasservögeln bewohnt wurden, wundervolle Berge, unglaublich durch Erosion verformte Steine und einfach die unendlichen Weiten der Wüste. Dabei war es durch den Wind wieder sehr frostig und nicht selten konnten wir Eis in den Gewässern entdecken. Wenn ich an Bolivien denke, muss ich unweigerlich auch an Kälte denken und war am Ende froh doch meine Skijacke und Skisocken mitgenommen zu haben. Höhepunkt des Tages war die Laguna Colorada, bei der man herrlich viele Flamingos beobachten konnte. Die Lagune war rosa gefärbt und die Berge spiegelten sich wunderschön im See - ein wahnsinniger Anblick!
    Den Rest des Tages mussten wir mit Humor nehmen. Unsere Unterkunft ließ wirklich zu wünschen übrig. Dass es weder Elektrizität, noch warmes Wasser geben würde, war uns klar. Allerdings hatten die Fenster Löcher, es gab keine Feuerstelle und auch Klopapier war fehl am Platz. Gegen Abend schneite es noch hinein, da half dann nur noch Alkohol in Form von Wein. Naja das gehört eben alles zur Erfahrung! Den Abend vertrieben wir uns noch mit Stadt-Land-Fluss. Was konnten wir sonst tun? Dabei fiel mir auf, dass das englische Alphabet offensichtlich kein K beinhaltet. Alles fängt mit C an!
    Die Nacht verbrachten wir gemeinsam in einem Raum mit mehreren Betten. Obwohl es hier noch kälter war, gab es keine weiteren Decken oder ähnliches wie in der Nacht zuvor. Wirklich schlafen konnte bei der Kälte niemand und so starteten wir ganz schön gerädert in den letzten Tag.
    Der begann mit einem wahnsinnigen Sonnenaufgang, der die nun mit Schnee bedeckte Wüste in ein feuriges Orange tauchte! Auf dem Weg zum heutigen Höhepunkt, den heißen Quellen, ist uns noch ein Wüstenfuchs über den Weg gelaufen. Eigentlich freute ich mich nach zwei Tagen ohne Dusche sehr auf die heißen Quellen. Nachdem ich jedoch eine Hand hineinhielt, sie wieder rauszog und mir ebendiese Hand durch den starken, beständigen Wind fast sofort abfiel, entschied ich mich schnell um. Die anderen Memmen warteten schon im Auto auf mich. Wir verbrachten dennoch ein wenig Zeit hier und feuerten die wenigen Mutigen an, die sich ins Wasser trauten.
    Danach brachten wir Alexia und Olli zur chilenischen Grenze, von wo aus sie ihre Reise fortführten. Für den Rest von uns ging es wieder zurück nach Uyuni. Gesellschaft bekamen wir noch von einem Brasilianer und der Chinesin MiauMiau (ohne Witz). Der Rückweg war lang und mit mehreren Pausen verbunden, da das Auto nicht mehr das neuste war. Mal war der Motor überhitzt, mal qualmten die Bremsen und auch die Reifen mussten mehrmals überprüft werden. Am Ende waren wir froh endlich wieder in Uyuni angekommen zu sein und schon ging es mit dem Nachtbus wieder los Richtung La Paz.

    Insgesamt eine gute Tour. Die atemberaubende Natur spricht einfach für sich. Mit einem etwas engagierterem Guide und einer besseren zweiten Unterkunft hätte es jedoch noch um einiges besser werden können - aber ich kann ja nicht immer das große Los ziehen!
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  • Day 18

    Salar de Uyuni

    June 8, 2018 in Bolivia ⋅ 🌙 3 °C

    Salar de Uyuni stand ebenfalls ganz oben auf meiner Wunschliste. Die Salzwüste in diesem Ausmaß ist einzigartig in Bolivien. (In Argentinien gibt es das Naturphänomen noch einmal in kleiner.)
    Von La Paz aus buchte ich eine Tour in die Salzwüste Boliviens. Der Spaß sollte drei Tage und zwei Nächte andauern plus zwei Nachtfahrten mit dem Bus. Noch am gleichen Abend machte ich mich auf in die zwölf Fahrstunden entfernte Stadt Uyuni - Ausgangspunkt für alle Touren und mitten im Nirgendwo. Um 7.00 Uhr morgens in Uyuni angekommen, musste ich vier Stunden Zeit herum bekommen, da die Touren erst 11.00 Uhr starteten. Leichter gesagt, als getan. Die Stadt hat leider wirklich nichts zu bieten und so setzte ich mich in ein Café mit WLAN und Heizung. Dort ließ es sich ganz gut aushalten, denn Uyuni war bitterkalt und ich konnte mal ein paar Nachrichten beantworten.
    Als es endlich 11 Uhr war holte mich unser Fahrer Louis ab und ich lernte meine Mitreisenden kennen: Alexia und Olli (England), Julie (Australien) und Nick (Neuseeland) - eine wirklich liebe und tolle Reisegruppe!
    Nachdem alle Dinge auf dem Dach unseres Jeeps verstaut wurden, ging es auf zu unserem ersten Stop: ein verlassener Bahnhof, auf dem noch die Überreste eines alten Zuges zu erkunden und zu erklimmen waren.
    Danach wurden wir über einen Markt geführt, auf dem ausschließlich Souvenirs angeboten wurden. Dieser Halt war etwas unnötig, aber so bekamen wir etwas Zeit uns besser kennenzulernen.
    Nächster Stop war die einzige Süßwasserquelle im ganzen Salar. Mitten im Salz sprudelte das Wasser hier nur so vor sich hin - klar und eiskalt.
    Danach gab es endlich Mittagessen und für mich zum ersten Mal Lamasteak. Ziemlich lecker, jedoch etwas kräftiger im Geschmack. Serviert wurde unser Essen in einer Gaststätte aus Salz. Einfach alles hier war aus Salz - die Wände, der Boden, Tische und Stühle, nur das Klo war salzfrei.
    Danach ging es mit dem Jeep endlich in die berühmte Salzwüste und wieder kam ich aus dem Staunen nicht heraus! Egal wohin ich schaute, ich sah nur Salz und Himmel. In der Regenzeit ist die Wüste sogar geflutet, sodass alles gespiegelt wird. Die Szenerie bietet sich hervorragend dafür an, um mit der Perspektive zu spielen. So entstanden viele herrliche Bilder und mein eigens dafür gekauftes Mini-Lama kam zum Einsatz.
    Weiter ging es zu einer „Insel“ in der Wüste, die gesäumt von Kakteen war. Ich habe keine Ahnung wie hier Leben entstehen konnte, da ringsherum alles ausgedörrt war. Louis, der eigentlich auch unser Guide war, konnte uns nichts dazu erklären und auch so verbrachte er die Zeit lieber im Auto, als seiner Tätigkeit als Guide nachzugehen.
    Den Sonnenuntergang genossen wir ebenfalls in der Salzwüste, nur leider konnten wir die Reflexionen des Himmels nicht auf dem Wasser betrachten, da der Wind zu stark war. Trotzdem ein toller Abschluss des Tages - Sonnenuntergänge zieren mich einfach in ihren Bann.
    Übernachtet haben wir in einem Salzhotel. Auch hier war wieder alles aus Salz. Nur die heiße Dusche nicht, die ich mir für umgerechnet 1,25€ gönnte. (Immerhin sollte es die nächsten drei Tage keine Möglichkeit zum Waschen geben.) Ich bekam ein Einzelzimmer und kuschelte mich nach dem Abendessen tief in meinen Schlafsack mit fünf Lagen Decken über mir ein, da es bitterkalt mit Minusgraden war ohne Heizung in Sicht.
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  • Day 17

    Copacabana

    June 7, 2018 in Bolivia ⋅ ⛅ 7 °C

    Entgegen aller Vorurteile und Zweifel habe ich mich auf mein Bauchgefühl verlassen und mich doch dazu entschieden den Umweg nach Bolivien zu nehmen. Von Puno ging es so mit den lokalen Bussen in Richtung Copacabana. Da ich mich gegen die komfortablen Touristenbusse entschied, fand ich mich eingezwängt mit 15 anderen Bolivianern bzw. Peruanern in einem kleinen VW-Bus wieder - inklusive neugieriger Blicke. Am Ende ist alles gut gegangen und ich kam sogar schneller an als alle anderen Touristen.
    Mein erster Eindruck von Bolivien: Landschaftlich ähnlich wie Peru, noch traditioneller, leider jedoch auch dreckiger und ärmlicher.

    Die bolivianische Seite des Titicacasees hat mir besser gefallen als die peruanische. Auch hier entschied ich mich gegen eine Bootstour und für eine Wanderung zu einem Aussichtspunkt, von welchem aus man die berühmte Isla dem Sol sehen konnte.
    Hier in Bolivien ist es doch ziemlich kalt und ich bin ein wenig neidisch auf unsere derzeitigen Temperaturen daheim.
    Auch die Höhe mit über 3800m über Null ist hier nicht zu unterschätzen und so schnaufe ich trotz diverser Touren in diesen Höhen noch ganz schön. Mein Höhepunkt des Tages war der Sonnenuntergang von einem weiteren Aussichtspunkt, dem Cerro Pucara. Auch hier musste ich mir den Blick verdienen und einige Höhenmeter erklimmen. Dabei habe ich scheinbar den völlig falschen Weg genommen, da meine Wanderung am Ende in Klettern ausartete. Auf dem Rückweg habe ich dann auch die Treppen gefunden. Naja so findet jeder seinen Weg und ich konnte wohlverdient die vielen Farben über dem Titicacasee genießen.
    Ein Großteil des Tages habe ich leider auch damit verbracht einen Geldautomaten zu finden. Scheinbar habe ich Probleme mit meiner Mastercard Geld abzuheben. Meine Karte konnte einfach nicht gelesen werden. Kleine Notiz für mich: Bei BancoFie hat es endlich geklappt!

    Die Fahrt Richtung La Paz war noch abenteuerlicher, als die zur Copacabana. Ich entschied mich wieder für eines der lokalen Collectivos, da diese zeitlich einfach besser passten und preislich unschlagbar waren. Nur leider wusste ich überhaupt nicht wie mir geschah. Nach einer Stunde Fahrt mussten alle das Auto verlassen, irgendwo im Nirgendwo. Was ich nicht wusste: Mit der Fähre ging es weiter Richtung La Paz, dabei überquerten die Autos den Titicacasee auf separaten Booten. Danach wurden wieder alle eingeladen und es ging weiter. Auch hier bin ich wieder ohne Probleme in La Paz angekommen und habe mich gefreut mal nicht den typischen Touristenpfad zu nehmen.
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  • Day 16

    Puno

    June 6, 2018 in Peru ⋅ ⛅ 4 °C

    In Puno habe ich einen wirklich kurzen Zwischenstopp auf dem Weg zur Copacabana in Bolivien gemacht. Die kleine Stadt auf der peruanischen Seite des Titikakasees ist Ausgangspunkt für viele Touren auf dem See, gerade um die Uros zu besuchen. Die Uros sind ein altes peruanisches Völkchen, dessen Zugehörige auf unzähligen schwimmenden Inseln mitten auf dem Titikakasee leben. Früher noch autark und von Fisch lebend, sind sie heute abhängig von den vielen Touristen, die allzu oft auch eine Nacht auf einer der Inseln zusammen mit den einheimischen Familien verbringen.
    Eigentlich wollte ich auch eine kurze Tour machen, nur leider startete keine um 7.00 Uhr morgens. Alles andere hätte meinen engen Zeitplan gesprengt. Zudem waren alle Tourenanbieter und Verkäufer so aufdringlich und nervig, dass ich relativ schnell das Weite suchte und einfach eine kleine Runde allein am Rande des Sees drehte.
    Dabei sind mir die vielen Jogger aufgefallen, die um 6.30/7.00 Uhr und 5 Grad Celsius schon ihre Runden drehten - verrückte Peruaner!

    Die Uros werde ich irgendwann noch einmal mit mehr Zeit besuchen. Immerhin muss ich mir ja auch etwas für die nächste Reise nach Peru aufheben. 😉

    Jetzt geht es erst einmal auf nach Bolivien!
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  • Day 15

    Rainbow Mountain

    June 5, 2018 in Peru ⋅ ⛅ 16 °C

    Ganz oben auf meiner Wunschliste stand der Rainbow Mountain nahe Cusco - und ich wurde nicht enttäuscht! Auf über 5000 Metern über Null erstrahlt ein Bergkamm in sieben verschiedenen Farben bedingt durch unterschiedliche Mineralien wie Eisen oder Kalzium.
    Der Weg dorthin war wirklich frostig, da es die Nacht zuvor schneite, der Wind zog und die Sonne sich kaum blicken ließ. Das Wetterglück hat mich ein wenig verlassen. Nach den ersten hundert Metern wurde mir durch die Anstrengung des Aufstiegs (insgesamt 600 Höhenmeter in eine Richtung) jedoch recht schnell warm und ich genoss die Aussicht. Links und rechts des Weges grasten sämtliche Alpacas und Lamas im frischen Schnee - nur streicheln ließen sie sich leider nicht. Mit jeder Kurve änderte sich auch hier die Landschaft und ich kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.
    Viele meiner Mitstreiter nahmen sich ein Pferd, da die Höhe doch einigen zu schaffen machte. Durch meine Wanderungen in Huaraz und am Salkantay war ich glücklicherweise schon daran gewöhnt und hatte diesmal keinerlei Beschwerden.
    Oben angekommen konnte ich nicht widerstehen und machte das für Peru wohl touristischste Foto - Lama, traditionell gekleideter Peruaner und Anden!

    Mein eigentliches Highlight auf diesem Tagesausflug war jedoch nicht der Rainbow Mountain sondern das 20 Minuten entfernte Valle Roja (rotes Tal). Durch den frischen Schnee, das Rot des Berges und das Grün der Flora bot sich mir ein einzigartiges Farbspiel - einfach traumhaft. Da war die Kälte schnell vergessen.

    Was mich aber wirklich beeindruckte war die Kondition und die Kleidung der Einheimischen. Doppelt so schnell wie ich erklommen sie den Berg in Sandalen (!). Die Peruaner müssen wirklich ein gänzlich anderes Kälteempfinden haben.

    Ein weiterer kleiner Höhepunkt für mich waren die vielen Touristen, die sich vor dem Rainbow Mountain im Schnee drängelten und offensichtlich zum ersten Mal einen solch rutschigem Untergrund erfuhren. Man brauchte nicht lange warten bis die ersten den Rückweg ungewollt auf dem Hintern zurücklegten. Ich habe Hilfe angeboten, aber allen konnte man auch nicht unter die Arme greifen und so war das für mich ein herrliches Schauspiel. Manchmal sind es eben die kleinen Freuden - und die von Oma und Mama vererbte Schadenfreude.
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