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  • Day 4

    Am Ziel: unsere ersten Tage in Auckland

    October 31, 2017 in New Zealand ⋅ ☀️ 17 °C

    Am Vormittag des 30.10. sind wir nach sechzehn Stunden Flug endlich in Auckland gelandet. Nachdem wir die Sicherheitskontrolle für die Biosicherheit passiert und die Kontrolleure sich versichert hatten, dass auch nicht ein Krümel deutscher Erde an unseren Wanderschuhen zurückblieb, wurden wir von einem Shuttle zum YHA Auckland International gebracht. Weil mir auf der Autofahrt immer wieder die Augen zuklappten, bekam ich leider nicht allzu viel mit. Was einen aber merken ließ, dass man sich nicht mehr in Europa befand, waren die zahlreichen irgendwie andersartig, aber schön aussehenden Bäume und Sträucher. Was natürlich auch anders war als daheim, war der Linksverkehr. Während man die Verkehrsunfälle, die man an der Stelle des Shuttlefahrers schon gebaut hätte, mitzählte, gewöhnte man sich ganz allmählich daran.
    Im Hostel angekommen, mussten wir feststellen, dass wir nicht die einzigen Deutschen waren, die die Idee eines Neuseelandaufenthalts hatten. Der allergrößte Teil der Hostelbewohner war tatsächlich deutschsprachig, was einem eher das Gefühl von einer Klassenfahrt in einer deutschen Jugendherberge vermittelte.
    Bei unserer ersten kleinen Erkundungstour in Begleitung meiner ebenfalls deutschen Mitbewohnerin, die uns den Weg zum Supermarkt zeigte, fiel uns auf wie multikulturell und vor allem auch asiatisch die Bevölkerung Aucklands ist und als wir die für eine Großstadt recht reich bepflanzte Queen Street entlang spazierten, fanden wir die Stadt gar nicht so schlecht wie wir von vielen anderen Backpackern gehört und gelesen hatten. Dass die Vorwarnungen vor hohen Preisen im Supermarkt zutraf, konnten wir nach unserem kleinen Einkauf allerdings bestätigen. Was wir ebenfalls kennenlernten, ist das Health Star Ranking: Auf den meisten Produkten befindet sich eine Gesundheitsbewertung von einem bis zu fünf Sternen. Leider musste der Fokus bei unserem Einkauf eher auf den Preisschildern als auf der Bewertung liegen und bei meinen Keksen kam es mir sogar ganz gelegen, die 0,5 Sterne einfach zu ignorieren.
    In der Gemeinschaftsküche des Hostels, in der sich abends nach und nach so gut wie alle Hostelbewohner einfinden, kochten wir noch schnell Porridge zum Abendessen, bevor wir nach zwei wachen Tagen am Stück endlich wieder ein wenig Schlaf bekommen konnten.
    Der nächste Tag war fast vollständig Organisatorischem gewidmet. Nachdem wir den zuckerhaltigen Inhalt unserer im Aufenthalt inbegriffenen Frühstückstüte verzehrt hatten, wurden wir von der Dekoration der Rezeption daran erinnert, dass Halloween war. Auf dem Weg zum Work'n'Holiday Büro, in dem wir an einem Einführungsseminar teilnehmen sollten, liefen uns dann sogar morgens schon einige Super Marios, Spidermans und andere über den Weg. Zwischen den Präsentationen zum Reisen und Arbeiten von zwei netten deutschen Backpackern, die selbst erst knapp ein halbes Jahr hier sind, hatten wir nachmittags einen Banktermin zur Eröffnung unseres neuseeländischen Bankkontos und wurden erneut Zeugen der neuseeländischen Freundlichkeit, denn auch nach dem typischen „How are you?“ zur Begrüßung waren die Berater sehr freundlich und interessiert. Von der deutschen Distanziertheit ist hier nicht viel zu spüren.
    Als das Einführungsseminar zu Ende war, ließen wir uns eine Weile im malerischen, etwas abseits von der Hauptstraße gelegenen Park nieder. Wir betrachteten die Vielzahl von bunten Blumen, die den plätschernden Brunnen im Zentrum umrahmten, während viele muntere Vögel um uns herum flogen und hüpften. Das Problem des Vogelsterbens, das wir in Europa haben, scheint es hier glücklicherweise nicht zu geben.
    Zum Abendessen sollte es ein Risotto geben. Allerdings gestaltete sich dieses Vorhaben etwas schwierig, da der in der Küche zur Verfügung stehende Dosenöffner nicht richtig funktionierte oder wir ihn falsch anwendeten und unsere Dose irgendwann so verbeult war, dass wir sie nur noch wegschmeißen konnten. Mit ein wenig Improvisation wurde daraus aber doch noch eine genießbare Mahlzeit.
    Am nächsten Tag stand aufgrund einer zugebuchten Verlängerungsnacht ein Zimmerwechsel an. Weil wir erneut erst nachmittags unsere Zimmer beziehen konnten, verbrachten wir den Vormittag im Gemeinschaftsraum und anschließend wollten wir unsere IRD-Nummer (Steuernummer) beantragen, wofür wir das Postoffice aufsuchen mussten. Dort wurde uns jedoch gesagt, dass wir für dieses Vorhaben zu spät seien und wir wurden zu einer anderen Adresse weitergeschickt. Unsere Stadtplan-App leitete uns jedoch zu einer völlig falschen Adresse und als wir dann nach einer anderthalbstündigen Suche endlich bei der richtigen ankamen, schloss das Büro gerade. Zu allem Überfluss bemerkten wir dann auch noch, dass uns ein zur Beantragung nötiges Dokument von der Bank fehlte und dass wir auch das nicht mehr bekommen konnten, da alle Bankfilialen bereits geschlossen hatten. Die Laune beim letzten Abendessen in Auckland war also dementsprechend gedrückt, wurde uns aber ein wenig von einem netten Koreaner versüßt oder besser versalzen, der und etwas von seinem koreanischen Räucherkäse abgab, mit dem wir unserem faden Reisgericht etwas mehr Geschmack verleihen konnten.
    In unseren drei Tagen in Auckland haben wir also leider nicht allzu viel von der Stadt sehen können. Das, was wir gesehen haben, hat uns aber recht gut gefallen, sodass wir Auckland vor unserem Abflug in 6 Monaten auf jeden Fall noch einmal genauer erkunden wollen.
    Nachdem ich jetzt etwas ausführlicher über meinen ersten Eindruck, die vielen Unterscheide zu Deutschland und die ersten Erfahrungen bei der Selbstversorgung und -organisation berichtet habe, werde ich mich in Zukunft etwas kürzer fassen und eher die Bilder sprechen lassen, denn Bilder sagen ja bekanntlich mehr als 1000 Worte.
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