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  • Day 31

    Siem Reap & Die Tempeln von Angkor

    February 5, 2023 in Cambodia ⋅ 🌙 26 °C

    In der Früh geht‘s wieder mit dem Bus 7h von Kratie nach Siem Reap. Auf dem Bus steht zwar VIP, so fühlt sich das Fahrerlebnis aber definitiv nicht an 😆 wieder mal komplett vollbepackt, ohne Kofferraum, und mit Menschen die am Gang sitzen. Immerhin haben wir einen, beengten, Sitzplatz pro Person ergattert. Siem Reap ist die Ausgangsstadt für Besichtigungen des berühmten Angkor Wat Tempels und seinen zahlreichen Tempeln in der Umgebung. Aufgrund seiner Popularität ist der Ort als Touristenhotspot bekannt.

    Allgemein wird immer von Angkor Wat gesprochen, jedoch ist es nur ein Tempel und nicht die gesamte Anlage. Jeder Tempel hat einen eigenen Namen (die zunächst alle gleich und verwirrend klingen) und allgemein wird von den Tempeln von Angkor gesprochen. Früher war Angkor Hauptstadt von Kambodscha, aus diesem Grund auch die vielen Tempel. Zum Besichtigen gibt es die Tempel am kleinen Circle und die Tempel am großen Circle. Spannenderweise sind die Tempel am großen Circle kleiner und weniger spektakulär als beim kleinen Circle. Wir wollten uns dennoch alles anschauen, wenn man schon mal da ist. Es gelten strenge Kleidervorschriften, die auch kontrolliert werden (Knie und Schultern müssen bedeckt sein). Das Ticket wird auch gefühlt an jeder Ecke mehrmals kontrolliert.

    Wir organisierten uns noch schnell ein Essen und fuhren dann mit dem erstbesten Tuk Tuk zum Ticket Office. Uns wurde gesagt, dass derzeit als Folge von der Corona Krise das Tagesticket zwei Tage gültig ist. Dies wollen wir gleich mal in Anspruch nehmen, jedoch ist die Aktion Ende letzten Jahres leider schon ausgelaufen etwas enttäuscht kauften wir uns dann doch den 3 Tagespass. Es wurde sogar ein Foto von uns gemacht, damit man das Ticket ja nicht weitergeben kann. Theoretisch hätte man das alles auch online erledigen können haben wir im nachhinein erfahrem. Danach ging es zum Tempel Pre Rup, der ein toller Ausgangspunkt für Sonnenuntergänge sein soll. Leider waren die Infos bezüglich der Öffnungszeiten nicht ganz aktuell, sodass der Tempel mitten im Sonnenuntergang schon schloss (Änderung aufgrund von Corona). Und wir wunderten uns schon warum so wenige Leute dort sind, wenn der Tempel für seine Sonnenuntergänge berühmt ist. Egal, dann schaut man sich den Sonnenuntergang von der Straße an, war auch schön 😆

    Anschließend spazierten wir noch etwas durch die Stadt. Der Kern war eine Pub Street mit vielen Bars und lauten Clubs, ein Night Market und ein Old Market. Außerdem kann man sich an jeder Ecke die Füße von kleinen Fischen anknabbern lassen. Angeblich soll das aber schnell zu Infketionen führen, da das Wasser der Becken nie gewechselt wird. Wir haben dankend verzichtet. Zumindest bietet Siem Reap aufgrund seiner Größe eine gute Infrastruktur mit Bäckereien und Supermärkten. Endlich konnte ich ein Vollkornbrot ergattern, ein wahrer Genuss. 🥰 Weiters war eie ganze Stadt noch weihnachtlich mit Lichterketten & Sternen dekoriert, man fühlte sich etwas in eine Weihnachtsstimmung zurückversetzt 😇 Kurz zusammengefasst: wenn man nicht grad Party machen will oder was zum Essen braucht ist die Stadt nichts Besonderes. Ein Restauranttipp, falls ihr jemals auch dort seid: Sambo Restaurant. Leckeres einheimisches Essen, dem man auch vertrauen kann. Abends wird es so voll, dass die Leute sogar Schlange stehen. Dort aßen wir unter anderem das kambodschanische Nationalgericht: Amok (Fisch (in unserem Fall Tofu) in Kokossoße mit Zitronengras und Kafirlimette gewürzt).

    Aufgrund eines Tipps der Schweizerin in Sen Monorom buchten wir die Sunrise Tour für den folgenden Tag nicht in unserem Hostel (Twizt) sondern im The Place Hostel (der Guide hier ist wirklich sehr zu empfehlen). Die Tour deckt den kleinen Circle ab. Um 5 in der Früh wurden wir von einem Guide und einem Tuk Tuk Fahrer abgeholt. Wir waren zu 4., eine ideale Gruppengröße. Zunächst ging es zum größten Temepl Angkor Wat. Leider hatten wir großes Pech, da es extrem bewölkt und dadurch kein schöner Sonnenaufgang möglich war. Etwas später kam dann doch noch die Sonne heraus, aber dennoch enttäuschend, wenn man so früh aufsteht. Anschließend gingen wir mit dem Guide durch die Tempelanlage, schon sehr beeindruckend wie groß der Tempel ist und wie gut die Gravuren noch erhalten sind. Der Guide war auch sehr belesen, konnte sehr gut Englisch und war sehr motiviert. Im Gegensatz zu uns: wir wurden immer müder und konnten ihm immer schwerer folgen.😅

    Weiter ging es zu meinem Lieblingstempel: Bayon. Er ist bekannt für seine vielen Gesichter auf den Türmen und nicht mehr so gut erhalten bzw. so groß wie Angkor Wat. Durch den teilweisen Zerfall und die vielen Türme hatte die Tempelanlage etwas mystisches und gefiel mir außerordentlich gut. Der Guide erklärte uns viel, zB über die Geschichten, die die Gravuren erzählen. Außerdem sehr spannend: jeder Stein bei dem Tempel hat mehrere Löcher. Mithilfe dieser Löcher und einer selbstgebauten Maschine konnten die Khmer überhaupt erst diese Tempel bauen. Deswegen sieht man überall in jerem Tempel am Boden oder an den Wänden mindestens zwei Löcher pro Stein.

    Wir sahen auf dem Weg dann noch kleinere Tempelanlagen, Banteay Kei und Ta Keo, auf die ich jetzt nicht weiter eingehen will. Ein weiteres Highlight war dann zum Schluss auf alle Fälle noch der Tempel Ta Prohm. Dieser ist so berühmt, da Bäume auf den Tempeln wachsen und alles so mystisch aussieht. Darüber hinaus wurden hier Teile des Lara Croft Films gedreht. Dies war Sophies Lieblingstempel, ich habs auch sehr beeindruckend gefunden. Mittlerweile waren wir alle schon echt fertig: es war zwar zum Glück etwas bewölkt, aber die Sonne brannte dennoch herab und die Müdigkeit saß uns allen noch in den Knochen. Auch wenn der Sonnenaufgang enttäuschend war, war die Tour wirklich sehr informativ und hat sich definitiv gelohnt. 😇

    Nach kurzem Entspannen im lauwarmen Pool des Hostels fuhren wir am Abend noch mit einer Deutschen von der Tour vom Vormittag zum Sonnenuntergang zum Phnom Bakheng (berühmtester Spot, Tempel ist auf einem kleinen Berg gelegen, normal wird der Zutritt Personenmäßig beschränkt, aufgrund von Corona derzeit nicht mehr.) Leider hatten wir hier wieder ein Pech: genau wo die Sonne untergehen sollte, zogen viele Wolken auf. Wir mussten den Tempel abermals kurz vor dem kompletten Sonnenuntergang verlassen, dieses Mal hätte man danach sowieso nichts mehr gesehen.

    Am zweiten Tag mussten wir noch einiges für die Busfahrt am Abend organisieren und handelten dann gegen Mittag den Preis für eine Tuk Tuk Fahrt am großen Circle ohne Guide aus (kommt viel günstiger als alle Fahrten einzeln zu bezahlen). Lustigerweise trafen wir bei den Tempeln am großen Circle kaum Touristen und wenn doch dann waren es zu 80% Deutsche. Wir glauben, dass viele Tourist*innen sich nur ein Tagesticket kaufen und gar nicht zu diesen Tempeln gelangen. Anscheinend liegt es in der deutschen und österreichischen Natur sich nicht nur auf die ‚Must Sees‘ zu beschränken. 😆 Die Tempel waren in der Tat nicht mehr ganz so spektakulär und wir waren genau in der Mittagshitze unterwegs, das war natürlich auch sehr anstrengend. Dennoch war es schon schön diese auch noch zu sehen. Es gab zB einen Tempel, Preah Neak Pean. der in der Mitte von 4 kleinen Seen liegt. Man musste länger über eine Brücke gehen, um dorthin zu gelangen. Das war halt komplett was Anderes als zB Angkor Wat. Außerdem besichtigten wir noch die Tempel Preah Khan und Ta Som. Dennoch wollten wir zum Schluss ausgeschlafen noch einmal zu unserem Ausgangspunkt zurück und haben uns noch einmal die Highlights von Angkor Wat angesehen. Dieses Mal war auch der Zugang zum 3. Stockwerk offen (sonntags immer geschlossen). Das war auch noch einmal ein besonderes Highlight, da man von dort einen tollen Ausblick über die Anlage hatte.

    Wir hatten im Vorhinein gehört, dass die Tempelanlage sehr touristisch und frequentiert sein soll. Zum Glück war das letztendlich nicht der Fall. Sicher waren beim Sonnenaufgang in Angkor Wat einige Menschen und bei der Morgentour am kleinen Circle waren auch viele kleine Gruppen mit Guide unterwegs. Jedoch hätten wir es uns viel schlimmer vorgestellt. Anscheinend sind die Beuscherzahlen bei Weitem nicht so hoch wie vor der Pandemie (500 dzt beim Sonnenaufgang Angkor War, vor Corona mehrere 1000). Wir waren sehr froh drüber 😊 Man merkt dennoch Corona hat einiges verändert und egal wie viel man im Internet recherchiert, erfährt man Vieles erst vor Ort. Beispielsweise wurde die Pandemie dafür genutzt die Straßen auszubauen und beispielsweise Bodenmarkierungen für blinde Menschen zu setzen. Menschen, die als Guides gearbeitet haben, wurden dann kurzerhand Bauarbeiter, um weiterhin Geld zu verdienen.
    Was wir auch sehr spannend fanden: die Tempeln von Angkor Wat sind keine eingezäunte Anlage, sondern es leben hier einige Einheimische zwischen den diversen Tempeln.

    Wir haben uns auch so noch informiert, was es in der Umgebung von Angkor Wat für Sightseeing Möglichkeiten gibt. Eine Lotusblütenfarm, eine Seidenraupenfarm, einen Minigolfplatz mit Miniaturen von den Tempeln von Angkor und einen Bootsausflug zum nahe gelegenen See Tonle Sap. Von Letzterem hatten wir leider nur Schlechtes gelesen, da dieser Ausflug von einer Firma unterstützt wird, die den in den Dörfern lebenden Menschen, die sehr arm sein sollen, nichts vom Profit abgibt.

    Am Ende des Tages entschieden wir uns für die Lotusfarm und wurden nicht enttäuscht. Die Farm liegt ca 25min südlich von Siem Reap und wurde von einem Franzosen gegründet. Dieser erklärte uns den Produktionsprozess und was aus den Lotusprodukten alles hergestellt wird: ein Faden der zur Herstellung von Kleidung verwendet wird, Papier, Leder (damit werden Taschen oder Schuhe wiederum hergestellt), aus den getrockneten Samen Ketten oder Armbänder und aus den Abfällen Pellets oder Dünger für die Pflanzen. Außerdem sollen die Lotuspflanzen den See natürlich reinigen und die Vision des Franzosen ist es mit den Pellets Biogas herzustellen und damit Strom für das Dorf am See zu erzeugen.
    Wir entschieden uns eine Bootsfahrt am See zu buchen. Unser Tuk Tuk Fahrer sollte uns 1km zur Bootsanlegestelle bringen und war alles andere als begeistert. Wir fuhren mitten durch die Pampa durch ein kleines Dorf. Beim Boot angelangt war zunächst keiner, wir waren etwas verunsichert, alles wirkte sehr provisorisch. Zum Glück kam dann doch noch der Bootsführer daher und wir fuhren los. Er sprach leider kein Englisch, zum ersten Mal, dass wir in Kambodscha Google Translate benötigten. Der Motor war durch das üppige Grün der Lotusblumen auch nicht der Leistungsstärkste und starb immer wieder ab. Wir schafften es dann doch noch zu den Lotusblumen und hatten ein echt tolles Erlebnis! Einerseits sahen wir einen atemberaubenden Sonnenuntergang, der auf dem See wirklich magisch wirkte. Andererseits war es richtig cool, was wir auf dem Boot dann von dem Bootsführer alles bekamen: wir konnten Lotussamen probieren, die wie Bohnen aussahen, wir lernten Lotusblüten zu falten, wir sahen getrocknete Blüten deren Samen für die Herstellung von Armbändern verwendet wurden und am Ende bekamen wir einen wunderschönen Blumenstrauß aus diversen Lotusblumen und eine Halskette, aus einer einzelnen Pflanze geschnitzt, geschenkt. Ich hätte euch dazu gerne mehr Fotos gezeigt, nur leider erlaubt die App nur maximal 20 Fotos und das ist bei zwei so ereignisreichen Tagen leider viel zu wenig. Falls wer Interresse daran hat, schreibts mir gerne 🤗 Es war echt ein tolles Erlebnis, welches wir sicher nicht so schnell vergessen werden! 🥰

    Dann bekamen wir schon einen Stress, da wir rechtzeitig wieder im Hostel für unseren Nachtbus in den Süden Kambodschas sein mussten. Zum Glück ging sich dann alles noch gut aus ☺️

    Zwei Tage haben perfekt gepasst, um alles Wichtige zu sehen. Wenn man noch mehr in Siem Reap & Umgebung machen möchte bzw. alles etwas entspannter angehen möchte, sollten drei Tage eingeplant werden. Mit der hohen Eintrittsgebühr, Guide, benötigten Tuk Tuks & Übernachtungen waren diese zwei Tage auch nicht gerade billig. Dennoch war es schon sehr beeindruckend so alte Tempeln zu sehen, die noch so gut erhalten sind. 🙃
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