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  • Day 57

    Fortzsetzung der Tour zum Mt Ijen

    March 3, 2023 in Indonesia ⋅ ☁️ 13 °C

    Um 9.30 Uhr geht es 2h weiter zu unserer Mittagspause. Es gab Hendlhaxen mit Reis und Gemüse und als vegetarische Option Tofu mit Spiegelei und Reis & Gemüse. Anschließend fuhren wir noch einmal über 4h zu unserer Unterkunft für diese Nacht. Immerhin hatte ich endlich mal Zeit meine Blogeinträge nachzutragen 😆
    Auf unserem Weg sahen wir ein riesiges Kohlekraftwerk, einen Militäreinsatz, einige Polizeiautos und sehr schöne Vegetation & Plantagen bzw Felder. Seit Vietnam fällt mir hoer die tropische Flora wirklich sehr positiv auf 🌴🌺

    Unsere Übernachtung war in einer Unterkunft, die gefühlt mitten im Nirgendwo: lag, nämlich im Ort Stasiun Karangasem. Diese Unterkunft hatte ebenfalls kein warmes Wasser und ich erschlug vorm Schlafen gehen noch eine Kakerlake mit einem Stuhl, am besten nicht zu viel drüber nachdenken.

    Was in Indonesien wirklich auffällt: die Wände der Häuser sind überhaupt nicht schallisoliert, es ist wirklich sehr hellhörig. Dadurch hört man teilweise sehr unangenehme Geräusche der Zimmernachbarn und als die Moschee, die gegenüber unserer Unterkunft lag, zum Gebet aufrief, hatte man eine halbe Atunde das Gefühl man war selbst in der Moschee und betete mit, es war extrem laut 😅

    Normalerweise startet die Tour zum Mt Ijen immer um 1 Uhr nachts. Da es leider im Jänner zu erhöhter Vulkanischen Aktivitäten gekommen ist und seither ein giftiges Gas austritt, wird angeblich jeden Tag um 4 die Situation neu bewertet. Tatsache ist, dass es für Touristen seit einem Monat verboten ist in den Krater hinabzusteigen. Ihr fragt euch jetzt sicher, warum ich das überhaupt tun wollen würde. Der Mt Ijen ist für seine ‚blauen Flammen‘ bekannte, die nur in der Nacht sichtbar sind. Es sind spezielle Gase, die die Flammen für uns bläulich erscheinen lassen. Das ist das große Highlight bei diesem Vulkan. Ich fand es etwas schade, dass der Touranbieter nicht von Anfang an gesagt hat was Sache ist und mir nicht noch die Hoffnung mit der Neubewertung gemacht hätte. Realistischerweise hätte ich es eh schon wissen müssen, als es hieß wir starten erst um 2.30 Uhr. Dadurch geht es sich kaum mehr aus die Flammen zu sehen, weil die Sonne schon aufgeht. Das wurde sicher auch absichtlich zu getimt.

    Nachdem wir von der Unterkunft um 2.30 Uhr gestartet waren, mussten wir noch ca eine Stunde mit dem Auto zum Base Camp des Mt Ijen fahren. Dort bekamen wir dann gratis noch eime zusätzliche Jacke, Handschuhe und eine Gasmaske. Wenn man die blauen Flammen sehen will, wird es stark empfohlen eine derartige Maske zu tragen. Da wir aber nicht hinabsteigen konnten und zum Glück keine giftigen Dämpfe in unsere Richtung wehten, benötigte man sie eigentlich nicht. Echt bitter, dass wir gestern keine bekommen haben.

    Gegen halb 4 erreichten wir das Base Camp, un 4 ging es dann mit der Wanderung los. 1 Stunde ging es i kurzen Serpentinen stetig relativ steil bergauf. Wir bekamen vom Guide Taschenlampen und ich trug noch zusätzlich meine Stirnlampe. Damit konmte man den Weg vor sich relativ gut sehen. Sogar Sterne waren teilweise zu sehen. Wir hatten ein gutes Grundtempo in der Gruppe, sodass wir bis zum Ende des steilen Stücks eine Vielzahl an Personen überholt hatten. Nach dem Aufstieg ging es dann noch ca 30 Minuten eher flach weiter bis wir endlich dort waren: beim Mt Ijen. Leider war der Abstieg zum Krater gesperrt, wir redeten dann noch einmal mit unserem Guide und der meinte, dass man an der dunklen Verfärbung des Sees die giftigen Gase erkennen kann und uns unsere Gasmaske nicht ausreichend schützen würde. Mittlerweile konnte man auch schon die ersten Züge eines Sonnenaufganges erkennen. Es war zu akzeptieren, dass das heute einfach nicht sein soll.

    Außer einer Kanadierin waren wir die Ersten am Krater und das war wirklich cool! Wir konnten uns alles ohne die Touristenmassen danach in Ruhe ansehen. Wenigstens hatte ich heute beim Wetter Glück: es blieb trocken und man konnte sogar eine Art Sonnenaufgang erleben. Natürlich wäre der Sonnenaufgang in den Sommermonaten viel schöner, meinte unserer heutige Guide zu uns, da die Sonne jetzt im März hinter einem anderen Berg aufgeht und nicht direkt für uns sichtbar. Auch der Rauch aus dem Krater war zunächst überschaubar sodass man nette Fotos machen und sich in Ruhe den Kraterrand ansehen konnte ☺️ der türkisfarbene See sah trotz seiner Verfärbungen auch richtig schön aus. Im Gegensatz zum Mt Bromo gab es hier auch einen breiteren Weg am Krater entlang, der teilweise durch eine wunderschöne Flora wie Farne in verschiedenen Farbtönen führte. Es war irgendwie mystisch mit der aufgehenden Sonne und gefiel mir ebenfalls sehr gut 😇

    Beim Zurückgehen sah ich noch einige Mienenarbeiter, die trotz des Risikos in den Krater stiegen, um Schwefel abzubauen. Sie bekommen nur umgerechnet 0,070€/kg Schwefel und tragen ca 80-85kg Schwefel zwei Mal täglich hinunter. Sie tragen alle keine Gasmasken. Ursprünglich gab es über 600 Mienenarbeitre, mittlerweile sind es nur mehr ca 150, weil einige Alternativjobs geschaffen wurden. Beispielsweise kann man sich eine kleine Kiste mit Rädern mieten, die von einem Menschen gezogen wird, und sich damit rauf zum Krater oder wieder bringen lassen. Immer wieder fragten uns die ‚Taxifahrer’, ob wir nicht ein Taxi benötigten. Außerdem haben einige Englisch gelernt und arbeiten nun als Guide, wie unser Guide. Manche haben auch Essens- und Getränkestände am Weg eröffnet.
    Den abgebauten Schwefel seht ihr als gelbe Steine in den Körben auf den Fotos. Dadurch, dass sie die Steine auch zerkleinern war der Boden teilweise von kleine gelben Brocken übersäht.

    Der Abstieg war dann zwar anstrengend aber landschaftlich auch wirklich schön. Man hatte einen tollen Ausblick auf einen weiteren Berg und die Vegetation rund um den Weg empfand ich als bezaubernd. Außerdem war es spannend zu sehen, wo man mitten in der Nacht zuvor im Dunkeln langgelaufen war 😆

    Für diesen Weg hatte ich grundsätzlich nicht das Gefühl, dass man unbedingt einen Guide benötigt, da es sowieso nur einen Weg bergauf gab. Aber mit dem bereit gestellten Equitement (was man sich natürlich auch vor Ort organisieren hätte können) und dem Transport war es um die Uhrzeit in der Nacht natürlich dennoch viel bequemer.

    Anschließend ging es noch zu einer einheimischen Familie frühstücken. Es gab: Reis mit Gemüse, Hähnchen, Omlett Maislaibchen, Bananenpancakes und Wassermelonen. Als wir zum Auto gingen fragte uns die Familie, ob sie nicht mit uns und der Oma ein Foto machen könnten. Wir willigten ein und ich drückte ihnen gleich noch mein Handy in die Hand (siehe letztes Foto) 😉

    Alles in allem war ich sehr froh über mein heutiges Wetterglück und war positiv überrascht von der Schönheit des Kraters und der Natur rundherum. Dennoch bleibt ein großer Wehrmutstropfen, da ich mir das eigentliche Highlight, die blauen Flammen, nicht ansehen konnte.

    Insgesamt zur Tour würde ich reüssieren, dass es wahrscheinlich einfach nicht die beste Reisezeit bzw. eim großes Pech mit den vulkanischen Aktivitäten war. Da ich aber meinen Flug schon extra nach Surabaya gebucht hatte, hätte ich es jetzt sicherlich auch bereut es nicht gemacht zu haben. Ich würde sagen die Tour war zu 55% erfolgreich 😆
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