USA und Kanada

In den letzten zwei Wochen waren wir sehr beschäftigt. Bei Cathy und Terry verbrachten wir noch zwei Tage, in denen wir unseren Van ausräumten und fast alles an Value Village spendeten. Es war schön, auch mit ihnen „quality time“ zu verbringen. Wir wurden mit leckerem Essen verwöhnt, hatten gute Gespräche und konnten die süßen Hunde Johnny und Crazy Iggy (leidet unter Demenz) kuscheln.

Am 24. ging es dann nach Antigonish zu Marlens Cousin Leonard. Erstaunlich, dass wir bis vor kurzem gar nicht schnell genug nach Hause konnten, denn jetzt wünschen wir uns fast wieder einen späteren Flug. Wir hatten das Glück, dass Leonards Freund Mario, Solo-Imker mit knapp 300 Völkern, gerade seinen Honig schleudert und noch viel Arbeit an den Bienen hat. Wir meldeten uns freiwillig und sind seitdem fleißig für Swinkels Bee Products am Ernten, Auffüttern und Schleudern. Mario nimmt uns dankbar überall hin mit, sodass wir unglaublich viel Landleben mitbekommen. In Marios Familie sind fast ausschließlich Farmer. Ein Bruder baut gerade eine gigantische neue Scheune um 600 Kühe zu melken (für 6 Mio Dollar). Der andere Bruder ist ins Hanf-Business eingestiegen und steht kurz vor der Ernte und Trocknung von 63000 Hanf-Pflanzen. Marios Frau Sandra verarbeitet Honig und Wachs zu unzähligen Kosmetik- und Haushaltsprodukten, die sie auf Wochenmärkten vertreibt. Von ihr können wir auch viel lernen. Nächste Woche dürfen wir wahrscheinlich bei dem zweitgrößten Imker Nova Scotia’s, Paul K... (1600 Völker, 3 Mitarbeiter), Honig schleudern. Seinen Betrieb haben wir uns schon angeschaut. Hier ist viel automatisiert und wir sind total gespannt, wie es sich dort arbeitet.

Jeden Morgen essen wir mit den alten Herren aus dem Dorf Frühstück bei der Burgerkette A&W, hören Dorftratsch und lösen Kreuzworträtsel. Abends kochen Phillip und ich in Leonards Küche oder wir gehen alle zusammen essen. Momentan ist noch Leonards ältester Freund Jerry aus Ontario in der Stadt, mit dessen Humor die lustige Runde noch heiterer wird. Wenn wir etwas „Freizeit“ haben, nehmen wir eins von Leonards Booten raus aufs Meer, fahren zu Märkten oder kuscheln herumlaufende Tiere.

Unsere Dachbox haben wir schneller und verlustbringender als erwartet verkauft, denn einer von Leonards Freunden stellte sie ins Internet, ohne sich vorher über ihren Wert zu erkunden. Der neue Besitzer hat sich aber sehr gefreut und war uns sympathisch, also war das ok. Das Auto zog als Inserat im Netz eine Woche lang keine ernsthaften Interessenten an. Erst als wir es mit „For Sale“ Schilder ausstatteten und in Antigonish bei der Bowling Alley von Marios Sohn hinstellten, kamen die Anrufe. Ein Interessent hat ihn inspizieren lassen und er hat mit Bravour bestanden. Das hat uns sehr glücklich gemacht. Am Ende war es ein Kopf-an-Kopf Rennen zwischen mehreren potentiellen Käufern und wir haben einen für Nova Scotia überdurchschnittlich guten Preis erzielt. Er bleibt sogar im Bekanntenkreis, denn Marios Sohn hat ihn selbst gekauft 😁Okumaya devam et