Route des Grandes Alpes

July - August 2021
Vom Genfersee zum Mittelmeer durch eine abwechslungsreise Gebirgslandschaft. Für unseren neuen Camper steht mit diversen Passfahrten in den französischen Alpen die erste grosse Bewährungsprobe an. Read more
  • 15footprints
  • 2countries
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  • 773kilometers
  • Day 10

    Bei den Bartgeiern

    August 3, 2021 in France ⋅ ☁️ 6 °C

    Fünf Kilometer hinter Val d‘Isère beginnt unsere Tageswanderung zum Col de la Galise: Durch die Gorges du Malpasset (besserer Weg als der Name andeutet) entlang der Isère, die weiter oben entspringt, zum Refuge de Prariond. Nach ausgiebiger Hüttenpause weiter den steilen Grashang hinauf zum Bergrücken und dann zum Schneefeld. Mittagspause mit Käse und Brot. Vom einstigen Gletscher ist hier nichts mehr übrig. Es wird trotzdem immer kälter und der Wind zunehmend stärker je weiter oben wir sind. Handschuhe und Mütze wären jetzt gut! Zuletzt noch Moränenschutt und dann stehen wir doch noch auf dem Gipfel des Grand Cocor 3034 m; Grenzkamm zu Italien. Großartig der Blick auf den mächtigen Gran Paradiso und den gleichnamigen Nationalpark. Der kalte Wind pfeift uns unablässig um die Ohren. Schnell ein paar Gipfelfotos. Im Westen verdunkeln sich die Wolken. Über uns Kreisen buchstäblich die Geier. Am schräg gegenüberliegenden Hang sammeln sich ein paar Bartgeier: Signal für unseren Aufbruch. Zügiger Abstieg auf gleichem Weg. In der Schlucht kurz vor dem Parkplatz promenierende Steinböcke und gefräßige Murmeltiere, die wenig Scheu vor uns Zweibeinern zeigen. Gelungene Wanderung! Insgesamt 6 Stunden. Da die Wetteraussichten schlecht sind, beschließen wir, noch über den Col de l‘ Iseran zu fahren.Read more

  • Day 10

    Über den Col de l‘ Iseran

    August 3, 2021 in France ⋅ ☁️ 8 °C

    Der Col de l‘Iseran ist der höchste befahrbare Alpenpass (2270 m, bis 12% Steigung). Nein. Der liegt nicht in der Schweiz 😉. Alpin karg ist die Landschaft hier. Skipisten und Sesselifte begleiten einen auf der Nordseite bis zur Passhöhe. Die Sicht geht bis Tignes; das grösste Skigebiet des Planeten. Superlativ ist hier fast alles. Die Tour de France meidet den Pass gerne. Zu unsicher das Wetter; so auch heute. Eine Übernachtung auf dem Pass ? 😳🤪. Der Wetterbericht sagt Dauerregen voraus. Aus einer sternenklaren Nacht wird demnach nix. Also die spektakulären Aussichten und Abgründe bestaunen und Vorsicht: Radfahrer 🚴‍♂️ oder kurvenschneidende Töffs 🏍. Letztere posieren endlos vor dem Ortsbild auf dem Pass. Die Abfahrt nach Bonneval-sur-Arc ist grandios ☺️. Hier stören keine Lifte und Skipisten. Reste von Gletschern, die noch von den nahen 3000nder herunterhängen, zeugen vom Ende der Eiszeit. Wir übernachten auf einem Campingplatz in Lanslevillard.Read more

  • Day 11

    Durch das obere und mittlere Maurienne

    August 4, 2021 in France ⋅ 🌧 12 °C

    Wieder Regen. Die Berge sind wolken-verhangen. Keine Sprünge in die Höhe. Die grosse Talschaft Maurienne am südlichen Rand des Nationalparks Vanoise beeindruckt durch tiefe Schluchten, die der Fluss Arc in die Landschaft gefressen hat. Bei der Barrière de l’ Esseillon wird die Schlucht von einem Kranz an gewaltigen Festungen (erbaut 1819-1834) umrahmt. Diese sollten das alte Königreich Savoyen vor den Franzosen schützen. Gebracht hat die ganze Schinderei nicht viel. Denn bereits 1860 wurde Savoyen französisch und blieb es bis heute. Weiterfahrt über Saint Michel-de-Maurienne (einkaufen) und über den Col de Télégraphe bis Valloire, wo man auch im Sommer Schlittschuh laufen kann 😳🤔. Passend zum Regenwetter ist die Halle gut mit Läufer*innen gefüllt. Übernachten auf dem ortsnahen Camping und genießen trotz Regen einen Chardonnay Savoy auf dem Dorfplatz 😁Read more

  • Day 12

    Über den Col du Galibier

    August 5, 2021 in France ⋅ ☁️ 16 °C

    Das Trommeln des Regens auf dem Camperdach hat endlich aufgehört. Die Sonne drückt durch den Nebel. Hinter Valloire überrascht uns eine Sammlung von überdimensionalen Kunstwerken aus Stroh und Heu: Spinnen, Affen, Murmeltiere usw. belustigen den Reisenden mit allerlei amüsanten Kapriolen 👍🏻😁😁. Fünf Kilometer weiter gibt es einen Parkplatz, der bereits gut gefüllt ist. August in Frankreich…….! Man weiß es ja. Über Bergwiesen geht es obsi zum ersten grün leuchtenden See. Es folgen noch zwei weitere und immer begleitet uns die eindrücklich karge grüne Gebirgswelt. Tiefe Nebelschwaden hängen noch hie und da an den Hängen und um die gezackten Felsen. Nach 4 Stunden zurück. Weiterfahrt über den nächsten Pass der Superlative, den Col du Galibier 2642 m. Camper und Fahrer sind gefordert, meistern aber die unzähligen Kehren und Kurven sehr gut. Viele Rennvelofahrer sind unterwegs. Sie träumen wohl von der Tour de France. Wieso auch nicht? Hier darf man von allem träumen. Auch von einem Parkplatz auf der Passhöhe. Die wenigen Plätze sind alle belegt und es droht Chaos. Etwas weiter unten hat man eine tolle Sicht auf die höchsten Berge des Dauphiné: Barre des Écrins 4102 m und den Meije 3983 m. Soweit südlich noch ein 4000nder! Wir übernachten im hübschen Ort La Grave (Apéro an der Sonne) auf einem Campingplatz mit direkter Sicht auf die zerklüftete Gletscherwelt und schlafen sehr gut.Read more

  • Day 13

    Von Gondeln und Heidelbeerkuchen

    August 6, 2021 in France ⋅ ⛅ 28 °C

    Strahlend blauer Himmel über den Felszacken Wieso heute nicht von La Grave aus mit der Télécabine auf 3200 m hochfahren und das Panorama bis zum Mont Blanc geniessen. Die Télécabine ist bei genauer Betrachtung eine Art Pendelbahn bestehend aus 5 hintereinander gereihten Gondeln. Das tönt aufregender als es ist. Nach einem Drittel der Strecke hält plötzlich die 5er Reihe über dem Abgrund an, damit in der Talstation die nächsten 5 Gondeln gefüllt werden können usw usw. Vier solcher Halts 🤪😟 bis zur Bergankunft . Ob dieser Geduldsprobe braucht es neben festem Boden unter den Füssen erstmal einen Kaffee mit Kuchen. Frischer Savoyer Heidelbeekuchen, der die Lippen dunkelblau färbt, wird in der nächsten Berghütte serviert. Simple et meilleur! Das Panorama ist génial. Dann kann die Wanderung beginnen! Zunächst geht es flott auf gutem Weg voran. Dann, ohne erkenntlichen Grund werden die Wegzeichen immer seltener und der Weg steiniger. Alles geht langsamer, was Paul nicht passt und mir auch nicht, denn die Wegsucherei führt irgendwie ins Weglose. Also umkehren und den Berg hinunter zurück zum Camper. Die schönen Eindrücke bleiben!Read more